約 7,316,530 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2034.html
第1幕 情景1:モーゼを召すよび声 モーゼ ただ一にして 永遠なる神 あまねきところにおわす神 眼にも見えず 想像を超ゆる神よ・・・! 茨の草むらからの声 (6人のソロの声) 汝の足よりくつを脱ぐべし 十分に遠くまで歩いてきたのだから 汝が立っているところは聖なる地なり 今こそ告げ知らしめよ! モーゼ 我が祖先たちの神 アブラハムの イサクの ヤコブの神よ 祖先たちの思いを わたしの胸に改めて呼び覚ましました神よ 告げ知らしめるために私を必要としないでください 私は年をとりました 安らかに羊を飼い続けることを許してください 茨の草むらからの声 汝は残虐行為を見、 真実を悟ったので 他の道に進むことはできない よって、汝の民を解き放さなくてはならない! モーゼ 私を誰だとお思いですか?無知の力に 対抗せよなどとは 茨の草むらの声 唯一なる神に結ばれているものぞ 汝とともにあり ファラオとは相入れぬ神に! モーゼ 我が民に私の使命を証すものは何でしょう? 茨の草むらの声 唯一なる神の名にて! 永遠なる神は民を解き放ち 移ろいやすいものにもはや囚われることがないよう望んでいる モーゼ 私を信じるものなどいないでしょう! 茨の草むらからの声 彼らの耳もとで汝は奇跡を起こす すると彼らの目は奇跡を認めることになるだろう また汝の杖から彼らは聞くことがある すると汝の智恵を賞賛するだろう; 汝の手によって 汝の力が信じられるだろう ナイルの水によって 彼らの血が命じられたことを感じるだろう モーゼ Meine Zunge ist ungelenk ich kann denken, aber nicht reden. DIE STIMME Wie aus diesem Dornbusch, finster, eh das Licht der Wahrheit auf ihn fiel, so vernimmst du meine Stimme aus jedem Ding. Aron will ich erleuchten, er soll dein Mund sein! Aus ihm soll deine Stimme sprechen, wie aus dir die meine! Und ihr werdet gesegnet sein. Denn das gelobe ich dir Dieses Volk ist auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einzigen Gottes zu sein, daß es ihn erkenne und sich ihm allein ganz widme; daß es alle Prüfungen bestehe, denen -- in Jahrtausenden -- der Gedanke ausgesetzt ist. Und das verheiße ich dir Ich will euch dorthin führen, wo ihr mit dem Ewigen einig und allen Völkern ein Vorbild werdet. Und nun gehe! Aron triffst du in der Wüste. Er kommt dir auf deinem Weg entgegen; daran sollst du ihn erkennen. Verkünde! 2. Szene Moses begegnet Aron in der Wüste ARON Du Sohn meiner Väter, schickt dich mir der große Gott? MOSES Du Sohn meines Vaters, Bruder des Geistes, aus dem der Einzige sprechen will Vernimm mich und ihn; und sage, was du verstehst! ARON Mein Bruder, gab der Allmächtige mich dir als Gefäß, auszuschütten über unsre Brüder des Ewigen Gnade? MOSES Gnade schenkt er dir aus Erkenntnis. ARON Glückliches Volk, einem einzigen Gott zu gehören, den zu bekämpfen kein andrer Macht besitzt. MOSES Andre gibt es nur im Menschen, nur in der Vorstellung. In ihr hat der Allgegenwärtige nicht Raum. ARON Gebilde der höchsten Phantasie, wie dankt sie dir s, daß du sie reizest zu bilden! MOSES Kein Bild kann dir ein Bild geben vom Unvorstellbaren. ARON Nie wird Liebe ermüden, sich s vorzubilden. Glückliches Volk, das so einen Gott liebt. MOSES Volk, auserwählt, den Unsichtbaren zu wissen, den Unvorstellbaren zu denken. ARON Auserwähltes Volk, einen einzigen Gott ewig zu lieben mit tausendmal mehr der Liebe, mit der alle andern Völker ihre vielen Götter lieben. Unsichtbar, unvorstellbar? Volk, auserwählt dem Einzigen, kannst du lieben, was du dir nicht vorstellen darfst? MOSES Darfst? Unvorstellbar, weil unsichtbar; weil unüberblickbar; weil unendlich; weil ewig; weil allgegenwärtig; weil allmächtig. Nur einer ist allmächtig. ARON Unvorstellbarer Gott Du strafst die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern! MOSES Strafst Du? Sind wir fähig, zu verursachen, was dich zu Folgen nötigt? ARON Gerechter Gott Du belohnst die, die deinen Geboten gehorchen! MOSES Gerechter Gott! Du hast gerichtet, wie alles geschehen soll Gebührt dem Lohn, der gern anders möchte? Oder dem, der nichts andres vermag? ARON Gütiger Gott! Du erhörst die Bitten der Armen, nimmst an die Opfer der Guten! MOSES Allmächtiger Gott, dich erkauften die Opfer der Armen, die du arm gemacht hast? Reinige dein Denken, lös es von Wertlosem, weihe es Wahrem kein andrer Gewinn dankt deinem Opfer. ARON Nur ein allmächtiger Gott konnte solch ein schwaches, gedemütigtes Volk auserwählen, seine Allmacht, seine Wunder an ihm zu zeigen, es zu lehren, an ihn allein zu glauben. MOSES Unerbittliches Denkgesetz zwingt zur Erfüllung. ARON Allmächtiger! Sei der Gott dieses Volkes! Befrei es aus Pharaos Knechtschaft! 3. Szene Moses und Aron verkünden dem Volk die Botschaft Gottes JUNGES MÄDCHEN Ich hab ihn gesehn, als eine feurige Flamme aufschlug, die ihn rief! Er warf sich auf die Knie und verbarg sein Antlitz im Sand. Dann zog er in die Wüste. JUNGER MANN Bei meinem Haus, wie eine leuchtende Wolke, kam er eben vorbei. Er schwebte mehr, als er ging, kaum berührt sein Fuß den Weg, und rasch schwand er dem Auge. ANDRER MANN Ich rief ihn, aber er beachtet mich nicht; lief weiter, und dennoch hörte ich ein Gott habe ihm befohlen, seinen Bruder Moses in der Wüste zu treffen. PRIESTER Moses? Der den Fronvogt erschlug? CHOR Moses! Er flüchtete! Uns ereilte die Rache Pharaos! Kommt er wieder, Aufruhr zu stiften? PRIESTER Mit einem neuen Gott verbündet! FRAUEN Ein neuer Gott Neue Opfer! MANN Er wird uns beschützen! PRIESTER Die alten Götter haben auch beschützt. Tat s der eine nicht, wandte man sich an den andern. FRAUEN Man kann von den Göttern auch nichts Unmögliches verlangen. JUNGER MANN Wie er wohl aussehn mag, der neue Gott? Er schwebt wohl, da auch Aron schwebte. MANN Der neue Gott, vielleicht ist er stärker als Pharao? Stärker als unsere Götter? Die anderen Götter helfen nur den Bedrücken. Das ist der Gott, der uns hilft. MÄDCHEN Ich glaube, es muß ein lieblicher Gott sein, jung und schön und glänzend, da doch Aron so glänzte. CHOR Soll man ihn nach diesem Moses beurteilen, so wird er Blutopfer fordern. Der neue Gott wird uns auch nicht helfen! Blutopfer! Blutopfer! PRIESTER Lästre nicht! Es gibt Götter, die nur strafen und solche, die nur belohnen. Manche muß man öfter versöhnen, andre kann man sich dauernd gewinnen. CHOR (in vielen kleinen Gruppen) Blutopfer! Blutopfer! MÄDCHEN Wie macht er mich froh! Wie schwellt das Glück mein Herz! Jubel füllt meine Seele! Anbetungswürdiger Gott, zeige dich mir in deiner Schönheit Ich will in Liebe dir dienen. JUNGER MANN Du schwebender Gott, hoch in den Höhen des Himmels, höher als andre Götter Erhebst du uns zu dir, neben dich wie schwindet die Macht der falschen, ohnmächtigen Abgötter. MANN Hilft er uns, schützt er uns gegen die Knechte Pharaos und gegen seine falschen Götter soll er unser Gott sein, Gott der Kinder Israels, dem wir dienen, dem wir opfern. CHOR (in vielen Gruppen) Ein lieblicher Gott! Er zeigt sich in Schönheit! Ein schwebender Gott! Er hebt uns zu sich! Ein rettender Gott! Er wird uns befrein! Vielleicht ist er stärker als Pharao! Glaubt den Betrügern nicht! Wir wollen ihm dienen! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! CHOR (Gruppe 1) Glaubt nicht den Betrügern! Die Götter lieben uns nicht! Wer ist es, der stärker sein will als Pharaos Götter? Laßt uns in Frieden! Zurück zur Arbeit! Sonst wird sie noch schwerer! CHOR (Gruppe 2) Er wird uns befrein! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm dienen! MÄDCHEN Er wird uns befrein! (Moses und Aron, in weiter Ferne auftauchend, kommen allmählich näher auf solche Weise, wie es die Chöre beschreiben) CHOR (in vielen Gruppen) Seht Moses und Aron! Moses mächtiges Haupt! Moses, den Stab in der Hand, schreitet langsam, bedächtig, scheint fast zu stehn, bewegt sich kaum. Steht Moses oder geht er? Moses steht! Nein, er schreitet langsam! Er steht! Nein, er geht! Mächtig sein weißes Haupt, gewaltig sein Arm! Aron, gewiß nicht mehr jung, eilt beschwingt leichten Schrittes weit vor ihm her und steht doch nah bei ihm! Steht Aron jetzt bei Moses? Nein, er eilt voran! Geht Aron an Moses Seite? Vor oder hinter ihm? Sie bewegen sich nicht im Raum, sind näher, sind ferner, sind tiefer, sind höher verschwinden gänzlich. Seht Moses! Seht Aron! Sie sind jetzt da! ERSTER AKT 1. Szene Moses Berufung MOSES Einziger, ewiger, allgegenwärtiger, unsichtbarer und unvorstellbarer Gott...! DIE STIMME AUS DEM DORNBUSCH (Chor; 6 Solostimmen) Lege die Schuhe ab; bist weit genug gegangen; du stehst auf heiligem Boden; nun verkünde! MOSES Gott meiner Väter, Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der du ihren Gedanken in mir wiedererweckt hast, mein Gott, nötige mich nicht, ihn zu verkünden. Ich bin alt; laß mich in Ruhe meine Schafe weiden...! DIE STIMME Du hast die Greuel gesehn, die Wahrheit erkannt so kannst du nicht anders mehr Du mußt dein Volk daraus befrein! MOSES Wer bin ich, mich der Macht der Blindheit entgegenzustellen? DIE STIMME Dem einzigen Gott verbunden, mit dir einig mit Pharao entzweit! MOSES Was bezeugt dem Volk meinen Auftrag? DIE STIMME Des Einzigen Name! Der Ewige will es befrein, daß es nicht mehr Vergänglichem diene. MOSES Niemand wird mir glauben! DIE STIMME Vor ihren Ohren wirst du Wunder tun ihre Augen werden sie anerkennen von deinem Stab werden sie hören deine Klugheit bewundern; von deiner Hand an deine Kraft glauben, vom Wasser des Nil fühlen, was ihrem Blut befohlen. MOSES Meine Zunge ist ungelenk ich kann denken, aber nicht reden. DIE STIMME Wie aus diesem Dornbusch, finster, eh das Licht der Wahrheit auf ihn fiel, so vernimmst du meine Stimme aus jedem Ding. Aron will ich erleuchten, er soll dein Mund sein! Aus ihm soll deine Stimme sprechen, wie aus dir die meine! Und ihr werdet gesegnet sein. Denn das gelobe ich dir Dieses Volk ist auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einzigen Gottes zu sein, daß es ihn erkenne und sich ihm allein ganz widme; daß es alle Prüfungen bestehe, denen -- in Jahrtausenden -- der Gedanke ausgesetzt ist. Und das verheiße ich dir Ich will euch dorthin führen, wo ihr mit dem Ewigen einig und allen Völkern ein Vorbild werdet. Und nun gehe! Aron triffst du in der Wüste. Er kommt dir auf deinem Weg entgegen; daran sollst du ihn erkennen. Verkünde! 2. Szene Moses begegnet Aron in der Wüste ARON Du Sohn meiner Väter, schickt dich mir der große Gott? MOSES Du Sohn meines Vaters, Bruder des Geistes, aus dem der Einzige sprechen will Vernimm mich und ihn; und sage, was du verstehst! ARON Mein Bruder, gab der Allmächtige mich dir als Gefäß, auszuschütten über unsre Brüder des Ewigen Gnade? MOSES Gnade schenkt er dir aus Erkenntnis. ARON Glückliches Volk, einem einzigen Gott zu gehören, den zu bekämpfen kein andrer Macht besitzt. MOSES Andre gibt es nur im Menschen, nur in der Vorstellung. In ihr hat der Allgegenwärtige nicht Raum. ARON Gebilde der höchsten Phantasie, wie dankt sie dir s, daß du sie reizest zu bilden! MOSES Kein Bild kann dir ein Bild geben vom Unvorstellbaren. ARON Nie wird Liebe ermüden, sich s vorzubilden. Glückliches Volk, das so einen Gott liebt. MOSES Volk, auserwählt, den Unsichtbaren zu wissen, den Unvorstellbaren zu denken. ARON Auserwähltes Volk, einen einzigen Gott ewig zu lieben mit tausendmal mehr der Liebe, mit der alle andern Völker ihre vielen Götter lieben. Unsichtbar, unvorstellbar? Volk, auserwählt dem Einzigen, kannst du lieben, was du dir nicht vorstellen darfst? MOSES Darfst? Unvorstellbar, weil unsichtbar; weil unüberblickbar; weil unendlich; weil ewig; weil allgegenwärtig; weil allmächtig. Nur einer ist allmächtig. ARON Unvorstellbarer Gott Du strafst die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern! MOSES Strafst Du? Sind wir fähig, zu verursachen, was dich zu Folgen nötigt? ARON Gerechter Gott Du belohnst die, die deinen Geboten gehorchen! MOSES Gerechter Gott! Du hast gerichtet, wie alles geschehen soll Gebührt dem Lohn, der gern anders möchte? Oder dem, der nichts andres vermag? ARON Gütiger Gott! Du erhörst die Bitten der Armen, nimmst an die Opfer der Guten! MOSES Allmächtiger Gott, dich erkauften die Opfer der Armen, die du arm gemacht hast? Reinige dein Denken, lös es von Wertlosem, weihe es Wahrem kein andrer Gewinn dankt deinem Opfer. ARON Nur ein allmächtiger Gott konnte solch ein schwaches, gedemütigtes Volk auserwählen, seine Allmacht, seine Wunder an ihm zu zeigen, es zu lehren, an ihn allein zu glauben. MOSES Unerbittliches Denkgesetz zwingt zur Erfüllung. ARON Allmächtiger! Sei der Gott dieses Volkes! Befrei es aus Pharaos Knechtschaft! 3. Szene Moses und Aron verkünden dem Volk die Botschaft Gottes JUNGES MÄDCHEN Ich hab ihn gesehn, als eine feurige Flamme aufschlug, die ihn rief! Er warf sich auf die Knie und verbarg sein Antlitz im Sand. Dann zog er in die Wüste. JUNGER MANN Bei meinem Haus, wie eine leuchtende Wolke, kam er eben vorbei. Er schwebte mehr, als er ging, kaum berührt sein Fuß den Weg, und rasch schwand er dem Auge. ANDRER MANN Ich rief ihn, aber er beachtet mich nicht; lief weiter, und dennoch hörte ich ein Gott habe ihm befohlen, seinen Bruder Moses in der Wüste zu treffen. PRIESTER Moses? Der den Fronvogt erschlug? CHOR Moses! Er flüchtete! Uns ereilte die Rache Pharaos! Kommt er wieder, Aufruhr zu stiften? PRIESTER Mit einem neuen Gott verbündet! FRAUEN Ein neuer Gott Neue Opfer! MANN Er wird uns beschützen! PRIESTER Die alten Götter haben auch beschützt. Tat s der eine nicht, wandte man sich an den andern. FRAUEN Man kann von den Göttern auch nichts Unmögliches verlangen. JUNGER MANN Wie er wohl aussehn mag, der neue Gott? Er schwebt wohl, da auch Aron schwebte. MANN Der neue Gott, vielleicht ist er stärker als Pharao? Stärker als unsere Götter? Die anderen Götter helfen nur den Bedrücken. Das ist der Gott, der uns hilft. MÄDCHEN Ich glaube, es muß ein lieblicher Gott sein, jung und schön und glänzend, da doch Aron so glänzte. CHOR Soll man ihn nach diesem Moses beurteilen, so wird er Blutopfer fordern. Der neue Gott wird uns auch nicht helfen! Blutopfer! Blutopfer! PRIESTER Lästre nicht! Es gibt Götter, die nur strafen und solche, die nur belohnen. Manche muß man öfter versöhnen, andre kann man sich dauernd gewinnen. CHOR (in vielen kleinen Gruppen) Blutopfer! Blutopfer! MÄDCHEN Wie macht er mich froh! Wie schwellt das Glück mein Herz! Jubel füllt meine Seele! Anbetungswürdiger Gott, zeige dich mir in deiner Schönheit Ich will in Liebe dir dienen. JUNGER MANN Du schwebender Gott, hoch in den Höhen des Himmels, höher als andre Götter Erhebst du uns zu dir, neben dich wie schwindet die Macht der falschen, ohnmächtigen Abgötter. MANN Hilft er uns, schützt er uns gegen die Knechte Pharaos und gegen seine falschen Götter soll er unser Gott sein, Gott der Kinder Israels, dem wir dienen, dem wir opfern. CHOR (in vielen Gruppen) Ein lieblicher Gott! Er zeigt sich in Schönheit! Ein schwebender Gott! Er hebt uns zu sich! Ein rettender Gott! Er wird uns befrein! Vielleicht ist er stärker als Pharao! Glaubt den Betrügern nicht! Wir wollen ihm dienen! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! CHOR (Gruppe 1) Glaubt nicht den Betrügern! Die Götter lieben uns nicht! Wer ist es, der stärker sein will als Pharaos Götter? Laßt uns in Frieden! Zurück zur Arbeit! Sonst wird sie noch schwerer! CHOR (Gruppe 2) Er wird uns befrein! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm dienen! MÄDCHEN Er wird uns befrein! (Moses und Aron, in weiter Ferne auftauchend, kommen allmählich näher auf solche Weise, wie es die Chöre beschreiben) CHOR (in vielen Gruppen) Seht Moses und Aron! Moses mächtiges Haupt! Moses, den Stab in der Hand, schreitet langsam, bedächtig, scheint fast zu stehn, bewegt sich kaum. Steht Moses oder geht er? Moses steht! Nein, er schreitet langsam! Er steht! Nein, er geht! Mächtig sein weißes Haupt, gewaltig sein Arm! Aron, gewiß nicht mehr jung, eilt beschwingt leichten Schrittes weit vor ihm her und steht doch nah bei ihm! Steht Aron jetzt bei Moses? Nein, er eilt voran! Geht Aron an Moses Seite? Vor oder hinter ihm? Sie bewegen sich nicht im Raum, sind näher, sind ferner, sind tiefer, sind höher verschwinden gänzlich. Seht Moses! Seht Aron! Sie sind jetzt da! Schönberg,Arnold/Moses und Aron/I-2
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3512.html
このテンプレはポリウト方式で作成されています。 こちらの役名一覧に和訳を記載して管理人までお知らせください。 ERSTER AKT Erstes Bild (Thronsaal des Könis Pollux. Man erkennt früheren Reichtum, jetzt allesherunter gekommen,zerschlissen und verblaßt.Der Thron nur nochzum Teil aus Gold, zum Teil in grotesker Weisemit Holz gestützt. Gläubiger in Menge vor denoffenen Türen.Diener und Wachen halten siezurück,in den Saal einzudringen) ▼GLÄUBIGER▲ Der König, wo? Wo birgt sich Pollux? Laßt uns zum König ein! Die Forderung in unsrer Hand, Sie muß beglichen sein! ▼WACHE▲ Zurück! Zurück! Der König ist nicht hier! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht hier? Nicht hier? Doch als er früh Und spät von uns die Gelder lieh, Da war er gleich zur Stelle! ▼WACHE▲ Zurück! Zurück! Sonst setzt es Blut! ▼GLÄUBIGER▲ Wir kommen aus dem fernsten Land Aus Persien, von Zypern her! Aus Rhodos! Samos! Übers Meer! Die Wechsel sind in unsrer Hand! Jetzt kein Verzug! Es ist genug! Zehntausend uns Für Wein! Für edle Stoffe Doppelt soviel! Dreißigtausend Für Perlen, Goldgeräte, Schmuck! ▼WACHE▲ Zurück, ihr Plünderer! Genug! (Hier durchbrechen die Gläubiger dieReihe der Wachen undstürzen mitihren Papieren wild in den Saal undauf den wackeligen Thron los. ImAugenblick, wo sie dort angelangt sind,trittder König überraschend aus einem Vorhang schützend vor seinen Thron hin) (Gläubiger stutzen einen Augenblick) ▼KÖNIG▲ Euer ist alles, was mein war! Zurück! Zurück! ▼GLÄUBIGER▲ Nur Gold verlangen wir! Nur Geld! ▼KÖNIG▲ Geld ist nicht da! So nehmt das Land! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet! Längst in andrer Hand! Hier das Papier! ▼KÖNIG▲ Die Gruben nehmt, gefüllt zum Rand! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet! Leer! In andrer Hand! Sieh das Papier! Nichts wallen wir als Geld, als Geld! Nur bares Geld! ▼KÖNIG▲ Nehmt den Palast! Nehmt alles, was er faßt! ▼GLÄUBIGER▲ Ist eitler Fadenschein! Kein Nagel mehr ist dein! ▼KÖNIG▲ Nehmt Münze, Weiderechte, Fischerei! ▼GLÄUBIGER▲ Verpfändet alles! Nichts dabei! — O König Pollux, sag uns an Wo hast du alles hingetan? Nimmunsern Fluch! Nimm unsern Spott! Die Insel Eos ist - bankrott! (sie umlanzen und umspringen mit ihren Wechselnwild den König) ▼KÖNIG▲ O habt Geduld! Noch ist ja Hoffnung! ▼GLÄUBIGER▲ (halten inne) Hoffnung? Wie? ▼KÖNIG▲ Die Neffen hab ich ausgesandt, Die Könige der Inseln! ▼GLÄUBIGER▲ Sind ebenso bankrott! ▼KÖNIG▲ Die Gatten meiner vier Nichten, Der schönsten Fraun der Welt! ▼GLÄUBIGER▲ Ist anders nicht bestellt! Kein Geld! Und nirgend Geld! ▼KÖNIG▲ Alkmene, Semele, Europa, Leda - ▼GLÄUBIGER▲ Sind fremde Namen uns! Kein Geld da! ▼KÖNIG▲ Sie reisen mit der Tochter Bild! Bedenkt doch nur, mit meines Danae Bild! Gnad kam die Botschaft an vom richtigen, vom reichsten Mann Midas von Lydien! Was er nur berührt, wendelt er zu Gold! ▼GLÄUBIGER▲ (ironisch) Danae! Die stolze Danae! Die jeden Freier abgewehrt, Den wir geboten, hochgeehrt! ▼KÖNIG▲ Geduld! Grad kam mir Botschaft an Vom richtigen, vom reichstenMann Midas von Lydien! Was er berührt, Wandelt er zu Gold! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht mehr geprahlt! Wann wird gezahlt? ▼KÖNIG▲ Alles zahltMidas! ▼GLÄUBIGER▲ Midas - ist fern! Eine Wolke! Ein Stern! Die Wechsel - ja Die sind dir nah! (sie drohen dem König mit ihrenPapieren) ▼KÖNIG▲ Die Neffen kommen Aus Midas Land! Habt noch Geduld, Noch einen einzigen Tag! ▼GLÄUBIGER▲ (lassen von ihm ab und erblickenden Thron) Dort am Thron Glänzt deiner Macht Goldene Zier! Wie blitzt und lacht Beschlag, Behang Und Wappentier! (stürzen sich auf den Thron;durcheinander) Was nützt der Tand Dem Schuldner - dir? Das Wappentier! Die Krone - mir! (zusammen mit den Stücken deszerstörten Thrones) Du Schwindelkönig, sag uns an, Wo hast du alles hingetan? Immergeprahlt, nie gezahlt! So fassen wir als letzten Lihn Das Stückchen Gold am leeren Thron! Das Wappentier! Die Krone - mir! Mir! Mir! ▼KÖNIG▲ Alles zahlt Midas, Midas von Lydien! ▼GLÄUBIGER▲ (vertreiben den König und reißen in wildem Handgemenge den Thron gänzlich in Stücke) Mir!Mir!Mir! Zeites Bild Zwischenspiel Der Goldregen (Vorhang Schlafzimmer der Danae, dunkel.Ihre Gestaltwirdsichtbar. Xanthe zu ihren Füßen) ▼DANAE▲ (erwachend) O Gold! O süßes Gold! (Der Goldregen hat aufgehört, statt dessen fahles graues Morgenlicht) ▼XANTHE▲ (richtet sich auf) Danae - du riefst? ▼DANAE▲ Wo bist du, Gold? So üppig hold? ▼XANTHE▲ Auch du - suchst Gold? Ich sehe keines! ▼DANAE▲ Flirrender Klang! Goldes Gesang! Umgeben ganz Von deinem Glanz! ▼XANTHE▲ Gold - bei unsrer Not? ▼DANAE▲ Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen! Glitzernde Schwere Auf Schultern und Armen! Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen! ▼XANTHE▲ Ich schaudre! Nichts seh ich, Danae! Es ist ja Nacht! ▼DANAE▲ Es ist nicht Nacht! Ein großes leuchten von überall - Goldener Blätter Schimmernder Fall! Ein goldener Baum Stolz über mir Im Sternenglanz hoch ausgeweitet! Ein Wundermantel, Tausend kühle umfassende Arme Um mich gebreiteit! ▼XANTHE▲ Träume, Danae! Nirgends ist Gold! Glühende Wünsche ln unserer Not! ▼DANAE▲ (heftig) Kein Traum, Keine Not! Ein leuchtend Bild Neigt sich zu mir, Umfaßt mich mild! Ersehntes Gold, Erlösend hold, Senkt sich herab Auf das Lager, auf mich! ▼XANTHE▲ Ja, wenn wir's fänden, Was dich beglückte! Leer ist ja alles, Dunkel und leer! ▼DANAE▲ Was Himmels Regen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Kühlend Umfangen, Heißem Verlangen, Befruchtend Hangen An Lippen und Wangen, Wie dürre Erde Entgegen ihm glüht, Im goldenen Regen Bin ich erblüht! ▼XANTHE▲ Im goldenen Regen Bist du erblüht? Ein Traum hat dich beglückt? Ein Traum hat dich getäuscht, Hat dich entzückt? ▼DANAE▲ O Glückes Erinnern, Herrlicher Traum! Auf den Lippen Des Goldes Kuß! Auf den Brüsten des Goldes Süße Umarmung! Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen, Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen, Wonnige Schwere ln meinem Schoß. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Um mich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel Liebendes Gold! Leuchte mir weiter, Wonniger Regen, Seliger, goldener Blätterfall! Gold, das mich genetzt, Dem ich erblüht, HerrlicherTraum! ▼XANTHE▲ (gleichzeitig) Ein goldner Regen, Ein seliger Traum Hot dich entrückt Aus unserer Not! Freundliche Kühle, Glitzernde Süße Auf Schultern und Armen, Umgeben ganz Von seinem Glanz. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold dir, Das du geliebt! Um dich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel, liebendes Gold! Könntest du dauern, Üppiger Segen! Gold, das dich genetzt, Seliger Regen, Herrlicher Traum! Doch warst allein du ln des Mantels Saum? Nichts andres träumt dir Als Glanz und Baum? ▼DANAE▲ Das Höchste träumt mir Und war mir hold, Des Regens köstlich Gold! ▼XANTHE▲ Doch wo kam es her? Niemand sahst du? Allein bliebst du? Keine lüsternen Freier Im goldenen Gewand? Keine mächtigen Götter, Die Gaben verschenken Mit begehrlicher Hand? ▼DANAE▲ Ich war allein ln all dem flimmernden Schein! Wir nur, wir Waren uns hold - Ich - und das Gold! ▼XANTHE▲ Du böses Kind! Kein Freier? Wachend wiesest du Die prächtigsten ab! Immer spröde, Hassend die Männer - Sag mir das Ende unsrer Not? ▼DANAE▲ ln meines Traumes Wundergezelt, ln des Blätterbaums Traumhaftem Fall, Im goldenen Regen, Der, Dürstende, mich genetzt - Endet mir alle Not! (hier wird, zuerst von ferne, einAufzugsmarsch nörbar) ▼XANTHE▲ Nicht im Schwärmen! Nicht im Traum! Hörst du die Klänge, Draußen den frohen Ton? Die der Vater ausgesandt, Die Vettern kehren zurück! - Was alle wir erhofften - Dein Traum hat es angezeigt! Zu Ende die Not! Jubelnd klingt es! Glückliche Danae! Ein neuer Freier! Stärker als jeder Traum! (Der Aufzugsmarsch ist ganz deutlich geworden. Xanthe voll Ungeduld ab, Danae bleibt allein) ▼DANAE▲ Kein Freier mehr! Kein lüsterner Mann! Der dort sich anzeigt Mit fröhlichen Klängen Nur wenn du so stark Wie mein liebender Traum Nur wenn du die Lust Des Goldes mir bringst, Sollstdu -Freier mir sein! (Dunkel. Rasche Verwandlung) Drittes Bild (Ein Säulenhof am Palaste.Man erblickt im Hintergrunde tiefe Arkaden, diedurch mehrere Säulenreihen den Ausblick aufdas Meer gewähren. König, Hofstaat, Wachenund Gläubiger füllen den Hof, in Erwartung der einziehenden vier Könige, der Neffen des Polluxund ihres Gefolges. Auf der Höhe der Arkadendas Volk in dichtem Gedränge) ▼VOLK▲ Was bringen die Fürsten? Endet die Not? Was tragen die, ln Tücher gehüllt? Bringen sie Hoffen Traurigem land? Hoffen - uns allen? (sie winken den unsichtbar Kommenden entgegen) ▼KÖNIG▲ (unter dem Chor) O kämen sie von Midas! ▼GLÄUBIGER▲ (ebenso) Wär's möglich? Botschah vom reichstenMann? ▼KÖNIG▲ O wäre er's! Köm ich davon! Behielt das Land - Behielt den Thron! ▼GLÄUBIGER▲ Botschaft - vom allerreichstenThron? O Pollux - welch ein Schwiegersohn! (Marsch auf dem Höhepunkt. Vom Hintergrunde, aus den Arkaden, kommen die Pagen der vier Könige, hell und froh gekleidet,sehr im Gegensatze zum düsteren, verarmten Volk. Sie tragen einen verhüllten Gegenstand, hoch wie eine Standarte indie Mitte des Säulenhofes. Ihnen noch Gefolge, dann die vierKönige, mit ihren Gattinnen. Höchste Erwartung) ▼DIE VIER KÖNIGE▲ Er - kommt! ▼ALLE▲ Wer - kommt? ▼VIER KÖNIGE▲ Ein neuer Freier! ▼GLÄUBIGER▲ War oft schon da! ▼VIER KÖNIGE▲ Ein solcher - nie! ▼KÖNIG▲ lst's Lydiens Herrscher, sprecht? ▼VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN▲ Ein Freier ohnegleichen Aus Lydiens Märchenreichen! ▼KÖNIG▲ Midas! Gepriesen! ▼GLÄUBIGER▲ Nicht so schnell gepriesen! Bewiesen! Erst bewiesen! ▼VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN▲ Ein Freier, wie es keinen gab! ▼GLAUBIGER▲ Was hilft's? Sie weist ihn ab! (Die Pagen hoben jetzt ihre Stellung eingenommen, vor den Königen und Königinnen.Sieimitieren die folgende Erzählung ineiner Pantomime) ▼VIER KÖNIGE▲ Erst zogen wir Von Land zu land, Dm Bildnis in der Hand, Das Bild der Danae! Wir zeigten's dem - Und zeigten's dem - Und bückten uns Vor dem - und dem - Ach, keinem war's genehm (klagend) Das Bild der Danae! ▼GLÄUBIGER▲ War nicht genehm? Hört an! Nicht dem und dem! ▼VIER KÖNIGE▲ So kamen wir auf unsrer Reise - Auf gleiche Weise - Ins ferne, ferne Lydien! Wir sahen uns vor dem Palast, Der schimmerte im Sonnenschein Ganz unter goldnen Daches Last Aus purem Golde der Palast! (größtes Staunen aller) ▼GLÄUBIGER▲ Aus Gold? Das ganze Haus? Die Mauer - Gold? Das Dach - die Türen -Gold?! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ O selige Erinnerung! Ein Jugendtag hebt an Du schöner Mann! Du mächtiger Mann! (mit den Königen) Kein König mehr ein Gott! ▼LEDA▲ Aus seinem Auge strahlt mir Glück War's eines weißen Schwanes Blick? ▼SEMELE▲ Wie könnte mich sein Arm erheben, Wie eine Wolke - übervoll vom Blitz! ▼ALKMENE▲ Mir schien er dem Amphitryon gleich! Mehr seiner Zwiegestalt dem Gotte selbst! ▼ZU VIERT▲ Die Jugend tritt erneut heran ln diesem goldumwogten Mann! Kein König mehr - ein Gott! ▼VIER KÖNIGE▲ (mit großer Zeremonie im Ballett) Der große König hält das Bild - ln Seide eingehüllt - Er reißt sie fort -er faßt es an - ln seine Züge fällt ein Schein Von Danaes Bild - Ein goldner Schein - Ein Freudenschein! Verwandelt war Das Bild in Gold! ▼VOLK, GLÄUBIGER, KÖNIG▲ (mit Freudentanz der Pagen) Das Bild in Gold! ln Gold! ▼VIER KÖNIGE▲ Seid still und lauscht! Nicht nur das Bild Ward eingetauscht ln Iautres Gold! Von einem blühnden Baum Zu Häupten ihm, brach er den Ast Metallisch klirrend, wo er's faßt - War alles lautres Gold! (Hier fällt die Hülle.Man erblickt ein reichesBlumengewindeaus Gold) ▼ALLE▲ (aufschreiend) Gold!! (große Pause) ▼DANAE▲ (ist unbemerkt aufgetreten) Rufst du mich, Gold? ▼KÖNIG und GLÄUBIGER▲ lst's wirklich Midas? Wo ist der König? Sein Name, wie? ▼VIER KÖNIGE▲ Midas, des Goldes Herr! Gold ist sein Kleid, Gold der Palast, Und pures Gold, was er nur faßt Midas -in seine Hand! ▼DANAE▲ War ich diese Nacht nicht Gehüllt in Gold? Als wär ich selbst das Bild ln des Königs Hand? Bist du der Dämon, Der mächtig sich zeigte ln goldenen Regens Lust? ▼VIER KÖNIGINNEN▲ Was je er berührt - Zur Lippe nur führt Als reines Gold ihm lacht! ▼DANAE▲ Was ich berührt In dieser Nacht, Was zitternd ich Zur Lippe geführt Hat goldgleich mir gelacht! ▼ALLE▲ (ohne die vier Könige und Königinnen) O Midas! Herr! Du Goldes Meister! Wann nahst du uns? Wann kommt dein Glück? ▼VIER KÖNIGE▲ Erschüttert stand Der große Held, Das goldne Bild ln seiner Hand! ▼KÖNIGINNEN▲ Dann reicht er uns Den Blütenzweig - Jetzt ein Geschmeid - Als Liebesgruß - Für Danae! ▼GLÄUBIGER▲ Er kommt? Er kommt? Vielleicht auch nicht? Nur Rätsel - Rätsel - was er spricht! Doch sehn wir Gold! ln höchster Zeit Her das Geschmeid! (sie versuchen, ehe die Wachen sie hindern, sich auf die Pagenzu stürzen) ▼DANAE▲ (durchbricht die Reihen derGläubiger, entreißt denPagen dasGeschmeide) Schweigt, Wucherer! Der Zweig ist mein! ▼GLÄUBIGER▲ Sieh da!Danae! Stolze, kalte Danae! So viel Leidenschaft Vermag das Gold? ▼DANAE▲ (schwingt beglückt den Zweig) Midas - hat mir dies zugesandt! Als Liebesgruß! Als liebespfand! ▼GLÄUBIGER▲ Das einzge Gold - in diesem Haus, Glaubst du - wir ließen's aus? Her mit dem Weib! Her mit dem Ast! Kommt! Angefaßt! (Sie suchen Danae zu fassen. GroßerTumult unten im Hofe) ▼STIMME▲ (aus der Höhe der Arkaden, wo das Volk steht) Ein Schiff! ▼KÖNIG POLLUX, VIER KÖNIGE▲ Midas!Hab Dank! Ein Schiff! ▼VIER KÖNIGINNEN▲ (leise) Jupiter… hab Dank! ▼GLÄUBIGER▲ (betroffen) Ein Schiff? Wie sonderbar! Am Ende -alles wahr? ▼CHOR▲ (oben, umgewendet, gegen dasMeer winkend) Es biegt ums Riff Ein heller Punkt! Strahlend ein Stern Am lichten Tag! Ein Feuerbrand Auf hohem Meer? ▼ANDERE▲ (antworten) Es wächst der Stern! Er wächst und blinkt! Kein Stern Ein Schiff! ▼ANDERE▲ Sogt, was ihr seht! Zieht es vorbei? Wohin es geht, Wohin es streicht? ▼ANDERE▲ (antworten) Es wendet, kommt Zu uns im Glanz, Im Wogentanz! Gegrüßtgegrüßt - Du golden Segel - Schilf aus Gold! (hier beginnt, durch die Bogengänge der Arkaden schimmernd, der Goldglanz des Segels sichtbar zu werden, der im Hintergrunde, sehr ähnlich dem Goldregen, lang sam vorüberstreicht) ▼CHOR▲ Zum Hafen schnell! Goldene Hoffnung, Sei uns gegrüßt! (der Chor des Volkes strömt ab, in die Richtung, in der der goldene Schein nun stehen bleibt) ▼KÖNIG, VIER KÖNIGE▲ (während des Chores) Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein ? Midas -allein! Verweile, König, Vor Eos, der Insel! (auch Pollux) Goldenes Segel, Sei uns gegrüßt! ▼GLÄUBIGER▲ Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein? Erzkönig Midas, Ich bin dein Knecht! Zum Hafen schnell! Denn kommt es ein, Das Schiff aus Gold - Sei hoch verzollt! (eilen dem Chor nach) ▼VIER KÖNIGE, KÖNIGINNEN▲ Nehmt das Geschmeid! Hoch ist es Zeit! Trogt es herab, Zum Hafen ab! (Marsch. Die Pagen nehmen Danae dasGewinde ab) Erkennt ihr dann An hohem Bord Den goldnen Mann - Dann winkt und singt Midas, Midas - gegrüßt! (Alles ab in stolzem Zuge, voran die Pagen, wie beim Kommen, dann die Königinnen mit Gefolge, zuletzt König Pollux, mit langem fragenden Blick auf Danae. Diese bleibt allein in der Mitte der Szene. Sowie alle abgegangen sind, erkennt man den goldenen Widerschein aus den Bogengängen viel deutlicher) ▼DANAE▲ (in der Betrachtung des goldenenSchimmers) Leuchtet mein Traum? Schauer der Nächte - Klingender Raum! Wonnig es Segel, Glückes Erinnern, Größeren Glückes Ahnend Frohlocken Segel, sei gegrüßt!… (voll Erinnerung) Nur der Bringer des Goldes Soll Freier mir sein! (Sie macht einige begeisterte Schritte. Midas, ihr entgegen, tritt überraschend auf, schlicht gekleidet) ▼MIDAS▲ Gegrüßt, Danae! Des Midas Braut! Begeistert grüßt dich, Der dein Bild geschaut! ▼DANAE▲ Midas! ▼MIDAS▲ Sein getreuer Freund, Sein mächtiger Arm! Für ihn zu werben, Für des Königs Ankunft Dich zu bereiten! ▼DANAE▲ Nicht Midas bist du? ▼MIDAS▲ Nur der Träger des Goldes Ich Chrysopher! ▼DANAE▲ Nicht Midas du - Doch Chrysopher? - Der Bringer des Goldes - Soll die Keusche frein! ▼MIDAS▲ An des Midas Seite Sah ich dein Bild. Was mich entzückt, Gebot ihm Ehrfurcht Eile zu Danae! Erkunde die Keusche, Geheimen Ahnens Weck ihr Erinnern, Leuchtender Wiederkehr Bring ihr die Botschaft! ▼DANAE▲ Schauer der Nächte! Leuchtender Traum! Goldenen Regens Glückes Erinnern! Nur der Bringer des Goldes - Er - soll mich frein! ▼MIDAS▲ So gebot mir Midas Wirb für den Freund! Nicht schmäh sie den Freier! Die Holde, Keusche, Neige ihr Ohr Dem Verkünder der Träume! ▼DANAE▲ Werbender Bote! Midas nicht - Doch Chrysopher? ▼MIDAS▲ Ein goldenes Ehrenkleid Soll dich erst schmücken! Eine Wolke von Gold Fließend dich hüllen! Kühnste Wünsche Dunkler Träume Goldenes Ziel - Deute dir dies Gewand! (Er gibt ein Zeichen. Nicht nur die Stelle, wo das Segel angenommen wirdjetzt leuchten alle Arkadenbogen auf. lnjedem steht, wie auf pompejanischenFresken, eine goldene Gestalt.Die mittlere trägt das goldene Gewand,die nächste den Kopfschmuck, dienächste auf goldenem Polster dieSchuhe usw.Sienähern sich Danae, um sie mitgroßem Zeremoniell anzukleiden) ▼DANAE▲ (während sie geschmückt wird) Goldblätterfalll - Nahst du mir wieder? Göttliches Fließen - Mantel -Wolke - Seliges Zelt! Kehrst du mir wieder, Goldregentraum? ▼MIDAS▲ (für sich) Ihm diese Schönheit? Dies leuchten dem Mächtigen, All dieser Glanz? Armer Bote! Gedenk deines Schwurs! Midas - nicht mehr Nur Chrysopher! ▼DANAE▲ Wann werde ich Den König schauen? Wird er - vollenden, Was du verheißest? ▼MIDAS▲ Bringer der Botschaft, Bringer des Goldes, Ahnender Träume Leuchtendes Ziel - Mehr als der König Bringe ich dir! ▼DANAE▲ Du - der Bote? Midas nicht? Nur Chrysopher? ▼MIDAS▲ LeuchtenderBlick Des goldenen Bildes! Noch vor König Midas Trink ich entzückt Von neuemden Zauber! - Nicht kalt sieht diesAug Auf den armen Boten, Den Träger des Goldes! Deut ich dir Wünsche, Goldene Ahnung! Deut auch die Frage, Die in ihm schimmert? ▼DANAE▲ Kühn bist du, Mittler! War das dein Auftrag? ▼CHOR▲ (von ferne) Willkommen, Midas! Goldes Segen, gegrüßt! ▼MIDAS▲ Könnt ich ihm gleichen, Dem mächtigen Midas, Dort dem Könige, Den sie bejubeln! ▼CHOR▲ Willkommen,Midas! Goldes Segen, Sei gegrüßt! ▼DANAE▲ Führ mich zum König! ▼MIDAS▲ Nicht alles weißt du! Groß ist Midas - Doch unstet ist er Goldene Wolke Fährt er einher, Schenkt seines Reichtums Beglückenden Traum -- Weiter jagt er - Läßt dich allein! (starke Midas-Rufe ganz in der Nähe) ▼DANAE▲ Goldes Geheimnis Schwindet mit ihm? Schwindet mir - traumesgleich? ▼MIDAS▲ Was ich gebracht An des Midas Statt Danae bleibt - Was selbst ich bin! ▼DANAE▲ So mag die Wolke Weiter eilen, läßt sie den Zauber Mir nur zurück! (sie wendet sich ganz Midas zu) ▼MIDAS▲ Das Geheimnisnicht kennst du, ln dem ich verstrickt! Der Bringer des Goldes war - Bleibt arm an deiner Seite - Nur Chrysopher. (Midas-Rufe ein drittes Mal) Zum Herrn der Träume Muß ich dich führen! ▼DANAE▲ Bleibe, Bote. Laß den Freier! Mir - das Gold. ▼MIDAS▲ Seltsame Danae! Herrliches Rätsel Durch großes Leuchten Führe ich dich, Ich - der Bote - Zum liebenden Midas! (Die goldenen Genien erscheinen wieder und geleiten Danae. Midas geht voran. Danae folgt ihm hinab nach dem Hafen. Die steinernen Arkaden weichen vor ihnen zurück. Größeres Leuchten) ▼DANAE▲ Träumendes Herz! Lockenden Goldes Doppelter Zwang Zu Midas folg ich - Dir, Chrysopher! Viertes Bild (Offene Verwandlung.Hafen) ▼CHOR▲ Auf goldenen Fluten Kamst du gezogen, Brachtest uns Jubel Und Freude zurück! Midas, Midas, Bleib uns gewogen, Du bist die Sonne - Du bist das Glück! ▼GLÄUBIGER▲ Standhaft sind wir, Pochen auf Gold Mehr als wir hofften, Ward uns gezollt. Sieh deine Knechte, Herr aller Weit! Midas und Geld! ▼KÖNIGINNEN▲ Midas nennen wir dich, Herr goldener Räume! Doch wir erkennen dich, Fürst unsrer Träume! Ziehst du heran, Wolke du, Schwan - Alte Gestallen - Neue Gewalten - Freun uns im stillen, Gehorsam dem Willen Neigen uns dir! (Ankunft des Schiffes, auf dessen Bug überragend, wie ein Standbild, die goldglänzende Erscheinung Jupiters sichtbar ist) ▼POLLUX und KÖNIGE▲ Niemals entschwinde, Was du gebracht! Dankbar uns finde Ewige Macht! Herr aller Welt Midas und Geld! (Midas und Danae nähern sich) ▼JUPITER▲ Gegrüßt sei Eos, Insel der Freude! Gegrüßt, in Träumen Ersehnter Strand! Gegrüßt du Schönheit Aus goldenen Bildes Leuchtenden Zügen! Goldene Danae! Der um dich warb ln schimmernder Nacht, Der demBilde gefolgt Mit goldenemSegel Und liebendem Sehnen Midas - grüßt dich! (er verläßt das Schiff) Sieh, ich rufe dich, Sieh, ich liebe dich, Goldene Danae! ▼DANAE▲ Ich erschaue dich, Midas, großer König! Ich erkenne dich, Wie ich dich geahnt! Herr - der ewigen Räume Der goldenen Träume - Herr des mächtigen Segens - Des goldenen Regens - Bist du auch meiner Liebe… Allmächtiger Herr? (Sie sinkt ohnmächtig in die Arme ihrer Begleiterinnen. Jupiterstampft auf,leiser Donner) ERSTER AKT Erstes Bild (Thronsaal des Könis Pollux. Man erkennt früheren Reichtum, jetzt allesherunter gekommen,zerschlissen und verblaßt.Der Thron nur nochzum Teil aus Gold, zum Teil in grotesker Weisemit Holz gestützt. Gläubiger in Menge vor denoffenen Türen.Diener und Wachen halten siezurück,in den Saal einzudringen) GLÄUBIGER Der König, wo? Wo birgt sich Pollux? Laßt uns zum König ein! Die Forderung in unsrer Hand, Sie muß beglichen sein! WACHE Zurück! Zurück! Der König ist nicht hier! GLÄUBIGER Nicht hier? Nicht hier? Doch als er früh Und spät von uns die Gelder lieh, Da war er gleich zur Stelle! WACHE Zurück! Zurück! Sonst setzt es Blut! GLÄUBIGER Wir kommen aus dem fernsten Land Aus Persien, von Zypern her! Aus Rhodos! Samos! Übers Meer! Die Wechsel sind in unsrer Hand! Jetzt kein Verzug! Es ist genug! Zehntausend uns Für Wein! Für edle Stoffe Doppelt soviel! Dreißigtausend Für Perlen, Goldgeräte, Schmuck! WACHE Zurück, ihr Plünderer! Genug! (Hier durchbrechen die Gläubiger dieReihe der Wachen undstürzen mitihren Papieren wild in den Saal undauf den wackeligen Thron los. ImAugenblick, wo sie dort angelangt sind,trittder König überraschend aus einem Vorhang schützend vor seinen Thron hin) (Gläubiger stutzen einen Augenblick) KÖNIG Euer ist alles, was mein war! Zurück! Zurück! GLÄUBIGER Nur Gold verlangen wir! Nur Geld! KÖNIG Geld ist nicht da! So nehmt das Land! GLÄUBIGER Verpfändet! Längst in andrer Hand! Hier das Papier! KÖNIG Die Gruben nehmt, gefüllt zum Rand! GLÄUBIGER Verpfändet! Leer! In andrer Hand! Sieh das Papier! Nichts wallen wir als Geld, als Geld! Nur bares Geld! KÖNIG Nehmt den Palast! Nehmt alles, was er faßt! GLÄUBIGER Ist eitler Fadenschein! Kein Nagel mehr ist dein! KÖNIG Nehmt Münze, Weiderechte, Fischerei! GLÄUBIGER Verpfändet alles! Nichts dabei! — O König Pollux, sag uns an Wo hast du alles hingetan? Nimmunsern Fluch! Nimm unsern Spott! Die Insel Eos ist - bankrott! (sie umlanzen und umspringen mit ihren Wechselnwild den König) KÖNIG O habt Geduld! Noch ist ja Hoffnung! GLÄUBIGER (halten inne) Hoffnung? Wie? KÖNIG Die Neffen hab ich ausgesandt, Die Könige der Inseln! GLÄUBIGER Sind ebenso bankrott! KÖNIG Die Gatten meiner vier Nichten, Der schönsten Fraun der Welt! GLÄUBIGER Ist anders nicht bestellt! Kein Geld! Und nirgend Geld! KÖNIG Alkmene, Semele, Europa, Leda - GLÄUBIGER Sind fremde Namen uns! Kein Geld da! KÖNIG Sie reisen mit der Tochter Bild! Bedenkt doch nur, mit meines Danae Bild! Gnad kam die Botschaft an vom richtigen, vom reichsten Mann Midas von Lydien! Was er nur berührt, wendelt er zu Gold! GLÄUBIGER (ironisch) Danae! Die stolze Danae! Die jeden Freier abgewehrt, Den wir geboten, hochgeehrt! KÖNIG Geduld! Grad kam mir Botschaft an Vom richtigen, vom reichstenMann Midas von Lydien! Was er berührt, Wandelt er zu Gold! GLÄUBIGER Nicht mehr geprahlt! Wann wird gezahlt? KÖNIG Alles zahltMidas! GLÄUBIGER Midas - ist fern! Eine Wolke! Ein Stern! Die Wechsel - ja Die sind dir nah! (sie drohen dem König mit ihrenPapieren) KÖNIG Die Neffen kommen Aus Midas Land! Habt noch Geduld, Noch einen einzigen Tag! GLÄUBIGER (lassen von ihm ab und erblickenden Thron) Dort am Thron Glänzt deiner Macht Goldene Zier! Wie blitzt und lacht Beschlag, Behang Und Wappentier! (stürzen sich auf den Thron;durcheinander) Was nützt der Tand Dem Schuldner - dir? Das Wappentier! Die Krone - mir! (zusammen mit den Stücken deszerstörten Thrones) Du Schwindelkönig, sag uns an, Wo hast du alles hingetan? Immergeprahlt, nie gezahlt! So fassen wir als letzten Lihn Das Stückchen Gold am leeren Thron! Das Wappentier! Die Krone - mir! Mir! Mir! KÖNIG Alles zahlt Midas, Midas von Lydien! GLÄUBIGER (vertreiben den König und reißen in wildem Handgemenge den Thron gänzlich in Stücke) Mir!Mir!Mir! Zeites Bild Zwischenspiel Der Goldregen (Vorhang Schlafzimmer der Danae, dunkel.Ihre Gestaltwirdsichtbar. Xanthe zu ihren Füßen) DANAE (erwachend) O Gold! O süßes Gold! (Der Goldregen hat aufgehört, statt dessen fahles graues Morgenlicht) XANTHE (richtet sich auf) Danae - du riefst? DANAE Wo bist du, Gold? So üppig hold? XANTHE Auch du - suchst Gold? Ich sehe keines! DANAE Flirrender Klang! Goldes Gesang! Umgeben ganz Von deinem Glanz! XANTHE Gold - bei unsrer Not? DANAE Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen! Glitzernde Schwere Auf Schultern und Armen! Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen! XANTHE Ich schaudre! Nichts seh ich, Danae! Es ist ja Nacht! DANAE Es ist nicht Nacht! Ein großes leuchten von überall - Goldener Blätter Schimmernder Fall! Ein goldener Baum Stolz über mir Im Sternenglanz hoch ausgeweitet! Ein Wundermantel, Tausend kühle umfassende Arme Um mich gebreiteit! XANTHE Träume, Danae! Nirgends ist Gold! Glühende Wünsche ln unserer Not! DANAE (heftig) Kein Traum, Keine Not! Ein leuchtend Bild Neigt sich zu mir, Umfaßt mich mild! Ersehntes Gold, Erlösend hold, Senkt sich herab Auf das Lager, auf mich! XANTHE Ja, wenn wir's fänden, Was dich beglückte! Leer ist ja alles, Dunkel und leer! DANAE Was Himmels Regen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Kühlend Umfangen, Heißem Verlangen, Befruchtend Hangen An Lippen und Wangen, Wie dürre Erde Entgegen ihm glüht, Im goldenen Regen Bin ich erblüht! XANTHE Im goldenen Regen Bist du erblüht? Ein Traum hat dich beglückt? Ein Traum hat dich getäuscht, Hat dich entzückt? DANAE O Glückes Erinnern, Herrlicher Traum! Auf den Lippen Des Goldes Kuß! Auf den Brüsten des Goldes Süße Umarmung! Freundliche Kühle An Gliedern und Wangen, Des Goldes Kuß Auf meinen Lippen, Wonnige Schwere ln meinem Schoß. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold mir, Das ich geliebt! Um mich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel Liebendes Gold! Leuchte mir weiter, Wonniger Regen, Seliger, goldener Blätterfall! Gold, das mich genetzt, Dem ich erblüht, HerrlicherTraum! XANTHE (gleichzeitig) Ein goldner Regen, Ein seliger Traum Hot dich entrückt Aus unserer Not! Freundliche Kühle, Glitzernde Süße Auf Schultern und Armen, Umgeben ganz Von seinem Glanz. Was Himmels Segen Der Erde gibt, Das war das Gold dir, Das du geliebt! Um dich geschlagen Fürstlich Geschmeide, Strahlender Mantel, liebendes Gold! Könntest du dauern, Üppiger Segen! Gold, das dich genetzt, Seliger Regen, Herrlicher Traum! Doch warst allein du ln des Mantels Saum? Nichts andres träumt dir Als Glanz und Baum? DANAE Das Höchste träumt mir Und war mir hold, Des Regens köstlich Gold! XANTHE Doch wo kam es her? Niemand sahst du? Allein bliebst du? Keine lüsternen Freier Im goldenen Gewand? Keine mächtigen Götter, Die Gaben verschenken Mit begehrlicher Hand? DANAE Ich war allein ln all dem flimmernden Schein! Wir nur, wir Waren uns hold - Ich - und das Gold! XANTHE Du böses Kind! Kein Freier? Wachend wiesest du Die prächtigsten ab! Immer spröde, Hassend die Männer - Sag mir das Ende unsrer Not? DANAE ln meines Traumes Wundergezelt, ln des Blätterbaums Traumhaftem Fall, Im goldenen Regen, Der, Dürstende, mich genetzt - Endet mir alle Not! (hier wird, zuerst von ferne, einAufzugsmarsch nörbar) XANTHE Nicht im Schwärmen! Nicht im Traum! Hörst du die Klänge, Draußen den frohen Ton? Die der Vater ausgesandt, Die Vettern kehren zurück! - Was alle wir erhofften - Dein Traum hat es angezeigt! Zu Ende die Not! Jubelnd klingt es! Glückliche Danae! Ein neuer Freier! Stärker als jeder Traum! (Der Aufzugsmarsch ist ganz deutlich geworden. Xanthe voll Ungeduld ab, Danae bleibt allein) DANAE Kein Freier mehr! Kein lüsterner Mann! Der dort sich anzeigt Mit fröhlichen Klängen Nur wenn du so stark Wie mein liebender Traum Nur wenn du die Lust Des Goldes mir bringst, Sollstdu -Freier mir sein! (Dunkel. Rasche Verwandlung) Drittes Bild (Ein Säulenhof am Palaste.Man erblickt im Hintergrunde tiefe Arkaden, diedurch mehrere Säulenreihen den Ausblick aufdas Meer gewähren. König, Hofstaat, Wachenund Gläubiger füllen den Hof, in Erwartung der einziehenden vier Könige, der Neffen des Polluxund ihres Gefolges. Auf der Höhe der Arkadendas Volk in dichtem Gedränge) VOLK Was bringen die Fürsten? Endet die Not? Was tragen die, ln Tücher gehüllt? Bringen sie Hoffen Traurigem land? Hoffen - uns allen? (sie winken den unsichtbar Kommenden entgegen) KÖNIG (unter dem Chor) O kämen sie von Midas! GLÄUBIGER (ebenso) Wär's möglich? Botschah vom reichstenMann? KÖNIG O wäre er's! Köm ich davon! Behielt das Land - Behielt den Thron! GLÄUBIGER Botschaft - vom allerreichstenThron? O Pollux - welch ein Schwiegersohn! (Marsch auf dem Höhepunkt. Vom Hintergrunde, aus den Arkaden, kommen die Pagen der vier Könige, hell und froh gekleidet,sehr im Gegensatze zum düsteren, verarmten Volk. Sie tragen einen verhüllten Gegenstand, hoch wie eine Standarte indie Mitte des Säulenhofes. Ihnen noch Gefolge, dann die vierKönige, mit ihren Gattinnen. Höchste Erwartung) DIE VIER KÖNIGE Er - kommt! ALLE Wer - kommt? VIER KÖNIGE Ein neuer Freier! GLÄUBIGER War oft schon da! VIER KÖNIGE Ein solcher - nie! KÖNIG lst's Lydiens Herrscher, sprecht? VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN Ein Freier ohnegleichen Aus Lydiens Märchenreichen! KÖNIG Midas! Gepriesen! GLÄUBIGER Nicht so schnell gepriesen! Bewiesen! Erst bewiesen! VIER KÖNIGE und KÖNIGINNEN Ein Freier, wie es keinen gab! GLAUBIGER Was hilft's? Sie weist ihn ab! (Die Pagen hoben jetzt ihre Stellung eingenommen, vor den Königen und Königinnen.Sieimitieren die folgende Erzählung ineiner Pantomime) VIER KÖNIGE Erst zogen wir Von Land zu land, Dm Bildnis in der Hand, Das Bild der Danae! Wir zeigten's dem - Und zeigten's dem - Und bückten uns Vor dem - und dem - Ach, keinem war's genehm (klagend) Das Bild der Danae! GLÄUBIGER War nicht genehm? Hört an! Nicht dem und dem! VIER KÖNIGE So kamen wir auf unsrer Reise - Auf gleiche Weise - Ins ferne, ferne Lydien! Wir sahen uns vor dem Palast, Der schimmerte im Sonnenschein Ganz unter goldnen Daches Last Aus purem Golde der Palast! (größtes Staunen aller) GLÄUBIGER Aus Gold? Das ganze Haus? Die Mauer - Gold? Das Dach - die Türen -Gold?! VIER KÖNIGINNEN O selige Erinnerung! Ein Jugendtag hebt an Du schöner Mann! Du mächtiger Mann! (mit den Königen) Kein König mehr ein Gott! LEDA Aus seinem Auge strahlt mir Glück War's eines weißen Schwanes Blick? SEMELE Wie könnte mich sein Arm erheben, Wie eine Wolke - übervoll vom Blitz! ALKMENE Mir schien er dem Amphitryon gleich! Mehr seiner Zwiegestalt dem Gotte selbst! ZU VIERT Die Jugend tritt erneut heran ln diesem goldumwogten Mann! Kein König mehr - ein Gott! VIER KÖNIGE (mit großer Zeremonie im Ballett) Der große König hält das Bild - ln Seide eingehüllt - Er reißt sie fort -er faßt es an - ln seine Züge fällt ein Schein Von Danaes Bild - Ein goldner Schein - Ein Freudenschein! Verwandelt war Das Bild in Gold! VOLK, GLÄUBIGER, KÖNIG (mit Freudentanz der Pagen) Das Bild in Gold! ln Gold! VIER KÖNIGE Seid still und lauscht! Nicht nur das Bild Ward eingetauscht ln Iautres Gold! Von einem blühnden Baum Zu Häupten ihm, brach er den Ast Metallisch klirrend, wo er's faßt - War alles lautres Gold! (Hier fällt die Hülle.Man erblickt ein reichesBlumengewindeaus Gold) ALLE (aufschreiend) Gold!! (große Pause) DANAE (ist unbemerkt aufgetreten) Rufst du mich, Gold? KÖNIG und GLÄUBIGER lst's wirklich Midas? Wo ist der König? Sein Name, wie? VIER KÖNIGE Midas, des Goldes Herr! Gold ist sein Kleid, Gold der Palast, Und pures Gold, was er nur faßt Midas -in seine Hand! DANAE War ich diese Nacht nicht Gehüllt in Gold? Als wär ich selbst das Bild ln des Königs Hand? Bist du der Dämon, Der mächtig sich zeigte ln goldenen Regens Lust? VIER KÖNIGINNEN Was je er berührt - Zur Lippe nur führt Als reines Gold ihm lacht! DANAE Was ich berührt In dieser Nacht, Was zitternd ich Zur Lippe geführt Hat goldgleich mir gelacht! ALLE (ohne die vier Könige und Königinnen) O Midas! Herr! Du Goldes Meister! Wann nahst du uns? Wann kommt dein Glück? VIER KÖNIGE Erschüttert stand Der große Held, Das goldne Bild ln seiner Hand! KÖNIGINNEN Dann reicht er uns Den Blütenzweig - Jetzt ein Geschmeid - Als Liebesgruß - Für Danae! GLÄUBIGER Er kommt? Er kommt? Vielleicht auch nicht? Nur Rätsel - Rätsel - was er spricht! Doch sehn wir Gold! ln höchster Zeit Her das Geschmeid! (sie versuchen, ehe die Wachen sie hindern, sich auf die Pagenzu stürzen) DANAE (durchbricht die Reihen derGläubiger, entreißt denPagen dasGeschmeide) Schweigt, Wucherer! Der Zweig ist mein! GLÄUBIGER Sieh da!Danae! Stolze, kalte Danae! So viel Leidenschaft Vermag das Gold? DANAE (schwingt beglückt den Zweig) Midas - hat mir dies zugesandt! Als Liebesgruß! Als liebespfand! GLÄUBIGER Das einzge Gold - in diesem Haus, Glaubst du - wir ließen's aus? Her mit dem Weib! Her mit dem Ast! Kommt! Angefaßt! (Sie suchen Danae zu fassen. GroßerTumult unten im Hofe) STIMME (aus der Höhe der Arkaden, wo das Volk steht) Ein Schiff! KÖNIG POLLUX, VIER KÖNIGE Midas!Hab Dank! Ein Schiff! VIER KÖNIGINNEN (leise) Jupiter… hab Dank! GLÄUBIGER (betroffen) Ein Schiff? Wie sonderbar! Am Ende -alles wahr? CHOR (oben, umgewendet, gegen dasMeer winkend) Es biegt ums Riff Ein heller Punkt! Strahlend ein Stern Am lichten Tag! Ein Feuerbrand Auf hohem Meer? ANDERE (antworten) Es wächst der Stern! Er wächst und blinkt! Kein Stern Ein Schiff! ANDERE Sogt, was ihr seht! Zieht es vorbei? Wohin es geht, Wohin es streicht? ANDERE (antworten) Es wendet, kommt Zu uns im Glanz, Im Wogentanz! Gegrüßtgegrüßt - Du golden Segel - Schilf aus Gold! (hier beginnt, durch die Bogengänge der Arkaden schimmernd, der Goldglanz des Segels sichtbar zu werden, der im Hintergrunde, sehr ähnlich dem Goldregen, lang sam vorüberstreicht) CHOR Zum Hafen schnell! Goldene Hoffnung, Sei uns gegrüßt! (der Chor des Volkes strömt ab, in die Richtung, in der der goldene Schein nun stehen bleibt) KÖNIG, VIER KÖNIGE (während des Chores) Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein ? Midas -allein! Verweile, König, Vor Eos, der Insel! (auch Pollux) Goldenes Segel, Sei uns gegrüßt! GLÄUBIGER Ein goldnes Schiff? Wer kann es sein? Erzkönig Midas, Ich bin dein Knecht! Zum Hafen schnell! Denn kommt es ein, Das Schiff aus Gold - Sei hoch verzollt! (eilen dem Chor nach) VIER KÖNIGE, KÖNIGINNEN Nehmt das Geschmeid! Hoch ist es Zeit! Trogt es herab, Zum Hafen ab! (Marsch. Die Pagen nehmen Danae dasGewinde ab) Erkennt ihr dann An hohem Bord Den goldnen Mann - Dann winkt und singt Midas, Midas - gegrüßt! (Alles ab in stolzem Zuge, voran die Pagen, wie beim Kommen, dann die Königinnen mit Gefolge, zuletzt König Pollux, mit langem fragenden Blick auf Danae. Diese bleibt allein in der Mitte der Szene. Sowie alle abgegangen sind, erkennt man den goldenen Widerschein aus den Bogengängen viel deutlicher) DANAE (in der Betrachtung des goldenenSchimmers) Leuchtet mein Traum? Schauer der Nächte - Klingender Raum! Wonnig es Segel, Glückes Erinnern, Größeren Glückes Ahnend Frohlocken Segel, sei gegrüßt!