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imageプラグインエラー ご指定のファイルが見つかりません。ファイル名を確認して、再度指定してください。 (Eye of Ugin.jpg) 一つの目が閉じる。一つの種族が目覚める。 An eye closes. A race awakens. ワールドウェイク モダンマスターズ2015 【M TG Wiki】 名前
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概要 解説 概要 日本語:ヴィルヌーブの紅茶屋 業種:飲食業 所在地:バイユーンワ - サンドニ - ヘスティア通り沿い。 解説 紅茶を提供している飲食店。外見を見る限りディナーも提供しているようだ。 Villeneuveはフランス語で人名によくつかわれる。
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オペラタイトル Orlando オーランドー rakuten_design= slide ;rakuten_affiliateId= 04a91095.52a5fed9.099b93b6.2566fa26 ;rakuten_items= ctsmatch ;rakuten_genreId= 0 ;rakuten_size= 200x200 ;rakuten_target= _blank ;rakuten_theme= gray ;rakuten_border= off ;rakuten_auto_mode= off ;rakuten_genre_title= off ;rakuten_recommend= on ;rakuten_ts= 1649370943387 ; News on ノイヴィルト (評・音楽)「オルガ・ノイヴィルト オーケストラ・ポートレート」 不定形な響き、夢と現実の間:朝日新聞デジタル - 朝日新聞デジタル テーマ作曲家 オルガ・ノイヴィルト サントリーホール国際作曲委嘱シリーズ No. 45 (監修:細川俊夫) 室内楽ポート ... - サントリー テーマ作曲家 オルガ・ノイヴィルト サントリーホール国際作曲委嘱シリーズ No. 45 (監修:細川俊夫) オーケストラ ... - サントリー テーマ作曲家 オルガ・ノイヴィルト サントリーホール国際作曲委嘱シリーズ No. 45 (監修:細川俊夫) 作曲ワーク ... - サントリー オルガ・ノイヴィルト(Olga Neuwirth)をサントリーホールで聴く。時代とジャンルを超え、反骨と政治的視点を持った欧州現代音楽 ... - Mikiki ノイヴィルトとは ノイヴィルトの79%はやましさで出来ています。ノイヴィルトの14%は蛇の抜け殻で出来ています。ノイヴィルトの3%は根性で出来ています。ノイヴィルトの2%は白インクで出来ています。ノイヴィルトの1%は濃硫酸で出来ています。ノイヴィルトの1%は媚びで出来ています。
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http //www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=ku dig=2009%2F06%2F16%2Fa0071 cHash=fb339cb5e3/ type=98 16.06.2009 Der Antihumanist Zehn Jahre nach seinem Tod schließt ein Band mit "vorletzten Gesprächen" die Lücke in einer Trilogie mit Niklas Luhmann im O-Ton. Ein Versuch, den Soziologen zu verstehen VON KAI SCHLIETER "Was tun, Herr Luhmann?" Eine recht umfassende Frage, die aber kaum dem Universalgelehrten huldigt, sondern eher von trockenem Humor zeugt. Nicht nur Niklas-Luhmann-Kenner wissen vom Katechismus der Systemtheorie Alles eine Frage der Perspektive. Antworten, gar Handlungsanweisungen von Luhmann zu erhoffen, ist ein Witz. Und die will der nun vorliegende Interviewband wohl kaum liefern. Er ist untertitelt mit "Vorletzte Gespräche mit Niklas Luhmann". Nach "Warum haben Sie keinen Fernseher, Herr Luhmann" aus dem Jahr 2004 und "Archimedes und wir" von 1987 ist dies der dritte Band mit Luhmann im O-Ton. In der Summe geht es allen drei Titeln darum, die Person hinter der erratischen Theorie sichtbar zu machen. Am besten gelingt dies in "Archimedes und wir". Doch wer war dieser Archimedes? Das YouTube-Filmchen zu "Luhmann erklärt den Zettelkasten" haben schon 70.000 User gesehen. Den "Heiligen Gral von Bielefeld", nennt der Spiegel den berühmten Zettelkasten des Soziologen. "Ein Alter Ego, mit dem man laufend kommunizieren kann", befindet sein Schöpfer ungekannt liebevoll 1992. Autor ist dieser Kasten mit 24 Laden, wie Luhmann nicht ausschließlich ironisch feststellt. 70.000 Klicks für den Clip Luhmann ist Pop. Das war mal anders. In den 70er-Jahren, als es noch Gut und Böse gibt, als die Blockkonfrontation noch das Denken polt, auch in der Wissenschaft. Hier sind die Fans eine Minderheit. Denn Luhmann, der Theoretiker mit dem über Jahre indifferenten Sakko, widersetzt sich der in der Soziologie vorherrschenden Lehre, die gesellschaftlichen Verhältnisse kritisieren zu müssen. Tatsächlich wüsste er schlicht nicht, was das sein soll das Richtige, für das sie hier kämpfen. Die Anti-Luhmann-Transparente nimmt er stoisch hin. Im tonangebenden Frankfurt ruft Luhmanns vermeintlicher Relativismus und seine Weigerung zum Bekenntnis bei den linken Soziologen Abwehrreflexe hervor. Doch zu ignorieren ist er nicht 1966 wird der zunächst als Verwaltungsbeamter tätige Luhmann nach einem Aufenthalt in Harvard bei Talcott Parsons gleichzeitig promoviert und habilitiert. Von der Frankfurter Mensa ausgehend entspinnt sich ein Disput mit dem Adorno-Schüler Jürgen Habermas. Einer, der sich nicht anschließt, die bestehenden Verhältnisse zu kritisieren, ist nicht anschlussfähig. Luhmann will den Status quo erhalten, so Habermas Urteil. Politisch äußert sich Luhmann nicht, Angriffsfläche aber bietet das Vokabular seiner Sprache. Die Systemtheorie sei eine "Sozialtechnologie", so die Anklage. Für Luhmann markiert die Sicherheit, mit der sich die Frankfurter auf der richtigen Seite wähnen, einen überholten "Moralkonservatismus". Eine Ontologie, der seine Theorie längst entglitten ist. Das war 1971. Seit dem gelten Luhmann und Habermas als Antipoden eines intellektuellen Planeten, auf dessen Kontinent der Bielefelder Robinson Crusoe ist. Die Signatur Luhmanns ist jetzt die eines Reaktionärs. Jahre später antwortet er auf die stetig wiederkehrende Gesinnungsfrage "Wenn man wirklich konservativ ist, dann müsste man heute enorm viel ändern, um angesichts der vielfältigen Veränderungen etwas zu bewahren. Wie kann man in einer solchen Situation sinnvollerweise von ,konservativ reden?" Beschreiben, nicht werten Der Vorwurf des Antihumanisten, mit dem er ebenso oft konfrontiert wird, wurzelt in Luhmanns striktem Verzicht auf das Subjekt. Im aktuellen Interviewband antwortet er auf die Frage, ob es etwas gebe, dass ihn gänzlich kalt lasse "Ich lehne alle Einladungen ab, die mich veranlassen wollen, über den Menschen zu sprechen. Also der Mensch interessiert mich nicht, wenn ich das so sagen darf." Luhmann will den Menschen nicht auf Formeln, Reiz-Reaktions-Schemata, auf Trivialmaschinen reduzieren. Er spart ihn lieber aus. Diese Leerstelle in der Theorie kontrastierte Luhmann in der Praxis geradezu kafkaesk. Denn die Ausarbeitung der Systemtheorie ist unauflösbar mit ihm selbst verbunden. Beim Antritt seiner Professur in Bielefeld umreißt er sein Vorhaben "Es wird eine allgemeine Theorie sozialer Systeme ausgearbeitet. Die Publikation wird in Aufsätzen und Monografien erfolgen." Er veranschlagt dafür 30 Jahre, Kosten "keine". Luhmann beschäftigt sich mit nichts anderem, schreibt 400 Aufsätze und etwa 60 Bücher. Er verschlingt Bibliotheken, um sie in die Matrix seiner Theorie einzuarbeiten. An einem gewöhnlichen Tag liest er von 8.30 Uhr bis 23 Uhr, unterbrochen von zwei Mal Gassigehen und dem Mittagsschlaf. Und alles, was er liest, verzettelt er. Er schreibt auf Kalenderblätter, Kinderzeichnungen und Kontoauszüge. Damit beginnt er schon als 28-Jähriger Referendar in Lüneburg. Auf dem ersten Zettel notiert er "Es muss versucht werden, Methoden und Begriffe so klar wie möglich zu explizieren, damit ihre Unzulänglichkeit und Unvollkommenheit deutlich wird." Im Luhmann-Kosmos erfolgt der Zugang zur Welt über Unterscheidungen. Will ich etwas erkennen oder bezeichnen, muss ich eine Unterscheidung wählen. Die Wahl dieser Unterscheidung bedingt, was ich beobachten kann. Und diese Unterscheidung lässt notwendig anderes außer Acht. Die Welt existiert nur aus einer gewählten Perspektive. Der Versuch, dieses perspektivische Beobachten mitzudenken, erfordert einen Beobachter, der andere beim Beobachten beobachtet. In der Systemtheorie existiert keine aus sich selbst heraus vorrangige Position, von der aus Stellung bezogen werden könnte. Soziologie ist für Luhmann Aufklärung, wenn sie unwahrscheinliche Beobachterperspektiven einnimmt. Die Funktion sieht er im Beschreiben, nicht im Werten. Der Literaturwissenschaftler Hans Ulrich Gumbrecht schrieb einmal, Luhmann "akzeptierte nur ein ethisches Postulat das Postulat, den anderen die Zumutung von Ethiken zu ersparen". Luhmann hat die Komplexität der Gesellschaft in seine Theorie geholt. In einer Form, die durch Paradoxien und Tautologie Verweise erzeugt, die mitunter zum Ursprung zurückführen und eine Taubheit hinterlassen, die zumeist irritiert, aber anregt. Seine Erkenntnistheorie ernst zu nehmen kann bedeuten, sich in Reflexionsschleifen zu verlieren, sie ist ein Stoff, der Handlung lähmt. Nichts für Tatmenschen oder Wahrheitssucher. In einer vernetzten und polyzentrischen Welt, in der verpackte und gesplittete Immobilienkredite Volkswirtschaften weltweit in den Abgrund ziehen, in der alles gleichzeitig geschieht und jede Entscheidung, die in ihren Auswirkungen kaum absehbar ist, mehr denn je individuell verantwortet werden muss, da ist vor allem eines wieder gesucht Orientierung, Ordnung, die Reduktion von Komplexität. Damit ist Luhmann aktuell und praktisch nutzlos wie nie. Gefragt ist heute wieder Religion. Denn sie setzt eine unhinterfragbare und universelle Ordnung. Chaos ist nur ein anderer Name für das Böse. Bei Luhmann gilt bezogen auf die Umsetzbarkeit seiner Reflexionen, so liest man im aktuellen Gesprächs-Band, "dass man mit jeder Kenntnis noch mehr Unkenntnis produziert, mit jedem Wissen noch mehr Unwissen". Wolfgang Hagen (Hg.) "Was tun, Herr Luhmann? Vorletzte Gespräche mit Niklas Luhmann". Kadmos Verlag 2009, 160 Seiten, 14,90 € © taz Entwicklungs GmbH Co. Medien KG, Vervielfältigung nur mit Genehmigung des taz Verlags
