約 5,276,900 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1168.html
ZWEITER AKT ERSTE SZENE Ein prächtiger Saal im Palast Harun al Raschids in Bagdad. Harun al Raschid sitzt auf seinem Thron, um den Babekan und die Grossen des Reiches stehen. Leibwachen sind rechts und links zur Seite aufgestellt. Vor dem Thron, mit gekreuzten Armen, Diener CHOR Ehre! Ehre! Ehre! Ehre! Ehre sei dem mächt gen Kalifen und Preis! Beugt euch, Gläub ge, tief in den Staub vor seiner Macht! Fluch treff den Ungläub gen, der es wagt zu trotzen ihm, Wenn er, sowie der Morgen lacht, entfliehen sieht die Nacht. Ehre sei dem grossen Kalifen und Preis! BABEKAN beugt sein Knie vor dem Kalifen Grosser Herrscher aller Gläubigen! Deine Tochter Rezia ist nicht nur das Kind des weisesten Fürsten auf dieser Welt. Sie ist auch ihr schönstes Mädchen. Ich kann mich vor Ungeduld nicht fassen … HARUN AL RASCHID Du bist klug und höflich, Prinz Babekan. Du wirst bald König von Persien sein, dann bist du der mächtigste unserer Freunde. Aber Frauen beugen sich lieber vor einer anderen Macht der Liebe. BABEKAN Ich will alles tun, damit sich das Herz Rezias mir zuneigt. HARUN AL RASCHID Dann streng deinen Kopf an, Prinz Babekan! Wie wir es unserer Rezia recht leicht machen, dass sie dir als ihrem Herrn folgt. Sei erfinderisch … BABEKAN Ich will sie nicht wie eine Beute fordern, und sei sie die kostbarste. Nein, es soll sein … HARUN AL RASCHID fällt lachend ein … oder doch so scheinen … BABEKAN … als folge sie ihrer freien Wahl! Fordere sie nur auf, sie möge auf den Mann zugehen, dem sie sich in Liebe ergibt. Dann wird sie leichter wollen … HARUN AL RASCHID … was sie muss. Du bist recht klug, Babekan! Ballett DROLL Während des Tanzes treten Hüon und Scherasmin - als arabischer Fürst und dessen Diener verkleidet - in den prächtigen Saal des Palastes ein, rechtzeitig zu Rezias Bräutigamwahl. Rezia geht zunächst einige Schritte in Prinz Babekans Richtung. Plötzlich aber, wie von unsichtbarer Macht gelenkt, kehrt sie sich zur anderen Seite und geht auf Hüon zu. Hüon und Rezia haben sich gefunden! Der Kalif und Prinz Babekan sehen ihren Plan durchkreuzt. Als sie aber Hüon und Scherasmin von der Palastwache festnehmen lassen wollen, bläst Hüon in Oberons Zauberhorn. Sogleich versinken die Angreifer in tiefe Erstarrung - Hüon und Rezia retten sich in den Palastgarten. Und Scherasmin, der Schelm, hat vorher nicht versäumt, die schöne Sklavin Fatime durch einen Kuss wieder zu erwecken. Fatime erwacht sogleich aus der Erstarrung und lächelt ihm freundlich zu SCHERASMIN Mir scheint, das gefällt dir? Also da capo! küsst sie noch einmal! FATIME packt ihn und zieht ihn mit Komm. SCHERASMIN Wohin, mein schönes Kind? FATIME Zu Rezia und deinem Herrn. ZWEITE SZENE Dichter Garten hinter dem Palast des Kafifen SCHERASMIN in zärtlicher Umarmung mit Fatime Das ist eine reizende Skala! Mit einem Kuss wirst du von einer Statue zu einem zärtlichen Schatz, mit dem zweiten bist du schon anhänglich. Was wird das erst beim zehnten und hundertsten Kuss sein? FATIME Du hast doch nur Unsinn im Kopf! SCHERASMIN Oh … jetzt hab ich überhaupt erst einen Sinn in dem ganzen orientalischen Abenteuer gefunden! Seit ich einen so bildhübschen Unsinn im Arme habe. FATIME Du hast noch gar nicht gesagt, ob du mich liebst? SCHERASMIN Ob ich dich liebe? Warte mal! tut, als müsse er scharf nachdenken Wenn dich einer fragt, schmeckt dir dieser Wein? Was wirst du tun? Du wirst ihn kosten! So mach ich s auch! Ich koste dich. küsst sie FATIME Und ob ich dich lieb habe? Das willst du gar nicht wissen? SCHERASMIN Was ich nicht weiss, macht mir nicht heiss. Aber was mir heiss macht, das weiss ich. Allerdings - jetzt fällt mir dazu etwas Schreckliches ein. lässt sie los FATIME Was hast du, Scherasmin? SCHERASMIN Vielleicht liebst du mich nur in Bagdad, weil du immer im Harem eingesperrt warst? FATIME schmiegt sich an ihn Hab keine Sorge. Ich bin treu, wenn ich einmal liebe. SCHERASMIN Oh. So kokett ist man nur, wenn man lügt … Ariette FATIME Arabiens einsam Kind, Der Wüste Mädchen bloss, Die Künste nicht bekannt mir sind, Zu ziehn der Liebe Los. Arabiens einsam Kind, Der Wüste Mädchen bloss, Gleich abgepflücktem Blatt bin ich, Das auf dem Bache schwimmt; Ein Weilchen, dann verliert es sich Spurlos, wie s ihm bestimmt. Doch wenn mich Freundes Hand Dem Wellenspiel entriss , Und trüg mich in ein fernes Land, Blüht ich ihr neu gewiss. Und Nachtigall wohl trennt man eher Von ihrer Rose ab, Als ich des Herzens Ruhe stört , Wo Lieb mir Heimat gab. SCHERASMIN Das ist schön von dir, Fatime. Aber damit dir die Liebe eine neue Heimat gibt, dazu müssen wir vorerst einmal in der Heimat sein. Rezia und Hüon kommen in grosser Eile von der anderen Seite HÜON Rasch. Scherasmin! Wir müssen uns zu den Schiffen durchschlagen, bevor alle erwachen! SCHERASMIN zieht Fatime hinter ich her Höchste Zeit, dass wir uns aus dem Staub machen, bevor sie uns in den Staub werfen. HÜON aufjubelnd Askalon! Meine Heimat! Oberon macht Droll ein Zeichen, ihm zu folgen, beide verschwinden im Dunkeln SCHERASMIN in übermütiger Laune Nach Askalon! Gnädige Prinzessin Rezia, und du meine muntere Fatime, wisst ihr, was das heisst? Nach Frankreich geht es! Quartett HÜON UND SCHERASMIN Über die blauen Wogen, Über die Fluten hier, Stern von Arabiens Töchtern, Sprich, willst du ziehn mit mir? Sprich! REZIA UND FATIME Hätten die Wogen nicht Grenzen, Nicht Küste die Meerflut hier, Doch zöge Arabiens Tochter Furchtlos dahin mit dir. ALLE VIER An Bord denn! - An Bord denn, an Bord! Fort, da der Himmel rein, Und günstig weht der Wind! Die Herzen sind treu wie unser Boot, Und hell von Hoffnung, Wie Segel in der Sonne Schein! An Bord, an Bord, da der Himmel rein! An Bord, an Bord, da günstig weht der Wind! An Bord, an Bord, an Bord! DRITTE SZENE Kurze Felsenlandschaft. Es ist finster. Nur Puck allein ist in ihr zu erkennen Solo, Chor und Sturm PUCK beschwörend den Lilienstengel schwingend Geister der Luft und Erd und See! Geister der Glut in heil ger Höh ! All, die gebieten Flut und Wind, Kommt hierher, ihr Geister, geschwind! Ob ihr gebannt in die Höhlen ein, Karg nur beleuchtet von Demantschein; Oder in den Wassern tief, Wo die Perl gefesselt schlief; Oder dort in Himmeln weit, Wo kein Auge Beistand leiht; Oder im Spalt eines Felsens dort, Wo die Lava kocht noch immer fort; Geister, wo immer auch eu r Revier, Kommt hierher, ihr Geister, kommt hierher zu mir! Es ruft euch, Geister, nah und fern, Durch mich Gebot eures Oberherrn! Luft-, Erd-, Wasser- und Feuergeister, Sylphiden, Feen eilen in verschiedenfarbigen Verhüllungen von allen Seiten herbei; die Feuergeister tragen brennende Fackeln. Puck in der Mitte. Die Geister umringen ihn mit lebhaften Gebärden CHOR DER GEISTER Wir sind hier! Wir sind hier! Sprich, was soll geschehn? Soll n wir spalten den Mond? Soll n wir verfinstern die Sonn ? Soll n wir schaffen den Ozean von Grunde aus leer? Sprich! Wir tun s, und noch viel mehr! PUCK Nein! Nein! Ihr braucht nur vorderhand Ein Boot zu schleudern in den Strand; Da Feenmacht dies tun nicht kann, Such ich bei euch um Beistand an. CHOR DER GEISTER Nichts als das? lachend Ho, ho! Ho, ho! Ho, ho! Leicht re Arbeit nie ich sah. Wog und Wind! - Hoch auf und hohl! Horch! - Geschehn. - Leb wohl! Leb wohl! Donner und Blitz. Puck und die Geister verschwinden, woher sie gekommen. Es wird dunkel. Die Felsenlandschaft verschwindet unauffällig nach oben. Unter dem Leuchten der Blitze erscheint ein ödes Felsengestade am Meeresufer. Gewitterdunkelheit. Rechts ein Felsenlager, hinter dem ein Pfad nach oben führt. Ein Sturm rast unter Donner und Blitz über die Wasserfläche, und ein Wrack wird von rechts nach links vorübergetrieben Sturmmusik Gebet HÜON kniend Vater! Hör mich flehn zu dir! Schon , o schon die Blüte hier! Und muss es sein, so treff dein Donnerschlag allein Nur mich, der schuld an dieser Pein! Schon , o schon die Blüte hier! Vater, hör mich flehn zu dir! Schon , o schon die Blüte hier! REZIA erwacht langsam Hüon! HÜON Rezia! Du lebst! REZIA richtet sich auf Wo sind wir, Hüon? HÜON Der Sturm hat unser Schiff zerstört, und die Brandung hat uns hierher geworfen. REZIA Warum rufst du nicht unseren Freund Oberon? HÜON Ich habe das Horn verloren. Aber … wendet sich nach rechts Ich will vom nächsten Hügel ausschauen. Vielleicht wohnen Menschen in der Nähe. Oder ich bringe Wasser und Früchte. geht rasch ab Rezitativ und Ozean-Arie REZIA Ozean, du Ungeheuer! Schlangen gleich Hältst du umschlungen rund die ganze Welt! Dem Auge bist ein Anblick voll Grösse du, Wenn friedlich in des Morgens Licht du schläfst! Doch wenn in Wut du dich erhebst, o Meer, Und schlingst die Knoten um dein Opfer her, Zermalmend das mächtige Schiff, als wär s ein Rohr, Dann, Ozean, stellst du ein Schreckbild dar. – Die Wellen werden etwas ruhiger und heller Noch seh ich die Wellen toben, Durch die Nacht ihr Schäumen schleudern, An der Brandung wild gehoben, Jede Lebenshoffnung scheitern! – Die durch die Gewitternacht verdrängte Abendsonne zerteilt in einzelnen Strahlen die Wolken Doch, still! Seh ich nicht Licht dort schimmern, Ruhend auf der fernen Nacht, Wie des Morgens blasses Flimmern, Wenn vom Schlaf er erwacht? Die Wellen werden immer ruhiger Heller nun empor es glühet In dem Sturm, dess Nebelzug Wie zerrissne Wimpel fliehet, Wie wilder Rosse Mähnenflug! - Die Abendsonne strahlt hell und voll am Himmel Und nun die Sonn erstrahlt! Die Winde lispeln leis; Gestillter Zorn wogt nur im Wellenkreis. Wolkenlos strahlt jetzt die Sonne Auf die Purpurwellen nieder, Wie ein Held nach Schlachtenwonne Siegreich eilt zur Heimat wieder. - Das Meer wird ganz ruhig, und die untern Wolkenschichten zerteilen sich Ach, vielleicht erblicket nimmer Wieder dieses Aug ihr Licht! Lebe wohl, du Glanz, für immer! Denn für mich erstehst du nicht. - Die Sonne geht unter. Ein Schiff zieht entfernt von rechts nach links vorüber Doch was glänzt dort schön und weiss, Hebt sich mit der Wellen Heben? s ist die Möwe, sie schweift im Kreis, Wo die Flut raubt ein Leben! Nein - kein Vogel ist s! - Es naht! Heil! Es ist ein Boot, ein Schiff! Und ruhig segelt s seinen Pfad, Ungestört durch das Riff. – O Wonne! Mein Hüon! Zum Ufer herbei! Sie nimmt den Schleier ab, der sie umhüllt, und gibt damit nach dem Schiffe hin ein Zeichen Schnell! Schnell! Diesen Schleier! Er weht! O Gott, sende Rat! Sie sehn mich! Schon Antwort! Sie rudern mit Macht! Hüon! Hüon! Hüon! – Mein Hüon! Mein Gatte! Die Rettung, sie naht! Rettung naht! Rettung naht! Rettung naht! Sie will nach links hinten ab DROLL Doch Rezia hat sich getäuscht Es ist ein Seeräuberschiff! Nicht die erhoffte Rettung naht, sondern eine neue schwere Prüfung steht bevor. Die Piraten fangen Rezia und schleppen sie auf das Schiff. Abdallah, der Anführer, wird sie seinem Herren, Almansor, dem Emir zu Tunis, als Sklavin verkaufen. Hüon, von den Piraten niedergeschlagen und schwer verwundet, bleibt am Ufer zurück. Da erscheint über dem Meere, in einem Muschelboot von zwei Schwänen gezogen, Oberon … Oberons Ankunft Das Boot schwebt ans Ufer, der König der Elfen steigt aus und beugt sich über den wie leblos daliegenden Hüon DROLL Er tut mir so leid. ODERON Mir scheint, du willst ihm schon wieder helfen? DROLL Ja, grosser König. Aber gerade darum bitte ich dich, ihm auch weiterhin kein Leid zu ersparen. Denn nur so kann er zum Ziele kommen. OBERON Sieben Tage soll er im Traum liegen. Und dann bring ihn nach Tunis. Dort soll er im Garten des Palastes aufwachen und wieder gesund und kräftig sein. DROLL Sein Körper! Aber sein Herz muss leiden … OBERON Ja, bis er die letzte Probe besteht … Und jetzt lass uns heimkehren. DROLL Darf ich etwas anderes raten, grosser König? Du musst etwas nachholen. OBERON Hier am Meer? DROLL Ja, gerade hier, wenn du nicht zürnst. Wegen der Liebenden hast du das Meer bewegt. Erlaube, dass ich nun auch für deine treuen Elfen ein Meeresschauspiel ausdenke und in Bewegung setze. OBERON nickt Gut, mein kluger Droll. Droll bewegt nach allen Seiten seinen Lilienstengel. Meermädchen tauchen aus den Fluten auf und wogen darin hin und her. Puck erscheint mit ihnen und tritt zu Droll PUCK Sieh, die Meermädchen! Oberon, dein Reich beginnt! ERSTES MEERMÄDCHEN O wie wogt es sich schön auf der Flut, Wenn die müde Welle im Schlummer ruht! Leise verschwand der Sonnenschein, Und sich die Sterne dort oben reih n. Und sich der Nachthauch hebt so sanft und mild, Düfte entatmend aus fernem Gefild. O wie wogt und singt sich s hold, Trocknend der nassen Locken Gold. Oberon und Puck wenden sich nach hinten ZWEITES MEERMÄDCHEN O wie wogt es sich schön auf der Flut, Wenn die stille Nacht ihr am Busen ruht! Der Wächter lehnet im Dämm rungsschein Über dem Turm, den die Zeit stürzt ein, Bekreuzt sich, murmelt ein frommes Gebet Und horcht auf das Lüftchen, das zaub’risch weht. O wie wogt und singt sich s hold, Trocknend der nassen Locken Gold. PUCK vortretend Meister, sprich! Es ist getan! Soll n wir tanzen auf dem Plan, Oder in der Mädchen Sang Mischen froher Lieder Klang? OBERON Besser n Lohn verdient hast du, Ich verweil und seh ihm zu. PUCK UND OBERON bewegen ihre Lilienstengel Hierher, hierher, ihr Elfen all! Kommt, tanzt nach der Nymphen melod schem Schall! Eilt und beweiset den Mädchen der Flut, Dass die Geister der Erde auch froh und gut. Kommt so reizend und seid so schön, Wie Blüten im Hauche des Sommers wehn. Hierher! Hierher! Hierher, ihr Elfen all, Tanzt nach der Nymphen melod schem Schall! Aus dem Wasser tauchen Meermädchen auf und kommen ans Land; von beiden Seiten, von oben und unten zeigen sich Nymphen, Elfen und Feen; zuletzt von oben Luftgeister mit transparenten Sternen PUCK, NYMPHEN, SYLPHIDEN, MEERMÄDCHEN, LUFTGEISTER Wer blieb im korallenen Schacht, Wenn der Mond auf stillen Wogen lacht, Und die Sterne schmücken das blaue Haus, Wo nächtlich sie gehn, wandern ein und aus? Wohlgemut! Wohlgemut segelt fort! Über der See glühn, so mild sie dort, Über der See glühn so blass sie dort! Wohlgemut! Wohlgemut segelt fort! Wer blieb im korallenen Schacht, Wenn der Mond auf stillen Wogen lacht, Und die Sterne schmücken das blaue Haus, Wo nächtlich sie wandern ein und aus? Wohlgemut! Wohlgemut segelt fort! Über der See glühn so mild sie dort! Wohlgemut! Wohlgemut segelt fort! OBERON, ELFEN Wer schlief in der Lilie Schoss, Wenn der Mond scheint über Wald und Moos, Und die Sterne schmücken das blaue Haus, Wo nächtlich wandern sie ein und aus? Wohlgemut! Wohlgemut tanzen wir! Ufer entlang bei der hellen Zier, Bei der hellen Zier tanzen wir! Wohlgemut! Wohlgemut tanzen wir! Der Meeresgott zieht auf einem mit Wassergeistern gruppierten, mit Wasserblumen und Schlingpflanzen verzierten Fahrzeug herbei; von rechts und links nahen Wassernymphen mit Blütenstäben in den Händen; die Blumen und Blüten flammen alle plötzlich auf in glühendem Licht ZWEITER AKT ERSTE SZENE Ein prächtiger Saal im Palast Harun al Raschids in Bagdad. Harun al Raschid sitzt auf seinem Thron, um den Babekan und die Grossen des Reiches stehen. Leibwachen sind rechts und links zur Seite aufgestellt. Vor dem Thron, mit gekreuzten Armen, Diener CHOR Ehre! Ehre! Ehre! Ehre! Ehre sei dem mächt gen Kalifen und Preis! Beugt euch, Gläub ge, tief in den Staub vor seiner Macht! Fluch treff den Ungläub gen, der es wagt zu trotzen ihm, Wenn er, sowie der Morgen lacht, entfliehen sieht die Nacht. Ehre sei dem grossen Kalifen und Preis! BABEKAN beugt sein Knie vor dem Kalifen Grosser Herrscher aller Gläubigen! Deine Tochter Rezia ist nicht nur das Kind des weisesten Fürsten auf dieser Welt. Sie ist auch ihr schönstes Mädchen. Ich kann mich vor Ungeduld nicht fassen … HARUN AL RASCHID Du bist klug und höflich, Prinz Babekan. Du wirst bald König von Persien sein, dann bist du der mächtigste unserer Freunde. Aber Frauen beugen sich lieber vor einer anderen Macht der Liebe. BABEKAN Ich will alles tun, damit sich das Herz Rezias mir zuneigt. HARUN AL RASCHID Dann streng deinen Kopf an, Prinz Babekan! Wie wir es unserer Rezia recht leicht machen, dass sie dir als ihrem Herrn folgt. Sei erfinderisch … BABEKAN Ich will sie nicht wie eine Beute fordern, und sei sie die kostbarste. Nein, es soll sein … HARUN AL RASCHID fällt lachend ein … oder doch so scheinen … BABEKAN … als folge sie ihrer freien Wahl! Fordere sie nur auf, sie möge auf den Mann zugehen, dem sie sich in Liebe ergibt. Dann wird sie leichter wollen … HARUN AL RASCHID … was sie muss. Du bist recht klug, Babekan! Ballett DROLL Während des Tanzes treten Hüon und Scherasmin - als arabischer Fürst und dessen Diener verkleidet - in den prächtigen Saal des Palastes ein, rechtzeitig zu Rezias Bräutigamwahl. Rezia geht zunächst einige Schritte in Prinz Babekans Richtung. Plötzlich aber, wie von unsichtbarer Macht gelenkt, kehrt sie sich zur anderen Seite und geht auf Hüon zu. Hüon und Rezia haben sich gefunden! Der Kalif und Prinz Babekan sehen ihren Plan durchkreuzt. Als sie aber Hüon und Scherasmin von der Palastwache festnehmen lassen wollen, bläst Hüon in Oberons Zauberhorn. Sogleich versinken die Angreifer in tiefe Erstarrung - Hüon und Rezia retten sich in den Palastgarten. Und Scherasmin, der Schelm, hat vorher nicht versäumt, die schöne Sklavin Fatime durch einen Kuss wieder zu erwecken. Fatime erwacht sogleich aus der Erstarrung und lächelt ihm freundlich zu SCHERASMIN Mir scheint, das gefällt dir? Also da capo! küsst sie noch einmal! FATIME packt ihn und zieht ihn mit Komm. SCHERASMIN Wohin, mein schönes Kind? FATIME Zu Rezia und deinem Herrn. ZWEITE SZENE Dichter Garten hinter dem Palast des Kafifen SCHERASMIN in zärtlicher Umarmung mit Fatime Das ist eine reizende Skala! Mit einem Kuss wirst du von einer Statue zu einem zärtlichen Schatz, mit dem zweiten bist du schon anhänglich. Was wird das erst beim zehnten und hundertsten Kuss sein? FATIME Du hast doch nur Unsinn im Kopf! SCHERASMIN Oh … jetzt hab ich überhaupt erst einen Sinn in dem ganzen orientalischen Abenteuer gefunden! Seit ich einen so bildhübschen Unsinn im Arme habe. FATIME Du hast noch gar nicht gesagt, ob du mich liebst? SCHERASMIN Ob ich dich liebe? Warte mal! tut, als müsse er scharf nachdenken Wenn dich einer fragt, schmeckt dir dieser Wein? Was wirst du tun? Du wirst ihn kosten! So mach ich s auch! Ich koste dich. küsst sie FATIME Und ob ich dich lieb habe? Das willst du gar nicht wissen? SCHERASMIN Was ich nicht weiss, macht mir nicht heiss. Aber was mir heiss macht, das weiss ich. Allerdings - jetzt fällt mir dazu etwas Schreckliches ein. lässt sie los FATIME Was hast du, Scherasmin? SCHERASMIN Vielleicht liebst du mich nur in Bagdad, weil du immer im Harem eingesperrt warst? FATIME schmiegt sich an ihn Hab keine Sorge. Ich bin treu, wenn ich einmal liebe. SCHERASMIN Oh. So kokett ist man nur, wenn man lügt … Ariette FATIME Arabiens einsam Kind, Der Wüste Mädchen bloss, Die Künste nicht bekannt mir sind, Zu ziehn der Liebe Los. Arabiens einsam Kind, Der Wüste Mädchen bloss, Gleich abgepflücktem Blatt bin ich, Das auf dem Bache schwimmt; Ein Weilchen, dann verliert es sich Spurlos, wie s ihm bestimmt. Doch wenn mich Freundes Hand Dem Wellenspiel entriss , Und trüg mich in ein fernes Land, Blüht ich ihr neu gewiss. Und Nachtigall wohl trennt man eher Von ihrer Rose ab, Als ich des Herzens Ruhe stört , Wo Lieb mir Heimat gab. SCHERASMIN Das ist schön von dir, Fatime. Aber damit dir die Liebe eine neue Heimat gibt, dazu müssen wir vorerst einmal in der Heimat sein. Rezia und Hüon kommen in grosser Eile von der anderen Seite HÜON Rasch. Scherasmin! Wir müssen uns zu den Schiffen durchschlagen, bevor alle erwachen! SCHERASMIN zieht Fatime hinter ich her Höchste Zeit, dass wir uns aus dem Staub machen, bevor sie uns in den Staub werfen. HÜON aufjubelnd Askalon! Meine Heimat! Oberon macht Droll ein Zeichen, ihm zu folgen, beide verschwinden im Dunkeln SCHERASMIN in übermütiger Laune Nach Askalon! Gnädige Prinzessin Rezia, und du meine muntere Fatime, wisst ihr, was das heisst? Nach Frankreich geht es! Quartett HÜON UND SCHERASMIN Über die blauen Wogen, Über die Fluten hier, Stern von Arabiens Töchtern, Sprich, willst du ziehn mit mir? Sprich! REZIA UND FATIME Hätten die Wogen nicht Grenzen, Nicht Küste die Meerflut hier, Doch zöge Arabiens Tochter Furchtlos dahin mit dir. ALLE VIER An Bord denn! - An Bord denn, an Bord! Fort, da der Himmel rein, Und günstig weht der Wind! Die Herzen sind treu wie unser Boot, Und hell von Hoffnung, Wie Segel in der Sonne Schein! An Bord, an Bord, da der Himmel rein! An Bord, an Bord, da günstig weht der Wind! An Bord, an Bord, an Bord! DRITTE SZENE Kurze Felsenlandschaft. Es ist finster. Nur Puck allein ist in ihr zu erkennen Solo, Chor und Sturm PUCK beschwörend den Lilienstengel schwingend Geister der Luft und Erd und See! Geister der Glut in heil ger Höh ! All, die gebieten Flut und Wind, Kommt hierher, ihr Geister, geschwind! Ob ihr gebannt in die Höhlen ein, Karg nur