… (voll Erinnerung) Nur der Bringer des Goldes Soll Freier mir sein! (Sie macht einige begeisterte Schritte. Midas, ihr entgegen, tritt überraschend auf, schlicht gekleidet) MIDAS Gegrüßt, Danae! Des Midas Braut! Begeistert grüßt dich, Der dein Bild geschaut! DANAE Midas! MIDAS Sein getreuer Freund, Sein mächtiger Arm! Für ihn zu werben, Für des Königs Ankunft Dich zu bereiten! DANAE Nicht Midas bist du? MIDAS Nur der Träger des Goldes Ich Chrysopher! DANAE Nicht Midas du - Doch Chrysopher? - Der Bringer des Goldes - Soll die Keusche frein! MIDAS An des Midas Seite Sah ich dein Bild. Was mich entzückt, Gebot ihm Ehrfurcht Eile zu Danae! Erkunde die Keusche, Geheimen Ahnens Weck ihr Erinnern, Leuchtender Wiederkehr Bring ihr die Botschaft! DANAE Schauer der Nächte! Leuchtender Traum! Goldenen Regens Glückes Erinnern! Nur der Bringer des Goldes - Er - soll mich frein! MIDAS So gebot mir Midas Wirb für den Freund! Nicht schmäh sie den Freier! Die Holde, Keusche, Neige ihr Ohr Dem Verkünder der Träume! DANAE Werbender Bote! Midas nicht - Doch Chrysopher? MIDAS Ein goldenes Ehrenkleid Soll dich erst schmücken! Eine Wolke von Gold Fließend dich hüllen! Kühnste Wünsche Dunkler Träume Goldenes Ziel - Deute dir dies Gewand! (Er gibt ein Zeichen. Nicht nur die Stelle, wo das Segel angenommen wirdjetzt leuchten alle Arkadenbogen auf. lnjedem steht, wie auf pompejanischenFresken, eine goldene Gestalt.Die mittlere trägt das goldene Gewand,die nächste den Kopfschmuck, dienächste auf goldenem Polster dieSchuhe usw.Sienähern sich Danae, um sie mitgroßem Zeremoniell anzukleiden) DANAE (während sie geschmückt wird) Goldblätterfalll - Nahst du mir wieder? Göttliches Fließen - Mantel -Wolke - Seliges Zelt! Kehrst du mir wieder, Goldregentraum? MIDAS (für sich) Ihm diese Schönheit? Dies leuchten dem Mächtigen, All dieser Glanz? Armer Bote! Gedenk deines Schwurs! Midas - nicht mehr Nur Chrysopher! DANAE Wann werde ich Den König schauen? Wird er - vollenden, Was du verheißest? MIDAS Bringer der Botschaft, Bringer des Goldes, Ahnender Träume Leuchtendes Ziel - Mehr als der König Bringe ich dir! DANAE Du - der Bote? Midas nicht? Nur Chrysopher? MIDAS LeuchtenderBlick Des goldenen Bildes! Noch vor König Midas Trink ich entzückt Von neuemden Zauber! - Nicht kalt sieht diesAug Auf den armen Boten, Den Träger des Goldes! Deut ich dir Wünsche, Goldene Ahnung! Deut auch die Frage, Die in ihm schimmert? DANAE Kühn bist du, Mittler! War das dein Auftrag? CHOR (von ferne) Willkommen, Midas! Goldes Segen, gegrüßt! MIDAS Könnt ich ihm gleichen, Dem mächtigen Midas, Dort dem Könige, Den sie bejubeln! CHOR Willkommen,Midas! Goldes Segen, Sei gegrüßt! DANAE Führ mich zum König! MIDAS Nicht alles weißt du! Groß ist Midas - Doch unstet ist er Goldene Wolke Fährt er einher, Schenkt seines Reichtums Beglückenden Traum -- Weiter jagt er - Läßt dich allein! (starke Midas-Rufe ganz in der Nähe) DANAE Goldes Geheimnis Schwindet mit ihm? Schwindet mir - traumesgleich? MIDAS Was ich gebracht An des Midas Statt Danae bleibt - Was selbst ich bin! DANAE So mag die Wolke Weiter eilen, läßt sie den Zauber Mir nur zurück! (sie wendet sich ganz Midas zu) MIDAS Das Geheimnisnicht kennst du, ln dem ich verstrickt! Der Bringer des Goldes war - Bleibt arm an deiner Seite - Nur Chrysopher. (Midas-Rufe ein drittes Mal) Zum Herrn der Träume Muß ich dich führen! DANAE Bleibe, Bote. Laß den Freier! Mir - das Gold. MIDAS Seltsame Danae! Herrliches Rätsel Durch großes Leuchten Führe ich dich, Ich - der Bote - Zum liebenden Midas! (Die goldenen Genien erscheinen wieder und geleiten Danae. Midas geht voran. Danae folgt ihm hinab nach dem Hafen. Die steinernen Arkaden weichen vor ihnen zurück. Größeres Leuchten) DANAE Träumendes Herz! Lockenden Goldes Doppelter Zwang Zu Midas folg ich - Dir, Chrysopher! Viertes Bild (Offene Verwandlung.Hafen) CHOR Auf goldenen Fluten Kamst du gezogen, Brachtest uns Jubel Und Freude zurück! Midas, Midas, Bleib uns gewogen, Du bist die Sonne - Du bist das Glück! GLÄUBIGER Standhaft sind wir, Pochen auf Gold Mehr als wir hofften, Ward uns gezollt. Sieh deine Knechte, Herr aller Weit! Midas und Geld! KÖNIGINNEN Midas nennen wir dich, Herr goldener Räume! Doch wir erkennen dich, Fürst unsrer Träume! Ziehst du heran, Wolke du, Schwan - Alte Gestallen - Neue Gewalten - Freun uns im stillen, Gehorsam dem Willen Neigen uns dir! (Ankunft des Schiffes, auf dessen Bug überragend, wie ein Standbild, die goldglänzende Erscheinung Jupiters sichtbar ist) POLLUX und KÖNIGE Niemals entschwinde, Was du gebracht! Dankbar uns finde Ewige Macht! Herr aller Welt Midas und Geld! (Midas und Danae nähern sich) JUPITER Gegrüßt sei Eos, Insel der Freude! Gegrüßt, in Träumen Ersehnter Strand! Gegrüßt du Schönheit Aus goldenen Bildes Leuchtenden Zügen! Goldene Danae! Der um dich warb ln schimmernder Nacht, Der demBilde gefolgt Mit goldenemSegel Und liebendem Sehnen Midas - grüßt dich! (er verläßt das Schiff) Sieh, ich rufe dich, Sieh, ich liebe dich, Goldene Danae! DANAE Ich erschaue dich, Midas, großer König! Ich erkenne dich, Wie ich dich geahnt! Herr - der ewigen Räume Der goldenen Träume - Herr des mächtigen Segens - Des goldenen Regens - Bist du auch meiner Liebe… Allmächtiger Herr? (Sie sinkt ohnmächtig in die Arme ihrer Begleiterinnen. Jupiterstampft auf,leiser Donner) Strauss,Richard/Die Liebe der Danae/II
https://w.atwiki.jp/oper/pages/130.html
第二幕 両側に幾つかの出入り口の有る、森林官の館の玄関ホール 鹿の枝角と、狩の場面の描かれた陰気な壁紙が、ホールに古風な外見を与え、昔ここが、侯爵の森の館であったことを物語っている。正面にカーテンのかかった出口があり、ここからバルコニーに出られようになっている。片側にエンヒェンの紬車があり、もう一方には大きな机がある。その上には、灯の点ったランプがあり、傍らに白い服と緑のリボンが置いてある。 第一場 アガーテとエンヒェン No. 6 二重唱 エンヒェン (脚立の上で、初代のクーノの肖像画を掛け直し、金槌で釘をしっかりと打ち込んでいる) いたずらっ子ねぇ!しっかり止まってるのよ、 あんたに教えといてあげるから! 幽霊騒ぎは沢山なのよ、 こんな古いふくろうの巣には。 アガーテ (額を布で縛っている) ご先祖様の肖像画に失礼を言っちゃ駄目よ! エンヒェン はいはい、お年を召した方は、 喜んで、ご尊敬申し上げます。 でも下男にお行儀を教えても、 尊敬の妨げにはならないでしょ。 アガーテ どの下男のこと?誰のことを言ってるの? エンヒェン 釘のことよ! 判りきってるでしょ? お前は、旦那様を支えられないの? 旦那様を落っことすなんて!悪いことじゃないの? アガーテ そうね、それはよくないことだわ。 エンヒェン 旦那様を落っことすなんて、悪いことじゃないの? 本当に、それは悪いことですよ! (彼女は脚立から下りる) アガーテ あなたにかかると、なにもかも、お祭り騒ぎ。 あなたは、何でかんでも、冗談と笑いの種にしてしまうのね? ああ、でも、私の心は、全く違った風に感じるのよ! エンヒェン ふさぎの虫は、あたしにゃ、嫌なお客さん! いつもうきうきした心、 人生、踊って過ごすのよ。 それより値打ちのある事なんてないの! 心配事と悲しみは追っ払わなければなりません! いつもうきうきした心! ふさぎの虫は、あたしにゃ、嫌なお客さん! いつもうきうきした心、 人生、踊って過ごすのよ。 それより値打ちのある事なんてないの! アガーテ 誰がこの胸の動悸を抑えられるの? この愛の甘い痛みを? いつも、愛しい人、あなたの事を気遣っている、 私の予感に満ちた心。 エンヒェン ふさぎの虫は、あたしにゃ、嫌なお客さん! いつもうきうきした心、 人生、踊って過ごすのよ。 それより値打ちのある事なんてないの! 心配事と悲しみは追っ払わなければなりません! それより値打ちのある事なんてないの! ふさぎの虫は、あたしにゃ、嫌な、嫌なお客さん! (彼女は絵を眺める) さ、これで、ご先祖様はあと百年ぐらいは、しっかり架かっててくれるでしょう。そうやって上に納まっててくだされば、あたしの気にも入りますよ! (アガーテに向かって) あら、もう、布をとってしまったの?血はすっかり止まったの? アガーテ 心配しなくていいのよ、優しいエンヒェン、ものすごく吃驚しただけよ! - マックスは、一体何してるんだろう? エンヒェン あら、きっと、もうすぐに来るわよ。クーノさんは、確かに、彼を一度家に帰えすって言ってらしたわ。 アガーテ ここ、とても静かで寂しいわね。 エンヒェン 結婚式の前夜に、こんな呪われた館に、二人っきりでいるなんて、実際良い気持ちじゃないわね。おまけに、尊敬すべき、とっくの昔に苔むしてしまわれたご先祖さまが、誰も何にもしないのに、壁から落っこちたりすと。私は生きている若い人のほうが、ずっと好きだわ! No. 7 - アリエッタ エンヒェン (生き生きとした身振りを伴って) すらりとした若者が、やってくる。 巻き毛は金(こがね)か、栗色で、 明るい目つきに、薔薇の頬。 あらっ!もうちとばかり、よく見たい。 乙女の恥らい装って、 胴着に視線を落としたものの、 こっそり、瞼を挙げてみる、 あちらも、気付いちゃいないでしょか? もしも、目と目が出会っても、 困るわけなどないでしょに? 盲(めしい)になるわけないでしょに、 ちょっぴり、赤くはなってもね。 ちらり、ちらりと、眼差し交わし、 やっとこ、言葉がほぐれだす! 彼はため息:美しい人!彼女は告げて:愛しいお方! まもなく揃った、花婿さんと花嫁さん。 親しい皆さん、近くへ寄って! 花嫁の冠(かんむり)着けたあたしを見たい? ね、かわいい花嫁さんでしょ、 あちらも、負けずにいい男でしょ? アガーテ (小唄の間、服にリボンを取り付けていたが、終りの一節を一緒に歌う) あちらも、負けずにいい男でしょ! エンヒェン そう、それでいいわ!それで私の気に入るわ、アガーテ!それであなたは、私がいつかお嫁さんになる時と同じようよ。 アガーテ わかるものですか!だけど、あなたには本当に幸せを味わって欲しいわ。私の婚約には悩み事が無くはないけど。特に今日、隠者様のところから帰ってきてからというもの、胸の上に重石が乗ってるようだったのよ。今はずいぶん気が軽くなったけど。 エンヒェン なぜなの?話して頂戴!あの信心深いご老人が、この清めたバラの花を、あなたに下さったことのほかには、あなたが尋ねて行ったときの様子を、まだ全然聞いていないわ。 アガーテ あの方はね、私に、あの方の幻覚が予告した、大きな危険に気をつけよと申されたの。そしてその警告どおりになったわ。頭の上から落ちてきた絵に殺されたかもしれないもの! エンヒェン うまい解釈だわ!悪い予言はそんな風に受け取るべきよね!あたしの父さんは肝っ玉の太い人で、私が彼に似なかったのが、とてもご不満なのよ。父さんが言うの、怯えは嘲ってやるべきだって、そうすれば向こうの方が逃げて行くって、そして、自分を強くするための金言は、ならず者、かかってこい!って言うんですって。 アガーテ このバラの花は私にとって、普通のバラの倍ほども大切なの、だから、大切に扱の。 エンヒェン そのお花、窓の前に置いて、冷たい夜気にあてましょうか?どちらにしても、もう着替える時間だわ。 アガーテ そうして頂戴、エンヒェン! エンヒェン そうしたら、あたしたち、床に就きましょうよ! アガーテ マックスが帰って来るまではだめよ。 エンヒェン 恋人達って、世話が焼けるものね! (彼女、退場) 第二場 アガーテ独り No. 8 アガーテ あの人に会う前は、 どんな風に眠りに落ちたんだっけ? そう、愛は常に気がかりと 手に手をとってやってくる! あの人の帰り路に、月明かりはあるかしら? (彼女がバルコニーのドアを開けると、星の明かるい夜景が見える) なんて、綺麗な夜! (彼女はバルコニーの上に立ち、敬虔な気持ちにうたれて手をさし上げる) 静かに、静かに、 敬虔な調べよ、 星の軌道に舞い昇れ! 歌よ響け! 讃えつつ沸きいでよ、私の祈り、 御空の大広間に! (外を見遣りながら) おお、金の星達のなんと明るい煌き、 なんと清らかに燃え立つ輝き! でも、向こうの山のかなたでは、 雲が黒い帳を下ろし始めたよう。 向こうの森にも、黒雲の一群が 重く、陰気に垂れ込めている。 私は、あなたに向かって 手を差し伸べます 始めなく、終わりなき主よ! 我らを危難から 守るため、 あなたの天使達を遣わしたまえ! (また、外を見遣りながら) もう、すべてのものが、憩っている。 大好きなあなた、今、一体どこに居るの? どんなに一生懸命聞き耳を立てても、 樅の梢がざわめくだけ、 神秘な静けさの中に、 林で樺の木が囁くだけ - ナイチンゲールとコオロギだけが 夜の空気を喜んでいるよう - あら、でも?空耳ではないかしら? あちらの方に、足音が聞こえるようだわ! 向こうの樅の木の間から 誰かがやってくる! あの人よ!あの人よ! 愛の旗を掲げよう! (彼女は白い布を振る) あなたの恋人は起きているわよ 夜のさなかでも! - あの人には、まだ、私が見えないんだわ! 神様、私、月の光に 惑わされていませんように、 帽子に花束が挿してある! きっと、あの人が一番の射手だったのよ! 明日の幸せの前知らせ! おお、希望の甘さよ!勇気が新しく甦る!- 体中の血管がどくどくと脈を打ち、 心は激しく燃えながら、夢見心地で、 あの人の方に引き寄せられて行く! 希望を持っても大丈夫かしら? そうよ、幸運が私の大切な人に 戻ってきたんだわ。 裏切らないで、明日の試練に耐えてくれるわね! - 惑わしじゃないでしょうね? - 幻想じゃないでしょうね? 天よ、希望の質草に、 私の感謝の涙を受け取りたまえ! 体中の血管がどくどくと脈を打ち、 心は激しく燃えながら、夢見心地で、 あの人の方に引き寄せられて行く! 第三場 アガーテ、マックス、気もそぞろな様子で、慌ただしく入ってくる。夜着のエンヒェンが彼に続く。 アガーテ やっとあなたが帰ってきた、大好きなマックス! マックス 僕のアガーテて! (彼らは抱き合う。彼女は、彼の帽子に、思っていた様な花束ではなく、羽根の束が付いているのを見ると、無言であとじさりする)ごめん、僕の為に起きていてくれたのなら!悪いけど、ちょっと立ち寄る時間しかないんだ。 アガーテ まさか、また出かける心算じゃないでしょう?嵐が来そうなのに。 マックス 行かなきゃならないんだ! (彼は帽子を机の上に放り出す、羽根束のあおりでランプが消えてしまう) (バルコニーの向こうに見える夜景の照明は、先程よりかなり暗くなっている) エンヒェン 良かった、お月様があって、さも無きゃあたし達真っ暗闇の中よ。 (彼女は火打石でランプにまた火を点す) (マックスに向かって) ずいぶん威勢がいいのね!きっと、踊ってたのでしょう? マックス そう!そう!そんなところだ! アガーテ (心配そうに、期待を裏切られて、がっかりした様子を顕にして)あなた、ご機嫌ななめのようね!また、運が無かったの? マックス 違う!違う!その反対さ! アガーテ そうじゃないの?本当に? エンヒェン (マックスに向かって) 賞品は何だったの?もしリボンだったら、従兄さんあたしに呉れなきゃだめよ。お願い、お願い!アガーテはもう、あなたから、嫌というほどリボンを貰ったでしょう! アガーテ 何を仕留めたの、マックス。今日はそれ私にとって重要なのよ。 マックス (怯えたように、狼狽して) 僕 - 僕、射的大会には出なかったんだ! アガーテ でも、運が良かったって言ったでしょう? マックス そうだとも!素晴らしかった、信じられないくらいの幸運だ。見てごらん!(彼は、彼女が後退りするほどの荒っぽい動作で、帽子の羽根束を見せる) 最高にでかい猛禽を、雲の中から撃ち落としたんだ! アガーテ そんなに勢い込まないで、私の目を刺すじゃない! マックス ごめんよ! (彼は、彼女の額の血に気が付く) それ、どうしたんだ?怪我したんじゃないか、巻き毛に血が付いている、一体どうしたのさ? アガーテ 全然!なんでもないのよ、花嫁の道行きまでには治ってるわ! (彼にそっと、身を寄せながら) このお嫁さんのことで、あなたが恥をかくようなことは無くってよ! マックス じゃ、わけを言ってごらんよ - エンヒェン あの絵が落っこちてきたのよ - マックス あの、ご先祖のクーノさんのかい? アガーテ なに考えてるの?他に絵なんてここにはないでしょう。 マックス あの、勇ましくて信心深いクーノさんの? エンヒェン 半分はアガーテの自業自得よ。いつも七時過ぎには窓のところに行けなんて、誰が言った! あなたの帰りが待ちきれないのよ。 マックス 七時だって? エンヒェン その通りよ!向こう村の時計塔の鐘が、打ち終わった途端だったのよ。 マックス 不思議だ! (独りごちて) 丁度その時、俺は山鷲を撃ったんだ。 アガーテ あなた、独り言なんか言って。どうしたの? マックス なんでもない!全然、なんでもないんだよ! アガーテ あなた、私にご不満なの? マックス (一層、狼狽した様子で) いや!どうしてそんなことが - あ、でも!僕は君に、運が戻ってきた証拠を持って来た - とっても苦労したんだぜ、でも君は - ちっとも喜んでくれないじゃないか。それでも愛してるって言うのかい? アガーテ それはひどいわ、マックス!私まだ知らないんですもの - そんなに大きな猛禽って、想像してみても、なんだか、恐ろしいものにしか思えないの。 エンヒェン あたしはそうは思わない!あたしには、立派な鳥に見えるわ。 アガーテ (マックスに向かって) あらそんなに塞ぎ込まないで!あなたを本当に愛しているのよ。もし明日、あなたに運がなくて、私達二人の仲が引き裂かれてしまったら、ああ、私、きっと、あんまり悲しくて死んでしまうわ! マックス だからさ-だからこそ、僕はまた行かなきゃならないんだ! アガーテ でも、何だってそんなに急ぐの? マックス 僕 - 僕、もう一つ、幸運に見舞われたんだ - アガーテ もう一つ? マックス その通りだ! そうなんだ! (アガーテの方を見ることができないでいる) 僕、暮れ方に、十六叉角の鹿を仕留めたんだ、そいつをここへ持って来なくちゃならない、さもないと、 夜の間に百姓共に盗まれっちまうからな。 アガーテ その鹿、どこに置いてあるの? マックス かなり遠いところ - 深い森の中 - 狼谷のそばだ! No.9- 三重唱 アガーテ 何ですって?なに?とんでもない! あの、恐ろしい谷に? エンヒェン あそこじゃ、魔の狩人が駈け回るんですって、 それを耳にした者は、すぐさま逃げるんですって。 マックス 狩人の胸に恐れが宿って良いのかい? アガーテ 神を試す者は、罪を犯すのよ! マックス 僕は、そんな怖さに慣れっこだよ。 嵐が樫の木を揺さぶるとき カケスが叫び、フクロウが舞うとき、 森の夜は、活きているのさ。 (彼は帽子と、狩袋と銃を取り上げる) アガーテ 私怖いわ、ね、ここにいて! ね、そんなに急いで行かないで! ね、そんなに、そんなに急いで行かないで! 私は怖いの! エンヒェン 彼女あんなに怖がってるわ、ね、いかないで! ね、そんなに急いで行かないで! ね、そんなに、そんなに急いで行かないで! ね、急いで行かないで、行かないで! マックス (バルコニーのほうを見遣りながら、陰気に独りごちて) まだ月の面は暗くなってはいないぞ、 まだ明るく澄んで輝いている、 だが、もうすぐ、あの輝きが消えるのだ - エンヒェン 従兄さん、天体観測始めるつもり? あたしにはそんな趣味はないわ! アガーテ 私が心配しても、あなたは、なんとも思わないの? マックス 向こうで、約束と責任が僕を待ってるんだ、 約束と責任が僕を待っている! アガーテ、マックスとエンヒェン 気をつけてね!気をつけてね! マックス (急いで出てゆくが、戸口のところまで行って、また戻ってくる) でも、君は、僕への責めと疑いを、水に流してくれるかい? アガーテ 心が震えて、何も感じられないわ。 私の忠告を忘れないでちょうだい! エンヒェン それが、狩人の人生ってものなのね! 昼夜を問わず休みなし! - アガーテ つらいけど、あなたの好きに任せるしかないわ! アガーテの言ったことを覚えておいてね! マックス (陰気に) まもなく月の光が失せるだろう。 運命が俺を引っ立てて行くんだ。 エンヒェン (アガーテに向かって) しっかりして、気を強くもつのよ! (マックスに) アガーテの言葉を忘れないで! (マックスは帽子を目深くかぶりながら、慌ただしく去る) (アガーテとエンヒェン退場) 場面転換 周りを山に囲われ、針葉樹に覆われた、不気味な森の中の峡谷。岩間の一箇所から滝が落ちている。 満月が青白く照らしている。月の反対側で、二度ほど稲光が走る。さらに前景には、落雷に引き裂かれた枯れ木が見える、木の中ほどは虚(うろ)になっており、微光を放っているように見える。その反対側には曲がりくねった枝の上に大きなふくろうが止まって、らんらんと目を光らせている。他の木々には、カラスやその他の野鳥が止まっている。 第4場 カスパー。あちこちに、目には見えない悪霊。 カスパー (帽子も上着も着けていないが、狩袋と狩猟用の銃剣を携えている。彼は黒い石を並べて輪を描いている。その真ん中には髑髏が置かれており、数歩はなれたところにイヌワシの片翼、銃弾の鋳型、鋳造に用いる取瓶(とりべ 註4 )が置かれている) No. 10 フィナーレ 目に見えない悪霊たちの声 月の乳が草葉の上に降りかかる! ウフィー!ウフィー! 蜘蛛の巣には血の雫がやどる! ウフィー!ウフィー! 明日の日暮れが迫りくる前に - ウフィー!ウフィー! たおやかな花嫁は死体になるのさ! ウフィー!ウフィー! 夜の帳が再び降りる前に - いけにえは、捧げられるのさ! ウフィー!ウフィー!ウフィー! 第五場 カスパー。まもなくザミエルが登場 はるか遠くで、時計が十二時を打つのが聞こえる。石の輪は完成している。 カスパー (荒々しく猟剣銃を取り出し、髑髏を突き刺す。髑髏を突き刺した猟剣銃を掲げて三遍ぐるぐると回り、呼ばわる) ザミエル様!ザミエル様!お出ましを! 魔法使いの髑髏に賭けて! ザミエル様!ザミエル様!お出ましを! (猟剣銃と髑髏を輪の真ん中に戻す) ザミエル (岩の間から姿を現す) 何の用だ? カスパー (ザミエルの前にひれ伏す。這いずりながら) 私めの期限が、すでに切れかかっておることは、 お前様ご存知で - ザミエル 明日だ! カスパー 今一度、延ばしていただきたいんで - ザミエル だめだ! カスパー 新しい捧げ物を持ってまいりますで - ザミエル どんな? カスパー 私めの狩人仲間ですて、直にやってまいりやす - やつめ、お前様の領域に足を踏み入れた事は未だありませぬ! ザミエル そいつの望みはなんだ? カスパー 魔弾でありやす。奴はそれに希望を繋いでおりますんで! ザミエル 六発命中、七発目はいかさま。 カスパー 七発目は、お前様のもので! あいつの銃身から、あいつの花嫁に向かわせなされ。 そうすりゃ、あいつは絶望の淵に突き落とされ、 あいつと - それから父親も - ザミエル そいつらは、未だ、俺の取り分にはなっておらん。 カスパー (心配そうに) あいつだけで、よろしいんですかい? ザミエル いずれ判る! カスパー あいつをお前様の餌食にすれば! また、三年間、手前に猶予をくださるかね? ザミエル いずれにしろ - 明日、地獄の入り口で! そいつか、お前か、どっちかだ! (ザミエルは、鈍い雷鳴と共に消え去る) 第六場 カスパー。 まもなくマックス。その後、亡霊たち。だが魔法の輪には誰も触れない。最後にザミエル登場。 カスパー (憔悴した様でゆっくりと起き上がり、額の汗をぬぐう。髑髏と猟剣銃はなくなっており、その場所に小さな竈がしつらえられ、炭火が赤く燃えている、地下の深いところから粗朶(そだ)が突きでている。それを見て取ると) サービス満点だ! (狩の水筒から、一杯、蓋に注ぐ)( 註5 ) ザミエル様、祝福を!(飲む)- これで体が温まったぞ。 だがマックスの野郎、何してやがるんだろう?あいつが約束を破ったら?ザミエル様、お助けを! 彼は輪の中を、気遣わしそうに、行ったり来たりする。炭火が消えそうになる。彼はひざま付いて、粗朶を上にのせ口で吹く。ふくろうや他の鳥たちが羽をひろげ、煽るような動作をする。 火は煙をあげ、ぱちぱちとはぜる。 マックス (滝と反対側の岩山の上に姿を現し、身をかがめて崖下を見下ろす。) やや!- 猛獣の裂けた口のような崖淵、 身の毛がよだつようだ! まるで、地獄の泥沼を 見下ろしているようだ! 黒雲が渦巻き、 月の明かりが薄れていく! 霧が幽霊のようにうごめいている。 まるで岩が生きているようだ! そしてこちら側では - バサッ、バサッと、 茂みの上を、夜鳥が飛び交う! 赤黒い傷のある木の枝が、 俺に向かって大きな拳を突き出している! いや!心がどんなに怖気づいても、 俺はやらなけりゃならんのだ!どんな恐怖にも負けんぞ! (彼は崖を数歩降りる) カスパー (起き上がって彼の方を見上げる) ありがたや、ザミエル様!期限は守られた! (マックスに向かって) 遅かったじゃないか、ご同僚?俺を独りぼっちにしておいて、いいと思うのか?俺がどんなに気を揉んだかわかるだろう! (彼は火をいイヌワシの翼で煽り、それを、喋りながらマックスの方に向かって差し出す) マックス (鷲の翼を凝視して) その鷲を俺は高い空から撃ち落としたんだ。 もう後へは引けない - 俺の宿命だ! - (彼は数歩下りるが、また立ち止まって、反対側にそびえる岩を凝視する。彼の母親の亡霊が岩壁に現れる) ヒャーッ、助けてくれ! カスパー さあ、来いったら。時間がないんだ! マックス 降りられないんだ! カスパー 臆病者めが!いつもはカモシカのように岩場を飛び歩くくせに! マックス 見て、あそこを!見てくれ! (彼は岩肌を指し示す。白いヴェールに包まれた姿がみえる、それは手を挙げる) あそこに見えるのは、 俺の母親の亡霊だ! あの姿で棺に横たわっていた、あの姿で墓に眠ってるんだ! 危険に近寄るなと目で必至に合図している。 俺に戻れと言ってるのだ! カスパー (独りごちて) お助けを、ザミエル様! (大声で) 下らん事をいうな!ははは!もう一度見てみろ、臆病神にとっつかれとるお前の馬鹿さか加減が分かるだろう。 (ヴェールを被った姿は消えており、髪の毛を振り乱し、枯葉と藁で奇妙に飾り立てたアガーテの姿が見える。彼女はまるで気が違ったようであり、滝に身を投げようとしているかのように見える) マックス アガーテ!あの娘(こ)が滝に飛び込む!この崖を下るんだ、俺はやらなきゃならん! (姿は消える。マックスはついに崖を下り終える。月蝕が始まる) カスパー (嘲るように独りごちて) 俺も、そう思うな! マックス (カスパーに向かって興奮して) さあ, 来ましたぜ!俺は何をすりゃいいんですか? カスパー (彼の方に狩の水筒を投げよこす。マックスはそれを脇に置く) まず飲め!夜は湿気があって冷える。お前、弾を自分で鋳るか? マックス 嫌だ!そりゃ約束違いだ。 カスパー 嫌か?そんなら輪の外に出ろ、さもないと命を失うぞ! マックス 魔法使いの親方、じゃ、何をすりゃいいんで? カスパー 勇気を出せ!お前は、たとえどんなことを聞こうと見ようと、じっとしているんだ。 (自分も密かに恐怖に捉えられた様子で) 誰か見知らぬ者が我々の手助けに来ても、お前の知ったこっちゃ無かろう?何が来てもお前にゃ関係なかろう?利口な奴はそんなものは見ないんだぞ! マックス ああ、終いにゃどんなことになるんだろう! カスパー ただな物ぁ死ぬ事だけさ!自然界の霊は奴らの宝を、嫌々ながらにしか、人間によこさんのさ。だが俺が震え出すのを見たら助けに来い、そして俺の言う言葉を叫べ、さもなきゃ俺達二人ともお陀仏だ。 マックス (口を挟もうとする) カスパー シッ!一瞬たりともおろそかにできん!月は最後の一片を残して真っ暗だ。 (カスパーは取瓶を取り上げる。) お前もこの技術を習う為に、俺がこの中に何を入れるか、よく覚えておけ。 (彼は狩袋から材料を取り出して、順繰りに放り込む) まず、鉛だ。 - 教会の壊れた窓ガラス、どこにでもあるさ!- 水銀をすこし!-すでに命中したことのある銃弾三発! -ブッポウソウの右目玉! - 大ヤマネコの左目玉! 効き目は立証済みだ!では次に魔弾の呪文を唱える! (地面に向かって三度お辞儀をしながら) 暗黒世界を守る射手よ! ザミエル様!ザミエル様!お耳を拝借! 今宵の魔術をし遂げるまで、 私めにお力をお貸しのほどを! 七度、九度、三度の祝詞で、 この混ぜ物を鉛に清めたまえ、 役立つ弾が仕上がりまするよう! ザミエル様!ザミエル様!お出ましを! (取瓶の中の材料がぶくぶくと沸き立ち、シュー、シューと音を立て、真っ赤な光を放つ。雲が月の最後の一片を隠し、あたりは暗くなり、炉床と、ふくろうの目と、腐敗した木だけが光を放っている) カスパー (鉛を流し込み、弾を鋳型から振り落とす そして呼ばわる) 一つ! こだま (繰り返す) 一つ! (野鳥が降りてきて、輪の周囲に集まり、飛び回り、羽ばたく) カスパー (流し込み、数える) 二つ! こだま 二つ! (黒いイノシシががさごそと茂みから現れ、いきり立って駆けぬける) カスパー (はっとするが、また数える) 三つ! こだま 三つ! (つむじ風が巻き起こり、木々のこずえを曲げ、へし折り、火の粉を撒き散らしたりする) カスパー (こわごわ数える) 四つ! こだま 四つ! (轍のがらがら鳴る音、鞭のなる音、馬の蹄の音が聞こえる、車輪から火花を散らしながら、四輪馬車が駆け抜けるが、余りの速さに、車や、乗っている者の姿をしかと認めることはできない) カスパー (ますます恐怖に怯えながら数える) 五つ! こだま 五つ! (犬の吠え声と馬のいななき。馬に乗ったのや徒歩の猟師たちや、鹿や、犬の形をした霧が、高い空間を横切ってゆく) 合唱 (姿は見えない) 山越え、谷越え、絶壁の割れ目を縫って、 夜露と雲と、嵐と夜とを貫いて 洞穴を、沼地を、大地の裂け目を突き抜けて、 火をくぐり、地にもぐり、海と大気の中を行く ヤホー!ヴァゥヴァゥ!ホ!ホ!ホ!ホ!ホ!ホ!ホ!ホ! カスパー ギャーッ!魑魅魍魎の群れだ!六つ!ギャーッ! こだま 六つ!ギャーッ! (空は暗闇になる、先ほどから、そこここで競い合っていた雷が、今や一丸となり、ものすごい稲妻と雷鳴を伴って炸裂する、驟雨が落ちてくる、青黒い炎が地の中から噴き出す。山には鬼火が現れる。木々がばりばりと根から引き裂かれる。滝が泡立ち荒れ狂う。岩の塊が落ちてくる。ありとあらゆる方向で雷鳴が轟く。大地が揺れているかのようである) カスパー (体をびくびく引きつらせながら叫ぶ) ザミエル!ザミエル! (彼の体は地面に叩きつけられる) 助けてくれ! - 七つ! マックス (同じように、右へ左えと嵐に揺さぶられているが、輪から飛び出し、枯れ木の枝を掴んで叫ぶ) ザミエル! (その瞬間より嵐が収まりはじめ、枯れ木の立っていた場所に魔の狩人が現れ、マックスの腕を掴む) ザミエル (恐ろしげな声で) わしは、ここにおる! (マックスは十字を切り地面にひれふす!) (鐘が一時を打つ。急に静寂がもどる。ザミエルは消え去る。カスパーは顔を下にして地面に倒れたままである) (マックスは発作的に起き上がる) (註4)鉛を溶かす為の柄杓のようなもので、長柄の部分が熱くならないようにできている。 (註5)狩の水筒。ガラスなどで作られ皮のカバーに入っている。ただし中には水ではなく、獲物を待つ間、体を温める為の、ブランディーなどの強い酒が入っている。 ZWEITER AUFZUG Vorsaal mit Seiteneingängen im Forsthause Hirschgeweihe und düstere Tapeten mit Jagdstücken geben ihm ein altertümliches Ansehen und bezeichnen ein ehemaliges fürstliches Waldschloss. In der Mitte ein mit Vorhängen versehener Ausgang, der zu einem Altan führt. Auf einer Seite Ännchens Spinnrad, auf der andern ein grosser Tisch, worauf ein Lämpchen brennt und ein weisses Kleid mit grünem Band liegt. ERSTER AUFTRITT Agathe. Ännchen. Nr. 6 - Duett ÄNNCHEN steht auf einem Fusstritt, hat das Bild des ersten Kuno wieder aufgehängt und hämmert den Nagel fest Schelm! halt fest; Ich will dich s lehren! Spukerei n kann man entbehren In solch altem Eulennest. AGATHE bindet einen Verband von der Stirn Lass das Ahnenbild in Ehren! ÄNNCHEN Ei, dem alten Herrn Zoll ich Achtung gern; Doch dem Knechte Sitte lehren, Kann Respekt nicht wehren - AGATHE Sprich, wen meinst du? Welchen Knecht? ÄNNCHEN Nun, den Nagel! Kannst du fragen? Sollt er seinen Herrn nicht tragen? Liess ihn fall n! War das nicht schlecht? AGATHE Ja, gewiss, das war nicht recht. ÄNNCHEN Liess ihn fall n, war das nicht schlecht? Gewiss, das war recht schlecht! Sie steigt herab AGATHE. Alles wird dir zum Feste, Alles beut dir Lachen und Scherz? O wie anders fühlt mein Herz! ÄNNCHEN Grillen sind mir böse Gäste! Immer mit leichtem Sinn Tanzen durchs Leben hin, Das nur ist Hochgewinn! Sorgen und Gram muss man verjagen! Immer mit leichtem Sinn! Grillen sind mir böse Gäste! Immer mit leichtem Sinn Tanzen durchs Leben hin, Das nur ist Hochgewinn! AGATHE Wer bezwingt des Busens Schlagen? Wer der Liebe süssen Schmerz? Stets um dich, Geliebter, zagen. Muss dies ahnungsvolle Herz. ÄNNCHEN Grillen sind mir böse Gäste! Immer mit leichtem Sinn Tanzen durchs Leben hin, Das nur ist Hochgewinn! Sorgen und Gram muss man verjagen! Das nur ist Hochgewinn! Grillen sind mir böse, böse Gäste! Sie besieht sich das Bild So! nun wird der Altvater wohl wieder ein Jahrhundertchen festhängen. Da oben mag ich ihn recht gern leiden! zu Agathe gekehrt Aber du hast das Tuch schon abgebunden? Das Blut ist doch völlig gestillt? AGATHE Sei ohne Sorgen, liebes Ännchen! Der Schreck war das schlimmste! - Wo nur Max bleibt? ÄNNCHEN Nun kommt er gewiss bald. Herr Kuno sagte ja bestimmt, dass er ihn noch einmal heimsenden werde. AGATHE Es ist recht still und einsam hier. ÄNNCHEN Unangenehm ist s freilich, in einem solchen verwünschten Schloss am Polterabend fast mutterseelenallein zu sein, zumal wenn sich so ehrwürdige, längst vermoderte Herrschaften mir nichts, dir nichts, von den Wänden herabbemühen. Da lob ich mir die lebendigen und jungen! Nr. 7 - Ariette ÄNNCHEN mit lebhafter Pantomime Kommt ein schlanker Bursch gegangen, Blond von Locken oder braun, Hell von Aug und rot von Wangen, Ei, nach dem kann man wohl schaun. Zwar schlägt man das Aug aufs Mieder Nach verschämter Mädchenart; Doch verstohlen hebt man s wieder, Wenn s das Herrchen nicht gewahrt. Sollten ja sich Blicke finden, Nun, was hat das auch für Not? Man wird drum nicht gleich erblinden, Wird man auch ein wenig rot. Blickchen hin und Blick herüber, Bis der Mund sich auch was traut! Er seufzt Schönste! Sie spricht Lieber! Bald heisst s Bräutigam und Braut. Immer näher, liebe Leutchen! Wollt ihr mich im Kranze sehn? Gelt, das ist ein nettes Bräutchen, Und der Bursch nicht minder schön? AGATHE die während des Liedchens angefangen hat, das Kleid mit Band zu besetzen, fällt am Schluss mit ein Und der Bursch nicht minder schön! ÄNNCHEN So recht! So gefällst du mir, Agathe! So bist du doch, wie ich sein werde, wichtig wenn ich einmal Braut bin. AGATHE Wer weiss! Doch ich gönne dir s von Herzen, ist auch mein Brautstand nicht ganz kummerlos. Besonders seit ich heute von dem Eremiten zurückkam, hat mir s wie ein Stein auf dem Herzen gelegen. Jetzt fühle ich mich um vieles leichter. ÄNNCHEN Wieso? Erzähle doch! Noch weiss ich gar nicht, wie dein Besuch abgelaufen ist, ausser dass dir der fromme Greis diese geweihten Rosen geschenkt hat. AGATHE Er warnte mich vor einer unbekannten grossen Gefahr, welche ihm ein Gesicht offenbart habe. Nun ist seine Warnung ja in Erfüllung gegangen. Das herabstürzende Bild konnte mich töten! ÄNNCHEN Gut erklärt! So muss man böse Vorbedeutungen nehmen! Mein Vater war einst ein tapferer Degen und sehr unzufrieden, dass ich s nicht auch werden konnte. Er meinte, man müsse die Furcht nur verspotten, dann fliehe sie, und das wahre Sprüchlein, sich festzumachen, bestehe in den Worten Halunke, wehre dich! AGATHE Die Rosen sind mir nun doppelt teuer, und ich will ihrer auf das treueste pflegen. ÄNNCHEN Wie wär s, wenn ich sie in die Nachtfrische vors Fenster setzte? Es wird ohnedies Zeit, mich auszukleiden. AGATHE Tue das, liebes Ännchen! ÄNNCHEN Aber dann lass uns auch zu Bette gehn! AGATHE Nicht eher, bis Max da ist. ÄNNCHEN Hat man nicht seine Not mit euch Liebesleutchen! Sie geht ab ZWEITER AUFTRITT Agathe allein. Nr. 8 - Szene und Arie AGATHE Wie nahte mir der Schlummer, Bevor ich ihn gesehn? Ja, Liebe pflegt mit Kummer Stets Hand in Hand zu gehn! Ob Mond auf seinem Pfad wohl lacht? Sie öffnet die Altantür, so dass man in eine sternenhelle Nacht sieht Welch schöne Nacht! Sie tritt in den Altan und erhebt in frommer Rührung ihre Hände Leise, leise, Fromme Weise! Schwing dich auf zum Sternenkreise. Lied erschalle! Feiernd walle Mein Gebet zur Himmelshalle! Hinausschauend O wie hell die goldnen Sterne, Mit wie reinem Glanz sie glühn! Nur dort in der Berge Ferne, Scheint ein Wetter aufzuziehn. Dort am Wald auch schwebt ein Heer Dunkler Wolken dumpf und schwer. Zu dir wende Ich die Hände, Herr ohn Anfang und ohn Ende! Vor Gefahren Uns zu wahren Sende deine Engelscharen! - Wieder hinausschauend Alles pflegt schon längst der Ruh ; Trauter Freund, wo weilest du? Ob mein Ohr auch eifrig lauscht, Nur der Tannen Wipfel rauscht; Nur das Birkenlaub im Hain Flüstert durch die hehre Stille - Nur die Nachtigall und Grille Scheint der Nachtluft sich zu freun. - Doch wie? Täuscht mich nicht mein Ohr? Dort klingt s wie Schritte! Dort aus der Tannen Mitte Kommt was hervor! Er ist s! er ist s! Die Flagge der Liebe mag wehn! Sie winkt mit einem weissen Tuch Dein Mädchen wacht Noch in der Nacht! - Er scheint mich noch nicht zu sehn! Gott, täuscht das Licht Des Monds mich nicht, So schmückt ein Blumenstrauss den Hut! Gewiss, er hat den besten Schuss getan! Das kündet Glück für morgen an! O süsse Hoffnung! Neu belebter Mut! - All meine Pulse schlagen, Und das Herz wallt ungestüm, Süss entzückt entgegen ihm! Konnt ich das zu hoffen wagen? Ja, es wandte sich das Glück Zu dem teuern Freund zurück Will sich morgen treu bewähren! - Ist s nicht Täuschung? - Ist s nicht Wahn? Himmel, nimm des Dankes Zähren Für dies Pfand der Hoffnung an! All meine Pulse schlagen, Und das Herz wallt ungestüm, Süss entzückt entgegen ihm. DRITTER AUFTRITT