約 2,627,296 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2598.html
Ouvertüre ERSTER AUFZUG Säulenhalle des Königsschlosses mit einem grossen Mittelportal, zu dem einige Stufen hinaufführen. An den Säulen sind Waffen, Schilde und Lanzen befestigt. ERSTER AUFTRITT Der König. Die Herzogin von Burgund. Adolar. Lysiart. Fürsten. Fürstinnen. Grafen. Ritter und Damen. Pagen. Herolde. Trabanten. Soldaten. Tänzer und Tänzerinnen Der König sitzt rechts vorn auf dem Thron. Zu seiner Linken stehen die älteren Ehrendamen, zu seiner Rechten die Fürsten. Hinter dem Sitz des Königs stehen zwei Herolde mit goldenen Stäben. In nächster Nähe des Königs sechs Pagen; je zwei stehen zur Rechten und Linken des Thrones, zwei sitzen auf den Stufen desselben; der links Sitzende hält ein rotes Kissen, auf welchem Adolar später kniet; der rechts Sitzende trägt auf einem roten Kissen die goldene Zither, die er später Adolar überreicht. Die Herzogin von Burgund sitzt links vorn auf dem Thron. Hinter ihrem Sitz stehen die Grafen; links von ihrem Thron die Ehrendamen. Zu jeder Seite des Thrones steht ein Page der rechts Stehende hält auf rotem Kissen einen goldenen Lorbeerkranz; der links Stehende ebenso einen roten Rosenkranz. Adolar steht zur Linken des Königlichen Thrones. Lysiart ebenso zur Linken des Thrones der Herzogin von Burgund. Alle Männer mit bedecktem Haupte. Es ist Tag Nr. 1 - Introduktion und Reigen CHOR DER FRAUEN Dem Frieden Heil! dem Frieden Heil! Dem Frieden Heil nach Sturmestagen! Heil dieser Feier reiner Lust! Des Helden Herz in starker Brust Darf nun für sanfte Freuden schlagen. Dem Frieden Heil! dem Frieden Heil! Die Hofdamen wenden sich den hinter ihnen stehenden Rittern zu. Die Ritter überreichen mit einer Verbeugung den Damen die Blumensträusse. Die Hofdamen danken mit tiefer Verneigung. Die Herren und Damen vom Ballett verfahren in derselben Weise. Die Ehrendamen, Fürsten und Grafen, Adolar und Lysiart sind an dieser Ceremonie nicht beteiligt CHOR DER RITTER Den Frauen Heil! den Frauen Heil! Den Frauen Heil! den zarten Schönen, Den Blumen in des Lebens Kranz! Wohl ringt der Mut nach Siegesglanz, Doch Liebe muss das Leben krönen. ALLE Der Liebe Preis erfchall in süssen Tönen, Doch Treue reicht den schönsten Lebenskranz. Dem Frieden Heil! dem Frieden Heil! Ernster Reigen Die vier Herolde in der Mitte hinten öffnen die Reihe. Die Herren und Damen vom Ballett treten in den Vordergrund, führen einen ernsten Tanz aus und treten nach dessen Beendigung in ihre frühere Stellung zurück Recitativ KÖNIG Mein Adolar, so fern dem heitern Reigen, So trübe bei des Festes Lust? ADOLAR tritt etwas nach der Mitte vor Nur Sehnsucht herrscht in meiner Brust, Ihr muss sich selbst die Freude neigen. KÖNIG Erheitre dich! LYSIART für sich O Sorg um einen Knaben! KÖNIG Beglückend Wiedersehn ist nah! Weilt deine Braut in Nevers? ADOLAR Ja, mein König. KÖNIG Heut noch soll sie Kunde haben, Bald soll ihr Anblick dich erfreun, Sie wird der Schmuck des Hofes sein. ADOLAR Liebreichster König! König winkt dem auf den Stufen des Thrones rechts sitzenden Pagen. Der vordere Königspage erhebt sich und tritt zu Adolar vor KÖNIG Treuer Adolar! Der froh zur Seite mir im Kampfe war, Sei hier auch froh, es töne diesem Kreise Ein Minnelied zu Euryanthes Preise. Adolar zieht die Handschuhe ab, legt sie auf das Kissen des Pagen und ergreift die Zither; dann nimmt er die Mitte. Der vordere Königspage setzt sich wieder auf die Stufen Nr. 2 - Romanze ADOLAR Unter blüh nden Mandelbäumen, An der Loire grünem Strand, O wie selig ist s zu träumen, Wo ich meine Liebe fand. Sie, die Reine, Eine, Meine! Keusch wie Schnee, wie Rosen mild; Unter blühn den Mandelbäumen Schwebt um mich ihr süsses Bild. Bei dem goldnen Licht der Sterne, An der Loire Blütenstrand, Gab der reinsten Liebe gerne Augenstern ein Himmelspfand. Selig, minnig, hold und innig, Aug in Auge, Mund an Mund; Bei dem Leuchten ew ger Sterne Gab sich Herz dem Herzen kund! Heil ger Treue schönste Rose An der Loire Blumenrand, Ob auch Sturm und Welle tose, Blühest du, des Lenzes Pfand! Zarte, Reine, Süsse, Meine! Du mit mir ganz Ein und Mein Heil ger Treue schönste Rose Blüht in deiner Brust allein! Der König und die Herzogin von Burgundg geben nach Beendigung der Romanze Adolar ihren Beifall zu erkennen. Die Herzogin von Burgund winkt nach hinten. Eine Solotänzerin tritt mit den drei andern aus der Mitte zu Adolar vor. Die beiden Burgunderpagen treten nach der Mitte zu Adolar. Die beiden Königspagen erheben sich und nähern sich Adolar ebenso. Die drei Tänzerinnen stehen im Halbkreis um die Mittelgruppe. Die Solotänzerin nimmt den goldenen Lorbeerkranz von dem Kissen des hintern Burgunderpagen und schmückt Adolars Zither damit, indem sie den Kranz auf den Hals des Instrumentes hängt. Der hintere Burgunderpage tritt nach links zum Thron zurück. Adolar legt die bekränzte Zither auf das Kissen des vordern Königspagen, indem er gleichzeitig von dem Kissen seine Handschuhe nimmt. Der vordere Königspage tritt nach rechts an seinen Platz zurück. Der hintere Königspage hat inzwischen sein Kissen vor Adolar niedergelegt. Adolar kniet darauf nieder und entblösst sein Haupt. Die Solotänzerin nimmt vom Kissen des vordern Burgunderpagen den Rosenkranz, setzt ihn Adolar auf und tritt nach einer Verbeugung gegen die Herzogin von Burgund mit den drei Tänzerinnen an ihren Platz Mitte hinten zurück. Der vordere Burgunderpage tritt nach links zum Thron zurück. Adolar erhebt sich. Der hintere Königspage nimmt das Kissen, auf welchem Adolar kniete, auf. Adolar verneigt sich ehrfurchtsvoll zuerst vor der Herzogin von Burgund, dann vor dem König, nimmt den Kranz von seinem Haupt und legt ihn auf das Kissen des hintern Königspagen. Der hintere Königspage tritt nach rechts an seinen Platz zurück. Adolar bedeckt sich wieder und nimmt seinen frühern Platz in der Nähe des