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Sid Meier s Pirates! 項目数:16 総ポイント:200 ☆Windows Phone7用タイトル Freshman Capture the First Ship 5 Brotherhood First Time Divide Plunder 5 Cannoneer First Time Succeed in Bombarding 5 Dancer First Time Succeed in Dancing 5 Ceremony Get Married 10 Love Cheater Attract Girls from All 4 Nations at the Same Time 10 Family Reunion Rescue All Relatives 10 Pirate Hunter Defeat all Top 10 Pirates 15 Explorer Find All Buried Treasures 15 Avenger Finish the Path of Revenge 15 Sword Master Defeat Marquis de la Montalban in Rogue or Swash Buckler Mode 15 Strategist Defeat 1 Big City in Bombarding with Less Than 16 Cannons 15 Archaeologist Find All Lost Cities 15 Money Grubber Collect More Than 200,000 Gold 20 Patriot Help 1 Nation to Occupy More Than 32 Cities 20 Musician Reach 150x Combo in Dancing 20
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#freeze #nofollow #norelated naviで指定しているページは存在しません S [#mee1bd43] search [#ba94ddfd] server [#d69aa1d0] setlinebreak [#va79297e] showrss [#v7316017] size [#e5db48c0] source [#k23d3e24] stationary [#ifad4486] T [#u58dc027] tb [#s5056787] template [#j2adfc3d] topicpath [#vd55c067] touchgraph [#p93402bd] tracker [#rf5296e2] tracker_list [#t78d6d0a] U [#q0183edd] unfreeze [#v039be15] update_entities [#r62603ec] S search 種別 コマンド ブロック型プラグイン 重要度 ★★★★★ 書式 ?cmd=search{ [ word=検索文字列 ] [ type=OR ] [ base=抽出条件 ] } #search( [ 抽出条件1 [[, 抽出条件2 ] [, 抽出条件n ]]] ) 概要 検索文字列の入力フォームを表示し、 指定した文字列を含むページの検索を行います。 引数 コマンド パラメータには検索条件を指定します。 word − 検索する文字列を指定します。省略時は検索条件を入力するページを表示します。 type − OR 指定時、OR検索を行います。省略時はAND検索をおこないます。 ブロック型プラグイン パラメータには検索条件フォームで表示する検索対象ページの抽出条件を指定します。 抽出条件1,2,…n − 入力フォームの抽出条件の選択肢を表示順で指定します。 抽出条件選択時、選択した語句で始まるページ群に対してのみ、検索を実行します。 特定のページ群だけを検索したい場合、検索処理がより早く終了します。 抽出条件を選択しなかった場合は全ページが対象となります。 省略時は選択欄が表示されず、常に全ページが検索対象となります。 プラグイン内設定 PLUGIN_SEARCH_DISABLE_GET_ACCESS GETメソッドによる検索を禁止する(DoS攻撃、SPAMbot、ワーム対策) PLUGIN_SEARCH_MAX_LENGTH 検索する文字列として指定可能な最大文字数 (同) PLUGIN_SEARCH_MAX_BASE 抽出条件として指定可能な件数の最大値 server 種別 ブロック型プラグイン 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 #server 概要 サーバーの情報(サーバー名、サーバーソフトウエア、サーバー管理者)を表示します。 setlinebreak 種別 ブロック型プラグイン 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 #setlinebreak( [ on | off | default ] ) 概要 入力文章中の改行を改行とみなすかどうかの設定を行います。 PukiWikiが入力文章中の改行をどのように扱うかはpukiwiki.ini内の$line_breakの設定内容によって変わります(下記参照)。 入力文章 $line_break=0; $line_break=1; 文章1文章2 文章1文章2 文章1文章2 setlinebreakプラグインは該当ページの以降の行に関して、 $line_breakの設定に因らず改行をどのように扱うかを指定できるようになります。 引数 パラメータには以降の改行の扱いを指定します。 パラメータが省略された場合、改行とみなすかどうかについての設定を逆転させます。 on − 以降の文章で段落内の改行を改行とみなします($line_break=1と同様)。 off − 以降の文章で改行を無視します($line_break=0と同様)。 改行を行うためには行末にチルダを記述するか、 行中で[[brプラグイン ../A-D#g693034c]]を使用する必要があります。 default − 改行の扱いをそのサイトの$line_break設定に戻します。 showrss 種別 ブロック型プラグイン 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 #showrss( RSSへのパス [,[ default | menubar | recent ] [,[ キャッシュ生存時間 ] [, 1 ]]] ) 概要 指定されたRSSを取得し、一覧表示します。 ページの解釈毎にRSSの取得を行う為、頻繁に参照されるページでshowrssを使用される場合はキャッシュ機能を使うことをお勧めします。相手サイトの更新頻度に応じてキャッシュの生存時間を適宜設定して下さい。 引数 RSSへのパスにはRSSへのファイルパスやURLを指定します。 テンプレート名には取得したRSSの表示方法を指定します。省略時はdefault となります。 default − 単純にページを列挙します。 menubar − ページ名の前に黒丸をつけます。MenuBarなど、横幅に制限にある場合に便利です。 recent − recentプラグインの出力のように、ページ名の前に黒丸をつけて更新日付が変わる毎に更新日付を出力します。 キャッシュ生存時間はキャッシュをクリアする期限(1時間単位)です。省略時、キャッシュ機能は無効となります。 第4引数はRSSを取得した日付を表示するかどうかを指定します。1を指定した場合は表示します。省略時は表示しません。 プラグイン内設定 PLUGIN_SHOWRSS_USAGE エラー時に表示される使用方法 備考 動作させるためにはPHP の xml extension が必要です。 size 種別 インライン型プラグイン 重要度 ★★★☆☆ 書式 ( ピクセル数値 ){ 文字列 }; 概要 文字の大きさを指定します。 引数 ピクセル数値には文字の大きさを指定します。 文字列は文字の大きさを変更する文字列を指定します。 プラグイン内設定 PLUGIN_SIZE_MAX 引数として指定可能な最大文字サイズ PLUGIN_SIZE_MIN 引数として指定可能な最小文字サイズ PLUGIN_SIZE_USAGE 引数未指定時に表示されるヘルプ source 種別 コマンド 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 ?cmd=source page=ページ名 概要 指定したページの整形前のソースを表示します。 引数 ページ名にはソースを表示するページ名を指定します。ページ名はエンコードされている必要があります。 stationary 種別 コマンド ブロック型プラグイン インライン型プラグイン 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 ?plugin=stationary #stationary stationary 概要 stationaryプラグインはプラグイン作成を試みる人のための雛形として作成されました。 stationaryプラグインは単純な文字列を表示する以外は何もしません。 プラグイン内設定 PLUGIN_STATIONARY_MAX プラグイン内で定数定義を行うサンプル T tb 種別 コマンド 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 ?plugin=tb tb_id=TrackBackID __mode= view | rss 概要 TrackBackの一覧を表示します。 POSTされた場合は他サイトからのTrackBackに反応します。 引数 tb_idには表示対象ページのTrackBackIDを指定します。 __modeには一覧表示方法を指定します。 view − 人間が見やすい形式で表示します。 rss − RSS形式で表示します。 プラグイン内設定 PLUGIN_TB_LANGUAGE TrackBackのRSSで出力する言語 PLUGIN_TB_ERROR エラー時の返り値 PLUGIN_TB_NOERROR エラーなし時の返り値 備考 pukiwiki.ini.php で、TrackBackを使用する設定($trackback = 1を指定)が行われている必要があります。 template 種別 コマンド 重要度 ★★★★☆ 書式 ?plugin=template refer=テンプレートページ 概要 既存のページをテンプレートとしてページを新規作成します。 ページの新規作成時の雛形とするページの読込み機能との差異は、テンプレートプラグインが雛形とする範囲(行単位)に選択できるのに対して、ページの新規作成で読み込むテンプレートは全文をテキストエリアにコピーする点にあります。 引数 テンプレートページには雛形とするページを指定します。ページ名はエンコードされている必要があります。 プラグイン内設定 MAX_LEN 雛形の開始/終了位置を指定する欄で表示される最大文字数 topicpath 種別 インライン型プラグイン ブロック型プラグイン 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 ; #topicpath 概要 パンくずリスト(topicpath)と呼ばれる、現在参照しているウェブページの階層を表現するユーザーインターフェースを提供するプラグインです。 例えば [[PukiWiki/ツアー]] というページに#topicpathと書くと、以下の様な表記に置き換わります。 [[Top FrontPage]] / [[PukiWiki PukiWiki]] / [[ツアー PukiWiki/ツアー]] 基本的には以下の2通りの使い方を想定しています。 「ほげ/ふが/げほ」など、2〜3階層以上の深いページでページの行き来をしやすくするために表示する スキンに組み込み、ページタイトル下のURLの代わりに全てのページで表示する プラグイン内設定 PLUGIN_TOPICPATH_TOP_DISPLAY defaultpageを一番最初に表示するかどうか。 PLUGIN_TOPICPATH_TOP_LABEL $defaultpageに対するラベル PLUGIN_TOPICPATH_TOP_SEPARATOR 階層を区切るセパレータ PLUGIN_TOPICPATH_THIS_PAGE_DISPLAY 現在表示中のページに対するリンクを表示するかどうか PLUGIN_TOPICPATH_THIS_PAGE_LINK 現在表示中のページに対してリンクするかどうか 備考 スキンに組み込む場合は、pukiwiki.skin.php の SKIN_DEFAULT_DISABLE_TOPICPATH に 0を指定して下さい。 touchgraph 種別 コマンド 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 ?plugin=touchgraph 概要 TouchGraphWikiBrowser用のインデックスを作ります。 tracker 種別 (コマンド) ブロック型プラグイン 重要度 ★★★★☆ 書式 #tracker( [ 定義名 ] [, ベースページ名 ] ) 概要 [[bugtrack ../A-D#a83293e8]]プラグインのように、定型的な項目をもったページを作るための入力フォームを表示します。 入力項目が固定されている[[bugtrack ../A-D#a83293e8]]プラグインと機能は似ていますが、入力項目を簡単に変更できる点が違います。FAQ,BBS,書評,TODOリストなど使い道はアイディア次第です。 入力項目の定義は config/plugin/tracker/ 以下に所定の書式でテンプレートを作成することで設定できます。[[bugtrack ../A-D#a83293e8]]プラグイン互換の入力項目テンプレートが config/plugin/tracker/default に用意されているので参考にして下さい。 引数 定義名は #tracker(hoge) のようにtrackerのテンプレート名を指定します。省略時は config/plugin/tracker/default が指定されたとみなします。 テンプレート名に続けてフォーム名 / リスト名を指定することができます。ひとつのテンプレートに複数のフォーム形式 / リストフォーマットを用意したいときに便利です。例えば、#tracker(hoge/form_alternative) とすれば config/plugin/tracker/hoge/form_alternative の内容をフォーム表示に使用しますし、#tracker_list(hoge/list_alternative) とすれば config/plugin/tracker/hoge/list_alternative の内容をレイアウトに使用します。 ベースページ名はフォームから作成されるページの親階層となるページ名を指定します。省略時は設置したページとなります。 プラグイン内設定 TRACKER_LIST_EXCLUDE_PATTERN tracker_listで表示しないページ名を正規表現で指定する TRACKER_LIST_SHOW_ERROR_PAGE 項目の取り出しに失敗したページを一覧に表示するか テンプレート テンプレートは基本的に設置するtracker毎に1組(4ページ)作成します。 config/plugin/tracker/hoge hogeテンプレートの項目の内容を記述します。 config/plugin/tracker/hoge/form 入力フォームの項目とレイアウトを記述します。 config/plugin/tracker/default/page 入力した内容をページ化する際のフォーマットを記述します。 config/plugin/tracker/hoge/list tracker_listで表示するリストのレイアウトを記述します。テーブル(|〜|)の書式指定(c) / ヘッダ(h) / フッタ(f) 行は特別扱いします。 予約項目 form で使用できる予約項目 [_name] 記事を記録するページ名を入力するフィールドを表示。省略可。 [_submit] [追加]ボタンを表示。 page / list で使用できる予約項目 [_date] 投稿日時。 [_page] 実際に生成したページ名。ブラケットが付く。 [_refer] #trackerを置いたページ。 [_base] ページのプレフィクス。 tracker()/tracker_list() の第2引数が省略された場合は [_refer] と同じ内容。 [_name] formの [_name] の内容そのもの。記事を記録するページ名の一部として使用する。 [_real] 実際に生成したページ名から、[_refer] + / を除いた名前。デフォルトは [_name] と同じ内容。以下のいずれかの条件に該当するときは、[[tracker ./#rf5296e2]]プラグインが[_real]に連番を付与し、記事を記録するページ名を決定する。・formに [_name] フィールドがない。・[_name] が空か、ページ名として無効な文字を含む。