Agathe, Max, verstört und heftig eintretend. Ännchen gleich rach ihm, in Nachtkleidern. AGATHE Bist du endlich da, lieber Max! MAX Meine Agathe! Sie umarmen sich. Agathe tritt still zurück, als sie statt des gehofften Strausses den Federbusch erblickt. Verzeiht, wenn ihr meinetwegen aufgeblieben seid! Leider komm ich nur auf wenig Augenblicke. AGATHE Du willst doch nicht wieder fort? Es sind Gewitter im Anzug. MAX Ich muss! Er wirft den Hut auf den Tisch, dass das Lämpchen von dem Federbusch ausgelöscht wird. Die Gegend, in die man aus dem Altan hinaussieht, zeigt sich schon in dunklerer Beleuchtung. ÄNNCHEN Gut, dass der Mond scheint; sonst sässen wir im Finstern. Sie schlägt Feuer und brennt das Lämpchen wieder an. Zu Max Wir sind ja recht lebhaft! Vermutlich getanzt? MAX Ja! ja! Vermutlich! AGATHE furchtsam, mit allen Zeichen getäuschter Hoffnung Du scheinst übel gelaunt. Wieder unglücklich gewesen? MAX Nein! nein! Im Gegenteil! AGATHE Nicht? Gewiss nicht? ÄNNCHEN zu Max Was hast du gewonnen? Wenn s ein Band ist, Vetter, musst du mir s schenken. Bitte, bitte! Agathe hat schon Bänderkram genug von dir! AGATHE Was hast du getroffen, Max. Heute ist mir s von Wichtigkeit. MAX mit ängstlicher Verlegenheit Ich habe - ich war gar nicht beim Sternschiessen! AGATHE Und sagst doch, du seist glücklich gewesen? MAX Ja doch! wunderbar, unglaublich glücklich. Sieh! Er zeigt ihr mit solcher Heftigkeit den Federbusch auf dem Hut, dass sie zurückfährt Den grössten Raubvogel hab ich aus den Wolken geholt! AGATHE Sei doch nicht so hastig, du fährst mir in die Augen! MAX Vergib! Er bemerkt Blut an ihrer Stirn Aber was ist das? Du bist verwundet, deine Locken sind blutig, um aller Heiligen willen, was ist dir begegnet? AGATHE Nichts! soviel als nichts, es heilt noch vorm Brautgang. sich sanft an ihn schmiegend Du sollst dich drum deines Bräutchen nicht schämen! MAX Aber so sagt doch nur - ÄNNCHEN Das Bild dort fiel herunter - MAX Dort, der Urvater Kuno? AGATHE Wie bist du? Es ist sonst kein Bild hier. MAX Der wackere, gottesfürchtige Kuno? ÄNNCHEN Halb und halb war Agathe selbst schuld. Wer hiess ihr auch, schon nach sieben Uhr immer ans Fenster zu laufen! Da liess sich doch kaum erwarten, dass du schon heimkämst. MAX Um sieben Uhr? ÄNNCHEN Du hörst s ja! die Turmuhr drüben im Dorf hatte kaum ausgeschlagen. MAX Seltsam! für sich Um diese Zeit schoss ich den Bergadler. AGATHE Du sprichst mit dir selbst. Was hast du? MAX Nichts! nichts auf der Welt! AGATHE Bist du unzufrieden mit mir? MAX mit steigender Verlegenheit Nein! wie könnt ich - Ja denn! ich bringe dir eine Bürgschaft meines wiederkehrenden Glücks - sie hat mich viel gekostet, und du - du freust dich nicht einmal darüber. Ist das auch Liebe? AGATHE Sei nicht ungerecht, Max! Noch weiss ich ja nicht - so grosse Raubvögel, wie ich diesen mir denken muss, haben immer etwas Furchtbares. ÄNNCHEN Das dächt ich nicht! Mir sehn sie recht stattlich aus. AGATHE zu Max O steh nicht so in dich gekehrt! Ich liebe dich ja so innig. Solltest du morgen nicht glücklich sein, würdest du mir, ich dir entrissen, o gewiss, der Gram tötete mich! MAX Drum - ebendarum - muss ich wieder fort! AGATHE Aber was treibt dich? MAX Ich habe - ich bin noch einmal glücklich gewesen - AGATHE Noch einmal? MAX Ja doch! ja! ohne Agathe ansehen zu können Ich hab in der Dämm rung einen Sechzehnender geschossen; der muss noch hereingeschafft werden, sonst stehlen ihn des Nachts die Bauern. AGATHE Wo liegt der Hirsch? MAX Ziemlich weit - im tiefen Wald - bei der Wolfsschlucht! Nr. 9 - Terzett AGATHE Wie? Was? Entsetzen! Dort in der Schreckensschlucht? ÄNNCHEN Der wilde Jäger soll dort hetzen, Und wer ihn hört, ergreift die Flucht. MAX Darf Furcht im Herz des Weidmanns hausen? AGATHE Doch sündigt der, der Gott versucht! MAX Ich bin vertraut mit jenem Grausen, Das Mitternacht im Walde webt; Wenn sturmbewegt die Eichen sausen, Der Häher krächzt, die Eule schwebt. Er nimmt Hut, Jagdtasche und Büchse AGATHE Mir ist so bang, o bleibe! O eile nicht so schnell. O eile, eile, eile nicht! Mir ist so bang! ÄNNCHEN Ihr ist so bang, o bleibe! O eile nicht so schnell! O eile, eile nicht so schnell! O eile, eile nicht! MAX nach dem Altan hinten schauend, düster für sich Noch trübt sich nicht die Mondenscheibe; Noch strahlt ihr Schimmer klar und hell; Doch bald wird sie den Schein verlieren - ÄNNCHEN Willst du den Himmel observieren? Das wär nun meine Sache nicht! AGATHE So kann dich meine Angst nicht rühren? MAX Mich ruft von hinnen Wort und Pflicht, Mich rufen Wort und Pflicht! AGATHE, MAX UND ÄNNCHEN Leb wohl! Lebe wohl! MAX geht hastig fort, kehrt aber in der Tür noch einmal zurück Doch hast du auch vergeben Den Vorwurf, den Verdacht? AGATHE Nichts fühlt mein Herz als Beben, Nimm meiner Warnung acht! ÄNNCHEN So ist das Jägerleben! Nie Ruh bei Tag und Nacht! - AGATHE Weh mir, ich muss dich lassen! Denk an Agathens Wort! MAX düster Bald wird der Mond erblassen, Mein Schicksal reisst mich fort! ÄNNCHEN zu Agathe Such , Beste, dich zu fassen! zu Max Denk an Agathens Wort! Max den Hut tief in die Augen drückend, stürzt heftig ab. Agathe und Ännchen ab. Verwandlung Furchtbare Waldschlucht, grösstenteils mit Schwarzholz bewachsen, von hohen Gebirgen rings umgeben. Von einem derselben stürzt ein Wasserfall. Der Vollmond scheint bleich. Zwei Gewitter von entgegengesetzter Richtung sind im Anzug. Weiter vorwärts ein vom Blitz zerschmetterter, ganz verdorrter Baum, inwendig faul, so dass er zu glimmen scheint. Auf der andern Seite, auf einem knorrigen Ast, eine grosse Eule mit feurig rädernden Augen. Auf anderen Bäumen Raben und anderes Waldgevögel. VIERTER AUFTRITT Kaspar. Unsichtbare Geister von verschiedenen Seiten. KASPAR ohne Hut und Oberkleid, doch mit Jagdtasche und Hirschfänger, ist beschäftigt, mit schwarzen Feldsteinen einen Kreis zu legen, in dessen Mitte ein Totenkopf liegt; einige Schritte davon der abgehauene Adlerflügel, Giesskelle und Kugelform. Nr. 10 - Finale STIMMEN UNSICHTBARER GEISTER Milch des Mondes fiel aufs Kraut! Uhui! Uhui! Spinnweb ist mit Blut betaut! Uhui! Uhui! Eh noch wieder Abend graut - Uhui! Uhui! Ist sie tot, die zarte Braut! Uhui! Uhui! Eh noch wieder sinkt die Nacht, Ist das Opfer dargebracht! Uhui! Uhui! Uhui! FÜNFTER AUFTRITT Kaspar. Bald darauf Samiel. Die Uhr schlägt ganz in der Ferne zwölf. Der Kreis von Steinen ist vollendet. KASPAR reisst heftig den Hirschfänger heraus, stösst ihn in den Totenkopf, erhebt den Hirschfänger mit dem Totenkopf, dreht sich dreimal herum und ruft. Samiel! Samiel! erschein ! Bei des Zaubrers Hirngebein! Samiel! Samiel! erschein ! Er stellt beides wieder in die Mitte des Kreises. SAMIEL tritt aus dem Felsen Was rufst du? KASPAR wirft sich vor Samiel nieder. Kriechend. Du weisst, dass meine Frist Schier abgelaufen ist - SAMIEL Morgen! KASPAR Verlängre sie noch einmal mir - SAMIEL Nein! KASPAR Ich bringe neue Opfer dir - SAMIEL Welche? KASPAR Mein Jagdgesell, er naht - Er, der noch nie dein dunkles Reich betrat! SAMIEL Was sein Begehr? KASPAR Freikugeln sind s, auf die er Hoffnung baut! SAMIEL Sechse treffen, sieben äffen. KASPAR Die siebente sei dein! Aus seinem Rohr lenk sie nach seiner Braut; Dies wird ihn der Verzweiflung weihn, Ihn - und den Vater - SAMIEL Noch hab ich keinen Teil an ihr! KASPAR bange Genügt er dir allein? SAMIEL Das findet sich! KASPAR Doch schenkst du Frist? und wieder auf drei Jahr , Bring ich ihn dir zur Beute dar! SAMIEL Es sei. - Bei den Pforten der Hölle! Morgen er oder du! Samiel verschwindet unter dumpfem Donner. SECHSTER AUFTRITT Kaspar. Bald darauf Max. Späterhin Erscheinungen, die jedoch sämtlich den Zauberkreis nicht berühren. Zuletzt Samiel. KASPAR richtet sich langsam und erschöpft auf und trocknet sich den Schweiss von der Stirn. Der Totenkopf mit dem Hirschfänger ist verschwunden, an dessen Stelle kommt ein kleiner Herd mit glimmenden Kohlen, dabei einige Reisbunde, aus der Tiefe. Als er sie erblickt. Trefflich bedient! Er tut einen Zug aus der Jagdflasche Gesegn es, Samiel! Trinkt. - Er hat mir warm gemacht! - Aber wo bleibt Max? - Sollte er wortbrüchig werden. Samiel, hilf! Er geht nicht ohne Beängstigung im Kreise hin und her; die Kohlen drohen zu verlöschen; er kniet zu ihnen nieder, legt Reis auf und bläst an. Die Eule und andere Vögel heben dabei die Flügel, als wollten sie anfachen. Das Feuer raucht und knistert. MAX wird auf einer Felsenspitze, dem Wasserfall gegenüber, sichtbar und beugt sich in die Schlucht herab. Ha! - Furchtbar gähnt Der düstre Abgrund, welch ein Graun! Das Auge wähnt In einen Höllenpfuhl zu schaun! - Wie dort sich Wetterwolken ballen, Der Mond verliert von seinem Schein! Gespenst ge Nebelbilder wallen, Belebt ist das Gestein! Und hier - husch, husch! Fliegt Nachtgevögel auf im Busch! Rotgraue narb ge Zweige strecken Nach mir die Riesenfaust! Nein! ob das Herz auch graust, Ich muss! Ich trotze allen Schrecken! Er klettert einige Schritte herab. KASPAR richtet sich auf und erblickt ihn Dank, Samiel! die Frist ist gewonnen! Zu Max Kommst du endlich, Kamerad? Ist das auch recht, mich so allein zu lassen? Siehst du nicht, wie mir s sauer wird! Er hat das Feuer mit dem Adlerflügel angefacht und erhebt diesen im Gespräch gegen Max. MAX nach dem Adlerflügel starrend. Ich schoss den Adler aus hoher Luft; Ich kann nicht rückwärts - mein Schicksal ruft! - Er klettert einige Schritte, bleibt dann wieder stehen und blickt starr nach dem gegenüberliegenden Felsen. Der Geist seiner Mutter erscheint im Felsen. Weh mir! KASPAR So komm doch, die Zeit eilt! MAX Ich kann nicht hinab! KASPAR Hasenherz! Klimmst ja sonst wie eine Gemse! MAX Sieh dorthin! Sieh! Er deutet nach dem Felsen, man erblickt eine weissverschleierte Gestalt, die die Hand erhebt. Was dort sich weist, Ist meiner Mutter Geist! So lag sie im Sarg, so ruht sie im Grab! - Sie fleht mit warnendem Blick! Sie winkt mir zurück! KASPAR für sich Hilf, Samiel! Laut Alberne Fratzen! - Hahaha! Sieh noch einmal hin, damit du die Folgen deiner feigen Torheit erkennest. Die verschleierte Gestalt ist verschwunden, man erblickt Agathens Gestalt mit aufgelösten Locken und wunderlich mit Laub und Stroh aufgeputzt. Sie gleicht völlig einer Wahnsinnigen und scheint im Begriff, sich in den Wasserfall herabzustürzen. MAX Agathe! Sie springt in den Fluss! Hinab! Hinab! ich muss! Die Gestalt verschwindet, Max klimmt vollends herab, der Mond fängt an sich zu verfinstern. KASPAR höhnisch für sich Ich denke wohl auch! MAX heftig zu Kaspar Hier bin ich! Was hab ich zu tun? KASPAR wirft ihm die Jagdflasche zu, die Max weglegt. Zuerst trink! die Nachtluft ist kühl und feucht. Willst du selbst giessen? MAX Nein! das ist wider die Abrede. KASPAR Nicht? So bleib ausser dem Kreise, sonst kostet s dein Leben! MAX Was hab ich zu tun, Hexenmeister? KASPAR Fasse Mut! Was du auch hören und sehen magst, verhalte dich ruhig. Mit eigenem heimlichen Grauen Käme vielleicht ein Unbekannter, uns zu helfen, was kümmert s dich? Kommt was andres, was tut s? So etwas sieht ein Gescheiter gar nicht! MAX Oh, wie wird das enden! KASPAR Umsonst ist der Tod! Nicht ohne Widerstand schenken verborgene Naturen den Sterblichen ihre Schätze. Nur wenn du mich selbst zittern siehst, dann komm mir zu Hilfe und rufe, was ich rufen werde, sonst sind wir beide verloren. MAX macht eine Bewegung des Einwurfs. KASPAR Still! Die Augenblicke sind kostbar! Der Mond ist bis auf einen schmalen Streif verfinstert. Kaspar nimmt die Giesskelle. Merk auf, was ich hineinwerfen werde, damit du die Kunst lernst. Er nimmt die Ingredienzien aus der Jagdtasche und wirft sie nach und nach hinein. Hier erst das Blei. - Etwas gestossenes Glas von zerbrochenen Kirchenfenstern; das findet sich! - Etwas Quecksilber! - Drei Kugeln, die schon einmal getroffen! - Das rechte Auge eines Wiedehopfs! - Das linke eines Luchses! Probatum est! - Und nun den Kugelsegen! In drei Pausen sich gegen die Erde neigend. Schütze, der im Dunkeln wacht! Samiel! Samiel! hab acht! Steh mir bei in dieser Nacht, Bis der Zauber ist vollbracht! Salbe mir so Kraut, als Blei, Segn es sieben, neun und drei, Dass die Kugel tüchtig sei! Samiel! Samiel! herbei! Die Masse in der Giesskelle fängt an zu gären und zu zischen und gibt einen grünlichweissen Schein. Eine Wolke läuft über den Mondstreif, dass die ganze Gegend nur noch von dem Herdfeuer, den Augen der Eule und dem faulen Holz des Baums beleuchtet ist. KASPAR giesst, lässt die Kugel aus der Form fallen und ruft Eins! DAS ECHO wiederholt Eins! Waldvögel kommen herunter, setzen sich um den Kreis, hüpfen und flattern. KASPAR giesst und zählt Zwei! ECHO Zwei! Ein schwarzer Eber raschelt durchs Gebüsch und jagt wild vorüber. KASPAR stutzt und zählt Drei! ECHO Drei! Ein Sturm erhebt sich, beugt und bricht Wipfel der Bäume, jagt Funken vom Feuer usw. KASPAR zählt ängstlich Vier! ECHO Vier! Man hört Rasseln, Peitschengeknall und Pferdegetrappel; vier feurige funkenwerfende Räder rollen vorüber, ohne dass man wegen der Schnelligkeit ihre eigentliche Gestalt oder den Wagen gewahr werden kann. KASPAR immer ängstlicher, zählt Fünf! ECHO Fünf! Hundegebell und Wiehern in der Luft; Nebelgestalten von Jägern zu Fuss und zu Ross, Hirschen und Hunden ziehen auf der Höhe vorüber. CHOR unsichtbar Durch Berg und Tal, durch Schlund und Schacht, Durch Tau und Wolken, Sturm und Nacht! Durch Höhle, Sumpf und Erdenkluft, Durch Feuer, Erde, See und Luft, Joho! Wauwau! ho! ho! ho! ho! ho! hol ho! ho! KASPAR Wehe! Das wilde Heer! Sechs! Wehe! ECHO Sechs! Wehe! Der ganze Himmel wird schwarze Nacht, die vorher miteinander kämpfenden Gewitter treffen zusammen und entladen sich mit furchtbaren Blitzen und Donnern; Platzregen fällt; dunkelblaue Flammen schlagen aus der Erde; Irrlichter zeigen sich auf den Bergen; Bäume werden prasselnd aus den Wurzeln gerissen; der Wasserfall schäumt und tobt; Felsenstücke stürzen herab; von allen Seiten Wettergeläut; die Erde scheint zu schwanken. KASPAR zuckend und schreiend Samiel! - Samiel! Er wird zu Boden geworfen Hilf! - Sieben! MAX gleichfalls vom Sturm hin und her geschleudert springt aus dem Kreis, fasst einen Ast des verdorrten Baumes und schreit Samiel! In demselben Augenblicke fängt das Ungewitter an, sich zu beruhigen, an der Stelle des verdorrten Baumes steht der schwarze Jäger, nach Maxens Hand fassend. SAMIEL mit furchtbarer Stimme Hier bin ich! Max schlägt ein Kreuz und stürzt zu Boden. Es schlägt eins. Plötzliche Stille. Samiel ist verschwunden, Kaspar liegt noch mit dem Gesicht zu Boden, Max richtet sich konvulsivisch auf. All rights reserved © Kimiyo Weber,Carl Maria von/Der Freischütz/III-1
https://w.atwiki.jp/vocaloidenglishlyric/pages/1151.html
【Tags Meiko Palette-P tB S】 Original Music title Schwartz English music title Black Romaji music title Schwartz Music Lyrics written, Voice edited by パレットP (Palette-P) Music arranged by パレットP (Palette-P) Singer(s) Meiko Click here for the original Japanese Lyrics English Lyrics (translated by animeyay): How much must I scream hoarsely in order for my voice to reach you? If I m merely singing in vain, then might I as well crush my throat? Even my reflection in the mirror feels like an impostor. If it s a world where I can t be with you, then let me paint it completely black. My uncontrollable thoughts are still unable to travel anywhere. I keep extending my hands, but to no avail. I guess we really will never come together again. How much must I scream hoarsely in order for my voice to reach you? How much of this pain must I endure in order for me to be saved? I will at least continue singing this song, no matter how hoarse my voice becomes, until the day when my song reaches you, until the moment when my voice is conveyed to you. This song of soul weaved with my voice now resounds in its prayer-like words. Let me send out my uncontrollable thoughts on this song in order for them to reach you. This song of soul weaved with my voice now resounds in its prayer-like words. Let me send out my uncontrollable thoughts on this song in order for them to reach you. I shall continue singing, until my song reaches you, I shall continue singing this song. Romaji lyrics (transliterated by animeyay): dore dake koe o karashite sakebeba anata ni todoku no darou kono utagoe ga subete muimi nara isso nodo o tsubusou ka kagami ni utsuru kono sugata sae nisemono no you na ki ga shite ta anata ni fureru koto no nai sekai nara nuritsubushite shimaou kuroku kuroku osaeru koto no dekinai omoi wa doko e mukeru koto mo dekinai mama nobashita kono te wa karamawaru dake fureau koto mo kanawanai no deshou dore dake koe o karashite sakebeba anata ni todoku no darou kono itami ni dore dake taereba sukuwareru no darou ka semete kono uta o utaitsuzukeyou dore dake koe ga kasurete mo anata ni kono uta ga todoku sono hi made kono koe ga tsutawaru sono toki made kono koe de tsumugu tamashii no uta inori ni mo nita kotoba de hibiku osaeru koto no dekinai omoi wa kono uta ni nose anata ni todokeyou kono koe de tsumugu tamashii no uta inori ni mo nita kotoba de hibiku osaeru koto no dekinai omoi wa kono uta ni nose anata ni todokeyou utaitsuzukeyou anata ni todoku made utaitsuzukeyou kono uta o [Palette-P, PaletteP, Paretto-P, ParettoP]
https://w.atwiki.jp/oper/pages/467.html
序幕 口上役: 今宵、ご覧いただきますのは乞食どもの歌芝居。こんな絢爛華美なオペラ、乞食でもなきゃ夢にも思いつきませんでしょう。乞食にだって払えるように、お代もお安くしておりますから、題しまして「三文オペラ」と申します。 序曲 口上役: ソーホーの年の市。「どすのマックの大道歌」が聞こえてきます。 どすのマックの大道歌 口上役: ほら、サメって奴にゃあ、そのツラに キバがズラリと並んでいるだろ マクヒィスの得物はドスなんだが そのドスを見たことある奴はいないんだってさ さて、サメのヒレならば 返り血浴びれば真っ赤に染まるが どすのマックは手袋をしてる そいつにゃ染みの一つもないんだ ある晴れた日曜日のことさ 浜辺に死体が転がってたのさ 角を曲がって消えた男がいたんだが そいつがどすのマックだったらしいんだ まだシュムル・マイヤー氏は行方不明だ 金持ちの連続失踪事件だよ どすのマックが奴らの金を持ってるんだ 誰も知らない話なんだけどさ ジェニィ・タウラーが見つかったってさ あばらにどすがブッ刺さってたそうだよ どすのマックが波止場をうろついてたが 何にも知らないって言い張ってたそうだよ ソーホーの町の大火事の時に ガキが7人とジサマが1人、犠牲になった 野次馬の中には、どすのマックもいたが 訊かれなかったから知らん振りだったそうだ それから年端も行かない若後家さんの話 名前はみんなもご存知だ 目が覚めたら犯されてたってさ マックさん、あんたの賞金首はいくらになった? 第1幕 口上役: 日毎、厳しさを増していく人の習いに対処するために、実業家ジョナサン・ジェレマイア・ピーチャム氏は店を開いておりました。その店では惨めなる者の中でも最も惨めなる者に、日増しに頑なになっていく人の心にも訴えかけるような見てくれを提供していたのでした。ピーチャム氏が朝の賛美歌を歌います。 ピーチャムの朝の賛美歌 ピーチャム: 起きやがれ、腐れキリスト信者め! 罪深い生活を始めるがいい てめえの悪党ぶりを見せつけてやるがいい そしたら主も何か恵んで下さるだろうよ (以下は隣の部屋のピーチャム夫人も一緒に歌う) 兄弟を売っちまえ、こん畜生! 女房も売り飛ばせ、バカ野郎! 神もヘッタクレもあるもんかだと? 審判の日に憶えてやがれ! (訳者追捕:乞食に衣装を貸して上前をはねる商売をしていたピーチャム氏は娘ポリーの付き合っている相手が盗賊のボス「どすのマック」で、娘が昨夜から家に帰っていないことを知り憤慨する。) ピーチャム: ミセス・ピーチャム!お前の娘はどこにいるんだ? ピーチャム夫人: ポリーは家に帰ってないよ。ベッドも使った跡がない。 いやいやのソング ピーチャム: いやだとさ、いやなんだとさ 家で大人しく、ぬくぬく布団にくるまってるなんて 遊びたいとさ、遊びたいんだとさ 娘っ子てのは左うちわの殿様気分なのさ ピーチャム夫人: ソーホーの空のお月さまがいけないんだよ 「胸がドキドキしてるの」 なんて陳腐な台詞吐いて 「どこへ行っても、いつも一緒よ、ジョニィ!」 なんて 恋が始まって、月が満ちる間だけのお話さ ピーチャム: いやだとさ、いやなんだとさ 真っ当な人の役に立つことをするなんて 遊ぶとさ、遊ぶんだとさ そうして、そのまま泥沼にはまっちまうのさ ピーチャム夫人: ソーホーの空のお月さまがいけないんだよ 「胸がドキドキしてるの」 なんて陳腐な台詞吐いて 「どこへ行っても、いつも一緒よ、ジョニィ!」 なんて 恋が始まって、月が満ちる間だけのお話さ ピーチャム: ソーホーの空のお月さまが何になる? 「胸がドキドキしてるの」 なんて陳腐な台詞はどうした? 「どこへ行っても、いつも一緒よ、ジョニィ!」 なんて 恋が始まって、月が満ちる間だけのお話さ (訳者追捕:次場は前場の前の夜の出来事) 口上役: ところ変わって、ソーホーの深淵部。盗賊「どすのマック」がポリー・ピーチャムと結婚式を挙げております。 マクヒィス: 歌ぐらいあってもいいんじゃねえか?何がおかしいんだ?俺はオペラをやれって言ってるんじゃないんだ。ただ何かこう、喰ったりエロ話するだけじゃなくて、何か他に余興があってもいいんじゃないか? 結婚の歌 4人のギャング: ビル・ローゲンとメリー・サイヤーが こないだの水曜に夫婦になったよ (2人の門出に万歳三唱。万歳、万歳、万歳!) 2人が役所に届けを出しに行った時に 花婿は花嫁衣装の出どころを知らなかったし 花嫁は花婿の名前をうろ覚えだったよ (バンザーイ!) 奥さんの仕事は知ってるかい?さあね! だらけた暮らしはやめられるかい?まさか! (2人の門出に万歳三唱。万歳、万歳、万歳!) ビル・ローゲンがこないだ言ってたよ アレのナニが小っちゃくってオレは満足さって スケベ豚め (バンザーイ!) マクヒィス: それで終わりかよ?しょぼいな ポリー: みなさん、どなたも芸をされないのでしたら、わたくしがちょっとした余興をお見せするのはいかがでしょう。よろしければ、わたくしがソーホーの安酒場で見かけた娘さんの物真似をお見せしいたしますわ。 海賊ジェニー ポリー: ねえ、あんたたち、ご覧の通り、今のあたいは皿も洗えば ベッドメイクだってしてるわ チップがもらえた時には すぐに「ありがとさん」って言うし 見ての通り、着てるのはボロだしホテルだってボロボロよ でも、あんたたちは誰と話してるか知らないのさ ある晩、港で悲鳴が上がるんだよ みんな訊くだろうね「あの叫び声は何だ?」って それで、あたいが食器を洗いながら笑ってるのに気付いて 言うのさ「何、笑ってやがるんだ?」って その船の帆は8枚 大砲は50門 波止場に着いたのさ 「あっちで皿でも洗ってろ、こん畜生!」って言って チップをくれる人がいるかも知れないね チップは頂いとくし ベッドメイクだってしてあげるよ でも、その夜はみんな、おちおち眠っちゃいられないだろうさ みんなまだ、あたいが何者なのか気付いちゃいないのさ ある晩、港で騒ぎが起こるんだよ みんな訊くだろうね「あの騒ぎは何なんだ?」って それから、あたいが窓辺に立ってるのに気付いて 言うのさ「いつまでゲタゲタ笑ってやがるんだ?」って その船の帆は8枚 大砲は50門 町を砲撃するのさ 昼が来る前に100人の野郎どもが上陸して 物陰を探りまくるんだよ 隠れていたヤツを1人残らず引きずり出して 鎖につないで、あたいの前に連れて来て 訊くのさ「どいつを殺しやしょう?」って その日は昼間だってのに港は静まり返るだろうね 「誰に死んでもらいましょう?」なんて話になったからね そこで、あたいは言ってやるのさ「みんなよ!」 首が落ちるたびに、あたいは言うわ「やった!」って その船の帆は8枚 大砲は50門 あたいを載せて消えるのさ… ギャング: サツが来た!警察長官その人だ!虎のブラウンだ! マクヒィス: そうさ!ロンドンの警察庁の長、オールド・ベイリーのかなめ、その人がマクヒィスの慎ましやかな住まいにお出であそばしたって訳さ!ジャッキー、オレ達が戦ったインド戦線のこと憶えてるか?なあ、ジャッキー、一緒に「大砲の歌」でも歌おうじゃないか! 大砲の歌 マクヒィス: ジョンもいたし、ジムも一緒だった ブラウン: それにジョージは軍曹になったんだ マクヒィス: でも軍隊じゃ、誰が何かなんて関係ない ブラウン: ここから北へ向かって進軍だ 2人: 兵隊さんが暮らすのは 大砲の上なのさ ケープコッドからクチベハールまで 雨の降った日に 出くわしたのが 知らないヤツだったら 黒ン坊だろうが白ン坊だろうが構うもんか みんなまとめてタルタルステーキにして食っちまえ マクヒィス: ジョニーにはウィスキーが熱過ぎて ブラウン: ジミーにはケットが足りなかった マクヒィス: そんな時はジョージが2人の手を取って ブラウン: こう言うのさ。「それでも軍隊は倒れやしない」って 2人: 兵隊さんが暮らすのは(以下くり返し) マクヒィス: ジョンはくたばり、ジミーも死に ブラウン: ジョージはお隠れあそばした マクヒィス: それでも、やっぱり血は赤い ブラウン: もう一度、新兵を集めりゃいいさ! 2人: 兵隊さんが暮らすのは(以下くり返し) (訳者追捕:招待客も帰り、ギャングたちも気を利かせて出ていき、マクヒィスとポリーだけが残される) 口上役: 2人の「恋の歌」です。 恋の歌 マクヒィス: ソーホーの空の月は見えるかい? ポリー: 見えてるわ、大好きよ 胸がドキドキしてるの分かるかしら、愛しい人? マクヒィス: 分かってるよ、愛しい人 ポリー: あなたがどこに行こうと、そこに私はついて行くわ マクヒィス: 君がどこにいようと、そこには僕もいるよ 2人: たとえ役所でちゃんと籍を入れなくたって 祭壇を飾る花がなくたっていい たとえ君が(私が)君の(私の)花嫁衣装の出所を知らなくたって 髪飾るミルテの花がなくたっていい パンを食べた後の空っぽのお皿なんて いつまでも眺めてないで、捨ててしまえばいい 恋は続くかも知れないし、続かないかも知れない それがここでかも知れないし、ここでないかも知れない (訳者追捕:次場は最初の場面の続き。朝帰りしたポリーが両親に結婚したことを告げる) 口上役: 世の過酷さを知るピーチャムにとって、娘を失うことは、まさに破滅を意味しておりました。 ピーチャム夫人: 結婚した?ドレスやら帽子やら手袋やら日傘やら、お金をかけて前から後ろから満艦飾みたいに飾り立ててやったって言うのに、お前ったら腐ったキュウリをゴミにするみたいに自分を捨てちまったんだ! バルバラ・ソング ポリー: まだウブだった時に、あたしは思ってたの あたしにもあなたみたいな頃があったのよ… いつかあたしのところに誰か現れた時に どうするか考えなくちゃって たとえその人がお金持ちでも 優しくても 普段から身なりをきちんとしていても たとえレディーの扱いに長けた人だったとしても あたし言えると思っていたの「ダメよ」って そうすれば顔を上げたまま シャンとしたままでいられるから たとえお月さまが夜通し照り続けても 小舟が波間に留められていても ただ、それだけのことなのよ そうよ、ただ身を委せるなんてできないわ だから、冷酷で薄情に振る舞うのよ 確かに色々あるかも知れないけれど でも、最後の答えは決まっていたの「ダメよ」って 初めての人はケントの生まれ 理想の男性の見本みたいな人だったわ 2番目の人は港に船を3艘も持っていたし 3人目はあたしに夢中だった みんな、お金持ちで 優しくて 普段から身なりをきちんとしていて レディーの扱いに長けた人だったけれど あたし言ってやったの「ダメよ」って そうすれば顔を上げたまま シャンとしたままでいられたから お月さまが夜通し照り続けていたし 小舟が波間に留められていたけれど ただ、それだけのことだったのよ そうよ、ただ身を委せるなんてできないわ だから、冷酷で薄情に振る舞ったのよ 確かに色々あったけれど でも、最後の答えは決まっていたの「ダメよ」って でもある日、ある晴れた日のことだった 挨拶もなしにあいつがやって来たのよ あいつが部屋の壁に帽子をかけたら あたしはどうしたらいいか分からなくなったの あいつはお金もなくて 優しくもなくて いつだって身なりもヨレヨレで レディーの扱いもなってない人だったけれど あたし言えなかったの「ダメよ」って あたしは顔も上げられず シャンとなんてしてられなかった お月さまが夜通し照り続けていたけれど 小舟は波間を漂い始めていたの もう、どうしようもないことだったのよ… そうよ、ただ身を委せるしかなかったわ だから、冷酷で薄情には振る舞えなかったのよ 本当に色々あったから もう、最後には言えなかったの「ダメよ」って (訳者追捕:ピーチャム夫妻はマクヒィスを警察に売って、ポリーと別れさせるのと、賞金を頂くのと、一石二鳥を企む) ピーチャム: マクヒィス殿はうちの娘を結婚を口実にして家から誘い出したんだ。それだけでも週が終わらないうちに、あいつを絞首台に送るのには充分だ。出かける支度をしろ、ロンドン警察庁の長に会いに行くぞ。ミセス・ピーチャム、お前はターンブリッジに行くんだ。 ピーチャム夫人: あいつの情婦のところだね。 ポリー: 私の恋を邪魔することなんてできないわ。 ピーチャム夫人: あと一言でも余計なこと言ったら、ひっぱたくよ。 ポリー: 愛ってこの世で一番素晴らしいものなのよ! 口上役: 第1の三文フィナーレです。 第1の三文フィナーレ ポリー: 私って欲張り過ぎてるのかしら? このつまらない人生で、たった一度 たった一人の人に自分を捧げることが 高望みだって言うの? ピーチャム: (聖書を手にしながら) この地上での人間の権利って言うのは 短い人生を安泰に暮らし この世のあらゆる快楽を享受して ちゃんと石ではなくパンを食べていけること これこそが、まさしく地上での人間の権利ってヤツなのさ けど、情けない話、未だに聞いたことがない 正論通りに事が運んだなんて話はさ そりゃ誰だって一度くらい権利を手にしてみたいけれど そう上手く行きっこないのが、世の習いなのさ ピーチャム夫人: お前には良くしてやりたいんだよ! なんでもしてあげたいんだ お前が何不自由なく暮らせるように そうできたら嬉しいんだよ ピーチャム: いいヤツでいたい?そりゃ、みんなそう思ってるさ! 貧乏人に恵んで、何がいけない? みんないいヤツになりゃ、この世は天国になる みんなが神様みたいになれば楽しいじゃないか いいヤツでいたい?そりゃ、みんなそう思ってるさ! でも、この星の上ではいつだって お金は足りないし、人は薄情なのさ みんなが仲良く暮らせたらいいと思ってるけれど そう上手く行きっこないのが、世の習いなのさ! ポリー、ピーチャム夫人: 残念だけど、この人の言う通り 世は不景気で、人は悪辣 ピーチャム: もちろん、残念ながら俺の言う通り 世は不景気で、人は悪辣だ みんな、この世を楽園にしたいと思ってる! でも、そう上手く行ったりするだろうか? いいや、そうは問屋が卸さない お前を慕ってる兄弟だって 肉が2人分に足りなけりゃ お前のツラを踏みつけにするさ でも助け合いの心ってのは忘れたくないよな? お前を慕ってる女房だって 愛し方が足りなかったら お前のツラを踏みつけにするさ でも敬う心ってのは忘れたくないよな? お前を慕ってる子供だって お前の年金が足りなくなったら お前のツラを踏みつけにするさ でも感謝の心ってのは忘れたくないよな? ポリー、ピーチャム夫人: 本当に情けない話 とても残念な話だけど 世は不景気で、人は悪辣 残念だけど、この人の言う通り ピーチャム: もちろん、残念ながら俺の言う通り 世は不景気で、人は悪辣だ いいヤツでいたい — 悪いヤツなんてイヤだけど そう上手く行きっこないのが、世の習いなのさ ポリー、ピーチャム夫人: 本当にどうしようもなくて バカバカしいったらありゃしない ピーチャム: 世は不景気で、人は悪辣 残念ながら俺の言う通り! 