Königlichen Thrones wieder ein. Lysiart verfolgt den Vorgang mit neidischen Blicken Nr. 3 - Chor und Recitativ Heil Euryanth ! der Lieblichsten der Schönen, Der Liebe Heil, in reiner Unschuld Glanz! Dich, Held und Sänger, müsse Ruhm bekrönen, Doch Treue reicht den schönsten Lebenskranz. Recitativ LYSIART für sich Ich trag es nicht! Laut, indem er nach der Mitte etwas vor tritt Hör an, Graf Adolar, Du hast uns hoch ergötzt mit dem Gesang, Wo alle danken, nimm auch meinen Dank! Kein Sänger ringt den Preis dir ab, fürwahr, Vergeuden könntest du getrost dein Erbe, Die Zither sorgt, dass nicht ihr Held verderbe! ADOLAR Gern, Lysiart, üb ich mich in sanften Weisen, Für Misslaut taugt mein gut gestimmtes Eisen. Der König und die Herzogin von Burgund erheben sich LYSIART Was zürnst du gleich? Die Weise tadl ich nicht, Doch wohl die Worte vom Gedicht! Hör auf, der Frauen Treu so hoch zu preisen; Des Meeres Grund hegt Perlen, makelrein, Des Weibes Brust schliesst keine Treue ein. Die Herzogin, die Ehrendamen, die Hofdamen, die Burgunderpagen, die Tänzer und die Tänzerinnen, die Figurantenpaare verlassen erzürnt durch das Mittelportal den Saal. Die Königsherolde nehmen hinten Mitte Aufstellung. Die Königspagen verharren in ihrer Stellung. Die Fürsten, Grafen und Ritter füllen in erregten Gruppen den Mittelgrund ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen ohne die Frauen und ihre Begleitung LYSIART für sich Schon atm ich freier! Laut Was entgegnest du? ADOLAR zu seiner Rechten Dies acht ich keiner Antwort wert. Komm in den Wald, dort schliesset dir mein Schwert, Mit Gott! die gift gen Lippen zu. LYSIART Um schnöden Anlass kämpfen? Nie! Die Warnung gab ich, nütze sie! Mein junger Freund, wärst du der Preis der Ritter, Wär ich der Niedrigste, ich schwör es dir, Die Liebe deiner Braut gewänn ich mir Trotz deiner Rosenwang und goldnen Zither! ADOLAR wirft Lysiart seinen Handschuh vor die Füsse Erbärmlich eitler Prahler nenn ich dich, Den Handschuh nimm! dich lehr ich Frauen ehren! LYSIART Ich nehm ihn nicht. Besiegtest du gleich mich, Doch unbesiegt noch meine Gründe wären. Wag es getrost, bekämpfe die! Du prüftest wohl die Teure nie? ADOLAR Für Euryanthe bürgt der Glaube In meiner Brust! LYSIART Du fromme Turteltaube, Dein Glück zu stören trüg ich Scheu! KÖNIG Mein Adolar, lass ab von diesem Streite! LYSIART Du hörst, die Weisheit ist auf meiner Seite! ADOLAR Mein Gut und Blut an Euryanthes Treu ! Nr. 4 - Terzett mit Chor LYSIART Wohlan, du kennst mein herrlich Eigentum? Das Erbteil meiner Väter, reich an Ruhm! Zum Pfande setz ich s, es sei dein, Nenn ich nicht die Gepries ne mein! ADOLAR Es gilt! Es gilt! KÖNIG UND CHOR Vermessenes Beginnen! ADOLAR Kannst Euryanthes Liebe du gewinnen, So nimm mein Gold, mein Gut, mein Land! Zerrissen sei dann jedes süsse Band, Die Heimat meid ich! LYSIART Alles nach Gefallen! Wie schön wirst du mit Kranz und Zither wallen! ADOLAR Vermessener! Frohlocke nicht! Schlägt es dir fehl, ruf ich zum Gottgericht, Dich Frevler, alsobald - LYSIART Wohl! des sind alle Zeugen! BEIDE Es gilt, wohlan! CHOR Vermessenes Beginnen! Kann nichts den starren Sinn euch beugen? O geht zurück! Zu viel habt ihr gewagt! KÖNIG O geh zurück! LYSIART Kehrst du zurück? ADOLAR Ich gab mein Wort! CHOR O geht zurück! KÖNIG Ich mach es ungesagt. LYSIART Du gabst dein Wort! CHOR Zu viel habt ihr gewagt! ADOLAR Des Edlen Wort kann nicht Gewalt vernichten! CHOR O geht zurück! zu viel habt ihr gewagt! KÖNIG Mein Adolar! CHOR O geht zurück! ADOLAR Ich gab mein Wort! CHOR O geht zurück! KÖNIG steigt vom Thron herab und nimmt zwischen Adolar und Lysiart die Mitte Du trotzest kühn der schleichenden Gefahr. ADOLAR Mein König, Frauenehre schirmen, war Die höchste stets von allen Ritterpflichten! In Demut fleh ich, nimm der Wette Pfand. Er überreicht dem König seinen Ring LYSIART überreicht dem König ebenso den seinigen Hier diesen Ring in deine Königshand! - Jetzt schleunig rüst ich mich zur Reise, Und siegreich kehr ich heim! KÖNIG steckt beide Ringe an seinen Finger Doch die Beweise? LYSIART Ein Zeugnis ihrer Huld dir darzubringen, Verpflicht ich mich. CHOR Mög es ihm nie gelingen! König giebt nach rechts dem einen der Pagen einen Wink. Page tritt vor, hebt den Handschuh Adolars auf und geht auf seinen Platz zurück ADOLAR Ich bau auf Gott und meine Euryanth ! Ich bau auf Gott und meine Euryanth ! LYSIART Ich bringe dir ein sich res Unterpfand. KÖNIG, CHOR Die Unschuld schütz , o Gott, mit starker Hand! Alle wenden sich zum Abgang nach dem Mittelportal Verwandlung Burggarten zu Revers; Umfriedung mit Mittelthor. Aus dem Wäldchen im Hintergrund sieht man die Turmspitzen der alten Burg hervorragen. Rechts vorn eine Rasenbank. Links hinten ein Gruftgewölbe, aus dessen Fenstern die ewige Lampe dämmert. Es ist Abend DRITTER AUFTRITT Euryanthe allein Nr. 5a - Kavatine EURYANTHE tritt von rechts vorn auf Glöcklein im Thale, Rieseln im Bach, Säuseln in Lüften, schmelzendes Ach! Sterne in Wipfeln äugelnd durch Laub, Ach, und die Seele der Sehnsucht Raub. Weilst du so ferne? Bangst wohl nach mir? Bringen die Sterne Grüsse von dir? Alle so golden, selig und klar, Ach, doch dein Blick nicht, mein Adolar! Eglantine nähert sich von rechts vorn VIERTER AUFTRITT Eglantine. Euryanthe zu ihrer Linken Nr. 5b - Recitativ EGLANTINE So einsam bangend find ich dich? EURYANTHE O nenne Bangen nicht mein einzig Glück Dies Sehnen ist der Himmel unter Klagen. EGLANTINE Dein Hoffen und dein Sehnen Zeigt dir als höchstes Glück nur Thränen - EURYANTHE Mir bot das Leben Leid und Liebe nur. Verwaiset lebt ich in des Klosters Stille, wie Veilchen blühn. Da drang der Liebe Blick, ein Pfeil, in meine unbewehrte Brust, Und mein ward Adolar! EGLANTINE für sich Weh ihm! Weh dir! EURYANTHE Nach Nevers führt er mich, zog in den Kampf; Hier blieb ich einsam, sehnsuchtsvoll zurück. Da fand ich dich, dein schmeichelnd