約 2,626,645 件
https://w.atwiki.jp/xavier/
@wikiへようこそ ウィキはみんなで気軽にホームページ編集できるツールです。 このページは自由に編集することができます。 メールで送られてきたパスワードを用いてログインすることで、各種変更(サイト名、トップページ、メンバー管理、サイドページ、デザイン、ページ管理、等)することができます まずはこちらをご覧ください。 @wikiの基本操作 用途別のオススメ機能紹介 @wikiの設定/管理 分からないことは? @wiki ご利用ガイド よくある質問 無料で会員登録できるSNS内の@wiki助け合いコミュニティ @wiki更新情報 @wikiへのお問合せフォーム 等をご活用ください @wiki助け合いコミュニティの掲示板スレッド一覧 #atfb_bbs_list その他お勧めサービスについて 大容量1G、PHP/CGI、MySQL、FTPが使える無料ホームページは@PAGES 無料ブログ作成は@WORDをご利用ください 2ch型の無料掲示板は@chsをご利用ください フォーラム型の無料掲示板は@bbをご利用ください お絵かき掲示板は@paintをご利用ください その他の無料掲示板は@bbsをご利用ください 無料ソーシャルプロフィールサービス @flabo(アットフラボ) おすすめ機能 気になるニュースをチェック 関連するブログ一覧を表示 その他にもいろいろな機能満載!! @wikiプラグイン @wiki便利ツール @wiki構文 @wikiプラグイン一覧 まとめサイト作成支援ツール バグ・不具合を見つけたら? 要望がある場合は? お手数ですが、お問合せフォームからご連絡ください。
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3009.html
ERSTER AUFZUG Ein Zimmer in Nureddins Hause Rechts und links Seitentüren. Rechts ein Ruhebett, zu dessen Seiten ein Tisch mit Medizinflaschen. Links ein zweiter Tisch nebst Stuhl. Es ist Morgendämmerung und wird während der ersten Szene allmählich Tag. Nureddin ruht auf dem Bett, seine Diener umgeben ihn mit Mienen voll Niedergeschlagenheit als einen Sterbenden. ERSTER AUFTRITT Nureddin. Diener Nureddins DIENER NUREDDINS Sanfter Schlummer Wiegt ihn ein, Lindert milde Jede Pein. Leise drum! Still und stumm! Weinet nicht! Weckt ihn nicht! Bald, ach bald verglimmt sein Lebenslicht. Weinet nicht! Weckt ihn nicht! NUREDDIN träumend Margiana! CHOR DER DIENER Horch, er spricht! NUREDDIN zart gesteigert Margiana! CHOR DER DIENER Weckt ihn nicht! NUREDDIN Margiana! CHOR DER DIENER Ihn umschwebt ein Traumgesicht. NUREDDIN Komm, deine Blumen zu begiessen, o Margiana! Lass deines Blickes mich geniessen, o Margiana! Bleib ewig mir verschlossen Edens Tor, Will sich dein Herz nur mir erschliessen, o Margiana! CHOR DER DIENER O hört ihn reden Vom Garten Eden! Ach! bald, ach! Bald hat er ausgelitten, Bald hat sein Fuss beschritten Die Brücke des Gerichts. In Strömen ew gen Lichts, In Paradieses Mitten Ruht er beglückt. Granaten pflückt Und Datteln seine Hand Im wonnigen Land; An der Glückseligen Baum, Am moschusduftenden Saum Von Edenflüssen Wiegt ihn mit Küssen Der Huri Mund In ewigen Liebestraum. Dort ahnt er kaum, Versenkt in Entzücken und Freuen, Die Tränen seiner Getreuen. NUREDDIN Komm , deine Blumen zu begiessen, o Margiana! Lass deines Blickes mich geniessen, o Margiana! Margiana! Margiana! Margiana! CHOR In Strahlen ew gen Lichts, In Paradieses Mitten Ruht er beglückt. Granaten pflückt Und Datteln seine Hand Im wonnigen Land. In der Glücksel gen Baum, Am moschusduftenden Saum Von Edenflüssen Wiegt ihn mit Küssen Der Huri Mund In seligen Traum. Weckt ihn nicht, still! Weckt ihn nicht! Bald verglimmt sein Lebenslicht. Der Chor zieht sich während der letzten Worte leise zurück. ZWEITER AUFTRITT Nureddin allein NUREDDIN fährt vom Lager empor, erhebt sich und tritt in den Vordergrund So leb ich noch? So hat noch nicht Der Liebe Feuer mich zerstört? Margiana, der mein Herz gehört, Margiana, meiner Seele Licht, Muss ich vergehn in meiner Pein? Kein Arzt kann Hilfe mir verleihn, Umsonst erprobt ward alle Kunst; Mich rettet einzig Liebesgunst. Bostana kennet meinen Schmerz; Sie sprach „Noch blüht vielleicht dein Glück! Erforschen will ich bald ihr Herz, Und Kunde bring ich dir zurück.“ Erscheinen will sie heute hier. Tod oder Leben bringt sie mir. Vor deinem Fenster die Blumen Versengte der Sonne Strahl, Du tränktest aus goldener Schale Die Schmachtenden allzumal. Doch als du die Blumen tränktest, Ergriff mich heissglühende Pein, Für die keinen Tau du mir schenktest Der tauenden Lippen dein. Nun prangen die Blumen und blühen, Doch hoffnungslos muss ich erglühen, Verwelken stumm und allein. Und ist denn mein Herz keine Blume, Und schmachtet es nicht nach dir? O hege die Blume am Herzen, Sie sei deine schönste Zier. Von deinen Blicken getroffen Im Innersten liebeswund - Genesung kann es nur hoffen Durch Labe von deinem Mund. O lass es nicht welkend verderben, O lass es nicht sinken und sterben, O mache mein Herz gesund! Er geht zum Tisch, setzt sich nieder und stützt den Kopf in die Hand, bis Bostana ihn anredet. Bostana tritt durch die Seitentür links ein, alt aussehend und in etwas groteskem Kostüm. DRITTER AUFTRITT Bostana. Nureddin. BOSTANA im Ausdruck bald salbungsvoll, bald geschwätzig Sei Allahs Frieden über dir, mein Sohn. Sei Allahs Frieden, Allahs Frieden Über dir, mein Sohn! - Und denke an ein gut Geschenk für mich, Ich komme eben von Margiana her. NUREDDIN Kommst du, ein Dämon, von dem Berge Kâf Und führst du mich zum Garten des Entzückens? Wie, oder harret mein der Qualen Abgrund, Wo mir dass Hirn von ew gem Feuer siedet? BOSTANA Beruh ge dich, dass Wonne dich nicht töte, Und denke an ein gut Geschenk für mich. Ich bringe gute Botschaft. NUREDDIN Gute Botschaft! So bist die Taube du, die nach der Sturmflut Herniederfliegt zur Arche meines Herzens, In dem des Grames Riesenschlange zischt, Darin Verzweiflung wie ein Schakal wimmert Und wilde Eifersucht, ein Tiger, heult Und, ach, die Nachtigall der Sehnsucht flötet. BOSTANA So höre denn Margiana will dich heilen, Dich laben, ihren Lieblingsblumen gleich. NUREDDIN O sprich! Darf ich sie sehn? BOSTANA Heute noch! Nun merke wohl auf alles, was ich sage, Dass richtig du zum Stelldichein erscheinst. BOSTANA UND NUREDDIN letzterer Bostanas Worte wiederholend Wenn zum Gebet Vom Minaret Um Mittag ladet der Muezzin Rufen, Der Kadi dann, Ein frommer Mann, Herniedersteiget seines Hauses Stufen, Dass zur Moschee Er eilig geh , Erfüllend streng die Lehre des Propheten, Dann sei bereit, Ich bin bereit, Das ist die Zeit, Margianens Zimmer sicher zu betreten. Harre auf mich, Ich harr auf dich, Ich leite dich, Du leitest mich, An ihren Blicken darfst du dann dich / darf ich dann mich sonnen Von aller Pein Dich / Mich zu befrein, Wird süsse Liebe dir gewähren / spenden hohe Wonnen! NUREDDIN O fort! Zu ihren Füssen mich zu stürzen. Bostana, komm, es muss schon Mittag sein. BOSTANA Wo denkst du hin, es ist noch früh am Tag, Und du kannst doch nicht so vor ihr erscheinen, Die schwere Krankheit hat dich ganz entstellt, Du hast noch Zeit, ein stärkend Bad zu nehmen. NUREDDIN Nein! Versäumen könnt ich sonst die Stunde ... Weisst du vielleicht, wo ein Barbier zu finden? BOSTANA O ja, ich habe einen alten Freund, Ein Heros jeder Wissenschaft und Kunst Und im Barbieren auch ein Virtuos, Den Abul Hassan Ali Ebn Bekar. NUREDDIN Wie? Abul Hassan Ali Ebn Bekar? ... So sende eilig ihn hierher zu mir Und harre pünktlich um die rechte Stunde. BOSTANA So hast du alles richtig auch verstanden? NUREDDIN O, jedes Wort ist mir ins Herz geprägt! NUREDDIN UND BOSTANA die jetzt wiederholt Wenn zum Gebet Vom Minaret Um Mittag ladet der Muezzin Rufen, Der Kadi dann, Ein frommer Mann, Herniedersteiget seines Hauses Stufen, Dass zur Moschee Er eilig geh , Erfüllend streng die Lehre