3人全員で: 本当に情けない話 とても残念な話だけど 本当にどうしようもなくて バカバカしいったらありゃしない VORSPIEL AUSRUFER Sie werden heute abend eine Oper für Bettler sehen. Weil diese Oper so prunkvoll gedacht war, wie nur Bettler sie erträumen, und weil sie doch so billig sein sollte, daß Bettler sie bezahlen können, heißt sie "Die Dreigroschenoper". Ouvertüre AUSRUFER Jahrmarkt in Soho. Die Moritat von Mackie Messer. Moritat von Mackie Messer AUSRUFER Und der Haifisch, der hat Zähne. Und die trägt er im Gesicht, Und Macheath, der hat ein Messer, Doch das Messer sieht man nicht. Ach, es sind des Haifischs Flossen. Rot, wenn dieser Blut vergießt. Mackie Messer trägt nen Handschuh, drauf man keine Untat sieht. An nem schönen blauen Sonntag Liegt ein toter Mann am Strand. Und ein Mensch geht um die Ecke, Den man Mackie Messer nennt. Und Schmul Meier bleibt verschwunden, Und so mancher reiche Mann, Und sein Geld hat Mackie Messer, Dem man nichts beweisen kann. Jenny Towler ward gefunden Mit nem Messer in der Brust. Und am Kai geht Mackie Messer, Der von allem nichts gewußt. Und das große Feuer in Soho. Sieben Kinder und ein Greis. In der Menge Mackie Messer, den man nicht fragt und der nichts weiß. Und die minderjähr ge Witwe, Deren Namen jeder weiß, Wachte auf und war geschändet, Mackie. welches war dein Preis? ERSTER AKT AUSRUFER Um der zunehmenden Verhärtung der Menschen zu begegnen, hatte der Geschäftsmann Jonathan Jeremiah Peachum einen Laden eröffnet, in dem die Elendesten den Elenden jenes Aussehen erhielten, das zu den immer verstockteren Herzen sprach. Der Morgenchoral des Peachum. Morgenchoral des Peachum PEACHUM Wach auf, du verrotteter Christ! Mach dich an dein sündiges Leben. Zeig, was für ein Schurke du bist. Der Herr wird es dir dann schon geben. Frau Peachum singt airs dam Nebenzimmer mit. Verkauf deinen Bruder. du Schuft! Verschacher dein Eh weib, du Wicht! Der Herrgott, für dich ist er Luft? Er zeigt dir s beim Jüngsten Gericht! PEACHUM Frau Peachum! Wo ist deine Tochter? FRAU PEACHUM Polly ist nicht nach Hause gekommen. Das Bett ist unberührt. Anstatt-daß-Song PEACHUM Anstatt daß, anstatt daß Sie zu Hause bleiben und im warmer Bett, Brauchen sie Spaß, brauchen sir Spaß Grad als ob man ihnen eine Extrawurst gebraten hätt . FRAU PEACHUM Das ist den Mond über Soho, Das ist der verdammte "Fühlst-du-mein-Herz-schIagen"-Text. Das ist das "Wenn du wohingehst, geh ich auch wohin, Jonny!" Wenn die Liebe anhebt und der Mond noch wächst. PEACHUM Anstatt daß, anstatt daß Sie was täten, was nen Sinn hat und nen Zweck Machen sie Spaß, machen sie Spaß Und verrecken dann natürlich glatt im Dreck. FRAU PEACHUM Des ist der Mond über Soho. Des ist der verdammte "Fühlst-du-mein-Herz-schlagen"-Text. Das ist das "Wenn du wohingehst, geh ich auch wohin, Jonny!" Wenn die Liebe anhebt und der Mond noch wächst. PEACHUM Was nützt dann der Mond über Soho, Wo bleibt dann ihr verdammter "Fühlst-du-mein-Herz-schlagen"-Text. Wo ist dann das "Wenn du wohingehst, geh ich auch wohin. Jonny!" Wenn die Liebe anhebt und der Mond noch wächst. AUSRUFER Tief im Herzen Sohos feiert der Bandit Mackie Messer seine Hochzeit mit Polly Peachum. MACHEATH Kann nicht einer mal was singen? Was Ergötzliches? Ich verlange ja keine Oper hier, aber irgend was, was nicht bloß aus Fressen und Zotenreißen besteht, hättet ihr schließlich vorbereiten können. Hochzeitslied VIER GANGSTER Bill Lawgen und Mary Syer Wurden letzten Mittwoch Mann und Frau. (Hoch sollen sie leben, hoch, hoch, hoch!) Als sie drin standen vor dam Standesamt, Wußte er nicht, woher ihr Brautkleid stammt, Aber sie wußte seinen Namen nicht genau. (Hoch!) Wissen Sie was Ihre Frau treibt? Nein! Lassen Sie Ihr Lasterleben sein? Nein! (Hoch sollen sie leben, hoch, hoch, hoch!) Billy Lawgen sagte neulich mir Mir genügt ein kleiner Teil von ihr Das Schwein. (Hoch!) MACHEATH Ist das alles? Kärglich! POLLY Meine Herren, wenn keiner etwas vortragen will, dann will ich selber eine Kleinigkeit zum Besten geben, und zwar werde ich ein Mädchen nachmachen, das ich einmal in einer dieser kleinen Vier-Penny-Kneipen in Soho gesehen habe. Seeräuber-Jenny POLLY Meine Herren, heute sehen Sie mich Gläser abwaschen, Und ich mache das Bett für jeden, Und Sie geben mir einen Penny, Und ich bedanke mich schnell, Und Sie sehen meine Lumpen und dies lumpige Hotel, Und Sie wissen nicht. mit wem Sie reden. Aber eines Abends wird ein Geschrei sein am Hafen, Und man fragt Was ist das für ein Geschrei? Und man wird mach lächeln sehn bei meinen Gläsern, Und man sagt Was lächelt die dabei? Und ein Schiff mit acht Segeln Und mit fünfzig Kanonen Wird liegen am Kai. Man sagt Geh, wisch deine Gläser, mein Kind! Und man reicht mir den Penny hin, Und der Penny wird genommen, Und das Bett wird gemacht. Es wird keiner mehr drin schlafen in dieser Nacht. Und Sie wissen immer noch nicht, wer ich bin. Aber eines Abends wird ein Getös sein am Hafen, Und man fragt Was ist das für ein Getös? Und man wird mich stehen sehn bei meinem Fenster, Und man sagt Was lächelt die so bös? Und das Schiff mit acht Segeln Und mit fünfzig Kanonen Wird beschießen die Stadt. Und es werden kommen hundert gen Mittag an Land Und werden in den Schatten treten Und fangen einen jeglichen vor jeglicher Tur Und legen ihn in Ketten und bringen ihn vor mir, Und fragen Welchen sollen wir töten? Und an diesem Mittag wird es still sein am Hafen Wenn man fragt Wer wohl sterben muß. Und dann werden Sie mich sagen hören Alle! Und wenn dann den Kopf fällt, sag ich Hoppla! Und das Schiff mit acht Segeln Und mit fünfzig Kanonen Wird entschwinden mit mir… GANGSTER Polente! Der Sheriff selbst! Tiger-Brown! MACHEATH Ja, Londons oberster Sheriff ist es, der Pfeiler von Old Bailey, der jetzt hereintreten wird in Captn Macheaths armselige Hütte! Jackie, erinnerst du dich, wie wir bei der Armee in Indien dienten? Ach, Jackie, singen wir gleich das Kanonenlied! Kanonen-Song MACHEATH John war darunter und Jim war dabei, BROWN Und Georgie ist Sergeant geworden, MACHEATH Doch, die Armee, sie frägt keinen, wer er sei, BROWN Und marschierte hinauf nach dam Norden. BEIDE Soldaten wohnen Auf den Kanonen Vom Cap bis Couch-Behar, Wenn es mal regnete Und es begegnete Ihnen ne neue Rasse, ne braune oder blasse, Dann machen sie vielleicht daraus ihr Beefsteak Tartar. MACHEATH Johnny war der Whisky zu warm, BROWN Und Jimmy hatte nie genug Decken, MACHEATH Aber Georgie nahm beide beim Arm BROWN Und sagte Die Armee kann nicht verrecken. BEIDE Soldaten wohnen usw. MACHEATH John ist gestorben und Jimmy ist tot, BROWN Und Georgie ist vermißt und verdorben. MACHEATH Aber Blut ist immer noch rot, BROWN Für die Armee wird jetzt wieder geworben! BEIDE Soldaten wohnen usw. AUSRUFER Liebeslied. Liebeslied MACHEATH Siehst du den Mond über Soho? POLLY Ich seh ihn, Lieber. Fühlst du mein Herz schlagen, Geliebter? MACHEATH Ich fühl es. Geliebte. POLLY Wo du hingehst, will auch ich hingehn. MACHEATH Und wo du bleibst, da will auch ich sein. BEIDE Und gibt es kein Schriftstück vom Standesamt, Und keine Blumen auf dem Altar, Und weißt du (weiß ich) auch nicht, woher dein (mein) Brautkleid stammt, Und gibt s keine Myrthe im Haar. Der Teller, von welchem du issest dein Brot, Schau ihn nicht lang an, wirf ihn fort. Die Liebe dauert oder dauert nicht An dem oder jenem Ort. AUSRUFER Für Peachum, der die Härte der Welt kennt, bedeutet der Verlust seiner Tochter dasselbe wie vollkommener Ruin. FRAU PEACHUM Geheiratet? Erst behängt man sie hinten und vorn mit Kleidern und Hüten und Handschuhen und Sonnenschirmen, und wenn sie soviel gekostet hat wie ein Segelschiff, dann wirft sie sich auf den Mist wie eine faule Gurke! Barbara-Song POLLY Einst glaubte ich, als ich noch unschuldig war, Und das war ich einst grad so wie du — Vielleicht kommt auch zu mir einmal einer, Und dann muß ich wissen, was ich tu. Und wenn er Geld hatte, Und wenn er nett war, Und sein Kragen war auch werktags rein, Und wenn er wußte, was sich bei einer Dame schickt, Da sagte ich ihm "Nein". Da behält man seinen Kopf oben, Und man bleibt ganz allgemein. Sicher schien der Mond die ganze Nacht, Sicher wird das Boot am Ufer festgemacht, Aber weiter kann nichts sein. Ja, da kann man sich doch nicht nun hinlegen, Ja, da muß man kalt und herzlos sein. Ja, da könnte so viel geschehen, Ja, da gibt s überhaupt nur Nein. Der erste, der kam, war ein Mann aus Kent, Der war, wie ein Mann sein soll. Der zweite, der hatte drei Schiffe im Hafen, Der dritte war nach mir toll. Und als sie Geld hatten, Und als sie nett waren, Und ihr Kragen war auch werktags rein, Und als sie wußten, was sich bei einer Dame schickt, Da sagte ich ihnen Nein. Da behielt ich meinen Kopf oben, Und ich blieb ganz allgemein. Sicher schien der Mond die ganze Nacht, Sicher ward das Boot am Ufer festgemacht, Aber welter konnte nichts sein. Ja, da kann man sich doch nicht nun hinlegen, Ja, da mußt ich kalt und herzlos sein. Ja, da könnte so viel geschehen, Aber da gab s überhaupt nur Nein. Jedoch eines Tags, und der Tag, der war blau, Kam einer, der mich nicht bat, Und er hängte seinen Hut an den Nagel in meiner Kammer, Und ich wußte nicht mehr, was ich tat. Und als er kein Geld hatte, Und als er nicht nett war, Und sein Kragen war auch am Sonntag nicht rein, Und als er nicht wußte, was sich bei einer Dame schickt, Zu ihm sagte ich nicht Nein. Da behielt ich meinen Kopf nicht oben, Und ich blieb nicht allgemein. Ach, es schien der Mond die ganze Nacht, Und es ward das Boot am Ufer losgemacht, Und es konnte gar nicht anders sein… Ja, da mußt ich mich doch einfach hinlegen, Ja da konnt ich doch nicht kalt und herzlos sein. Ja, da mußte so viel geschehen, Ja, da gab s überhaupt kein Nein. PEACHUM Herr Macheath hat meine Tochter unter dem Vorwand der Verehelichung aus dem elterlichen Hause gelockt. Bevor die Woche herum ist, wird man ihn aus diesem Grunde an den Galgen führer den er verdient hat. Mach dich fertig, wir gehen zu dem Sheriff von London. Frau Peachum, du gehst nach Turnbrige. FRAU PEACHUM Zu seinen Huren. POLLY Meine Liebe laß ich mir nicht rauben. FRAU PEACHUM Noch ein Wort und du kriegst eine Ohrfeige. POLLY Die Liebe ist aber doch das Höchste auf den Welt! AUSRUFER Erstes Dreigroschen-Finale. Erstes Dreigroschen-Finale POLLY Was ich möchte, ist es viel? Einmal in dem tristen Leben Einem Mann mich hinzugeben. Ist das ein zu hohes Ziel? PEACHUM mit der Bibel in den Händen. Das Recht des Menschen ist s auf dieser Erden, Da er doch nur kurz lebt, glücklich zu sein, Teilhaftig aller Lust der Welt zu werden, Zum Essen Brot zu kriegen und nicht einen Stein. Dies ist des Menschen nacktes Recht auf Erden. Doch leider hat man bisher nie vernommen, Daß etwas recht war, und dann war s auch so. Wer hätte nicht gern einmal Recht bekommen. Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so. FRAU PEACHUM Wie gern wär ich zu dir gut! Alles möchte ich dir geben, Daß du etwas hast vom Leben, Weil man das doch gerne tut. PEACHUM Ein guter Mensch sein? Ja, wer wär s nicht gern? Sein Gut den Armen geben, warum nicht? Wenn alle gut sind, ist Sein Reich nicht fern, Wer säße nicht sehr gern in Seinem Licht? Ein guter Mensch sein? Ja, wer wär s nicht gern? Doch leider sind auf diesem Sterne eben Die Mittel kärglich und die Menschen roh. Wer möchte nicht in Fried und Eintracht leben? Doch die Verhältnisse. sie send nicht so! POLLY, FRAU PEACHUM Da hat er eben leider recht. Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht. PEACHUM Natürlich hab ich leider recht, Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht. Wer wollt auf Erden nicht ein Paradies? Doch die Verhältnisse, gestatten sie s? Nein, sie gestatten s eben nicht. Dein Bruder, welcher an dir hangt, Wenn halt für zwei das Fleisch nicht langt, Tritt er dir eben in s Gesicht. Beständig sein? Wer wollt es nicht Und deine Frau, die an dir hangt, Wenn deine Liebe ihr nicht langt, Tritt sie dir eben in s Gesicht. Und dankbar sein! Wer wollt es nicht? Und doch, dein Kind, das an dir hangt, Wenn dir das Altersbrot nicht langt, Tritt es dir eben in s Gesicht. Und dankbar sein! Wer wollt es nicht? POLLY, FRAU PEACHUM Ja, das ist eben schade, Das ist das riesig Fade. Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht. Da hat er eben leider recht. PEACHUM Natürlich hab ich leider recht, Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht. Wir wären gut — anstatt so roh, Doch die Verhältnisse, sie sind nicht so. POLLY, FRAU PEACHUM Ja, dann ist s eben nichts damit. Dann ist das eben alles Kitt PEACHUM Die Welt ist arm, der Mensch ist schlecht. Da hab ich eben leider recht! ALLE DREI Und das ist eben schade, Das ist das riesig Fade, Und damit ist es nichts damit, Und darum ist das alles Kitt. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ hanmyo Weill,Kurt/Die Dreigroschenoper/II
https://w.atwiki.jp/ik-ben-wakei/pages/255.html
adaptief onderwijs ともいう。wikipedia の説明 Adaptief onderwijs (ook passend onderwijs of onderwijs op maat) is een onderwijsideaal van sommige onderwijskundigen om leerlingen minder frequent te laten doorstromen naar speciaal onderwijs door binnen een reguliere school mogelijkheden te creëren om op een eigen manier en tempo kennis op te doen. Adaptief komt van het woord adaptatie dat “passend” of “erbij passend” betekent. Inhoud [verbergen] 1 Doel en uitwerking van adaptief onderwijs 2 Stevens en Doornbos 3 Twee manieren van aanpak adaptief onderwijs 4 Effecten op verdere leven 5 Kritiek 6 Nederlandse wetgeving 7 Zie ook Doel en uitwerking van adaptief onderwijs [bewerken] Doel van adaptief onderwijs is onder meer De leerling te laten leren door informatie dusdanig aan te bieden dat het bij de leerling past met als visie dat de leerling beter leert als de leerstof op de leerling is afgestemd en op zo n manier wordt aangeboden dat het de interesse van de leerling heeft. Kennis en lessen minder statisch maken, maar door samenwerken, afwisseling en proefjes de leerling enthousiasmeren voor datgene wat geleerd moet worden. Het aanspreken, stimuleren en ontwikkelen van de eigen verantwoordelijkheid en zelfvertrouwen van de leerling. Heden ten dage is adaptief onderwijs in diverse niveaus uitgewerkt. Er zijn scholen die adaptief onderwijs als basisuitgangspunt hebben genomen en alles daaruit voort laten vloeien. Het Iederwijs is zo’n school, Dit onderwijs laat de leerling heel vrij in het op zoek gaan naar kennis en past alles aan de leerling aan. Deze zeer ver gaande vorm blijkt echter nauwelijks levensvatbaar te zijn. Daarnaast staat het traditionele vernieuwingsonderwijs zoals Montessorionderwijs, Daltononderwijs, Jenaplanschool, Freinetschool en de Vrije school en de na-oorlogse onderwijsconcepten Ontwikkelings- (O.G.O.) en Ervaringsgericht Onderwijs (E.G.O.) er om bekend hun onderwijs op een adaptieve manier vorm te geven. Ook op kleinere schaal wordt binnen het regulier onderwijs door scholen gezocht naar mogelijkheden om meer onderwijs op maat te kunnen verzorgen. Stevens en Doornbos [bewerken] De professoren Stevens en Doornbos werkten nauw samen in het onderzoek binnen adaptief onderwijs. Professor en orthopedagoog Luc Stevens aan de Universiteit Utrecht liet zich in 1987 met regelmaat kritisch uit over de vormgeving en het beleid van het speciaal onderwijs. Het Ministerie van Onderwijs en Wetenschappen en de Landelijke vakorganisaties gaven daarom hem en professor Doornbos van de Universiteit van Amsterdam de opdracht om onderzoek te doen naar de groei en mogelijkheden binnen het speciaal onderwijs. Luc Stevens staat sinds 1994 tot vandaag de dag zeer bekend om zijn bijdragen en onderzoek omtrent het adaptief onderwijs. Bepaalde ideeën heeft hij ontleend aan werken van psycholoog Deci. Professor Doornbos (Universiteit van Amsterdam) bracht in 1990 in kaart welke mogelijkheden er zijn voor adaptief onderwijs en welke veranderingen nodig waren om adaptief onderwijs te kunnen presenteren aan de rest van de wereld. In 1993 wordt het iets anders geformuleerd in een beleidsanalyse Weer Samen naar School genaamd. Adaptief onderwijs wordt daarbij omschreven als "(...) Om toegesneden onderwijs te geven aan leerlingen die specifieke onderwijskundige behoeften met zich meebrengen." Twee manieren van aanpak adaptief onderwijs [bewerken] Er zijn twee manieren te onderscheiden, te weten 1.De zogenaamde ad-hocaanpak, waarbij de mogelijkheden van adaptief onderwijs voor kortere periodes wordt bekeken. Er wordt daarbij gekeken naar wat de leerling zelf aangeeft, er wordt ingespeeld op de behoeften van de leerling die op dat moment het meest aanwezig zijn. 2.En de structurele aanpak, waarbij er voor langere tijd een onderwijsplanning wordt gemaakt. Het verschil met de ad-hocaanpak is dat de structurele methode niet slechts incidenteel is maar echt voor langere tijd overzicht biedt van de behoeften van de leerling. Effecten op verdere leven [bewerken] Er zijn te weinig studies die duiden wat de effecten op langere termijn zijn als een kind in een adaptieve leeromgeving is opgegroeid. Er komen namelijk signalen dat het adaptieve karakter gehandhaafd moet blijven om hetzelfde niveau/type werkresultaten en leef/werk-houding te houden. We onderscheiden hierin twee soorten adaptieve voorwaarden, waarvan de tweede dus onvoorwaardelijk voor "de rest" van het leven aan moeten blijven om gedrag/inzet/kennis/vaardigheden te consolideren type-1 Soorten adaptaties die gaande het inleer-proces verminderen omdat de vaardigheid de kans krijgt een tweede natuur te worden. Hiertoe lijken enkele neuro-eisen als randvoorwaarden nodig Het kind moet de leersituatie herkennen, dan wel de trigger herkennen om een vaardigheid te tonen; Het kind moet de resultaten in kunnen schatten op effect en nut/kwaliteit. type-2 Soorten adaptaties die blijvend nodig zijn Het kind ontbeert de kwaliteiten van reflectie en inschatten, en kan zo niet goed zelf omgaan met het oproepen en analyseren van gevraagde vaardigheden. Dit soort adaptaties moeten overgedragen worden naar volgende scholen en uiteindelijk naar zowel komende werkomgevingen als privé-omgevingen. Kritiek [bewerken] Omdat het hier een ideaal betreft, is er geen wetenschappelijk onderzoek beschikbaar waaruit blijkt dat deze onderwijsfilosofie goede leerresultaten oplevert. Hierdoor is er ook stevige kritiek op deze onderwijsvernieuwing door deskundigen die stellen dat grootschalige onderwijsvernieuwingen evidence-based dienen te zijn. Nederlandse wetgeving [bewerken] Het wetsvoorstel Wijziging van enkele onderwijswetten in verband met een herziening van de organisatie en financiering van de ondersteuning van leerlingen in het basisonderwijs, speciaal en voortgezet speciaal onderwijs, voortgezet onderwijs en beroepsonderwijs is door de Tweede Kamer aanvaard en is aanhangig in de Eerste Kamer. Volgens het Stabiliteitsprogramma Nederland 2012 van april 2012 zullen bezuinigingen op het bijzonder om passend onderwijs voor een bedrag van 100 miljoen per jaar echter niet doorgaan. Zie ook [bewerken] Inclusief onderwijs Categorie Onderwijsvorm
https://w.atwiki.jp/touhoukashi/pages/3328.html
【登録タグ D Liz Triangle lily-an スカイルーイン 曲 神風】 【注意】 現在、このページはJavaScriptの利用が一時制限されています。この表示状態ではトラック情報が正しく表示されません。 この問題は、以下のいずれかが原因となっています。 ページがAMP表示となっている ウィキ内検索からページを表示している これを解決するには、こちらをクリックし、ページを通常表示にしてください。 /** General styling **/ @font-face { font-family Noto Sans JP ; font-display swap; font-style normal; font-weight 350; src url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/10/NotoSansCJKjp-DemiLight.woff2) format( woff2 ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/9/NotoSansCJKjp-DemiLight.woff) format( woff ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/8/NotoSansCJKjp-DemiLight.ttf) format( truetype ); } @font-face { font-family Noto Sans JP ; font-display swap; font-style normal; font-weight bold; src url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/13/NotoSansCJKjp-Medium.woff2) format( woff2 ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/12/NotoSansCJKjp-Medium.woff) format( woff ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/11/NotoSansCJKjp-Medium.ttf) format( truetype ); } rt { font-family Arial, Verdana, Helvetica, sans-serif; } /** Main table styling **/ #trackinfo, #lyrics { font-family Noto Sans JP , sans-serif; font-weight 350; } .track_number { font-family Rockwell; font-weight bold; } .track_number after { content . ; } #track_args, .amp_text { display none; } #trackinfo { position relative; float right; margin 0 0 1em 1em; padding 0.3em; width 320px; border-collapse separate; border-radius 5px; border-spacing 0; background-color #F9F9F9; font-size 90%; line-height 1.4em; } #trackinfo th { white-space nowrap; } #trackinfo th, #trackinfo td { border none !important; } #trackinfo thead th { background-color #D8D8D8; box-shadow 0 -3px #F9F9F9 inset; padding 4px 2.5em 7px; white-space normal; font-size 120%; text-align center; } .trackrow { background-color #F0F0F0; box-shadow 0 2px #F9F9F9 inset, 0 -2px #F9F9F9 inset; } #trackinfo td ul { margin 0; padding 0; list-style none; } #trackinfo li { line-height 16px; } #trackinfo li nth-of-type(n+2) { margin-top 6px; } #trackinfo dl { margin 0; } #trackinfo dt { font-size small; font-weight bold; } #trackinfo dd { margin-left 1.2em; } #trackinfo dd + dt { margin-top .5em; } #trackinfo_help { position absolute; top 3px; right 8px; font-size 80%; } /** Media styling **/ #trackinfo .media th { background-color #D8D8D8; padding 4px 0; font-size 95%; text-align center; } .media td { padding 0 2px; } .media iframe nth-of-type(n+2) { margin-top 0.3em; } .youtube + .nicovideo, .youtube + .soundcloud, .nicovideo + .soundcloud { margin-top 0.75em; } .media_section { display flex; align-items center; text-align center; } .media_section before, .media_section after { display block; flex-grow 1; content ; height 1px; } .media_section before { margin-right 0.5em; background linear-gradient(-90deg, #888, transparent); } .media_section after { margin-left 0.5em; background linear-gradient(90deg, #888, transparent); } .media_notice { color firebrick; font-size 77.5%; } /** Around track styling **/ .next-track { float right; } /** Infomation styling **/ #trackinfo .info_header th { padding .3em .5em; background-color #D8D8D8; font-size 95%; } #trackinfo .infomation_show_btn_wrapper { float right; font-size 12px; user-select none; } #trackinfo .infomation_show_btn { cursor pointer; } #trackinfo .info_content td { padding 0 0 0 5px; height 0; transition .3s; } #trackinfo .info_content ul { padding 0; margin 0; max-height 0; list-style initial; transition .3s; } #trackinfo .info_content li { opacity 0; visibility hidden; margin 0 0 0 1.5em; transition .3s, opacity .2s; } #trackinfo .info_content.infomation_show td { padding 5px; height 100%; } #trackinfo .info_content.infomation_show ul { padding 5px 0; max-height 50em; } #trackinfo .info_content.infomation_show li { opacity 1; visibility visible; } #trackinfo .info_content.infomation_show li nth-of-type(n+2) { margin-top 10px; } /** Lyrics styling **/ #lyrics { font-size 1.06em; line-height 1.6em; } .not_in_card, .inaudible { display inline; position relative; } .not_in_card { border-bottom dashed 1px #D0D0D0; } .tooltip { display flex; visibility hidden; position absolute; top -42.5px; left 0; width 275px; min-height 20px; max-height 100px; padding 10px; border-radius 5px; background-color #555; align-items center; color #FFF; font-size 85%; line-height 20px; text-align center; white-space nowrap; opacity 0; transition 0.7s; -webkit-user-select none; -moz-user-select none; -ms-user-select none; user-select none; } .inaudible .tooltip { top -68.5px; } span hover + .tooltip { visibility visible; top -47.5px; opacity 0.8; transition 0.3s; } .inaudible span hover + .tooltip { top -73.5px; } .not_in_card span.hide { top -42.5px; opacity 0; transition 0.7s; } .inaudible .img { display inline-block; width 3.45em; height 1.25em; margin-right 4px; margin-bottom -3.5px; margin-left 4px; background-image url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2971/7/Inaudible.png); background-size contain; background-repeat no-repeat; } .not_in_card after, .inaudible .img after { content ; visibility hidden; position absolute; top -8.5px; left 42.5%; border-width 5px; border-style solid; border-color #555 transparent transparent transparent; opacity 0; transition 0.7s; } .not_in_card hover after, .inaudible .img hover after { content ; visibility visible; top -13.5px; left 42.5%; opacity 0.8; transition 0.3s; } .not_in_card after { top -2.5px; left 50%; } .not_in_card hover after { top -7.5px; left 50%; } .not_in_card.hide after { visibility hidden; top -2.5px; opacity 0; transition 0.7s; } /** For mobile device styling **/ .uk-overflow-container { display inline; } #trackinfo.mobile { display table; float none; width 100%; margin auto; margin-bottom 1em; } #trackinfo.mobile th { text-transform none; } #trackinfo.mobile tbody tr not(.media) th { text-align left; background-color unset; } #trackinfo.mobile td { white-space normal; } document.addEventListener( DOMContentLoaded , function() { use strict ; const headers = { title アルバム別曲名 , album アルバム , circle サークル , vocal Vocal , lyric Lyric , chorus Chorus , narrator Narration , rap Rap , voice Voice , whistle Whistle (口笛) , translate Translation (翻訳) , arrange Arrange , artist Artist , bass Bass , cajon Cajon (カホン) , drum Drum , guitar Guitar , keyboard Keyboard , mc MC , mix Mix , piano Piano , sax Sax , strings Strings , synthesizer Synthesizer , trumpet Trumpet , violin Violin , original 原曲 , image_song イメージ曲 }; const rPagename = /(?=^|.*
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3025.html