holdes Kosen Gab Lind rung mir. EGLANTINE Du wandeltest den Kerker Zur Freistatt um, warst mild der Heimatlosen, Die ihrer Ahnen Burg in Staub gesehn, Den Vater als Rebell geächtet, flüchten! Mich tötet die Erinnerung! EURYANTHE O Geliebte! Getrost blick in die Zukunft! Mir vertraue! EGLANTINE Dir? Nimmer hast du mir Vertraun gewährt! Dich drückt ein bang Geheimnis - Leg es nieder in diese Brust, Dann kann ich ruhig sein, Nur dann, sonst nie! EURYANTHE Verschone, lass mich schweigen! EGLANTINE Des Unglücks Blick ist scharf! Um Mitternacht In dunkler Gruft, wo du dich einsam wähnst, Wacht Liebe dir zur Seite. EURYANTHE O verschweig es dir selbst, was du gesehn. EGLANTINE. Nichts sagst du mir? Nr. 6a - Arie O mein Leid ist unermessen, Du kannst mir dein Herz entziehn! Lass mich einsam und vergessen In die fernste Wildnis fliehn! Lass mich fort, vom Sturm getrieben, Irren, schwanken, untergehn! Nein, dein Mitleid ist kein Lieben, Nie sollst du mich wiedersehn. Doch wie könnt ich je dich meiden? O verstoss mich nicht von hier! Dulden will ich, lächelnd leiden, Sterben süss am Busen dir! Nr. 6b - Recitativ EURYANTHE Freundin! Geliebte! an meine Brust! Wie konnt ich solche Lieb ermessen! Vergieb! Sie umarmen EGLANTINE Du liebst mich? Alles ist vergessen! EURYANTHE So treu hast du mit mir gewacht, In dunkler Gruft, in stiller Nacht? EGLANTINE Was störest du der Toten Ruh ? EURYANTHE O nein! Ich flehe dort für Emmas Frieden. Die Schwester Adolars, durch schnellen Tod Entrissen seiner Brudertreu ; ihr Leid Trug sie verschwiegen in die Gruft hinab. EGLANTINE Wer that es kund? EURYANTHE Ihr Geist! EGLANTINE Entsetzen! Wie?! EURYANTHE schauernd in Erinnerung vor sich hinstarrend Am letzten Mai, in banger Trennung Stunde, Bei Mondenlicht sah n wir von Duft umwallt Der holden Emma Luftgestalt, Und säuselnd tönt s von ihrem bleichen Munde ªDie ihr der Liebe Thränen Herz an Herz so selig weinet, Hört mich an! Auch mir Strahlt einst dies goldne Licht, mein Udo Liebte mich zart und treu! Er fiel in blut ger Schlacht! Da war mein Leben mir kein Leben mehr, Aus gifterfülltem Ring sog ich den Tod! Weh dieser That, die mich vom Heil geschieden! Getrennt von Udo irr ich durch die Nächte! O weint um mich! Nicht eh kann Ruh mir werden, Bis diesen Ring, aus dem ich Tod getrunken, Der Unschuld Thräne netzt im höchsten Leid Und Treu dem Mörder Rettung beut für Mord!´ EGLANTINE triumphierend Gewicht ge Kunde! EURYANTH entsetzt auffahrend Was hab ich gethan? Verraten Adolars Geheimnis! Gott! Gebrochen meinen Eid! EGLANTINE Befürchte nichts! Nr. 7 - Duett EURYANTHE Unter ist mein Stern gegangen, Bange Ahnung sagt es laut! EGLANTINE Kannst du zagen, kannst du bangen, Holde, da du mir vertraut? EURYANTHE Weh! ich brach des Schweigens Treue! EURYANTHE Unter ist mein Stern gegangen, Bange Ahnung sagt es laut! EGLANTINE Kannst du zagen, kannst du bangen, Holde, da du mir vertraut? - Such an meinem Busen Ruh! BEIDE Trost der Liebe, süss bist (findest) du! EURYANTHE Ja, es wallt mein Herz aufs neue Selig deinem Herzen zu; Nie bezweifl ich deine Treue, Du nur bist mein alles, du! EGLANTINE Ja, es wallt dein Herz aufs neue Selig meinem Herzen zu; Zweifle nie an meiner Treue, Du nur bist mein alles, du! Euryanthe ab in das Gruftgewölbe links hinten. Eglantine begleitet sie FÜNFTER AUFTRITT Eglantine zurückkehrend; allein Nr. 8 - Recitativ und Arie EGLANTINE mit ausbrechender Heftigkeit Bethörte, die an meine Liebe glaubt, Du bist umgarnt, nicht entrinnst du mehr! Vor allem nun durchsuch ich Emmas Gruft, Für meinen Plan soll die Entdeckung nützen. Vielleicht sinkt Adolar Noch reuevoll an diese glüh nde Brust. O der Gedanke löst mich auf in Wonne Und vor Entzücken ist die Seele trunken. Fänd ich den Tod, an seine Brust gesunken Nur einen, einen Augenblick, Ich wollt ihn mit Vernichtung zahlen. Nur einen Augenblick an seiner Brust! Hinweg, wahnsinn ge Hoffnung! Gauklerin! Erwecke nicht dies Herz zu neuen Qualen, Ich weiss, dass ich ganz elend bin! Arie Er konnte mich um sie verschmähn, Und ich sollt es ertragen? In herbem Leid soll ich vergehn In meinen Blütentagen! Er hörte kalt der Liebe Flehn, Mein Herz, so bang, so todeswund. Weh ! weh ! Drum stürz auch all sein Glück zu Grund! Er konnte mich um sie verschmähn, Und ich sollt es ertragen? Verschmähen konnt er mich um sie, ja! Drum stürz auch all sein Glück zu Grund! Im Abgehen nach rechts hört sie von links Lysiarts Trompete, sie sieht erwartend nach dort, wendet sich und eilt in das Grabgewölbe links hinten ab SECHSTER AUFTRITT Bauern und Bäuerinnen von rechts hinten, um Lysiart und die Ritter zu begrüssen. Gleichzeitig von links vorn acht Trompeter, die sich auf der linken Seite aufstellen; ihnen folgen achtzehn Ritter, die vor ihnen Aufstellung nehmen; endlich Lysiart und Rudolf, die Mitte nehmend Nr. 9 - Finale CHOR DER LANDLEUTE Jubeltöne, Heldensöhne, Fröhlich jauchzend euch empfangen; Kühlt von Streites Glut die Wangen Mit den Rosen dieser Flur. CHOR DER RITTER Mut erfrischt das Herz des Kriegers, Kühnes Wagen ist ihm Wonne; Selig, wen des Friedens Sonne Unter diesen Blüten grüsst. CHOR DER LANDLEUTE Seht, entgegen lacht euch Segen! Schöner blühen die Gefilde, Sel gen Friedens Himmelsmilde Gabt, ihr Tapfern, uns zurück! Hirtenweisen froh euch preisen, Berg und Thal von Lust ertönen, Lasst euch Dank und Liebe krönen In der Treue Heiligtum. SIEBENTER AUFTRITT Die Vorigen. Eglantine, Euryanthe aus dem Gruftgewölbe Lysiart eilt Euryanthe entgegen. Alle begrüssen Euryanthe CHOR DER LANDLEUTE Hirtenweisen froh euch preisen, Berg und Thal von Lust ertönen In der Treue Heiligtum! CHOR DER RITTER Heil der lieblichsten der Schönen, Euryanthe Preis und Ruhm! EURYANTHE Graf Lysiart, edle Ritter, seid willkommen. EGLANTINE für sich O möchte meiner Schmach ein Rächer kommen. CHOR DER RITTER leise untereinander Wie schön ist sie! wie schön! LYSIART Erhab