des Propheten. Ich bin bereit, Du bist bereit, Das ist die Zeit, Margianens Zimmer sicher zu betreten. Ich harr auf dich, Harre auf mich, Ich leite dich. Du leitest mich. BOSTANA Tönet Muezzinruf, halte dich nah, Denn die Stunde der Wonn ist da. NUREDDIN Tönet Muezzinruf, bin ich schon da, Wenn die Stunde der Wonne nah! Begleitet Bostana bis zur Tür und verabschiedet sie; lebhaftes Gebärdenspiel von beiden Seiten. BOSTANA steckt den Kopf nochmals zur Tür herein Und denk auch an ein gut Geschenk für mich! NUREDDIN macht mit enthusiastisch abfertigender Bewegung der Tür hinter ihr wieder zu, reisst sie aber sogleich wieder auf und ruft ihr nach. Vergiss den Barbier nicht! VIERTER AUFTRITT Nureddin allein NUREDDIN in leidenschaftlicher Bewegung mit entzückten Gebärden auf und ab schreitend Ach, das Leid hab ich getragen, Wie ertrag ich nun sein Glück? Liebe, nimm dein Wort zurück, Sieh mich beben, sieh mich zagen! Lass mir all die sel ge Trauer, All den tödlich süssen Schmerz Der Erfüllung Wonneschauer Überwältigt mir das Herz! Doch dies ist ja nur ein Träumen, Schon der Welt bin ich entflohn, Pflücke ird schen Leides Lohn Dort in Paradieses Räumen. Tragen muss ich Himmelswonnen Wie der Erde Leid und Schmerz Leuchtet hell ihr Glückessonnen, Überwältigt mir das Herz! Er bleibt zu Ende des Gesanges in verzückter Stellung im Vordergrunde stehen Abul tritt ein; in orientalischer Barbiertracht, ein buntes Damasttuch hängt ihm vom Gürtel hernieder, auf der ändern Seite ein metallnes Becken und ein kleiner Handspiegel, sowie ein Astrolabium. Er trägt einen kleinen Kasten mit Utensilien unter dem Arm. Aussehen steinalt, sehr bleich, fast gelb, langer, weisser Bart. FÜNFTER AUFTRITT Nureddin. Abul Hassan Ali Ebn Bekar ABUL verbeugt sich NUREDDIN kehrt ihm noch den Rücken ABUL verbeugt sich wieder und räuspert sich laut NUREDDIN bemerkt ihn immer noch nicht ABUL nähert sich Nureddin und klopft ihn auf die Schulter; als dieser sich umwendet und ihn bemerkt, macht Abul nochmals eine tiefe Verbeugung NUREDDIN erwidert mit Kopfnicken seinen Gruss und gibt ihm einen Wink, sein Werk zu beginnen. ABUL Mein Sohn, sei Allahs Frieden hier Auf Erden stets beschieden dir. Heil dir, du Krankgewesener, Du glücklich Neugenesener, Du Übelüberwindender, Dich wieder Wohlbefindender, Dem Tode froh Entschlüpfender, Durchs Leben rüstig Hüpfender, Du jüngst noch Heiltrank Schlürfender, Nun meiner Kunst Bedürfender, Schwer unter Haarlast Ächzender, Nach meinem Messer Lechzender! setzt sich nieder Ich komm in aller Eiligkeit Und wünsche dir Gedeihlichkeit, Gesundheit, Glück und Überfluss Und langer Jahre Hochgenuss, Dir blühe stets - NUREDDIN Ich danke dir! Nur sei recht eilig! Mich ruft ein dringendes Geschäft. Mach schnell! ABUL Ich habe dir dein Horoskop gestellt; Vernimm durch mich den Spruch der Sternenwelt Du hast gewählt die beste Zeit auf Erden, Die man nur wählen kann, rasiert zu werden. Er zeigt Nureddin das Horoskop. Nureddin macht eine abwehrende Handbewegung. Dies Spiel wiederholt sich noch zweimal. Abul verfolgt Nureddin damit. Nureddin wird ungeduldig und weist ihn gebieterisch ab. ABUL zuckt die Achseln Mars und Merkur Schauen auf dich, Wag es drum nur, Baue auf mich; Doch droht Gefahr Von goldner Schar! Sei auf der Hut Vor Sonnenglut! Wenn Venus lacht, Nimm dich in acht! Geh nicht hinaus! Bleib fein zu Haus! NUREDDIN Was kümmern die Sterne dich nur? Mach schnell! Danach frage ich nicht, Beginne sogleich deine Schur, Gesell! Eilig tu deine Pflicht. Fasle nicht weiter von der Sterne Schar, Was du da schwatzest, ist ja doch nicht wahr. Lasse das! Dämme deiner Worte hohe Flut, Zu vieles Reden ist nicht gut. Nicht so lang bedacht, Schnell voran gemacht, Eilig packe aus, Sonst werf ich dich zur Tür hinaus! Sogleich ans Werk, sonst geh hinaus! ABUL Im Hause alles magst du heute wagen, Doch bleib zu Haus, sonst geht dir s an den Kragen. NUREDDIN Nicht will ich Rat von dir und Prophezeiung Dein Werk vollende schnell und weiter nichts. Drum kein Geschwätz - sonst ruf ich einen andern. für sich Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL O wüsstest du, Verehrter, Was ich für ein Gelehrter, Du wärst erstaunt darob Und sprächest nicht so grob. So höre denn, du Tröpfchen, Du ungeschornes Köpfchen, Was ich für ein Barbier, Und freue dich mit mir. Bin Akademiker Doktor und Chemiker, Bin Mathematiker Und Arithmetiker, Bin auch Grammatiker, Sowie Ästhetiker, Ferner Rhetoriker, Grosser Historiker, Astrolog, Philolog, Physiker, Geolog, Geograph, Korograph, Topograph, Kosmograph, Linguist und Jurist Und Tourist und Purist. Maler und Plastiker, Fechter, Gymnastiker. NUREDDIN Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL Tänzer und Mimiker, Dichter und Musiker, Grosser Dramatiker, Epigrammatiker, Scharfer Satiriker, Epiker, Lyriker, Dabei ein Sokrates Und Aristoteles. Bin Dialektiker, Sophist, Eklektiker, Zyniker, Ethiker, Peripathetiker. Bin ein athletisches, Tief theoretisches, Musterhaft praktisches, Autodidaktisches Gesamtgenie, Ja, ein Gesamtgenie! NUREDDIN mit Humor Nun sag einmal, du unverschämter Schwätzer, Wann endest du? Und wann beginnest du? ABUL O wie du mich verkennest, Dass du mich Schwätzer nennest! Ja, meine Brüder selig, Die schwatzten unausstehlich. Unausstehlich! Bakbak, der Einäugige, Bakbarah, der Dickbäuchige, Alkuz, der Vielbräuchige, Alnaschar, der Weinschläuchige, Bukbuk, der Spatzenscheuchige, Schakkabak, der Hustenkeuchige; Doch ich, der jüngste der Familie, Bin still und unschuldvoll wie eine Lilie. NUREDDIN geht ausser sich vor Ungeduld erst einige Schritte durch das Zimmer, dann fasst er einen Entschluss, geht zur Tür, reisst sie auf und ruft seinen Dienern. He! Ali, Sadi, Abbas, Achmet, Zofar, Omar, Dschafar, Jezid, Salem, Hussein, Mustein, Kajem, Riza, Jusuff, Motawackel! Werft ihn hinaus! Die Diener treten schon auf den ersten Ruf einzeln nacheinander ein, sind also bei den Worten „Werft ihn hinaus“ schon alle auf der Szene. Es ist wünschenswert, dass der zuletzt erscheinende Motawackel eine besonders auffällige Figur sei. Entweder sehr kolossal und dick, einen guten halben Kopf höher als die übrigen, oder, im Fall eine solche Persönlichkeit fehlt, ein sehr kleiner Knabe, der als Zwerg ausstaffiert wird, eine Art Ausläufer, Lakai. SECHSTER AUFTRITT Nureddin. Abul. Nureddins Diener CHOR DER DIENER Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Du Schelm, du Wicht, Du Galgengesicht! Du Narr, du Schwätzer, Du Messerwetzer, Du Beckenträger, Du Haarabsäger! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus. Du Hungerleider! Du Pflasterschneider! Du Pulverreiber! Du Giftverschreiber! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Du Haarseilwinder, Du Leuteschinder, Du Gurgelschwenker, Du Armverrenker! Hinaus! Hinaus! Du Salbenwischer, Du Pillenmischer, Du Wundenstecher, Du Beinzerbrecher! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du Pulsbefasser, Du Aderlasser, Lanzettenritter Und Leichenbitter! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du Zähneauszwacker, Du Placker, du Racker, Du Sternbegucker, Du Schlucker, du Mucker! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Hinaus! Hinaus! Während des Nachspiels drängen die Diener den Barbier in den Hintergrund bis an die Tür, dort macht er sich aber los, eilt in den Vordergrund, zieht ein Barbiermesser hervor und schwingt es drohend. ABUL Wehe! Wehe! Wehe! Wie bin ich empört, Zertreten, zerstört, Beschimpft unerhört! CHOR DER DIENER Hast du nicht gehört?! ABUL Verwünscht! Verrucht! Verdammt! Verflucht! Hab ich dich gesucht? CHOR DER DIENER Ergreife die Flucht! ABUL Du wolltest mich schier, Du sandtest nach mir, So bin ich nun hier! CHOR DER DIENER Was willst du noch hier? ABUL Du aber vernimm Des Gütigen Stimm . Nicht reize den Grimm Des Abul Hassan Ali Ebn Bekar! CHOR DER DIENER Nun geht es dir schlimm! ABUL Auf Muselmanns Wort. Nicht wehren den Ort Die Elenden dort! CHOR DER DIENER Nun packe dich fort! ABUL Und zittert die Welt Und wankt und fällt Und bricht und zerschellt - CHOR DER DIENER Nun räume das Feld! ABUL Du hast keine Wahl, Es glättet mein Stahl Den Kopf dir kahl! CHOR DER DIENER Hinaus aus dem Saal! ABUL Drum Ali, Sadi, Abbas, Achmet, Zofar, Omar, Dschafar, Jezid, Salem, Hussein, Mustein, Kajem, Riza, Jusuff, Motawackel! Packt euch hinaus! Nureddin gibt den Dienern einen Wink, sich zu entfernen Sobald Abul sieht, dass er gewonnenes Spiel hat, behandelt er die Diener als Sieger und trägt mehreres zu ihrer Hinausbeförderung bei. Besonders lässt er Motawackel seinen Zorn fühlen. SIEBENTER AUFTRITT Nureddin. Abul NUREDDIN beiseite Ich seh , durch Strenge werd ich ihn nicht los, Versuch ich denn, durch Schmeicheln ihn zu kirren. zu Abul Erhabner Freund, du Krone der Barbiere, Du Bruder Bakbaks, Bukbuks, Bakbarahs Und Alkuz , Alnaschars und Schakkabaks, Du Alleswisser und du Alleskönner, Mich ruft ein dringendes Geschäft von hinnen; Du würdest ganz unendlich mich verbinden, Wenn du nun endlich so geneigt sein wolltest - ABUL. O wie die Rede süss vom Mund dir träuft! Nun sitze nieder; sanft wie Zephirhauch Soll meine Klinge übers Haupt dir streifen. Er wendet sich schon während der letzten Worte zum Tisch, breitet seine Utensilien aus, nimmt sein Becken vom Gürtel und schlägt Schaum NUREDDIN setzt sich während der folgenden Worte auf einen Stuhl in die Mitte der Bühne Heil mir, so wird er endlich nun beginnen; Das wird ein Stelldichein mit Abenteuern! Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL nimmt das Damasttuch von seinem Gürtel, hängt es Nureddin um und singt dabei halblaut in den Bart brummend Margiana, o Margiana, du mein Alles? Haha! Ich merk , er ist verliebt. Nun wart ! Noch eh du glatt geschoren, weiss ich alles. Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, o Margiana!“ NUREDDIN emporspringend Margiana!? ABUL Was willst du denn? Ich sing ein Liebeslied, Das ich dereinst in meinen jungen Jahren Gedichtet und auch in Musik gesetzt. NUREDDIN setzt sich wieder So singe nur, doch mache, dass du endest! ABUL Nureddins Kopf einseifend Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, O Margiana!“ NUREDDIN jedesmal wiederholend O Margiana! ABUL im Rasieren „An deine Hand die Lippe trunken schmiegen, O Margiana! Auf deinem Munde lachet holde Fülle süsser Labe, Lass nur den Hauch mich nippen still verschwiegen, O Margiana! Wonnen der Liebe gleichen bunten flücht gen Sommerfaltern, Lasse sie kosend um die Stirn uns fliegen, O Margiana! Die Welt versinkt, es leuchten helle goldnen Äthers Wogen, Wir sind empor zum Eden schon gestiegen, O Margiana! O Margiana!“ NUREDDIN einstimmend O Margiana! Wonnen der Liebe - o Margiana! Die Welt versinkt - o Margiana! Abul vertieft sich in die Kadenz des Liedes; er hat bis darin Nureddins Kopf halb rasiert, während der Kadenz aber vergisst er das Geschäft vollständig. Er tritt mit Messer und Becken in den Vordergrund und vertieft sich ganz in die Erfindung der Rouladen, freut sich mit sichtbarem Wohlgefallen seiner Stimme. Zuletzt als Nureddin ihn beim Arm packt, ist er ganz wie aus den Wolken gefallen, schrickt sichtbar zusammen. NUREDDIN begleitet die Kadenz mit den Gebärden der bittersten Verzweiflung; ihn unterbrechend, in der höchsten fieberhaften Aufregung Mein teurer Abul! Deiner Stimme Klang, Voll bebenden Gedenkens einst ger Zeit, Verrät mir, dass auch du einmal geliebt! So höre denn und lass dein Herz bewegen. Ich liebe! Und Margiana heisst auch sie! Zum Stelldichein liess mich Margiana laden, Wenn Mittag ist und die Muezzin rufen. Die Stunde naht, und ich versäume sie. Drum, wenn ein Funke menschlichen Gefühls, Wenn je ein Hauch von Liebe dich durchdrungen, Auf meinen Knieen hier beschwör ich dich Rasiere mich!! Er sagt diese Worte in flehender ergebenster Stellung, als mache er Anstalten, wirklich niederzuknien. Bei den Worten „Rasiere mich“ verliert er die Besinnung und fällt in Abuls Arme. ABUL feierlich, gerührt, väterlich zärtlich Du liebst?! Du liebst!? O fühl an diesem Herzen, Dem neunzigjähr gen, ob auch ich geliebt!? Bei diesen Worten zieht Abul Nureddin ans Herz. Kurze Pause einer enthusiastischen Umarmung NUREDDIN UND ABUL mit jubelnder Begeisterung O Liebe! Liebe! Seligstes Gefühl! Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, O Margiana! An deine Hand die Lippe trunken schmiegen, O Margiana! Von deinem Munde lachet holde Fülle süsser Labe, Lass nur den Hauch mich nippen still verschwiegen, O Margiana! Wonnen der Liebe gleichen bunten flücht gen Sommerfaltern, Lasse sie kosend um die Stirn uns fliegen, O Margiana! Die Welt versinkt, es leuchten helle goldnen Äthers Wogen, Wir sind empor zum Eden schon gestiegen, O Margiana!“ Während des Nachspiels eilt Nureddin wieder zum Stuhl ABUL während er eifrig rasiert Und sprich, wo wohnet sie? Wer ist ihr Vater? NUREDDIN Der Kadi Baba Mustapha. ABUL Nicht möglich! Der Schurk ! Ich hass ihn tödlich! NUREDDIN Und warum? ABUL Mög Allah ihn verderben! NUREDDIN Und weshalb? ABUL Die Pest auf den Barbaren! NUREDDIN Sprich, weswegen? ABUL Ei denk dir nur - der Kerl rasiert sich selber! NUREDDIN Ha ha ha ha! ABUL O lache nicht! Nimm dich in acht vor ihm. NUREDDIN Was kümmert mich der Vater denn? Er geht In die Moschee - ich zu Margiana. ABUL Herrlich. Doch denke an die drohende Gefahr! Ich werde dich geleiten, dich beschützen. NUREDDIN Mein teurer Abul, nein, ich geh allein! ABUL O Nureddin, misstraue deinem Stern. NUREDDIN Mein Stern ist Liebe, sie wird mich beschützen. ABUL ist fertig; er verbeugt sich, nimmt den Spiegel von seinem Gürtel und hält ihn Nureddin vor Nun bist du fertig. Schone dieses Haupts, Das neu verherrlicht ist durch meine Kunst. NUREDDIN Nimm meinen Dank. Ich gehe, mich zu kleiden, Du aber geh zu deinen andern Kunden. Wenn ihrer viele auf dich warten, Wird auch der Tage längster, fürcht ich, dir