beleuchtet von Demantschein; Oder in den Wassern tief, Wo die Perl gefesselt schlief; Oder dort in Himmeln weit, Wo kein Auge Beistand leiht; Oder im Spalt eines Felsens dort, Wo die Lava kocht noch immer fort; Geister, wo immer auch eu r Revier, Kommt hierher, ihr Geister, kommt hierher zu mir! Es ruft euch, Geister, nah und fern, Durch mich Gebot eures Oberherrn! Luft-, Erd-, Wasser- und Feuergeister, Sylphiden, Feen eilen in verschiedenfarbigen Verhüllungen von allen Seiten herbei; die Feuergeister tragen brennende Fackeln. Puck in der Mitte. Die Geister umringen ihn mit lebhaften Gebärden CHOR DER GEISTER Wir sind hier! Wir sind hier! Sprich, was soll geschehn? Soll n wir spalten den Mond? Soll n wir verfinstern die Sonn ? Soll n wir schaffen den Ozean von Grunde aus leer? Sprich! Wir tun s, und noch viel mehr! PUCK Nein! Nein! Ihr braucht nur vorderhand Ein Boot zu schleudern in den Strand; Da Feenmacht dies tun nicht kann, Such ich bei euch um Beistand an. CHOR DER GEISTER Nichts als das? lachend Ho, ho! Ho, ho! Ho, ho! Leicht re Arbeit nie ich sah. Wog und Wind! - Hoch auf und hohl! Horch! - Geschehn. - Leb wohl! Leb wohl! Donner und Blitz. Puck und die Geister verschwinden, woher sie gekommen. Es wird dunkel. Die Felsenlandschaft verschwindet unauffällig nach oben. Unter dem Leuchten der Blitze erscheint ein ödes Felsengestade am Meeresufer. Gewitterdunkelheit. Rechts ein Felsenlager, hinter dem ein Pfad nach oben führt. Ein Sturm rast unter Donner und Blitz über die Wasserfläche, und ein Wrack wird von rechts nach links vorübergetrieben Sturmmusik Gebet HÜON kniend Vater! Hör mich flehn zu dir! Schon , o schon die Blüte hier! Und muss es sein, so treff dein Donnerschlag allein Nur mich, der schuld an dieser Pein! Schon , o schon die Blüte hier! Vater, hör mich flehn zu dir! Schon , o schon die Blüte hier! REZIA erwacht langsam Hüon! HÜON Rezia! Du lebst! REZIA richtet sich auf Wo sind wir, Hüon? HÜON Der Sturm hat unser Schiff zerstört, und die Brandung hat uns hierher geworfen. REZIA Warum rufst du nicht unseren Freund Oberon? HÜON Ich habe das Horn verloren. Aber … wendet sich nach rechts Ich will vom nächsten Hügel ausschauen. Vielleicht wohnen Menschen in der Nähe. Oder ich bringe Wasser und Früchte. geht rasch ab Rezitativ und Ozean-Arie REZIA Ozean, du Ungeheuer! Schlangen gleich Hältst du umschlungen rund die ganze Welt! Dem Auge bist ein Anblick voll Grösse du, Wenn friedlich in des Morgens Licht du schläfst! Doch wenn in Wut du dich erhebst, o Meer, Und schlingst die Knoten um dein Opfer her, Zermalmend das mächtige Schiff, als wär s ein Rohr, Dann, Ozean, stellst du ein Schreckbild dar. – Die Wellen werden etwas ruhiger und heller Noch seh ich die Wellen toben, Durch die Nacht ihr Schäumen schleudern, An der Brandung wild gehoben, Jede Lebenshoffnung scheitern! – Die durch die Gewitternacht verdrängte Abendsonne zerteilt in einzelnen Strahlen die Wolken Doch, still! Seh ich nicht Licht dort schimmern, Ruhend auf der fernen Nacht, Wie des Morgens blasses Flimmern, Wenn vom Schlaf er erwacht? Die Wellen werden immer ruhiger Heller nun empor es glühet In dem Sturm, dess Nebelzug Wie zerrissne Wimpel fliehet, Wie wilder Rosse Mähnenflug! - Die Abendsonne strahlt hell und voll am Himmel Und nun die Sonn erstrahlt! Die Winde lispeln leis; Gestillter Zorn wogt nur im Wellenkreis. Wolkenlos strahlt jetzt die Sonne Auf die Purpurwellen nieder, Wie ein Held nach Schlachtenwonne Siegreich eilt zur Heimat wieder. - Das Meer wird ganz ruhig, und die untern Wolkenschichten zerteilen sich Ach, vielleicht erblicket nimmer Wieder dieses Aug ihr Licht! Lebe wohl, du Glanz, für immer! Denn für mich erstehst du nicht. - Die Sonne geht unter. Ein Schiff zieht entfernt von rechts nach links vorüber Doch was glänzt dort schön und weiss, Hebt sich mit der Wellen Heben? s ist die Möwe, sie schweift im Kreis, Wo die Flut raubt ein Leben! Nein - kein Vogel ist s! - Es naht! Heil! Es ist ein Boot, ein Schiff! Und ruhig segelt s seinen Pfad, Ungestört durch das Riff. – O Wonne! Mein Hüon! Zum Ufer herbei! Sie nimmt den Schleier ab, der sie umhüllt, und gibt damit nach dem Schiffe hin ein Zeichen Schnell! Schnell! Diesen Schleier! Er weht! O Gott, sende Rat! Sie sehn mich! Schon Antwort! Sie rudern mit Macht! Hüon! Hüon! Hüon! – Mein Hüon! Mein Gatte! Die Rettung, sie naht! Rettung naht! Rettung naht! Rettung naht! Sie will nach links hinten ab DROLL Doch Rezia hat sich getäuscht Es ist ein Seeräuberschiff! Nicht die erhoffte Rettung naht, sondern eine neue schwere Prüfung steht bevor. Die Piraten fangen Rezia und schleppen sie auf das Schiff. Abdallah, der Anführer, wird sie seinem Herren, Almansor, dem Emir zu Tunis, als Sklavin verkaufen. Hüon, von den Piraten niedergeschlagen und schwer verwundet, bleibt am Ufer zurück. Da erscheint über dem Meere, in einem Muschelboot von zwei Schwänen gezogen, Oberon … Oberons Ankunft Das Boot schwebt ans Ufer, der König der Elfen steigt aus und beugt sich über den wie leblos daliegenden Hüon DROLL Er tut mir so leid. ODERON Mir scheint, du willst ihm schon wieder helfen? DROLL Ja, grosser König. Aber gerade darum bitte ich dich, ihm auch weiterhin kein Leid zu ersparen. Denn nur so kann er zum Ziele kommen. OBERON Sieben Tage soll er im Traum liegen. Und dann bring ihn nach Tunis. Dort soll er im Garten des Palastes aufwachen und wieder gesund und kräftig sein. DROLL Sein Körper! Aber sein Herz muss leiden … OBERON Ja, bis er die letzte Probe besteht … Und jetzt lass uns heimkehren. DROLL Darf ich etwas anderes raten, grosser König? Du musst etwas nachholen. OBERON Hier am Meer? DROLL Ja, gerade hier, wenn du nicht zürnst. Wegen der Liebenden hast du das Meer bewegt. Erlaube, dass ich nun auch für deine treuen Elfen ein Meeresschauspiel ausdenke und in Bewegung setze. OBERON nickt Gut, mein kluger Droll. Droll bewegt nach allen Seiten seinen Lilienstengel. Meermädchen tauchen aus den Fluten auf und wogen darin hin und her. Puck erscheint mit ihnen und tritt zu Droll PUCK Sieh, die Meermädchen! Oberon, dein Reich beginnt! ERSTES MEERMÄDCHEN O wie wogt es sich schön auf der Flut, Wenn die müde Welle im Schlummer ruht! Leise verschwand der Sonnenschein, Und sich die Sterne dort oben reih n. Und sich der Nachthauch hebt so sanft und mild, Düfte entatmend aus fernem Gefild. O wie wogt und singt sich s hold, Trocknend der nassen Locken Gold. Oberon und Puck wenden sich nach hinten ZWEITES MEERMÄDCHEN O wie wogt es sich schön auf der Flut, Wenn die stille Nacht ihr am Busen ruht! Der Wächter lehnet im Dämm rungsschein Über dem Turm, den die Zeit stürzt ein, Bekreuzt sich, murmelt ein frommes Gebet Und horcht auf das Lüftchen, das zaub’risch weht. O wie wogt und singt sich s hold, Trocknend der nassen Locken Gold. PUCK vortretend Meister, sprich! Es ist getan! Soll n wir tanzen auf dem Plan, Oder in der Mädchen Sang Mischen froher Lieder Klang? OBERON Besser n Lohn verdient hast du, Ich verweil und seh ihm zu. PUCK UND OBERON bewegen ihre Lilienstengel Hierher, hierher, ihr Elfen all! Kommt, tanzt nach der Nymphen melod schem Schall! Eilt und beweiset den Mädchen der Flut, Dass die Geister der Erde auch froh und gut. Kommt so reizend und seid so schön, Wie Blüten im Hauche des Sommers wehn. Hierher! Hierher! Hierher, ihr Elfen all, Tanzt nach der Nymphen melod schem Schall! Aus dem Wasser tauchen Meermädchen auf und kommen ans Land; von beiden Seiten, von oben und unten zeigen sich Nymphen, Elfen und Feen; zuletzt von oben Luftgeister mit transparenten Sternen PUCK, NYMPHEN, SYLPHIDEN, MEERMÄDCHEN, LUFTGEISTER Wer blieb im korallenen Schacht, Wenn der Mond auf stillen Wogen lacht, Und die Sterne schmücken das blaue Haus, Wo nächtlich sie gehn, wandern ein und aus? Wohlgemut! Wohlgemut segelt fort! Über der See glühn, so mild sie dort, Über der See glühn so blass sie dort! Wohlgemut! Wohlgemut segelt fort! Wer blieb im korallenen Schacht, Wenn der Mond auf stillen Wogen lacht, Und die Sterne schmücken das blaue Haus, Wo nächtlich sie wandern ein und aus? Wohlgemut! Wohlgemut segelt fort! Über der See glühn so mild sie dort! Wohlgemut! Wohlgemut segelt fort! OBERON, ELFEN Wer schlief in der Lilie Schoss, Wenn der Mond scheint über Wald und Moos, Und die Sterne schmücken das blaue Haus, Wo nächtlich wandern sie ein und aus? Wohlgemut! Wohlgemut tanzen wir! Ufer entlang bei der hellen Zier, Bei der hellen Zier tanzen wir! Wohlgemut! Wohlgemut tanzen wir! Der Meeresgott zieht auf einem mit Wassergeistern gruppierten, mit Wasserblumen und Schlingpflanzen verzierten Fahrzeug herbei; von rechts und links nahen Wassernymphen mit Blütenstäben in den Händen; die Blumen und Blüten flammen alle plötzlich auf in glühendem Licht Weber,Carl Maria von/Oberon+/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2616.html
ERSTER AKT Ouvertüre ERSTER AUFTRITT Innere Ansicht der Schiffswerft zu Saardam Viele Zimmerleute bei der Arbeit, unter ihnen Peter Michaelow und Peter Iwanow Nr. 1 - Introduktion und Lied CHOR DER ZIMMERLEUTE Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen. ZAR im Vordergrund arbeitend, für sich Dieses Wogen, dieses Streben - Wie es doch mein Herz so hoch erfreut. Der ist glücklich, der sein Leben Solcher Arbeit stets geweiht. IWANOW auf der andern Seite Froher Mut, leichtes Blut Und dazu ein frohes Lied, Das aus vollem Herzen sprüht - Das ist gut. CHOR Recht, ganz recht, was soll gelingen, Muss man mit Gesang vollbringen. IWANOW auf den Zaren zeigend Hier, Gefährten, der vor allen Weiss solch Lied uns vorzutragen. ZAR sich erhebend Euch zugefallen, Sei es denn! Mög` es euch behagen. Alle sammeln sich um den Zaren Lied ZAR Auf, Gesellen, greift zur Axt und regt die nerv gen Arme, Dass so Herz als Blut mit jedem Streiche mehr erwarme! Dröhnt der Schlag im Holz, als will die Erde erbeben, jauchzt des Zimmermannes Brust vor wonnigem Leben. Wackrer Zimmermann, hast ja Freude dran - Wohlauf! Denke, was du kunstvoll bauest, trotzt jeder Wut in grausen Wettern; Was dein Beil erfasst, das muss ein kräftiger Hieb auch zerschmettern. CHOR die Äxte schwingend Zimmermann zu sein, ist eine Lust, Stete Arbeit kräftigt seine Brust Stattlich Werkzeug und des Liebchens Kuss, Freunde, das ist Hochgenuss! ZAR Auf, Gesellen, der Gigantenbau kann nur gelingen, Wenn sich alle Kräfte einigen, ihn zu vollbringen. Seht dann euer stolzes Werk die Meere durchjagen, Durch des Nordens Eis und Südens Glut keck sich wagen. Wackrer Zimmermann, hast ja Freude dran - Hallo! Ha! Wie Donnersturm den riesgen Bau wild umkracht, ihn zu zersplittern, Doch er trotzet kühn der Flut Geheul und dem Strahl in Gewittern. CHOR Zimmermann zu sein, ist eine Lust, Darum rufet laut aus voller Brust Stattlich Werkzeug und des Liebchens Kuss, Freunde, das ist Hochgenuss! ZAR Euren Wunsch hab ich gewährt, Eilet nun zur Arbeit wieder Und bedenket, dass alsbald Ein frohes Jubellied erschallt, Das zum Feste euch begehrt. CHOR Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen. Nach beendigtem Chor geht alles wieder zur Arbeit, die Zimmerleute verlieren sich nach und nach. IWANOW Das muss wahr sein du bist ein ganzer Kerl; ein Zimmermann, wie ihn Gott verlangt, und dabei ein Liedersanger, der seinesgleichen sucht. ZAR lächelnd O ich besitze noch eine Eigenschaft, die in deinen Augen mehr ist als alle die übrigen. IWANOW Die ist? ZAR Geduld. IWANOW Na, da sei stille - was die betrifft - ZAR Wie? Höre ich nicht mit wahrer Engelsgeduld die Schilderungen deiner Zärtlichkeit für die reizende Marie an, die ebenso liebenswürdig wie ihr Oheim dumm und lächerlich ist? IWANOW Das ist wahr; aber da wir gerade davon reden, weisst du wohl dass mir ganz übel zumute ist? ZAR Argwöhnt der gestrenge Bürgermeister etwas? IWANOW Es scheint so, denn er hat sich bei der Meisterin genau nach mir erkundigt. ZAR Du hast doch keine Ehrensache? IWANOW Je nun - vor dir habe ich kein Geheimnis, drum höre. Du weisst, dass ich ein Russe bin. Als ich achtzehn Jahre alt war, machte man mir weis, ich müsste Vaterlandsverteidiger werden. Ich dachte je nun, kannst s ja probieren, und liess mir den Soldatenrock anziehen. Der Rock war ganz hübsch, aber alles, was ich in dem Rock tun musste, war gar nicht hübsch; zudem war ich von jeher ein Feind jeden Zwanges. Was tat ich also? An einem schönen Morgen stellte ich mein Gewehr ins Schilderhaus, hing den Rock an den Nagel und vertauschte beides hier in Saardam mit Zimmeraxt und Winkelmass. ZAR Jetzt versteh ich dich. IWANOW Mein ehemaliger Oberst kann sich am Ende erinnern, dass ich da mals beim Verlesen gefehlt habe - in Saardam sind jetzt viele russische Offiziere. ZAR Sehr richtig - also müssen wir auf unsrer Hut sein. IWANOW Freilich. Übrigens kommt es mir vor, als ob du dich in einer ähnlichen Lage befändest. ZAR Ich? IWANOW Ja, ja. Du verbirgst dich so sorgfältig, vermeidest von deiner Familie zu reden und was dich nach Saardam geführt. ZAR Du glaubst doch nicht - IWANOW droht ihm Alter junge, gesteh s nur, du hast auch Suiten gemacht! Doch was geht es mich an, ich will mich nicht in dein Geheimnis drängen. Er sieht nach hinten Da kommt Marie. Ist es nicht schrecklich, dass sie mit ihrem niedlichen Gesichtchen die Nichte eines Bürgermeisters ist? ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Marie MARIE im Auftreten Nein, es istl weiss Gott, zu arg - auf Schritt und Tritt geht einem der Mensch nach. IWANOW Mensch? Welcher Mensch? MARIE Ach, ein junger Franzose, der seit gestern hier herumschleicht. ZAR Ein Franzose? IWANOW Ein junger? Warum schleicht er herum? Warum? MARIE Was weiss ich? Er hielt mich an und fragte mich nach allerlei. IWANOW Das fehlte noch! Erst schleicht er herum, dann fragt er noch allerlei. Still doch! zu Marie Nun, mein Kind, wonach erkundigte er sich? MARIE verschämt Je nun - IWANOW Heraus mit dem Allerlei. MARIE Er meinte, ich wäre recht hübsch - und kurz und gut, ich wäre recht hübsch. IWANOW So? Das ist recht hübsch. Um das zu erfahren, brauchen wir keinen Franzosen, das können wir auf deutsch auch sehen. MARIE Endlich wollte er mich küssen. IWANOW Hab ich s nicht gedacht, das ist gewöhnlich das Ende. Soll man da nicht rasend werden?! MARIE ihn besänftigend Aber Peter - IWANOW Nichts Peter! - Ich wollte, den französischen Gesandten, der da drüben in Rijswijk den Frieden kongressiert, holte der Kuckuck! Alle Augenblicke fährt hier so ein Windbeutel herum. Träfe ich nur einmal einen, ich wollte ihn gleich - MARIE Was gleich? IWANOW Das werd ich jetzt nicht sagen. MARIE Mein lieber Peter Iwanow, Sie sind ein kleines Grossmäulchen. IWANOW Ich wäre - MARIE Stille! - Sie sind ein kleines Grossmäulchen. IWANOW Aber Mamsell Marie - MARIE ernst Herr Peter Iwanow! IWANOW nach einer Pause ruhig Ich bin ein kleines Grossmäulchen. MARIE So recht, lieber Peter, nun bist du wieder artig. Warum ich eigentlich komme - IWANOW hastig Ja warum? Das möchte ich eben wissen. MARIE ihm gelassen die Backen klopfend Nur immer Gemütsruhe. IWANOW ja doch, ich bin ruhig, mein Gemüt auch. MARIE Mein Oheim hat unser Verständnis ausgewittert - glaube ich wenigstens -, er will heute auf den Werften selbst nachsehen, das ist ihm in drei Jahren nicht eingefallen; er hat Briefe, Befehle erhalten, und alles überzeugt mich, dass ein Anschlag gegen uns im Werk ist. ZAR der sich zurückgezogen, hat sich bei Mariens Erzählung aufmerksam genähert. Für sich Sollte ich entdeckt sein? IWANOW für sich Gewiss von meinem Oberst! MARIE Nun, meine Herren, ihr seid ja beide ganz verdutzt? Und Sie, mein Vielgetreuer, Sie kommen mir ganz kurios vor. Vorhin, da ein galanter junger Mann sich nach meinen kleinen häuslichen Angelegenheiten erkundigte, wird er bei der blossen Erzählung Feuer und Flamme, und nun, da unsrer Liebe Gefahr droht, steht er da, als könnte er nicht bis drei zählen. IWANOW Marie, du hast es heute wieder darauf abgesehen, mich zu quälen. Ich liebe dich so herzlich, aber ebendeswegen kann es mir doch nicht angenehm sein, wenn dich die ganze Welt küssen will. MARIE Die ganze Welt? Nein, lieber Peter, das würde ein zu grosses Gedränge werden; ich will mich darum lieber mit einem begnügen Sie reicht ihm die Hand IWANOW küsst sie Du bist doch ein Engel! MARIE Jetzt höre. Was mein Oheim im Schilde führt - ich weiss es nicht, und wir müssen es in Geduld erwarten. Sei darum guten Muts; ich bin und bleibe dir treu, und sollte es meinem teuren Oheim einfallen, mich zu einem andern Ehebündnis zwingen zu wollen - ich ahne so etwas -, so springe ich lieber in den Kanal. IWANOW Ich springe mit. MARIE Abgemacht, wir springen im Duett. Vorher aber gehen wir zum Feste. Du weisst doch, dass ich Brautjungfer bei Charlottes Hochzeit bin. Ich eile, mich in den Staat zu werfen. IWANOW Ach Gott, da wirst du wieder alles bezaubern. MARIE Je nun, ich werde mein möglichstes tun. zum Zaren Sehn Sie wieder den Eifersüchtigen? zu Iwanow Ach, lieber, lieber Peter, du musst noch gewaltig gezogen werden. Nr. 2 - Ariette MARIE Die Eifersucht ist eine Plage, Weh dem, der ihr zum Opfer fällt. Sie schaffet viele trübe Tage, Warum ist sie wohl auf der Welt? Warum? Warum? IWANOW spricht Ei, das möcht ich auch wissen. MARIE Zwar kenn ich dieses garst ge Fieber Nur eigentlich vom Namen her; Bemerkt ich s nicht bei dir, mein Lieber, So wüsst ich nicht, dass es vorhanden wär. IWANOW spricht Es ist aber einmal da, und ich habe alle Ursache dazu. MARIE O ja! Wenn bei unsern Festen Alles sich im Tanze dreht Und wenn einer von den Gästen Zeigt, dass er mich nicht verschmäht; Wenn er, während wir pausieren, Mich recht viel und freundlich fragt Und mit artigen Manieren Ein ge Schmeicheleien sagt, Zum Exempel diese Wangen, Dieser Lippen Purpurrot Wecken glühendes Verlangen, Sie bezaubern mich, bei Gott! Wär es mir erlaubt zu fragen, Ob ihr Herz noch frei sich fühlt? Wenn, mit einem Wort zu sagen, Er, was man so nennt, den Angenehmen spielt - IWANOW spricht Dann darf ich doch - MARIE Dann darfst du niemals eifersüchtig sein. Mein Herz gehört nur dir allein; Du weisst es ja, mein Herz gehört nur dir allein. Ach, das solltest du erst fühlen, Wie so schön die Zeit verrinnt Wenn bei unsern heitern Spielen Pfänder einzulösen sind. Wenn mit harrenden Gebärden Jeder seinen Lohn begehrt, Und es heisst was soll dem werden, Welchem dieses Pfand gehört? " Diesem gibst du sieben Küsse, Jenem achte, diesem neun, Zehne reichst du jenem her!" Lieber Freund, das sind Genüsse, So was existiert nicht mehr. Wenn dann mit verschämten Wangen Schüchtern der Erwählte naht, Wenn mit glühendem Verlangen Er den Lohn empfangen hat - IWANOW spricht Dann darf ich doch - MARIE Dann darfst du doch nicht eifersüchtig sein. Mein Herz gehört nur dir allein; Du weisst es ja, mein Herz gehört nur dir allein! IWANOW spricht Nun, das nehme mir kein Mensch übel. MARIE Sieh, das sind nur alles Spiele Unbefangner Jugendlust; Fern von liebendem Gefühle Schlägt das Herz in unsrer Brust. Was geschieht vor allen Leuten, Kann ja Böses nicht bedeuten. Drum darfst du niemals eifersüchtig sein, Mein Herz, du weisst es ja, bleibt ewig dein. - Hast du mich auch wohl verstanden? Ist kein Fieber mehr vorhanden? Her mit dem Puls, wir werden nun gleich sehn, Ob du kuriert, als Arzt muss ich s verstehn. Sie ergreift seine Hand und fühlt den Puls. Gut, sehr gut, in solchem Tempo muss er gehn. Bedanke dich! Sie hält ihm die andere Hand hin, die Iwanow küsst Wie nun das Blut so ruhig fliesst, Wie lieb du mir nun wieder bist. Sie hält dem Zaren die Hand zum Kusse hin, während die andere noch immer Iwanow den Puls fühlt. Zum Zaren Doch auch Ihr seid mir lieb und wert. Herrgott! Was tobt dein Blut schon wieder fürchterlich, Mein lieber Freund, du bist noch nicht kuriert! Leb wohl und bessre dich! Sie läuft ab IWANOW folgt ihr DRITTER AUFTRITT Zar, Lefort LEFORT Guten Morgen, Peter Michaelow! Ihr seid allein? ZAR Wie du siehst. Hast du Nachrichten von Moskau? LEFORT nachdem er sich umgesehen Ja, Sire, und ernstliche Besorgnisse. ZAR Nun? LEFORT Sire, ich habe meine Bewunderung dem edelmütigen Entschlusse nicht versagen können, der Sie bestimmte, Ihre Staaten zu verlassen und bei den Völkern Europas Kenntnisse zu erwerben, die einst das Glück Ihres Volkes sichern sollen; allein, es ist Zeit, unseren Reisen ein Ziel zu setzen. Seit einem Jahre arbeiten Sie als Peter Michaelow auf den Werften von Saardam; seitdem hat sich vieles geändert. Ihre Untertanen fangen an, über Ihre Abwesenheit zu murren. ZAR Immerhin! Sie ahnen nicht, dass ich unter diesem groben Kittel mehr für sie getan, als der Zar in zehn Jahren hätte tun können. Doch zur Sache! Woher diese Besorgnisse? LEFORT Ihre Feinde in Moskau sind tätiger denn je; der kühne Geist Ihrer Schwester Sophie reizt die Bojaren und Strelitzen zum Aufruhr. ZAR wütend Ha! Glaubt die zügellose Schar, die Zeiten Fedors und Iwans seien noch nicht verstrichen? Die Verräter sollen büssen! Ein Blick von mir entscheidet ihr Schicksal. Lass alles zu meiner Abreise bereiten! Fort! LEFORT