ne Euryanth , Reicht mir zum Dank die zarte Hand, Ich bringe Freude! EURYANTHE für sich Wie bin ich beklommen! Laut Mein tapfrer Graf, wer hat Euch hergesandt? LYSIART Mich hat des Königs Huld erwählt, Dass ich Euch zum Begleiter diene, Da noch dem Fest die Krone fehlt. EURYANTHE Mit Wonnebeben ehr ich dies Gebot - O Wiedersehen! Eglantine! EGLANTINE Willkomm ne Kunde! Für sich Meinem Herzen Tod! EURYANTHE verbindlich zu Lysiart Verschmähet nicht die ländlich stille Zelle In Nevers Burg zu kurzer Rast. LYSIART freudig Wo du erscheinst, da wird die Wildnis helle, Wie selig wäre deines Herzens Gast. Beneidenswerter Freund! CHOR DER RITTER unter sich O schwarzer Plan! EURYANTHE unbefangen Wie sagt Ihr? LYSIART mit ritterlicher Courtoisie Ehrfurcht Euch nur stammelnd nannte Die süsseste der Erde, Euryanthe! EURYANTHE in heiterer Geschäftigkeit Fröhliche Klänge, Tänze, Gesänge feiern, verschönen Euch den Tag, wo Ihr hoch uns erfreut! Bauerntanz Lysiart stellt Euryanthe den Rittern vor. Die Ritter begrüssen sie ehrfurchtsvoll. Rudolf macht sich mit Eglantine bekannt CHOR Fröhliche Klänge, Tänze, Gesänge feiern, verschönen Euch den Tag, wo ihr hoch uns erfreut! Ruhet nach Stürmen bei ländlichen Tönen, Schmückt euch mit Blumen, die Treue euch streut! EURYANTHE Sehnen, Verlangen, schmachten und Bangen Wandelt nun Hoffnung in himmlische Lust! Wieder ihn sehen! Wonnen und Wehen Schwellen die Seele, durchwogen die Brust! RUDOLF Sehnen, Verlangen, Schmachten und Bangen Wandelt ihr Hoffen in himmlische Lust! Sie wird ihn sehen! Wonnen und Wehen Schwellen die Seele, durchwogen die Brust! LYSIART Stillt dies Verlangen süsses Umfangen, Schwelg ich in Wonnen an Lippe und Brust! Werd ich ihn sehen wütend vergehen, Marter des Feindes ist Krone der Lust! EGLANTINE Nun nicht mehr bangen! Was sie begangen, Stürzet zu Trümmern ihr Glück, ihre Lust! Nicht mehr verschmähen wird er mein Flehen, Trunken vom Siege schon klopft meine Brust! CHOR Fröhliche Klänge, Tänze, Gesänge feiern, verschönen Euch den Tag, wo ihr hoch uns erfreut! Ruhet nach Stürmen bei ländlichen Tönen, Schmückt euch mit Blumen, die Treue euch streut! EURYANTHE Sehnend Verlangen durchwogt die Brust, Wieder ihn sehen, Wonnen und Wehen Durchwogen die Brust! CHOR Fröhliche Klänge, Tänze, Gesänge Feiern den Tag, wo ihr hoch uns erfreut! Ruhet nach Stürmen bei ländlichen Tönen, Schmückt euch mit Blumen, die Treue euch streut! EURYANTHE Sehnend Verlangen durchwogt die Brust! Sehnend Verlangen, Schmachten und Bangen Durchwoget die Brust. Wieder ihn sehen, o himmlische Lust! Sehnend Verlangen durchwoget die Brust, Wieder ihn sehen, o himmlische Lust! Euryanthe reicht Lysiart freundlich die Hand. Lysiart führt sie nach rechts hinten ab. Eglantine von Rudolf geführt, folgt. Die Ritter und Trompeter schliessen sich an. Die Bauern geben den Abgehenden Raum Ouvertüre ERSTER AUFZUG Säulenhalle des Königsschlosses mit einem grossen Mittelportal, zu dem einige Stufen hinaufführen. An den Säulen sind Waffen, Schilde und Lanzen befestigt. ERSTER AUFTRITT Der König. Die Herzogin von Burgund. Adolar. Lysiart. Fürsten. Fürstinnen. Grafen. Ritter und Damen. Pagen. Herolde. Trabanten. Soldaten. Tänzer und Tänzerinnen Der König sitzt rechts vorn auf dem Thron. Zu seiner Linken stehen die älteren Ehrendamen, zu seiner Rechten die Fürsten. Hinter dem Sitz des Königs stehen zwei Herolde mit goldenen Stäben. In nächster Nähe des Königs sechs Pagen; je zwei stehen zur Rechten und Linken des Thrones, zwei sitzen auf den Stufen desselben; der links Sitzende hält ein rotes Kissen, auf welchem Adolar später kniet; der rechts Sitzende trägt auf einem roten Kissen die goldene Zither, die er später Adolar überreicht. Die Herzogin von Burgund sitzt links vorn auf dem Thron. Hinter ihrem Sitz stehen die Grafen; links von ihrem Thron die Ehrendamen. Zu jeder Seite des Thrones steht ein Page der rechts Stehende hält auf rotem Kissen einen goldenen Lorbeerkranz; der links Stehende ebenso einen roten Rosenkranz. Adolar steht zur Linken des Königlichen Thrones. Lysiart ebenso zur Linken des Thrones der Herzogin von Burgund. Alle Männer mit bedecktem Haupte. Es ist Tag Nr. 1 - Introduktion und Reigen CHOR DER FRAUEN Dem Frieden Heil! dem Frieden Heil! Dem Frieden Heil nach Sturmestagen! Heil dieser Feier reiner Lust! Des Helden Herz in starker Brust Darf nun für sanfte Freuden schlagen. Dem Frieden Heil! dem Frieden Heil! Die Hofdamen wenden sich den hinter ihnen stehenden Rittern zu. Die Ritter überreichen mit einer Verbeugung den Damen die Blumensträusse. Die Hofdamen danken mit tiefer Verneigung. Die Herren und Damen vom Ballett verfahren in derselben Weise. Die Ehrendamen, Fürsten und Grafen, Adolar und Lysiart sind an dieser Ceremonie nicht beteiligt CHOR DER RITTER Den Frauen Heil! den Frauen Heil! Den Frauen Heil! den zarten Schönen, Den Blumen in des Lebens Kranz! Wohl ringt der Mut nach Siegesglanz, Doch Liebe muss das Leben krönen. ALLE Der Liebe Preis erfchall in süssen Tönen, Doch Treue reicht den schönsten Lebenskranz. Dem Frieden Heil! dem Frieden Heil! Ernster Reigen Die vier Herolde in der Mitte hinten öffnen die Reihe. Die Herren und Damen vom Ballett treten in den Vordergrund, führen einen ernsten Tanz aus und treten nach dessen Beendigung in ihre frühere Stellung zurück Recitativ KÖNIG Mein Adolar, so fern dem heitern Reigen, So trübe bei des Festes Lust? ADOLAR tritt etwas nach der Mitte vor Nur Sehnsucht herrscht in meiner Brust, Ihr muss sich selbst die Freude neigen. KÖNIG Erheitre dich! LYSIART für sich O Sorg um einen Knaben! KÖNIG Beglückend Wiedersehn ist nah! Weilt deine Braut in Nevers? ADOLAR Ja, mein König. KÖNIG Heut noch soll sie Kunde haben, Bald soll ihr Anblick dich erfreun, Sie wird der Schmuck des Hofes sein. ADOLAR Liebreichster König! König winkt dem auf den Stufen des Thrones rechts sitzenden Pagen. Der vordere