ZWEITER AUFZUG Erste Szene (Marta und Pedro sitzen in derselben Stellung wie am Ende des ersten Aufzugs. Morgendämmerung) NURIS STIMME (hinter der Szene, näherkommend) Die Sterne gingen zur Ruh, der Tag ist aufgewacht; reibt sich die Augen aus und lacht. Wer darf noch traurig sein im hellen Sonnenschein? (Marta ist aufgewacht. Sie wirft einen Blick auf den noch immer schlafenden Pedro und verschwindet während Nuris Gesang in ihrem Zimmer) Die Welt ist schön, die Welt ist weit, die Sonne füllt sie mit Fröhlichkeit. Ich möchte ihr küssen das goldne Gesicht, doch küssen, nein, das läßt sie sich nicht. Sie ist so weit, und ich bin so klein, ich bin nur ein dummes Mägdelein. Gott grüss dich, Pedro! PEDRO Marta! NURI Nicht Marta ist es! Ich bin s bloß. PEDRO Und wo ist Marta? NURI Das fragst du mich? Bist du denn nicht der Ehemann? Seit gestern abend bist du s schon! PEDRO Seit gestern abend! NURI Ich stricke dir hier eine schöne Jacke. Die deine ist grau und häßlich PEDRO Laß sein, mein Kind, ich werde sie nicht tragen. Und eh sie fertig, ist, bin ich weit fort. NURI Fort willst du? PEDRO Von Marta will ich fort. Es macht mich toll! Wie kam das Licht in jenes Zimmer! Wer war s? Ich will ihn töten! Ich geb nicht Ruh, bis ich ihm nicht das Messer in die Gurgel stoße! NURI Was ist dir, Pedro? PEDRO Verzeih, mein Kind! NURI Tut dir was weh? Ich weiß ja, was dir wehe tut. Ist Marta nicht lieb zu dir? Und lachen die Leute? PEDRO Die Leute lachen? NURI Sie sagen alle »Ach, der arme Pedro!« Und lachen und kichern dabei. Warum denn bloß? PEDRO Warum? Warum? Sie wissen um mein Elend. Nur ich, ich weiß nicht, wer es war Warum, ach warum kam ich herab? Herab von meinen Höhn, wo ich in Frieden lebte! NURI Du tust mir leid. Kann ich dir gar nicht helfen? Ich hab dich lieb. Ich möcht dich fröhlich sehn. PEDRO Du gutes Kind! (Er fährt ihr durch die Haare) Zweite Szene (Marta tritt langsam aus der Kammer) NURI Da ist Marta. Nun will ich gehen. PEDRO O geh nicht, bleibe! MARTA (für sich) Was hat er an dem Mädchen? Was schwätzt er nur mit ihr? Gefällt sie ihm wohl gar? (Sie schürt das Feuer, über dem ein Topf hängt) Dummes Feuer, willst du gar nicht brennen! Wovon reden sie nur? Ich will nicht! Will nicht! NURI Was gibt s denn neues? MARTA O, Nuri, weißt du, was es neues gibt? Ich will dich nicht mehr sehen! Geh fort aus diesem Haus! NURI Hörst du es, Pedro? Marta jagt mich fort. Ich wollt ihr helfen. MARTA Ich brauch dich nicht! Geh fort, sonst schlag ich dich! NURI Was hab ich denn getan? MARTA Ich will dich nicht mehr sehen! NURI Ich geh nur dann, wenn Pedro mir s befiehlt, er ist der Mann im Haus. MARTA So laß von Pedro dir es sagen. PEDRO Tu nur, was Marta dir befiehlt. Ich hab hier nichts zu reden. Sei gut, mein Kind, und geh. MARTA Nein, bleibe jetzt, ich will nicht, daß du gehst. NURI Was soll ich tun? PEDRO Geh nur, mein Kind, ich werde dich begleiten. MARTA Das darfst du nicht! Du bleibst bei mir, weil du... PEDRO Weil ich? MARTA Ich weiß nicht, weiß es nicht. (Sie sinkt weinend auf einen Stuhl) PEDRO Meinst du vielleicht, daß Marta weint? Fällt ihr nicht ein! Im Gegenteil, sie lacht. Wir lachen beide ja seit gestern, seit unserm Hochzeitstag. (Er führt Nuri, die er um die Hüfte faßt, fort) So komm, mein liebes Kind, und folge mir. Kehr nie zurück zu uns ins Haus. Was willst du hier? Hier wohnt das Unglück, hier wohnen wir. (Er geht mit Nuri ab) MARTA Er soll mit ihr nicht sprechen! Er soll mit ihr nicht gehn! Er ist ja mein! Und niemand soll mir Pedro rauben! (Wie sie auf die Tür zugeht, stößt sie mit Tommaso zusammen) Dritte Szene TOMMASO Wo willst du hin? MARTA Ich weiß es nicht! Bei Gott, ich weiß es nicht! TOMMASO Ich sah, wie Pedro von hier fortging, verzweiflungsvoll. MARTA Verzweiflungsvoll! TOMMASO Man lacht ihn aus und er weiß nicht, warum. Man spottet sein, und er kann keinen fassen. Sie alle kennen seine Schande. Nur er kennt ihren Namen nicht. Er wird mich fragen »Sag, Tommaso, wer ist s? Wie heißt der Mann? Ich schlag ihn tot!« Und ich, ich war der Fürsprech dieser Ehe. Dich aber hass ich! Schlagen möcht ich dich! MARTA So tu s! TOMMASO Nun weiß ich, was du bist. Du bist eine... MARTA Ihr dürft mich schlagen, doch beschimpfen nicht. Sagt mir, Tommaso, hattet ihr kein Kind? TOMMASO Ich hatte eine Tochter. Der Himmel nahm sie mir. MARTA Denkt Eurer Tochter, eh Ihr mich verurteilt! Wärt Ihr vor ihr gestorben, wäre sie allein gestanden in der bösen Welt, in Not, in Elend. Wer hätt sie beschützt? O Gott im Himmel, erbarme dich mein und nimm mich endlich zu dir! Nur du kannst mich retten, nur du mich erlösen! (Sie sinkt weinend auf einen Stuhl) TOMMASO Du weinst? Das sind echte Tränen! MARTA Erfahren sollt Ihr, wie alles kam. Ich lüge nicht, so wahr ich elend bin! Wollt Ihr mich hören? TOMMASO So sprich! MARTA Ich weiß nicht, wer mein Vater war. Ich sah ihn nie, weiß nichts von ihm. Die Mutter bettelte in Barcelona In Sonnenbrand und Schnee und Regen stand ich mit ihr, der blinden Frau, vor Kirchentüren und an Straßenecken. Sie sprach kein Wort. Mit ausgestreckter Hand stand sie nur da. Ich klammert mich an sie und weinte in die Falten ihres Kleides. Und eines Tages kam ein Mann zu uns, ein lahmer Alter. Und wir bettelten zu dritt. Die Mutter und der Alte, sie schlugen sich und zankten oft ganze Nächte lang. O welch ein Leben voller Qual war das! Doch eines Nachts gab s keinen lauten Lärm. Still lag die Mutter auf der Erde, stumm saß der Alte neben ihr. Am Morgen aber stand er auf und sagt zu mir sie ist gestorben. Der Worte Sinn verstand ich nicht. Und Jahre später weint ich um die Mutter erst. TOMMASO Erzähle weiter! MARTA Von Barcelona zogen wir hinaus ins flache Land, von Dorf zu Dorf. Ich wuchs heran. Wie gerne, ach, hätt Arbeit ich gesucht. Der Alte aber hielt mich fest. Er ließ mich tanzen und die Leute gafften und warfen mir die Münzen vor die Füße Er war zufrieden. Und was kümmert s ihn, daß ich die langen Nächte still durchweinte. TOMMASO Du armes Kind! MARTA So kamen wir denn eines Tags hierher. Ich tanzte vor den Bauern, und der Alte ging umher und heischte milde Gaben. Da trat ein Mann zu mir, sie nannten ihn den Herrn, und Sebastiano war s. Er strich mir übers Haar und fragte mich, wieso es komme, daß ich so schön geworden, wo ich das Tanzen gelernt? Zum erstenmal sprach einer gut mit mir. Dann wandte sich der Herr zu meinem Herrn und frug ihn, ob er hier nicht bleiben wolle, als Müller auf der Mühle. Ich sah ihn bittend an O nicht mehr betteln gehn und nicht mehr tanzen müssen auf der Straße! Der Alte sprach leise mit Sebastiano. Sie stritten und sie feilschten... und wir blieben. Ich zählte damals dreizehn Jahre. Und jeden Tag kam Sebastiano. Er brachte mir Geschenke, bat und drohte. Der Alte schlug mich, riß mich bei den Haaren. Wenn ich den Herrn nicht erhörte, wär es aus mit Ruh und Frieden. Ich sollte wieder betteln, wieder tanzen, nein, nein, nein! Und so ist es geschehn. TOMMASO Du Unglückselige! MARTA Ein Wunder geschah mir war es in der Kirche, als sprach zu mir ein Bote aus der Höh Das ist dein Mann, dein Schutz und Stab, er wird dich retten aus aller Not und Qual. Und Pedro, Pedro liebt mich, er liebt mich wirklich, die ich s nicht verdiene. TOMMASO Wenn du ihn liebst, so kenn ich deine Pflicht Du mußt ihm alles sagen. MARTA Ich soll ihm sagen? Soll ihm meine Schande sagen? Und wenn er geht? Und wenn ich ihn verliere? TOMMASO Er muss es wissen! Muss von dir es wissen. Genug der Lüge. Hab den Mut zur Wahrheit! MARTA So betet für mich! TOMMASO Das will ich tun! Ich will vom Himmel Stärke dir erflehn, als wärst du meine Tochter. Vertrau auf Gott, der Wunder tut. Der Wunder größtes aber ist die Liebe. MARTA (kniet vor ihm nieder) So segnet mich. TOMMASO In seine Arme schliess dich Gott, der Allverzeihende. Er gebe dir Stärke, er gebe dir Mut, der Allbarmherzige! Vertrau auf ihn und du bist stark, blick auf zu ihm und seine Gnade ist dein Schild. (Man hört im Hintergrund Stimmen, Lachen und Schwatzen) MARTA Die Weiber kommen, und Nuri ist mit ihnen. Ich will sie nicht sehen, lebt wohl. (Marta geht ab) Vierte Szene (Pepa, Antonia, nuri und Rosalia treten ein) PEPA Da ist Tommaso. Er muss reden! ANTONIA Wo ist Marta? Wo ist Pedro? ROSALIA Erzähl uns, was geschah. TOMMASO Ich weiß von nichts. PEPA Er will gehn! (ihn zurückhaltend) So wart doch einen Augenblick! TOMMASO Frieden sei mit euch! (Er geht ab) ANTONIA Der alte Brummbär, nicht reden will er! NURI Er weiß ja nichts. Nur ich weiß viel. PEPA, ANTONIA, ROSALIA O gute Nuri, liebes, süßes Kind, erzähl uns rasch, wie war s, was ist geschehn? NURI Macht keinen Lärm, denn Pedro kommt. Wollt ihr was erfahren, so fragt ihn selbst. Fünfte Szene (Pedro tritt ein. Alle weichen zurück. Er geht nach vorne und setzt sich nieder) PEPA Ei, so mürrisch, so verdrießlich! ROSALIA Am Morgen nach der Hochzeit! (Pepa, Antonia und Rosalia lachen Pedro aus) PEDRO Was für Recht habt ihr zu lachen? PEPA Wir lachen ja nicht. ANTONIA Nein, niemand hat gelacht. PEDRO Ich ertrag es nicht länger, ich will, daß ihr sprecht. Mit dem Lachen ist es aus! (Er faßt Pepa an) Sprich du für alle! Ihr lachtet gestern, lachtet heut. Was hab ich euch getan? Was tat euch Marta? (Er schüttelt sie mit beiden Armen) Ihr sollt mir Antwort geben, schamlose Weiber! ROSALIA Du bist ein Narr! PEDRO Ein Narr bin ich. Da hast du recht. Doch ihr treibt mich zum Wahnsinn. Ist dir dein Leben lieb, so rede jetzt! Warum habt ihr gelacht? ANTONIA So frag doch Marta! PEPA, ANTONIA, ROSALIA So frag doch Marta! PEDRO Marta? Ich soll sie fragen? PEPA, ANTONIA, ROSALIA Frag Marta! NURI Frag Marta! PEPA, ANTONIA, ROSALIA Da kommt sie selbst! (Sie gehen ab) Sechste Szene (Marta kommt herein, nimmt den Topf vom Feuer und stellt ihn auf den Tisch) MARTA Das Essen ist da. PEDRO Ich kann nicht essen, Marta, ich will mit dir sprechen. MARTA (näherkommend) Was willst du mir sagen? PEDRO Bleib mir vom Leibe, geh! Ich kehr zurück in meine Berge, woher ich kam, leb wohl! MARTA Du darfst nicht gehn, um Christi Wunden willen! Verzeihe PEDRO Ich soll dir verzeihen? Du hast mich betrogen! Verachten, verfluchen sollt ich dich! Ich sollt dich töten! MARTA Ja, töte mich, ich bitte dich darum. PEDRO Dich töten, nein. Ich gehe fort und seh dich niemals wieder. MARTA (versucht verzweifelt, ihn zurückzuhalten) Du hast den Mut nicht, mich zu töten! Ja, du hast Furcht, ein feiger Wicht bist du! PEDRO Ich, Furcht? MARTA Beschimpf mich, schlag mich, tritt mich mit Füßen! Stoß mir das Messer in die Brust, nur geh nicht fort! (Sie umklammert seine Knie) PEDRO Im Tiefland sterb ich, laß mich auf die Berge, bleib du in deinem Sumpf! Mit ihm! (Er macht sich von ihr los, stößt sie zurück und geht dem Tor zu. Sie ist auf den Boden gefallen, wo sie sich aufrichtet) MARTA (verzweiflungsvoll, fast irre) Mit ihm, den ich liebe! Ja, du sprichst wahr ich hab dich betrogen, hörst du es wohl? Du bist ein Feigling und strafst mich nicht. Geh nicht fort von mir, Pedro! Ich hab einem andern gehört. Sein war ich. Hörst du mich wohl? Sein und nicht dein! PEDRO (kehrt wütend zurück und droht ihr mit der Faust) Schweig! (Marta steht auf) MARTA Ein Dummkopf bist du. Begreifst du denn nicht? Ich hab dich betrogen und lache darob. (Sie lacht wie eine Wahnsinnige) Ich lache wie alle. Die Hochzeit war lustig! Sie lachten alle, und er, er, er lachte auch. (Sie lacht) PEDRO (stürzt auf den Tisch zu und ergreift das Messer) Gott soll mich strafen, wenn ich nicht... MARTA (hängt sich an seinen Arm) Der andere lachte. Hahaha! PEDRO (das Messer schwingend) Des Todes bist du! MARTA So hab den Mut und stoße zu! Laß sehen, ob du kein Feigling bist! PEDRO (sich wieder von ihr entfernend) Ich tu dir nichts zu Leide! MARTA Welch ein feiger Wicht bist du! Um eine Handvoll Geld hast du dich verkauft! PEDRO (außer sich, führt er einen Stoß gegen sie) Ich mich verkauft... (gesprochen) Verruchte! (verwundet sie am Arm) MARTA Ah, endlich! PEDRO (schleudert entsetzt das Messer von sich) Was hab ich getan? MARTA Mein Blut vergossen hast du, oh, wenn du wüßtest, wie selig ich bin! PEDRO Verflucht bin ich! Ich bin ein wildes Tier! (Er sinkt auf einen Stuhl. Marta nähert sich ihm, sinkt in die Knie und schlingt die Arme um ihn) MARTA Du hast nur deine Pflicht getan! Ich wollte ja den Tod durch dich! Ich bitte dich, stoß zu, hier, mitten in das Herz! PEDRO Laß mich! MARTA Siehst du denn nicht, daß mir das Leben zur Last? Ich muss ja sterben! Und ich wär selig, stürb ich durch dich! Nichts wäscht mich rein von Schuld und Sünde als nur mein Tod. Doch glaube mir, mein Pedro, glaube mir, ich war nicht schlecht, ich war nur elend. Die Menschen gingen böse mit mir um. Mein Glück zertraten sie. Nur einen Augenblick des Glücks kannst du mir geben töte mich und mach ein Ende! PEDRO (sie in seine Arme schließend) Ich soll dich töten? Dich, die ich liebe? Seitdem ich dich sah, bin ich ja toll von Liebe. Was kümmert s mich, wer du auch seist! Was kümmert s mich, was du getan! Du hast mich behext, ich kann nicht los von deines Herzens Zauber. Und wie ich mich auch wehren mag, ich komme tiefer stets in deinen Bann. Ich will dich küssen, will dich halten, will mich verbeißen in dich Ich heb dich auf und trag dich fort in meine Berge. Im Sturmgetos, im wirbelnden Schnee, in meiner Berge freier Luft, dort will ich Hochzeit mit dir halten, dort raubt dich mir niemand, niemand, dort bist du mein! Nun mögen sie kommen, ich trotze ihnen! MARTA Mein Gott! PEDRO (will sie halten) Nun bist du mein! MARTA Nein, nein! PEDRO Marta! MARTA Eh du mich küssest, sollst du wissen, ob du es darfst. Ich will dir erzählen, wie alles geschah. Dann richte mich! Dann tu, was Gottes Wille ist! PEDRO Nein, nein, nicht hier! Wir wollen hinauf in die Berge! MARTA Wir wollen hinauf in die Berge! MARTA, PEDRO An Gottes Brust uns legen! PEDRO So komm! MARTA Ich komm! PEDRO So komm! (Sie gehen dem Tore zu) Siebente Szene SEBASTIANO (tritt den beiden entgegen) Recht guten Tag! Was gibt es neues? PEDRO Gut, daß Ihr kommt. Nehmt Eure Mühle wieder. Ich kehr zurück, woher ich kam. SEBASTIANO (ohne auf ihn zu achten, zu Marta) Heut abend kommt der Vater meiner Braut. Bis dahin will ich lustig sein. Ich sah dich lang nicht tanzen! Tanz mir was vor, ich spiel dir auf. Tanz! Sag ich dir. (Bauern und Bäuerinnen treten ein. Sebastiano ergreift eine Gitarre) Hüll in die Mantilla dich fester ein, verbirg den Kopf im Schleier Nun tanze, Geliebte, nun tanze fein, mir zur Feier. Dreh dich im Takt der Melodie und wieg dich in den Hüften und heb das Knie. Nun tanze, Geliebte, nun tanze fein, mir zur Feier. BAUERN, BÄUERINNEN Dreh dich im Takt der Melodie etc. PEDRO Hör auf! Und du, Marta, komm fort! SEBASTIANO Nun zeige im Tanze, was dich bewegt, zeig mir in deinem Blicke wie laut das Herz entgegen mir schlägt, dem Liebesglücke. Ich weiß von Küssen verschwiegen und heiß und tausend Tändelein, des Sängers Preis! Wie laut das Herz entgegenschlägt dem Liebesglücke. BAUERN, BÄUERINNEN Ich weiß von Küssen etc. PEDRO Marta, komm fort! SEBASTIANO Was sagt der Mensch? MARTA Er sagt... PEDRO Wir wollen fort! MARTA Wir wollen fort! BAUERN, BÄUERINNEN Sie wollen fort! SEBASTIANO Du bist von Sinnen! Es darf nicht sein! (Er greift Marta am Arm) PEDRO O Herr, was tut Ihr denn? SEBASTIANO Ich halte, was mein ist! PEDRO Ist Marta nicht mein Weib? MARTA Ich geh mit Pedro, und Ihr habt kein Recht mir zu verbieten! SEBASTIANO Kein Recht? Das will ich sehn! (zu den Leuten) Jagt mir den Kerl hier vom Hof! (zu Marta) Und du bleibst hier! PEDRO (faßt Marta beide Hand) Mein Weib ist mein, und wir gehn fort! SEBASTIANO Da, nimm für deine Frechheit, du Lump, du Taugenichts! (Er gibt ihm eine Ohrfeige) PEDRO (wütend aufschreiend) Ah! MARTA Pedro, er hat dich geschlagen! Nimm Rache dafür! PEDRO Wie darf ich denn? Er ist der Herr! MARTA Der Herr ist er?! Er war es, der in Schand und Schmach dein Weib gestoßen hat. Er brachte Unheil über mich und dich. Er kam heut Nacht in meine Kammer! PEDRO Was sagst du da? Ihr!! (Er will sich auf Sebastiano stürzen, aber die anderen halten ihn zurück) Du Schuft! Du Dieb! SEBASTIANO Schafft ihn fort! PEDRO Ich töte dich! SEBASTIANO Was zaudert ihr? Hinaus mit ihm! PEDRO Laßt mich los! Los! sag ich! Dein Blut will ich! Dein Leben! BAUERN, BÄUERINNEN Hinaus! Fort! SEBASTIANO (Marta packend) Die aber bleibt mein für immer! MARTA Pedro, mein Pedro, hilf! PEDRO Ich helfe dir! So wahr ein Gott im Himmel ist! Ich helfe dir! (Die Männer bringen den wütenden Pedro fort, und Sebastiano wendet sich lachend und selbstbewußt Marta zu, die bewußtlos zu Boden gesunken ist. Tommaso erscheint) Achte Szene SEBASTIANO Was wollt Ihr, he? TOMMASO Den Vater Eurer Braut sprach ich soeben. SEBASTIANO Was sagt er Euch? TOMMASO Er läßt Euch grüßen und s ist alles aus! Schlagt Euch nur seine Tochter aus dem Kopf. SEBASTIANO Tod und Teufel! Wer hat ihm gesagt? TOMMASO Ich sagt ihm alles. Ja, ich selbst. SEBASTIANO Schwachsinniger Alter! (Tommaso ab) MARTA (gesprochen) Heilige Jungfrau, steh mir bei! SEBASTIANO Nun hab ich nichts als dich mehr auf der Welt Die Braut ist verloren, verloren bin ich selbst! Dich aber laß ich nicht. MARTA Du kannst mich töten, doch mich halten nicht! SEBASTIANO Ei, mein Schätzchen, du bist wild. Ich will den Trotz dir schon vertreiben. Die Mühle hier ist mein, und du bist mein! Versuchs, mir zu entrinnen! MARTA Bei welcher Macht des Himmels soll ich flehen um meine Freiheit? SEBASTIANO Der Himmel, der bleibt taub. Schrei nur zu Gott und seinen Heiligen. Ich trotze ihnen. Hier diese Mühle ist mein letzter Port. Hier will ich bleiben , vereint mit dir, mag draußen auch die Welt in Trümmer gehn! MARTA So kennst du keine Gnade? SEBASTIANO Liebe, ja, doch Gnade nicht! Ich kann nicht leben ohne dich! Ich kann nicht atmen ohne dich! MARTA Auch ich kenn eines nur die Liebe! Ich liebe Pedro! Hörst du mich?! SEBASTIANO Nenn diesen Namen nicht, verflucht sei er! MARTA Ich schreie ihn, so laut ich kann! Mein Pedro komm und hilf! SEBASTIANO Schweig, Marta, du machst mich rasend! MARTA Ich bin nicht mehr die schwache Marta von einst, das arme, hilflose Kind. Nicht mich verteidig ich. Ich kämpf um meine Liebe. Um Pedro kämpfe ich, ich kämpfe um mein Glück! Die Marta, die du kanntest, ist verschwunden. Hier steht ein Weib, bereit zum Tode um ihrer Liebe willen. SEBASTIANO Wie schön der Zorn dich kleidet! Ich will dich küssen! MARTA Laß mich! SEBASTIANO Komm! MARTA Zurück! Pedro! SEBASTIANO Ein Wille gilt s, der meine! Ich zwinge dich zu Boden! MARTA Gibt s keine Rettung? Pedro! Mein Pedro, kommst du nicht? SEBASTIANO Nein, keine Rettung! Mein bist du, mein! Mit meinen Küssen schliess ich dir den Mund. Du rufst vergebens! Nun soll er kommen und dich mir entreißen! Neunte Szene (Pedro stürzt herein und wirft sich auf Sebastiano) PEDRO Da bin ich, und ich entreiss sie dir! MARTA Mein Pedro! SEBASTIANO Wo kommst du her? PEDRO Ich komme durch dieselbe Tür, durch die du heute Nacht als Herr und Dieb gekommen bist. Nun sind wir allein, Mann gegen Mann! SEBASTIANO Mach fort, rasch! PEDRO Ich soll fort? Ich? Ich bin nicht mehr der Tölpel, den du dir von Roccabruna holen wolltest. Ich bin dein Knecht nicht mehr, wir beide stehn jetzt gleich, Mann gegen Mann! SEBASTIANO Du wagst es? Warte nur! (Er will zum Tor) MARTA Pedro! PEDRO (stellt sich mit einem Sprung zwischen Sebastiano und das Tor) Entwischen willst du, feiger Hund? Nein, du entkommst mir nicht! Wir wollen beide hier zu Ende kommen. Hier steht mein Weib! Ich hab ein Recht auf sie! Du willst es mir bestreiten! Nimm sie dir! Doch du mußt sie erkämpfen! Dem Sieger soll sie angehören. Und Sieger ist, der jetzt am Leben bleibt! SEBASTIANO Ein Messer hast du? Ich hab keines. PEDRO Ich brauch es nicht. Die Waffe, dich zu töten, trag ich im Herzen. (Er wirft das Messer weg) Komm, jetzt sind wir gleich. MARTA Was machst du, Pedro? PEDRO Bleib wo du bist und lasse mich. (zu Sebastiano) Was zauderst du? Nun sind wir gleich! SEBASTIANO Nun hüte dich! (Er stürzt sich auf das Messer) MARTA Ah! PEDRO (hat Sebastianos Absicht durchschaut, macht einen Sprung und stellt einen Fuß auf das Messer) Verräter! Glaubst du, ich schlafe? Nun hol dir das Messer! SEBASTIANO Gottverfluchter! PEDRO Du dauerst mich. Hast wirklich Pech! Vorbei ist deine Zeit und alles geht zu Ende! Ich mach ein Ende! SEBASTIANO Auch ich kann ringen! PEDRO So versuch s und wehre dich! (Sie kämpfen) MARTA O Gott im Himmel, heilige Jungfrau, Mutter der Gnaden, steh mir bei! PEDRO (faßt ihn beim Hals) Wehre dich! SEBASTIANO Hilfe! Hilfe! PEDRO Ruf sie nur! Ruf sie nur, deine Hunde! SEBASTIANO (gesprochen) Du erwürgst mich! MARTA (gesprochen) Mutter der Gnaden! PEDRO Du kannst dich nicht mehr wehren! Dein Leben lösch ich aus wie eine Kerze, die der Wind verlöscht. (Er erwürgt ihn) Da schau, nun ist er tot! Zehnte Szene (Männer und Frauen, Pepa, Rosalia, Antonia, Nuri und Tommaso treten auf) PEDRO He, Burschen, her! Ihr Weiber, kommt! Kommt alle her! BAUERN Was gibt s? BÄUERINNEN Was gibt s? PEDRO Der Herr ruft euch! PEPA (gesprochen) Tot? ROSALIA (gesprochen) O großer Gott! TOMMASO Des Himmels Strafe hat ihn gefällt! Gott sei dem Sünder gnädig! PEDRO Und nun, ihr Leute, lacht doch, lacht! Nun ist es Zeit zum Lachen! Du aber, Marta, komm! Wir wollen gehn. MARTA Ja, fort von hier! PEDRO Hinauf in meine Berge, hinauf zu Licht und Freiheit! Fort aus dem Tiefland! Macht Platz, ihr alle, gebt uns Raum! Ich hab den Wolf erwürgt, den Wolf, den Wolf hab ich getötet! (Er hebt Marta in seine Arme und trägt sie fort. Die Bauern und Bäuerinnen machen dem davoneilenden Paar Platz. Man sieht beide über das Gebirge ziehen) ZWEITER AUFZUG Erste Szene (Marta und Pedro sitzen in derselben Stellung wie am Ende des ersten Aufzugs. Morgendämmerung) NURIS STIMME (hinter der Szene, näherkommend) Die Sterne gingen zur Ruh, der Tag ist aufgewacht; reibt sich die Augen aus und lacht. Wer darf noch traurig sein im hellen Sonnenschein? (Marta ist aufgewacht. Sie wirft einen Blick auf den noch immer schlafenden Pedro und verschwindet während Nuris Gesang in ihrem Zimmer) Die Welt ist schön, die Welt ist weit, die Sonne füllt sie mit Fröhlichkeit. Ich möchte ihr küssen das goldne Gesicht, doch küssen, nein, das läßt sie sich nicht. Sie ist so weit, und ich bin so klein, ich bin nur ein dummes Mägdelein. Gott grüss dich, Pedro! PEDRO Marta! NURI Nicht Marta ist es! Ich bin s bloß. PEDRO Und wo ist Marta? NURI Das fragst du mich? Bist du denn nicht der Ehemann? Seit gestern abend bist du s schon! PEDRO Seit gestern abend! NURI Ich stricke dir hier eine schöne Jacke. Die deine ist grau und häßlich PEDRO Laß sein, mein Kind, ich werde sie nicht tragen. Und eh sie fertig, ist, bin ich weit fort. NURI Fort willst du? PEDRO Von Marta will ich fort. Es macht mich toll! Wie kam das Licht in jenes Zimmer! Wer war s? Ich will ihn töten! Ich geb nicht Ruh, bis ich ihm nicht das Messer in die Gurgel stoße! NURI Was ist dir, Pedro? PEDRO Verzeih, mein Kind! NURI Tut dir was weh? Ich weiß ja, was dir wehe tut. Ist Marta nicht lieb zu dir? Und lachen die Leute? PEDRO Die Leute lachen? NURI Sie sagen alle »Ach, der arme Pedro!« Und lachen und kichern dabei. Warum denn bloß? PEDRO Warum? Warum? Sie wissen um mein Elend. Nur ich, ich weiß nicht, wer es war Warum, ach warum kam ich herab? Herab von meinen Höhn, wo ich in Frieden lebte! NURI Du tust mir leid. Kann ich dir gar nicht helfen? Ich hab dich lieb. Ich möcht dich fröhlich sehn. PEDRO Du gutes Kind! (Er fährt ihr durch die Haare) Zweite Szene (Marta tritt langsam aus der Kammer) NURI Da ist Marta. Nun will ich gehen. PEDRO O geh nicht, bleibe! MARTA (für sich) Was hat er an dem Mädchen? Was schwätzt er nur mit ihr? Gefällt sie ihm wohl gar? (Sie schürt das Feuer, über dem ein Topf hängt) Dummes Feuer, willst du gar nicht brennen! Wovon reden sie nur? Ich will nicht! Will nicht! NURI Was gibt s denn neues? MARTA O, Nuri, weißt du, was es neues gibt? Ich will dich nicht mehr sehen! Geh fort aus diesem Haus! NURI Hörst du es, Pedro? Marta jagt mich fort. Ich wollt ihr helfen. MARTA Ich brauch dich nicht! Geh fort, sonst schlag ich dich! NURI Was hab ich denn getan? MARTA Ich will dich nicht mehr sehen! NURI Ich geh nur dann, wenn Pedro mir s befiehlt, er ist der Mann im Haus. MARTA So laß von Pedro dir es sagen. PEDRO Tu nur, was Marta dir befiehlt. Ich hab hier nichts zu reden. Sei gut, mein Kind, und geh. MARTA Nein, bleibe jetzt, ich will nicht, daß du gehst. NURI Was soll ich tun? PEDRO Geh nur, mein Kind, ich werde dich begleiten. MARTA Das darfst du nicht! Du bleibst bei mir, weil du... PEDRO Weil ich? MARTA Ich weiß nicht, weiß es nicht. (Sie sinkt weinend auf einen Stuhl) PEDRO Meinst du vielleicht, daß Marta weint? Fällt ihr nicht ein! Im Gegenteil, sie lacht. Wir lachen beide ja seit gestern, seit unserm Hochzeitstag. (Er führt Nuri, die er um die Hüfte faßt, fort) So komm, mein liebes Kind, und folge mir. Kehr nie zurück zu uns ins Haus. Was willst du hier? Hier wohnt das Unglück, hier wohnen wir. (Er geht mit Nuri ab) MARTA Er soll mit ihr nicht sprechen! Er soll mit ihr nicht gehn! Er ist ja mein! Und niemand soll mir Pedro rauben! (Wie sie auf die Tür zugeht, stößt sie mit Tommaso zusammen) Dritte Szene TOMMASO Wo willst du hin? MARTA Ich weiß es nicht! Bei Gott, ich weiß es nicht! TOMMASO Ich sah, wie Pedro von hier fortging, verzweiflungsvoll. MARTA Verzweiflungsvoll! TOMMASO Man lacht ihn aus und er weiß nicht, warum. Man spottet sein, und er kann keinen fassen. Sie alle kennen seine Schande. Nur er kennt ihren Namen nicht. Er wird mich fragen »Sag, Tommaso, wer ist s? Wie heißt der Mann? Ich schlag ihn tot!