geht ab VIERTER AUFTRITT Zar allein Nr. 3 - Rezitativ und Arie ZAR Verraten! Von euch verraten, Denen ich Vertraun und Liebe geweiht. Höllischer Undank! Verrat! Des Lasters Krone! (Diese Arie wird gewöhnlich gestrichen ) Nur eurem Glück war mein Leben, Nur eurer Grösse geweiht, Und ihr verratet mich! Die Macht des.Zepters, den Glanz der Krone, Beneidenswert wähnt mancher sie, Doch bittrer Undank, Hass zum Lohne Ist oft die Frucht für Herrschers Müh. Und nur ein Trost lindert die Schmerzen, Ein Blick nach oben stärket die Brust Was auch die Mitwelt nicht erkannte, Von Nebelschleier noch umhüllt, Wir sehen dann aus jenem Lande Das Volk der Nachwelt dankerfüllt. Drum sehnt sich mein Geist nach Licht und Wahrheit. Wie schütze ich das Werk, das ich durch deinen Beistand schaffte? Kann der Verräter Blut dir wohlgefällig sein, Der du der Milde und der Güte Urquell bist? Treu hing stets mein Herz an meinem ganzen Volke, Seinem Glück allein war stets mein Leben nur geweiht. Warum, o Gott, erhabne Vorsicht, Wird Völkerglück durch Strenge nur erreicht? Warum durch Liebe, Huld und Milde, Das Herz des Volkes nicht erweicht? Treu hing stets mein Herz an meinem ganzen Volke, Seinem Glück allein war mein Leben nur geweiht. So sei es denn entschieden, dem Tode weih ich sie; Man bessert ja hienieden durch Wohltun Sünder nie! Verräterblut soll färben das blanke Henkerbeil, Damit sie sühnend sterben, dem Vaterland zum Heil! FÜNFTER AUFTRITT Zar. Iwanow. Später Meisterin Browes Stimme IWANOW steht den Zaren eine Weile an Du scheinst mir auch übel gelaunt. ZAR Wie das so manchmal kommt - es geht vorüber. IWANOW Freilich wohl, aber es sollte lieber gar nicht kommen, es nützt ja zu nichts. ZAR Wo fehlt dir s denn schon wieder? IWANOW Marie macht mir den Kopf warm, und zum übermass des Unglücks ist der Herr Bürgermeister soeben auf der Werft angekommen. leise Du begreifst wohl weswegen. ZAR Ei, es soll mich freuen, seine Bekanntschaft zu machen - jetzt habe ich zu tun - auf Wiedersehn beim Feste. Er will gehen IWANOW hält ihn Höre, Freund, das ist nicht schön von dir. ZAR Was? IWANOW Dass du so hinterm Berg hältst. Ich habe dir alles vertraut, was ich auf dem Herzen, hatte, aber du spielst stets den Geheimnisvollen gegen mich. ZAR Sei ruhig, ehe ich abreise, erfährst du mein Geheimnis. IWANOW Was? Du willst uns verlassen? Wieder was Neues! ZAR Meine Familie verlangt nach mir. IWANOW So, deine Familie? Ist sie gross? ZAR Ziemlich. IWANOW Und da sehnt sie sich wohl sehr nach dir? ZAR Mehr oder weniger. IWANOW Du lebst doch nicht mit ihr in Uneinigkeit? ZAR kräftig Ich stifte Frieden, darauf verlass dich! MEISTERIN BROWE hinter der Szene Hierher, Herr Bürgermeister. IWANOW Da ist er! SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. van Bett. Meisterin Browe. Nr. 4 - Arie VAN BETT O sancta justitia! Ich möchte rasen, Von früh bis spät lauf ich herum; Ich bin von Amtspflicht ganz aufgeblasen, Das Wohl der Stadt bringt mich noch um. Plerique hominum auf dieser Erde, Sie ruhn doch mal von Qual und Beschwerde; Doch kaum schaut der Morgen in meine Kammer, So rufen die Akten mein Genie, Und bis zur Nacht bin ich, o Jammer, Re vera übler noch dran als ein Vieh! Kein Zugpferd in der Tat hat s so schlimm, Als ein Vorstand und Rat. Ein Glück, dass ich mein Amt verstehe, Und sapientissime alles wend und drehe, Dass mein Ingenium Akten weiss zu schmieren Und das Consilium am Gängelband zu führen. Denn ich weiss zu bombardieren Zu rationieren und zu expektorieren, Zu inspizieren, zu räsonieren, Zu echauffieren und zu malträtieren. Rem publicam hab ich stets im Sinn. Man weiss es ja, dass ich ein Codex bin. Alt und jung ruft mir zum Preise, Ich bin Saardams grösstes Licht. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. Diese ausdrucksvollen Züge, Dieses Aug , wie ein Flambeau, Künden meines Geistes Siege, Ich bin ein zweiter Salomo. Dazu der Corpus noch in petto, Mit einem Wort, ich bin ganz netto. Er sperrt den Mund auf, als sänge er das im Orchester erklingende tiefe F Man glaub mir s, dass ich nie mich trüge Et eo ipso momento Gleich über jedes Crimen siege. Ich wühl mich in Prozesse ein Und schlichte sie sehr schlau und fein. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. Diese ausdrucksvollen Züge, Dieses Aug , wie ein Flambeau, Verkünden meines Geistes Siege, Ich bin ein zweiter Salomo. Denn ich weiss zu bombardieren, Zu rationieren, zu expektorieren, Zu blamieren, inspizieren, Echauffieren, räsonieren, malträtieren, Und zu ieren, zieren, rühren, Führen, schmieren, ratifizieren. Mit einem Wort, man sieht mir s an, Ich bin ad speciem ein ganzer Mann! Spricht zu Witwe Browe. Ihr könnt es nicht glauben, was mir alles auf dem Halse liegt und noch vielleicht darauf liegen wird. Da lest einmal. Er zeigt ihr einen Brief Ihr werdet Euer blaues Wunder hören. MEISTERIN BROWE Das Lesen ist von jeher meine schwache Seite gewesen, das tat mein seliger Alter für mich. Wende Sie sich hier an meinen Gesellen, den Peter Michaelow, der ist der Gelehrteste auf der Werft. VAN BETT Da, mein Freund! zur Meisterin Browe Nun passt einmal auf. zum Zaren Lies laut, mein Sohn! ZAR liest "Mein Herr" - VAN BETT Schön, ich sehe, du kannst lesen, lies laut. Ich verlange ja nicht, dass du so schön lesen sollst wie ich; bewahre, das würde sich auch für dich gar nicht schicken. ZAR liest "Herr Bürgermeister! Es liegt den Generalstaaten sehr viel daran, von dem Tun und Lassen eines Fremden, namens Peter, der gegenwärtig auf den Werften zu Saardam arbeitet, unterrichtet zu sein." IWANOW für sich Ich bin entdeckt. ZAR für sich Das bin ich. VAN BETT Schön, mir liegt auch viel daran. - Sequens, mein Sohn, das heisst, lies weiter! ZAR liest "Nehmen Sie die allernötigsten Massregeln, damit dieser Fremde sich nicht von Saardam entfernt, und berichten Sie mir ungesäumt alles, was Sie in Erfahrung bringen können. Ich habe die Ehre zu sein VAN BETT Gehorsamer Diener. Ist das alles? ZAR Ja, Herr Bürgermeister. VAN BETT nimmt den Brief Das ist eine äusserst verwickelte Sache, wie man sagt, ein casus confusus. ZAR Haben denn der Herr Bürgermeister keine Vermutungen, wer es ungefähr - VAN BETT Schöne Frage! Ich vermute immer, eine gute Obrigkeit vermutet immer, und ich wette, in diese Sache ist eine wichtige Person verwickelt, die man fest- setzen soll, id est ad carcerem. Ein Ausreisser vielleicht. IWANOW bestürzt, für sich Da haben wir s. VAN BETT Frau Meisterin, lasst sämtliche Arbeiter sich hier versammeln. MEISTERIN BROWE Ei, du Gerechter, Ihr werdet doch unter meinen Leuten keine Verbrecher suchen! Ichbin eine rechtschaffene Niederländerin, und mein Mann ist tot. VAN BETT Ebendeshalb schafft mir die Leute her! Tutti. MEISTERIN BROWE gibt Iwanow ein Zeichen, dieser zieht eine Glocke Bloss um Euch den Willen zu tun. SIEBENTER AUFTRITT Die Vorigen. Zimmerleute kommen hastig von allen Seiten mit ihren Schurzfellen, Arbeitsgerät in Händen. Nr. 5 - Chor und Ensemble CHOR Lasst ruhen die Arbeit, das Zeichen ertönet, Wir eilen zum Schrnause; Es rufet die Stunde, so lange ersehnet, Zum gastlichen Hause. Ein heitrer, fröhlicher Festtag ist heut, Bei Tanz und Gesängen entschwinde die Zeit. Lasst heute des Daseins uns erfreuen! VAN BETT Was Tanz und Schmaus, es handelt sich hier Um Staatsgeschäfte! Unruhe im Chor Ruhe! Und dann Stellt euch in Reih und Glied, Dass die Physiognomien ich mir betrachten kann. CHOR unter sich Was will er betrachten? Was schwatzt er für Zeug? VAN BETT für sich Meinen Mann werd ich finden, Das merk ich gleich. laut Antwortet laut und mit Verstand Wer von euch allen wird Peter genannt? ZAR Ich heisse Peter. IWANOW und mehrere ZIMMERLEUTE. Auch ich, auch ich! VAN BETT Schreit doch nicht so fürchterlich! Ihr heisst alle Peter? Der Fall ist selten. Ihr könnt alle doch wohl nicht für Peter gelten? DIE PETER Ihr fragt nach dem Namen, wer wird ihn verneinen, Wir sind viele Peter, was wundert ihr Euch? VAN BETT Ei, hol euch der Teufel, ich suche nur einen Und finde ein ganzes Dutzend gleich. CHOR Wir sind ihm zu viele, das ist doch zum Lachen, Doch was hat er vor? Wo will er hinaus? VAN BETT für sich Ich muss die Sache pfiffiger machen, So bring ich es niemals heraus. zum Chor Woher seid ihr? CHOR Von Saardam. VAN BETT Ist das auch wahr? CHOR Ja, ja! Alle von Saardam. VAN BETT Das ist mir nun schon ganz klar. Und welcher ist ein Fremder von euch? ZAR und IWANOW Wir beide sind fremd. VAN BETT Aha! Das dacht ich mir gleich. für sich Nur pfiffig sondieren und immer leise, Denn so nur erhält man das wahre Licht. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. CHOR Die Sache wird lustig. IWANOW für sich Ich bin verloren. CHOR Jetzt packt er die beiden. Sie lachen VAN BETT Still, nicht gelacht! zum Zaren Antworte, wo bist du geboren? ZAR In Smolensk. VAN BETT Das hab ich mir doch gleich gedacht. CHOR lachend Haha, das hat er schlau gemacht. VAN BETT Still, kein Wort kann man verstehn. zu Iwanow Wo bist du geboren? IWANOW In Moskau. VAN BETT Schön, dein Name? IWANOW spricht Peter Iwanow. VAN BETT spricht zum Zaren Und du heisst? ZAR spricht Peter Michaelow. VAN BETT kopfschüttelnd Hm, hm! Der Fall wird kitzlig, so will mir s scheinen, Da hab ich wieder zwei für einen. Doch täuschet meine Weltkenntnis mich nicht, So hat auf Iwanow deutend der das echte Spitzbubengesicht. ZAR, IWANOW und CHOR. Ist wohl die Frage uns erlaubt, Warum der Zeit man uns beraubt? VAN BETT Ein hochgelahrtes Stadtgericht Schert sich um Zeit und Stunde nicht. Geht wieder zur Arbeit, ihr lieben Leute, ich weiss genug für heute. zu Meisterin Browe, auf Iwanow deutend Auf diesen einen gebt wohl acht! zum Chor Ihr habt eure Sache gut gemacht. CHOR Wenn dann nach der Arbeit das Zeichen ertönet, Wir eilen zum Schmause; Es rufet die Stunde, so lange ersehnet, Zum gastlichen Hause. Ein heitrer, fröhlicher Festtag ist heut, Bei Tanz und Gesängen entschwinde die Zeit. Lasst heute des Daseins uns erfreuen! Seine Art und seine Weise Ist die rechte wahrlich nicht, Drum sich jeder glücklich preise, Den verschonet sein Gericht. IWANOW und ZAR Auf so abgeschmackte Weise Wird ihm nicht das kleinste Licht; Er dünkt sich sehr klug und weise, Doch, gottlob, er ist es nicht. VAN BETT O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. ALLE ZIMMERLEUTE gehen ab ERSTER AKT Ouvertüre ERSTER AUFTRITT Innere Ansicht der Schiffswerft zu Saardam Viele Zimmerleute bei der Arbeit, unter ihnen Peter Michaelow und Peter Iwanow Nr. 1 - Introduktion und Lied CHOR DER ZIMMERLEUTE Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen. ZAR im Vordergrund arbeitend, für sich Dieses Wogen, dieses Streben - Wie es doch mein Herz so hoch erfreut. Der ist glücklich, der sein Leben Solcher Arbeit stets geweiht. IWANOW auf der andern Seite Froher Mut, leichtes Blut Und dazu ein frohes Lied, Das aus vollem Herzen sprüht - Das ist gut. CHOR Recht, ganz recht, was soll gelingen, Muss man mit Gesang vollbringen. IWANOW auf den Zaren zeigend Hier, Gefährten, der vor allen Weiss solch Lied uns vorzutragen. ZAR sich erhebend Euch zugefallen, Sei es denn! Mög` es euch behagen. Alle sammeln sich um den Zaren Lied ZAR Auf, Gesellen, greift zur Axt und regt die nerv gen Arme, Dass so Herz als Blut mit jedem Streiche mehr erwarme! Dröhnt der Schlag im Holz, als will die Erde erbeben, jauchzt des Zimmermannes Brust vor wonnigem Leben. Wackrer Zimmermann, hast ja Freude dran - Wohlauf! Denke, was du kunstvoll bauest, trotzt jeder Wut in grausen Wettern; Was dein Beil erfasst, das muss ein kräftiger Hieb auch zerschmettern. CHOR die Äxte schwingend Zimmermann zu sein, ist eine Lust, Stete Arbeit kräftigt seine Brust Stattlich Werkzeug und des Liebchens Kuss, Freunde, das ist Hochgenuss! ZAR Auf, Gesellen, der Gigantenbau kann nur gelingen, Wenn sich alle Kräfte einigen, ihn zu vollbringen. Seht dann euer stolzes Werk die Meere durchjagen, Durch des Nordens Eis und Südens Glut keck sich wagen. Wackrer Zimmermann, hast ja Freude dran - Hallo! Ha! Wie Donnersturm den riesgen Bau wild umkracht, ihn zu zersplittern, Doch er trotzet kühn der Flut Geheul und dem Strahl in Gewittern. CHOR Zimmermann zu sein, ist eine Lust, Darum rufet laut aus voller Brust Stattlich Werkzeug und des Liebchens Kuss, Freunde, das ist Hochgenuss! ZAR Euren Wunsch hab ich gewährt, Eilet nun zur Arbeit wieder Und bedenket, dass alsbald Ein frohes Jubellied erschallt, Das zum Feste euch begehrt. CHOR Greifet an und rührt die Hände, Baut des Schiffes stolze Wände! Greifet an! Rastet nicht in der Pflicht! Tag für Tag, Schlag für Schlag! Handwerksmann hat seine Plagen, Lust zur Arbeit hilft sie tragen. Nach beendigtem Chor geht alles wieder zur Arbeit, die Zimmerleute verlieren sich nach und nach. IWANOW Das muss wahr sein du bist ein ganzer Kerl; ein Zimmermann, wie ihn Gott verlangt, und dabei ein Liedersanger, der seinesgleichen sucht. ZAR lächelnd O ich besitze noch eine Eigenschaft, die in deinen Augen mehr ist als alle die übrigen. IWANOW Die ist? ZAR Geduld. IWANOW Na, da sei stille - was die betrifft - ZAR Wie? Höre ich nicht mit wahrer Engelsgeduld die Schilderungen deiner Zärtlichkeit für die reizende Marie an, die ebenso liebenswürdig wie ihr Oheim dumm und lächerlich ist? IWANOW Das ist wahr; aber da wir gerade davon reden, weisst du wohl dass mir ganz übel zumute ist? ZAR Argwöhnt der gestrenge Bürgermeister etwas? IWANOW Es scheint so, denn er hat sich bei der Meisterin genau nach mir erkundigt. ZAR Du hast doch keine Ehrensache? IWANOW Je nun - vor dir habe ich kein Geheimnis, drum höre. Du weisst, dass ich ein Russe bin. Als ich achtzehn Jahre alt war, machte man mir weis, ich müsste Vaterlandsverteidiger werden. Ich dachte je nun, kannst s ja probieren, und liess mir den Soldatenrock anziehen. Der Rock war ganz hübsch, aber alles, was ich in dem Rock tun musste, war gar nicht hübsch; zudem war ich von jeher ein Feind jeden Zwanges. Was tat ich also? An einem schönen Morgen stellte ich mein Gewehr ins Schilderhaus, hing den Rock an den Nagel und vertauschte beides hier in Saardam mit Zimmeraxt und Winkelmass. ZAR Jetzt versteh ich dich. IWANOW Mein ehemaliger Oberst kann sich am Ende erinnern, dass ich da mals beim Verlesen gefehlt habe - in Saardam sind jetzt viele russische Offiziere. ZAR Sehr richtig - also müssen wir auf unsrer Hut sein. IWANOW Freilich. Übrigens kommt es mir vor, als ob du dich in einer ähnlichen Lage befändest. ZAR Ich? IWANOW Ja, ja. Du verbirgst dich so sorgfältig, vermeidest von deiner Familie zu reden und was dich nach Saardam geführt. ZAR Du glaubst doch nicht - IWANOW droht ihm Alter junge, gesteh s nur, du hast auch Suiten gemacht! Doch was geht es mich an, ich will mich nicht in dein Geheimnis drängen. Er sieht nach hinten Da kommt Marie. Ist es nicht schrecklich, dass sie mit ihrem niedlichen Gesichtchen die Nichte eines Bürgermeisters ist? ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Marie MARIE im Auftreten Nein, es istl weiss Gott, zu arg - auf Schritt und Tritt geht einem der Mensch nach. IWANOW Mensch? Welcher Mensch? MARIE Ach, ein junger Franzose, der seit gestern hier herumschleicht. ZAR Ein Franzose? IWANOW Ein junger? Warum schleicht er herum? Warum? MARIE Was weiss ich? Er hielt mich an und fragte mich nach allerlei. IWANOW Das fehlte noch! Erst schleicht er herum, dann fragt er noch allerlei. Still doch! zu Marie Nun, mein Kind, wonach erkundigte er sich? MARIE verschämt Je nun - IWANOW Heraus mit dem Allerlei. MARIE Er meinte, ich wäre recht hübsch - und kurz und gut, ich wäre recht hübsch. IWANOW So? Das ist recht hübsch. Um das zu erfahren, brauchen wir keinen Franzosen, das können wir auf deutsch auch sehen. MARIE Endlich wollte er mich küssen. IWANOW Hab ich s nicht gedacht, das ist gewöhnlich das Ende. Soll man da nicht rasend werden?! MARIE ihn besänftigend Aber Peter - IWANOW Nichts Peter! - Ich wollte, den französischen Gesandten, der da drüben in Rijswijk den Frieden kongressiert, holte der Kuckuck! Alle Augenblicke fährt hier so ein Windbeutel herum. Träfe ich nur einmal einen, ich wollte ihn gleich - MARIE Was gleich? IWANOW Das werd ich jetzt nicht sagen. MARIE Mein lieber Peter Iwanow, Sie sind ein kleines Grossmäulchen. IWANOW Ich wäre - MARIE Stille! - Sie sind ein kleines Grossmäulchen. IWANOW Aber Mamsell Marie - MARIE ernst Herr Peter Iwanow! IWANOW nach einer Pause ruhig Ich bin ein kleines Grossmäulchen. MARIE So recht, lieber Peter, nun bist du wieder artig. Warum ich eigentlich komme - IWANOW hastig Ja warum? Das möchte ich eben wissen. MARIE ihm gelassen die Backen klopfend Nur immer Gemütsruhe. IWANOW ja doch, ich bin ruhig, mein Gemüt auch. MARIE Mein Oheim hat unser Verständnis ausgewittert - glaube ich wenigstens -, er will heute auf den Werften selbst nachsehen, das ist ihm in drei Jahren nicht eingefallen; er hat Briefe, Befehle erhalten, und alles überzeugt mich, dass ein Anschlag gegen uns im Werk ist. ZAR der sich zurückgezogen, hat sich bei Mariens Erzählung aufmerksam genähert. Für sich Sollte ich entdeckt sein? IWANOW für sich Gewiss von meinem Oberst! MARIE Nun, meine Herren, ihr seid ja beide ganz verdutzt? Und Sie, mein Vielgetreuer, Sie kommen mir ganz kurios vor. Vorhin, da ein galanter junger Mann sich nach meinen kleinen häuslichen Angelegenheiten erkundigte, wird er bei der blossen Erzählung Feuer und Flamme, und nun, da unsrer Liebe Gefahr droht, steht er da, als könnte er nicht bis drei zählen. IWANOW Marie, du hast es heute wieder darauf abgesehen, mich zu quälen. Ich liebe dich so herzlich, aber ebendeswegen kann es mir doch nicht angenehm sein, wenn dich die ganze Welt küssen will. MARIE Die ganze Welt? Nein, lieber Peter, das würde ein zu grosses Gedränge werden; ich will mich darum lieber mit einem begnügen Sie reicht ihm die Hand IWANOW küsst sie Du bist doch ein Engel! MARIE Jetzt höre. Was mein Oheim im Schilde führt - ich weiss es nicht, und wir müssen es in Geduld erwarten. Sei darum guten Muts; ich bin und bleibe dir treu, und sollte es meinem teuren Oheim einfallen, mich zu einem andern Ehebündnis zwingen zu wollen - ich ahne so etwas -, so springe ich lieber in den Kanal. IWANOW Ich springe mit. MARIE Abgemacht, wir springen im Duett. Vorher aber gehen wir zum Feste. Du weisst doch, dass ich Brautjungfer bei Charlottes Hochzeit bin. Ich eile, mich in den Staat zu werfen. IWANOW Ach Gott, da wirst du wieder alles bezaubern. MARIE Je nun, ich werde mein möglichstes tun. zum Zaren Sehn Sie wieder den Eifersüchtigen? zu Iwanow Ach, lieber, lieber Peter, du musst noch gewaltig gezogen werden. Nr. 2 - Ariette MARIE Die Eifersucht ist eine Plage, Weh dem, der ihr zum Opfer fällt. Sie schaffet viele trübe Tage, Warum ist sie wohl auf der Welt? Warum? Warum? IWANOW spricht Ei, das möcht ich auch wissen. MARIE Zwar kenn ich dieses garst ge Fieber Nur eigentlich vom Namen her; Bemerkt ich s nicht bei dir, mein Lieber, So wüsst ich nicht, dass es vorhanden wär. IWANOW spricht Es ist aber einmal da, und ich habe alle Ursache dazu. MARIE O ja! Wenn bei unsern Festen Alles sich im Tanze dreht Und wenn einer von den Gästen Zeigt, dass er mich nicht verschmäht; Wenn er, während wir pausieren, Mich recht viel und freundlich fragt Und mit artigen Manieren Ein ge Schmeicheleien sagt, Zum Exempel diese Wangen, Dieser Lippen Purpurrot Wecken glühendes Verlangen, Sie bezaubern mich, bei Gott! Wär es mir erlaubt zu fragen, Ob ihr Herz noch frei sich fühlt? Wenn, mit einem Wort zu sagen, Er, was man so nennt, den Angenehmen spielt - IWANOW spricht Dann darf ich doch - MARIE Dann darfst du niemals eifersüchtig sein. Mein Herz gehört nur dir allein; Du weisst es ja, mein Herz gehört nur dir allein. Ach, das solltest du erst fühlen, Wie so schön die Zeit verrinnt Wenn bei unsern heitern Spielen Pfänder einzulösen sind. Wenn mit harrenden Gebärden Jeder seinen Lohn begehrt, Und es heisst was soll dem werden, Welchem dieses Pfand gehört? " Diesem gibst du sieben Küsse, Jenem achte, diesem neun, Zehne reichst du jenem her!" Lieber Freund, das sind Genüsse, So was existiert nicht mehr. Wenn dann mit verschämten Wangen Schüchtern der Erwählte naht, Wenn mit glühendem Verlangen Er den Lohn empfangen hat - IWANOW spricht Dann darf ich doch - MARIE Dann darfst du doch nicht eifersüchtig sein. Mein Herz gehört nur dir allein; Du weisst es ja, mein Herz gehört nur dir allein! IWANOW spricht Nun, das nehme mir kein Mensch übel. MARIE Sieh, das sind nur alles Spiele Unbefangner Jugendlust; Fern von liebendem Gefühle Schlägt das Herz in unsrer Brust. Was geschieht vor allen Leuten, Kann ja Böses nicht bedeuten. Drum darfst du niemals eifersüchtig sein, Mein Herz, du weisst es ja, bleibt ewig dein. - Hast du mich auch wohl verstanden? Ist kein Fieber mehr vorhanden? Her mit dem Puls, wir werden nun gleich sehn, Ob du kuriert, als Arzt muss ich s verstehn. Sie ergreift seine Hand und fühlt den Puls. Gut, sehr gut, in solchem Tempo muss er gehn. Bedanke dich! Sie hält