Königspage erhebt sich und tritt zu Adolar vor KÖNIG Treuer Adolar! Der froh zur Seite mir im Kampfe war, Sei hier auch froh, es töne diesem Kreise Ein Minnelied zu Euryanthes Preise. Adolar zieht die Handschuhe ab, legt sie auf das Kissen des Pagen und ergreift die Zither; dann nimmt er die Mitte. Der vordere Königspage setzt sich wieder auf die Stufen Nr. 2 - Romanze ADOLAR Unter blüh nden Mandelbäumen, An der Loire grünem Strand, O wie selig ist s zu träumen, Wo ich meine Liebe fand. Sie, die Reine, Eine, Meine! Keusch wie Schnee, wie Rosen mild; Unter blühn den Mandelbäumen Schwebt um mich ihr süsses Bild. Bei dem goldnen Licht der Sterne, An der Loire Blütenstrand, Gab der reinsten Liebe gerne Augenstern ein Himmelspfand. Selig, minnig, hold und innig, Aug in Auge, Mund an Mund; Bei dem Leuchten ew ger Sterne Gab sich Herz dem Herzen kund! Heil ger Treue schönste Rose An der Loire Blumenrand, Ob auch Sturm und Welle tose, Blühest du, des Lenzes Pfand! Zarte, Reine, Süsse, Meine! Du mit mir ganz Ein und Mein Heil ger Treue schönste Rose Blüht in deiner Brust allein! Der König und die Herzogin von Burgundg geben nach Beendigung der Romanze Adolar ihren Beifall zu erkennen. Die Herzogin von Burgund winkt nach hinten. Eine Solotänzerin tritt mit den drei andern aus der Mitte zu Adolar vor. Die beiden Burgunderpagen treten nach der Mitte zu Adolar. Die beiden Königspagen erheben sich und nähern sich Adolar ebenso. Die drei Tänzerinnen stehen im Halbkreis um die Mittelgruppe. Die Solotänzerin nimmt den goldenen Lorbeerkranz von dem Kissen des hintern Burgunderpagen und schmückt Adolars Zither damit, indem sie den Kranz auf den Hals des Instrumentes hängt. Der hintere Burgunderpage tritt nach links zum Thron zurück. Adolar legt die bekränzte Zither auf das Kissen des vordern Königspagen, indem er gleichzeitig von dem Kissen seine Handschuhe nimmt. Der vordere Königspage tritt nach rechts an seinen Platz zurück. Der hintere Königspage hat inzwischen sein Kissen vor Adolar niedergelegt. Adolar kniet darauf nieder und entblösst sein Haupt. Die Solotänzerin nimmt vom Kissen des vordern Burgunderpagen den Rosenkranz, setzt ihn Adolar auf und tritt nach einer Verbeugung gegen die Herzogin von Burgund mit den drei Tänzerinnen an ihren Platz Mitte hinten zurück. Der vordere Burgunderpage tritt nach links zum Thron zurück. Adolar erhebt sich. Der hintere Königspage nimmt das Kissen, auf welchem Adolar kniete, auf. Adolar verneigt sich ehrfurchtsvoll zuerst vor der Herzogin von Burgund, dann vor dem König, nimmt den Kranz von seinem Haupt und legt ihn auf das Kissen des hintern Königspagen. Der hintere Königspage tritt nach rechts an seinen Platz zurück. Adolar bedeckt sich wieder und nimmt seinen frühern Platz in der Nähe des Königlichen Thrones wieder ein. Lysiart verfolgt den Vorgang mit neidischen Blicken Nr. 3 - Chor und Recitativ Heil Euryanth ! der Lieblichsten der Schönen, Der Liebe Heil, in reiner Unschuld Glanz! Dich, Held und Sänger, müsse Ruhm bekrönen, Doch Treue reicht den schönsten Lebenskranz. Recitativ LYSIART für sich Ich trag es nicht! Laut, indem er nach der Mitte etwas vor tritt Hör an, Graf Adolar, Du hast uns hoch ergötzt mit dem Gesang, Wo alle danken, nimm auch meinen Dank! Kein Sänger ringt den Preis dir ab, fürwahr, Vergeuden könntest du getrost dein Erbe, Die Zither sorgt, dass nicht ihr Held verderbe! ADOLAR Gern, Lysiart, üb ich mich in sanften Weisen, Für Misslaut taugt mein gut gestimmtes Eisen. Der König und die Herzogin von Burgund erheben sich LYSIART Was zürnst du gleich? Die Weise tadl ich nicht, Doch wohl die Worte vom Gedicht! Hör auf, der Frauen Treu so hoch zu preisen; Des Meeres Grund hegt Perlen, makelrein, Des Weibes Brust schliesst keine Treue ein. Die Herzogin, die Ehrendamen, die Hofdamen, die Burgunderpagen, die Tänzer und die Tänzerinnen, die Figurantenpaare verlassen erzürnt durch das Mittelportal den Saal. Die Königsherolde nehmen hinten Mitte Aufstellung. Die Königspagen verharren in ihrer Stellung. Die Fürsten, Grafen und Ritter füllen in erregten Gruppen den Mittelgrund ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen ohne die Frauen und ihre Begleitung LYSIART für sich Schon atm ich freier! Laut Was entgegnest du? ADOLAR zu seiner Rechten Dies acht ich keiner Antwort wert. Komm in den Wald, dort schliesset dir mein Schwert, Mit Gott! die gift gen Lippen zu. LYSIART Um schnöden Anlass kämpfen? Nie! Die Warnung gab ich, nütze sie! Mein junger Freund, wärst du der Preis der Ritter, Wär ich der Niedrigste, ich schwör es dir, Die Liebe deiner Braut gewänn ich mir Trotz deiner Rosenwang und goldnen Zither! ADOLAR wirft Lysiart seinen Handschuh vor die Füsse Erbärmlich eitler Prahler nenn ich dich, Den Handschuh nimm! dich lehr ich Frauen ehren! LYSIART Ich nehm ihn nicht. Besiegtest du gleich mich, Doch unbesiegt noch meine Gründe wären. Wag es getrost, bekämpfe die! Du prüftest wohl die Teure nie? ADOLAR Für Euryanthe bürgt der Glaube In meiner Brust! LYSIART Du fromme Turteltaube, Dein Glück zu stören trüg ich Scheu! KÖNIG Mein Adolar, lass ab von diesem Streite! LYSIART Du hörst, die Weisheit ist auf meiner Seite! ADOLAR Mein Gut und Blut an Euryanthes Treu ! Nr. 4 - Terzett mit Chor LYSIART Wohlan, du kennst mein herrlich Eigentum? Das Erbteil meiner Väter, reich an Ruhm! Zum Pfande setz ich s, es sei dein, Nenn ich nicht die Gepries ne mein! ADOLAR Es gilt! Es gilt! KÖNIG UND CHOR Vermessenes Beginnen! ADOLAR Kannst Euryanthes Liebe du gewinnen, So nimm mein Gold, mein Gut, mein Land! Zerrissen sei dann jedes süsse Band, Die Heimat meid ich! LYSIART Alles nach Gefallen! Wie schön wirst du mit Kranz und Zither wallen! ADOLAR Vermessener! Frohlocke nicht! Schlägt es dir fehl, ruf ich zum Gottgericht, Dich Frevler, alsobald - LYSIART Wohl! des sind alle Zeugen! BEIDE Es gilt, wohlan! CHOR Vermessenes Beginnen! Kann