zu kurz. Er eilt in das Nebengemach ACHTER AUFTRITT Abul allein ABUL So schwärmet Jugend, achtet nicht Gefahr, Ja nicht den Tod, wenn nur die Liebe winkt. Ach meine Brüder! Eurer denk ich weinend, Auch euch hat Liebe in den Tod geführt. Was hat euch, Brüder, in den Tod getrieben? Lieben! Was ist der Grund, dass keiner mir geblieben? Lieben! Dass Bakbaks Busen musst in Staub zerstieben? Lieben! Dass Bakbarah erlag so vielen Hieben? Lieben! Dass Alnaschar sich Rattengift verschrieben? Lieben! Dass Alkuz ward gehängt mit andern Dieben? Lieben! Dass Schakkabak der Husten aufgerieben? Lieben! Was half dich, Bukbuk, in die Grube schieben? Lieben! Was quält auch mich, den jüngsten von den Sieben? Lieben! - O! Nureddin tritt in prächtigem Anzuge auf, geht mit raschen Schritten quer über die Szene in den Vordergrund, dann erst wendet er sich nach rechts und erblickt Abul. NEUNTER AUFTRITT Nureddin. Abul NUREDDIN So hat der Satan dich noch immer hier? ABUL Ich bin dein Engel, Freund, ich folge dir! NUREDDIN Wirst du nun gehn? Soll ich zum Ärgsten schreiten? ABUL Wirst du nun gehn? Ich will dich treu begleiten! NUREDDIN Ich rate dir, nicht hemme meinen Schritt! ABUL Ich rate dir, o Jüngling, nimm mich mit. NUREDDIN Der Alte ist toll, Ich rase, ich wüte! Er weicht keinen Zoll, Wie sehr ich mich mühte. Voll liebender Glut Versprach ich mir Wonnen, Die teuflische Brut Nun hält mich umsponnen! Wie wend ich die Not? Wie halt ich ihn ferne? O, lag er doch tot In tiefer Zisterne! Nicht weiss ich fürwahr Vor Wut mich zu fassen O Narr, der ich war, Mich scheren zu lassen! ABUL Ich bin ja so voll Von Liebe und Güte, Ich hege nicht Groll In meinem Gemüte. Ich bin dir so gut, So freundlich gesonnen, Da hast du mit Wut Und Ärger begonnen. Dich haben bedroht Die tückischen Sterne; Mein Freundesgebot, Erfüll es doch gerne! Doch lohnst du sogar Mein Lieben mit Hassen, Ich darf in Gefahr Dich nimmer verlassen! NUREDDIN Doch halt! Mich zu befrein, ällt mir ein Mittel ein Diener, herbei, herein! Er hat die letzten Worte zur Mitteltür hinausgerufen DIE DIENER erscheinen, Motawackel beschliesst den Zug ABUL Aha, nun lenkst du ein, Du willst vernünftig sein? Was aber soll das Schrein? Was willst du denn? ZEHNTER AUFTRITT Nureddin. Abul. Nureddins Diener NUREDDIN zu den Dienern, auf Abul deutend O sehet den Armen, Wie bleich zum Erbarmen! Sein Leben vergehet, Sein Atem verwehet, Das Fieber ihn schüttelt Und ziehet und rüttelt; O sehet ihn wanken Und beben und schwanken. O eilt, ihn zu retten, Ihn wohlig zu betten, Die Diener umringen den Barbier, der während des Folgenden vergebliche Anstrengungen macht, sich von ihnen loszumachen Ihn nieder zu strecken, Mit Kissen zu decken. Ihn müssen Arzneien Vom Übel befreien. O gebt von den Flaschen Dem Armen zu naschen, Mit Tränken und Pillen Das Übel zu stillen, Mit Salben und Säften Zu helfen nach Kräften. Und mag er nicht nehmen, Er muss sich bequemen, Man kann zum Verschlingen Mit Schlägen ihn zwingen. Man rufe Doktoren, Noch eh er verloren, Herbei mit dem Bader, Er lass ihm zur Ader; Ertränkt den Patienten In Medikamenten! Er eilt ab, Abul reisst sich los, will ihm nach CHOR DER DIENER Abul zurückhaltend und umringend So lasset uns eilen, Den Kranken zu heilen, Die starrenden Glieder, O strecket sie nieder! Abul will entfliehen, eine entgegenstehende Gruppe fängt ihn auf CHOR DER DIENER Wir brauen die besten Arzneien aus Resten Und wollen dazwischen Die Pillen dir mischen. Nimm ein ohne Schrecken, Es möge dir schmecken; Nicht mucken und zucken! Nur ducken und schlucken! ABUL sucht aufs neue zu entfliehen, wird aufgehalten CHOR DER DIENER Wir wehen dir Kühle, Zu lindern die Schwüle; Doch Frost wir vertreiben Durch heftiges Reiben. Abul sucht wieder nach einer andern Seite zu entrinnen, wird aufgehalten CHOR DER DIENER Lasst spanische Fliegen Am Halse ihm liegen Und Pflaster ihm prangen Auf Stirne und Wangen. Neuer Fluchtversuch, Abul wird festgehalten und in den Vordergrund gezogen CHOR DER DIENER Bringt Wasser in Menge, Dass man ihn besprenge, Und Opium Pfunde, Damit er gesunde. Dein Bart ist im Wege, Wir holen die Säge. Motawackel eilt ab Hier deine Lanzetten, Sie müssen dich retten. Wir lassen, o Bader, Dir selber zu Ader! Eine Gruppe von Dienern hat Abul zum Ruhebett hingezogen. Er wird ausgestreckt und so in Kissen gehüllt, dass man nur noch Mütze und Bart sieht. Einige Diener halten Abul fest, andere bewaffnen sich mit Lanzetten und Rasiermessern; einer bürstet ihm die Füsse mit einer grossen Bürste; einer weht Kühle mit einem grossen Tuche; einer schüttet den Rest der Medizinflaschen in ein grosses Glas und macht Miene, ihm einen Löffel voll einzuzwängen. Bei den Worten „Zofar, Dschafar“ bekommt er ein grosses schwarzes Pflaster auf Stirn und Nase gesetzt, und bei dem Rufe „Motawackel“ ist dieser schon mit einer Handsäge wiedergekehrt, fasst den Bart beim Ende an und will ihn in der Nähe des Kinnes durchsägen. ABUL spricht dumpf stöhnend aus der dichten Hülle von Kissen und Decken hervor Ali, Sadi, habt Erbarmen! Abbas, Achmet, lasst mich Armen! Mustein! Hussein! Muss Verdruss sein? Zofar, Dschafar, Motawackel, Ihr tötet mich! CHOR DER DIENER Abul Hassan Ali Ebn Bekar, Wir retten dich! Während sich alle an ihre verschiedenen Funktionen begeben, fällt der Vorhang. ERSTER AUFZUG Ein Zimmer in Nureddins Hause Rechts und links Seitentüren. Rechts ein Ruhebett, zu dessen Seiten ein Tisch mit Medizinflaschen. Links ein zweiter Tisch nebst Stuhl. Es ist Morgendämmerung und wird während der ersten Szene allmählich Tag. Nureddin ruht auf dem Bett, seine Diener umgeben ihn mit Mienen voll Niedergeschlagenheit als einen Sterbenden. ERSTER AUFTRITT Nureddin. Diener Nureddins DIENER NUREDDINS Sanfter Schlummer Wiegt ihn ein, Lindert milde Jede Pein. Leise drum! Still und stumm! Weinet nicht! Weckt ihn nicht! Bald, ach bald verglimmt sein Lebenslicht. Weinet nicht! Weckt ihn nicht! NUREDDIN träumend Margiana! CHOR DER DIENER Horch, er spricht! NUREDDIN zart gesteigert Margiana! CHOR DER DIENER Weckt ihn nicht! NUREDDIN Margiana! CHOR DER DIENER Ihn umschwebt ein Traumgesicht. NUREDDIN Komm, deine Blumen zu begiessen, o Margiana! Lass deines Blickes mich geniessen, o Margiana! Bleib ewig mir verschlossen Edens Tor, Will sich dein Herz nur mir erschliessen, o Margiana! CHOR DER DIENER O hört ihn reden Vom Garten Eden! Ach! bald, ach! Bald hat er ausgelitten, Bald hat sein Fuss beschritten Die Brücke des Gerichts. In Strömen ew gen Lichts, In Paradieses Mitten Ruht er beglückt. Granaten pflückt Und Datteln seine Hand Im wonnigen Land; An der Glückseligen Baum, Am moschusduftenden Saum Von Edenflüssen Wiegt ihn mit Küssen Der Huri Mund In ewigen Liebestraum. Dort ahnt er kaum, Versenkt in Entzücken und Freuen, Die Tränen seiner Getreuen. NUREDDIN Komm , deine Blumen zu begiessen, o Margiana! Lass deines Blickes mich geniessen, o Margiana! Margiana! Margiana! Margiana! CHOR In Strahlen ew gen Lichts, In Paradieses Mitten Ruht er beglückt. Granaten pflückt Und Datteln seine Hand Im wonnigen Land. In der Glücksel gen Baum, Am moschusduftenden Saum Von Edenflüssen Wiegt ihn mit Küssen Der Huri Mund In seligen Traum. Weckt ihn nicht, still! Weckt ihn nicht! Bald verglimmt sein Lebenslicht. Der Chor zieht sich während der letzten Worte leise zurück. ZWEITER AUFTRITT Nureddin allein NUREDDIN fährt vom Lager empor, erhebt sich und tritt in den Vordergrund So leb ich noch? So hat noch nicht Der Liebe Feuer mich zerstört? Margiana, der mein Herz gehört, Margiana, meiner Seele Licht, Muss ich vergehn in meiner Pein? Kein Arzt kann Hilfe mir verleihn, Umsonst erprobt ward alle Kunst; Mich rettet einzig Liebesgunst. Bostana kennet meinen Schmerz; Sie sprach „Noch blüht vielleicht dein Glück! Erforschen will ich bald ihr Herz, Und Kunde bring ich dir zurück.