« Und ich, ich war der Fürsprech dieser Ehe. Dich aber hass ich! Schlagen möcht ich dich! MARTA So tu s! TOMMASO Nun weiß ich, was du bist. Du bist eine... MARTA Ihr dürft mich schlagen, doch beschimpfen nicht. Sagt mir, Tommaso, hattet ihr kein Kind? TOMMASO Ich hatte eine Tochter. Der Himmel nahm sie mir. MARTA Denkt Eurer Tochter, eh Ihr mich verurteilt! Wärt Ihr vor ihr gestorben, wäre sie allein gestanden in der bösen Welt, in Not, in Elend. Wer hätt sie beschützt? O Gott im Himmel, erbarme dich mein und nimm mich endlich zu dir! Nur du kannst mich retten, nur du mich erlösen! (Sie sinkt weinend auf einen Stuhl) TOMMASO Du weinst? Das sind echte Tränen! MARTA Erfahren sollt Ihr, wie alles kam. Ich lüge nicht, so wahr ich elend bin! Wollt Ihr mich hören? TOMMASO So sprich! MARTA Ich weiß nicht, wer mein Vater war. Ich sah ihn nie, weiß nichts von ihm. Die Mutter bettelte in Barcelona In Sonnenbrand und Schnee und Regen stand ich mit ihr, der blinden Frau, vor Kirchentüren und an Straßenecken. Sie sprach kein Wort. Mit ausgestreckter Hand stand sie nur da. Ich klammert mich an sie und weinte in die Falten ihres Kleides. Und eines Tages kam ein Mann zu uns, ein lahmer Alter. Und wir bettelten zu dritt. Die Mutter und der Alte, sie schlugen sich und zankten oft ganze Nächte lang. O welch ein Leben voller Qual war das! Doch eines Nachts gab s keinen lauten Lärm. Still lag die Mutter auf der Erde, stumm saß der Alte neben ihr. Am Morgen aber stand er auf und sagt zu mir sie ist gestorben. Der Worte Sinn verstand ich nicht. Und Jahre später weint ich um die Mutter erst. TOMMASO Erzähle weiter! MARTA Von Barcelona zogen wir hinaus ins flache Land, von Dorf zu Dorf. Ich wuchs heran. Wie gerne, ach, hätt Arbeit ich gesucht. Der Alte aber hielt mich fest. Er ließ mich tanzen und die Leute gafften und warfen mir die Münzen vor die Füße Er war zufrieden. Und was kümmert s ihn, daß ich die langen Nächte still durchweinte. TOMMASO Du armes Kind! MARTA So kamen wir denn eines Tags hierher. Ich tanzte vor den Bauern, und der Alte ging umher und heischte milde Gaben. Da trat ein Mann zu mir, sie nannten ihn den Herrn, und Sebastiano war s. Er strich mir übers Haar und fragte mich, wieso es komme, daß ich so schön geworden, wo ich das Tanzen gelernt? Zum erstenmal sprach einer gut mit mir. Dann wandte sich der Herr zu meinem Herrn und frug ihn, ob er hier nicht bleiben wolle, als Müller auf der Mühle. Ich sah ihn bittend an O nicht mehr betteln gehn und nicht mehr tanzen müssen auf der Straße! Der Alte sprach leise mit Sebastiano. Sie stritten und sie feilschten... und wir blieben. Ich zählte damals dreizehn Jahre. Und jeden Tag kam Sebastiano. Er brachte mir Geschenke, bat und drohte. Der Alte schlug mich, riß mich bei den Haaren. Wenn ich den Herrn nicht erhörte, wär es aus mit Ruh und Frieden. Ich sollte wieder betteln, wieder tanzen, nein, nein, nein! Und so ist es geschehn. TOMMASO Du Unglückselige! MARTA Ein Wunder geschah mir war es in der Kirche, als sprach zu mir ein Bote aus der Höh Das ist dein Mann, dein Schutz und Stab, er wird dich retten aus aller Not und Qual. Und Pedro, Pedro liebt mich, er liebt mich wirklich, die ich s nicht verdiene. TOMMASO Wenn du ihn liebst, so kenn ich deine Pflicht Du mußt ihm alles sagen. MARTA Ich soll ihm sagen? Soll ihm meine Schande sagen? Und wenn er geht? Und wenn ich ihn verliere? TOMMASO Er muss es wissen! Muss von dir es wissen. Genug der Lüge. Hab den Mut zur Wahrheit! MARTA So betet für mich! TOMMASO Das will ich tun! Ich will vom Himmel Stärke dir erflehn, als wärst du meine Tochter. Vertrau auf Gott, der Wunder tut. Der Wunder größtes aber ist die Liebe. MARTA (kniet vor ihm nieder) So segnet mich. TOMMASO In seine Arme schliess dich Gott, der Allverzeihende. Er gebe dir Stärke, er gebe dir Mut, der Allbarmherzige! Vertrau auf ihn und du bist stark, blick auf zu ihm und seine Gnade ist dein Schild. (Man hört im Hintergrund Stimmen, Lachen und Schwatzen) MARTA Die Weiber kommen, und Nuri ist mit ihnen. Ich will sie nicht sehen, lebt wohl. (Marta geht ab) Vierte Szene (Pepa, Antonia, nuri und Rosalia treten ein) PEPA Da ist Tommaso. Er muss reden! ANTONIA Wo ist Marta? Wo ist Pedro? ROSALIA Erzähl uns, was geschah. TOMMASO Ich weiß von nichts. PEPA Er will gehn! (ihn zurückhaltend) So wart doch einen Augenblick! TOMMASO Frieden sei mit euch! (Er geht ab) ANTONIA Der alte Brummbär, nicht reden will er! NURI Er weiß ja nichts. Nur ich weiß viel. PEPA, ANTONIA, ROSALIA O gute Nuri, liebes, süßes Kind, erzähl uns rasch, wie war s, was ist geschehn? NURI Macht keinen Lärm, denn Pedro kommt. Wollt ihr was erfahren, so fragt ihn selbst. Fünfte Szene (Pedro tritt ein. Alle weichen zurück. Er geht nach vorne und setzt sich nieder) PEPA Ei, so mürrisch, so verdrießlich! ROSALIA Am Morgen nach der Hochzeit! (Pepa, Antonia und Rosalia lachen Pedro aus) PEDRO Was für Recht habt ihr zu lachen? PEPA Wir lachen ja nicht. ANTONIA Nein, niemand hat gelacht. PEDRO Ich ertrag es nicht länger, ich will, daß ihr sprecht. Mit dem Lachen ist es aus! (Er faßt Pepa an) Sprich du für alle! Ihr lachtet gestern, lachtet heut. Was hab ich euch getan? Was tat euch Marta? (Er schüttelt sie mit beiden Armen) Ihr sollt mir Antwort geben, schamlose Weiber! ROSALIA Du bist ein Narr! PEDRO Ein Narr bin ich. Da hast du recht. Doch ihr treibt mich zum Wahnsinn. Ist dir dein Leben lieb, so rede jetzt! Warum habt ihr gelacht? ANTONIA So frag doch Marta! PEPA, ANTONIA, ROSALIA So frag doch Marta! PEDRO Marta? Ich soll sie fragen? PEPA, ANTONIA, ROSALIA Frag Marta! NURI Frag Marta! PEPA, ANTONIA, ROSALIA Da kommt sie selbst! (Sie gehen ab) Sechste Szene (Marta kommt herein, nimmt den Topf vom Feuer und stellt ihn auf den Tisch) MARTA Das Essen ist da. PEDRO Ich kann nicht essen, Marta, ich will mit dir sprechen. MARTA (näherkommend) Was willst du mir sagen? PEDRO Bleib mir vom Leibe, geh! Ich kehr zurück in meine Berge, woher ich kam, leb wohl! MARTA Du darfst nicht gehn, um Christi Wunden willen! Verzeihe PEDRO Ich soll dir verzeihen? Du hast mich betrogen! Verachten, verfluchen sollt ich dich! Ich sollt dich töten! MARTA Ja, töte mich, ich bitte dich darum. PEDRO Dich töten, nein. Ich gehe fort und seh dich niemals wieder. MARTA (versucht verzweifelt, ihn zurückzuhalten) Du hast den Mut nicht, mich zu töten! Ja, du hast Furcht, ein feiger Wicht bist du! PEDRO Ich, Furcht? MARTA Beschimpf mich, schlag mich, tritt mich mit Füßen! Stoß mir das Messer in die Brust, nur geh nicht fort! (Sie umklammert seine Knie) PEDRO Im Tiefland sterb ich, laß mich auf die Berge, bleib du in deinem Sumpf! Mit ihm! (Er macht sich von ihr los, stößt sie zurück und geht dem Tor zu. Sie ist auf den Boden gefallen, wo sie sich aufrichtet) MARTA (verzweiflungsvoll, fast irre) Mit ihm, den ich liebe! Ja, du sprichst wahr ich hab dich betrogen, hörst du es wohl? Du bist ein Feigling und strafst mich nicht. Geh nicht fort von mir, Pedro! Ich hab einem andern gehört. Sein war ich. Hörst du mich wohl? Sein und nicht dein! PEDRO (kehrt wütend zurück und droht ihr mit der Faust) Schweig! (Marta steht auf) MARTA Ein Dummkopf bist du. Begreifst du denn nicht? Ich hab dich betrogen und lache darob. (Sie lacht wie eine Wahnsinnige) Ich lache wie alle. Die Hochzeit war lustig! Sie lachten alle, und er, er, er lachte auch. (Sie lacht) PEDRO (stürzt auf den Tisch zu und ergreift das Messer) Gott soll mich strafen, wenn ich nicht... MARTA (hängt sich an seinen Arm) Der andere lachte. Hahaha! PEDRO (das Messer schwingend) Des Todes bist du! MARTA So hab den Mut und stoße zu! Laß sehen, ob du kein Feigling bist! PEDRO (sich wieder von ihr entfernend) Ich tu dir nichts zu Leide! MARTA Welch ein feiger Wicht bist du! Um eine Handvoll Geld hast du dich verkauft! PEDRO (außer sich, führt er einen Stoß gegen sie) Ich mich verkauft... (gesprochen) Verruchte! (verwundet sie am Arm) MARTA Ah, endlich! PEDRO (schleudert entsetzt das Messer von sich) Was hab ich getan? MARTA Mein Blut vergossen hast du, oh, wenn du wüßtest, wie selig ich bin! PEDRO Verflucht bin ich! Ich bin ein wildes Tier! (Er sinkt auf einen Stuhl. Marta nähert sich ihm, sinkt in die Knie und schlingt die Arme um ihn) MARTA Du hast nur deine Pflicht getan! Ich wollte ja den Tod durch dich! Ich bitte dich, stoß zu, hier, mitten in das Herz! PEDRO Laß mich! MARTA Siehst du denn nicht, daß mir das Leben zur Last? Ich muss ja sterben! Und ich wär selig, stürb ich durch dich! Nichts wäscht mich rein von Schuld und Sünde als nur mein Tod. Doch glaube mir, mein Pedro, glaube mir, ich war nicht schlecht, ich war nur elend. Die Menschen gingen böse mit mir um. Mein Glück zertraten sie. Nur einen Augenblick des Glücks kannst du mir geben töte mich und mach ein Ende! PEDRO (sie in seine Arme schließend) Ich soll dich töten? Dich, die ich liebe? Seitdem ich dich sah, bin ich ja toll von Liebe. Was kümmert s mich, wer du auch seist! Was kümmert s mich, was du getan! Du hast mich behext, ich kann nicht los von deines Herzens Zauber. Und wie ich mich auch wehren mag, ich komme tiefer stets in deinen Bann. Ich will dich küssen, will dich halten, will mich verbeißen in dich Ich heb dich auf und trag dich fort in meine Berge. Im Sturmgetos, im wirbelnden Schnee, in meiner Berge freier Luft, dort will ich Hochzeit mit dir halten, dort raubt dich mir niemand, niemand, dort bist du mein! Nun mögen sie kommen, ich trotze ihnen! MARTA Mein Gott! PEDRO (will sie halten) Nun bist du mein! MARTA Nein, nein! PEDRO Marta! MARTA Eh du mich küssest, sollst du wissen, ob du es darfst. Ich will dir erzählen, wie alles geschah. Dann richte mich! Dann tu, was Gottes Wille ist! PEDRO Nein, nein, nicht hier! Wir wollen hinauf in die Berge! MARTA Wir wollen hinauf in die Berge! MARTA, PEDRO An Gottes Brust uns legen! PEDRO So komm! MARTA Ich komm! PEDRO So komm! (Sie gehen dem Tore zu) Siebente Szene SEBASTIANO (tritt den beiden entgegen) Recht guten Tag! Was gibt es neues? PEDRO Gut, daß Ihr kommt. Nehmt Eure Mühle wieder. Ich kehr zurück, woher ich kam. SEBASTIANO (ohne auf ihn zu achten, zu Marta) Heut abend kommt der Vater meiner Braut. Bis dahin will ich lustig sein. Ich sah dich lang nicht tanzen! Tanz mir was vor, ich spiel dir auf. Tanz! Sag ich dir. (Bauern und Bäuerinnen treten ein. Sebastiano ergreift eine Gitarre) Hüll in die Mantilla dich fester ein, verbirg den Kopf im Schleier Nun tanze, Geliebte, nun tanze fein, mir zur Feier. Dreh dich im Takt der Melodie und wieg dich in den Hüften und heb das Knie. Nun tanze, Geliebte, nun tanze fein, mir zur Feier. BAUERN, BÄUERINNEN Dreh dich im Takt der Melodie etc. PEDRO Hör auf! Und du, Marta, komm fort! SEBASTIANO Nun zeige im Tanze, was dich bewegt, zeig mir in deinem Blicke wie laut das Herz entgegen mir schlägt, dem Liebesglücke. Ich weiß von Küssen verschwiegen und heiß und tausend Tändelein, des Sängers Preis! Wie laut das Herz entgegenschlägt dem Liebesglücke. BAUERN, BÄUERINNEN Ich weiß von Küssen etc. PEDRO Marta, komm fort! SEBASTIANO Was sagt der Mensch? MARTA Er sagt... PEDRO Wir wollen fort! MARTA Wir wollen fort! BAUERN, BÄUERINNEN Sie wollen fort! SEBASTIANO Du bist von Sinnen! Es darf nicht sein! (Er greift Marta am Arm) PEDRO O Herr, was tut Ihr denn? SEBASTIANO Ich halte, was mein ist! PEDRO Ist Marta nicht mein Weib? MARTA Ich geh mit Pedro, und Ihr habt kein Recht mir zu verbieten! SEBASTIANO Kein Recht? Das will ich sehn! (zu den Leuten) Jagt mir den Kerl hier vom Hof! (zu Marta) Und du bleibst hier! PEDRO (faßt Marta beide Hand) Mein Weib ist mein, und wir gehn fort! SEBASTIANO Da, nimm für deine Frechheit, du Lump, du Taugenichts! (Er gibt ihm eine Ohrfeige) PEDRO (wütend aufschreiend) Ah! MARTA Pedro, er hat dich geschlagen! Nimm Rache dafür! PEDRO Wie darf ich denn? Er ist der Herr! MARTA Der Herr ist er?! Er war es, der in Schand und Schmach dein Weib gestoßen hat. Er brachte Unheil über mich und dich. Er kam heut Nacht in meine Kammer! PEDRO Was sagst du da? Ihr!! (Er will sich auf Sebastiano stürzen, aber die anderen halten ihn zurück) Du Schuft! Du Dieb! SEBASTIANO Schafft ihn fort! PEDRO Ich töte dich! SEBASTIANO Was zaudert ihr? Hinaus mit ihm! PEDRO Laßt mich los! Los! sag ich! Dein Blut will ich! Dein Leben! BAUERN, BÄUERINNEN Hinaus! Fort! SEBASTIANO (Marta packend) Die aber bleibt mein für immer! MARTA Pedro, mein Pedro, hilf! PEDRO Ich helfe dir! So wahr ein Gott im Himmel ist! Ich helfe dir! (Die Männer bringen den wütenden Pedro fort, und Sebastiano wendet sich lachend und selbstbewußt Marta zu, die bewußtlos zu Boden gesunken ist. Tommaso erscheint) Achte Szene SEBASTIANO Was wollt Ihr, he? TOMMASO Den Vater Eurer Braut sprach ich soeben. SEBASTIANO Was sagt er Euch? TOMMASO Er läßt Euch grüßen und s ist alles aus! Schlagt Euch nur seine Tochter aus dem Kopf. SEBASTIANO Tod und Teufel! Wer hat ihm gesagt? TOMMASO Ich sagt ihm alles. Ja, ich selbst. SEBASTIANO Schwachsinniger Alter! (Tommaso ab) MARTA (gesprochen) Heilige Jungfrau, steh mir bei! SEBASTIANO Nun hab ich nichts als dich mehr auf der Welt Die Braut ist verloren, verloren bin ich selbst! Dich aber laß ich nicht. MARTA Du kannst mich töten, doch mich halten nicht! SEBASTIANO Ei, mein Schätzchen, du bist wild. Ich will den Trotz dir schon vertreiben. Die Mühle hier ist mein, und du bist mein! Versuchs, mir zu entrinnen! MARTA Bei welcher Macht des Himmels soll ich flehen um meine Freiheit? SEBASTIANO Der Himmel, der bleibt taub. Schrei nur zu Gott und seinen Heiligen. Ich trotze ihnen. Hier diese Mühle ist mein letzter Port. Hier will ich bleiben , vereint mit dir, mag draußen auch die Welt in Trümmer gehn! MARTA So kennst du keine Gnade? SEBASTIANO Liebe, ja, doch Gnade nicht! Ich kann nicht leben ohne dich! Ich kann nicht atmen ohne dich! MARTA Auch ich kenn eines nur die Liebe! Ich liebe Pedro! Hörst du mich?! SEBASTIANO Nenn diesen Namen nicht, verflucht sei er! MARTA Ich schreie ihn, so laut ich kann! Mein Pedro komm und hilf! SEBASTIANO Schweig, Marta, du machst mich rasend! MARTA Ich bin nicht mehr die schwache Marta von einst, das arme, hilflose Kind. Nicht mich verteidig ich. Ich kämpf um meine Liebe. Um Pedro kämpfe ich, ich kämpfe um mein Glück! Die Marta, die du kanntest, ist verschwunden. Hier steht ein Weib, bereit zum Tode um ihrer Liebe willen. SEBASTIANO Wie schön der Zorn dich kleidet! Ich will dich küssen! MARTA Laß mich! SEBASTIANO Komm! MARTA Zurück! Pedro! SEBASTIANO Ein Wille gilt s, der meine! Ich zwinge dich zu Boden! MARTA Gibt s keine Rettung? Pedro! Mein Pedro, kommst du nicht? SEBASTIANO Nein, keine Rettung! Mein bist du, mein! Mit meinen Küssen schliess ich dir den Mund. Du rufst vergebens! Nun soll er kommen und dich mir entreißen! Neunte Szene (Pedro stürzt herein und wirft sich auf Sebastiano) PEDRO Da bin ich, und ich entreiss sie dir! MARTA Mein Pedro! SEBASTIANO Wo kommst du her? PEDRO Ich komme durch dieselbe Tür, durch die du heute Nacht als Herr und Dieb gekommen bist. Nun sind wir allein, Mann gegen Mann! SEBASTIANO Mach fort, rasch! PEDRO Ich soll fort? Ich? Ich bin nicht mehr der Tölpel, den du dir von Roccabruna holen wolltest. Ich bin dein Knecht nicht mehr, wir beide stehn jetzt gleich, Mann gegen Mann! SEBASTIANO Du wagst es? Warte nur! (Er will zum Tor) MARTA Pedro! PEDRO (stellt sich mit einem Sprung zwischen Sebastiano und das Tor) Entwischen willst du, feiger Hund? Nein, du entkommst mir nicht! Wir wollen beide hier zu Ende kommen. Hier steht mein Weib! Ich hab ein Recht auf sie! Du willst es mir bestreiten! Nimm sie dir! Doch du mußt sie erkämpfen! Dem Sieger soll sie angehören. Und Sieger ist, der jetzt am Leben bleibt! SEBASTIANO Ein Messer hast du? Ich hab keines. PEDRO Ich brauch es nicht. Die Waffe, dich zu töten, trag ich im Herzen. (Er wirft das Messer weg) Komm, jetzt sind wir gleich. MARTA Was machst du, Pedro? PEDRO Bleib wo du bist und lasse mich. (zu Sebastiano) Was zauderst du? Nun sind wir gleich! SEBASTIANO Nun hüte dich! (Er stürzt sich auf das Messer) MARTA Ah! PEDRO (hat Sebastianos Absicht durchschaut, macht einen Sprung und stellt einen Fuß auf das Messer) Verräter! Glaubst du, ich schlafe? Nun hol dir das Messer! SEBASTIANO Gottverfluchter! PEDRO Du dauerst mich. Hast wirklich Pech! Vorbei ist deine Zeit und alles geht zu Ende! Ich mach ein Ende! SEBASTIANO Auch ich kann ringen! PEDRO So versuch s und wehre dich! (Sie kämpfen) MARTA O Gott im Himmel, heilige Jungfrau, Mutter der Gnaden, steh mir bei! PEDRO (faßt ihn beim Hals) Wehre dich! SEBASTIANO Hilfe! Hilfe! PEDRO Ruf sie nur! Ruf sie nur, deine Hunde! SEBASTIANO (gesprochen) Du erwürgst mich! MARTA (gesprochen) Mutter der Gnaden! PEDRO Du kannst dich nicht mehr wehren! Dein Leben lösch ich aus wie eine Kerze, die der Wind verlöscht. (Er erwürgt ihn) Da schau, nun ist er tot! Zehnte Szene (Männer und Frauen, Pepa, Rosalia, Antonia, Nuri und Tommaso treten auf) PEDRO He, Burschen, her! Ihr Weiber, kommt! Kommt alle her! BAUERN Was gibt s? BÄUERINNEN Was gibt s? PEDRO Der Herr ruft euch! PEPA (gesprochen) Tot? ROSALIA (gesprochen) O großer Gott! TOMMASO Des Himmels Strafe hat ihn gefällt! Gott sei dem Sünder gnädig! PEDRO Und nun, ihr Leute, lacht doch, lacht! Nun ist es Zeit zum Lachen! Du aber, Marta, komm! Wir wollen gehn. MARTA Ja, fort von hier! PEDRO Hinauf in meine Berge, hinauf zu Licht und Freiheit! Fort aus dem Tiefland! Macht Platz, ihr alle, gebt uns Raum! Ich hab den Wolf erwürgt, den Wolf, den Wolf hab ich getötet! (Er hebt Marta in seine Arme und trägt sie fort. Die Bauern und Bäuerinnen machen dem davoneilenden Paar Platz. Man sieht beide über das Gebirge ziehen) Albert,Eugen d /Tiefland
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1703.html
DRITTER TEIL Nr. 18 Chor der Houris Schmücket die Stufen zu Allahs Thron, schmückt sie mit Blumen, Freundinnen alle, dass auf des Himmels Unterste auch Gnädig ein Blick des Ewigen falle. Schlinget den Reigen, lasst uns verneigen freudig demutsvoll vor dem Herrn! Quartett Auch die Geliebten vergesset nicht, die auf der Erde zurückgeblieben! Unten ist s dunkel, oben das Licht, Hass ist dort, hier ewiges Lieben. Schmücket die Stufen... Sopran I II und Chor Seht da, die Bahn zum ew gen Licht kommt schon die Peri herangeflogen! Liebliche Peri, verzweifle nicht, Treu und Glaub hat noch nie betrogen. Suche das Gut, im Auge ruht, was das Teuerste ist dem Herrn! Jetzo zurück in die Rosenlauben, Freude zu geben, Freud zu empfangen, an des Geliebten Lippen zu hangen, Küsse zu bieten, Küsse zu rauben. Schon naht die Sonne, ewige Wonne harret, die freudig dienen dem Herrn! Nr. 19 Tenor-Solo Dem Sang von ferne lauschend schwingt die Peri höher sich empor; der reinsten Liebe Seufzer bringt sie als Geschenk vor Edens Tor. Hoch klopft ihr Herz, die Hofnung spricht s Bald soll sie Edens Palmen nah n; denn lächelnd nimmt der Geist des Lichts am Tore diese Gaben an. Und horch, von Himmelsbäumen ruft kristall ner Glöcken Klang, sie lauscht dem Läuten in ambrosischer Luft, die her von Allahs Throne rauscht; sie sieht die Sternenscharen blinken rings um den See des Lichts gereicht, wo die verklärten Seelen trinken den ersten Trank der Herrlichkeit. Doch eitel war der Peri Hoffen, noch stand das ew ge Tor nicht offen. Es spricht der Engel, Schmerz im Blick Engel Noch nicht! Treu war die Maid, und die Geschichte, gschrieben überm Haupt des Herrn, liest noch der Seraph gern; doch, Peri, noch währt der Verschluss von Edens Tor Viel heil ger muss die Gabe sein, die dich zum Tor des Lichts lässt ein! Nr. 20 Peri Verstoßen! Verschlossen aufs Neu das Goldportal! Gerichtet! Vernichtet der Hoffnung letzter Strahl! So soll ich s nimmer finden das edle köstliche Gut – weh mir – ich fühl ihn schwinden den hohen Mut – doch will ich nicht ruhn, will ohne Rast von einem Pole zum andern schreiten, durchpilgern will ich alle Weiten, bis ich das Gut erfasst, das mir das höchste Glück verheißt, das, Eden, mir dein Tor erschleußt. Und wär s bewacht in Graun und Nacht, tief in der Erde tiefsten Gründen, ich will, ich muß das Kleinod finden! Nr. 21 Bariton Solo (Sehr langsam) Jetzt sank des Abends gold ner Schein, auf Syriens Rosenland herein, wie Glorienschimmer hing die Sonn über dem heil gen Libanon; es ragt in Wintermajestät sein Haupt, vom ew gen Schnee beglänzt, indes der Sommer schläft bekränzt am Fluß auf einem Blumenbeet. Die aus der Höhe konnte schau n herab auf all die Zauberau n, wie schön erschien ihr nicht die Welt, das rege Leben rings erhellt, der Garten Pracht, der Wellen Schimmern, an ihren Ufern goldene Früchte, die schöner noch im Sonnenlichte, und dann das tausendstimm ge Rufen, das alte Schäferrohr, das Summen der Bienen im gelobten Land, die schwärmen über Blumenfelder, und, Jordan, dein beglückter Strand, und deine nachtigallenreichen Wälder! Nr. 22 Tenor Solo (Lebhaft) Und wie sie niederwärts sich schwingt, eine Schar von Peris sie umringt Chor Peri, ist s wahr, dass du in den Himmel willst? Genügt dir nicht das Sonnenlicht und Sterne, Mond und Erde? Peri, ist s wahr, dass du in den Himmel willst, so nimm uns eilig mit! Bariton Solo Mit ihrer Schwestern Worten wächst ihr Schmerz, schwer ist ihr Fittich, trüb ihr Herz; freudlos sieht sie die Sonn sich neigen dort hinter m Tempel, einst ihr eigen, des Säulen, hoch und einsam, weit die Schatten breiten durch die Au n. Nr. 23 Peri Hinab zu jenem Sonnentempel! Ein Amulett, auf dessen Stein ein Zeichen glänzt, vom Blitz hinein geschmolzen, dort gewahr ich s. Auch ein Blatt, auf welchem rein das Siegel prangt von Salomo; vielleicht entziffern sie mir s, wo auf Erden, in den Meeren, ruht die Zaubermacht, das edle Gut, das Eden öffnet sünd gen Wesen, vielleicht vermag s mein Aug zu lesen! Hinab! Tenor Solo Sie schwebt herab im frohen Hoffen, noch lacht des Himmels Auge hold. Die Lauben auch aus Abendgold stehn noch im Westen offen. Jetzt über Baalbeks Tal sich schwingend, erblickt im Spiele sie ein Kind, inmitten wilder Rosen singend, so rosig wild, wie selbst sie sind. Beim Knaben, der des Spiels nun satt in Blumen sich gelagert hat, sieht sie vom heißen Rosse steigen jetzt einen müden Mann und schnell an einem hochumgrasten Quell zum Trunke sich herunterbeugen; dann kehrt er schnell sein wild Gesicht auf s schöne Kind, das furchtlos saß, obgleich noch nie des Tages Licht ein wild res Antlitz sah als das, entsetzlich wild, – ein grauser Bund, wie Wetterwolk aus Nacht und Glut. Dort stehn die Laster all , es tut dort jedes Bubenstück sich kund, Meineid, erschlagner Gast betrogne Braut, mit blut ger Schrift auf jenem Antlitz stand s geschrieben. Mezzosopran Solo Doch horch, wie Vesperruf zum Beten, da still die Sonn herniederschwebt, von Syriens tausend Minaretten jetzt durch die Lüfte bebt. Vom Blumenbeet hebt sich der Knab , das seinem Haupt ein Lager gab, kniet nieder auf den blum gen Grund, worauf mit reinem Engelsmund er Gottes ew gen Namen spricht; er scheint, indem er Blick und Hand zum Abendhimmel aufgewandt, ein Engelskind, das sich hernieder verirrt hat, und seine Heimat suchet wieder. Tenor Solo Und was fühlt er, der sünd ge Mann, der dort lehnt und sich nun entsann, so manchen Jahrs voll Schuld und Blut, der auf des Lebens dunkler Flut umsonst späht nach dem Rettungspfade, wo nichts den Ölzweig bringt der Gnade. Der Mann (Bariton) - Etwas langsamer s war eine Zeit, du selig Kind, da jung und rein, wie du, mein Tun und Beten war, – doch nun! Nr. 24 Ouartett und Chor O heil ge Tränen inn ger Reue! In eurer sanften Sühnungsflut die einzige, die erste neue schuldlose Lust für Schuld ge ruht! O heil ge Tränen inn ger Reue! Nr. 25 Peri Es fällt ein Tropfen auf s Land Ägypten, von Juniushitze verbrannt, vom Mond herab! Von so heilender Kraft, dass zur Stunde der Dämon der Pest entschwebt und Gesundheit Himmel und Erde belebt. Lässt so, o Sünder, nicht genesen dich dieser Reuetränen Fall? Wie glühend die Wunden der Brust gewesen, ein Himmelstropfen, er heilt sie all ! Tenor Solo mit Chor Und sieh, demütig betend kniet der Mann dort an des Kindes Seite. Indes ein Sonnenstrahl auf beide, den Sünder und den Reinen glüht, und Hymnen durch den Himmel schweben, denn einer Seele ward vergeben. Gesunken war der gold ne Ball, noch lagen sie auf ihren Knien, da fiel ein rein rer, schön rer Strahl als je aus Sonn und Sternen schien, auf jene Träne. Ein sterblich Auge nähm ihn zwar als Meteor, als Nordlicht wahr, doch weiß die Peri wohl, der Schein, es muss des Engels Lächeln sein, womit er mild die Träne grüßt, die bald den Himmel ihr erschließt. Nr. 26 Peri und Chor der Seligen Freud , ew ge Freude, mein Werk ist getan, die Pforte geöffnet zum Himmel hinan, wie selig, o Wonne, wie selig ich bin! Süß Eden, wie finster sind gegen dich Schedukiams Demanttürme, wie matt die