nichts den starren Sinn euch beugen? O geht zurück! Zu viel habt ihr gewagt! KÖNIG O geh zurück! LYSIART Kehrst du zurück? ADOLAR Ich gab mein Wort! CHOR O geht zurück! KÖNIG Ich mach es ungesagt. LYSIART Du gabst dein Wort! CHOR Zu viel habt ihr gewagt! ADOLAR Des Edlen Wort kann nicht Gewalt vernichten! CHOR O geht zurück! zu viel habt ihr gewagt! KÖNIG Mein Adolar! CHOR O geht zurück! ADOLAR Ich gab mein Wort! CHOR O geht zurück! KÖNIG steigt vom Thron herab und nimmt zwischen Adolar und Lysiart die Mitte Du trotzest kühn der schleichenden Gefahr. ADOLAR Mein König, Frauenehre schirmen, war Die höchste stets von allen Ritterpflichten! In Demut fleh ich, nimm der Wette Pfand. Er überreicht dem König seinen Ring LYSIART überreicht dem König ebenso den seinigen Hier diesen Ring in deine Königshand! - Jetzt schleunig rüst ich mich zur Reise, Und siegreich kehr ich heim! KÖNIG steckt beide Ringe an seinen Finger Doch die Beweise? LYSIART Ein Zeugnis ihrer Huld dir darzubringen, Verpflicht ich mich. CHOR Mög es ihm nie gelingen! König giebt nach rechts dem einen der Pagen einen Wink. Page tritt vor, hebt den Handschuh Adolars auf und geht auf seinen Platz zurück ADOLAR Ich bau auf Gott und meine Euryanth ! Ich bau auf Gott und meine Euryanth ! LYSIART Ich bringe dir ein sich res Unterpfand. KÖNIG, CHOR Die Unschuld schütz , o Gott, mit starker Hand! Alle wenden sich zum Abgang nach dem Mittelportal Verwandlung Burggarten zu Revers; Umfriedung mit Mittelthor. Aus dem Wäldchen im Hintergrund sieht man die Turmspitzen der alten Burg hervorragen. Rechts vorn eine Rasenbank. Links hinten ein Gruftgewölbe, aus dessen Fenstern die ewige Lampe dämmert. Es ist Abend DRITTER AUFTRITT Euryanthe allein Nr. 5a - Kavatine EURYANTHE tritt von rechts vorn auf Glöcklein im Thale, Rieseln im Bach, Säuseln in Lüften, schmelzendes Ach! Sterne in Wipfeln äugelnd durch Laub, Ach, und die Seele der Sehnsucht Raub. Weilst du so ferne? Bangst wohl nach mir? Bringen die Sterne Grüsse von dir? Alle so golden, selig und klar, Ach, doch dein Blick nicht, mein Adolar! Eglantine nähert sich von rechts vorn VIERTER AUFTRITT Eglantine. Euryanthe zu ihrer Linken Nr. 5b - Recitativ EGLANTINE So einsam bangend find ich dich? EURYANTHE O nenne Bangen nicht mein einzig Glück Dies Sehnen ist der Himmel unter Klagen. EGLANTINE Dein Hoffen und dein Sehnen Zeigt dir als höchstes Glück nur Thränen - EURYANTHE Mir bot das Leben Leid und Liebe nur. Verwaiset lebt ich in des Klosters Stille, wie Veilchen blühn. Da drang der Liebe Blick, ein Pfeil, in meine unbewehrte Brust, Und mein ward Adolar! EGLANTINE für sich Weh ihm! Weh dir! EURYANTHE Nach Nevers führt er mich, zog in den Kampf; Hier blieb ich einsam, sehnsuchtsvoll zurück. Da fand ich dich, dein schmeichelnd holdes Kosen Gab Lind rung mir. EGLANTINE Du wandeltest den Kerker Zur Freistatt um, warst mild der Heimatlosen, Die ihrer Ahnen Burg in Staub gesehn, Den Vater als Rebell geächtet, flüchten! Mich tötet die Erinnerung! EURYANTHE O Geliebte! Getrost blick in die Zukunft! Mir vertraue! EGLANTINE Dir? Nimmer hast du mir Vertraun gewährt! Dich drückt ein bang Geheimnis - Leg es nieder in diese Brust, Dann kann ich ruhig sein, Nur dann, sonst nie! EURYANTHE Verschone, lass mich schweigen! EGLANTINE Des Unglücks Blick ist scharf! Um Mitternacht In dunkler Gruft, wo du dich einsam wähnst, Wacht Liebe dir zur Seite. EURYANTHE O verschweig es dir selbst, was du gesehn. EGLANTINE. Nichts sagst du mir? Nr. 6a - Arie O mein Leid ist unermessen, Du kannst mir dein Herz entziehn! Lass mich einsam und vergessen In die fernste Wildnis fliehn! Lass mich fort, vom Sturm getrieben, Irren, schwanken, untergehn! Nein, dein Mitleid ist kein Lieben, Nie sollst du mich wiedersehn. Doch wie könnt ich je dich meiden? O verstoss mich nicht von hier! Dulden will ich, lächelnd leiden, Sterben süss am Busen dir! Nr. 6b - Recitativ EURYANTHE Freundin! Geliebte! an meine Brust! Wie konnt ich solche Lieb ermessen! Vergieb! Sie umarmen EGLANTINE Du liebst mich? Alles ist vergessen! EURYANTHE So treu hast du mit mir gewacht, In dunkler Gruft, in stiller Nacht? EGLANTINE Was störest du der Toten Ruh ? EURYANTHE O nein! Ich flehe dort für Emmas Frieden. Die Schwester Adolars, durch schnellen Tod Entrissen seiner Brudertreu ; ihr Leid Trug sie verschwiegen in die Gruft hinab. EGLANTINE Wer that es kund? EURYANTHE Ihr Geist! EGLANTINE Entsetzen! Wie?! EURYANTHE schauernd in Erinnerung vor sich hinstarrend Am letzten Mai, in banger Trennung Stunde, Bei Mondenlicht sah n wir von Duft umwallt Der holden Emma Luftgestalt, Und säuselnd tönt s von ihrem bleichen Munde ªDie ihr der Liebe Thränen Herz an Herz so selig weinet, Hört mich an! Auch mir Strahlt einst dies goldne Licht, mein Udo Liebte mich zart und treu! Er fiel in blut ger Schlacht! Da war mein Leben mir kein Leben mehr, Aus gifterfülltem Ring sog ich den Tod! Weh dieser That, die mich vom Heil geschieden! Getrennt von Udo irr ich durch die Nächte! O weint um mich! Nicht eh kann Ruh mir werden, Bis diesen Ring, aus dem ich Tod getrunken, Der Unschuld Thräne netzt im höchsten Leid Und Treu dem Mörder Rettung beut für Mord!