“ Erscheinen will sie heute hier. Tod oder Leben bringt sie mir. Vor deinem Fenster die Blumen Versengte der Sonne Strahl, Du tränktest aus goldener Schale Die Schmachtenden allzumal. Doch als du die Blumen tränktest, Ergriff mich heissglühende Pein, Für die keinen Tau du mir schenktest Der tauenden Lippen dein. Nun prangen die Blumen und blühen, Doch hoffnungslos muss ich erglühen, Verwelken stumm und allein. Und ist denn mein Herz keine Blume, Und schmachtet es nicht nach dir? O hege die Blume am Herzen, Sie sei deine schönste Zier. Von deinen Blicken getroffen Im Innersten liebeswund - Genesung kann es nur hoffen Durch Labe von deinem Mund. O lass es nicht welkend verderben, O lass es nicht sinken und sterben, O mache mein Herz gesund! Er geht zum Tisch, setzt sich nieder und stützt den Kopf in die Hand, bis Bostana ihn anredet. Bostana tritt durch die Seitentür links ein, alt aussehend und in etwas groteskem Kostüm. DRITTER AUFTRITT Bostana. Nureddin. BOSTANA im Ausdruck bald salbungsvoll, bald geschwätzig Sei Allahs Frieden über dir, mein Sohn. Sei Allahs Frieden, Allahs Frieden Über dir, mein Sohn! - Und denke an ein gut Geschenk für mich, Ich komme eben von Margiana her. NUREDDIN Kommst du, ein Dämon, von dem Berge Kâf Und führst du mich zum Garten des Entzückens? Wie, oder harret mein der Qualen Abgrund, Wo mir dass Hirn von ew gem Feuer siedet? BOSTANA Beruh ge dich, dass Wonne dich nicht töte, Und denke an ein gut Geschenk für mich. Ich bringe gute Botschaft. NUREDDIN Gute Botschaft! So bist die Taube du, die nach der Sturmflut Herniederfliegt zur Arche meines Herzens, In dem des Grames Riesenschlange zischt, Darin Verzweiflung wie ein Schakal wimmert Und wilde Eifersucht, ein Tiger, heult Und, ach, die Nachtigall der Sehnsucht flötet. BOSTANA So höre denn Margiana will dich heilen, Dich laben, ihren Lieblingsblumen gleich. NUREDDIN O sprich! Darf ich sie sehn? BOSTANA Heute noch! Nun merke wohl auf alles, was ich sage, Dass richtig du zum Stelldichein erscheinst. BOSTANA UND NUREDDIN letzterer Bostanas Worte wiederholend Wenn zum Gebet Vom Minaret Um Mittag ladet der Muezzin Rufen, Der Kadi dann, Ein frommer Mann, Herniedersteiget seines Hauses Stufen, Dass zur Moschee Er eilig geh , Erfüllend streng die Lehre des Propheten, Dann sei bereit, Ich bin bereit, Das ist die Zeit, Margianens Zimmer sicher zu betreten. Harre auf mich, Ich harr auf dich, Ich leite dich, Du leitest mich, An ihren Blicken darfst du dann dich / darf ich dann mich sonnen Von aller Pein Dich / Mich zu befrein, Wird süsse Liebe dir gewähren / spenden hohe Wonnen! NUREDDIN O fort! Zu ihren Füssen mich zu stürzen. Bostana, komm, es muss schon Mittag sein. BOSTANA Wo denkst du hin, es ist noch früh am Tag, Und du kannst doch nicht so vor ihr erscheinen, Die schwere Krankheit hat dich ganz entstellt, Du hast noch Zeit, ein stärkend Bad zu nehmen. NUREDDIN Nein! Versäumen könnt ich sonst die Stunde ... Weisst du vielleicht, wo ein Barbier zu finden? BOSTANA O ja, ich habe einen alten Freund, Ein Heros jeder Wissenschaft und Kunst Und im Barbieren auch ein Virtuos, Den Abul Hassan Ali Ebn Bekar. NUREDDIN Wie? Abul Hassan Ali Ebn Bekar? ... So sende eilig ihn hierher zu mir Und harre pünktlich um die rechte Stunde. BOSTANA So hast du alles richtig auch verstanden? NUREDDIN O, jedes Wort ist mir ins Herz geprägt! NUREDDIN UND BOSTANA die jetzt wiederholt Wenn zum Gebet Vom Minaret Um Mittag ladet der Muezzin Rufen, Der Kadi dann, Ein frommer Mann, Herniedersteiget seines Hauses Stufen, Dass zur Moschee Er eilig geh , Erfüllend streng die Lehre des Propheten. Ich bin bereit, Du bist bereit, Das ist die Zeit, Margianens Zimmer sicher zu betreten. Ich harr auf dich, Harre auf mich, Ich leite dich. Du leitest mich. BOSTANA Tönet Muezzinruf, halte dich nah, Denn die Stunde der Wonn ist da. NUREDDIN Tönet Muezzinruf, bin ich schon da, Wenn die Stunde der Wonne nah! Begleitet Bostana bis zur Tür und verabschiedet sie; lebhaftes Gebärdenspiel von beiden Seiten. BOSTANA steckt den Kopf nochmals zur Tür herein Und denk auch an ein gut Geschenk für mich! NUREDDIN macht mit enthusiastisch abfertigender Bewegung der Tür hinter ihr wieder zu, reisst sie aber sogleich wieder auf und ruft ihr nach. Vergiss den Barbier nicht! VIERTER AUFTRITT Nureddin allein NUREDDIN in leidenschaftlicher Bewegung mit entzückten Gebärden auf und ab schreitend Ach, das Leid hab ich getragen, Wie ertrag ich nun sein Glück? Liebe, nimm dein Wort zurück, Sieh mich beben, sieh mich zagen! Lass mir all die sel ge Trauer, All den tödlich süssen Schmerz Der Erfüllung Wonneschauer Überwältigt mir das Herz! Doch dies ist ja nur ein Träumen, Schon der Welt bin ich entflohn, Pflücke ird schen Leides Lohn Dort in Paradieses Räumen. Tragen muss ich Himmelswonnen Wie der Erde Leid und Schmerz Leuchtet hell ihr Glückessonnen, Überwältigt mir das Herz! Er bleibt zu Ende des Gesanges in verzückter Stellung im Vordergrunde stehen Abul tritt ein; in orientalischer Barbiertracht, ein buntes Damasttuch hängt ihm vom Gürtel hernieder, auf der ändern Seite ein metallnes Becken und ein kleiner Handspiegel, sowie ein Astrolabium. Er trägt einen kleinen Kasten mit Utensilien unter dem Arm. Aussehen steinalt, sehr bleich, fast gelb, langer, weisser Bart. FÜNFTER AUFTRITT Nureddin. Abul Hassan Ali Ebn Bekar ABUL verbeugt sich NUREDDIN kehrt ihm noch den Rücken ABUL verbeugt sich wieder und räuspert sich laut NUREDDIN bemerkt ihn immer noch nicht ABUL nähert sich Nureddin und klopft ihn auf die Schulter; als dieser sich umwendet und ihn bemerkt, macht Abul nochmals eine tiefe Verbeugung NUREDDIN erwidert mit Kopfnicken seinen Gruss und gibt ihm einen Wink, sein Werk zu beginnen. ABUL Mein Sohn, sei Allahs Frieden hier Auf Erden stets beschieden dir. Heil dir, du Krankgewesener, Du glücklich Neugenesener, Du Übelüberwindender, Dich wieder Wohlbefindender, Dem Tode froh Entschlüpfender, Durchs Leben rüstig Hüpfender, Du jüngst noch Heiltrank Schlürfender, Nun meiner Kunst