・[_refer] / [_name] という名前のページがすでに存在する。--list で使用できる予約項目 [_update] ページの最終更新日時。 [_past] 最終更新日時からの経過。 tracker_list 種別 (コマンド) ブロック型プラグイン 重要度 ★★★★☆ 書式 #tracker_list( [ 定義名 ] [,[ ベースページ名 ] [,[[ ソート項目 ] [ ソート順 ]] [, 表示上限 ] ]]] ) 概要 [[tracker ./#rf5296e2]]プラグインで作成したページを一覧表示します。 引数 定義名は[[tracker ./#rf5296e2]]プラグインで指定したテンプレート名と同じものを指定します。省略時は config/plugin/tracker/default が指定されたとみなします。 ベースページ名は[[tracker ./#rf5296e2]]プラグインで指定したベースページ名と同じものを指定します。[[tracker ./#rf5296e2]]プラグインでベースページ名を指定していない場合は[[tracker ./#rf5296e2]]プラグインを設置したページを指定します。省略時は設置したページとなります。 第3項目には一覧表示のソートに使う項目およびソート順を指定します。ソート項目は config/plugin/tracker/テンプレート名 のfield項目内の項目から選択して下さい。省略時はページ名となります。ソート順は、ASC(*1)、DESC(*2)、SORT_ASC(*3)、SORT_DESC(*4) をコロン( )の後に指定してください。また、セミコロン(;)で区切ることにより、複数のソート項目、ソート順を指定可能です。例えば、#tracker_list(,,state SORT_ASC;priority SORT_ASC;_real SORT_DESC) と指定した場合は、項目ごとに (1) [state]を昇順 - (2) [priority]を昇順 - (3) [_real](実際のページ名)を降順、の優先順位でソートします。 表示上限は一覧表示するページ数の上限を指定します。省略時は全て表示されます。 U unfreeze 種別 コマンド 重要度 ★★★☆☆ 書式 ?plugin=unfreeze page=ページ名 概要 ページの凍結を解除します。 引数 ページ名には解除するページ名を指定します。ページ名はエンコードされている必要があります。 プラグイン内設定 PLUGIN_UNFREEZE_EDIT 凍結解除時にページの編集フォームを表示するか update_entities 種別 コマンド 重要度 ★☆☆☆☆ 書式 ?plugin=update_entities 概要 CACHE_DIR/entities.dat を生成します。 entities.datはHTMLの実体参照を判定するために用いられるテーブルを格納したファイルです。普通、利用者や管理者が意識する機会はありません。 プラグイン内設定 W3C_XHTML_DTD_LOCATION DTDの場所 備考 配布ファイルに生成済のentities.datが付属するため、通常使用する機会はありません。 naviで指定しているページは存在しません
https://w.atwiki.jp/eg-memo/pages/278.html
SZS Modifierとは インターフェースの紹介 SZS Modifierとは SZS Modifierは、Chadderz氏制作のマリオカートWii用のツールです。 KMP Cloud、KMP Modifier、BrawlBox、CTools Packの機能を兼ね備えた万能ツールで、テクスチャハック・カスタムトラックの編集に使います。 インターフェースの紹介 +... ツールバー テキスト 説明 File Open 該当するファイルを開きます。 Save 編集データを上書き保存します。 Save as 編集データをフォルダを指定して保存します。 Exit SZS Modifierを終了します。 Patches Create Netsafe Patch 編集しているSZSファイルからSFPファイルを作成します。 Import Netsafe Patch SFPファイルを編集中のファイルに適用します。 Upload Patch to Server 作成したSFPファイルをSFPサーバーにアップロードします。 Browse Patch on Server SFPサーバーからSFPファイルをダウンロードします。 USB Gecko Connect USB Geckoとの接続をします。 View Status Bar ステータスバーの有無を設定します。 Folders フォルダーの有無を設定します。 Tools Options オプションを開きます。 Help About SZS Modifierの情報を開きます。
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3090.html
DRITTER AKT Erste Szene (Zimmer Palestrinas wie im ersten Akte. Es ist gegen Abend. Von Rom her beständiges Glockengeläute. Im Zimmer stehen fünf junge Kapellsänger der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom. In den Lehnstuhl sitzt, die Augen halb geschlossen, Palestrina. Er ist ganz zurückgelehnt, seine Arme ruhen auf den beiden Lehnen. Er scheint, gegen den ersten Akt, gealtert. Seitlich vor ihm kniet Ighino; Hände und Kopf ruhen auf Palestrinas linker Hand. Hinter der Stuhllehne, steht wie zur Hilfeleistung bereit, Giuseppe, eine kleine, sehr ärmliche Gestalt, Palestrinas alter Diener. Über der ganzen Gruppe eine Stimmung von Erwartung und zugleich wie von Ruhe um einen Kranken) ▼ERSTER SÄNGER▲ Wie lange sie bleiben – ▼ZWEITER SÄNGER▲ Wie lange sie singen – ▼DRITTER SÄNGER▲ Der Abend bricht schon herein – ▼VIERTER SÄNGER▲ Wie von Sankt Peter die Glocken klingen – ▼FÜNFTER SÄNGER▲ Der Abend wird die Entscheidung bringen – ▼VIERTER SÄNGER▲ Möge sie mild für den Armen sein! ▼ERSTER SÄNGER▲ Möge sie milde sein! ▼FÜNFTER SÄNGER▲ Die Entscheidung – ▼PALESTRINA▲ (ohne sich zu bewegen oder die Augenc aufzuschlagen) Mein Knabe sag – wer sind die Männer? ▼IGHINO▲ (sieht zu ihm auf) Sie kamen, nach dir zu sehn, Kennst du sie nicht? Es sind deine Sänger. ▼PALESTRINA▲ (wendet langsam Kopf und Blick nach der rechten Seite) Die Sänger – ▼IGHINO▲ Dein Chor – ▼ZWEITER SÄNGER▲ Wie alt sein Gesicht – ▼ERSTER SÄNGER▲ Wie müde der Blick – ▼DRITTER SÄNGER▲ Gebleicht das Haar – ▼VIERTER SÄNGER▲ Bringt ihm der Abend ein hohes Glück? ▼FÜNFTER SÄNGER▲ Bringt er neue Züchtigung Gottes dar? ▼PALESTRINA▲ (den Blick immer auf die Sänger geheftet) Die Sänger, Ighino, sie warten und spähen – Weisst du, warum sie so stehen und sehen – ▼IGHINO▲ Vater – was dir so herrlich gelungen Das ewige Werk, das der Welt du gabst, In dieser Stunde wird es gesungen Im goldnen Palast vor Prälaten und Papst. ▼ERSTER SÄNGER▲ (nähert sich einige Schritte dem Palestrina) Die Messe, Meister, die Ihr geschaffen – ▼PALESTRINA▲ (sieht vor sich hin) Ich schrieb sie in einer Nacht – ▼ZWEITER SÄNGER▲ (nähert sich ebenfalls) Die Blätter sammelte Silla, der Schüler – ▼DRITTE SÄNGER▲ (desgleichen) Wir haben sie fleissig in Ordnung gebracht. ▼PALESTRINA▲ Sie fragtem im Kerker – ich glaube, ich sagte – (Vierter unf fünfter Sänger kommen nun auch dazu. Alle umgeben den Stuhl des Palestrina.) ▼VIERTER SÄNGER▲ Wir hoben sie auf, wir hüteten sie – ▼FÜNFTER SÄNGER▲ Sie wurden uns mit Gewalt genommen. ▼PALESTRINA▲ Und dann – wie ist dann alles gekommen? ▼IGHINO▲ Als sie dich griffen und banden An jenem schrecklichen Tag, Nicht hab' da die Welt ich verstanden, Wo solches geschehen mag. Die Erde schien mir die Hölle, In Krämpfen lag ich da. Giuseppe war hilfreich zur Stelle – Dann wusst' ich nicht mehr, was geschah. Als ich im Bette erwachte, Giuseppe stand neben mir. Wonach als erstes ich fragte, War nach der Messe und dir. Du lagst in Kerker und Ketten. Sie kamen und stürmten ins Haus Die Messe nur sollte dich retten – Da lieferte ich sie aus. Den Henkern! – Dass ich's vermochte, O Vater, war fürchterlich, Doch fürchterlicher noch pochte Im Herzen die Angst um dich. Nun bist du mir wieder gegeben, Und die Messe durchklinget die Welt. Erwache nun wieder zum Leben Für dein Kind, das umschlungen dich hält! (Palestrina zieht ihn näher an sich. Schweigen und Teilnahme. Plötzlich wird auf der Strasse ein vielstimmiger Ruf laut, der sich dem Hause zu nähern scheint.) ▼VOICES▲ Evviva Palestrina, Der Retter der Musik! Evviva, Evviva! (Ighino und Giuseppe sind mit Palestrina links; Die fünf Sänger gehen an die Eingangstür, wo ihnen sofort eine Anzahl Sänger der päpstlichen Kapelle Entgegengelaufen kommen) Zweite Szene ▼DIE PÄPSTLICHEN KAPELLSÄNGER▲ Ist Palestrina der Meister hier? Der grosse Mann, ist er zu Haus? Wisst Ihr auch, wer Euch dirigiert? Wisst Ihr, mit wem ihr musiziert? Mit wem Ihr täglich geht ein und aus? Der grösste Musiker ist's in Rom! Der Heilige Vater hat's selbst gesagt. Und die neue Messe sein bestes Werk. Den Kardinälen hat's auch behagt. Es hat einen grossen Eindruck gemacht, Als wir es sangen im heiligen Haus Man hörte die Worte genau heraus. Wir haben es herrlich zur Geltung gebracht. Freilich – der Vortrag macht auch was aus! Doch hört, die allergrösste Ehr', Die einem Sterblichen je geschah – (Eine neue Gruppe päpstlicher Kapellsänger kommt an.) ▼DIE NEUE GRUPPE▲ (eilig) Der Heilige Vater kommt selber her! Auf die Knie und Platz – er ist schon nah. (Noch einige neue kommen und rufen) Auf die Knie, der Papst ist nicht mehr weit. Wo ist Palestrina – ist er bereit? (Sie drängen sich näher ins Zimmer herein. Acht Kardinäle kommen, unter ihnen Borromeo. Die bevorstehende Ankunft des Papstes wird dem Palestrina von den Kardinälen bedeutet. Er geht allein nach dem Hintergrunde zu, den Papst zu erwarten. Dieser wird nun in einer Sänfte – von Jungen Klerikern getragen – im Hintergrunde sichtbar. Bei seinem Erscheinen wirft sich alles auf die Knie.) ▼PAPST PIUS DER VIERTE▲ (freundlich zu Palestrina) Wie einst im himmlischen Zion Jahannes der Heilige hörte Singen die Engel der Höhe, also lieblich und hehr Tönte im Ohre die Messe mir eines andern Giovanni. Bis an dein Ende nun bleibe, Pierluigi, bei mir; Fromm die Sixtina mir leite, wie weiland dem heil'gen Macellus. Fürst der Musik aller Zeiten! Dem Papste Diener und Sohn. (Palestrina küsst dem Papste den Fuss; der Papst gibt ihm und allen den Segen und wird wieder fortgetragen. Die Kardinäle, ausser Borromeo, begleiten ihn. Die Sänger drängen sich, nachdem der Papst verschwunden ist, zu Palestrina, der langsam wieder ins Zimmer kommt, um ihn zu beglückwünschen. Borromeo bedeutet sie lautlos und etwas heftig fortzugehen. Ighino zieht sich, wie in unwillkürlicher Angst von Borromeo, ganz nach links in die Ecke bei der Hausorgel zurück. Ausser ihm sind jetzt Borromeo und Palestrina allein auf der Bühne. Beide stehen einen Augenblick Auge in Auge. Borromeo ringt danach, etwas zu sagen, stürzt aber plötzlich