´ EGLANTINE triumphierend Gewicht ge Kunde! EURYANTH entsetzt auffahrend Was hab ich gethan? Verraten Adolars Geheimnis! Gott! Gebrochen meinen Eid! EGLANTINE Befürchte nichts! Nr. 7 - Duett EURYANTHE Unter ist mein Stern gegangen, Bange Ahnung sagt es laut! EGLANTINE Kannst du zagen, kannst du bangen, Holde, da du mir vertraut? EURYANTHE Weh! ich brach des Schweigens Treue! EURYANTHE Unter ist mein Stern gegangen, Bange Ahnung sagt es laut! EGLANTINE Kannst du zagen, kannst du bangen, Holde, da du mir vertraut? - Such an meinem Busen Ruh! BEIDE Trost der Liebe, süss bist (findest) du! EURYANTHE Ja, es wallt mein Herz aufs neue Selig deinem Herzen zu; Nie bezweifl ich deine Treue, Du nur bist mein alles, du! EGLANTINE Ja, es wallt dein Herz aufs neue Selig meinem Herzen zu; Zweifle nie an meiner Treue, Du nur bist mein alles, du! Euryanthe ab in das Gruftgewölbe links hinten. Eglantine begleitet sie FÜNFTER AUFTRITT Eglantine zurückkehrend; allein Nr. 8 - Recitativ und Arie EGLANTINE mit ausbrechender Heftigkeit Bethörte, die an meine Liebe glaubt, Du bist umgarnt, nicht entrinnst du mehr! Vor allem nun durchsuch ich Emmas Gruft, Für meinen Plan soll die Entdeckung nützen. Vielleicht sinkt Adolar Noch reuevoll an diese glüh nde Brust. O der Gedanke löst mich auf in Wonne Und vor Entzücken ist die Seele trunken. Fänd ich den Tod, an seine Brust gesunken Nur einen, einen Augenblick, Ich wollt ihn mit Vernichtung zahlen. Nur einen Augenblick an seiner Brust! Hinweg, wahnsinn ge Hoffnung! Gauklerin! Erwecke nicht dies Herz zu neuen Qualen, Ich weiss, dass ich ganz elend bin! Arie Er konnte mich um sie verschmähn, Und ich sollt es ertragen? In herbem Leid soll ich vergehn In meinen Blütentagen! Er hörte kalt der Liebe Flehn, Mein Herz, so bang, so todeswund. Weh ! weh ! Drum stürz auch all sein Glück zu Grund! Er konnte mich um sie verschmähn, Und ich sollt es ertragen? Verschmähen konnt er mich um sie, ja! Drum stürz auch all sein Glück zu Grund! Im Abgehen nach rechts hört sie von links Lysiarts Trompete, sie sieht erwartend nach dort, wendet sich und eilt in das Grabgewölbe links hinten ab SECHSTER AUFTRITT Bauern und Bäuerinnen von rechts hinten, um Lysiart und die Ritter zu begrüssen. Gleichzeitig von links vorn acht Trompeter, die sich auf der linken Seite aufstellen; ihnen folgen achtzehn Ritter, die vor ihnen Aufstellung nehmen; endlich Lysiart und Rudolf, die Mitte nehmend Nr. 9 - Finale CHOR DER LANDLEUTE Jubeltöne, Heldensöhne, Fröhlich jauchzend euch empfangen; Kühlt von Streites Glut die Wangen Mit den Rosen dieser Flur. CHOR DER RITTER Mut erfrischt das Herz des Kriegers, Kühnes Wagen ist ihm Wonne; Selig, wen des Friedens Sonne Unter diesen Blüten grüsst. CHOR DER LANDLEUTE Seht, entgegen lacht euch Segen! Schöner blühen die Gefilde, Sel gen Friedens Himmelsmilde Gabt, ihr Tapfern, uns zurück! Hirtenweisen froh euch preisen, Berg und Thal von Lust ertönen, Lasst euch Dank und Liebe krönen In der Treue Heiligtum. SIEBENTER AUFTRITT Die Vorigen. Eglantine, Euryanthe aus dem Gruftgewölbe Lysiart eilt Euryanthe entgegen. Alle begrüssen Euryanthe CHOR DER LANDLEUTE Hirtenweisen froh euch preisen, Berg und Thal von Lust ertönen In der Treue Heiligtum! CHOR DER RITTER Heil der lieblichsten der Schönen, Euryanthe Preis und Ruhm! EURYANTHE Graf Lysiart, edle Ritter, seid willkommen. EGLANTINE für sich O möchte meiner Schmach ein Rächer kommen. CHOR DER RITTER leise untereinander Wie schön ist sie! wie schön! LYSIART Erhab ne Euryanth , Reicht mir zum Dank die zarte Hand, Ich bringe Freude! EURYANTHE für sich Wie bin ich beklommen! Laut Mein tapfrer Graf, wer hat Euch hergesandt? LYSIART Mich hat des Königs Huld erwählt, Dass ich Euch zum Begleiter diene, Da noch dem Fest die Krone fehlt. EURYANTHE Mit Wonnebeben ehr ich dies Gebot - O Wiedersehen! Eglantine! EGLANTINE Willkomm ne Kunde! Für sich Meinem Herzen Tod! EURYANTHE verbindlich zu Lysiart Verschmähet nicht die ländlich stille Zelle In Nevers Burg zu kurzer Rast. LYSIART freudig Wo du erscheinst, da wird die Wildnis helle, Wie selig wäre deines Herzens Gast. Beneidenswerter Freund! CHOR DER RITTER unter sich O schwarzer Plan! EURYANTHE unbefangen Wie sagt Ihr? LYSIART mit ritterlicher Courtoisie Ehrfurcht Euch nur stammelnd nannte Die süsseste der Erde, Euryanthe! EURYANTHE in heiterer Geschäftigkeit Fröhliche Klänge, Tänze, Gesänge feiern, verschönen Euch den Tag, wo Ihr hoch uns erfreut! Bauerntanz Lysiart stellt Euryanthe den Rittern vor. Die Ritter begrüssen sie ehrfurchtsvoll. Rudolf macht sich mit Eglantine bekannt CHOR Fröhliche Klänge, Tänze, Gesänge feiern, verschönen Euch den Tag, wo ihr hoch uns erfreut! Ruhet nach Stürmen bei ländlichen Tönen, Schmückt euch mit Blumen, die Treue euch streut! EURYANTHE Sehnen, Verlangen, schmachten und Bangen Wandelt nun Hoffnung in himmlische Lust! Wieder ihn sehen! Wonnen und Wehen Schwellen die Seele, durchwogen die Brust! RUDOLF Sehnen, Verlangen, Schmachten und Bangen Wandelt ihr Hoffen in himmlische Lust! Sie wird ihn sehen! Wonnen und Wehen Schwellen die Seele, durchwogen die Brust! LYSIART Stillt dies Verlangen süsses Umfangen, Schwelg ich in Wonnen an Lippe und Brust! Werd ich ihn sehen wütend vergehen, Marter des Feindes ist Krone der Lust! EGLANTINE Nun nicht mehr bangen! Was sie begangen, Stürzet zu Trümmern ihr Glück, ihre Lust! Nicht mehr verschmähen wird er mein Flehen, Trunken vom Siege schon klopft meine Brust! CHOR Fröhliche Klänge, Tänze, Gesänge feiern, verschönen Euch den Tag, wo ihr hoch uns erfreut! Ruhet nach Stürmen bei ländlichen Tönen, Schmückt euch mit Blumen, die Treue euch streut! EURYANTHE Sehnend Verlangen durchwogt die Brust, Wieder ihn sehen, Wonnen und Wehen Durchwogen die Brust! CHOR Fröhliche Klänge, Tänze, Gesänge Feiern den Tag, wo ihr hoch uns erfreut! Ruhet nach Stürmen bei ländlichen Tönen, Schmückt euch mit Blumen, die Treue euch streut! EURYANTHE Sehnend Verlangen durchwogt die Brust! Sehnend Verlangen, Schmachten und Bangen Durchwoget die Brust. Wieder ihn sehen, o himmlische Lust! Sehnend Verlangen durchwoget die Brust, Wieder ihn sehen, o himmlische Lust! Euryanthe reicht Lysiart freundlich die Hand. Lysiart führt sie nach rechts hinten ab. Eglantine von Rudolf geführt, folgt. Die Ritter und Trompeter schliessen sich an. Die Bauern geben den Abgehenden Raum Weber,Carl Maria von/Euryanthe/II
https://w.atwiki.jp/shinmegamitensei2/pages/393.html