Bedürfender, Schwer unter Haarlast Ächzender, Nach meinem Messer Lechzender! setzt sich nieder Ich komm in aller Eiligkeit Und wünsche dir Gedeihlichkeit, Gesundheit, Glück und Überfluss Und langer Jahre Hochgenuss, Dir blühe stets - NUREDDIN Ich danke dir! Nur sei recht eilig! Mich ruft ein dringendes Geschäft. Mach schnell! ABUL Ich habe dir dein Horoskop gestellt; Vernimm durch mich den Spruch der Sternenwelt Du hast gewählt die beste Zeit auf Erden, Die man nur wählen kann, rasiert zu werden. Er zeigt Nureddin das Horoskop. Nureddin macht eine abwehrende Handbewegung. Dies Spiel wiederholt sich noch zweimal. Abul verfolgt Nureddin damit. Nureddin wird ungeduldig und weist ihn gebieterisch ab. ABUL zuckt die Achseln Mars und Merkur Schauen auf dich, Wag es drum nur, Baue auf mich; Doch droht Gefahr Von goldner Schar! Sei auf der Hut Vor Sonnenglut! Wenn Venus lacht, Nimm dich in acht! Geh nicht hinaus! Bleib fein zu Haus! NUREDDIN Was kümmern die Sterne dich nur? Mach schnell! Danach frage ich nicht, Beginne sogleich deine Schur, Gesell! Eilig tu deine Pflicht. Fasle nicht weiter von der Sterne Schar, Was du da schwatzest, ist ja doch nicht wahr. Lasse das! Dämme deiner Worte hohe Flut, Zu vieles Reden ist nicht gut. Nicht so lang bedacht, Schnell voran gemacht, Eilig packe aus, Sonst werf ich dich zur Tür hinaus! Sogleich ans Werk, sonst geh hinaus! ABUL Im Hause alles magst du heute wagen, Doch bleib zu Haus, sonst geht dir s an den Kragen. NUREDDIN Nicht will ich Rat von dir und Prophezeiung Dein Werk vollende schnell und weiter nichts. Drum kein Geschwätz - sonst ruf ich einen andern. für sich Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL O wüsstest du, Verehrter, Was ich für ein Gelehrter, Du wärst erstaunt darob Und sprächest nicht so grob. So höre denn, du Tröpfchen, Du ungeschornes Köpfchen, Was ich für ein Barbier, Und freue dich mit mir. Bin Akademiker Doktor und Chemiker, Bin Mathematiker Und Arithmetiker, Bin auch Grammatiker, Sowie Ästhetiker, Ferner Rhetoriker, Grosser Historiker, Astrolog, Philolog, Physiker, Geolog, Geograph, Korograph, Topograph, Kosmograph, Linguist und Jurist Und Tourist und Purist. Maler und Plastiker, Fechter, Gymnastiker. NUREDDIN Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL Tänzer und Mimiker, Dichter und Musiker, Grosser Dramatiker, Epigrammatiker, Scharfer Satiriker, Epiker, Lyriker, Dabei ein Sokrates Und Aristoteles. Bin Dialektiker, Sophist, Eklektiker, Zyniker, Ethiker, Peripathetiker. Bin ein athletisches, Tief theoretisches, Musterhaft praktisches, Autodidaktisches Gesamtgenie, Ja, ein Gesamtgenie! NUREDDIN mit Humor Nun sag einmal, du unverschämter Schwätzer, Wann endest du? Und wann beginnest du? ABUL O wie du mich verkennest, Dass du mich Schwätzer nennest! Ja, meine Brüder selig, Die schwatzten unausstehlich. Unausstehlich! Bakbak, der Einäugige, Bakbarah, der Dickbäuchige, Alkuz, der Vielbräuchige, Alnaschar, der Weinschläuchige, Bukbuk, der Spatzenscheuchige, Schakkabak, der Hustenkeuchige; Doch ich, der jüngste der Familie, Bin still und unschuldvoll wie eine Lilie. NUREDDIN geht ausser sich vor Ungeduld erst einige Schritte durch das Zimmer, dann fasst er einen Entschluss, geht zur Tür, reisst sie auf und ruft seinen Dienern. He! Ali, Sadi, Abbas, Achmet, Zofar, Omar, Dschafar, Jezid, Salem, Hussein, Mustein, Kajem, Riza, Jusuff, Motawackel! Werft ihn hinaus! Die Diener treten schon auf den ersten Ruf einzeln nacheinander ein, sind also bei den Worten „Werft ihn hinaus“ schon alle auf der Szene. Es ist wünschenswert, dass der zuletzt erscheinende Motawackel eine besonders auffällige Figur sei. Entweder sehr kolossal und dick, einen guten halben Kopf höher als die übrigen, oder, im Fall eine solche Persönlichkeit fehlt, ein sehr kleiner Knabe, der als Zwerg ausstaffiert wird, eine Art Ausläufer, Lakai. SECHSTER AUFTRITT Nureddin. Abul. Nureddins Diener CHOR DER DIENER Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Du Schelm, du Wicht, Du Galgengesicht! Du Narr, du Schwätzer, Du Messerwetzer, Du Beckenträger, Du Haarabsäger! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus. Du Hungerleider! Du Pflasterschneider! Du Pulverreiber! Du Giftverschreiber! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Du Haarseilwinder, Du Leuteschinder, Du Gurgelschwenker, Du Armverrenker! Hinaus! Hinaus! Du Salbenwischer, Du Pillenmischer, Du Wundenstecher, Du Beinzerbrecher! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du Pulsbefasser, Du Aderlasser, Lanzettenritter Und Leichenbitter! Hinaus! Hinaus! Hinaus! Du Zähneauszwacker, Du Placker, du Racker, Du Sternbegucker, Du Schlucker, du Mucker! Hinaus! Hinaus! Aus Hof und Haus! Hinaus! Hinaus! Während des Nachspiels drängen die Diener den Barbier in den Hintergrund bis an die Tür, dort macht er sich aber los, eilt in den Vordergrund, zieht ein Barbiermesser hervor und schwingt es drohend. ABUL Wehe! Wehe! Wehe! Wie bin ich empört, Zertreten, zerstört, Beschimpft unerhört! CHOR DER DIENER Hast du nicht gehört?! ABUL Verwünscht! Verrucht! Verdammt! Verflucht! Hab ich dich gesucht? CHOR DER DIENER Ergreife die Flucht! ABUL Du wolltest mich schier, Du sandtest nach mir, So bin ich nun hier! CHOR DER DIENER Was willst du noch hier? ABUL Du aber vernimm Des Gütigen Stimm . Nicht reize den Grimm Des Abul Hassan Ali Ebn Bekar! CHOR DER DIENER Nun geht es dir schlimm! ABUL Auf Muselmanns Wort. Nicht wehren den Ort Die Elenden dort! CHOR DER DIENER Nun packe dich fort! ABUL Und zittert die Welt Und wankt und fällt Und bricht und zerschellt - CHOR DER DIENER Nun räume das Feld! ABUL Du hast keine Wahl, Es glättet mein Stahl Den Kopf dir kahl! CHOR DER DIENER Hinaus aus dem Saal! ABUL Drum Ali, Sadi, Abbas, Achmet, Zofar, Omar, Dschafar, Jezid, Salem, Hussein, Mustein, Kajem, Riza, Jusuff, Motawackel! Packt euch hinaus! Nureddin gibt den Dienern einen Wink, sich zu entfernen Sobald Abul sieht, dass er gewonnenes Spiel hat, behandelt er die Diener als Sieger und trägt mehreres zu ihrer Hinausbeförderung bei. Besonders lässt er Motawackel seinen Zorn fühlen. SIEBENTER AUFTRITT Nureddin. Abul NUREDDIN beiseite Ich seh , durch Strenge werd ich ihn nicht los, Versuch ich denn, durch Schmeicheln ihn zu kirren. zu Abul Erhabner Freund, du Krone der Barbiere, Du Bruder Bakbaks, Bukbuks, Bakbarahs Und Alkuz , Alnaschars und Schakkabaks, Du Alleswisser und du Alleskönner, Mich ruft ein dringendes Geschäft von hinnen; Du würdest ganz unendlich mich verbinden, Wenn du nun endlich so geneigt sein wolltest - ABUL. O wie die Rede süss vom Mund dir träuft! Nun sitze nieder; sanft wie Zephirhauch Soll meine Klinge übers Haupt dir streifen. Er wendet sich schon während der letzten Worte zum Tisch, breitet seine Utensilien aus, nimmt sein Becken vom Gürtel und schlägt Schaum NUREDDIN setzt sich während der folgenden Worte auf einen Stuhl in die Mitte der Bühne Heil mir, so wird er endlich nun beginnen; Das wird ein Stelldichein mit Abenteuern! Margiana, o Margiana, du mein Alles! ABUL nimmt das Damasttuch von seinem Gürtel, hängt es Nureddin um und singt dabei halblaut in den Bart brummend Margiana, o Margiana, du mein Alles? Haha! Ich merk , er ist verliebt. Nun wart ! Noch eh du glatt geschoren, weiss ich alles. Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, o Margiana!“ NUREDDIN emporspringend Margiana!? ABUL Was willst du denn? Ich sing ein Liebeslied, Das ich dereinst in meinen jungen Jahren Gedichtet und auch in Musik gesetzt. NUREDDIN setzt sich wieder So singe nur, doch mache, dass du endest! ABUL Nureddins Kopf einseifend Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, O Margiana!“ NUREDDIN jedesmal wiederholend O Margiana! ABUL im Rasieren „An deine Hand die Lippe trunken schmiegen, O Margiana! Auf deinem Munde lachet holde Fülle süsser Labe, Lass nur den Hauch mich nippen still verschwiegen, O Margiana! Wonnen der Liebe gleichen bunten flücht gen Sommerfaltern, Lasse sie kosend um die Stirn uns fliegen, O Margiana! Die Welt versinkt, es leuchten helle goldnen Äthers Wogen, Wir sind empor zum Eden schon gestiegen, O Margiana! O Margiana!“ NUREDDIN einstimmend O Margiana! Wonnen der Liebe - o Margiana! Die Welt versinkt - o Margiana! Abul vertieft sich in die Kadenz des Liedes; er hat bis darin Nureddins Kopf halb rasiert, während der Kadenz aber vergisst er das Geschäft vollständig. Er tritt mit Messer und Becken in den Vordergrund und vertieft sich ganz in die Erfindung der Rouladen, freut sich mit sichtbarem Wohlgefallen seiner Stimme. Zuletzt als Nureddin ihn beim Arm packt, ist er ganz wie aus den Wolken gefallen, schrickt sichtbar zusammen. NUREDDIN begleitet die Kadenz mit den Gebärden der bittersten Verzweiflung; ihn unterbrechend, in der höchsten fieberhaften Aufregung Mein teurer Abul! Deiner Stimme Klang, Voll bebenden Gedenkens einst ger Zeit, Verrät mir, dass auch du einmal geliebt! So höre denn und lass dein Herz bewegen. Ich liebe! Und Margiana heisst auch sie! Zum Stelldichein liess mich Margiana laden, Wenn Mittag ist und die Muezzin rufen. Die Stunde naht, und ich versäume sie. Drum, wenn ein Funke menschlichen Gefühls, Wenn je ein Hauch von Liebe dich durchdrungen, Auf meinen Knieen hier beschwör ich dich Rasiere mich!! Er sagt diese Worte in flehender ergebenster Stellung, als mache er Anstalten, wirklich niederzuknien. Bei den Worten „Rasiere mich“ verliert er die Besinnung und fällt in Abuls Arme. ABUL feierlich, gerührt, väterlich zärtlich Du liebst?! Du liebst!? O fühl an diesem Herzen, Dem neunzigjähr gen, ob auch ich geliebt!? Bei diesen Worten zieht Abul Nureddin ans Herz. Kurze Pause einer enthusiastischen Umarmung NUREDDIN UND ABUL mit jubelnder Begeisterung O Liebe! Liebe! Seligstes Gefühl! Lass dir zu Füssen wonnesam mich liegen, O Margiana! An deine Hand die Lippe trunken schmiegen, O Margiana! Von deinem Munde lachet holde Fülle süsser Labe, Lass nur den Hauch mich nippen still verschwiegen, O Margiana! Wonnen der Liebe gleichen bunten flücht gen Sommerfaltern, Lasse sie kosend um die Stirn uns fliegen, O Margiana! Die Welt versinkt, es leuchten helle goldnen Äthers Wogen, Wir sind empor zum Eden schon gestiegen, O Margiana!“ Während des Nachspiels eilt Nureddin wieder zum Stuhl ABUL während er eifrig rasiert Und sprich, wo wohnet sie? Wer ist ihr Vater? NUREDDIN Der Kadi Baba Mustapha. ABUL Nicht möglich! Der Schurk ! Ich hass ihn tödlich! NUREDDIN Und warum? ABUL Mög Allah ihn verderben! NUREDDIN Und weshalb? ABUL Die Pest auf den Barbaren! NUREDDIN Sprich, weswegen? ABUL Ei denk dir nur - der Kerl rasiert sich selber! NUREDDIN Ha ha ha ha! ABUL O lache nicht! Nimm dich in acht vor ihm. NUREDDIN Was kümmert mich der Vater denn? Er geht In die Moschee - ich zu Margiana. ABUL Herrlich. Doch denke an die drohende Gefahr! Ich werde dich geleiten, dich beschützen. NUREDDIN Mein teurer Abul, nein, ich geh allein! ABUL O Nureddin, misstraue deinem Stern. NUREDDIN Mein Stern ist Liebe, sie wird mich beschützen. ABUL ist fertig; er verbeugt sich, nimmt den Spiegel von seinem Gürtel und hält ihn Nureddin vor Nun bist du fertig. Schone dieses Haupts, Das neu verherrlicht ist durch meine Kunst. NUREDDIN Nimm meinen Dank. Ich gehe, mich zu kleiden, Du aber geh zu deinen andern Kunden. Wenn ihrer viele auf dich warten, Wird auch der Tage längster, fürcht ich, dir zu kurz. Er eilt in das Nebengemach ACHTER AUFTRITT Abul allein ABUL So schwärmet Jugend, achtet nicht Gefahr, Ja nicht den Tod, wenn nur die Liebe winkt. Ach meine Brüder! Eurer denk ich weinend, Auch euch hat Liebe in den Tod geführt. Was hat euch, Brüder, in den Tod getrieben? Lieben! Was ist der Grund, dass keiner mir geblieben? Lieben! Dass Bakbaks Busen musst in Staub zerstieben? Lieben! Dass Bakbarah erlag so vielen Hieben? Lieben! Dass Alnaschar sich Rattengift verschrieben? Lieben! Dass Alkuz ward gehängt mit andern Dieben? Lieben! Dass Schakkabak der Husten aufgerieben? Lieben! Was half dich, Bukbuk, in die Grube schieben? Lieben! Was quält auch mich, den jüngsten von den Sieben? Lieben! - O! Nureddin tritt in prächtigem Anzuge auf, geht mit raschen Schritten quer über die Szene in den Vordergrund, dann erst wendet er sich nach rechts und erblickt Abul. NEUNTER AUFTRITT Nureddin. Abul NUREDDIN So hat der Satan dich noch immer hier? ABUL Ich bin dein Engel, Freund, ich folge dir! NUREDDIN Wirst du nun gehn? Soll ich zum Ärgsten schreiten? ABUL Wirst du nun gehn? Ich will dich treu begleiten! NUREDDIN Ich rate dir, nicht hemme meinen Schritt! ABUL Ich rate dir, o Jüngling, nimm mich mit. NUREDDIN Der Alte ist toll, Ich rase, ich wüte! Er weicht keinen Zoll, Wie sehr ich mich mühte. Voll liebender Glut Versprach ich mir Wonnen, Die teuflische Brut Nun hält mich umsponnen! Wie wend ich die Not? Wie halt ich ihn ferne? O, lag er doch tot In tiefer Zisterne! Nicht weiss ich fürwahr Vor Wut mich zu fassen O Narr, der ich war, Mich scheren zu lassen! ABUL Ich bin ja so voll Von Liebe und Güte, Ich hege nicht Groll In meinem Gemüte. Ich bin dir so gut, So freundlich gesonnen, Da hast du mit Wut Und Ärger begonnen. Dich haben bedroht Die tückischen Sterne; Mein Freundesgebot, Erfüll es doch gerne! Doch lohnst du sogar Mein Lieben mit Hassen, Ich darf in Gefahr Dich nimmer verlassen! NUREDDIN Doch halt! Mich zu befrein, ällt mir ein Mittel ein Diener, herbei, herein! Er hat die letzten Worte zur Mitteltür hinausgerufen DIE DIENER erscheinen, Motawackel beschliesst den Zug ABUL Aha, nun lenkst du ein, Du willst vernünftig sein? Was aber soll das Schrein? Was willst du denn? ZEHNTER AUFTRITT Nureddin. Abul. Nureddins Diener NUREDDIN zu den Dienern, auf Abul deutend O sehet den Armen, Wie bleich zum Erbarmen! Sein Leben vergehet, Sein Atem verwehet, Das Fieber ihn schüttelt Und ziehet und rüttelt; O sehet ihn wanken Und beben und schwanken. O eilt, ihn