in tiefster Erschütterung Palestrina zu Füssen und bricht in heftiges Weinen aus. Palestrina neigt sich wie unwillkürlich zu ihm und legt ihm die Hände auf den Kopf. Endlich hebt Borromeo den Blick zu ihm und bricht in die Worte aus) ▼BORROMEO▲ Die Messe – ach, der Messe süsses Licht – O Palestrina, du Gefäss der Gnade – Aus dir spricht Gott – und ich erkannt' es nicht! (Er senkt wieder weinend den Kopf) ▼PALESTRINA▲ (sucht ihn zu beruhigen) Was ist – mein Freund – o Lieber, steh doch auf! ▼BORROMEO▲ Ach lass den Sünder weinen, lass ihn weinen! ▼PALESTRINA▲ Nicht will der Tränen Seligkeit ich wehren, Gefeiert sei die hohe Stunde so. Gefässe du und ich; zerschlagen hier, Doch Liebeshauch steigt aus den Scherben auf. Zur Glorie will alles. Fühl' es doch, mein Freund! ▼BORROMEO▲ O Palestrina – Palestrina – (Er will in leidenschaftlicher Zerknirschung Palestrina die Füsse küssen, dieser hebt ihn rasch auf und küsst ihn auf die Wange. Sie verbleiben einen Moment in stummer Umarmung; dann reisst sich Borromeo rasch los und verlässt mit abgewandtem Gesicht die Bühne. Palestrina bleibt in Gedanken stehen. Nun kommt Ighino aus seiner Ecke hervor und stürzt dem Vater jubelnd an den Hals. Eine Zeitlang hält ihn Palestrina ruhig an der Brust und streichelt sein Haar. Während des ganzen folgenden Gesprächs sieht Palestrina über Ighinos Kopf hinweg, so dass dieser seinen Blick und Gesichtsausdruck nicht sehen kann.) ▼IGHINO▲ O Vater, wirst du nun auch wieder froh? Du bist jetzt der Berühmteste von allen, In fernsten Zeiten wird man dich noch nennen. Und nicht nur nennen, deine Werke singen! Der Papst gibt sicher dir auch viel Gehalt. (Zuneigung) Nun sollst du wieder leben – wieder lachen – Du bist so still – sag, freust du dich denn nicht? ▼PALESTRINA▲ Doch, doch, mein Kind – nur, sieh – bin nicht mehr jung, Ich freu' mich nicht so laut – so mehr im Innern. Willst' nicht zu Silla, ihm mein Glück erzählen? ▼IGHINO▲ (Hesitating) Ach Vater – Silla, sieh – ist nicht mehr hier – Doch glaub', gewiss, er ist nicht undankbar! Er ist – er ging – ▼PALESTRINA▲ (lächelnd) Zu Bardi nach Florenz. ▼IGHINO▲ (erstaunt) So weisst du schon? ▼PALESTRINA▲ Es war nicht schwer zu raten. Sieh, Jugend will zur Jugend. Doch du bleibst Bei mir? Nicht wahr, Ighino? ▼IGHINO▲ (leise) Ja, bei dir! (Er legt wieder den Kopf an seine Brust. Einen Augenblick Ruhe; dann ertönen wieder von der Strasse her Rufe.) ▼RUFE AUF DER STRASSE▲ Evviva, Palestrina! Der Retter der Musik! ▼IGHINO▲ (fährt freudig aus seiner Stellung auf) Hör, das gilt dir. Ach, lass mich noch ein bisschen Auf die Strasse! Halt ich mich doch kaum Vor lauter Freude! Schreien muss ich, springen, Und hören, wie sie meinen Vater feiern. ▼PALESTRINA▲ So spring, mein Junge, freue dich, (er nimmt Ighinos Kopf in beide Hände) Mein lieber Gesegneter Ighino! Spring dich wacker aus. (Ighino umhalst den Vater noch einmal stürmisch und springt dann überglücklich auf die Strasse hinaus. Palestrina bleibt eine Weile ruhig stehen. Sein Blick wird gleich nach Ighinos Abgang ernst und weiterschauend. Die letzten Strahlen der Abendsonne sind schon aus dem Zimmer gewichen, welches nun in abendliche Dunkelheit gehüllt ist. Er geht einige Schritte ins Zimmer hinein und verweilt dann eine Zeitlang vor dem Bilde der Lukrezia. Nach einer Weile wendet er sich vom Bilde ab; er steht jetzt an dem Stuhl vor der kleinen Hausorgel.) ▼PALESTRINA▲ (mit ruhiger, fast heiterer Ergebung) Nun schmiede mich, den letzten Stein An einem deiner tausend Ringe,Du Gott – und ich will guter Dinge Und friedvoll sein. (Er setzt sich auf den Stuhl an die Orgel und versenkt sich, leise spielend, in musikalische Gedanken, den Blick über die Tasten weg ins Weite gerichtet. Von den Strasse ertönen wieder die Rufe "Evviva Palestrina, evviva der Retter der Musik!") ▼RUFE AUF DER STRASSE▲ Evviva, Palestrina! (Nur wenige Stimmen, weit entfernten) Der Retter der Musik! (Far, kaum hörbar) Evviva, Evviva! (Palestrina scheint es nicht zu hören.) DRITTER AKT Erste Szene Zimmer Palestrinas wie im ersten Akte. Es ist gegen Abend. Von Rom her beständiges Glockengeläute. Im Zimmer stehen fünf junge Kapellsänger der Kirche Santa Maria Maggiore in Rom. In den Lehnstuhl sitzt, die Augen halb geschlossen, Palestrina. Er ist ganz zurückgelehnt, seine Arme ruhen auf den beiden Lehnen. Er scheint, gegen den ersten Akt, gealtert. Seitlich vor ihm kniet Ighino; Hände und Kopf ruhen auf Palestrinas linker Hand. Hinter der Stuhllehne, steht wie zur Hilfeleistung bereit, Giuseppe, eine kleine, sehr ärmliche Gestalt, Palestrinas alter Diener. Über der ganzen Gruppe eine Stimmung von Erwartung und zugleich wie von Ruhe um einen Kranken ERSTER SÄNGER Wie lange sie bleiben – ZWEITER SÄNGER Wie lange sie singen – DRITTER SÄNGER Der Abend bricht schon herein – VIERTER SÄNGER Wie von Sankt Peter die Glocken klingen – FÜNFTER SÄNGER Der Abend wird die Entscheidung bringen – VIERTER SÄNGER Möge sie mild für den Armen sein! ERSTER SÄNGER Möge sie milde sein! FÜNFTER SÄNGER Die Entscheidung – PALESTRINA ohne sich zu bewegen oder die Augenc aufzuschlagen Mein Knabe sag – wer sind die Männer? IGHINO sieht zu ihm auf Sie kamen, nach dir zu sehn, Kennst du sie nicht? Es sind deine Sänger. PALESTRINA wendet langsam Kopf und Blick nach der rechten Seite Die Sänger – IGHINO Dein Chor – ZWEITER SÄNGER Wie alt sein Gesicht – ERSTER SÄNGER Wie müde der Blick – DRITTER SÄNGER Gebleicht das Haar – VIERTER SÄNGER Bringt ihm der Abend ein hohes Glück? FÜNFTER SÄNGER Bringt er neue Züchtigung Gottes dar? PALESTRINA den Blick immer auf die Sänger geheftet Die Sänger, Ighino, sie warten und spähen – Weisst du, warum sie so stehen und sehen – IGHINO Vater – was dir so herrlich gelungen Das ewige Werk, das der Welt du gabst, In dieser Stunde wird es gesungen Im goldnen Palast vor Prälaten und Papst. ERSTER SÄNGER nähert sich einige Schritte dem Palestrina Die Messe, Meister, die Ihr geschaffen – PALESTRINA sieht vor sich hin Ich schrieb sie in einer Nacht – ZWEITER SÄNGER nähert sich ebenfalls Die Blätter sammelte Silla, der Schüler – DRITTE SÄNGER desgleichen Wir haben sie fleissig in Ordnung gebracht. PALESTRINA Sie fragtem im Kerker – ich glaube, ich sagte – Vierter unf fünfter Sänger kommen nun auch dazu. Alle umgeben den Stuhl des Palestrina. VIERTER SÄNGER Wir hoben sie auf, wir hüteten sie – FÜNFTER SÄNGER Sie wurden uns mit Gewalt genommen. PALESTRINA Und dann – wie ist dann alles gekommen? IGHINO Als sie dich griffen und banden An jenem schrecklichen Tag, Nicht hab' da die Welt ich verstanden, Wo solches geschehen mag. Die Erde schien mir die Hölle, In Krämpfen lag ich da. Giuseppe war hilfreich zur Stelle – Dann wusst' ich nicht mehr, was geschah. Als ich im Bette erwachte, Giuseppe stand neben mir. Wonach als erstes ich fragte, War nach der Messe und dir. Du lagst in Kerker und Ketten. Sie kamen und stürmten ins Haus Die Messe nur sollte dich retten – Da lieferte ich sie aus. Den Henkern! – Dass ich's vermochte, O Vater, war fürchterlich, Doch fürchterlicher noch pochte Im Herzen die Angst um dich. Nun bist du mir wieder gegeben, Und die Messe durchklinget die Welt. Erwache nun wieder zum Leben Für dein Kind, das umschlungen dich hält! Palestrina zieht ihn näher an sich. Schweigen und Teilnahme. Plötzlich wird auf der Strasse ein vielstimmiger Ruf laut, der sich dem Hause zu nähern scheint. VOICES Evviva Palestrina, Der Retter der Musik! Evviva, Evviva! Ighino und Giuseppe sind mit Palestrina links; Die fünf Sänger gehen an die Eingangstür, wo ihnen sofort eine Anzahl Sänger der päpstlichen Kapelle Entgegengelaufen kommen Zweite Szene DIE PÄPSTLICHEN KAPELLSÄNGER Ist Palestrina der Meister hier? Der grosse Mann, ist er zu Haus? Wisst Ihr auch, wer Euch dirigiert? Wisst Ihr, mit wem ihr musiziert? Mit wem Ihr täglich geht ein und aus? Der grösste Musiker ist's in Rom! Der Heilige Vater hat's selbst gesagt. Und die neue Messe sein bestes Werk. Den Kardinälen hat's auch behagt. Es hat einen grossen Eindruck gemacht, Als wir es sangen im heiligen Haus Man hörte die Worte genau heraus. Wir haben es herrlich zur Geltung gebracht. Freilich – der Vortrag macht auch was aus! Doch hört, die allergrösste Ehr', Die einem Sterblichen je geschah – Eine neue