トップ|バグ|A-MODE DDS|悪魔|コロシアム・モード|その他 NEUTRAL-LAW|NEUTRAL-NEUTRAL|NEUTRAL-CHAOS NEUTRAL-LAW 大種族 種族 名前 ALI 魔法・特技(敵専用) 出現数 性格 LV 力 攻撃 月齢影響 経験値 防御相性 HP 知 命中 魔 防御 魔法継承No マッカ 攻撃回数 MP 体 回避 速 魔法威力 友好度 MAG お宝 CP 運 魔法効果 魔族 妖魔 アプサラス NEUTRAL-LAW ラクカジャ (1体) 威厳B 21 11 64 マカジャマ J (840) 対魔法 152 12 48 メディア 11 58 セクシーダンス (No.1) (84) 2回 140 8 48 幸せの歌 13 14 -------- (0) (504) - 12 7 14 -------- 上へ NEUTRAL-NEUTRAL 大種族 種族 名前 ALI 魔法・特技(敵専用) 出現数 性格 LV 力 攻撃 月齢影響 経験値 防御相性 HP 知 命中 魔 防御 魔法継承No マッカ 攻撃回数 MP 体 回避 速 魔法威力 友好度 MAG お宝 CP 運 魔法効果 魔族 妖精 デュラハーン NEUTRAL-NEUTRAL ムド (1体) 威厳B 57 26 166 ヘルズアイ J (2280) 対衝撃 588 16 107 回転斬り 15 146 地獄突き (No.1) (228) 2回 200 16 104 -------- 14 19 -------- (0) (1368) - 31 6 19 -------- 魔族 妖精 エルフ NEUTRAL-NEUTRAL ドルミナー (1体) 威厳B 26 15 82 ジオンガ J (1040) 対魔法 120 13 55 ディアラマ 13 70 マリンカリン (No.1) (104) 2回 110 9 55 -------- 11 16 -------- (0) (624) - 14 7 16 -------- 獣族 魔獣 パスカル NEUTRAL-NEUTRAL 噛みつき (1体) 威厳B 63 35 196 ファイアブレス J (2520) 火炎獣 680 12 141 サマリカーム 10 174 ヘルファング (No.1) (252) 2回 96 24 135 体当たり 30 13 身代わり (0) (1512) - 35 35 14 -------- 獣族 魔獣 パスカル NEUTRAL-NEUTRAL 噛みつき (1体) 威厳B 43 25 136 ファイアブレス J (1720) 火炎獣 420 7 91 サマリカーム 10 114 ヘルファング (No.1) (172) 2回 56 14 86 バインドボイス 18 11 -------- (0) (1032) - 25 12 9 -------- 上へ NEUTRAL-CHAOS 大種族 種族 名前 ALI 魔法・特技(敵専用) 出現数 性格 LV 力 攻撃 月齢影響 経験値 防御相性 HP 知 命中 魔 防御 魔法継承No マッカ 攻撃回数 MP 体 回避 速 魔法威力 友好度 MAG お宝 CP 運 魔法効果 飛天族 堕天使 サルガタナス NEUTRAL-CHAOS マハブフーラ (1体) 威厳B 67 32 198 マハザンマ J (2680) 対魔法 704 16 125 デスタッチ 20 170 トラエスト (No.1) (268) 2回 280 18 121 トラポート 14 24 -------- (0) (1608) - 37 12 21 -------- 龍族 龍王 ユルング NEUTRAL-CHAOS 毒噛みつき (1体) 威厳B 46 25 142 巻きつき J (1840) 龍 515 10 92 毒ガスブレス 11 128 なぎ払い (No.1) (184) 2回 69 18 89 -------- 15 13 -------- (0) (1104) - 28 10 12 -------- 魔族鬼族 妖魔妖鬼 イバラギドウジ NEUTRAL-CHAOS ドルミナー (1体) 威厳B 38 23 122 マカジャマ J (1520) ノーマル 377 8 84 ラクンダ 10 100 乱れ打ち (No.1) (152) 2回 98 12 80 飛び蹴り 20 12 -------- (0) (912) - 22 7 10 -------- 上へ
https://w.atwiki.jp/truecombat_vip/pages/88.html
名前:Mugimeshi TC E暦:9月上旬あたりから? 得意マップ:なくなりました>< ひで・村が苦手です。 好きな武器:AKS-74U MP5/40 M4 AK-47 R93 SR8 Sidearm各種 得意技:当たらない掃射 一言:キーボードを膝の上にのっけてやってます。皆さんもどうですか^^^ 最近ようやくTCEに慣れてきました。しかし、まだまだマイナスばかりの日々。練習練習。 名前 コメント
https://w.atwiki.jp/tcgexplorer/pages/39.html
かるくプラグイン作成&カードリスト編集用のアプリを作ってみました。 試作なのでエラーチェックもないし、アイコンとかもありません。 ダウンロード [http //www38.atwiki.jp/tcgexplorer/pub/app/TcgPluginEditor20111108.zip] 起動方法 TcgExplorerと同じランタイムを使用するので同じフォルダに入れてください。 あとはTcgPluginEditor.exeで起動します。 既存のカードリストを編集してみる。 ぬらりひょんの孫TCGを例にして軽く。 ヘッダファイルの読み込み ツールバーの[ヘッダ読み込み]をクリックしてファイル選択ダイアログが開きます。 Pluginフォルダの中にあるnuramago.iniを開いてください。 ファイルが読み込まれるとプラグインのカード情報がセルグリッドに更新されます。 カードリストの読み込み ツールバーの[リスト読み込]をクリックしてファイル選択ダイアログが開きます。 一応、カードリストの1番目を標準にしているのですがVer2のnuralist2.iniを開きます。 カードリストが表示されたらウインドウが小さいので見やすい大きさにしてください。 データの編集 データの編集は「セルを直接編集」と「テキストを編集して変換」という2つの方法があります。 カードの「B02-20 花開院是光」までスクロールします…この人は本編では見せ場なんてないでしょうからここで役立ってもらいます。彼のバージョンが「ブースターvol.2ブースターvol.2」と書いてあります。 カードテキスト以外は簡単なのでセルを直接編集して直してください。 テキスト編集は間違っている箇所はなさそうなので説明だけ。適当に「カードテキスト」を選択してください。 選択すると上のテキストエリアに「htmlタグのテキスト」下のテキストエリアに「TcgExplorerで表示されるテキスト」が表示されます。 タグは中段ツールバーにある「改行」から右のボタンです。テキスト範囲選択してボタンを押すとタグが挿入されます。で、テキストエリアは「SetText」を押すことで選択中のセルに反映されます。これ重要。 あと、タグは修飾タグ 色タグという感じなので両方使う場合は色タグを修飾タグで挟むようにしてください。 AddDataは空行を追加します。 そんな感じです。 あ、さっきの是光のセルを編集したデータは「リスト保存」で保存して置いてください。そんな感じ。
https://w.atwiki.jp/touhoukashi/pages/1364.html
【登録タグ サークル 作N】 桜華幻奏 紅魔館音楽祭 永夜の奏宴 蒼天月華 Against The Wind GRAVITY Acoustic Shooter DARKNESS BRIGHTNESS 紅魔館音楽祭 -新装版- 桜華結界 -Parfect Cherry Blossom- Heart to Heart HAPPY NEW YEAR 2009 REMINISCENCE 2008 RED×BLACK 夢千夜 Affect a mind SCARLET MAGIC 夢見桜 月明かりに照らされて 蒼天月華 -Resurrection- SOLARIS Cranberry Sweets (Arrange Side) Another World Festival Twinkle Twinkle (Arrange Side) 桜舞い散る夜の闇 toho trance mix 1 toho trance mix 2
https://w.atwiki.jp/mantisworld/pages/160.html
Hierodula chinensis 学名 Hierodula chinensis Werner, 1929 分類 目 カマキリ目 Mantodea 亜目 Eumantodea 下目 Schizomantodea 上科 Mantoidea 科 カマキリ科 Mantidae 亜科 Hierodulinae 族 Hierodulini 属 Hierodula 種 Hierodula chinensis 概要 分布 世界 中国、朝鮮 国内 岐阜県 体長 解説 形態 識別ハラビロカマキリに似るが本種の成虫は前胸が赤っぽい。
https://w.atwiki.jp/registry/pages/129.html
System Tuneup オフィシャルサイト http //www.speedapps.com/ ダウンロード OS(Windows) 2000/XP 言語 英語 日本語化パッチ 記事 備考 ウイルス入り http //www.siteadvisor.com/sites/speedapps.com/downloads/17261167/ 評価 選択肢 投票数 投票 非常に良い 0 良い 0 どちらでもない 0 悪い 0 非常に悪い 2
https://w.atwiki.jp/ddr_dp/pages/2187.html
Funk Boogie(楽) 曲名 アーティスト フォルダ 難易度 BPM NOTES/FA(SA) その他 Funk Boogie Funk Kid feat.KOOL BOYS SN 楽4 127 108 / 5 FESTIVAL初出 STREAM VOLTAGE AIR FREEZE CHAOS 24 21 3 13 0 楽譜面(4) / 踊譜面(6) / 激譜面(8) / 鬼譜面(-) 属性 ラス殺し 譜面 http //livedoor.blogimg.jp/yanmar195/imgs/3/e/3e9bf453.png プレイ動画 https //www.youtube.com/watch?v=31ogOUMALMA (x?.?, オプション不明) 解説 序盤は4分が縦連程度だが、ラストに長めの4分滝が来るラス殺し -- 名無しさん (2016-06-21 23 19 30) 名前 コメント コメント(私的なことや感想はこちら) 名前 コメント
https://w.atwiki.jp/toho/pages/3109.html
桜華幻奏 レビュー有 紅魔館音楽祭 レビュー有 永夜の奏宴 蒼天月華 Against The Wind GRAVITY レビュー有 Acoustic Shooter レビュー有 DARKNESS レビュー有 BRIGHTNESS レビュー有 紅魔館音楽祭 -新装版- レビュー有 桜華結界 -Parfect Cherry Blossom- レビュー有 Heart to Heart HAPPY NEW YEAR 2009 REMINISCENCE 2008 RED×BLACK 夢千夜 Affect a mind SCARLET MAGIC レビュー有 夢見桜 月明かりに照らされて レビュー有 蒼天月華 -Resurrection- SOLARIS Cranberry Sweets (Arrange Side) Another World Festival Twinkle Twinkle (Arrange Side) 桜舞い散る夜の闇 toho trance mix 1 toho trance mix 2
https://w.atwiki.jp/pokecharaneta/pages/17470.html
SuGirly Wish メインキャラクター コメント 『SuGirly Wish』(シュガーリィ ウィッシュ)は、2011年9月30日にHOOKSOFTより発売されたPCゲーム。PC版は18禁だが、2012年12月13日にPlayStation Portable版『シュガーリィ ウィッシュ -Limited-』(シュガーリィ ウィッシュ リミテッド)がGNソフトウェアより発売された。 メインキャラクター モウカザル:白咲 純平 ポワルンorリリーラ:姫百合愛 前者は見た目、後者は名前繋がり ミミロル:白咲ひな フラエッテ(あおいはな):遊佐胡桃 ランクルス:月ヶ瀬杏奈 バシャーモ:上良朱音 エリキテル:水野真理恵 ランターン:芝原美佳 ルカリオ:宝塚百合子 宝塚のような服装から デンチュラ:前川サラ ネイティオ:八木剛人 シュバルゴ:岸先生 騎士の鎧を着ているので コメント 名前 コメント すべてのコメントを見る 草案 キャラクター リリーラ:姫百合愛 ミミロル:白咲ひな フラエッテ(あおいはな):遊佐胡桃 ランクルス:月ヶ瀬杏奈 バシャーモ:上良朱音 エリキテル:水野真理恵 ランターン:芝原美佳 ルカリオ:宝塚百合子 宝塚のような服装から デンチュラ:前川サラ ネイティオ:八木剛人 シュバルゴ:岸先生 騎士の鎧を着ているので 捕獲日・孵化日 姫百合愛:9月22日 白咲ひな:1月27日 遊佐胡桃:7月18日 月ヶ瀬杏奈 3月4日 上良朱音:10月15日 -- (ユリス) 2020-05-03 22 37 39 メインキャラクター モウカザル:白咲 純平 -- (シャーロ) 2020-05-03 20 22 23