zu retten, Ihn wohlig zu betten, Die Diener umringen den Barbier, der während des Folgenden vergebliche Anstrengungen macht, sich von ihnen loszumachen Ihn nieder zu strecken, Mit Kissen zu decken. Ihn müssen Arzneien Vom Übel befreien. O gebt von den Flaschen Dem Armen zu naschen, Mit Tränken und Pillen Das Übel zu stillen, Mit Salben und Säften Zu helfen nach Kräften. Und mag er nicht nehmen, Er muss sich bequemen, Man kann zum Verschlingen Mit Schlägen ihn zwingen. Man rufe Doktoren, Noch eh er verloren, Herbei mit dem Bader, Er lass ihm zur Ader; Ertränkt den Patienten In Medikamenten! Er eilt ab, Abul reisst sich los, will ihm nach CHOR DER DIENER Abul zurückhaltend und umringend So lasset uns eilen, Den Kranken zu heilen, Die starrenden Glieder, O strecket sie nieder! Abul will entfliehen, eine entgegenstehende Gruppe fängt ihn auf CHOR DER DIENER Wir brauen die besten Arzneien aus Resten Und wollen dazwischen Die Pillen dir mischen. Nimm ein ohne Schrecken, Es möge dir schmecken; Nicht mucken und zucken! Nur ducken und schlucken! ABUL sucht aufs neue zu entfliehen, wird aufgehalten CHOR DER DIENER Wir wehen dir Kühle, Zu lindern die Schwüle; Doch Frost wir vertreiben Durch heftiges Reiben. Abul sucht wieder nach einer andern Seite zu entrinnen, wird aufgehalten CHOR DER DIENER Lasst spanische Fliegen Am Halse ihm liegen Und Pflaster ihm prangen Auf Stirne und Wangen. Neuer Fluchtversuch, Abul wird festgehalten und in den Vordergrund gezogen CHOR DER DIENER Bringt Wasser in Menge, Dass man ihn besprenge, Und Opium Pfunde, Damit er gesunde. Dein Bart ist im Wege, Wir holen die Säge. Motawackel eilt ab Hier deine Lanzetten, Sie müssen dich retten. Wir lassen, o Bader, Dir selber zu Ader! Eine Gruppe von Dienern hat Abul zum Ruhebett hingezogen. Er wird ausgestreckt und so in Kissen gehüllt, dass man nur noch Mütze und Bart sieht. Einige Diener halten Abul fest, andere bewaffnen sich mit Lanzetten und Rasiermessern; einer bürstet ihm die Füsse mit einer grossen Bürste; einer weht Kühle mit einem grossen Tuche; einer schüttet den Rest der Medizinflaschen in ein grosses Glas und macht Miene, ihm einen Löffel voll einzuzwängen. Bei den Worten „Zofar, Dschafar“ bekommt er ein grosses schwarzes Pflaster auf Stirn und Nase gesetzt, und bei dem Rufe „Motawackel“ ist dieser schon mit einer Handsäge wiedergekehrt, fasst den Bart beim Ende an und will ihn in der Nähe des Kinnes durchsägen. ABUL spricht dumpf stöhnend aus der dichten Hülle von Kissen und Decken hervor Ali, Sadi, habt Erbarmen! Abbas, Achmet, lasst mich Armen! Mustein! Hussein! Muss Verdruss sein? Zofar, Dschafar, Motawackel, Ihr tötet mich! CHOR DER DIENER Abul Hassan Ali Ebn Bekar, Wir retten dich! Während sich alle an ihre verschiedenen Funktionen begeben, fällt der Vorhang. Cornelius,Peter/Der Barbier von Bagdad/II
https://w.atwiki.jp/saintwrow3car/pages/38.html
Neuron 概要 車体:スポーツセダン 会社:TM 和音:ニューロン ドア:4枚 駆動:FR 実車:三菱・ランサー(日本名:ギャランフォルティス)、三菱・ランサー・エボリューションX 性能 重量:★★★ 速度:★★★★☆ 加速力:★★★★ ドリフト:★★★★ 解説 日本車スポーツセダンらしいデザインと笛付ケトルのような腑抜けたエンジン音が特徴的な今作新登場のスポーツセダン。 多くのプレイヤーがスティールポートに降り立ってから最初に運転するであろう車両であり、序盤ミッションの「いざ!スティールポートへ」でもピアースが乗りつけてくる為、なかなか存在感のある車。 しかしながら、街中で見かける機会はあまり高くなく、どちらかと言えばマイナー車の部類。DOWNTOWN周辺での出現率が高いか。確実に欲しいのならば、ヤミ改造工場で指定されるこの車を貰ってしまうのも良いだろう。 Wakazashiと互換性のある形で出現するが、あちらもこの車も元の出現率はあまり高くはない。 改造ベースにもってこいのマシンらしく、スティールポートのチューナー達にも人気が高いらしい。 街中で出現する仕様は冴えない仕様のみだが、アフターパーツは充実しており、また今作では珍しい派手なステッカーも選択できる。 加えて、スポーツセダンなだけあり、加速性・最高速度・旋回性能、どれをとっても必要十分な性能を持っている。 一つ欠点を上げるならば、耐久力が平均くらいで、あまり高くない点くらいなものだろうか。激しいカーチェイスや銃撃戦のあるようなミッション等に使うならば、耐久性の項目をカスタムするのは必須か。 なお、元ネタが元ネタというのもあるだろうが、カスタムの方向性は前作まで登場していた「Voxel」に近いと言える。この車もカスタム次第ではオープンカーへとカスタムが出来る。 車名の「Neuron」は「脳神経」を意味する英語。 特別仕様、レアカラー Saints ミッション「三つ巴」のキルベインルートでエンジェルが乗っている。オープン仕様、非売品カラーを纏っている。 空港までキルベインの手下のルチャドールズ、およびSTAGと銃撃戦になるが、残念ながら入手不可能。 マジョーラ たまに走っている。下の写真のような色や、青/紫のマジョーラがある。 画像 Neuron Neuron(マジョーラ)
https://w.atwiki.jp/grasoturismo/pages/990.html
Ligier JS P217 Gibson '18 Image Credit 画像を引用した場合、引用元を表記。 メーカー リジェ・オートモーティブ 英名 Ligier JS P217 Gibson '18 年式 2018 エンジン GibsonGK428 タイプ レーシングカールマンカー カテゴリー --- PP(初期値) XXXX 総排気量 4,200cc 最高出力 600PS/10,000rpm 最大トルク 42.2kgfm/7,000rpm パワーウエイトレシオ XX.XXkg/PS 駆動形式 MR 吸気形式 NA 全長 4,745mm 全幅 1,900mm 全高 ---mm 車両重量 930kg 重量バランス XX対XX トランスミッション 6速 登場 未実装 備考 LMP2クラスで活躍するリジェのマシン。 概要 リジェ JS P217は、2017年から2022年までにリジェ・オートモーティブが開発および製造していたマシンで、ヨーロピアン・ル・マン・シリーズとアジアン・ル・マン・シリーズの両方で活躍していた。 2017年のデイトナ24時間レースでレースデビューし、 WECでは第2戦スパ・フランコルシャン6時間でデビューしたが、2022年と2023年のLMP2クラスではオレカの寡占状態であり孤軍奮闘しており、P217はWEC及びルマンからの姿を消した。 なお、2024年にランボルギーニがSC63として登場した。 解説 ゲーム内の解説や公式解説などを記入してください! 登場シリーズ 未実装 コメント 名前 コメント すべてのコメントを見る
https://w.atwiki.jp/shooto/pages/813.html
エウジェニウ・コンコフ(Eugenij Konkov) 誕生日:1983年8月10日 出身:リトアニア 所属:Ringo riteriai* 身長:170cm 階級:ウェルター級 戦績 年月日 対戦相手 結果 大会 2003/11/3 勝村周一朗 × 1R スリーパー プロフェッショナル修斗公式戦 2005/2/10 エリカス・ぺトライティス × 2R 判定*-* Bushido Samurais ■1983年生まれ △リトアニア出身 ▼ウェルター級 ◇Ringo riteriai
https://w.atwiki.jp/dragoness/pages/7.html
■Plugin一覧 1.ChestCommands 2.KingKits 3.SetSpawn 4.WorldEdit 5.WorldGuard 6.PermissionEX 7.CustomJoinItem 8.Citizens 9.Multiverse-Core 10.ColorTeaming 11.ColorTeamingEntry 12.CommandNPC 13.NickNames 14.Trails 15.GatyaPon 16.BayCraft 調整中 17.1vs1 18.AutoMessage
https://w.atwiki.jp/sorciereneon/
SorCiere Alliance of Valiant Armsで活動中のクランSor_Ciereのクランホームページへようこそ ●このホームページSor_Ciereの 日々の活動内容 メンバー一覧 各メンバーの役割 活動内容等 クランの目標、方向性 お知らせ等 メンバー募集について など色々記載していきます。
https://w.atwiki.jp/pkclzukan/pages/195.html
ポケモンクラスタ TwitterアカウントID @TULUGI_GOLD http //twitter.com/TULUGI_GOLD 好きなポケモン リザードン 好きなタイプ 水 好きなトレ-ナ- エリートトレ-ナ- ブログ http //ryo-gold.cocolog-nifty.com/blog ここをクリックしてジョウト地方にもどる/トップページ
https://w.atwiki.jp/alias/pages/39.html
ジョパンヌ◆Tun5EugGIw ★登録日 2008-12-08紹介文 ____ ∧ ∧~' ____(,,#゚Д゚) <ん・ん・ん。。。。 UU U U
https://w.atwiki.jp/xbox360score/pages/2240.html
Bad Piggies 項目数:20 総ポイント:200 難易度: ☆Windows Phone 8用タイトル 製品情報:Windows Phone Store 配信日: DL費用:90円?無料 ジャンル:パズル&クイズ Ground Hog Day Complete Episode 1 5 When Pigs Fly Complete Episode 3 5 Well Grounded Complete Episode 1 with 3 stars on all levels 15 Born to be Airborne Complete episode 3 with 3 stars on all levels 15 Ground Breaker Gain 3 stars from all blue levels in Episode 1 10 Pretty Fly Gain 3 stars from all blue levels in episode 3 10 Junior Wrecker Break off 1000 parts 10 Hogffeur Transport King Pig successfully 50 times 10 Complex Complex Start a transport with 25 or more parts 10 Skilled Pilot Finish 50 levels without breaking anything 15 Popper s Theory I Pop 100 balloons 10 Tourist I Travel 1000 miles in a transport 10 Discoverer Discover 20 explorer remains 10 Super Charged Use a Turbo Charge power-up 10 Indestructible Use a Super Glue power-up 10 Chips for Whips Use a Super Mechanic 10 Magnet Master Use a Super Magnet to collect all cakes and a starbox in 1 run 10 Sweet Nightmares Complete Episode 5 10 Ham Helsing Complete Episode 5 with 3 stars on all levels 10 Literate Individual Checked the credits 5