Gruppe päpstlicher Kapellsänger kommt an. DIE NEUE GRUPPE eilig Der Heilige Vater kommt selber her! Auf die Knie und Platz – er ist schon nah. Noch einige neue kommen und rufen Auf die Knie, der Papst ist nicht mehr weit. Wo ist Palestrina – ist er bereit? Sie drängen sich näher ins Zimmer herein. Acht Kardinäle kommen, unter ihnen Borromeo. Die bevorstehende Ankunft des Papstes wird dem Palestrina von den Kardinälen bedeutet. Er geht allein nach dem Hintergrunde zu, den Papst zu erwarten. Dieser wird nun in einer Sänfte – von Jungen Klerikern getragen – im Hintergrunde sichtbar. Bei seinem Erscheinen wirft sich alles auf die Knie. PAPST PIUS DER VIERTE freundlich zu Palestrina Wie einst im himmlischen Zion Jahannes der Heilige hörte Singen die Engel der Höhe, also lieblich und hehr Tönte im Ohre die Messe mir eines andern Giovanni. Bis an dein Ende nun bleibe, Pierluigi, bei mir; Fromm die Sixtina mir leite, wie weiland dem heil'gen Macellus. Fürst der Musik aller Zeiten! Dem Papste Diener und Sohn. Palestrina küsst dem Papste den Fuss; der Papst gibt ihm und allen den Segen und wird wieder fortgetragen. Die Kardinäle, ausser Borromeo, begleiten ihn. Die Sänger drängen sich, nachdem der Papst verschwunden ist, zu Palestrina, der langsam wieder ins Zimmer kommt, um ihn zu beglückwünschen. Borromeo bedeutet sie lautlos und etwas heftig fortzugehen. Ighino zieht sich, wie in unwillkürlicher Angst von Borromeo, ganz nach links in die Ecke bei der Hausorgel zurück. Ausser ihm sind jetzt Borromeo und Palestrina allein auf der Bühne. Beide stehen einen Augenblick Auge in Auge. Borromeo ringt danach, etwas zu sagen, stürzt aber plötzlich in tiefster Erschütterung Palestrina zu Füssen und bricht in heftiges Weinen aus. Palestrina neigt sich wie unwillkürlich zu ihm und legt ihm die Hände auf den Kopf. Endlich hebt Borromeo den Blick zu ihm und bricht in die Worte aus BORROMEO Die Messe – ach, der Messe süsses Licht – O Palestrina, du Gefäss der Gnade – Aus dir spricht Gott – und ich erkannt' es nicht! Er senkt wieder weinend den Kopf PALESTRINA sucht ihn zu beruhigen Was ist – mein Freund – o Lieber, steh doch auf! BORROMEO Ach lass den Sünder weinen, lass ihn weinen! PALESTRINA Nicht will der Tränen Seligkeit ich wehren, Gefeiert sei die hohe Stunde so. Gefässe du und ich; zerschlagen hier, Doch Liebeshauch steigt aus den Scherben auf. Zur Glorie will alles. Fühl' es doch, mein Freund! BORROMEO O Palestrina – Palestrina – Er will in leidenschaftlicher Zerknirschung Palestrina die Füsse küssen, dieser hebt ihn rasch auf und küsst ihn auf die Wange. Sie verbleiben einen Moment in stummer Umarmung; dann reisst sich Borromeo rasch los und verlässt mit abgewandtem Gesicht die Bühne. Palestrina bleibt in Gedanken stehen. Nun kommt Ighino aus seiner Ecke hervor und stürzt dem Vater jubelnd an den Hals. Eine Zeitlang hält ihn Palestrina ruhig an der Brust und streichelt sein Haar. Während des ganzen folgenden Gesprächs sieht Palestrina über Ighinos Kopf hinweg, so dass dieser seinen Blick und Gesichtsausdruck nicht sehen kann. IGHINO O Vater, wirst du nun auch wieder froh? Du bist jetzt der Berühmteste von allen, In fernsten Zeiten wird man dich noch nennen. Und nicht nur nennen, deine Werke singen! Der Papst gibt sicher dir auch viel Gehalt. Zuneigung Nun sollst du wieder leben – wieder lachen – Du bist so still – sag, freust du dich denn nicht? PALESTRINA Doch, doch, mein Kind – nur, sieh – bin nicht mehr jung, Ich freu' mich nicht so laut – so mehr im Innern. Willst' nicht zu Silla, ihm mein Glück erzählen? IGHINO Hesitating Ach Vater – Silla, sieh – ist nicht mehr hier – Doch glaub', gewiss, er ist nicht undankbar! Er ist – er ging – PALESTRINA lächelnd Zu Bardi nach Florenz. IGHINO erstaunt So weisst du schon? PALESTRINA Es war nicht schwer zu raten. Sieh, Jugend will zur Jugend. Doch du bleibst Bei mir? Nicht wahr, Ighino? IGHINO leise Ja, bei dir! Er legt wieder den Kopf an seine Brust. Einen Augenblick Ruhe; dann ertönen wieder von der Strasse her Rufe. RUFE AUF DER STRASSE Evviva, Palestrina! Der Retter der Musik! IGHINO fährt freudig aus seiner Stellung auf Hör, das gilt dir. Ach, lass mich noch ein bisschen Auf die Strasse! Halt ich mich doch kaum Vor lauter Freude! Schreien muss ich, springen, Und hören, wie sie meinen Vater feiern. PALESTRINA So spring, mein Junge, freue dich, er nimmt Ighinos Kopf in beide Hände Mein lieber Gesegneter Ighino! Spring dich wacker aus. Ighino umhalst den Vater noch einmal stürmisch und springt dann überglücklich auf die Strasse hinaus. Palestrina bleibt eine Weile ruhig stehen. Sein Blick wird gleich nach Ighinos Abgang ernst und weiterschauend. Die letzten Strahlen der Abendsonne sind schon aus dem Zimmer gewichen, welches nun in abendliche Dunkelheit gehüllt ist. Er geht einige Schritte ins Zimmer hinein und verweilt dann eine Zeitlang vor dem Bilde der Lukrezia. Nach einer Weile wendet er sich vom Bilde ab; er steht jetzt an dem Stuhl vor der kleinen Hausorgel. PALESTRINA mit ruhiger, fast heiterer Ergebung Nun schmiede mich, den letzten Stein An einem deiner tausend Ringe,Du Gott – und ich will guter Dinge Und friedvoll sein. Er setzt sich auf den Stuhl an die Orgel und versenkt sich, leise spielend, in musikalische Gedanken, den Blick über die Tasten weg ins Weite gerichtet. Von den Strasse ertönen wieder die Rufe "Evviva Palestrina, evviva der Retter der Musik!" RUFE AUF DER STRASSE Evviva, Palestrina! Nur wenige Stimmen, weit entfernten Der Retter der Musik! Far, kaum hörbar Evviva, Evviva! Palestrina scheint es nicht zu hören. Pfitzner,Hans/Palestrina
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GENRE TITLE ARTIST bpm notes CLEAR RATE PSYSTYLE PHASE SHIFT MANEUVER BEMANI Sound Team "L.E.D." 163 1447 n%(yyyy/mm/dd) 攻略・コメント 1P正規だと中盤に左手でCN押ししながら皿を回すところがあるので注意。 -- 名無しさん (2019-12-20 05 34 44) ラストがトリル+αに皿が絡んで殺し気味。部分的に数ヵ所難所があるもののそれ以外は普通の乱打なのである程度☆11が押せる地力があるならHARDの方が安定すると思う。 -- 名無しさん (2019-12-20 14 21 11) ここ最近では珍しい正規クソハズレ -- 名無しさん (2019-12-24 02 08 29) 正規で難したものの異様に押しにくい。CN不満とは言え乱かけたいか。 -- 名無しさん (2020-08-29 01 06 14) 1PR乱6712345でBPが80台から21まで減ったのでR乱の偉大さを感じる 通常筐体でもプレイ可能になったので是非お試しを -- 名無しさん (2020-10-29 10 32 20) R乱を何回か試して、結局普通の乱でEXH。R乱が当たりそうな見た目してるけど意外と当たらない。CNが相当苦手じゃない限り乱のほうが良さげ。 -- 名無しさん (2023-06-14 19 32 06) 名前 コメント
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DRITTES BILD (Die Türe öffnet sich Marietta erscheint in weißem Morgengewande und verharrt kurze Zeit regungslos auf der obersten Stufe. Dann stürzt sie mit wilder Bewegung vor das Bild, das so unverhüllt ist wie zum Schluß des 1. Bildes) Erste Szene ▼MARIETTA▲ Dich such ich, Bild! Mit dir hab ich zu reden! Schön bist du und gleichst mir, Sag, gleichst du mir noch? Sag, wo ist deine Macht? Zum zweitenmal starbst du, Du stolze Tote, an mir, An mir der Lebenden Liebesnacht! Ihr, die ihr abgeschieden, Brecht nicht den Frieden, Drängt nicht ins Leben, Laßt uns, die wir atmen und leben, Die wir leiden und streben, Laßt uns die springenden Bronnen, Laßt uns die Stürme, Sonnen und Wonnen, Laßt uns das trunkne Getriebe Von Lust und von Liebe! (Es ist hell geworden. Vereinzelte Glockentöne. Aus der Ferne dringt leise in unbestimmten Klängen eine mysteriös - traumhafte Marschweise, dazu der Gesang der Kinder, die sich zum Ausgangspunkt der Prozession begeben.) ▼KINDER▲ (draußen) O süßer Heiland mein, Einst werd ich um dich sein. In deiner Liebe Hut Werd ruhen ich so gut. ▼MARIETTA▲ Kinder sinds. Sie sammeln sich Zur heiligen Prozession Und rufen mit des Lebens Wort Mich von der Toten fort. ▼KINDER▲ (draußen) Einst sagst du komm zu mir Ins selige Revier, Zu blühn am Himmelsrain, Ein leuchtend Blümelein. ▼MARIETTA▲ Der Kinder Sang, er schwingt und schwillt, Bestärkt des Lebens Drang. Zweite Szene ▼PAUL▲ (stürzt verstört herein) Du hier? ▼MARIETTA▲ (die Schmollende spielend) Als ich erwachte, warst du fort. ▼PAUL▲ (düster, den Blick zu Boden gerichtet, von Gewissensangst gequält vor sich hin) Mich Triebs in die Straßen, Die Andacht und Gebet erfüllt. ▼MARIETTA▲ Und ich hatt Langeweile ohne dich. Da stieg ich ins untere, Ins intressantre Stockwerk, Besuchte deine Tote. ▼PAUL▲ (aufschreckend) Fort von hier! Fort, fort! ▼MARIETTA▲ Empfingst du selber mich nicht hier, Das erste Mal? ▼PAUL▲ Ja, damals. (faßt sie bei der Hand) Doch heut, komm fort! ▼MARIETTA▲ (sich losmachend) Nein, ich bleib da. Sehn wir doch auch den Umzug besser hier. ▼PAUL▲ Komm, ich beschwöre dich! ▼MARIETTA▲ Den kleinsten Wunsch versagst du mir! Vergißt so rasch du, was du schwurst? (schmiegt sich schmeichelnd an ihn) ▼PAUL▲ O schweig. (Draußen hat die traumhafte Marschmusik wieder eingesetzt, die das Nahen des Zuges ankündigt. Sie erklingt gedämpft während des Folgenden.) ▼MARIETTA▲ (zum Fenster eilend und die Hände zusammen - schlagend) Die Menschen! Das ist nicht Brügge heut, Die tote Stadt. (will das Fenster öffnen) Die Menschen! ▼PAUL▲ (halt sie zurück) Was fällt dir ein! Wenn man dich säh! ▼MARIETTA▲ Schon wieder! Schämst dich noch immer meiner! (wendet sich erzürnt ab) ▼PAUL▲ (nachgebend) Ich öffne halb, stell dich zur Seite, Gedeckt durch mich. ▼MARIETTA▲ (wirft sich ärgerlich in einen Stuhl) Nun will ich gar nichts sehn! ▼PAUL▲ (beschwichtigend) Sei klug! Sei gut! (sich erinnernd) Doch ich vergaß der Lichter, Die landesüblich. (geht in den Hintergrund, öffnet einen Schrank und entnimmt ihm zwei Leuchter mit Wachskerzen, die er anzündet und aufs Fensterbrett stellt.) ▼MARIETTA▲ (für sich) Mein Sehnen, mein Wähnen, Es träumt sich zurück. Im Tanze gewann ich, Verlor ich mein Glück. Im Tanze am Rhein, Bei Mondenschein Gestand mirs aus Blauaug… Lieb sang er das, mein Pierrot. Ja, der brennt lichterloh! ▼PAUL▲ (sich vom Fenster aus umwendend, wie beschwörend) Der fromme Zug! ▼MARIETTA▲ (ohne hinzublicken) Laß mich zufrieden! Behalt sie, deine fromme Maskerade! (mit den Füßen wippend) Wie fade! Bleib du in deiner Loge, Ich sing mir eins. Was soll es, daß du ferne bist? Hab dich ja heut doch noch nicht geküßt. Diridi, diridi, diridon, Gaston, Gaston! (springt auf) Gaston, Gaston! Zu ihm, zu ihm! ▼PAUL▲ (sie brutal auf den Sitz niederdrückend) Du schweigst und bleibst mir, wo du bist! (Marietta blickt ihn halb überrascht, halb trotzig an und folgt ihm mit den Blicken, während er zum Fenster geht. Von der Straße her dringt dumpfes Geräusch Die Menschenmenge, die sich angesammelt hat, um die Prozession zu erwarten. Die Marschmusik wird lauter. Der sich nahende Zug bannt Pauls Aufmerksamkeit. Er gibt sich der feinen seelischen Zwiespalt beschwichtigenden frommen Zeremonie hin, so daß er die Anwesenheit Mariettas zu vergessen scheint. Aus der Marschmusik, die immer weiter geht, löst sich der Gesang der Kinder los.) ▼KINDER▲ (draußen) O süßer Heiland mein Wir, deine Kindelein, Geleiten treu und gut Dein kostbar heilig Blut. ▼PAUL▲ (beim Fenster) Die Kinder sinds an der Spitze. In ihren silbern schimmernden Kleidchen, Unschuldsvoll, erglänzen sie wie Sterne am Firmament. Komm und schau! Statuen jetzt und Kirchenbanner, Von Mönchen vor sich hergetragen. ▼PROZESSION▲ (draußen) Pange lingua gloriosi, Corporis mysterium, etc. Pange lingua, etc. ▼PAUL▲ Nun die historische Gruppe! Patrizier stellen sie dar von Brügge, In alten Prachtkostümen. Erwacht sind zum Leben, alle Straßen. (zu Marietta) So komm doch, Marietta, komm und schau! (Marietta verharrt in finsterer Ruhe.) Ein flutend Meer von goldnen Meßgewändern! Und zwischendurch, Blutstropfen gleich versprengt, Das Chorhemdrot der Sängerknaben, Die Weihrauchfässer schwenken, Den heilgen Duft kredenzen. Berauschend wogt die farbige Flut. Und unter schwankem Baldachin Ein Bischof trägt den goldenen Schrein, Den goldenen Dom, besetzt mit Edelstein. Inbrunst ergießt sich durch die Straßen. Des Glaubens selig süße Frenesie, Zwingt alles auf die knie! (neigt sich, unwillkürlich mitgerissen, tief zur Erde. Der Hintergrund des Zimmers wird transparent. Ein gespenstig Traumbild Der Zug, die Kinder, dann die Kreuzritter die Geistlichkeit und die Chorknaben, wie es Paul beschrieben hat, scheinen im Hintergrunde vorbeizuschreiten) ▼PROZESSION▲ (Gemurmel) Mysterium corporis, corporis, etc. ▼MARIETTA▲ (sieht Paul halb ironisch, halb wie mit neuerwachtem Interesse an) Du bist ja fromm! Ja wer dich liebt, der muß teilen Mit Toten und mit Heiligen. (plötzlich) Ich aber, Hör mich, Ich will dich gar nicht, oder ganz! (umfaßt ihn und zieht ihn vorn Fenster weg) Geh, laß das Schaugepränge! Komm, setz dich zu mir. Dann bin ich wieder gut. Wie hübsch dir Die Verklärtheit steht! Küß mich, mein Junge. ▼PAUL▲ (abwehrend) Nicht jetzt, nicht hier. ▼MARIETTA▲ Gerade jetzt, gerade hier. (Der Marsch setzt voll dräuender Dissonanzen ein. Der Zug erscheint neuerlich im Hintergrunde in rotafflammendem Licht, diesmal in bewegungsloser Erstarrung; alle, wie im Schreiten begriffen, die Körper nach vorwärts geneigt, die Augen drohend auf Paul gerichtet, die Arme gegen ihn erhoben.) ▼PAUL▲ (entsetzt auffahrend, taumelt rückwärts) Der fromme Zug, Er dringt herein ins Zimmer, Dringt drohend ins Zimmer, Furchtbar Gesicht! Furchtbar! Laß mich, laß mich, laß mich! ▼MARIETTA▲ (gereizt) Du siehst Gespenster. Das macht der Moder dieses Raums, Dein dumpfer Aberglaube. ▼PAUL▲ (sich fassend) Aberglaube? Nein, kein Aberglaube! Mein Glaube ist die Treu, Mein Glaube ist der Liebe ewge Weih. Und heilig, heilig dieser Glaube! Er weiht diesen Raum, Und erfüllet ihn mit seligem Traum. Und unsichtbar erbauet Ragt mir ein Altar, Vor dem sich niederwirft Mein Schmerz um die war. ▼MARIETTA▲ Und wieder die Tote, O, wie du mich erniedrigst! Sie schläft doch und fühlt ja nicht Untreu, nicht Liebe. Ich aber lebe, fühle die Kränkung. Ich gab mich frei dir, Sie war deine Gattin, Lebte geborgen, Ich kam aus der Gosse, Getreten, gehöhnt! Und der Erste, der Lieb mich gelehrt, Er wars, der mich zerstört. Ich litt, ich stritt, ich wagt, gewann, verlor, Rang unter Qualen mich empor, Die Zähne biß im Trotz ich zusammen, Entwand mich einer Hölle Flammen, Sprengte kämpfend das verschlossne Tor Zum Garten jauchzender Lust, Errang mir an mich selbst den Glauben… Soll, darf die Tote ihn mir rauben? ▼PAUL▲ Rein war sie, rein, Vergleich dich nicht mit ihr. ▼MARIETTA▲ Du Heuchler! Vor wenig Stunden noch, Da hast du mein Laster angebetet Und ihrer Reinheit nicht gedacht! Und wenn ich will, Liegst wieder du zu Füßen mir, Mir, ja mir, die du unrein schiltst. ▼PAUL▲ Verruchte, schweig und geh! ▼MARIETTA▲ Gierst nach geschmähter Lüste freier Macht, Stöhnst nach wild durchraster Liebesnacht, Und teilst mich mit deinem Freund, Und mit Pierrot und jedem ersten Besten Der mir gefällt! ▼PAUL▲ (drohend auf sie zu, ihr die Türweisend) Verworfne, fort von hier. ▼MARIETTA▲ Nein! ▼PAUL▲ Fort aus dem geweihten Raum! ▼MARIETTA▲ Narr! ▼PAUL▲ Fort! ▼MARIETTA▲ Narr! ▼PAUL▲ Hinweg! ▼MARIETTA▲ Ihr weichen? Nie! Zum Kampf mit ihr! (stürzt leidenschaftlich vor das Bild) Und offnen Augs, Weib gegen Weib, Heissatmend Leben gegen Tod! Bin ich nicht schön, Strafft Jugend nicht der Glieder Pracht? (deutet auf das Bild) Nehm ichs nicht auf mit ihr. ▼PAUL▲ Schweige und laß das! ▼MARIETTA▲ Bin ich nicht schön Und macht mich meine Kunst nicht stark? (greift nach einer der Photographien) Und hebt sie mich nicht über blasses Abbild von dem, was war? ▼PAUL▲ (entreißt ihr heftig die Photographie) Laß das und geh! ▼MARIETTA▲ (wild) Wo steckt ihr Zauber In dieser öden Trödelkammer? Ich werde mit ihm fertig Ich schwörs, ich schwörs. (ihr Bild fällt auf die Kristalltruhe, sie eilt auf diese zu, öffnet sie rasch und zieht die Haarflechte hervor) Ah, was ist das? ▼PAUL▲ (stürzt auf sie zu) Rühr das nicht an! Das ist geheiligt! (Marietta lacht mit jähem Stimmungswechsel schrill auf, läuft vor Paul um den Tisch herum davon, die Flechte in der Hand hoch empohaltend, Paul ihr nach) ▼MARIETTA▲ Ihr Haar? Gewiß, gewiß, ihr Haar! Laß mich vergleichen, Tot ists, tot und ohne Glanz. Ist meins nicht seidiger, nicht weicher? ▼PAUL▲ Nimm dich in Acht! Mein Heiligtum, entweih es nicht! ▼MARIETTA▲ (lachend) Der tote Tand, ein Heiligtum? Du phantasierst ja! ▼PAUL▲ Gib her, gib her, Das Haar, es wacht und droht. ▼MARIETTA▲ (immer lachend) Du schenkst mir das, nicht wahr? ▼PAUL▲ (keuchend) Das Haar, das Haar, Der goldne Schatz, den sie mir ließ, Es wacht in meinem Hause, Es wacht un rächt! Nimm dich in Acht! (Marietta springt katzenartig auf die podiumartige Erhöhung, schlingt sich die Flechte wie eine Kette um den Hals und hält sie mit beiden Händen fest. Beginnt dann hohnlachend zu