ihm die andere Hand hin, die Iwanow küsst Wie nun das Blut so ruhig fliesst, Wie lieb du mir nun wieder bist. Sie hält dem Zaren die Hand zum Kusse hin, während die andere noch immer Iwanow den Puls fühlt. Zum Zaren Doch auch Ihr seid mir lieb und wert. Herrgott! Was tobt dein Blut schon wieder fürchterlich, Mein lieber Freund, du bist noch nicht kuriert! Leb wohl und bessre dich! Sie läuft ab IWANOW folgt ihr DRITTER AUFTRITT Zar, Lefort LEFORT Guten Morgen, Peter Michaelow! Ihr seid allein? ZAR Wie du siehst. Hast du Nachrichten von Moskau? LEFORT nachdem er sich umgesehen Ja, Sire, und ernstliche Besorgnisse. ZAR Nun? LEFORT Sire, ich habe meine Bewunderung dem edelmütigen Entschlusse nicht versagen können, der Sie bestimmte, Ihre Staaten zu verlassen und bei den Völkern Europas Kenntnisse zu erwerben, die einst das Glück Ihres Volkes sichern sollen; allein, es ist Zeit, unseren Reisen ein Ziel zu setzen. Seit einem Jahre arbeiten Sie als Peter Michaelow auf den Werften von Saardam; seitdem hat sich vieles geändert. Ihre Untertanen fangen an, über Ihre Abwesenheit zu murren. ZAR Immerhin! Sie ahnen nicht, dass ich unter diesem groben Kittel mehr für sie getan, als der Zar in zehn Jahren hätte tun können. Doch zur Sache! Woher diese Besorgnisse? LEFORT Ihre Feinde in Moskau sind tätiger denn je; der kühne Geist Ihrer Schwester Sophie reizt die Bojaren und Strelitzen zum Aufruhr. ZAR wütend Ha! Glaubt die zügellose Schar, die Zeiten Fedors und Iwans seien noch nicht verstrichen? Die Verräter sollen büssen! Ein Blick von mir entscheidet ihr Schicksal. Lass alles zu meiner Abreise bereiten! Fort! LEFORT geht ab VIERTER AUFTRITT Zar allein Nr. 3 - Rezitativ und Arie ZAR Verraten! Von euch verraten, Denen ich Vertraun und Liebe geweiht. Höllischer Undank! Verrat! Des Lasters Krone! (Diese Arie wird gewöhnlich gestrichen ) Nur eurem Glück war mein Leben, Nur eurer Grösse geweiht, Und ihr verratet mich! Die Macht des.Zepters, den Glanz der Krone, Beneidenswert wähnt mancher sie, Doch bittrer Undank, Hass zum Lohne Ist oft die Frucht für Herrschers Müh. Und nur ein Trost lindert die Schmerzen, Ein Blick nach oben stärket die Brust Was auch die Mitwelt nicht erkannte, Von Nebelschleier noch umhüllt, Wir sehen dann aus jenem Lande Das Volk der Nachwelt dankerfüllt. Drum sehnt sich mein Geist nach Licht und Wahrheit. Wie schütze ich das Werk, das ich durch deinen Beistand schaffte? Kann der Verräter Blut dir wohlgefällig sein, Der du der Milde und der Güte Urquell bist? Treu hing stets mein Herz an meinem ganzen Volke, Seinem Glück allein war stets mein Leben nur geweiht. Warum, o Gott, erhabne Vorsicht, Wird Völkerglück durch Strenge nur erreicht? Warum durch Liebe, Huld und Milde, Das Herz des Volkes nicht erweicht? Treu hing stets mein Herz an meinem ganzen Volke, Seinem Glück allein war mein Leben nur geweiht. So sei es denn entschieden, dem Tode weih ich sie; Man bessert ja hienieden durch Wohltun Sünder nie! Verräterblut soll färben das blanke Henkerbeil, Damit sie sühnend sterben, dem Vaterland zum Heil! FÜNFTER AUFTRITT Zar. Iwanow. Später Meisterin Browes Stimme IWANOW steht den Zaren eine Weile an Du scheinst mir auch übel gelaunt. ZAR Wie das so manchmal kommt - es geht vorüber. IWANOW Freilich wohl, aber es sollte lieber gar nicht kommen, es nützt ja zu nichts. ZAR Wo fehlt dir s denn schon wieder? IWANOW Marie macht mir den Kopf warm, und zum übermass des Unglücks ist der Herr Bürgermeister soeben auf der Werft angekommen. leise Du begreifst wohl weswegen. ZAR Ei, es soll mich freuen, seine Bekanntschaft zu machen - jetzt habe ich zu tun - auf Wiedersehn beim Feste. Er will gehen IWANOW hält ihn Höre, Freund, das ist nicht schön von dir. ZAR Was? IWANOW Dass du so hinterm Berg hältst. Ich habe dir alles vertraut, was ich auf dem Herzen, hatte, aber du spielst stets den Geheimnisvollen gegen mich. ZAR Sei ruhig, ehe ich abreise, erfährst du mein Geheimnis. IWANOW Was? Du willst uns verlassen? Wieder was Neues! ZAR Meine Familie verlangt nach mir. IWANOW So, deine Familie? Ist sie gross? ZAR Ziemlich. IWANOW Und da sehnt sie sich wohl sehr nach dir? ZAR Mehr oder weniger. IWANOW Du lebst doch nicht mit ihr in Uneinigkeit? ZAR kräftig Ich stifte Frieden, darauf verlass dich! MEISTERIN BROWE hinter der Szene Hierher, Herr Bürgermeister. IWANOW Da ist er! SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. van Bett. Meisterin Browe. Nr. 4 - Arie VAN BETT O sancta justitia! Ich möchte rasen, Von früh bis spät lauf ich herum; Ich bin von Amtspflicht ganz aufgeblasen, Das Wohl der Stadt bringt mich noch um. Plerique hominum auf dieser Erde, Sie ruhn doch mal von Qual und Beschwerde; Doch kaum schaut der Morgen in meine Kammer, So rufen die Akten mein Genie, Und bis zur Nacht bin ich, o Jammer, Re vera übler noch dran als ein Vieh! Kein Zugpferd in der Tat hat s so schlimm, Als ein Vorstand und Rat. Ein Glück, dass ich mein Amt verstehe, Und sapientissime alles wend und drehe, Dass mein Ingenium Akten weiss zu schmieren Und das Consilium am Gängelband zu führen. Denn ich weiss zu bombardieren Zu rationieren und zu expektorieren, Zu inspizieren, zu räsonieren, Zu echauffieren und zu malträtieren. Rem publicam hab ich stets im Sinn. Man weiss es ja, dass ich ein Codex bin. Alt und jung ruft mir zum Preise, Ich bin Saardams grösstes Licht. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. Diese ausdrucksvollen Züge, Dieses Aug , wie ein Flambeau, Künden meines Geistes Siege, Ich bin ein zweiter Salomo. Dazu der Corpus noch in petto, Mit einem Wort, ich bin ganz netto. Er sperrt den Mund auf, als sänge er das im Orchester erklingende tiefe F Man glaub mir s, dass ich nie mich trüge Et eo ipso momento Gleich über jedes Crimen siege. Ich wühl mich in Prozesse ein Und schlichte sie sehr schlau und fein. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. Diese ausdrucksvollen Züge, Dieses Aug , wie ein Flambeau, Verkünden meines Geistes Siege, Ich bin ein zweiter Salomo. Denn ich weiss zu bombardieren, Zu rationieren, zu expektorieren, Zu blamieren, inspizieren, Echauffieren, räsonieren, malträtieren, Und zu ieren, zieren, rühren, Führen, schmieren, ratifizieren. Mit einem Wort, man sieht mir s an, Ich bin ad speciem ein ganzer Mann! Spricht zu Witwe Browe. Ihr könnt es nicht glauben, was mir alles auf dem Halse liegt und noch vielleicht darauf liegen wird. Da lest einmal. Er zeigt ihr einen Brief Ihr werdet Euer blaues Wunder hören. MEISTERIN BROWE Das Lesen ist von jeher meine schwache Seite gewesen, das tat mein seliger Alter für mich. Wende Sie sich hier an meinen Gesellen, den Peter Michaelow, der ist der Gelehrteste auf der Werft. VAN BETT Da, mein Freund! zur Meisterin Browe Nun passt einmal auf. zum Zaren Lies laut, mein Sohn! ZAR liest "Mein Herr" - VAN BETT Schön, ich sehe, du kannst lesen, lies laut. Ich verlange ja nicht, dass du so schön lesen sollst wie ich; bewahre, das würde sich auch für dich gar nicht schicken. ZAR liest "Herr Bürgermeister! Es liegt den Generalstaaten sehr viel daran, von dem Tun und Lassen eines Fremden, namens Peter, der gegenwärtig auf den Werften zu Saardam arbeitet, unterrichtet zu sein." IWANOW für sich Ich bin entdeckt. ZAR für sich Das bin ich. VAN BETT Schön, mir liegt auch viel daran. - Sequens, mein Sohn, das heisst, lies weiter! ZAR liest "Nehmen Sie die allernötigsten Massregeln, damit dieser Fremde sich nicht von Saardam entfernt, und berichten Sie mir ungesäumt alles, was Sie in Erfahrung bringen können. Ich habe die Ehre zu sein VAN BETT Gehorsamer Diener. Ist das alles? ZAR Ja, Herr Bürgermeister. VAN BETT nimmt den Brief Das ist eine äusserst verwickelte Sache, wie man sagt, ein casus confusus. ZAR Haben denn der Herr Bürgermeister keine Vermutungen, wer es ungefähr - VAN BETT Schöne Frage! Ich vermute immer, eine gute Obrigkeit vermutet immer, und ich wette, in diese Sache ist eine wichtige Person verwickelt, die man fest- setzen soll, id est ad carcerem. Ein Ausreisser vielleicht. IWANOW bestürzt, für sich Da haben wir s. VAN BETT Frau Meisterin, lasst sämtliche Arbeiter sich hier versammeln. MEISTERIN BROWE Ei, du Gerechter, Ihr werdet doch unter meinen Leuten keine Verbrecher suchen! Ichbin eine rechtschaffene Niederländerin, und mein Mann ist tot. VAN BETT Ebendeshalb schafft mir die Leute her! Tutti. MEISTERIN BROWE gibt Iwanow ein Zeichen, dieser zieht eine Glocke Bloss um Euch den Willen zu tun. SIEBENTER AUFTRITT Die Vorigen. Zimmerleute kommen hastig von allen Seiten mit ihren Schurzfellen, Arbeitsgerät in Händen. Nr. 5 - Chor und Ensemble CHOR Lasst ruhen die Arbeit, das Zeichen ertönet, Wir eilen zum Schrnause; Es rufet die Stunde, so lange ersehnet, Zum gastlichen Hause. Ein heitrer, fröhlicher Festtag ist heut, Bei Tanz und Gesängen entschwinde die Zeit. Lasst heute des Daseins uns erfreuen! VAN BETT Was Tanz und Schmaus, es handelt sich hier Um Staatsgeschäfte! Unruhe im Chor Ruhe! Und dann Stellt euch in Reih und Glied, Dass die Physiognomien ich mir betrachten kann. CHOR unter sich Was will er betrachten? Was schwatzt er für Zeug? VAN BETT für sich Meinen Mann werd ich finden, Das merk ich gleich. laut Antwortet laut und mit Verstand Wer von euch allen wird Peter genannt? ZAR Ich heisse Peter. IWANOW und mehrere ZIMMERLEUTE. Auch ich, auch ich! VAN BETT Schreit doch nicht so fürchterlich! Ihr heisst alle Peter? Der Fall ist selten. Ihr könnt alle doch wohl nicht für Peter gelten? DIE PETER Ihr fragt nach dem Namen, wer wird ihn verneinen, Wir sind viele Peter, was wundert ihr Euch? VAN BETT Ei, hol euch der Teufel, ich suche nur einen Und finde ein ganzes Dutzend gleich. CHOR Wir sind ihm zu viele, das ist doch zum Lachen, Doch was hat er vor? Wo will er hinaus? VAN BETT für sich Ich muss die Sache pfiffiger machen, So bring ich es niemals heraus. zum Chor Woher seid ihr? CHOR Von Saardam. VAN BETT Ist das auch wahr? CHOR Ja, ja! Alle von Saardam. VAN BETT Das ist mir nun schon ganz klar. Und welcher ist ein Fremder von euch? ZAR und IWANOW Wir beide sind fremd. VAN BETT Aha! Das dacht ich mir gleich. für sich Nur pfiffig sondieren und immer leise, Denn so nur erhält man das wahre Licht. O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. CHOR Die Sache wird lustig. IWANOW für sich Ich bin verloren. CHOR Jetzt packt er die beiden. Sie lachen VAN BETT Still, nicht gelacht! zum Zaren Antworte, wo bist du geboren? ZAR In Smolensk. VAN BETT Das hab ich mir doch gleich gedacht. CHOR lachend Haha, das hat er schlau gemacht. VAN BETT Still, kein Wort kann man verstehn. zu Iwanow Wo bist du geboren? IWANOW In Moskau. VAN BETT Schön, dein Name? IWANOW spricht Peter Iwanow. VAN BETT spricht zum Zaren Und du heisst? ZAR spricht Peter Michaelow. VAN BETT kopfschüttelnd Hm, hm! Der Fall wird kitzlig, so will mir s scheinen, Da hab ich wieder zwei für einen. Doch täuschet meine Weltkenntnis mich nicht, So hat auf Iwanow deutend der das echte Spitzbubengesicht. ZAR, IWANOW und CHOR. Ist wohl die Frage uns erlaubt, Warum der Zeit man uns beraubt? VAN BETT Ein hochgelahrtes Stadtgericht Schert sich um Zeit und Stunde nicht. Geht wieder zur Arbeit, ihr lieben Leute, ich weiss genug für heute. zu Meisterin Browe, auf Iwanow deutend Auf diesen einen gebt wohl acht! zum Chor Ihr habt eure Sache gut gemacht. CHOR Wenn dann nach der Arbeit das Zeichen ertönet, Wir eilen zum Schmause; Es rufet die Stunde, so lange ersehnet, Zum gastlichen Hause. Ein heitrer, fröhlicher Festtag ist heut, Bei Tanz und Gesängen entschwinde die Zeit. Lasst heute des Daseins uns erfreuen! Seine Art und seine Weise Ist die rechte wahrlich nicht, Drum sich jeder glücklich preise, Den verschonet sein Gericht. IWANOW und ZAR Auf so abgeschmackte Weise Wird ihm nicht das kleinste Licht; Er dünkt sich sehr klug und weise, Doch, gottlob, er ist es nicht. VAN BETT O ich bin klug und weise, Und mich betrügt man nicht. ALLE ZIMMERLEUTE gehen ab Lortzing,Albert/Zar und Zimmermann/I-2
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/5600.html
Concise Encyclopedia Biochemistry and Molecular Biology Walter De Gruyter Inc? E. Ian Mercer? Thomas A. Scott? WalterDeGruyterInc? E.IanMercer? ThomasA.Scott? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Bioengineering-Biochemistry? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-Science? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biochemistry? Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Chemistry? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-AgriculturalSciences-Biochemistry? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-Science? Subjects-Reference-General? Subjects-Science-Chemistry-Biochemistry? Subjects-Science-Evolution-MolecularBiology? Asymptotic Methods for Elastic Structures Proceedings of the International Conference, Lisbon, Portugal, October 4-8, 1993 Walter De Gruyter Inc? Philippe G. Ciarlet? Luis Trabucho? Juan M. Viano? WalterDeGruyterInc? PhilippeG.Ciarlet? LuisTrabucho? JuanM.Viano? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-General? Subjects-Engineering-Civil-Structural? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Structural? Subjects-Science-General Subjects-Science-Mathematics-Applied-Probability&Statistics? Logic/Object-Oriented Concurrent Robot Programming and Performance Aspects (Programming Complex Systems, 9) Walter De Gruyter Inc? Alfried Pollmann? WalterDeGruyterInc? AlfriedPollmann? ユーズドブック(洋書)-Computers&Internet? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Computers&Internet-Software-Design&Development-Object-OrientedDesign? Subjects-Computers&Internet-ComputerScience-ArtificialIntelligence-Robotics? Subjects-Computers&Internet-Programming-Logic? Subjects-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Engineering-ComputerTechnology-Robotics&Automation? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Manufacturing? Subjects-Engineering-Mechanical-Automation? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Engineering-Mechanical-Robotics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-ComputerTechnology-Robotics&Automation? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Manufacturing? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-Automation? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-Robotics? Subjects-Science-General Offentliche Nahverkehrspolitik in Berlin Und Paris 1890-1914 (Veroffentlichungen Der Historischen Kommission Zu Berlin) Walter De Gruyter Inc? Elfi Bendikat? WalterDeGruyterInc? ElfiBendikat? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Business&Investing-Biographies&Primers-BusinessHistory? Subjects-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Subjects-History-Europe-Germany-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-PoliticalScience-LevelsofGovernment-FederalGovernment? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Nonfiction-Economics-EconomicHistory? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Economics-EconomicHistory? State, Market and Organizational Form (De Gruyter Studies in Organization) Walter De Gruyter Inc? Ayse Bugra? Behlul Usdiken? WalterDeGruyterInc? AyseBugra? BehlulUsdiken? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-Biographies&Primers-CompanyProfiles? Subjects-Business&Investing-Economics-International? Subjects-Business&Investing-General? Subjects-Business&Investing-Industries&Professions-General? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Production&Operations? Subjects-Business&Investing-SmallBusiness&Entrepreneurship-NewBusinessEnterprises? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Nonfiction-Economics-International? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-International-Economics? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Production&Operations? Individuals and Environment A Psychosocial Approach to Workspace (De Gruyter Studies in Organization, 78) Walter De Gruyter Inc? Gustave-Nicolas Fischer? Ruth Atkin-Etienne? WalterDeGruyterInc? Gustave-NicolasFischer? RuthAtkin-Etienne? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-BusinessLife-Workplace? Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Safety&Health? Subjects-Health,Mind&Body-Psychology&Counseling? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Anthropology-Cultural? Subjects-Nonfiction-UrbanPlanning&Development-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Safety&Health? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-Safety&Health? Rekultivierung Von Bergbaufolgelandschaften Das Beispiel Des Lausitzer Braunkohlereviers Walter De Gruyter Inc? Reinhold F. Huttl? Doris Klem? Edwin Weber? WalterDeGruyterInc? ReinholdF.Huttl? DorisKlem? EdwinWeber? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-Education-LanguageInstruction-Instruction-General? Subjects-Nonfiction-Education-LanguageInstruction-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Reference-ForeignLanguages-Instruction-General? Subjects-Reference-ForeignLanguages-General? Subjects-Reference-General? Communication Research and Media Science in Europe Perspectives for Research and Academic Training in Europe's Changing Media Reality Walter De Gruyter Inc? Angela Schorr? William Campbell? Michael Schenk? WalterDeGruyterInc? AngelaSchorr? WilliamCampbell? MichaelSchenk? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-BusinessLife-Communication-General? Subjects-Engineering-Telecommunications-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-SocialSituations? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Communication? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Linguistics-General? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Words&Language-Communication? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-General? Subjects-Reference-Words&Language-Communication? Subjects-Reference-General? Western Broadcasting at the Dawn of the 21st Century (Communications Monograph, V. 4) Walter De Gruyter Inc? L. D. Haenens? Frieda Saeys? Leen D Haenens? WalterDeGruyterInc? L.D.Haenens? FriedaSaeys? LeenD Haenens? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Telecommunications-Radio&Wireless? Subjects-Entertainment-Television-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-Culture? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Words&Language-Communication? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-Radio&Wireless? Subjects-Reference-Words&Language-Communication? Subjects-Reference-General? Western Broadcasting at the Dawn of the 21st Century (Communications Monograph, V. 4) Walter De Gruyter Inc? L. D. Haenens? Frieda Saeys? Leen D Haenens? WalterDeGruyterInc? L.D.Haenens? FriedaSaeys? LeenD Haenens? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Telecommunications-Radio&Wireless? Subjects-Entertainment-Television-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-Radio&Wireless? Substores-UnknownASINs-jp-unknown3? Wavelets in Geodesy and Geodynamics Walter De Gruyter Inc? Wolfgang Keller? WalterDeGruyterInc? WolfgangKeller? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Physics-Waves&WaveMechanics? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-Geology? Subjects-Science-EarthSciences-Geology-General? Subjects-Science-EarthSciences-Geophysics? Subjects-Science-General Subjects-Science-Physics-Waves&WaveMechanics? Principles of Visual Anthropology Walter De Gruyter Inc? Paul Hockings? WalterDeGruyterInc? PaulHockings? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Telecommunications-General? Subjects-Entertainment-Movies-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Anthropology-Cultural? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Anthropology-Physical? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-General? Perspectives On Variation Sociolinguistic, Historical, Comparative (Trends in Linguistics Studies and Monographs) Mouton De Gruyter? Nicole Delbecque? Johan Van Der Auwera? Dirk Geeraerts? MoutonDeGruyter? NicoleDelbecque? JohanVanDerAuwera? DirkGeeraerts? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Linguistics-Applied? Subjects-Nonfiction-Education-LanguageInstruction-Instruction-Miscellaneous? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Reference-ForeignLanguages-Instruction-Miscellaneous? Subjects-Reference-Words&Language-Linguistics? Subjects-Reference-General? Lehrbuch Der Experimentalphysik Elektromagnetismus (Elektromagnetismus) Walter De Gruyter Inc? Wilhelm Raith? WalterDeGruyterInc? WilhelmRaith? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-ElectromagneticTheory? Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-Microelectronics? Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-ElectromagneticTheory? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-Microelectronics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-General? Subjects-Science-General Subjects-Science-Physics-Electromagnetism-General? Tensoranalysis (De Gruyter Lehrbuch) Walter De Gruyter Inc? Heinz Schade? Klaus Neemann? WalterDeGruyterInc? HeinzSchade? KlausNeemann? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-MathematicalAnalysis? Subjects-Science-General Subjects-Science-Mathematics-MathematicalAnalysis? Subjects-Science-Mathematics-Applied-VectorAnalysis? Biomaterials in Surgery Thieme Publishing Group? G. Walenkamp? ThiemePublishingGroup? G.Walenkamp? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Bioengineering-BiomedicalEngineering? Subjects-Medicine-Specialties-Surgery-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-BiomedicalEngineering? Subjects-Professional&Technical-Medical-Medicine-Surgery-GeneralSurgery? Subjects-Science-Medicine-Specialties-Surgery-General? Musculoskeletal Biomechanics Thieme Publishing Group? Paul Brinckmann? Wolfgang Frobin? Gunnar Leivseth? ThiemePublishingGroup? PaulBrinckmann? WolfgangFrobin? GunnarLeivseth? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Bioengineering-Biomechanics? Subjects-Medicine-BasicScience-Physiology? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biomechanics? Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Physiology? Subjects-Professional&Technical-Medical-Medicine-Surgery-Orthopedics? Subjects-Science-Medicine-BasicScience-Physiology? Roempp Lexikon Biotechnologie und Gentechnik Thieme Georg Verlag? ThiemeGeorgVerlag? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Chemical-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Chemical-General? Subjects-Science-Chemistry-ChemicalEngineering? Talmudic Reasoning From Casuistics to Conceptualization Paul Mohr Verlag? Leib Moscovitz? PaulMohrVerlag? LeibMoscovitz? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-Construction-Contracting? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-Contracting? Subjects-Religion&Spirituality-Judaism-General? Abwehrender Brandschutz. Ein Handbuch Kohlhammer W.? Kurt Ehmann? KohlhammerW.? KurtEhmann? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Die Strassenbahn - Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland Kohlhammer W.? Wolfgang Fiegenbaum? KohlhammerW.? WolfgangFiegenbaum? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Nonfiction-Automotive-Traffic&Safety? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn 1970 - 1980. Sonderausgabe Kohlhammer W.? Burkhard Wollny? Wolfgang Fiegenbaum? KohlhammerW.? BurkhardWollny? WolfgangFiegenbaum? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Rettungsfahrzeuge. Von der Krankenkutsche zum Notarztwagen Kohlhammer W.? Manfred Gihl? KohlhammerW.? ManfredGihl? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Voruebergehend lebenslaenglich Kohlhammer W.? Peter Kehm? KohlhammerW.? PeterKehm? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Telecommunications-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-General? Handbuch der Feuerbeschau Kohlhammer W.? Ferdinand Tretzel? Franz Alt? KohlhammerW.? FerdinandTretzel? FranzAlt? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Geschichte des deutschen Feuerwehrfahrzeugbaus 1. Wie die Feuerwehren mobil wurden. Von den Anfaengen bis 1940 Kohlhammer W.? Manfred Gihl? KohlhammerW.? ManfredGihl? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Lexikon der Feuerwehr Kohlhammer W.? Wolf-Dieter Prendke? KohlhammerW.? Wolf-DieterPrendke? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Combustion Pollution Reduction VDI Verlag? VDIVerlag? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Die Stunde der Ingenieure. Technologische Intelligenz und Politik VDI, Ddf.? Eugen Kogon? VDI,Ddf.? EugenKogon? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering? Handbuch fuer fluidische Messtechnik VDI, Ddf.? Norbert Mayer? Christof Rohrbach? VDI,Ddf.? NorbertMayer? ChristofRohrbach? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Technik, Ingenieure und Gesellschaft. Die Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856 - 1981 VDI, Ddf.? Karl-Heinz Ludwig? Wolfgang Koenig? VDI,Ddf.? Karl-HeinzLudwig? WolfgangKoenig? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering? Dictionary of Microelectronics and Microcomputer Technology VDI Verlag? Y.H. Attiyate? Raymond Shah? VDIVerlag? Y.H.Attiyate? RaymondShah? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-English(All)? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-ForeignLanguage-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-English(All)? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-ForeignLanguage-German? Subjects-Science-Physics-Applied? Die grossen Zeppeline. Die Geschichte des Luftschiffbaus VDI, Ddf.? Ludwig Duerr? R. Bernhard? H. Ebner? Peter Kleinheins? VDI,Ddf.? LudwigDuerr? R.Bernhard? H.Ebner? PeterKleinheins? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Die Industriegeschichte des Textils. Technik, Architektur, Wirtschaft VDI, Ddf.? Axel Foehl? Manfred Hamm? VDI,Ddf.? AxelFoehl? ManfredHamm? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-General? Im Reiche der Cyklopen. Eine populaere Darstellung der Stahl- und Eisentechnik VDI, Ddf.? Amand von Schweiger-Lerchenfeld? VDI,Ddf.? AmandvonSchweiger-Lerchenfeld? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-General? Hochleistungsmotoren. Karl Maybach und sein Werk VDI, Ddf.? Wilhelm Treue? Stefan Zima? Gustav Burr? VDI,Ddf.? WilhelmTreue? StefanZima? GustavBurr? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Dictionary of Materials Testing VDI Verlag? Werner Goedecke? VDIVerlag? WernerGoedecke? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-French? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-Science? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-Science? Plastics for External Car Components Brookfield Pub Co? BrookfieldPubCo? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-Automotive-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Plastics in Cars. Englische Ausgabe VDI, Ddf.? VDI,Ddf.? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Automotive Handbook VDI Verlag? Robert Bosch? VDIVerlag? RobertBosch? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Automotive? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Automotive? Bosch Fachwoerterbuch Kraftfahrtechnik I. Deutsch - Englisch VDI, Ddf.? Margot Haefele? Ulrich Adler? Wolfgang Schneider? VDI,Ddf.? MargotHaefele? UlrichAdler? WolfgangSchneider? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Automotive Electric/Electronic Systems VDI Verlag? Robert Bosch? VDIVerlag? RobertBosch? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Automotive? Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Automotive? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Was treibt den Menschen zu den Sternen. Eine Ideengeschichte der Astronautik Herder Verlag GmbH? Otto Antonia Graf? HerderVerlagGmbH? OttoAntoniaGraf? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering? Boundary Element Advances in Solid Mechanics (Cism International Centre for Mechanical Sciences Courses and Lectures) Springer-Verlag? Dimitri Beskos? Giulio Maier? Springer-Verlag? DimitriBeskos? GiulioMaier? ユーズドブック(洋書)-Computers&Internet? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Computers&Internet-General? Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-MaterialsScience-MechanicalPropertiesofSolids? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-MechanicalPropertiesofSolids? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Aluminium Structural Design (Cism International Centre for Mechanical Sciences Courses and Lectures) Springer-Verlag? Frederico M. Mazzolani? Springer-Verlag? FredericoM.Mazzolani? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Engineering-Civil-General? Subjects-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Engineering-Civil-Structural? Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Structural? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Science-General Cardiovascular Fluid Mechanics (Cism International Centre for Mechanical Sciences Courses and Lectures) Springer-Verlag? Gianni Pedrizzetti? Karl Perktold? Springer-Verlag? GianniPedrizzetti? KarlPerktold? ジャンル別-mirror-test-test-subtier-Cardiovascular? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Engineering-Chemical-General? Subjects-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Engineering-Mechanical-FluidMechanics? Subjects-Medicine-BasicScience-Physiology? Subjects-Medicine-Diseases-Cardiovascular? Subjects-Medicine-SpecialTopics-Biotechnology? Subjects-Medicine-InternalMedicine-Cardiology? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Chemical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-FluidMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-Medical-Medicine-InternalMedicine-Cardiology? Subjects-Science-Chemistry-ChemicalEngineering? Subjects-Science-Physics-Dynamics-FluidDynamics? Subjects-Science-Physics-FluidMechanics? Subjects-Science-Medicine-BasicScience-Physiology? Subjects-Science-Medicine-Diseases-Cardiovascular? Subjects-Science-Medicine-SpecialTopics-Biotechnology? Subjects-Science-Medicine-InternalMedicine-Cardiology? Modern Construction Facades (Modern Construction) Springer Verlag Wien? Andrew Watts? SpringerVerlagWien? AndrewWatts? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Arts&Photography-Architecture-Drawing&Modelling-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Reference? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Engineering-Civil-Construction-General? Subjects-Home&Garden-HomeDesign-Buildings&Construction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Drawing&Modelling-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Reference? Manipulation and Control of Jets in Crossflow (Cism International Centre for Mechanical Sciences Courses and Lectures) Springer-Verlag? Ann R. Karagozian? Luca Cortelezzi? Alfredo Soldati? Springer-Verlag? AnnR.Karagozian? LucaCortelezzi? AlfredoSoldati? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-65? Subjects-Engineering-Aerospace? Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Science-General TITLE NOT SUPPLIED Springer? Peter Kopacek? Martin Zauner? Springer? PeterKopacek? MartinZauner? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-65? Subjects-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Medicine-SpecialTopics-Biotechnology? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-Applied-General? Subjects-Science-Mathematics-Applied-General? Subjects-Science-Medicine-SpecialTopics-Biotechnology? Navigation Principles of Positioning and Guidance Springer? Bernhard Hofmann-Wellenhof? Klaus Legat? Manfred Wieser? Springer? BernhardHofmann-Wellenhof? KlausLegat? ManfredWieser? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Sports? Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-General? Subjects-Engineering-General? Subjects-Outdoors&Nature-OutdoorRecreation-Sailing-Navigation? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-General? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-Geography? Subjects-Science-EarthSciences-General? Subjects-Science-EarthSciences-Geography-General? Subjects-Science-General Subjects-Sports-WaterSports-Sailing-Navigation? ユーズドブック(洋書)-Engineering 洋書
https://w.atwiki.jp/whoone/pages/4.html
リンク HTMLクイックリファレンス http //www.htmq.com/index.htm HTML5ゲームフレームワーク http //blog.verygoodtown.com/2011/02/limejs-html5-game-framework/ HTML5でゲーム作成 http //cnut1024.wiki.fc2.com/ SEO対策 http //seo.acnf.org/ http //www.d3.dion.ne.jp/~jkondou/hp/css_seo.html G123、事前受付登録中の「クイーンズブレイドリミットブレイク」にてAmazonギフト券が当たるフォロー&RTキャンペーン開催 - ASCII.jp HTML5 プロフェッショナル 認定試験 レベル1 想定問題 一覧 (1) - マイナビニュース [実力試し] HTML5 プロフェッショナル 認定試験 レベル2 想定問題 一覧 (1) - マイナビニュース HTML5ベースのMMORPG「MAD WORLD」のαテストが実施中。PCブラウザですぐに参加可能 - 4Gamer.net W3C/HTML5からWHATWG/Living Standardへ、Web発展史をひもとく - ITpro 「Macでリモートアクセス」に対応、Windows 365やシン・テレワークシステムHTML5版の魅力 | ボクシルマガジン - Beyond(ビヨンド) 「シン・テレワークシステム」にHTML5版 ~MacやChromebookからもWindowsをリモート操作可能に - 窓の杜 拡張機能が動かなくなるかも? 「Google ドキュメント」がHTML5 Canvasベースのレンダリングへ移行 - 窓の杜 新作HTML5ゲーム「邪神ちゃんドロップキックねばねばウォーズ」が配信開始。レアリティS“水着ぴの”がもらえる初心者ミッションを開催中 - 4Gamer.net AWS Elemental MediaLive が HTML5 モーショングラフィックスオーバーレイのサポートを開始 - amazon.com HTML5ベースのモダンブラウザーからリモート操作が可能に、「TeamViewer」にWebクライアント - 窓の杜 GMOメディア:HTML5ゲームプラットフォーム「ゲソてん byGMO」、「楽天ポイントモール」の利用者に向け38タイトルを提供開始 - PR TIMES 第4回専門学校 HTML5作品アワード、受賞作品の発表 - valuepress HTML5に完全対応 アドビ社製Webセミナーシステムの最新バージョン『AdobeConnect11』を提供開始 - アットプレス(プレスリリース) GMOメディア:HTML5ゲームプラットフォーム「ゲソてん」、ゲームコンテンツ提供先の20媒体において「PayPay」決済に対応 - PR TIMES HTML5ベースの韓国産2D MMORPG「MAD WORLD」の最新画像とムービーが公開 - 4Gamer.net Flashを使用している企業に朗報!Flashを簡単にHTML5で再生可能にするサービス『JswfPlayer』Ver2がリリース! - PR TIMES SL ジャパン、HTML5 に対応した監視制御システム (DCS/SCADA) 向け SL-GMS Web/Developer 新製品をリリース - valuepress HTML5ゲーム「八男って、それはないでしょう!アンサンブルライフ」の正式サービスが本日開始。テレビアニメ版がベースの放置型MMORPG - 4Gamer.net TVアニメの新作HTML5ゲーム『八男って、それはないでしょう!-アンサンブルライフ』本日より正式リリース!記念イベント絶賛開催中! - PR TIMES アスキーゲーム ガンダムRPG『SDガンダムオペレーションズ』がHTML5軽量化アップデートを実施! - ASCII.jp 神社経営シミュレーション「かみてる」がHTML5ゲームプラットフォームOhSECHIで配信開始 - 4Gamer.net 人気TVアニメの新作HTML5ゲーム『八男って、それはないでしょう!-アンサンブルライフ-』事前登録受付開始! - PR TIMES 文系でもできる!HTML5とCSS3の超らくらく入門講座 2020年版 - PR TIMES YouTubeがFlashを排除し、HTML5の最後の障害を取り除いた - 週刊アスキー - 週アスPLUS バンナム、HTML5ゲームの「enza」運営元を完全子会社化 ドリコム保有株買い取り - ITmedia G123で新作HTML5ゲーム『セルリアンホライズン』正式リリース!事前登録報酬は28日にプレゼント! - PR TIMES GMOメディア:HTML5ゲームプラットフォーム「ゲソてん」、ポイントサイト「モッピー」に『ゲゲゲの鬼太郎 妖怪横丁』など20タイトルを提供開始 - PR TIMES シンプルで安価なマルチデバイス対応HTML5デジタルカタログ制作サービスを提供開始 - PR TIMES スマホゲーム開発者向け書籍「HTML5 ゲーム開発の教科書」が9月中旬に発売 - 4Gamer Adobe FlashをHTML 5で代替するPixi.jsがWebGLを新たにサポート、クロスプラットフォームとインタラクティブアプリに対応 - InfoQ Japan HTML5版「刀剣乱舞」をサポートした「とうらぶキャプ」v2.0.0が公開 - 窓の杜 HTML5ゲームポータル「楽天ゲームズ」終了 2年で幕 - ITmedia NEWS HTML5ゲーム『ガールズ&クリーチャーズ』ホワイトデーイベント開催!期間限定キャラクターを解禁! - PR TIMES HTML5ゲームプラットフォームをてがけるLiberappは「HTML5 スマホゲーム業界カオスマップ(2019β)」を公開しました - PR TIMES Liberappが「HTML5 スマホゲーム業界カオスマップ(2019β)」を公開 - 4Gamer.net スマートニュース、優れたHTML5技術を持つ『Tombo, Inc.』を買収 - PR TIMES HTML5 GameCreatorというコミュニティー&ミートアップをはじめます - PR TIMES あなたはどっちサイドを選ぶ?G123新作HTML5ゲーム『ガールズ&クリーチャーズ』正式リリース! - PR TIMES 「Webは次のギアにシフトしている」〜HTML5 Conference 2018 基調講演レポート:レポート - Gihyo Jp HTML5ベースで描画速度が向上、BIダッシュボードの最新版 - @IT MONOist 時空を超えて、世界を救え!新作HTML5ゲーム『ナイトメアクロノス』事前登録受付開始! - PR TIMES 国内最大級のHTML5ゲームサービス「G123.jp」が本日10月4日(木)オープン! - PR TIMES 国内最大級のHTML5ゲームサービス「G123.jp」オープン!新たなゲームプラットフォーム誕生・10月は新作ゲーム3本登場 - アットプレス 技術の進化に左右されないWebサイトの作り方がわかる、プロを目指す人のための入門書『HTML5+CSS3の新しい教科書 改訂新版 基礎から覚える、深く理解できる。』発売 - PR TIMES 「艦これ」Flash→HTML5に 大規模メンテスタート - ITmedia 「艦隊これくしょん -艦これ-」がHTML5ベースに移行。8月15日11:55から3日がかりの大規模なメンテナンスを実施 - 4Gamer.net LINE上でHTML5ゲームが遊べる「LINE QUICK GAME」 たまごっち、ナンプレも - ITmedia HTML5ゲームにもeスポーツの熱狂を。 Liberappに観戦APIとデモゲームを追加 - PR TIMES BXD、HTML5プラットフォーム名称を「enza」に--新作ゲーム3タイトルを体験 - CNET Japan バンナム、HTML5活用の新作ゲーム「アイドルマスター シャイニーカラーズ」発表 - CNET Japan HTML5アプリプラットフォームのスタートアップ企業「Liberapp」設立と増資および仮想通貨「リベリウム」でICO検討開始のお知らせ - PR TIMES 株式会社レコム、HTML5ゲーム【iKON COLLECTION HIDDEN CATCH】のセールイベントを開催! - PR TIMES 株式会社レコム、レコム、HTML5ゲーム市場に挑戦! - PR TIMES HTML5を巡るGoogle、Apple、Microsoftの戦略の歴史 - ITmedia 【黒川塾51】HTML5ゲームとクラウドゲームでゲームコンテンツはどうなる? - Game Deets 「BXD」が狙うHTML5活用ブラウザゲームの需要--ファミスタ、アイマス新作を投入 - CNET Japan コレ1枚で分かる「HTML5(2) マルチデバイス時代のアプリケーションプラットフォーム」 - ITmedia HTML5の機能をどこまで活かせるか--新日鉄住金ソリューションズの「hifive」で実現できること - ログミー 「Google Chrome 56」が正式版に。HTML5デフォルト化がすべてのユーザーを対象に開始 - 窓の杜 「Google Chrome」のHTML5デフォルト化が開始。脱Flashの流れが加速 - 窓の杜 Chromeブラウザの“Flash→HTML5デフォルト化”完了は2017年10月 Googleがロードマップ発表 - ITmedia あきらめていたFLASHありませんか?HTML5変換サービスのご案内 - PR TIMES HTML5はこれからのWindowsか?、普遍的なアプリケーションの普遍的な開発/利用ベースとして - TechCrunch Japan Google Chrome、Flashに代わってHTML5をデフォルトに - ITmedia モバイルファーストを牽引する HTML5によるハイブリッドアプリ - ZDNet Japan 5分でわかるActiveReports帳票-HTML5ビューワ (1/4):CodeZine(コードジン) - CodeZine HTML5ベースのデスクトップクライアント:TechTargetジャパン用語事典 - TechTargetジャパン 仮想化 - TechTargetジャパン HTML5でクロスプラットフォームなデスクトップアプリを開発できる「Electron」とは - CodeZine FirefoxブラウザとWebの技術ですぐ作れる! HTML5で手軽にFirefox OSアプリ開発 - CodeZine YouTube、デフォルト動画プレーヤーを「Flash」からHTML5ベースに変更 - CNET Japan YouTube、メイン再生プレーヤーをFlashからHTML5にようやく移行 - ITmedia YouTube、従来のFlashに代わってHTML5をデフォルトに - AV Watch ついに正式勧告--「HTML5」を使いこなすには何が必要か - builder by ZDNet Japan - ZDNet Japan HTML5がW3C勧告に、15年ぶりの大改訂 - ASCII.jp 「HTML5でスマホとクルマを簡単につなぐ」――韓国Obigo社のハンCEOインタビュー - business network.jp HTML5 CanvasをjQueryライクに操作できるプラグイン「jCanvas」 - CodeZine 広告のHTML5化加速か、Googleがインタラクティブ広告制作ツール「Google Web Designer」を無料提供 【増田 @maskin】 - TechWave(テックウェーブ) #WAVE サンプルで学ぶHTML5の仕様変更要素・後編 (1/3) - ASCII.jp HTML5は5.0へ、2016年にはHTML 5.1も登場か - ASCII.jp Flashを使わない3D絵本の作り方、HTML5/CSS3時代のコンテンツ作りについての雑感 【増田 @maskin】 - TechWave(テックウェーブ) #WAVE HTML5で作るスマホWebアプリ開発チュートリアル(3) HTML5ならではのグラフィックスを実現する「canvas」 - マイナビニュース Cloud SQLとHTML5のWeb Storageで高速仕訳入力 - CodeZine HTML5によるアニメーション作成を容易にする「Adobe Edge」 - builder by ZDNet Japan - builder HTML5のタグに対応したHTMLエディター「Crescent Eve」v0.86が公開 - 窓の杜 50代でも分かったHTML5の基礎知識 - ASCII.jp 3分でわかるHTML5のコンテンツモデルとカテゴリー (1/3) - ASCII.jp Google、Chrome立ち上げ3周年でHTML5のインフォグラフィックを公開 - ITmedia XHTML1.0とHTML5の違いをスタバのページで紹介 (1/6) - ASCII.jp Google、FlashをHTML5に変換するツール「Swiffy」を公開 iOSにも対応 - ITmedia 第512回:HTML5 とは - ケータイ Watch HTML5で注目!インラインSVGの使い方 (1/5) - ASCII.jp W3C、HTML5ロゴを発表 - ITmedia W3C、HTML5ロゴを発表--HTML5推進を目指す - CNET Japan iOS向けゲームが15分で開発できる、高速HTML5ゲームエンジン「IMPACT」登場 【増田(@maskin)真樹】 - TechWave(テックウェーブ) #WAVE HTML5が注目を浴びる理由とは? ここが違う!サンプルで見るHTML5(1) - CodeZine AppleがiPad/iPhoneでも見られるHTML5ショーケースを公開 (追記あり)【@maskin】 - TechWave(テックウェーブ) #WAVE HTML5は安全か? 開発者が留意すべきセキュリティ問題 - ITmedia Google、HTML5へのシフトで「Gears」終了へ - ITmedia YouTube、HTML5動画プレーヤーをテスト公開 - ITmedia
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/1413.html
Handbook of Neurosurgery Mark S. GreenbergNicolas, M.D. ArredondoEdward A. M., M.D. DuckworthTann A., M.D. Nichols Indian Larry Chopper Shaman Dave NicholsAndrea DesmedtMichael Lichter Great Gardens For Kids (Hamlyn Gardening S.) Clive NicholsClare Matthews Art of Plant and Garden Photography Clive Nichols Chilton's Repair and Tune-Up Guide Bmw 1970-82 1600, 2000, 2002, 2002Tii, 2500, 2800, 2800Cs, Bavaria, 3000Cs, 3.0Cs, 3.0S, 3.0Si, 320I, 528E, 528I, (Chilton's Repair Manual (Model Specific)) Chilton Book CompanyRichard J. RiveleDean F. Morgantini The New York Times Guide to the Best 1,000 Movies Ever Made (Film Critics of the New York Times) New York Times CompanyPeter M. NicholsA. O. Scott Linguistic Diversity in Space and Time Johanna Nichols Occupancy Estimation And Modeling Inferring Patterns And Dynamics of Species Occurrence James D. NicholsJ. Andrew RoyleKenneth H. PollockLarissa L. BaileyJames E. HinesDarryl I. Mackenzie Soap for Pediatrics (Soap) Michael A. PoliskyBreck Nichols Potatoes Annie NicholsPeter Myers Leading a Support Group A Practical Guide Keith NicholsJohn Jenkinson The Work of the Deacon Deaconess. (Works (Judson)) Harold Nichols Paint Shop Pro X for Photographers Ken MccahonRobin Nichols Critical Heart Disease In Infants And Children Ross M., M.D. UngerleiderPhilip J., M.D. SpevakWilliam J., M.D. GreeleyDuke E., M.D. CameronDavid G. Nichols The Dog's Children Anishinaabe Texts Told by Angeline Williams (Publications of the Algonquian Text Society) John Nichols BloomfieldLeonard BloomfieldJohn D. Nichols Developing Intercultural Competence in Practice (Languages for Intercultural Communication and Education, 1) Michael ByramAdam NicholsDavid Stevens Ferrari Berlinetta Boxer Mel Nichols The Other Car Workers Work, Organisation and Technology in the Maritime Car Carrier Industry Erol KahveciTheo Nichols Clouser's Flies Tying And Fishing the Fly Patterns of Bob Clouser Bob ClouserJay Nichols Statistical Parametric Mapping The Analysis of Functional Brain Images Karl J. FristonJohn AshburnerStefan KiebelThomas NicholsWilliam Penny Chilton's Chrysler Full-Size Vans 1989-98 Repair Manual (Chilton's Total Car Care Repair Manual) Chilton Book CompanyChiltonThe Nichols/Chilton? Patterns of Work in the Post-Fordist Era Fordism And Post-Fordism (Elgar Mini) Huw Beynon?Theo Nichols Dead and Alive (Dean Koontz's Frankenstein) Dean Koontz?Leigh Nichols?Ed Gorman? Introduction to the Reading of Hegel Lectures on the Phenomenology of Spirit (Agora Paperback Editions) Alexandre Kojève?Allan Bloom?James H. Nichols? Chilton's Pontiac Firebird 1982-94 All U.S. and Canadian Models (Chilton Model Specific Automotive Repair Manuals) NicholsChilton Designs and Patterns for Embroiderers and Craftsmen 512 Motifs from the Wm. Briggs and Company Ltd. Wm. Briggs and Company?Marion Nichols? The Original Wild Ones Tales of the Boozefighters Motorcycle Club Est. 1946 Dave NicholsBill Hayes? Mcdonald's Blood Flow In Arteries Theoretical, Experimental And Clinical Principles (Hodder Arnold Publication) Wilmer W. Nichols?Michael F. O Rourke? Victory On The Potomac The Goldwater-nichols Act Unifies The Pentagon (Texas a M University Military History Series) James R., III Locher? Church and the Free Market Dilemmas in Church Welfare Agencies Maureen Postma?Alan Nichols? Top Chops Master Chopper