duftenden Lauben von Amberabad! Lebt wohl, ihr Düfte der Erd , ihr verraucht schnell, wie der Liebenden Seufzer verhaucht. Vom Tubabaum ist nun mein Schmaus, er duftet der Ewigkeit Odem aus. Lebt wohl, ihr Blüten in meinem Kranz, ihr blühtet so schön und verwelkt doch schon. O was sind Blumen im irdischen Glanz doch gegen den Lotos vor Allahs Thron, mit ew gen Blütenästen umstrebt, wo in jeglichem Blatt eine Seele lebt! O ew ge Freude, mein Werk ist getan, die Pforte geöffnet zum Himmel hinan, wie selig, o Wonne, wie selig bin ich. Chor der Seligen Willkommen, willkommen unter den Frommen! Du hast gerungen und nicht geruht, nun ist s errungen das köstliche Gut. Ja, gibt es ein Opfer der Erdenwelt, ein Geschenk, das teuer der Himmel hält, die Träne ist s, die du gebracht, die aus dem Aug des Sünders floss die dir den Himmel wieder erschloss. Du hast gerungen und nicht geruht, nun ist s errungen das köstliche Gut! Aufgenommen in Edens Garten, wo liebende Seelen deiner warten, dich ew ge Ruhe umfließt, sei uns willkommen, sei uns gegrüßt! DRITTER TEIL Nr. 18 Chor der Houris Schmücket die Stufen zu Allahs Thron, schmückt sie mit Blumen, Freundinnen alle, dass auf des Himmels Unterste auch Gnädig ein Blick des Ewigen falle. Schlinget den Reigen, lasst uns verneigen freudig demutsvoll vor dem Herrn! Quartett Auch die Geliebten vergesset nicht, die auf der Erde zurückgeblieben! Unten ist s dunkel, oben das Licht, Hass ist dort, hier ewiges Lieben. Schmücket die Stufen... Sopran I II und Chor Seht da, die Bahn zum ew gen Licht kommt schon die Peri herangeflogen! Liebliche Peri, verzweifle nicht, Treu und Glaub hat noch nie betrogen. Suche das Gut, im Auge ruht, was das Teuerste ist dem Herrn! Jetzo zurück in die Rosenlauben, Freude zu geben, Freud zu empfangen, an des Geliebten Lippen zu hangen, Küsse zu bieten, Küsse zu rauben. Schon naht die Sonne, ewige Wonne harret, die freudig dienen dem Herrn! Nr. 19 Tenor-Solo Dem Sang von ferne lauschend schwingt die Peri höher sich empor; der reinsten Liebe Seufzer bringt sie als Geschenk vor Edens Tor. Hoch klopft ihr Herz, die Hofnung spricht s Bald soll sie Edens Palmen nah n; denn lächelnd nimmt der Geist des Lichts am Tore diese Gaben an. Und horch, von Himmelsbäumen ruft kristall ner Glöcken Klang, sie lauscht dem Läuten in ambrosischer Luft, die her von Allahs Throne rauscht; sie sieht die Sternenscharen blinken rings um den See des Lichts gereicht, wo die verklärten Seelen trinken den ersten Trank der Herrlichkeit. Doch eitel war der Peri Hoffen, noch stand das ew ge Tor nicht offen. Es spricht der Engel, Schmerz im Blick Engel Noch nicht! Treu war die Maid, und die Geschichte, gschrieben überm Haupt des Herrn, liest noch der Seraph gern; doch, Peri, noch währt der Verschluss von Edens Tor Viel heil ger muss die Gabe sein, die dich zum Tor des Lichts lässt ein! Nr. 20 Peri Verstoßen! Verschlossen aufs Neu das Goldportal! Gerichtet! Vernichtet der Hoffnung letzter Strahl! So soll ich s nimmer finden das edle köstliche Gut – weh mir – ich fühl ihn schwinden den hohen Mut – doch will ich nicht ruhn, will ohne Rast von einem Pole zum andern schreiten, durchpilgern will ich alle Weiten, bis ich das Gut erfasst, das mir das höchste Glück verheißt, das, Eden, mir dein Tor erschleußt. Und wär s bewacht in Graun und Nacht, tief in der Erde tiefsten Gründen, ich will, ich muß das Kleinod finden! Nr. 21 Bariton Solo (Sehr langsam) Jetzt sank des Abends gold ner Schein, auf Syriens Rosenland herein, wie Glorienschimmer hing die Sonn über dem heil gen Libanon; es ragt in Wintermajestät sein Haupt, vom ew gen Schnee beglänzt, indes der Sommer schläft bekränzt am Fluß auf einem Blumenbeet. Die aus der Höhe konnte schau n herab auf all die Zauberau n, wie schön erschien ihr nicht die Welt, das rege Leben rings erhellt, der Garten Pracht, der Wellen Schimmern, an ihren Ufern goldene Früchte, die schöner noch im Sonnenlichte, und dann das tausendstimm ge Rufen, das alte Schäferrohr, das Summen der Bienen im gelobten Land, die schwärmen über Blumenfelder, und, Jordan, dein beglückter Strand, und deine nachtigallenreichen Wälder! Nr. 22 Tenor Solo (Lebhaft) Und wie sie niederwärts sich schwingt, eine Schar von Peris sie umringt Chor Peri, ist s wahr, dass du in den Himmel willst? Genügt dir nicht das Sonnenlicht und Sterne, Mond und Erde? Peri, ist s wahr, dass du in den Himmel willst, so nimm uns eilig mit! Bariton Solo Mit ihrer Schwestern Worten wächst ihr Schmerz, schwer ist ihr Fittich, trüb ihr Herz; freudlos sieht sie die Sonn sich neigen dort hinter m Tempel, einst ihr eigen, des Säulen, hoch und einsam, weit die Schatten breiten durch die Au n. Nr. 23 Peri Hinab zu jenem Sonnentempel! Ein Amulett, auf dessen Stein ein Zeichen glänzt, vom Blitz hinein geschmolzen, dort gewahr ich s. Auch ein Blatt, auf welchem rein das Siegel prangt von Salomo; vielleicht entziffern sie mir s, wo auf Erden, in den Meeren, ruht die Zaubermacht, das edle Gut, das Eden öffnet sünd gen Wesen, vielleicht vermag s mein Aug zu lesen! Hinab! Tenor Solo Sie schwebt herab im frohen Hoffen, noch lacht des Himmels Auge hold. Die Lauben auch aus Abendgold stehn noch im Westen offen. Jetzt über Baalbeks Tal sich schwingend, erblickt im Spiele sie ein Kind, inmitten wilder Rosen singend, so rosig wild, wie selbst sie sind. Beim Knaben, der des Spiels nun satt in Blumen sich gelagert hat, sieht sie vom heißen Rosse steigen jetzt einen müden Mann und schnell an einem hochumgrasten Quell zum Trunke sich herunterbeugen; dann kehrt er schnell sein wild Gesicht auf s schöne Kind, das furchtlos saß, obgleich noch nie des Tages Licht ein wild res Antlitz sah als das, entsetzlich wild, – ein grauser Bund, wie Wetterwolk aus Nacht und Glut. Dort stehn die Laster all , es tut dort jedes Bubenstück sich kund, Meineid, erschlagner Gast betrogne Braut, mit blut ger Schrift auf jenem Antlitz stand s geschrieben. Mezzosopran Solo Doch horch, wie Vesperruf zum Beten, da still die Sonn herniederschwebt, von Syriens tausend Minaretten jetzt durch die Lüfte bebt. Vom Blumenbeet hebt sich der Knab , das seinem Haupt ein Lager gab, kniet nieder auf den blum gen Grund, worauf mit reinem Engelsmund er Gottes ew gen Namen spricht; er scheint, indem er Blick und Hand zum Abendhimmel aufgewandt, ein Engelskind, das sich hernieder verirrt hat, und seine Heimat suchet wieder. Tenor Solo Und was fühlt er, der sünd ge Mann, der dort lehnt und sich nun entsann, so manchen Jahrs voll Schuld und Blut, der auf des Lebens dunkler Flut umsonst späht nach dem Rettungspfade, wo nichts den Ölzweig bringt der Gnade. Der Mann (Bariton) - Etwas langsamer s war eine Zeit, du selig Kind, da jung und rein, wie du, mein Tun und Beten war, – doch nun! Nr. 24 Ouartett und Chor O heil ge Tränen inn ger Reue! In eurer sanften Sühnungsflut die einzige, die erste neue schuldlose Lust für Schuld ge ruht! O heil ge Tränen inn ger Reue! Nr. 25 Peri Es fällt ein Tropfen auf s Land Ägypten, von Juniushitze verbrannt, vom Mond herab! Von so heilender Kraft, dass zur Stunde der Dämon der Pest entschwebt und Gesundheit Himmel und Erde belebt. Lässt so, o Sünder, nicht genesen dich dieser Reuetränen Fall? Wie glühend die Wunden der Brust gewesen, ein Himmelstropfen, er heilt sie all ! Tenor Solo mit Chor Und sieh, demütig betend kniet der Mann dort an des Kindes Seite. Indes ein Sonnenstrahl auf beide, den Sünder und den Reinen glüht, und Hymnen durch den Himmel schweben, denn einer Seele ward vergeben. Gesunken war der gold ne Ball, noch lagen sie auf ihren Knien, da fiel ein rein rer, schön rer Strahl als je aus Sonn und Sternen schien, auf jene Träne. Ein sterblich Auge nähm ihn zwar als Meteor, als Nordlicht wahr, doch weiß die Peri wohl, der Schein, es muss des Engels Lächeln sein, womit er mild die Träne grüßt, die bald den Himmel ihr erschließt. Nr. 26 Peri und Chor der Seligen Freud , ew ge Freude, mein Werk ist getan, die Pforte geöffnet zum Himmel hinan, wie selig, o Wonne, wie selig ich bin! Süß Eden, wie finster sind gegen dich Schedukiams Demanttürme, wie matt die duftenden Lauben von Amberabad! Lebt wohl, ihr Düfte der Erd , ihr verraucht schnell, wie der Liebenden Seufzer verhaucht. Vom Tubabaum ist nun mein Schmaus, er duftet der Ewigkeit Odem aus. Lebt wohl, ihr Blüten in meinem Kranz, ihr blühtet so schön und verwelkt doch schon. O was sind Blumen im irdischen Glanz doch gegen den Lotos vor Allahs Thron, mit ew gen Blütenästen umstrebt, wo in jeglichem Blatt eine Seele lebt! O ew ge Freude, mein Werk ist getan, die Pforte geöffnet zum Himmel hinan, wie selig, o Wonne, wie selig bin ich. Chor der Seligen Willkommen, willkommen unter den Frommen! Du hast gerungen und nicht geruht, nun ist s errungen das köstliche Gut. Ja, gibt es ein Opfer der Erdenwelt, ein Geschenk, das teuer der Himmel hält, die Träne ist s, die du gebracht, die aus dem Aug des Sünders floss die dir den Himmel wieder erschloss. Du hast gerungen und nicht geruht, nun ist s errungen das köstliche Gut! Aufgenommen in Edens Garten, wo liebende Seelen deiner warten, dich ew ge Ruhe umfließt, sei uns willkommen, sei uns gegrüßt! Schumann,Robert/Das Paradies und die Peri
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1284.html
第3幕 (シュトラスブルクの宿の一室) ジークフリート もう大丈夫だ、膏薬はもういい、 薬草はもういい、ご婦人よ! 傷はもう癒えた、見てご覧! マルガレータ もう数日で良くなります! (独白) この人は鉄の体に違いない、 私が作ったあの秘薬が効かないとは ジークフリート もう少し治したいところだが、 館のことが、 妻のことが 気になって落ち着かない マルガレータ 奥様をお持ちで? ジークフリート よく出来た妻だ! 世界に二人といないほど! マルガレータ それでお子様は? ジークフリート まだ恵まれていない、 ずっと待っているが (起き上がって) 明日は出発しよう、 もう我慢できない マルガレータ 辛抱、辛抱 あと二日も養生したら、 いいことをご覧にいれましょう、 故郷をや奥様を思い出すことを、 ひとつくらいは知っています ジークフリート お前の言っていることが分からない マルガレータ では、お聞きください、 ここにあるのは魔法の鏡、 この鏡で、見たいものが何でも見えます、 最近起こったことが、何でも見えます ジークフリート それは本当のことか? マルガレータ 存じません けれど鏡が嘘をつかないのは確かです。 ジークフリート 何が言いたいのだ!では妻のことも、 教えてくれると言うんだね? マルガレータ お望みのことは、何でも ジークフリート では見たいものだ。 いつ見ることができるのか、言ってくれ? マルガレータ できれば日が暮れてから ジークフリート お前の看病への礼だ、取っておけ またお前を探すかもしれない (財布を渡しながら) マルガレータ お小姓が私の居所を知っています、 どうかゆっくり、無理をなさらず! ジークフリート ごきげんよう! (マルガレータ去る。) 最期の審判の日まで お前の鏡はお預けだ。 (呼ぶ。) コンラート、コンラート! (コンラート来る。) 急げ、若者よ、喜べ、 馬に鞍をつけろ、今日のうちに 故郷に出発する! 傷はまだ ひりひり痛むが、心は もっと、ひりひり痛む。 (胸をさしながら) これ以上 館を離れてはいられない (窓を開ける。) 夜は美しい 空気が心地よく流れる! (コンラートに) すぐに準備しろ、さあ早く! (壁から武器を手に取る。) リート もうすぐお前にまた会える、故郷の城よ、 鐘楼守がラッパを吹き、群衆は歓声をあげる、 私を前にして 城門が音をたてて開き、 城から橋が降りて、私が見上げると 妻が私を見ていて、私のもとに飛んで来る 目と目を見合わせ、互いの胸に跳び込む! 忠実な愛、なんたる至福! 再会の喜び、この上ない喜び! 敵を 打ち負かした、 十字架を 高々と上げ、 信仰の旗が 国中にたなびく! 異教徒の怒りが いかに激しくとも、 我々には 神とその軍勢が共にあった! (心こめて) 我が妻よ、心配そうに貴女は 静かな城壁から出て、私の方を見ていた。 まだ何か不安でも?悲しみは捨てなさい もはや私と貴女を 引き離すものは何もない! (外に耳を傾けて) あんなに急いで門に駆け込んでくるのは誰だ! あの騎士は動転しているのか、きっとそうだ、 あの足音はこちらに向かっている! (窓に近づいて) カラスが窓をつつくのは 何を意味しているのか! (ゴーロが入って来る。) お前はゴーロではないか?よく来た! だがそんなに真っ青な顔をして 何か悪い知らせか! ゴーロ 良い知らせではありません。 ジークフリート 妻が死んだとか ゴーロ 生きておられます ジークフリート 生きている? よかった、それなら、どんな知らせでも大丈夫だ。 ゴーロ ご自分でお読みください! ジークフリート 館の司祭から (手紙を読む。) 天の神よ! ゴーロ (独白) 膝が震える、 この残虐非道な道を戻りたい、 マルガレータに引きずり込まれたんだ。 ジークフリート ゴーロ! ここに私の剣がある、 それで私を打ち殺せ いや待て、あの女が先だ! ゴーロ 殿、気を確かに! ジークフリート 気休めなど言うな! ゴーロ お聞きください、この手紙に書かれていることは、嘘です! ジークフリート 嘘だと!やめろ、良き部下のゴーロよ! 私の痛みを和らげるために、嘘だというのだろう、 そうはいかない! ゴーロ (独白) この男を見ていると 恐怖に襲われる! ジークフリート もうこの世の誰も私を見ることはない。 私がどこにいるか、誰も知ることはない! (静かに、恐ろしい声で) だが、あの女も死ぬのだ! ここに私の剣がある ここには指輪が、 この二つをあの女に見せよ、そうしたら お前が誰の使いで来たか、分かるだろう! (突然やめて) いや待て!いいことを思いついた 魔法の鏡のことを教えてくれた、 あの女がこの近くにいる。 鏡には、過去のことが 些細なことまで映し出されるとか。 そんな鏡があるなど信じられるか? 私だって信じていない、 だが、鏡に訊かずには いられない。さあ、行こう! (コンラートを呼ぶ。) コンラート! 私の看病をしてくれた、あの女が どこにいるか、知っているな、連れて行け! さあ行こう、善良なゴーロ! (出て行く。) 場面転換 (マルガレータの部屋) マルガレータ 夢の中で子供を見た、 かわいい子だった、 真っ白な歯、真っ赤で丸い頬っぺた、 目は、いいえ、目はよく見えなかった 目には涙が二粒浮かんでいた。そして叫んだ、 "私は天使になる定めだった、 あなたが私を小川に投げ込んだから” ばからしい夢だ! (ドアをノックする音) 今、思うのは、 あの子を溺れさせなかったら、 夢の中で見たような、 美しい娘になっていただろう。 そしたら今頃は求婚者が戸を叩く、 思いがけなく幸せをもたらす求婚者が。 死者は安らかにしておこう、 よく眠っているのだもの。 おやまあ、邪魔をするのは誰? 死者が私の邪魔をするのか! ジークフリート (外から) おーい、開けろ! マルガレータ 誰だ? (開ける。) 伯爵様、こんな遅い時間に! (伯爵に椅子を持ってくる。) ジークフリート いらない、いらない、誰が言った、 椅子がいるなどと! 長居をするつもりはない。 マルガレータ 何の御用で、 鏡でなければ? ジークフリート そうそう、忘れるところだった、 鏡が見たかったのだ。 では見せてくれ、妻と、 妻が六ヶ月前にしたことを! マルガレータ ご立腹のようにお見受けしますので お願いするのですが、 見たものが気に入らないからといって、 貴重な鏡を割ったりなさらぬように! ジークフリート 黙れ! マルガレータ それでは、始めろと? けれど条件があります、 この世界をお創りになり、統べておられる あのお方のことは考えないように! ジークフリート お前はおかしなことを言う! 鏡だ!鏡! マルガレータ (ゴーロを指して) こちらの方は 出て行かなくていいのですか? ジークフリート 私の友人だ、何を見てもいい 我々は二人ともやましいところはない! マルガレータ (こっそりゴーロに) 何を震えている、臆病者、思い出すのだ、 奥方がいかにお前を侮辱したか? ゴーロ (独白) あの方が私を罪へと、恥へと遣ったのだ! ジークフリート 何を震えている、ゴーロ、考えろ、 お前がどう私の復讐をするか! 真実を私は知りたい、 たとえ心が張り裂けるようなことであっても。 ゴーロ (マルガレータに) お前が警告した通りだ、 私はもう後悔している! ジークフリート 真実を、私は知りたい。 マルガレータ (ゴーロに) 彼女はお前のものになる! 彼女はお前のものになる、勇気を、勇気を! ゴーロ お前が助けてくれるなら、きっと上手くいく! ジークフリート (我慢できなくなってマルガレータに) 何をぐずぐずしている、鏡を見せてくれ! マルガレータ (こっそりゴーロに) 確かに キスしたくなる別嬪さんだ! ゴーロ 彼女が私のものになる、私のものに! ジークフリート 鏡を!鏡を! マルガレータ かしこまりました! (魔法の杖で大きな円を描く。) “現れよ!” (後ろに城が見える。) 第1の像 舞台裏の声 夕べの風が ひんやりと吹き、 愛の調べが 野に山に響く! 世界がそれほど 至福に満ちた中で 心は孤独に 耐えられようか! お前の周りで 早苗が波打っても、 お前の心は 愛の波をたてない。 お前の探している男が、入って来る、 大地はまるで 花の海、 そしてお前は 吸い込まれる、 蜜蜂のように うっとりと重く。 ジークフリート 見ろ、私の城だ、本当に! ゴーロ この魔女が悪魔と結託している。 ジークフリート あそこにオークの森も!そして 小道にはあの姿 彼女だ、私の妻だ ゴーロ 最も優美な女性! ジークフリート 今度はドラーゴもいる! 親しげに話をしている!本当に、 妻は誰とでもあんな風に話をする! とがめることは何もない。 さあ、ゴーロ!鏡は何ひとつ言ってくれない、 私が知らないようなことは! マルガレータ 六ヶ月前のことをお見せしました、 お望みの通りに。 もしかしてご覧になりたいのは もっと最近のことでは? ジークフリート どう思う、ゴーロ! ゴーロ 見せてもらいましょう! ジークフリート では見せてくれ! マルガレータ (もったいぶって) 現れよ、現れよ! 第2の像 (城の郭内にある小さな庭園) 舞台裏の声 地上の灯りが 消える時、 木々の花が うてなを閉じる時、 夜の花が 萌え出でて 密かに 花開こうとする! 星々が瞬いて 飛び散る時、 月が奇跡を 見せる時、 愛の王国が 扉を開いて、 密かに 恋心を燃やそうとする! ジークフリート 私の城の中の庭園だ、 あの城壁の傍の木陰、 それならよく知っている! 夕方に、二人だけで! (独白) こいつ、厚かましい! ゴーロ あんな風に座っているのをよく見た、 だが怪しいなど思ったこともなかった。 舞台裏の声 (遠くから) 夜の花が 萌え出でて 密かに 花開こうとする! (像が消える。) ジークフリート やましいことは まだ見えない!彼女はあの通り慎ましく、 奥方らしいたたずまい、 召使いは召使いらしく。 ゴーロ 信ずる者は、幸いだ! ジークフリート もっと最近のことをひとつ 魔法で見せてはもらえないか? マルガレータ 私の力でできるのは三つまで それ以上は無理です。それでも見たいと? ジークフリート では最後のを! マルガレータ 現れよ、現れよ、現れよ! 第3の像 (ゲノフェーファの寝室。ドラーゴが戸を開け、ゲノフェーフが彼に手を差し出す。) 舞台裏の声 静かな館に 忍び入る足音! 彼女を守る者は、遠く離れている! 沈黙しろ、 暗い夜よ、 灯りを消すのだ! 楽園の樹の 禁断の果実は なんと甘いことか、 狡猾な蛇は またもや黄金の実を 手にして 忍び寄る! ジークフリート ドラーゴの奴め! ゴーロ、復讐してくれ! (ジークフリートは剣を抜き、鏡を粉々に壊し、ゴーロを引っ張って、駆け去る。) マルガレータ おお、神よ! (粉々に割れた鏡から ゴーロの亡霊が浮かび上がる。) 恐ろしい顔、失せろ! ドラーゴの亡霊 お前の魔力を私に試そうとしても無駄だ! マルガレータ 誰がお前を遣わした! 亡霊 主だ! マルガレータ 主なんて知るもんか! 亡霊 お前が主を呼び出したのだ、 主は私の口を通してお前に命じる。 ジークフリート伯爵にすみやかに お前が犯した罪を白状するんだ。 マルガレータ しなかったら? 亡霊 その時は 一ヶ月後に薪の山が積まれて、 お前は火あぶりになる、そういう定めだ! マルガレータ ならばその前に自らを殺す! 亡霊 無駄なことだ! 火の中でお前は サラマンダー(火蛇)になる、地中に埋めれれれば虫になる。 鋼や鉄に対しての石のようなものだ! マルガレータ 恐怖にすくむ 亡霊 その通り、 そういう定めだ、その通りになる! (消え入る。) マルガレータ 薪にもう炎が燃え移り 私を血のように真っ赤にする! さいなみ、焼き尽くす!おお死よ! 恐ろしい、恐ろしい! (粉々に割れた鏡から炎が燃え上がる。) どこに逃げよう、 どこに隠れよう! 天の神よ、お慈悲を!息苦しい! お助けを!救いを! ジークフリート!ジークフリート! (炎に包まれて、飛び出す。) DRITTER AUFZUG (Zimmer in einer Herberge zu Straßburg) SIEGFRIED Nichts hält mich mehr, - laßt Eure Salben, Laßt Eure Kräuter, gute Frau! Die Wund ist heil - seht, seht! MARGARETHA Nur wenige Tage schont Euch noch! (Für sich) Der muss von Eisen sein, daß er Den Trank verschmerzt, den ich ihm gab - SIEGFRIED Gern schont ich länger mich; doch Sehnsucht nach Haus, nach meinem Weib läßt keine Ruh mir mehr - MARGARETHA Habt auch ein Weib Ihr? SIEGFRIED Gute! Wie sie gibt s keine auf der Welt! MARGARETHA Und auch ein Kind? SIEGFRIED Noch ist s ein Wunsch, Schon lang harr ich auf Kunde - (sich aufrichtend) Und morgen muss ich fort, ich halt s Nicht länger aus - MARGARETHA Geduld, Geduld - Zwei Tage pflegt Euch noch, und wollt Ein art ges Spiel Ihr sehen, Das Euch an Heimat und an Weib erinnerte, So wüsst ich eines - SIEGFRIED Ich versteh Euch nicht - MARGARETHA So hört, Hier gibt s einen Zauberspiegel, D rin schaut man alles, was man will, Und alles, was sich jüngst begeben - SIEGFRIED Geht das mit rechten Dingen zu? MARGARETHA Weiß nicht - Untrüglich aber ist das Spiel gewiß. SIEGFRIED Was Ihr da sagt! - und auch von meinem Weibe, Glaubt Ihr, berichtet mir s? - MARGARETHA Von Allem, was Ihr wünscht - SIEGFRIED Das muß ich sehen. Sagt, um welche Stunde könnt Ich s schau n? MARGARETHA Am liebsten, wenn es dunkelt schon - SIEGFRIED Hier nehmt für Eure Pflege dies - vielleicht Such ich Euch auf noch - (ihr eine Geldbörse reichend) MARGARETHA Euer Edelknecht Weiß meine Wohnung. So gehabt Euch wohl und haltet ruhig Euch! SIEGFRIED Lebt wohl! (Margaretha ab) Ja wart Du bis zum jüngsten Tag Auf mich mit Deinem Spiegel - (Rufend) Conrad, Conrad! (Conrad komm) Spring , Junge freu Dich, laß Die Rosse satteln, heute noch Geht s fort nach Haus! Die Wunde zwar Noch brennt sie - aber hier Brennt s heißer noch, (Auf sein Herz deutend) Nicht länger Ertrag ich s fern vom Haus - (Er öffnet das Fenster) Die Nacht ist schön - O wonn ger Strom der Luft! - (zu Conrad) Mach alles fertig, - fort, fort! (Er nimmt die Waffen von der Wand) Lied Bald blick ich dich wieder mein Heimatschloß, Der Turmwart bläst, es jauchzt der Troß, Die Tore rasseln vor mir auf, Die Brücke fällt, ich schaue hinauf - Sie hat mich erblickt, sie fliegt mir entgegen Und Aug an Aug und Brust an Brust! O Liebestreu , wie reich an Segen! O Wiederseh n so reich an Lust! Besiegt ist der Feind, Das Kreuz erhöht, Des Glaubens Panier das Land durchweht! Wie grimm die Wut des Heiden war, Mit uns stritt Gott und seine Schar! (Innig) Voll Bangen blicktest du aus nach mir. Mein Weib, aus deinen stillen Mauern - Was bangst du noch? wirf fort dein Trauern - Nun trennt keine Macht mich mehr von dir! (nach aussen horchend) Wer sprengt so eilig in das Thor herein! Der Reiter scheint von Sinnen - hör ich recht, Er lenkt die Schritte her zu mir! (Er tritt an das Fenster) Da hackt ein Rab am Fenster - Was kann s bedeuten! (Golo tritt ein) Du Golo? Herzlich sei gegrüßt! - Doch wie so bleich Du siehst - Du bringst Nichts Gutes! GOLO Gutes nicht. SIEGFRIED Mein Weib ist tot - GOLO Sie lebt – SIEGFRIED Sie lebt? Dann sei es, was es sei; ich trag es leicht. GOLO Les t selbst! SIEGFRIED Von meinen Hauscaplan - (Er liest den Brief) Herr des Himmels! GOLO (Für sich) Mir beben die Knie, Ich möchte zurück den grausigen Weg, Den mich Margaretha gehn läßt. SIEGFRIED Golo! - - Hier nimm mein Schwert, Schlag nieder mich - Doch wart - erst sie! GOLO O faßt Euch, edler Herr! SIEGFRIED Verhöhn mich nicht mit Deinem Trost! - GOLO Hört mich Der dieses schrieb, der log! SIEGFRIED Der log? Geh, guter Golo! Du möchtest lügen, meinen Schmerz zu mildern, Es gelingt dir nicht! GOLO (für sich) Entsetzen fasst beim Anblick dieses Mannes mich! SIEGFRIED Niemand auf der Welt Soll mehr mich seh n. Niemand wissen, wo ich geblieben! (leise, furchtbar) doch - auch sie soll sterben! Hier nimm mein Schwert Und hier den Ring, Zeig beides ihr, damit sie weiß, von wem Du kommst! - - (Er hält plötzlich inne) Doch still! Es fällt mir ein - Hier lebt eine Frau, Die mir erzählte Von einem Wunderspiegel, D rin sich zeige Vergang nes Bis auf s Kleinste abgeschildert. Glaubst du an solche Spiegel? Ich nicht viel, Doch drängt s mich, ihn zu Rat zu zieh n, Komm, lass uns geh n! (Er ruft Conrad) Conrad! Du weißt ja, wo die Frau, Die meiner pflegte, wohnt! führ uns hinaus! Komm, guter Golo! - (Sie gehen ab) Verwandlung (Margarethens Zimmer) MARGARETHA Ich sah ein Kind im Traum, Ein hübsches Kind, Die Zähne weiß, die Backen roth und rund, Die Augen - nein, die sah ich nicht so recht - Zwei Tränen standen d rin. - Es rief "Zum Engel war ich dir bestimmt, Du warfst mich in den Bach"; Dummer Traum! (Es pocht) Da fällt mir ein Hätt ich das Mägdlein nicht ertränkt, Und wär es schön geworden, Wie ich s sah im Traum, So klopfet jetzt vielleicht ein Freiersmann, Ein solcher, der das Glück bringt über Nacht; - Laßt ruh n die Toten, Denn sie ruhen gut. Ei nun, wer stört sie? Stören sie doch mich! SIEGFRIED (von aussen) Hollah, macht auf! MARGARETHA Wer da? (Sie öffnet) Herr Graf - so spät! (Sie bringt ihm eine Sessel) SIEGFRIED Laßt, laßt! wer sagt Euch, Daß ich sitzen will! Ich halte mich nicht lange bei Euch auf. MARGARETHA Was steht zu Diensten Euch, Wenn nicht der Spiegel? SIEGFRIED Vergessen hätt ich s fast - ja, ja - Den Spiegel wollt ich seh n, So zeigt mir denn mein Weib, und was Sie vor sechs Monden that! MARGARETHA Ihr scheint erzürnt mein edler Herr - D rum bitt ich, schlagt mir nicht, Wenn was Ihr seht, Euch nicht gefällt, Das theure Stück entzwei! SIEGFRIED Hör auf! MARGARETHA Das heißt fang an? Doch die Bedingung, Denkt jetzt nicht an Ihn, Der einst die Welt erschuf und sie erhält! SIEGFRIED Sehr sonderbare Worte sprecht Ihr da! Den Spiegel! den Spiegel! MARGARETHA (auf Golo zeigend) Und hier der fremde Herr - Soll er nicht geh n? SIEGFRIED Er ist mein Freund, mag Alles schau n - Wir beid sind rein! MARGARETHA (heimlich zu Golo) Was bebst Du, Feiger, denke d ran, Wie Dich die Gräfin höhnte? GOLO (für sich) Sie reißt zu Sünd und Schand mich fort! SIEGFRIED Was bebst Du, Golo, denke d ran, Wie Du mich rächst! Die Wahrheit will ich wissen, Ob auch das Herz mir bricht. GOLO (Zu Margaretha) Du mahnst mich recht, Schon reut es mich! SIEGFRIED Die Wahrheit, will ich wissen. MARGARETHA (zu Golo) Dein muss sie werden noch! Dein muss sie werden, Mut nur, Mut! GOLO Stehst Du mir bei, o wird s gelingen! SIEGFRIED (ungeduldig zu Margaretha) Was zaudert Ihr, - lasst sehn den Spiegel! MARGARETHA (heimlich Zu Golo) Ein schönes Weib – fürwahr des Küssens wert! GOLO Mein muss sie werden, mein! SIEGFRIED Den Spiegel! den Spiegel! MARGARETHA Euch zu dienen! (Sie beschreibt mit ihrem Zauberstab einen weiten Kreis) "Erscheint!" (Siegfried Burg ist im Hintergrunde sichtbar) Erstes Bild STIMMEN HINTER DER SZENE Abendlüfte kühlend weh n, Liebe singt in Wald und Feld! Kann ein Herz allein besteh n, Wo so selig rings die Welt! Saaten wogen um dich her, Schlägt dein Herz nicht Liebeswogen Den du suchst, er tritt daher, Erde wird zum Blütenmeer Und du wirst hinabgezogen, Wie die Biene selig schwer. SIEGFRIED Sieh da - mein Schloß - wahrhaftig! GOLO Mit Satan steht die Hex im Bunde. SIEGFRIED Dort der Eichwald auch! Und dort Auf dem Fußpfad die Gestalt - Sie ist s, mein Weib - - GOLO O holdeste der Frauen! SIEGFRIED Jetzt auch Drago! - Sie sprechen freundlich! Wahrlich, Mit Jedem sprach sie so! Da find ich nichts zu schelten. Komm, Golo! der Spiegel sagt mir nichts, Was ich nicht wüßte! MARGARETHA Sechs Monden wies ich ihn zurück, Wie Ihr gewünscht. Wollt Ihr ein Bild vielleicht Aus neu rer Zeit? SIEGFRIED Was meinst Du, Golo! GOLO Lass t sehn! SIEGFRIED Wohlan denn! MARGARETHA (feierlich) Erscheint, erscheint! Zweites Bild (Kleiner Schlosgarten im inneren Burghof) STIMMEN HINTER DER SZENE Wann die Lichter der Erde verglüh n, Wann der Blüten Kelche geschlossen, Eine Blume der Nacht ist entsprossen, Möchte heimlich erblüh n! Wann die Sterne funkeln und sprüh n, Wann der Mond seine Wunder ergossen, Hat der Liebe Reich sich erschlossen, Möchte heimlich erglüh n! SIEGFRIED Der Garten meines Burghof s ist s, Die Laube an der Mauer dort, Ich kenn sie wohl! - Sie beid allein, - zur Abend-Stunde! (für sich) Bursch, du bist keck! GOLO So sah ich oft sie sitzen, Doch ahnt ich Schlimmes nicht! STIMMEN HINTER DER SZENE (aus der Ferne) Eine Blume der Nacht ist entsprossen, Möchte heimlich erglüh n! (Das Bild verschwindet) SIEGFRIED Das Schlimme Seh ich noch nicht! So sittsam wie sie blickt, So scheint sie nur als Herrin sich Zu fühlen, er als Diener. GOLO Wohl dem, der da vertraut! SIEGFRIED Könnt noch ein Bild ihr hexen, Aus jüngster Zeit ein Stück? MARGARETHA Drei Bilder steh n in meiner Macht Mehr nicht! Wollt noch das Ihr? SIEGFRIED Das letzte denn! MARGARETHA Erscheint, erscheint, erscheint! Drittes Bild (Genoveva Schlafgemach. Drado öffnet die Tür und Genoveva reicht ihm die Hand) STIMMEN HINTER DER SZENE Leiser Tritt durch s stille Haus! Ferne der, der sie bewacht! Sei verschwiegen, Dunkle Nacht, Lösch die hellen Lichter aus! Von dem Baum im Paradies, Dess verbotne Frucht so süß, List ge Schlange brich auf s Neu Goldne Frucht und kriech herbei! SIEGFRIED Schurke, Drago! - Golo, räche mich! - (Siegfried zieht das Schwert, zertrümmert den Spiegel und stürzt Golo mit sich ziehend, hinaus) MARGARETHA O Gott! (Aus dem zertrümmerten Spiegel steigt Dragos Geist hervor) Furchtbar Gesicht, verschwind! DRAGO S GEIST Umsonst versuchst Du Deine Macht an mir! MARGARETHA Wer sandte Dich! GEIST Der Herr! MARGARETHA Ich kenn ihn nicht! GEIST Du riefst ihn an, - Und er gebietet Dir durch meinen Mund Schnell mach Dich auf, dem Grafen Siegfried, Was Du an ihm gefrevelt, zu gesteh n. MARGARETHA Und tu ich s nicht? GEIST So wird Dir binnen Mondesfrist der Holzstoß aufgerichtet, Du stirbst den Feuertod - so ist s bestimmt! MARGARETHA So töt ich mich vorher! GEIST Versuch es nicht! In Flammen wirst Du Salamander sein, Im Schoß der Erde Wurm, Und gegen Stahl und Eisen wie von Stein! MARGARETHA Entsetzen packt mich - GEIST Ja, So ist s bestimmt, so wird s erfüllt! (Er versinkt) MARGARETHA Schon lecken die Flammen am Holz - Sie fassen mich blutigrot! Wie es nagt, wie es brennt! O Tod! Fürchterlich, fürchterlich! (Auf den Trümmern des Spiegels steigen Flammen auf) Wo flieh ich hin, Wo berg ich mich! Herr des Himmels, Hab Erbarmen! Luft! Hülfe! Rettung! - - Siegfried! Siegfried! - (In Flammen eingehüllt stürzt sie fort) この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ Aiko Oshio Schumann,Robert/Genoveva/IV