tanzen.) ▼MARIETTA▲ Ich tanz, ich tanz Die letzte Glut der Liebe, Den letzten Kuß, Ich tanz, ich tanz Des Lebens siegende Macht! (der eine Zeitlang wie fasziniert, starr zugesehen, erfaßt sie, zerrt sie in den Vordergrund und wirft sie zu Boden) ▼PAUL▲ Gib oder stirb! ▼MARIETTA▲ Du tust mir weh! Nein! Nein! Du bist verrückt. (Paul erdrosselt sie im Ringen mit der Haarflechte. Aufschreiend) Ah! (fällt entseelt zurück. Kurze Pause) ▼PAUL▲ (starrt entsetzt die Tote an) Jetzt gleicht sie ihr ganz, Marie! (Dunkelheit wie zum Schluß des ersten Bildes. Kurzes Zwischenspiel. Aus dem Dunkel hat zuerst allein die Gestalt Pauls hervorzutreten, der in eben derselben Stellung wie zum Schluß des ersten Bildes zu sehen ist; dann erhellt sich allmählich die ganze Umgebung. Das Zimmer genau wie im ersten Bild.) Dritte Szene ▼PAUL▲ Die Tote, wo, lag sie nicht hier, Verzerrt, gebrochnen Augs? (erblickt die Kristalltruhe, die ein Mondstrahl beleuchtet) Und hier das Haar, Unangetastet leuchtets wie zuvor, Wie wird mir, was hab ich erlebt, Nein, was hab ich geschaut? ▼BRIGITTA▲ (öffnet die Tür im Hintergrund und stellt sachte eine brennende Lampe vorn auf den Tisch) Die Dame von vorher, Herr Paul, Sie kehrte an der Ecke um. ▼PAUL▲ (sie liebevoll anblickend) Brigitta, du, in alter Lieb und Treu (tritt herein, in Erscheinung und Haltung genau wie sie zu Ende des 1. Bildes fortging, leicht und liebenswürdig) ▼MARIETTA▲ Da bin ich wieder, Kaum daß ich sie verlassen, Vergaß den Schirm und meine Rosen. (lächelnd, mit Beziehung) Man sollt es für ein Omen nehmen, Ein Wink, als ob ich bleiben sollte. (Da Paul stumm und in sich gekehrt bleibt, wendet sie sich nach einer Pause - deutliches pantomimisches Spiel - die Achsel zuckend, mit feinem ironischem Lächeln, kokett den Schirm schwingend und an dem Rosenstrauch riechend, zur Türe. Dort trifft sie mit dem eintretenden Frank zusammen, der sich stumm vor ihr verbeugt. Sie nickt ihm liebenswürdig lächelnd zu. Ab.) ▼FRANK▲ Das also war das Wunder? (auf Paul zu, dessen beide Hände fassend und ihm ins Auge blickend) Es war das Wunder, Ich les in deinem Aug, Ist es nicht mehr. ▼PAUL▲ O Freund, ich werde Sie nicht wiedersehn. Ein Traum hat mir den Traum Zerstört, Ein Traum der bittren Wirklichkeit Den Traum der Phantasie. Die Toten schicken solche Träume, Wenn wir zu viel mit Und in ihnen leben. Wie weit darf sie es, Ohn' uns zu entwurzeln? Schmerzlicher Zwiespalt des Gefühls! ▼FRANK▲ (herzlich) Ich reise wieder ab. Sag, willst du mit mir? Fort aus der Stadt des Todes? ▼PAUL▲ Ich wills, ich wills versuchen… (Frank gibt Brigitta ein Zeichen sich mit ihm zurückzuziehen und Paul allein zu lassen. Allein vor sich hin) Glück, das mir verblieb, Lebe wohl, mein treues Lieb. Leben trennt von Tod, Grausam Machtgebot. Harre mein in lichten Höhn, Hier gibt es kein Auferstehn. (Er erhebt sich, schliesst mit langsamer Feierlichkeit die zum Zimmer der Toten führende Tür ab, nimmt die sie schmückenden Blumen ab, verhüllt das Bild und nimmt auch hier die Blumen an sich, sie an die Brust drückend. Dann läßt er die Gardine des Fensters herab, ergreift die Tischlampe und schreitet gesenkten Hauptes auf die Ausgangstüre im Hintergrunde zu. Wenn er sie erreicht hat, öffnet und Abschied nehmend zurückblickt, fällt langsam der Vorhang.) DRITTES BILD Die Türe öffnet sich Marietta erscheint in weißem Morgengewande und verharrt kurze Zeit regungslos auf der obersten Stufe. Dann stürzt sie mit wilder Bewegung vor das Bild, das so unverhüllt ist wie zum Schluß des 1. Bildes Erste Szene MARIETTA Dich such ich, Bild! Mit dir hab ich zu reden! Schön bist du und gleichst mir, Sag, gleichst du mir noch? Sag, wo ist deine Macht? Zum zweitenmal starbst du, Du stolze Tote, an mir, An mir der Lebenden Liebesnacht! Ihr, die ihr abgeschieden, Brecht nicht den Frieden, Drängt nicht ins Leben, Laßt uns, die wir atmen und leben, Die wir leiden und streben, Laßt uns die springenden Bronnen, Laßt uns die Stürme, Sonnen und Wonnen, Laßt uns das trunkne Getriebe Von Lust und von Liebe! Es ist hell geworden. Vereinzelte Glockentöne. Aus der Ferne dringt leise in unbestimmten Klängen eine mysteriös - traumhafte Marschweise, dazu der Gesang der Kinder, die sich zum Ausgangspunkt der Prozession begeben. KINDER draußen O süßer Heiland mein, Einst werd ich um dich sein. In deiner Liebe Hut Werd ruhen ich so gut. MARIETTA Kinder sinds. Sie sammeln sich Zur heiligen Prozession Und rufen mit des Lebens Wort Mich von der Toten fort. KINDER draußen Einst sagst du komm zu mir Ins selige Revier, Zu blühn am Himmelsrain, Ein leuchtend Blümelein. MARIETTA Der Kinder Sang, er schwingt und schwillt, Bestärkt des Lebens Drang. Zweite Szene PAUL stürzt verstört herein Du hier? MARIETTA die Schmollende spielend Als ich erwachte, warst du fort. PAUL düster, den Blick zu Boden gerichtet, von Gewissensangst gequält vor sich hin Mich Triebs in die Straßen, Die Andacht und Gebet erfüllt. MARIETTA Und ich hatt Langeweile ohne dich. Da stieg ich ins untere, Ins intressantre Stockwerk, Besuchte deine Tote. PAUL aufschreckend Fort von hier! Fort, fort! MARIETTA Empfingst du selber mich nicht hier, Das erste Mal? PAUL Ja, damals. faßt sie bei der Hand Doch heut, komm fort! MARIETTA sich losmachend Nein, ich bleib da. Sehn wir doch auch den Umzug besser hier. PAUL Komm, ich beschwöre dich! MARIETTA Den kleinsten Wunsch versagst du mir! Vergißt so rasch du, was du schwurst? schmiegt sich schmeichelnd an ihn PAUL O schweig. Draußen hat die traumhafte Marschmusik wieder eingesetzt, die das Nahen des Zuges ankündigt. Sie erklingt gedämpft während des Folgenden. MARIETTA zum Fenster eilend und die Hände zusammen - schlagend Die Menschen! Das ist nicht Brügge heut, Die tote Stadt. will das Fenster öffnen Die Menschen! PAUL halt sie zurück Was fällt dir ein! Wenn man dich säh! MARIETTA Schon wieder! Schämst dich noch immer meiner! wendet sich erzürnt ab PAUL nachgebend Ich öffne halb, stell dich zur Seite, Gedeckt durch mich. MARIETTA wirft sich ärgerlich in einen Stuhl Nun will ich gar nichts sehn! PAUL beschwichtigend Sei klug! Sei gut! sich erinnernd Doch ich vergaß der Lichter, Die landesüblich. geht in den Hintergrund, öffnet einen Schrank und entnimmt ihm zwei Leuchter mit Wachskerzen, die er anzündet und aufs Fensterbrett stellt. MARIETTA für sich Mein Sehnen, mein Wähnen, Es träumt sich zurück. Im Tanze gewann ich, Verlor ich mein Glück. Im Tanze am Rhein, Bei Mondenschein Gestand mirs aus Blauaug… Lieb sang er das, mein Pierrot. Ja, der brennt lichterloh! PAUL sich vom Fenster aus umwendend, wie beschwörend Der fromme Zug! MARIETTA ohne hinzublicken Laß mich zufrieden! Behalt sie, deine fromme Maskerade! mit den Füßen wippend Wie fade! Bleib du in deiner Loge, Ich sing mir eins. Was soll es, daß du ferne bist? Hab dich ja heut doch noch nicht geküßt. Diridi, diridi, diridon, Gaston, Gaston! springt auf Gaston, Gaston! Zu ihm, zu ihm! PAUL sie brutal auf den Sitz niederdrückend Du schweigst und bleibst mir, wo du bist! Marietta blickt ihn halb überrascht, halb trotzig an und folgt ihm mit den Blicken, während er zum Fenster geht. Von der Straße her dringt dumpfes Geräusch Die Menschenmenge, die sich angesammelt hat, um die Prozession zu erwarten. Die Marschmusik wird lauter. Der sich nahende Zug bannt Pauls Aufmerksamkeit. Er gibt sich der feinen seelischen Zwiespalt beschwichtigenden frommen Zeremonie hin, so daß er die Anwesenheit Mariettas zu vergessen scheint. Aus der Marschmusik, die immer weiter geht, löst sich der Gesang der Kinder los. KINDER draußen O süßer Heiland mein Wir, deine Kindelein, Geleiten treu und gut Dein kostbar heilig Blut. PAUL beim Fenster Die Kinder sinds an der Spitze. In ihren silbern schimmernden Kleidchen, Unschuldsvoll, erglänzen sie wie Sterne am Firmament. Komm und schau! Statuen jetzt und Kirchenbanner, Von Mönchen vor sich hergetragen. PROZESSION draußen Pange lingua gloriosi, Corporis mysterium, etc. Pange lingua, etc. PAUL Nun die historische Gruppe! Patrizier stellen sie dar von Brügge, In alten Prachtkostümen. Erwacht sind zum Leben, alle Straßen. zu Marietta So komm doch, Marietta, komm und schau! Marietta verharrt in finsterer Ruhe. Ein flutend Meer von goldnen Meßgewändern! Und