Builders Billy LaneDave NicholsMichael Lichter Aluminum by Design Sarah C. Nichols?Elisabeth R. Agro?Elizabeth Teller?Paola Antonelli?Dennis P. Doordan?Robert Friedel?Penny Sparke?Craig Vogel? Movies and Methods An Anthology (Movies Methods) Bill Nichols? Filmmaking For Teens Pulling Off Your Shorts Troy Lanier?Clay Nichols? Why Johnny Can't Brand Rediscovering the Lost Art of the Big Idea Bill Schley?Carl, Jr. Nichols? Thomas' Railway Word Book (Pictureback) Paul Nichols? The Panther and the Hind A Theological History of Anglicanism Aidan Nichols? Chilton's Repair and Tune Up Guide Dodge Charger 1967-1970 The Fordism of Ford And Modern Management Fordism And Post-Fordism (Elgar Mini Series; Elgar Reference Series) Huw Beynon?Theo Nichols The City As an Entertainment Machine (Research in Urban Policy) Terry Nichols Clark? Chemistry AS (Collins Advanced Modular Sciences) Lyn Nichols?Mary Ratcliffe? Chemistry A2 (Collins Advanced Modular Sciences) Lyn Nichols?Mary Ratcliffe?Peter Harwood?Mike Hughes? The Architecture and Planning of Milton Keynes Derek Walker? Thomas Reid's Theory of Perception Ryan Nichols? Pthreads Programming (A Nutshell Handbook) Bradford Nichols?Dick Buttlar?Jacqueline Proulx Farrell? Chilton's Repair Manual Dodge Plymouth Vans 1967-88 (Chilton's Repair Manual (Model Specific)) Chilton Book CompanyChilton s Automotives Editorial? Phuket (Island) Fiona Nichols? Write It! A Guide for Research Mla Version/With Teacher's Guide Elizabeth Bankhead?Janet Nichols?Dawn Vaughn? The High Priest of Hallelujah Robert Nichols? Holt Algebra With Trigonometry Nichols The Last Beautiful Days of Autumn John Nichols? Francis The Knight of Assisi Terri Vorndran Nichols? Professional Meeting Management Barbara Nichols? Confessions of a Name Dropper Les Nichols? Economic Effects of Generic Promotion Programs for Agriculture Exports Nichols Guide to Reference Materials for School Library Media Centers (Guide to Reference Materials for School Media Centers) Barbara Ripp Safford?Margaret Irby Nichols? Katzen Beverly Nichols? Jung y El Tarot Sallie Nichols? Jedes Kind braucht das Gebet einer Mutter Fern Nichols?Janet Kobobel Grant? Famous People in History (Famous People in History) Nicolas Soames?Trevor Nichols?Katinka Wolf? Montauk 5. Die Schwarze Sonne Preston B. Nichols?Peter Moon? El Ano Del Tigre (National Geographic) Michael Nichols?Geoffrey C. Ward? Das Montauk-Projekt 1. Experimente mit der Zeit Preston B. Nichols?Peter Moon? Unsere Medien? Demokratie und Medienkonzerne in den USA Robert W. McChesney?John Nichols? La Representacion de la Realidad / Representing Reality Cuestiones y Conceptos Sobre el Documental / Issues and Concepts in Documentary (Paidos Comunicacion Cine / Paidos Film Communication) Bill Nichols? Darwin Contra Fitzroy Peter Nichols? Golden Hour Manual De Urgencias En Pediatria David G. Nichols Das Montauk-Projekt 2. Rueckkehr nach Montauk. Abenteuer mit der Synchronizitaet Preston B. Nichols?Peter Moon? Temporary Title 19991103 I.C. Nichols? Tropical Reef Fishes (Periplus Tropical Nature Guide) Gerald R. Allen?Roger Steene?Rudie Kuiter?Mark Strickland?Burt Jones?Maurine Shimlock?Fiona Nichols?Charles Anderson?Ashley Boyd?Matthew Hedrick? Marine Life of the Pacific and Indian Oceans (Periplus Nature Guides) Gerald Allen?Fiona Nichols?Michael Stachels?Roger Steene?Rudie Kuiter?Mark Strickland?Burt Jones?Maurine Shimlock? Famous People in History (Famous People in History) Nicolas Soames?Trevor Nichols?Katinka Wolf? An American Child Supreme The Education of a Liberation Ecologist (Credo Series) John Treadwell Nichols? Basic Techniques of Psychodynamic Psychotherapy (The Master Work) Michael Nichols?Thomas J. Paolino? Changing Demographics Fund Raising in the 1990s Using Demographics and Psychographics to Improve Your Fund Raising Efforts Judith E. Nichols? Restoration And Management Of Lakes And Reservoirs E. B. Welch?Spencer A. Peterson?Stanley A. Nichols?G. Dennis Cooke? The Soul As Healer Lessons in Affirmation, Visualization, and Inner Power L. Joseph Nichols? Inventing Software The Rise of "Computer-Related" Patents Kenneth Nichols? Francisco Vasquez De Coronado The Search for Cities of Gold (Proud Heritage-the Hispanic Library) Carrie Nichols Cantor? English Pleasure Gardens Rose Standish Nichols?Judith B. Tankard? For Your Garden Pots and Containers (For Your Garden) Warren Schultz?Clive Nichols Stop Arguing With Your Kids How to Win the Battle of Wills by Making Your Children Feel Heard Michael P. Nichols? Fielding's Asia's Top Dive Sites The Best Diving in Indonesia, Malaysia, the Philippines and Thailand (Periplus Editions) Fiona Nichols?Heneage Mitchell?John Williams?Kal Muller?Michael Stachels? Backtracking By Foot, Canoe, and Subaru Along the Lewis and Clark Trail (Backtracking) Benjamin Long?Karen Nichols? Myth, Magic, and Mystery One Hundred Years of American Children's Book Illustration Michael Patrick Hearn?Trinkett Clark?H. Nichols B. Clark?Michael, Patrick Hearn? A Caribbean Dozen Poems from Caribbean Poets Grace Nichols?John Agard?Cathie Felstead? American Sportscars Richard Nichols? Treating People in Families An Integrative Framework (Guilford Family Therapy Series) William C. Nichols? The Lost Art of Listening How Learning to Listen Can Improve Relationships (The Guilford Family Therapy Series) Michael P. Nichols? Lessons from Abroad Fresh Ideas from Fund-Raising Experts in the United Kingdom Judith E. Nichols? Collaborative Therapy With Multi-Stressed Families From Old Problems to New Futures (Guilford Family Therapy Series) William C. Madsen?Michael P. Nichols? Beyond Uhura Star Trek and Other Memories Nichelle Nichols? Waikiki Walks (Hawaii Pocket Guides) Katherine Nichols? Mary Shelley Frankenstein's Creator First Science Fiction Writer (Barnard Biography Series (Berkeley, Calif.).) Joan Kane Nichols? Recent Advances and Issues in Oceanography (Oryx Frontiers of Science Series) C. Reid Nichols?David Larsen Porter?Robert G. Williams? Smell It Like It Is Tales from the Garlic Capital of the World K. M. Nichols? Leaning over the Edge Poems Jeanne M. Nichols? Finding Out The ABCs of Same-Sex Relations Homer Spencer?Sue Nichols Spencer? The Writer in the Garden Selections from the Work of 44 Authors Gertrude Jekyll?Andrew Marvell?Henry Mitchell?Nancy Mitford?Beverley Nichols?Eleanor Perenyi?V. Sackville-West?Edith Wharton?E. B. White?Louise Beebe Wilder? Real Men Belch Downwind Modern Etiquette for the Primitive Man Mike Nichols? Women Are from Pluto Men Are from Uranus The Big Bang and Other Premature Theories of Love Mike Nichols? Jews for Buchanan Did You Hear the One About the Theft of the American Presidency? John Nichols? Dick The Man Who Is President John Nichols? No Hickory No Dickory No Dock Caribbean Nursery Rhymes John Agard?Grace Nichols?Cynthia Jabar? Growing from Good to Great Positioning Your Fund-Raising Efforts for Big Gains Judith E. Nichols? Global Demographics Fund Raising for a New World Judith E. Nichols? Van Richten's Arsenal (Ravenloft) Andrew Cermak?John W. Mangrum?Ryan Naylor?Chris Nichols?Andrew Wyatt? Tragedy And Farce How The American Media Sell Wars, Spin Elections, And Destroy Democracy John Nichols?Robert W. McChesney?Tom Tomorrow? The Story of the Charlotte Bobcats (The NBA a History of Hoops) John Nichols? Picture-Taking for Moms Dads Recipes for Great Pictures With Any Camera Ron Nichols? How to Take Great Pet Pictures Recipes for Outstanding Results With Any Camera Ron Nichols? Britton Francis Morgan Nichols? The Last Riders on Route 66 Chet Nichols? Victory on the Potomac The Goldwater-Nichols Act Unifies the Pentagon (Texas a M University Military History Series) Sam Nunn?James R., III Locher? The Nitpicker's Guide for Classic Trekkers (The Nitpickers Guide for Classic Trekkers) Phil Farrand?George Takei?Nichelle Nichols?Walter Koenig? The Best of Field and Stream 100 Years of Great Writing from America's Premier Sporting Magazine J. I. Merritt?Margaret G. Nichols? Lovely Like Jerusalem The Fulfillment of the Old Testament in Christ and the Church Aiden Nichols? Managing Curriculum And Assessment A Practitioner's Guide Sue Shidaker?Gene Johnson?Kevin Singer?Beverly Nichols? The Leisure Architecture of Wayne Mcallister Chris Nichols? Color of the Prism Thomas J. Nichols? Shadow Boxer A Crime Novel Featuring Billy Nichols (Wheeler Large Print Book Series) Eddie Muller? Tales Of A Drama Queen (Wheeler Large Print Book Series) Lee Nichols? The Sacred Cosmos Christian Faith and the Challenge of Naturalism (Christian Practice of Everyday Life) Terence L. Nichols? The Nitpicker's Guide for Classic Trekkers (The Nitpickers Guide for Classic Trekkers) Phil Farrand?George Takei?Nichelle Nichols?Walter Koenig? Ravenloft Gazetteer (Sword Sorcery) Andrew Cermak?John W. Mangrum?Chris Nichols?Andrew Wyatt? The Nitpicker's Guide for Classic Trekkers (The Nitpickers Guide for Classic Trekkers) Phil Farrand?George Takei?Nichelle Nichols?Walter Koenig? Second Chances Weta Nichols? Not a Sparrow Falls Linda Nichols?Joyce Bean? Not a Sparrow Falls Linda Nichols? Listen to the Wind Tim Nichols? You and Me Against the World Lisa A. Nichols? Successful Adoption A Guide for Christian Families Natalie Nichols Gillespie? No Place to Hide Facing Shame So We Can Find Self-Respect Michael P. Nichols? Islands of Experience Dean Nichols? A Poet's Sketch of His Biography Dean Nichols? Collision Course Susan Nichols Ferrara? Stop Arguing With Your Kids How to Win the Battle of Wills by Making Your Children Feel Heard Michael P. Nichols? Teaching Literacy In First Grade (Tools for Teaching Literacy) James Flood?Kelly Moore?Maria Nichols?Diane Lapp? Teaching Literacy In First Grade (Tools for Teaching Literacy) James Flood?Kelly Moore?Maria Nichols?Diane Lapp? Optimal Digestive Health A Complete Guide Trent W., M.D. Nichols?Nancy Faass? African American Culture Catherine Nichols? African American Culture (Discovering the Arts) Catherine Nichols? The Best of Brussels (Globetrotter Travel Best of Brussels) Fiona Nichols? The Rise And Rise of Richard B. Cheney Unlocking the Mysteries of the Most Powerful Vice President in American History John Nichols? Tragedy and Farce How the American Media Sell Wars, Spin Elections, And Destroy Democracy John Nichols?Robert W. McChesney?Tom Tomorrow? The Genius of Impeachment The Founders' Cure for Royalism John Nichols? The Business Guide An Outline of Business J. L. Nichols? Peace Is a Four-Letter Word Janet Nichols Lynch? Ellen Ochoa Reach for the Stars! (Defining Moments) Donna Latham?Michelle Nichols? Hand-me-down (Wheeler Large Print Book Series) Lee Nichols? Rehearsal for Reconstruction The Port Royal Experiment Willie Lee Nichols Rose? A Sailor's Yarns and Observations Dean Nichols? Two Cats for Puerto Rico Dean Nichols? The Copper Sands and Prince William Sound Dean Nichols? The N.P.M.W.A.R.A. The North Pacific Major World Air Route Area Dean Nichols? Dance of the Little People Michael F. Nichols? Time Taught Me to Fly Russell Nichols? Every Single Good Day A Family Keeps a Promise to a Loving Wife and Mother and Hopes to Help Others Who Face Alzheimer's Disease Max Nichols? Tithes The Extortion of the Body of Christ B. Ann Nichols? York's Journal William Nichols? The Success Code A Revolutionary Plan for Creating a Phenomenal Life! Brendan Nichols? The Tranquil Garden Kay Fairfax?Clive Nichols Quick and Healthy Vegetarian Dishes (Step-by-step) Annie Nichols Planting with Colour Penelope Hobhouse?Nori Pope?Sandra Pope?Clive Nichols Robert Lenkiewicz Keith Nichols Somerset Carnivals Roger Evans?Peter Nichols? The Loire Valley (Signpost Guides) Andrew Sanger?Fiona Nichols?Gillian Thomas?John Harrison? Drive Around Loire Valley Your Guide To Great Drives (Drive Around) Andrew Sanger?Fiona Nichols?Gillian Thomas?John Harrison? Potatoes From Mash to Fries Annie NicholsPeter Myers Paper Dolls of the 1960S, 1970S, and 1980s Identification Value Guide (Identification Values (Collector Books)) Carol Nichols? Potatoes Annie NicholsPeter Myers Healthy Vegetarian (Healthy Life (Southwater)) Annie Nichols A Prison of My Own Diane Nichols? In the Grove of the Druids The Druid Teachings of Ross Nichols Philip Carr-Gomm? Connecting With Kids Through Stories Using Narratives To Facilitate Attachment In Adopted Children Denise B. Lacher?Todd Nichols?Joanne C. May? Andalucia (Globetrotter Travel Guide) Fiona Nichols? Globetrotter Travel Guide Andalucia (Globetrotter Travel Packs) Fiona Nichols? The History of the Green Bay Packers (NFL Today) John Nichols? The 18th Division in the Great War G. H. F. Nichols? Last Letters of Jacopo Ortis and of Tombs (Hesperus Classics) Valerio Massimo?Ugo Foscolo?F. G. Nichols? Life of a Good-For-Nothing (Hesperus Classics) Joseph Von Eichendorff?F. G. Nichols? Thoughts and the Broom (Hesperus Classics) Edoardo Albinati?Giacomo Leopardi?J. G. Nichols? Prophecies (100 Pages) da Vinci Leonardo?J. G. Nichols? Loveless Love (Hesperus Classics) Luigi Pirandello?J. G. Nichols? New Life (Hesperus Classics) Dante Alighieri?J. G. Nichols? The Book of the Virgins (100 Pages) Gabriele D Annunzio?J. G. Nichols? A Perfect Hoax (100 Pages) Italo Svevo?J. G. Nichols? The Divine Comedy Inferno (Hesperus Poetry Series) Dante Alighieri?J. G. Nichols? Loveless Love (Modern Voices Series) Luigi Pirandello?J. G. Nichols? Startling the Flying Fish Grace Nichols? Poacher's Daughter, The Mary Nichols? The Contented Vegetarian Over 100 Tempting and Nutritious Step-by-Step REcipes for Quick, Easy and Healthy Dining Matthew Drennan?Annie Nichols Globetrotter Travel Guide Mexico (Globetrotter Travel Packs) Fiona Nichols? Globetrotter Rome and the Vatican (Globetrotter Travel Packs) Fiona Nichols? Rome and the Vatican (Globetrotter Travel Pack) Fiona Nichols? Satie Remembered Robert Orledge?Roger Nichols? Migrant Nurses Motivation, Integration And Contribution Roswyn Hakesley-Brown?Barbara L. Nichols?Andrea Winkelmann-Gleed? The 18th Division in the Great War G. H. F Nichols? Down the Garden Path Beverley Nichols? Come to the Feast Simon Kershaw?Bridget Nichols?Gill Ambrose? Arthur Honegger Harry Halbreich?Reinhard G. Pauly?Roger Nichols? Lazy Thoughts of a Lazy Woman And Other Poems Grace Nichols? Holy Order The Apostolic Ministry from the New Testament to the Second Vatican Council (Oscott Series, 5) Aidan Nichols? Classic American Cars Richard Nichols? Michael Graves Karen Vogel Nichols? Diaries 1969-1977 Peter Nichols? Passion Play Peter Nichols? So Long Life Peter Nichols? Number Parade Jackie Kay?Grace Nichols?John Agard?Nick Toczek?Mike Rosen? The Book of Druidry Ross Nichols?John Matthews?Philip Carr-Gomm? Encyclopedia of the Korean War A Political, Social, and Military History Spencer C. Tucker?Jinwung Kim?Michael R. Nichols?Paul G., Jr. Peirpaoli?Priscilla D. Roberts?Norman R. Zehr? Harvard Business Review on Effective Communication (Harvard Business Review Paperback Series) Ralph G. Nichols?Leonard A. Stevens?Fernando Bartolome?Chris Argyris? Frozen in Time The Enduring Legacy of the 1961 U.S. Figure Skating Team Nikki Nichols? Silk Stalkings More Women Write of Murder Victoria Nichols?Susan Thompson? Ending Marriage, Keeping Faith A New Guide Through the Spiritual Journey of Divorce J. Randall Nichols? Color by Design Planting the Contemporary Garden Nori Pope?Sandra Pope?Clive NicholsPenelope Hobbhouse? Color in the Garden Planting With Color in the Contemporary Garden Penelope Hobhouse?Nori Pope?Sandra Pope?Clive Nichols Cider Making, Using Enjoying Sweet Hard Cider Annie Proulx?Lew Nichols? Heaven on Earth Capturing Jonathan Edwards's Vision of Living in Between Stephen J. Nichols? Reformation How a Monk and a Mallet Changed the World Stephen J. Nichols? It's the Media, Stupid (Open Media Pamphlet Series) Robert McChesney?John Nichols? Our Media, Not Theirs The Democratic Struggle Against Corporate Media (Open Media Series) Robert W. McChesney?John Nichols? The History of the Charlotte Sting (Women's Pro Basketball Today) John Nichols? The History of the Cleveland Rockers (Women's Pro Basketball Today) John Nichols? Arizona Cardinals (NFL Today) John Nichols? Baltimore Ravens (NFL Today) John Nichols? Buffalo Bills (NFL Today) John Nichols? Carolina Panthers (NFL Today) John Nichols? Chicago Bears (NFL Today) John Nichols? Cincinnati Bengals (NFL Today) John Nichols? Dallas Cowboys (NFL Today) John Nichols? Denver Broncos (NFL Today) John Nichols? Green Bay Packers (NFL Today) John Nichols?Michael E. Goodman? The History of the Atlanta Hawks (Pro Basketball Today) John Nichols? The History of the Charlotte Hornets (Pro Basketball Today) John Nichols? The History of the Cleveland Cavaliers (Pro Basketball Today) John Nichols? The History of the Los Angeles Lakers (Pro Basketball Today) John Nichols? The History of the Milwaukee Bucks (Pro Basketball Today) John Nichols? The History of the Minnesota Timberwolves (Pro Basketball Today) John Nichols? The History of the Arizona Diamondbacks (Baseball (Mankato, Minn.).) John Nichols? The History of the Baltimore Orioles (Baseball (Mankato, Minn.).) John Nichols? The History of the Florida Marlins (Baseball (Mankato, Minn.).) John Nichols? The History of the Tampa Bay Devil Rays (Baseball (Mankato, Minn.).) John Nichols? Toronto Maple Leafs (Stanley Cup Champions) John Nichols? The History of the Colorado Avalanche (Stanley Cup Champions) John Nichols? Philadelphia Flyers (Stanley Cup Champions) John Nichols? The History of the Baltimore Ravens (NFL Today) John Nichols? The History of the Buffalo Bills (NFL Today) John Nichols? Starting Small, Investing Smart What to Do With $5 to $5000 Donald R. Nichols? Developments in Pressure Vessel Technology Inspection and Testing R. W. Nichols? Index of Images in English Manuscripts from Chaucer to Henry VIII Bodleian Library Oxford (Bodleian Library Fascile) Ann Eljenholm Nichols?Kathleen L. Scott?Michael T. Orr? An Index of Images in Engish Manuscripts from the Time of Chaucer to Henry VII C. 1380-C. 1509 The Bodleian Library, Oxford Mss Dodsworth-Marshall (An Index of Images in English Manuscripts from Chaucer to Henry VIII, 2) Ann Eljenholm Nichols?M. T. Orr?L. Dennison?Kathleen L. Scott? Carbohydrate and Calorie Counter (Handbag) Anthea Nichols? The View from Eternity Vaughan Shelton? Neither Apes Nor Angels Full-Length History of Mankind Vaughan Shelton? The Amazing L.A. Environment A Handbook for Change Mary D. Nichols?Stanley Young?Thomas C. Whittemore? Webster's Dictionary V. Nichols? Patterns in Practice Selections from the Journal of Museum Education Susan K. Nichols? The Genesis of Your Genealogy Step-By-Step Instruction for the Beginner in Family History Elizabeth L., A.G. Nichols? Genealogy in the Computer Age Understanding Family Search Elizabeth L. Nichols? Genealogy in the Computer Age Understanding Family Search Elizabeth L. Nichols? The Genesis of Your Genealogy Step-By-Step Instruction for the Beginner in Family History Elizabeth L. Nichols? Primary Education Thinking Skills Curriculum - 3 Jody Nichols?Sally Thomson?Margaret Wolfe?Dodie Merritt? An Actor's Guide Your First Year in Hollywood Michael Saint Nicholas?Michael Saint Nichols? Common Sense Math for Kindergartners/Book, Blocks, and Colored Disks Yuriko Nichols? Mathematics Dictionary and Handbook Eugene D. Nichols?Sharon L. Selwartz? Mathematics Dictionary and Handbook Eugene D. Nichols? Thomas Jefferson's Architectural Drawings Frederick Doveton Nichols? Natural Areas in Indiana and Their Preservation Alton A. Lindsey?Damian V. Schmelz?Stanley A. Nichols? Taking the Step Up to Supervisor (Ami How-To) Geoff Nichols?Karen M. Miller? Professional Meeting Management Barbara Nichols? The Measure of a Boy Walter H. Nichols?Lorenz C. Braren? Media Relations in Sport (Sport Management Library) William Nichols?Patrick Moynahan?Allan Hall?Janis Taylor? The Plaza, First and Always William S. Worley?Miller Nichols? A Collection of All the Wills, Now Known to Be Extant, of the Kings and Queens of England, Princes and Princesses of Wales, and Every Branch of the With Explanatory Notes and a Glossary J. Nichols? Bev's Collectibles A Guide to Building Your Own Valuable Collections Beverly B. Nichols? The Larry Nichols Story Damage Control How to Get Caught With Your Pants Down and Still Get Elected President David M. Bresnahan? The Go-Betweens David Nichols? Let the Faces Speak Peter Nichols? Exotic Travel Destinations for Families Jennifer M. Nichols?Bill Nichols? Gender, Aging and the State Barbara Nichols?Peter Leonard? Gender, Aging and the State (Monographs School of Social Work, No 3) Barbara Nichols?Peter Leonard? Mysteries Make You Think (Theory into Practice) David Leat?Adam Nichols Planting Companions Jill Billington?Clive Nichols Potatoes Annie Nichols The Canti With a Selection of His Prose With a Selection of His Prose (Centenary Edition) Giacomo Leopardi?J. G. Nichols? The Complete Astral Traveller Christopher Nichols? Canzoniere (Fyfield Books) Francesco Petrarca?J. G. Nichols? Herbie Nichols The Unpublished Works 27 Jazz Masterpieces Roswell Rudd? The Genes of Wrath Gregory P. Mandanis?Alan Carmone?Tryphon Nichols? A Spirituality for the Twenty First Century Aidan Nichols? Four Arrows Squadron A Novel of the Great War Joel T. Nichols? The Warriors' Rest Joel T. Nichols? The Third Dawn Thomas J. Nichols? The Best Of Field Stream J. I. Merritt?Margaret G. Nichols? Requiem James Nichols? Sunburst's Citadel Therese Nichols? Halcyon Gabriele D Annunzio?J. G. Nichols? The Grand Louvre A Museum Transfigured 1981-1993 Emile Biasini?Jean Lebrat?Dominique Bezombes?Jean-Michel Vincent? Indo-European and the Indo-Europeans A Reconstruction and Historical Analysis of a Proto-Language and a Proto-Culture Thomas V. Gamkrelidze?Vjaceslav V. Ivanov?Werner Winter?Johanna Nichols
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1997.html
第二幕 アリンダールの国の首都にある、宮殿の入り口の大広間。 兵士達と国民の合唱 合唱 もう駄目だ、われわれは打ち負かされた 敵に追われて逃げる身だ! 敵はすでに城壁に迫って猛り狂い われわれを滅ぼすと喚いている! おお、最大の危難の時にあって われらは、大いなる神、あなたにすがる! われらと共にあって、われらを救いたまえ! 死の恐怖がわれらを圧し潰す、 われらの救いを求める声に答えはない! 破滅がわれらを待ち受けている、 残虐な死がわれらを怯えさす! (武装したローらが登場) ローラ お前たちは、何故それほどにも死を恐れるのです? そこいら中に響き渡るほど泣きわめくなんて。 合唱 また、われわれの敗北です、 もう滅亡する他にありません! ローラ 臆病者達が!なぜ、そう直ぐに弱気になるのですか? この災難を、一人で背負っているのは、誰でもない この、か弱い女のわたしではありませんか? わが父は身罷り、わが兄は行方知らず、 そして、忠実な友さえここにはいない! アリンダール殿が戻って来られさえすれば、 この国が滅びることはないという、 グローマの予言を、おまえたちは忘れたのですか? 合唱 けれども、殿様が本当に帰ってこられると、 だれが、われ等に言ってくれましょうか? ローラ わたしは、兄を探し出し連れ戻すために 他でもない、忠実なモラルトを、送り出したではありませんか、 合唱 不幸なお方!殿は、とっくに、お亡くなりでもあろうに! ローラ 何ということを言うのです!そんなことが起きれば、万事休す! おまえたちは、わたしにまで不吉な予感を呼び覚ましてくれる。 あの人たちが二度と戻ってこなければ、 ああ、わたしの希望、わたしの唯一つの慰めは、 失われてしまう! この大きな苦難の中で、わたしを、 がっしりと受け止めてくれたものよ! 兄上に、間無しにお会いできると思ったのは、 わたしの、ぬか喜びだったというのか、 愛する友をまもなく掻き抱くことを、 わたしは、どんなに待ち望んだのに! 彼らが二度と帰ってこないなどとは、 なんという残酷な運命! そうなれば、わたしは全てに見放され、 独りきりで、破滅の道を辿らねばならない! (一人の使者が登場) 使者 皆、喜べ!良い知らせを持ってきたぞ。 モラルト殿がアリンダール殿と一緒に戻ってこられるぞ! 合唱 彼、何と言った?神様、それは真か? ローラ 空耳ではないだろうか!どこで、あの方達に会ったのです? 使者 わたしは、王を探す一行に加わっていました。 われ等は、王を見つけ出し、お戻りになるよう説得したのです! ローラ あの人たちが帰ってくる! うれしくて、気が変になりそう! 歓びの火照りに気が触れそう! わたしの胸は高々と膨れ、 心臓は歓びに燃えて高鳴る! 大切な兄上にお目にかかることが出来るのだわ、 破滅の危機はもう遠のいた! 愛する人よ、あなたを待つ貞節な腕の中に また、急いで、帰ってくるのですね! 合唱 何という喜びが、再び、われらのものに、、 われらの王が戻ってこられる、 希望がわれわれを再び立ち上がらせる! 全ての心が、無情の歓びに息づく! (ローラが急ぎ退場し、アリンダール、モラルトと共に戻ってくる) おお、われらの王よ、忠実な民の歓迎をお受けください! ご帰還を祝う歓呼が、苦難を跳ね返します! アリンダール ああ、この、歓呼の声をすこし抑えてくれ、 恐ろしい警告となってわたしの心に食い入ってくる! なんとなら、ああ!父上の死に装束が、 わたしの、王者のローブになろうというもの! モラルト おお、ローラ姫、ご覧ください。わたしは、 危険を冒してもあなたへの約束を守った。 あなたの大切な兄君を、連れ戻して参りました。 ご褒美の事を思い出してくれますか? ローラ ああ、、この満ち溢れる喜びに見合う、 どんなご褒美をあなたに上げればよいのでしょう! 兄も、友も、わたしの元に返ったいま、 わたしは、全ての苦しみが去ったように見えます! ローラとモラルト 武装を新たにしたような、気持ちで、 わたしは朗らかに、運命に立ち向かう。 祖国の救われる日は近く、 あなたの腕の中で、愛は招く! 苦悩は全て飛び去り あらゆる歓びが、押し寄せてくる! われらを、幸せに向かって導く、 最後の戦いにいどむ時は、いま! アリンダール わたしは、不安に駆られて、運命の迫るのを見る、 ともすれば気持ちがくじけそうだ。 故郷はこれほどの苦境に立たされ、 新たな苦しみがわたしを待ち受けている。 どうすれば、この多くの苦難を担い遂げられるようか、 どうすれば、戦いに勝つことが出来ようか! 現状にさえ押しつぶされそうなのに、 さらに大きな恐怖が待ち受けていようとは! (全員退城) (ゲールノートとグンターが登場) ゲールノート おい、どうだ、グンター、また、どうにか 元気が出てきたか? グンター ああ、なんとも酷い夜だったな! あんなに凄まじいのは、夢にも見たことが無いぜ!“ ゲールノート だがどうだ、今朝方は!血のようなお天道様が 世界中を焼き尽くすように見えたじゃないか? 地面が俺の足の下で揺れ、 稲光がおれに目潰しを食らわせ、 雷で、耳がつんぼになりそうだった! グンター われらの王でさえ、ずいぶん動揺しておられたではないか! ゲールノート 挙句のはてに、ここは一体どうだ? そこいら中敵ばかりだ、 わが国の領土と呼べるものは、手のひらほども無い! グンター おお、不吉な前兆だ、悪い時代だ! ゲールノート 俺はまるで、酷く酔っ払いでもしたような具合だ、 二日酔いで、体中の関節が痛いのと同じだ! 俺のドロッラさえ見つけだせれば! おい、彼女、まだ、若いままかい? グンター 馬鹿なことを聞くやつだな、おまえも、 おまえが行っちまってから、彼女は八年も歳をとったんだぜ、 あの頃、彼女はまだ、ほんの子供だった! ゲールノート いや、今でも、別嬪かって? グンター 勿論だ! おれも、時々、手を出したくなった。 ゲールノート なんだって? グンター いや、彼女を、慰めてやりたかったって、ことさ! ゲールノート そんなこたあ、してもらわなくて結構だ! 彼女、俺を裏切らなかったか? グンター 多分な。自分で彼女に訊けよ、 あそこに彼女が来るぞ、 おまえたちを二人だけにしてやろう! (退場) ドロッラ登場 ドロッラ と ゲールノート おやっ?あれはげールノート/ドロッラでは? あんたなのね/おまえなんだね、ああ、なんと嬉しい! ああ、あんなにも長く逢えなかった末に、 やっと、また、あなた/おまえに逢えた! あなた/おまえを胸にぎゅっと抱くのって、 こんなにも素敵なことだったんだ! さぁ、話して、聞かせて、 どこで、どうして、過していたの? さぁ、聞かせて!さぁ、聞かせて! ゲールノート おれについちゃぁ、そう悪くはなかったんだ! おれは、殿と一緒にずーっと 美しい女王のところにいたんだ。 女王の宮殿には綺麗な娘が大勢居て、 選ぶのは、結構難しかった。 どの子も皆キスしたいほどだったよ、 一人は金髪で青い眼、 別のは、栗色の髪に黒い眼さ! ドロッラ そうでしょう、そうでしょう、すごく可愛かったのね! ゲールノート で、俺もさ、結構いかす兄さんだから、 皆が、俺に惚れっちまってね、 で、俺の方は、えー、俺の方はって言うとね ドロッラ そらご覧なさい、言葉がつっかえて出てこない! さぁ、いまに見てなさい、この、悪党! そんなこと、あたしに面と向かって言うなんて、 本当に、とんでもないことだわ! ゲールノート さて、今度は、本当に今でも俺を愛しているかどうか 彼女から聞きだす番だ。 彼女が俺から聞いたことを信じて、 嫉妬のあまり、ぶちまけるだろうからな! ドロッラ じゃ、あんたに、あたしの事も聞かせてあげるわ、 この長い間、あたしがどんな風にすごしてきたか! 御殿じゃズーット、あたしは ローラ姫様の一番の侍女だった。 姫様に求婚しようと、ここには 立派な騎士の方々が、大勢やって来られたわ。 皆さん、キスしたくなるような方ばかり、 一人は金髪、一人は、茶髪 一人は青い目、一人は、黒い目。 ゲールノート 俺りゃ、頭に来そうだ! ドロッラ あたしだって、みっともなくは無い方だから、 皆、あたしに惚れちゃったのよ、 それで、あたしの方はね、さて、あたしの方はね、 ゲールノート (わきを向いて) 彼女しどろもどろになってきたぞ、 待ってろ、性悪な奴め! おれに面と向かってこんな事を言うなんて、 全く恥知らずなやつだ! ドロッラ (脇を向いて) 彼、腹を立てて、どうしていいかわからないほどだわ! 罰が当たったのよ、尻軽さんが! あたしの言った事を本気にして、 嫉妬で参っちゃえばいいのよ! ドロッラ と ゲールノート あんた/おまえのような不実な人/女は、あっちへ行って/け! あんたなんか/おまえなんかもう見たくも無い! あたしに/俺に始終誓った、 あんたの/おまえの貞節ってそんなものだったの/か? あたしが/俺が遠くにいる間に、 見知らぬ娘/男を好きになるなんて。 と言うことは、あたし/俺が不貞を働いて、 恋人を裏切ったということになるの/か! (二人は双方に分かれて離れて行くが、舞台の端で立ち止まり、離れたところからお互いを、こっそり見遣る。) ゲールノート ドロッラ! ドロッラ ゲールノート! ゲールノート おまえ、行っちまったんじゃないのか? ドロッラ あんた、まだそこに居るの? ゲールノート おまえ、泣いてるのか? ゲールノート ほっといてよ、不実なくせに! ゲールノート 不実だなんて?そんなことあるもんか、そんな俺じゃない! ドロッラ だって、自分で話したじゃないの? ゲールノート 嘘だよ、ありゃ嘘だよ! 誰も、俺に惚れたりしなかったよ、 で、俺は、おまえの事ばかり思っていて、会いたかったよ、 ただ、おまえの気持ちを、確かめたかっただけさ。 ドロッラ あたしも、ほんとうは嘘をついたのよ、 あたしに惚れた人なんか誰も居なかったわ、 あたしも、誰にも惚れたりはしなかった、 あたしは、あんたに貞節だったのよ! あんたを、懲らしめようと、嘘をついただけよ。 ゲールノート 今、何って言った?こっちへおいで! (抱き合う) ごめんよ! ドロッラとゲルノール これでまた一緒になれたね、 もう絶対に離れないでいようね、 どんな邪推も、疑いも 二人の仲を裂くことは出来ないのさ! あんた/おまえが、あたし/俺を愛している、 ああ、なんという幸せ! 今しがた二人を離そうとしたのは 作り話や、嘘っぱちだったんだ! もう絶対に離れないでいよう、 そして、何時までも幸せでいよう! (抱擁し、口付けする。)(双方退場) (アダ、ファルツァーナとツェミーナが登場) アダ ああ、酷い人たちね、あたしを哀れんではくれないの、 冷酷に、このむごい行為にあたしを追いやるの? ファルツァーナ 悪いけど、あなたが自分勝手に招いた運命は、 あたし達の責任ではなくてよ。 アダ でもあなた方、哀れなあたしが負けた時に待ち受けている 運命を知っているでしょ、あたしの苦しむのが嬉しいの? ツェミーナ まぁ、そんなことないわ、聞いていると涙が出てくるわ! だけど、よく聞いて、あなたが、今、あの人間を諦めたら、 あなたは、まだ、全てから逃れることが出来るのよ! ファルツァーナ まだ、いまなら間に合う、選択の余地はあるのよ。 こっちが長の死なら、あっちは永遠の命なのよ! ツェミーナとファルツァーナ よく考えてよ、あなたは運命を自分で選べるのよ! (二人は立ち去る) (アダ独り残る) アダ ああ、どうしよう、あたしの幸せと不幸の全てを決める、 恐ろしい時が迫ってくる! おお、なぜ、未だにあたしの心の中に あの厳しい選択に対する疑いが起きてくるのだろう! 不幸なあたし、誰に悩みを打ち明ければいいのだろう? なぜ、あたしの破滅だけが、こんなにも確かなのだろう、 一方、あたしの勝利は、何とも不確かなのに! あたしが自分で恐怖を溜め込むのだわ、 あたしが彼に苦しみをもたらすのよ、 人間が決して耐えることができないような、 疑惑を彼の心に植えつけたのは、あたし! 四方八方から不幸が彼に襲い掛かり、 彼の最後の希望の星、愛は傾き始める、 彼の心に闇が広がって、 彼は、報復を思いたち、妻のあたしを呪うのだわ! ああ、どうしよう、この呪いがあたしを彼から引き離し、 二人の間に、永遠が割って入るのだ! 絶望と、狂気と死、それが彼の運命、 そして、あたしの恐ろしい運命は、百年の間 石になってしまうこと! あたしは、全てから逃れることもできるのだ、 永遠の美の中で、不死で、しおれずに、 咲き続けることを選ぶのも、自由ではないか? 妖精の世界があたしを讃えてくれる、 あたしは、彼らの光、彼らの誉れ! 永久に滅びぬ国の民が、あたしを、 気高い女王として、敬ってくれる! あたしは、すべてから身を引き、 妖精の華麗さを、永遠に咲かすこともできる! 裏切られた、不幸な者として! 不死って一体なんだろう? 終わりの無い、永遠の死ではないのだろうか! けれど、あの人の傍には、 日々新しい、永遠の生がある! 決まった!賽は投げられた、 この生の為にあたしは全てを犠牲にする! あたしのアリンダール! 愛が彼を奮い立たせ、 戦いに向かう勇気を沸き立たせ、 雄雄しく疑惑に打ち勝って、彼は あたしを呪縛から解き放ってくれるのだ! あたしを彼から離そうとする 不当な策術は滅ぼされなければ! あたしの愛を殺そうとする おまえ達の骨折りは無駄なこと! もしもの事に彼が打ち負かされて、 あたしが石に閉じ込められたとしても、 石にさえ、愛は、焦がれの 涙を流させることだろう! そして、あたしの夫がその涙を感じ取り、 その溜息が彼に伝わり、 嘆きの声が彼の心を震わせるだろう、 彼の憩いを奪い、わたしの方へ駆り立てるのだ! 愛が彼を奮い立たせ、 戦いへの勇気を沸き立たせ、 雄雄しく疑惑に打ち勝って、 あたしを呪縛から解き放ってくれるのだ! (退場) (舞台はしばらくの間、空のまま) (民衆と兵士からなるコーラス員が舞台の様々な方向より登場) (ローラ、ドロッラ、アリンダール、グンター、モラルトおよびゲールノートが登場) 全員 城壁の前で嵐が吹きすさぶのが 聞こえるか、皆? あれは新たな暴威を 掻き立てる敵の喚きだ! アリンダール わたしの胸は恐れで塞がれる! ローラ わたしの朋友たちよ、いざ、出撃を! アリンダール おお、この様々な災難にどうやって耐えればいいのだ! ローラ わたし達をこの窮地から救ってください! ドロッラ さあ、開放のための戦に 勇んで出撃を! 合唱 命をかけた最後の戦いに さあ、出陣だ! アリンダール 戦う、ああ、わたしには、とても出来そうにない! モラルト 来い、戦士達、俺がおまえたちを率いてやる! (戦士達と退場) ローラ 何ですって、兄上、 この聖なる戦いから、身をひくおつもり? アリンダール おー、ローラ、わたしの心は病んでいるのだ、 全ての生きる勇気が、萎えてしまっているのだ! ドロッラとゲールノート 皆の衆、王のうつろな瞳を見られたか? 平静になろうと、あんなに無駄に抗っておられる。 アリンダール この危機でさえわたしには大きすぎるのに、 これ以上の苦しみに、どうして耐えられよう? ローラ あれほど打ちひしがれた兄上の気分は 一体何処から来ているのだろう! (アリンダールが脇をふり向くと、アダが目の前に居る) アダ 可哀想に、こんな事があなたにとって大きな苦しみですって! アリンダール やや、これは、わたしの后! 全員 えっ、これが彼のお后? (アダが合図をすると、二人の子供があらわれ、アリンダールの腕の中に飛び込んでゆく) アダ さあ、アリンダール、あなたの誓いを思い出して! ローラ、ドロッラ、グンター、合唱 おお、天使のような子供たちだ、 なんて、かわいいのだろう! ゲールノート 彼らは、后から王への すばらしい贈り物なのだ! アリンダール ああ、わたしの子供達に、また逢えた、 思いがけない幸せ、何という喜び! もう二度と、わたしからこの子達を奪わせはしないぞ、 どんな運命も、彼らをこのわたしから引き離せはしないぞ! 全員 見てごらん、おお、天使のような子供を見てごらん... アダ ああ、あなたに子供達を逢わせるのではなかったわ! 彼らの姿があなたの嘆きの種になるのでは! 彼女が合図すると、地表が裂けて燃え盛る火口が現れる グンターとゲールノート やや、何だ、あれは? 合唱 おそろしい!何事が起きるんだ? アリンダール やや、おまえは、何をするつもりなのだ? アダ 子供達を返してください! アリンダール は!決して渡さぬ!どうしようというのだ? アダ 邪魔しないで、彼らはまだ完全にあなたのものではないのよ! (子供達を彼からもぎ離す) アリンダール 何たることだ!わたしのものではないと? アダ 大地の裂け目の火炎が彼らを受け取るのよ! ローラ、ドロッラ、グンター、合唱 やっ、何をしでかすのだ、大それた女めが! 彼女を捕らえろ、引きもどせ! アダ お下がり、ふとどき者達が! アリンダール おお、おまえ、そんなことはさせないからな! そして、おまえたちは控えろ! (彼女は子供達を火口に投げ込む、すると、火口は はたちまち消えうせる) 全員 おお、神様、今見たのは何だ? あれは、ただのまやかしだったのか、それとも真? 恐ろしい女だ、おまえは、なんという事をしでかしたのだ? それでも、おまえは母親なのか? アリンダール 胸がかきむしられるようだ、 非難と疑惑が絡み付いてくる! アダ 彼の胸がかきむしられる! おお、天よ、彼を疑惑から守りたまえ! (兵士達が逃げてくる) 合唱 逃げろ、我々の負けだ! 全員 また新たな災いがわれらに降りかかり、 われらを壊滅させようと脅かす! アダ この災いは、彼よりも、あたしに、もっと酷くふりかかるのだわ! あたしに滅亡の時が迫っているのよ! アリンダール ここでは、いさかい、外では、壊滅、 あらたに降りかかる、何という災難! ああ、アダ、この大きな苦しみの最中、 おまえさえも、わたしを慰めてはくれないのか? アダ あたしは、あなたを慰めるために来たわけではないの、 あなたを苦しめるために現れたのよ! アリンダール 彼女は、わたしを冷たく突き放す。 自分の夫の子供を殺すような女に、 どうして、夫が慰められようか! ローラ あたしの最後の希望までが消えてしまう! あの忠実なハラルトは、隣国から助けにくるという、 約束にもかかわらず、やっては来ない! おお、先の事ではなく、今ならこそ、助けが要るというのに! 民衆の合唱 嵐はもうそこまで迫っている、 皆、身の毛もよだつような喧騒が聞こえるか? (新しい敗走者達がやってくる) 兵士の合唱 もう駄目だ、ああ、もう駄目だ! 助かる道はどこにもない! ローラ 意気地なし共が、どうして逃げてくる、 勇猛なモラルト殿がおまえ等を指揮しているのではないのか? 兵士達の合唱 彼は消え失せてしまいました、 虜になったのか、死んでしまったのか! ローラ (叫び声で) 死んだ! 全員 ありとあらゆるものが瓦礫の山となり、 最も強い将は戦死してしまったのだ! アダ 全ての不幸の罪はあたしにあるってことに、 彼はまだ気が付いていないのだわ! 合唱 見よ、われらに助けを約束した ハラルトが、やって来るぞ! アリンダール 最後の望みの綱だ! アダ それは、あたしの滅亡! ローラ 連れてきてくれたのね、 援護の兵士達はどこ? ハラルト 気の毒だが、援護の兵は一人もおらぬ! わたしの計画は全て水の泡になった! 全員 彼、なんて言った?援護は来ない、 あるのは、更なる壊滅だけ? ハラルト わたしは最高の戦士を集めた、 そして、我々は、町に程近いところまで来ていた、 そのとき、兵士の一群が現れ、われらの行く手を遮った、 その先頭に居たのは、武装した女だった。 その女は物凄い勢いでわが兵に襲い掛かり、 あっという間に、全軍を蹴散らしてしまった。 そして彼女は、“アリンダールのところへ行け、 わたしは、女王のアダだ!“と言ったのだ。 アダ (独りごちて) ああ、何処まで、耐え忍べばいいのだろう! アリンダール 何だって?おまえに、言伝たのは この女か? ハラルト わが王よ、その通りです! 全員 酷すぎる、奥方が 敵と手を結ぶなどと! アリンダール はっ、恐ろしい謎が解けてゆくぞ! わたしは、ずーっと、だまされ続けていたのだ! はっ、破廉恥女め、いまこそ化けの皮がはがれたぞ、 おまえの邪悪なも目論見は、果たされたのだ! ひとを愛嬌でたぶらかし、破滅にみちびく、 おまえも、そんな魔女達の一人だったのだ! おまえはわたしを卑劣な手管で縛りつけ、 邪悪なまやかしで、わたしを惹きつけたのだ! アダ あたしの、アリンダール! アリンダール わたしを、残酷に苦しめようと、 おまえはわたしの子供達を焼き殺し、 姦計を謀ってわたしの王国を滅ぼし、 わたしを絶望の淵に追い込んだのだ! アダ 止めて! アリンダール 何だって、おまえを容赦しなけりゃならん、 おまえがわたしに与えたのは、おまえを懲らしめるための力だ! 極悪非道の女め、呪われろ! アダ アリンダール、止めて!ああ! (絶望の叫び) 誓いを破ったのね、何ということをなさったの! (ツェミーナ、ファルツァーナ登場) ツェミーナ、ファルツァーナ アダ、絆は解かれたのよ、 あなたは、もとの通り、不死身で居られるのよ! 全員 ええっ、いま何って言った? それは、どういう意味なのだ? アダ (怒りに燃えた悲しみをこめて) ひどい方!あなたはそんな風に、誓約をお守りになるの? あなたの忠節とは、それだけのものに過ぎなかったの? 何もかも駄目になってしまったわ!悲しい、 あなたは、妻を永遠に不幸になすったのよ! あなたがどんな酷い事をなさったのか、お教えします! 人間を父に妖精を母に、わたしは生まれたのよ。 だから母親と同じようにわたしは不死身なの。 あなたに出会って、偽りの誓いをたてるようなあなたに、 わたしは、燃えるような愛を捧げたのです! その大きな愛のために、真実あなたのものになるために、 あたしは、自分の不死さえも、進んで放棄したのです! 妖精の王は、そのことでわたしに激怒しました。 わたしが不死を断念することは拒めなかったので、 彼は、いくつかの条件をつけて、 わたしの選択を困難にしたのです。 八年の間、あなたに、わたしの素性を教えぬこと、 そして、その八年目が終わる日には、 あなたに数多くの苦しみや驚愕を与えて、あなたが わたしに呪いの言葉を吐くように仕向けること! あなたの心が揺るぎのない愛を示した時にだけ あたしは不死身でなくなることができたのです。 さもなければ、あたしは、不死身のままで居なければならず その上、自分の野望の償いに、 百年の間、石に変えられてしまうのです! さあ、これで、あなたはわたしの運命をお知りになったのよ! アリンダール おお、神様、頭がぐらぐらする!教えてくれ わたしの王国に災難をもたらしたのは、おまえなのでは? アダ 引き起こしたより早く、終えてしまいました! アリンダール だが、ハラルトが、わたしを援護するために連れて来た 兵士達は打ち負かされたということではないか? アダ それは、あたしがやったのす!彼らは、ハラルトが あなたを裏切るために率いてきた、敵の兵士だったのです。 (ハラルトは捕らえられ、連行される。) アリンダール そして、モラルトは斃れたのでは、ただそう見えただけなのか? アダ あたしの力で、今、敵に打ち勝っているところよ! アリンダール この上問い糾すことがあろうか?わたしはもう気が狂いそうだ! だがまだ、おまえには子殺しの罪がのしかかっている! (合図を受けて二人の子供達が現れ、アリンダール腕の中に飛びこんで来る) アダ 出生の穢れから清められたこの子達は、あなたのものよ。 地上で最高の幸運がこの子達のものになりますように。 唯わたしだけは、底知れぬ不幸の虜となるのよ! アリンダール (アダの足下にくず折れる) 今こそ、わたしは絶望の虜だ! 兵士の合唱 (舞台裏で) 勝利だ!我々は解放された、 敵は打ち負かされたぞ! (モラルトが兵士達と登場) モラルト 勝利と歓びの知らせを持ってきた、 敵は全滅だ! 合唱 何だって!我々は解放されたって! 合唱、ドロッラ、グンター、ゲールノート 高らかに響け、歓呼の声よ、 空高く、昇れ、 勝利を讃える歌声よ、 ひとえに響け、今は! ローラとモラルト わたしは、今、勝者として あなた/君を歓び溢れるこの胸に抱く! 言葉に尽くせぬこの喜び、 あなたの妻になりましょう! /愛する君を妻と呼ぼう! ツェミーナ、ファルツァーナ これでアダは助かったのよ、 あたし達のもとに帰ってくるの、 追放の苦難が終われば、 彼女は不死身にもどるのよ! アダ わたしから離れてください、裏切り者のあなた! もう、これっきり、お別れです! 今日の日が終わる前に、 わたしは石に閉じ込められてしまうのです! (アリンダールはアダの足にすがりつく) アリンダール ああ、アダ、許しておくれ、 わたしを、見放してしまわないでおくれ、 絶望のあまり、 わたしは気が狂ってしまうだろう! (舞台は暗くなり、稲妻と雷鳴の下、アダはツェミーナ、ファルツァーナと共に奈落に消える。すばやく幕が下りる) ZWEITER AKT Vorhalle des Palastes in der Hauptstadt des Reiches Arindals Chor der Krieger und des Volkes CHOR Weh uns, wir sind geschlagen und flüchtig vor dem Feind! Schon tobt er vor den Mauern und droht mit Untergang! Zu dir hinauf, o mächtger Gott, tönt unser Ruf aus tiefer Not! Erhöre uns und steh uns bei! Uns drängt die Todesangst, der Hilfe Ruf umsonst! Verderben harret uns und droht mit Qualentod! Lora tritt auf in Waffenrüstung. LORA Was drängt euch so mit harter Todesangst, dass ihr mit solchem Schrei die Luft erfüllt? CHOR Geschlagen sind wir wieder, dem Untergang geweiht! LORA Kleinmütige! Warum sogleich verzagen? Auf wen drängt sich mehr Missgeschick zusammen, als auf mich selbst, die ich ein schwaches Weib? Mein Vater starb, mein Bruder ist entfernt, und selbst den teuren Freund muss ich vermissen! Habt ihr vergessen Gromas Weissagung, dass dieses Reich niemals verloren geh, sobald uns Arindal zurückgekehrt? CHOR Doch wer sagt dies uns an, dass je zurück er kehre? LORA Sandt ich den teuren Morald selber nicht, ihn aufzusuchen und zurückzubringen? CHOR Unglückliche! Wohl längst ist Arindal dahin! LORA Was sagt ihr! Weh mir, wenn es möglich sei! Ihr weckt des eignen Herzen trübe Anhnung sie kehrten nimmer mir zurück! O musst du Hoffnung schwinden, die du mein einz ger Trost, die mich in schweren Leiden mit holdem Arm umfing! Den Bruder bald zu sehen, war mir ein froher Wahn den Freund bald zu umarmen, war höchste Wonne mir! Und kehrte keiner wieder, welch qualenvoll Geschick! So müsst ich, ganz verlassen, allein zu Grunde gehn! Ein Bote tritt auf. BOTE Heil euch! Ich bringe frohe Kunde mit Arindal kehrt Morald uns zurück! CHOR Was sagt er? Gott, wär s möglich? LORA Kaum trau ich meinem Ohr! Wo sahst du sie? BOTE Ich zog mit aus, den König aufzusuchen, wir fanden und bewogen ihn zur Rückkehr! LORA Sie kehren mir zurück! Wie fass ich mich vor hoher Freude! Wie fass ich mich vor Wonneglut! Den Busen fühl ich hoch sie heben, und froh erbebt mein heisses Herz! Den teuren Bruder soll ich sehn, des Untergang ist schon beklagt! Geliebter Freund, du kehrest wieder, und eilst in deiner Treuen Arm! CHOR Welch hohe Freude wird uns wieder, der Teure kehret uns zurück, die Hoffnung soll uns wieder heben! Voll Wonne atme jedes Herz! Lora eilt ab und kommt mit Arindal und Morold zurück. O König, sei gegrüsst von deinem treuen Volk! Der Jubel wehrt dem Leid bei deiner Wiederkehr! ARINDAL O hemmet dieses Jubels Töne, mit Schreckensmahnung drängt er mich! Denn ach! Zum reichen Königsmantel wird mir des Vaters Grabgewand! MORALD O Lora, sieh, was ich versprochen, das hielt ich trotz Gefahren dir den teuren Bruder bring ich wieder, gedenkest du des süssen Lohns? LORA O, welchen Lohn soll ich dir geben für dieser Wonne Übermass! Den Freund, den Bruder hab ich wieder Vorüber seh ich alles Leid! LORA und MORALD Ich seh dem Schicksal froh entgegen, und fühle neu gerüstet mich; Denn Rettung naht dem Vaterlande und Liebe winkt in deinem Arm! Dahin flieht alles Leiden und alle Freuden ziehen ein! Lass denn zum letzten Kampf uns schreiten, der uns dem Glück entgegen führt! ARINDAL Ich seh dem Schicksal bang entgegen und fühle fast entmutigt mich; so viele Not in Heimatlande und neue Qual noch harret mein. Wie trage ich wohl alle Leiden, wie soll ich stark zum Kampfe sein! Schon drückt die Gegenwart mich nieder, die zu noch grösserm Schrecken führt! Alle ab. Gernot und Gunther kommen. GERNOT Wie ist dir s, Gunther, dass du endlich wieder auf deinen eig nen Füssen stehen kannst? GUNTHER O was für eine schlimme Nacht war dies! Von solchen Greueln hab ich nie geträumt! GERNOT Doch dieser Morgen! War es nicht, als ob die blut ge Sonne alles wollt versengen? Die Erde bebte unter meinem Fuss, der Blitz verdarb mir mein Gesicht, der Donner mein Gehör! GUNTHER Der König selbst, wie war er doch erschüttert! GERNOT Und was find ich nun hier? Von Feinden alles voll, kaum noch ein Fussbreit Lands gehöret uns! GUNTHER O böse Zeichen, böse Zeiten! GERNOT Mir ist s, als hätt ich einen tücht gen Rausch gehabt, so geht der Jammer mir durch alle Glieder! Wenn ich nur meine Drolla fänd! Sag mir ist sie noch jung? GUNTHER Du fragst mich ziemlich dumm; seit du von uns, ward sie acht Jahre älter, damals... war sie ein Kind! GERNOT Ich meine hübsch? GUNTHER Gewiss! Ich kam oft in Versuchung GERNOT Wie? GUNTHER Nun, sie zu trösten! GERNOT Das hättest du lassen können! blieb sie mir treu? GUNTHER Ich glaube; frag sie selbst, dort kommt sie her, ich lass euch gern allein! ab. Drolla kommt. DROLLA und GERNOT Wie? Seh ich recht, ist dies nicht Gernot? ( Drolla?) Du bist s! O welche Freude! Ach, nach so langen Zeiten dich endlich wiedersehn! Dich an mein Herz zu drücken, ist zum Entzücken ganz! O sage mir, erzähle, wie ists dir s doch ergangen? O erzähle! O erzähle! GERNOT Mir ist s recht gut ergangen! Ich war mit meinem Herrn so lang bei einer schönen Königin. In ihrem Schlosse war die Wahl der hübschen Mädchen wahrlich schwer. Sie waren alle wie zum Küssen, die eine blond, die andre braun, mit blauen und mit schwarzem Augen! DROLLA Gewiss, gewiss, ganz allerliebst! GERNOT Und da ich auch ein hübscher Bursch, verliebten alle sich in mich, und ich, ei nun, und ich DROLLA Jetzt stockt er wahrlich mit der Sprache! O warte nur, du böser Schelm! Mir dieses in Gesicht zu sagen, das ist doch wahrlich unerhört! GERNOT Jetzt will ich doch von ihr erfahren, ob sie wohl wirklich mich noch liebt. Die Eifersucht soll mir es sagen, glaubt sie, was sie von mir gehört! DROLLA So lass auch dir von mir erzählen, wie mir s so lange Zeit erging! Bei Hofe war ich hier so lang als Loras beste Dienerin. Um sie zu werben zogen her der schönsten Ritter reiche Zahl; sie waren alle wie zum Küssen, der eine blond, der andre braun, mit blauen und mit schwarzen Augen. GERNOT Ich werde selber schwarz und blau! DROLLA Und da ich auch nicht hässlich bin, verliebten alle sich in mich, und ich, ei nun, und ich GERNOT beiseite Jetzt stockt sie wahrlich mit der Sprache o warte nur, du böses Ding! Mir dieses ins Gesicht zu sagen, das ist doch wahrlich unerhört! DROLLA beiseite Vor Ärger kann er kaum sich fassen! so ist es recht dem Flattergeist! Vor Eifersucht soll er verzagen, glaubt er, was er von mir gehört! DROLLA und GERNOT Hinweg von mir, du Falscher! (Falsche!) Ich mag dich nicht mehr sehn! So hieltest du die Treu, die du mir oft geschworen? In fremde Männer (Mädchen) sich verlieben, derweil ich in der Fern bin, das heiss ich wahrlich doch betrügen, und seine Liebste (seinen Liebsten) hintergehn! Sie laufen zu verschiedenen Seiten davon, bleiben aber an den äussersten Enden stehen und sehen sich aus der Ferne schüchtern an. GERNOT Drolla! DROLLA Gernot? GERNOT Bist du denn noch nicht fort? DROLLA Du bist noch da? GERNOT Mich dünkt, du weinst? DROLLA Was kümmert s dich, Treuloser! GERNOT Ich, treulos? Ach fürwahr, das bin ich nicht! DROLLA Hast du s nicht selbst erzählt? GERNOT Gelogen, ach, gelogen! In mich hat keine sich verliebt, und ich hab nur nach dir mich hingesehnt, entdecken wollt ich, wie es mit dir stünd? DROLLA Und ich hab wahrlich auch gelogen, in mich hat keiner sich verliebt, wie ich in keinen mich. Ich bin dir treu geblieben! Um dich zu strafen, log ich dir was vor. GERNOT Was hör ich? Lass uns sogleich umarmen! Umarmung Verzeihung! DROLLA und GERNOT So sind wir denn vereint, um nie uns mehr zu trennen, kein Argwohn, kein Verdacht soll je uns scheiden können! Du liebst mich, welche Freude, ach, welche Seligkeit! Erdichtet und erlogen war, was uns jetzt entzweit! Wir trennen nie uns mehr, um ewig froh zu sein! Umarmung und Kuss. Beide ab. Ada, Farzana und Zemina treten auf. ADA O Grausame, so habt ihr kein Erbarmen und treibt mich kalt zu diesen grausen Taten? FARZANA Verzeih, wir sind nicht Schuld an dem Geschick, das dir dein eig ner Will bereitet hat. ADA Doch da ihr wisst, welch Los mich Ärmste trifft, wenn ich besiegt, so freut ihr euch der Qual? ZEMINA O glaub es nicht, denn sie entlockt mir Tränen! Doch höre du kannst dich allem noch entziehn, sobald du jetzt dem Sterblichen entsagst! FARZANA Noch ist es Zeit und offen steht die Wahl hier langer Tod und dort ein ewig Leben! ZEMINA und FARZANA Bedenk, und deine Wahl sei dein Geschick! Sie verschwinden. Ada allein ADA Weh mir, so nah die fürchterliche Stunde, die all mein Glück und all mein Elend kennt! O warum weckt ihr noch in meiner Seele den Zweifel jener herben Wahl! Unglückliche, wohin soll ich mich wenden? Wie so gewiss ist nur mein Untergang, und ach, wie ungewiss mein Sieg! Ich häufe selbst die Schrecken an, die Qualen leit ich auf ihn hin, ich wecke Zweifel in ihm auf, die nie ein Sterblicher erträgt! Von überall stürmt Unglück ein, sein letzter Stern, die Liebe, sinkt Nacht wird s um seine Sinne her, er rächt sich und verflucht sein Weib! Weh mir! Und dieser Fluch trennt mich von ihm, und Ewigkeiten treten zwischen uns! Verzweiflung, Wahnsinn, Tod ist dann sein Los, und meines fürchterlich auf hundert Jahr Verwandelung in Stein! Ich könnte allem mich entziehn, steht mir s nicht frei! In ew ger Schöne unsterblich, unverwelklich blühn? Es huldigt mir die Feenwelt, ich bin ihr Glanz und ihre Zier! Es ehrt ein unvergänglich Reich mich, seine hohe Königin! Ich