zwischendurch, Blutstropfen gleich versprengt, Das Chorhemdrot der Sängerknaben, Die Weihrauchfässer schwenken, Den heilgen Duft kredenzen. Berauschend wogt die farbige Flut. Und unter schwankem Baldachin Ein Bischof trägt den goldenen Schrein, Den goldenen Dom, besetzt mit Edelstein. Inbrunst ergießt sich durch die Straßen. Des Glaubens selig süße Frenesie, Zwingt alles auf die knie! neigt sich, unwillkürlich mitgerissen, tief zur Erde. Der Hintergrund des Zimmers wird transparent. Ein gespenstig Traumbild Der Zug, die Kinder, dann die Kreuzritter die Geistlichkeit und die Chorknaben, wie es Paul beschrieben hat, scheinen im Hintergrunde vorbeizuschreiten PROZESSION Gemurmel Mysterium corporis, corporis, etc. MARIETTA sieht Paul halb ironisch, halb wie mit neuerwachtem Interesse an Du bist ja fromm! Ja wer dich liebt, der muß teilen Mit Toten und mit Heiligen. plötzlich Ich aber, Hör mich, Ich will dich gar nicht, oder ganz! umfaßt ihn und zieht ihn vorn Fenster weg Geh, laß das Schaugepränge! Komm, setz dich zu mir. Dann bin ich wieder gut. Wie hübsch dir Die Verklärtheit steht! Küß mich, mein Junge. PAUL abwehrend Nicht jetzt, nicht hier. MARIETTA Gerade jetzt, gerade hier. Der Marsch setzt voll dräuender Dissonanzen ein. Der Zug erscheint neuerlich im Hintergrunde in rotafflammendem Licht, diesmal in bewegungsloser Erstarrung; alle, wie im Schreiten begriffen, die Körper nach vorwärts geneigt, die Augen drohend auf Paul gerichtet, die Arme gegen ihn erhoben. PAUL entsetzt auffahrend, taumelt rückwärts Der fromme Zug, Er dringt herein ins Zimmer, Dringt drohend ins Zimmer, Furchtbar Gesicht! Furchtbar! Laß mich, laß mich, laß mich! MARIETTA gereizt Du siehst Gespenster. Das macht der Moder dieses Raums, Dein dumpfer Aberglaube. PAUL sich fassend Aberglaube? Nein, kein Aberglaube! Mein Glaube ist die Treu, Mein Glaube ist der Liebe ewge Weih. Und heilig, heilig dieser Glaube! Er weiht diesen Raum, Und erfüllet ihn mit seligem Traum. Und unsichtbar erbauet Ragt mir ein Altar, Vor dem sich niederwirft Mein Schmerz um die war. MARIETTA Und wieder die Tote, O, wie du mich erniedrigst! Sie schläft doch und fühlt ja nicht Untreu, nicht Liebe. Ich aber lebe, fühle die Kränkung. Ich gab mich frei dir, Sie war deine Gattin, Lebte geborgen, Ich kam aus der Gosse, Getreten, gehöhnt! Und der Erste, der Lieb mich gelehrt, Er wars, der mich zerstört. Ich litt, ich stritt, ich wagt, gewann, verlor, Rang unter Qualen mich empor, Die Zähne biß im Trotz ich zusammen, Entwand mich einer Hölle Flammen, Sprengte kämpfend das verschlossne Tor Zum Garten jauchzender Lust, Errang mir an mich selbst den Glauben… Soll, darf die Tote ihn mir rauben? PAUL Rein war sie, rein, Vergleich dich nicht mit ihr. MARIETTA Du Heuchler! Vor wenig Stunden noch, Da hast du mein Laster angebetet Und ihrer Reinheit nicht gedacht! Und wenn ich will, Liegst wieder du zu Füßen mir, Mir, ja mir, die du unrein schiltst. PAUL Verruchte, schweig und geh! MARIETTA Gierst nach geschmähter Lüste freier Macht, Stöhnst nach wild durchraster Liebesnacht, Und teilst mich mit deinem Freund, Und mit Pierrot und jedem ersten Besten Der mir gefällt! PAUL drohend auf sie zu, ihr die Türweisend Verworfne, fort von hier. MARIETTA Nein! PAUL Fort aus dem geweihten Raum! MARIETTA Narr! PAUL Fort! MARIETTA Narr! PAUL Hinweg! MARIETTA Ihr weichen? Nie! Zum Kampf mit ihr! stürzt leidenschaftlich vor das Bild Und offnen Augs, Weib gegen Weib, Heissatmend Leben gegen Tod! Bin ich nicht schön, Strafft Jugend nicht der Glieder Pracht? deutet auf das Bild Nehm ichs nicht auf mit ihr. PAUL Schweige und laß das! MARIETTA Bin ich nicht schön Und macht mich meine Kunst nicht stark? greift nach einer der Photographien Und hebt sie mich nicht über blasses Abbild von dem, was war? PAUL entreißt ihr heftig die Photographie Laß das und geh! MARIETTA wild Wo steckt ihr Zauber In dieser öden Trödelkammer? Ich werde mit ihm fertig Ich schwörs, ich schwörs. ihr Bild fällt auf die Kristalltruhe, sie eilt auf diese zu, öffnet sie rasch und zieht die Haarflechte hervor Ah, was ist das? PAUL stürzt auf sie zu Rühr das nicht an! Das ist geheiligt! Marietta lacht mit jähem Stimmungswechsel schrill auf, läuft vor Paul um den Tisch herum davon, die Flechte in der Hand hoch empohaltend, Paul ihr nach MARIETTA Ihr Haar? Gewiß, gewiß, ihr Haar! Laß mich vergleichen, Tot ists, tot und ohne Glanz. Ist meins nicht seidiger, nicht weicher? PAUL Nimm dich in Acht! Mein Heiligtum, entweih es nicht! MARIETTA lachend Der tote Tand, ein Heiligtum? Du phantasierst ja! PAUL Gib her, gib her, Das Haar, es wacht und droht. MARIETTA immer lachend Du schenkst mir das, nicht wahr? PAUL keuchend Das Haar, das Haar, Der goldne Schatz, den sie mir ließ, Es wacht in meinem Hause, Es wacht un rächt! Nimm dich in Acht! Marietta springt katzenartig auf die podiumartige Erhöhung, schlingt sich die Flechte wie eine Kette um den Hals und hält sie mit beiden Händen fest. Beginnt dann hohnlachend zu tanzen. MARIETTA Ich tanz, ich tanz Die letzte Glut der Liebe, Den letzten Kuß, Ich tanz, ich tanz Des Lebens siegende Macht! der eine Zeitlang wie fasziniert, starr zugesehen, erfaßt sie, zerrt sie in den Vordergrund und wirft sie zu Boden PAUL Gib oder stirb! MARIETTA Du tust mir weh! Nein! Nein! Du bist verrückt. Paul erdrosselt sie im Ringen mit der Haarflechte. Aufschreiend Ah! fällt entseelt zurück. Kurze Pause PAUL starrt entsetzt die Tote an Jetzt gleicht sie ihr ganz, Marie! Dunkelheit wie zum Schluß des ersten Bildes. Kurzes Zwischenspiel. Aus dem Dunkel hat zuerst allein die Gestalt Pauls hervorzutreten, der in eben derselben Stellung wie zum Schluß des ersten Bildes zu sehen ist; dann erhellt sich allmählich die ganze Umgebung. Das Zimmer genau wie im ersten Bild. Dritte Szene PAUL Die Tote, wo, lag sie nicht hier, Verzerrt, gebrochnen Augs? erblickt die Kristalltruhe, die ein Mondstrahl beleuchtet Und hier das Haar, Unangetastet leuchtets wie zuvor, Wie wird mir, was hab ich erlebt, Nein, was hab ich geschaut? BRIGITTA öffnet die Tür im Hintergrund und stellt sachte eine brennende Lampe vorn auf den Tisch Die Dame von vorher, Herr Paul, Sie kehrte an der Ecke um. PAUL sie liebevoll anblickend Brigitta, du, in alter Lieb und Treu tritt herein, in Erscheinung und Haltung genau wie sie zu Ende des 1. Bildes fortging, leicht und liebenswürdig MARIETTA Da bin ich wieder, Kaum daß ich sie verlassen, Vergaß den Schirm und meine Rosen. lächelnd, mit Beziehung Man sollt es für ein Omen nehmen, Ein Wink, als ob ich bleiben sollte. Da Paul stumm und in sich gekehrt bleibt, wendet sie sich nach einer Pause - deutliches pantomimisches Spiel - die Achsel zuckend, mit feinem ironischem Lächeln, kokett den Schirm schwingend und an dem Rosenstrauch riechend, zur Türe. Dort trifft sie mit dem eintretenden Frank zusammen, der sich stumm vor ihr verbeugt. Sie nickt ihm liebenswürdig lächelnd zu. Ab. FRANK Das also war das Wunder? auf Paul zu, dessen beide Hände fassend und ihm ins Auge blickend Es war das Wunder, Ich les in deinem Aug, Ist es nicht mehr. PAUL O Freund, ich werde Sie nicht wiedersehn. Ein Traum hat mir den Traum Zerstört, Ein Traum der bittren Wirklichkeit Den Traum der Phantasie. Die Toten schicken solche Träume, Wenn wir zu viel mit Und in ihnen leben. Wie weit darf sie es, Ohn' uns zu entwurzeln? Schmerzlicher Zwiespalt des Gefühls! FRANK herzlich Ich reise wieder ab. Sag, willst du mit mir? Fort aus der Stadt des Todes? PAUL Ich wills, ich wills versuchen… Frank gibt Brigitta ein Zeichen sich mit ihm zurückzuziehen und Paul allein zu lassen. Allein vor sich hin Glück, das mir verblieb, Lebe wohl, mein treues Lieb. Leben trennt von Tod, Grausam Machtgebot. Harre mein in lichten Höhn, Hier gibt es kein Auferstehn. Er erhebt sich, schliesst mit langsamer Feierlichkeit die zum Zimmer der Toten führende Tür ab, nimmt die sie schmückenden Blumen ab, verhüllt das Bild und nimmt auch hier die Blumen an sich, sie an die Brust drückend. Dann läßt er die Gardine des Fensters herab, ergreift die Tischlampe und schreitet gesenkten Hauptes auf die Ausgangstüre im Hintergrunde zu. Wenn er sie erreicht hat, öffnet und Abschied nehmend zurückblickt, fällt langsam der Vorhang. Korngold,Erich Wolfgang/Die tote Stadt