könnte allem mich entziehn, in Feen pracht unsterblich blühn! Betrogne, Unglücksel ge! Was ist die Unsterblichkeit? Ein grenzenloser, ew ger Tod! Doch jeder Tag bei ihm ein neues, ewiges Leben! So sei es denn! Geschlossen ist die Wahl, für jenes Leben opf r ich alles hin! Mein Arindal! Begeistern wird auch ihn die Liebe und Mut zum Kampfe ihm verleihn; den Zweifel wird er kühn besiegen, aus meinen Banden mich befrein! Die falsche Tücke sei vernichtet, die mich von ihm zu trennen strebt! All eu r Bemühen sei vergebens, das meine Liebe töten will! Denn sollte er auch unterliegen, und mich der Felsen in sich schliessen, so soll die Liebe selbst den Stein der Sehnsucht Tränen weinen lassen! Und diese Tränen fühlt mein Gatte, dieser Seufzer dringt zu ihm, der Klageruf wird ihn durchbeben, lässt ihn nicht rasten, treibt ihn her! Begeistern wird auch ihn die Liebe und Mut zum Kampfe ihm verleihn, den Zweifel wird er kühn besiegen, aus meinem Banden mich befrein! ab. Die Bühne bleibt eine Zeitlang leer. Der Chor des Volkes und der Krieger tritt von verschiedenen Seiten auf. Lora, Drolla, Arindal, Gunther, Morald und Gernot kommen. ALLE Hört ihr des Sturmes Brausen, das vor den Mauern tobt? Es sind des Feindes Scharen zu neuer Wut erwacht! ARINDAL Wie bang erfüllt ist meine Brust! LORA Auf denn, ihr Freunde, zieht hinauas! ARINDAL O wie ertrag ich alle Not! LORA Befreiet uns von dieser Not! DROLLA So ziehet froh hinaus zu dem Befreiungskampf! CHOR So ziehen wir hinaus zum letzten Todeskampf! ARINDAL Zu kämpfen, ach, vermag ich nicht! MORALD Ihr Krieger, kommt, ich führe euch! ab mit dem Kriegern LORA Wie, Bruder, du vermöchtest es, dem heil gen Kampf dich zu entziehn? ARINDAL O Lora, krank ist meine Seele, und siech liegt aller Lebensmut! DROLLA und GERNOT Seht ihr des Königs trüben Blick, wie er umsonst nach Fassung ringt? ARINDAL Wie soll ich Härt res noch ertragen, da diese Not das Schwerste mir? LORA Wie soll ich seine Stimmung deuten, die ihn so schwer darnieder drückt! Als sich Arindal abwendet, tritt ihm Ada entgegen. ADA Weh dir, wenn dies das Schwerste dir erscheint! ARINDAL O Himmel, meine Gattin! ALLE Wie, dies ist seine Gattin? Ada gibt ein Zeichen; ihre beiden Kinder erscheinen und stürzen sich in Arindals Arme. ADA Jetzt, Arindal, gedenke deines Schwurs! LORA, DROLLA, GUNTHER, CHOR O seht die holden Kleinen, wie lieblich anzuschaun! GERNOT Das sind die hübschen Dinger, die ihm von ihr geschenkt! ARINDAL Ach, meine Kinder seh ich wieder, welch freudig unverhofftes Glück! Ich lasse sie mir nimmer rauben, und kein Geschick entreisst sie mir! ALLE Seht, o seht die holden Kleinen, etc. ADA O hättest du sie nie gesehn! Zum Jammer wird ihr Anblick dir! Auf ihren Wink öffnet sich ein feuriger Schlund. GUNTHER und GERNOT Was, Teufel, seh ich da? CHOR Entsetzen! Was geschieht? ARINDAL Ha, was beginnst du? ADA Gib meine Kinder mir zurück! ARINDAL Ha nimmermehr! Was soll gescheh n? ADA Lass mich, noch sind sie nicht ganz dein! Entreiss ihm die Kinder ARINDAL Entsetzliche! Sie sind nicht mein? ADA Der Feuerschlund soll sie empfangen! LORA, DROLLA, GUNTHER, CHOR Ha, was beginnet die Verweg ne! Greift an und haltet sie zurück! ADA Zurück von mir, Verweg ner! ARINDAL O Weib, ich lass dich nicht gewähren! Und ihr hinab! Sie wirft die Kinder in den Schlund, der sogleich verschwindet. ALLE O Gott, was haben wir gesehn? War es nur Täuschung, war es Wahrheit? Entsetzlich Weib, was tatest du? Kann man dich eine Mutter nennen? ARINDAL Wie mächtig wühlt s in meiner Brust, es paart sich Vorwurf und Verdacht! ADA Wie mächtig wühlt s in seiner Brust! O Himmel, schütz ihn vor Verdacht! Flüchtlinge vom Chor der Krieger kommen. CHOR Entflieht, wir sind besiegt! ALLE Welch neues Unheil stürmt auf uns und drohet uns mit Untergang! ADA Dies Unheil trifft mich mehr als ihn! Es weihet mich dem Untergang! ARINDAL Hier Zwietracht, draussen Untergang, welch neues Unheil! Ach, Ada, weisst du keinen Trost für mich in diesen schweren Leiden? ADA Zu deinem Troste kam ich nicht, zu deiner Qual bin ich erschienen! ARINDAL Sie weiset kalt mich sich von ab. Wie könnte sie den Gatten trösten, dem sie die Kinder mordete! LORA All meine letzte Hoffnung sinkt! Der treue Harald bleibet aus mit seiner Hilfe, die er versprach, vom Nachbarlande herzuschaffen! O, Hilfe jetzt und niemals mehr! CHOR DES VOLKES Schon näher dringt der Sturm, hört ihr den grausen Lärm? Neue Flüchtlinge kommen. CHOR DER KRIEGER Verloren, ach verloren! Nichts kann uns mehr erretten! LORA Ihr Feigen, was entflieht ihr, führt euch der tapfere Morald nicht? CHOR DER KRIEGER Er ist verschwunden uns, gefangen oder tot! LORA mit einem Schrei Tot! ALLE Zu Trümmern stürze alles hin, der Beste ist gefallen! ADA Noch ahnt er nicht, dass ich die Schuld an allem seinen Elend bin! CHOR Seht, dort kommt Harald her, der Hilfe uns versprach! ARINDAL Der letzte Hoffnungsschein! ADA Wird mir zum Untergang! LORA Sag an, wo sind die Krieger, die du zur Hilfe bringst? HARALD Weh euch, ich bringe nichts! Vernichtet ist mein Werk! ALLE Was sagt er? Keine Hilfe, nur neuer Untergang? HARALD Die besten Krieger hatte ich geworben, und schon nicht fern mehr waren wir der Stadt, da stellt sich uns ein Kriegsheer in den Weg, an seiner Spitze ein gewaffnet Weib. Sie griff uns an mit unerhörter Macht, und alles war in kurzer Zeit zerstreut. Dann sprach das Weib " Geh heim zu Arindal, sag ihm, ich sei Ada, die Königin!" ADA für sich O, muss ich dieses noch ertragen! ARINDAL Was sagst du? Ist es diese, die dir den Auftrag gab? HARALD Mein König, ja, sie ist s! ALLE Entsetzlich! Seine Gattin ist mit dem Feind in Bund! ARINDAL Ha, furchtbar tagt s ib mir! Ich war von je betrogen! Ha, schändlich Weib, so bist du jetzt entlarvt, und deiner argen Tücke Ziel ist da! Von jenen Zauberinnen bist du eine, die zum Verderben uns mit Lieb umstricken! Du hieltest mich in schnöden Banden fest, verlocktest mich mit bösem Trug! ADA Mein Arindal! ARINDAL Um grausam mich zu quälen, gabst meinen Kindern du den Feuertod, zertrümmertest mit arger List mein Reich, ich selbst bin der Verzweiflung preisgegeben! ADA Halt ein! ARINDAL Zu was dich länger schonen, um dich zu strafen, gabst du mir die Macht! Verruchtes Weib, sei denn verflucht! ADA Arindal, halt ein! Ah! entsetzlicher Schrei Meineidiger, was tatest du! Zemina und Farzana erscheinen. ZEMINA und FARZANA Ada, die Bande sind gelöst, unsterblich bleibst du, wie zuvor! ALLE O Gott, was hören wir, was hat das zu bedeuten? ADA mit wütendem Schmerz Entsetzlicher! So hieltest du den Schwur? Mit solchem Mut bewährtest du die Treu? Verloren, ach verloren! Weh, unglücklich hast du für Ewigkeit dein Weib gemacht! So wisse denn, wie gross die Freveltat! Von einem Sterblichen und einer Fee bin ich erzeugt und so der Mutter gleich unsterblich. Da sah ich dich, und dir Meineidigen wandt ich all meine heisse Liebe zu! Sie war so gross, dass ich, um dein zu sein, freiwillig der Unsterblichkeit entsagte! Der Feenkönig zürnte mir darum, und da den Rücktritt er nicht wehren konnte, sucht er ihn dadurch zu erschweren mir, dass er mir dieses als Bedingnis gab acht Jahr dir zu verschweigen, wer ich sei, und dann den letzten Tag auf dich so viel der Qualen und der Schrecken aufzuhäufen, als dich verleiten könnte, mir zu fluchen! Nur, wenn dein Herz standhaft aus Liebe sei soll ich das Los der Sterblichkeit erhalten. Wenn nicht, so sollte ich unsterblich bleiben und dann noch mein Begehren dadurch büssen, dass ich auf hundert Jahr in einen Stein verwandelt sei! Nun denn, du kennst mein Los! ARINDAL O Gott, wie braust s in meinem Hirn! Sag an, bist du nicht schuld an meines Reiches Not? ADA Sie endet schneller noch als sie bereitet! ARINDAL Nun denn, sind jene Krieger nicht erschlagen, die dieser mir zu Hilfe brachte? ADA Ich tat s! Es waren deines Feindes Krieger, mit denen Harald dich verraten wollte. Harald wird ergriffen und abgeführt. ARINDAL Und Morald, fiel er nicht, war es nur Schein? ADA Durch meine Macht besiegt er jetzt den Feind! ARINDAL Was frag ich noch? Schon fasst mich Wahnsinn an! Doch meiner Kinder Mord verdammet dich! Auf das Zeichen kommen ihre beiden Kinder und stürzen sich in Arindals Arme. ADA Von ihrer Geburt gereinigt, nimm sie hin, der Erde schönstes Los beglücke sie; nur mich nimmt grenzenloses Elend auf! ARINDAL sinkt zu Adas Füssen zusammen Nun denn, Verzweiflung, dir gehör ich an! CHOR DER KRIEGER hinter der Bühne Triumph! Wir sind befreit, erschlagen ist der Feind! Morald kommt mit den Kriegern. MORALD Ich bringe Sieg und Freude, vernichtet ist der Feind! ALLE Was hör ich! Wir sind befreit! CHOR, DROLLA, GUNTHER, GERNOT Ertönet, Jubelklänge zum Himmel hoch empor, des Sieges Hochgesänge erschallen jetzt allein! LORA und MORALD Ich drücke dich als Sieger an meine frohe Brust! Welch unnennbare Freude, von dir befreit zu sein! (Dich Holde zu befrein!) ZEMINA und FARZANA So ist sie denn gerettet, zurückgegeben uns. Nach der Verbannung Leiden wird sie unsterblich sein! ADA Hinweg von mir, Verräter! Ich stosse dich von mir! Noch eh der Tag sich endet, umschliesset mich der Stein! Arindal windet sich zu Adas Füssen. ARINDAL Ach Ada, hab Erbarmen, stoss mich nicht ganz von dir! Verzweiflung muss mich fassen, Wahnsinn mein Ende sein! Die Bühne verfinstert sich, Ada versinkt mit Zemina und Farzana unter Donner und Blitz. Dann fällt der Vorhang schnell. All rights reserved © Kimiyo Wagner,Richard/Die Feen/III
https://w.atwiki.jp/in_extremo/pages/50.html
Flaschenpost 「ボトルレター」 詞/In Extremo 曲/In Extremo 言語/ドイツ語 歌詞 Mit Tinte hab ich s niedergeschrieben Papiergerollt mein heimlich Denken Ich werd s besoffen in die Flasche schieben Mit einem Wurf den Wogen schenken Nun denkt ihr, dass es Liebe ist Die ich der Buddel anvertraut Staunt, weil es die Hiebe sind Die lüstern schlagen meine Braut Ins Glas sich ergießt Und du liest, was ich dir geben will Über s Meer treibt zu dir Voller Gier die Flaschenpost Ich beug sie nach vorn, denkt bitte nicht schlecht Stopf ihr ne Wolke unter den Bauch Eben weil sie nicht damit rechnet Bekommt mein Schatz von hinten den Schlauch Ins Glas sich ergießt Und du liest, was ich dir geben will Über s Meer treibt zu dir Voller Gier die Flaschenpost Wie ein Schwarm Bienen will ich dir dienen Ohne zu stechen, ohne zu rächen Biete feil und werde geil Womit du geizt, ist das was mich reizt Ins Glas sich ergießt Und du liest, was ich dir geben will Über s Meer treibt zu dir Voller Gier die Flaschenpost Voller Gier kommt von mir Die Flaschenpost 日本語訳 俺はインクで 書きつけた 紙に丸められた 密かな思い 酔っ払いながら そいつを瓶に押し込み 大波に向かって 一投げした お前らは こう考えるだろう 俺が瓶に託したもの それは愛だと 驚くがいい 中身は罵倒だ それも俺の嫁への 淫らな言葉だ ガラス瓶に 注がれた言葉 お前はそれを読んで 俺が与えたいものを知る 海の上を お前のもとへ ありあまる欲望が ボトルレターを運ぶ 俺は彼女を前かがみにさせる 悪く思わないでくれ 彼女のお腹の下に 雲を詰め込む 彼女はこうなるとは 思ってもみなかったからこそ 俺のホースの後ろから 宝物を手に入れる ガラス瓶に 注がれた言葉 お前はそれを読んで 俺が与えたいものを知る 海の上を お前のもとへ ありあまる欲望が ボトルレターを運ぶ 蜂の群のように 俺はお前に奉仕する 刺すこともなく 報復することもなく お金を出せば 俺はもっとすごくなるぜ お前が出し惜しみしても それはそれで俺は燃えるんだ ガラス瓶に 注がれた言葉 お前はそれを読んで 俺が与えたいものを知る 海の上を お前のもとへ ありあまる欲望が ボトルレターを運ぶ 俺からの ありあまる欲望 それはボトルレター
https://w.atwiki.jp/nofrillair/pages/13.html
このページでは従来より安い運賃を提供しているが、Lo-Coほどでは無いヨーロッパ地域の航空会社をリスト化しています。 Scheduled Discount Airlines イギリス・アイルランド SCOTAIRWAYS(アムステルダムへ) http //www.scotairways.co.uk BRITISH JET(マルタへ) http //www.britishjet.com PALM AIR(ボーンマスから各国) http //www.bathtravel.com/palmair/ CITY STAR AIRLINES(アベディーンからブラックプール、オスロへ) http //citystarairlines.com AIR ANDALUCIA(ケントからムルシア、オデンセ) http //www.airandalucia.com EASTERN AIRWAYS (国内) http //www.easternairways.com FLYKEEN(ベルファスト/マン島/ブラックプール) http //www.flykeen.co.uk LYDD AIR(リドからフランス北部へ) http //www.lyddair.com ROCK HOPPER(チャネル諸島) http //www.rockhopper.aero ドイツ CIRRUS AIRLINES(国内と近隣国間) http //www.cirrus-world.de LTU (各国へ) http //www.ltu.de AIR 41(各国へ) http //www.air41.com AIR DOLOMITI(主にミュンヘンから各国) http //www.airdolomiti.it EUROPEAN (近隣国へ) http //www.european-air-express.de DAU AIR (国内) http //www.booksecure.net/DauAir/ その他西ヨーロッパ(ベネルクス・フランス・スイス・オーストリア) VLM AIRLINES(ベネルクス) http //www.flyvlm.com ARKE FLY(オランダ、TUI系) http //www.arkefly.nl SN BRUSSELS AIRLINES(ベルギー) http //www.flysn.com TWIN JET(フランス) http //www.twinjet.net AIR CORSICA(フランス) http //www.aircorsica.com AIR A!PS(スイス) http //www.airalps.it BELAIR AIRLINES(スイス) http //www.belair-airlines.com WELCOME AIR(オーストリア) http //www.welcomeair.com STYRIAN SPIRIT(オーストリア) http //www.styrianspirit.com 南欧(スペイン・ポルトガル・マルタ) SPANAIR(スペイン、STAR ALLIANCE) http //www.spanair.com IBERIA(スペイン、ONE WORLD) http //www.iberia.com FUTURA DIRECT(スペイン) http //www.futuradirect.com BINTER CANARIAS(スペイン国内) http //www.binternet.com AIR LUXOR (ポルトガル) http //www.airluxor.com TAP PORTUGAL(ポルトガル、STAR ALLIANCE) http //www.TAP-AirPortugal.pt PORTUGALIA AIRLINES(ポルトガル) http //www.flypga.pt FARE4U(マルタ) http //www.airmalta.com 東欧 SIBERIA AIRLINES(ロシア) http //www.s7.ru/ ESTONIAN AIR (エストニア) http //www.estonian-air.ee LITHUANIAN AIRWAYS(リトアニア) http //www.lal.lt CARPATAIR(ルーマニア) http //www.carpatair.com CROATIA AIRLINES(クロアチア、STAR ALLIANCE) http //www.croatiaairlines.hr ADRIA AIRWAYS(スロベニア、STAR ALLIANCE) http //www.adria-airways.com AIR MAXI(セルビア・モンテネグロ) http //www.air-maxi.com MONTENEGRO AIRLINES(セルビア・モンテネグロ) http //www.montenegro-airlines.cg.yu/eng/ SPIRIT OF BALKAN(ボスニア・ヘルツェゴビナ) http //www.spiritofbalkan.com ALBATROS AIRWAYS(アルバニア) http //www.albatrosairways.net HEMUS AIR(ブルガリア) http //www.hemusair.bg GEORGIAN AIRWAYS(グルジア) http //www.airzena.com ARMAVIA(アルメニア) http //www.u8.am 北欧 STERLING (北欧間と各国) http //www.sterlingticket.com BLUE 1(北欧間と各国) http //www.blue1.com AIR FINLAND(ヘルシンキから各国) http //www.airfinland.fi FLY NORDIC (ストックホルムから各国) http //www.flynordic.com CITY AIRLINE(イエテボーリから各国) http //www.cityairline.com CIMBER AIR (デンマーク国内と各国) http //cimber.inforce.dk MAERSK (コペンハーゲンから各国) http //www.maersk-air.com WIDEROE AIRLINE (ノルウェー国内と各国) http //www.wideroe.no AIR GREENLAND(コペンハーゲンとグリーンランド) http //www.airgreenland.com ギリシャ OLYMPIC AIRLINES http //www.olympicairlines.com HERIOS-AIR http //www.flyhelios.com トルコ・キプロス島 SUN EXPRESS http //www1.sunexpress.de KTHY(北キプロス) http //www.kthy.net CYPRUS AIRWAYS(キプロス) http //www.cyprusairways.com EUROCYPRIA(キプロス) http //www.eurocypria.com Inter-continental BMI (UKから、STAR ALLIANCE) http //www.flybmi.com MARTIN AIR(オランダから) http //www.martinair.com EURO FLY(イタリアから) http //www.eurofly.it NEOS AIR(イタリアから) http //www.neosair.it AIR COMET PLUS(スペインから) http //www.aircomet.com/pages/somos.htm AIR MADRID(スペインから南米へ) http //www.airmadrid.com SWEFLY(スウェーデンから東南アジアへ) http //www.swefly.com
https://w.atwiki.jp/oper/pages/176.html
前奏曲 第1場 (ヴォークリンデ、ヴェルグンデ、フロスヒルデ、アルベリヒ) (ライン河の水底) (上ほど明るく、下ほど暗い緑色の薄明り。波打つ水が全体に満ちあふれ、絶え間なく右から左へと流れている。水底に行くにつれて、滔々たる水の流れは、次第に色が薄まる細かい霧に変わっていく。舞台の床から人の背丈ぐらいの高さまでの空間には、まるで水が無いかのように見え、その影だけが、まるで雲が流れるように、真っ暗な地面の上を飛び過ぎていく。至る所に切り立った岩礁がそびえ立ち、舞台空間を遮っている。舞台の床は、一面にギザギザの突起物で区分けされ、ずっと平らな場所は一つもなく、濃い闇に包まれた四方には、さらに深い淵がつながっているように思われる) (上に行くほど濃くなり、薄明るくなる水の流れに、とがった先端を突き出している舞台中央の岩礁の周りを、ラインの娘たちの一人が優美な姿で泳ぎ回っている) ヴォークリンデ ヴァイア!ヴァーガ!なみうて!なみよ! ゆれよ!ゆりかご!ヴァガラヴァーイア! ヴァララ、ヴァイアラ、ヴァーイア! ヴェルグンデ (上のほうから声をかける) ヴォークリンデ!一人で見張っているの? ヴォークリンデ ヴェルグンデ!一緒にいてよ。 ヴェルグンデ (水流から離れ、岩礁のほうへと潜ってくる) どう?ちゃんと見張ってる!? (ヴェルグンデはヴォークリンデをつかまえようとする) ヴォークリンデ (泳いで身をかわす) つかまらないわよ! (二人は、ふざけるように鬼ごっこをする) フロスヒルデ (上の方から声だけが聞こえる) ハヤハ、ヴァイア!おてんば姉さんたち! ヴェルグンデ フロスヒルデも来なさいよ!ヴォークリンデが逃げちゃうわ。 あのお魚をつかまえるのを手伝って! フロスヒルデ (水に潜って、遊びまわる二人の間に割り込む) 怠けちゃだめよ!ラインの黄金の見張りを! ちゃんと黄金のベッドを見張らなければ、 このおふざけは高くつくわよ! (嬉しそうな笑い声を立てながら、ヴォークリンデとヴェルグンデは、二手に分かれる。フロスヒルデは、ある時はヴォークリンデを、ある時はヴェルグンデをつかまえようとするが、二人はそれをすり抜け、最後にまた合流して、今度は一緒にフロスヒルデを追いかけ回す。そんな風にラインの娘たちは、笑いふざけながら、魚のように岩礁から岩礁へと跳び回る) (その間、暗い谷底から岩礁をよじ登りながら、アルベリヒが姿を見せる。彼は、まだ闇の中にいるうちから立ち止まり、こみ上げる喜びを抑えきれないように、ラインの娘たちの遊ぶ姿を眺める) アルベリヒ へへっ!かわいい娘たちだ! なんて可愛らしいんだ!うらやましい水の妖精! 俺はニーベルハイムの闇夜から、会いたくてやってきたのさ。 どうか振り向いてくれ!この俺に! (アルベリヒの声を聞きつけて、娘たちは遊ぶのをやめる) ヴォークリンデ ねえ!誰よ?そこにいるのは? ヴェルグンデ 薄明りから叫んでいるのは! フロスヒルデ 盗み聞きするのは誰なのか見て来なさい! ヴォークリンデとヴェルグンデ (二人は深く潜っていき、ニーベルング(アルベリヒ)を見つける) うわっ!なんていやな男! フロスヒルデ (急いで浮かび上がる) 黄金を守っていて! お父様が注意を促していたのは、まさにこんな敵よ! (ヴォークリンデとヴェルグンデはフロスヒルデの後を追い、急いで三人は中央の岩礁の周りに集まる) アルベリヒ なあ、上にいる娘さんたちよ! 3人のラインの娘たち 水底で、あなたは何をしようというわけ? アルベリヒ ここでおとなしく目を見はっているだけでも、 お前たちの邪魔になるというのかい? もっと底まで潜ってきなよ!ニーベルング族の俺は、 お前たちと楽しく騒ぎたくてしょうがないんだ! ヴォークリンデ あたしたちと遊びたいですって? ヴェルグンデ 冗談のつもりかしら? アルベリヒ ほのかに光るお前たちの姿は、なんとも美しい! そのすらりとした体を、どれか一つでも腕に抱きたいものだ。 どうかこっちに降りてきてくれ! フロスヒルデ 恐れることもないようね。あの男は恋をしているようだから! (ラインの娘たちは大笑いする) ヴェルグンデ いやらしい男! ヴォークリンデ あたしたちのことを、よく教えてあげなくちゃ! (ヴォークリンデは、アルベリヒがそのふもとに到着したばかりの岩礁の頂へと降りていく) アルベリヒ おっ、ひとり降りてくるぞ。 ヴォークリンデ こっちへいらっしゃい! (アルベリヒは、森の妖精のようなすばしっこさを見せて、岩礁の頂を目指して、何度も行く手を阻まれながら岩をよじのぼる) アルベリヒ なんて、つるつる、ヌメヌメした石なんだ! なんてつるつるしてるんだ! 一番滑らない石にさえ、手も足も出ない! (息を切らせながら) じとじと、べたべたして、鼻がつまる・・・ くしゃみが出てたまらない! (ヴォークリンデの近くにたどりつく) ヴォークリンデ (大笑いしながら) これは立派な求婚者さんね。くしゃみしながら登場なんて! アルベリヒ 俺の友達になってくれ!娘さんよ! (ヴォークリンデを抱きしめようとする) ヴォークリンデ (身をかわしながら) 恋の告白?だったら、こっちでしてちょうだい! (ヴォークリンデは別の岩礁に飛び移る。妹たちは大笑いする) アルベリヒ (頭を掻きむしりながら) おお、なんてこった!逃げるのか?どうか戻って来てくれ! お前なら楽々と飛び移れても、この俺には一苦労なんだ。 ヴォークリンデ (水底深くの、もう一つの岩礁に飛び移り) ねえ・・・底まで降りて来て・・・どうぞあたしをつかまえて! アルベリヒ (すばしっこく岩山を下りながら) 下に行くほうが、まだよさそうだ! ヴォークリンデ (さっと身を翻し、脇にある高い岩礁に跳び上がりながら) こんどは、また上に来てちょうだい! ヴェルグンデとフロスヒルデ アッハッハッハ! アルベリヒ この利かん気の魚を一気に捕まえるにはどうしたらいい? 待て!この嘘つき女め! (慌ただしくヴォークリンデを追いかけて、また崖をよじ登る) ヴェルグンデ (向かい側の低い岩礁の上に腰掛ける) こっちよ!可愛い人!あたしの声が聴こえないの? アルベリヒ (後ろを振り返って) 呼んでいるのは、俺のことかい? ヴェルグンデ いいこと?あたしのほうに来なさいよ・・・ ヴォークリンデはおやめなさい! アルベリヒ (上り坂の地面をすばしっこくよじ登ってヴェルグンデのもとに行く) お前さんのほうが、ずっと綺麗だなあ。 つかみどころも魅力もない、さっきの恥ずかしがり屋より。 お前さんさえよければ、もっと深くに潜っておいで。 ヴェルグンデ (ほんの少しだけアルベリヒのほうに近づく) これくらいかしら? アルベリヒ まだまだ遠いよ! その細い腕を俺に巻きつけてくれ・・・ お前さんのうなじに触って、じゃれ合いたいんだ。 この甘い情熱を満たすべく、 その胸のふくらみに顔をうずめさせてくれ。 ヴェルグンデ そんなに恋焦がれているのなら、 ねえ、あなた、あなたのお顔をよく見せて? うわっ!なんて毛むくじゃらでコブだらけの男なの! 真っ黒に汚れて、手足はタコだらけの、硫黄臭のする小びと! 別の子を探しなさいよ!あなたを気に入ってくれる別の子を! アルベリヒ (力ずくでヴェルグンデを引き止めようとする) 俺を好きでなくっても、お前のことを放さないぞ! ヴェルグンデ (さっと舞台中央の岩礁に飛びうつって) 放さなけりゃいいじゃない!あたしが逃げなきゃだけどね! ヴォークリンデとフロスヒルデ アッハッハッハ! アルベリヒ (腹を立てて、ヴェルグンデの後ろから罵声を浴びせる) このあばずれ女!小骨ばっかりの冷血魚! お前から見れば、たしかに俺は、男前でも、格好よくもなく、 陽気でも、社交的でも、頭も良くないように見えるだろう・・・ それなら、ウナギとでもつるめ!そんなに俺の肌が気持ち悪いというのなら! フロスヒルデ 小びとさん?どうして怒っているの?もう弱気になっちゃったの? せっかく二人に恋の告白をしたんだから、三人目の私にも訊いてみたら!? 甘い慰めが得られるかも知れないわよ! アルベリヒ なんてやさしい歌声だ! ほんとによかった!お前たちが一人でなくて! これだけいれば、だれか一人ぐらいは俺を気に入るだろう・・・ 一人しかいなければ、誰にも選ばれなかろう俺でも! お前を信じていいのか?それなら滑り下りておいで! フロスヒルデ (アルベリヒのほうに潜っていく) 姉さんたちは、ほんとにバカね・・・ こんないい男に、気づかないなんて! アルベリヒ (フロスヒルデに近づきながら) さっきの女たちは、バカで醜い女に思えてきた・・・ かわいいお前に会った途端に。 フロスヒルデ (可愛らしく甘えながら) ねえ・・・甘く素敵な、あなたの歌声をもっと聞かせて・・・ あたしを誘惑した心地よい歌声を。 アルベリヒ (すっかり信用してフロスヒルデの体に触る) 胸がドキドキして、おかしくなっちまいそうだ。 そんな笑顔で、かわいらしく褒められると。 フロスヒルデ (そっと体をふりほどきながら) ほんとうに、見目うるわしく、美しいお方ね。 やさしい微笑みが、あたしの心をとろけさせる! (アルベリヒを引き寄せて) 素敵なひと! アルベリヒ かわいいやつ! フロスヒルデ どうかもっとやさしくして! アルベリヒ ずっとつかまえていたい! フロスヒルデ (アルベリヒを両腕ですっぽりつつんで) ああ・・・あなたの射抜くような眼差し、もじゃもじゃのひげを ずうっとこの目にしたり、触ったりしていたい! 針金のようにとんがった髪の毛を、 ずうっと、このフロスヒルデの体に巻きつけて! カエルのような姿、がらがら声、 ああ・・・あたしは、そんなあなたに驚いて言葉もなく、 ただ目を見張り、耳を澄ましていればいいのね! ヴォークリンデとヴェルグンデ アッハッハッハ! アルベリヒ (笑い声に驚いて、フロスヒルデの腕を振り払って) 意地悪どもめ!俺を笑う気か? フロスヒルデ (いきなりアルベリヒから身をもぎ離すと) いつだって、歌の終わりは、同じこと! (姉たちと一緒に、素早く浮かび上がっていく) ヴォークリンデとヴェルグンデ アッハッハッハ! アルベリヒ (悲鳴をあげて) ひどい!ああ・・・ひどい!痛い!ああ・・・胸が痛い! あんなに優しかった最後の女まで、俺を騙していたとは? ずるくて恥知らずで、性悪のあばずれ女たち! 可愛いくせに不実なお前たちは、嘘しか言えないのか? 3人のラインの娘たち ヴァララ!ララライア!ライアラライ! ハイア!ハイア!ハハー! 恥を知れ!小びとよ!そんな下のほうでわめくのはおよし! あたしたちの言うことを、よく聴きなさい! 内気なお前の恋が、それほどのものなら、 あたしたちを捕まえてみればいいじゃない! もしも、捕まえられたなら、 あたしたちは、嘘などつかず、忠実にお仕えするわ。 さあ、つかまえてよ、弱気にならないで! 水の中で逃げ回るのも、そんなに楽じゃないんだから! ヴァララ!ララライア!ライアラライ! ハイア!ハイア!ハハー! (散り散りに泳ぎ去っていく。こっちへ来たり、あっちに行ったり、深く潜るかと思えば浮かび上がり、アルベリヒの気を惹いて、さらに自分たちを追いかけるように仕向ける) アルベリヒ 灼熱の炎が、体のすみずみまで、 熱く燃え盛ってくる! 怒りと恋が、激しく強く、 俺の心を掻き立てる! どんなにお前たちに笑われても、嘘をつかれても、 俺はお前たちが欲しくて仕方がない。 俺のものになるんだ!誰か一人でも! (アルベリヒは捨て鉢になって追いかけはじめる。恐ろしいまでのすばしっこさで、岩礁から岩礁へとよじ登り、飛び移り、ある時はこちら、ある時はあちらの娘を追いかけ回すが、娘たちはキャーキャーとはしゃぎ回りながら、常に彼の手を逃れ続ける。アルベリヒはつまずいたり、底に落ちたりしては、また急いで上に登って改めて娘たちを追いかける。娘たちは、少し下の方に降りてくる。もう少しで捕まえそうになるが、またも落っこちて、もう一度挑戦する。しかし、ついには怒りのあまり口から泡を吹きながら、息を切らして立ち止まり、握りしめた拳を娘たちに向けて突き出す) アルベリヒ (力尽きて倒れそうになりながら) 誰か一人でも!この手に・・・ (アルベリヒは筆舌に尽くしがたい怒りのうちに立ち尽くし、目を上に向けているが、突然その眼差しは、これから起こる出来事に引き寄せられ、釘付けになる) (次第に輝きを増す光が、上から水の流れを貫いてくる。その光は、舞台のちょうど真ん中にある岩礁の高い場所にあって、次第に目もくらむように明るく輝く金色の輝きとなって燃え出す。この時から、魔法のような金色の光が、水を満たしていく。) ヴォークリンデ よく見て!みんな! 目覚めのお日さまが、水底に微笑みかけてくる。 ヴェルグンデ 緑の波を透かしつつ、 すやすや眠る黄金に、お日さまは挨拶を送ってくる。 フロスヒルデ お日さまが黄金に目覚めの口づけをし、目を開かせようとする。 ヴェルグンデ ご覧なさい・・・明るい光の中に微笑む黄金を。 ヴォークリンデ 水の流れを貫いて、かがやく星が流れゆく! 3人のラインの娘たち (三人まとまって、岩礁の周りを優美に回りながら) ハイヤハイア!ハイヤハイア! ヴァラララララ ライヤハーイ! ラインの黄金!ラインの黄金! かがやく歓喜が、明るく気高く微笑みかける! 聖なる炎の輝きが、黄金の波から燃え出てくる! ハイヤハイア!ハイヤハイア! 目覚めよ、友よ!目覚めよ、元気に! 楽しい遊戯をあなたに捧げるわ。 水よ!かがやけ!川よ!きらめけ! あたしたちは、潜って、踊って、歌って、 あなたが湯浴みする寝室を取り巻いて泳ぐわ! ラインの黄金!ラインの黄金! ハイヤハイア!ヴァラララララ ライヤハーイ! (嬉しさのあまり羽目を外しながら、ラインの娘たちは岩礁の周りをぐるぐる回る。川全体が、明るい黄金の輝きできらきら光る) アルベリヒ (輝きに圧倒され、目を見張りながら、黄金をじいっと見つめる) つるつる肌の娘たちよ、あの光る物は一体何だ? 3人のラインの娘たち いったいどんな所から来たのよ? ラインの黄金のことを知らないなんて。 ヴェルグンデ この小びとは何も知らないのかしら? 起きたり眠ったりする黄金の目のことも? ヴォークリンデ 波間を清く照らす 水底の楽しげな星明りのことも? 3人のラインの娘たち ご覧なさい!この輝きに包まれたあたしたちの幸せを! 臆病なあなたも、いっしょに湯浴みしたいなら、 あたしたちと一緒に泳いで楽しんでもいいのよ! ヴァララララ ライアラライ! ヴァララララ ライヤハーイ! アルベリヒ お前たちの泳ぎのおもちゃにしか役立たない黄金なのか? そんなもの、俺にとっては何の価値もない! ヴォークリンデ あなただって、黄金を手に入れたくなるはずよ。 あの不思議な力を知ってさえいれば! ヴェルグンデ この世界の支配権を我が物にできるのよ・・・ ラインの黄金から、 無限の権力を与える指輪を作り出す者は。 フロスヒルデ お父様が言ったはずよ!命じたはずよ! この清らかな宝を注意深く守り、 ずるい男が、この川から持ち去らないようにって! 言ってはだめよ!おしゃべりね! ヴェルグンデ なによ、いい子ぶって。あたしたちを叱るつもり? あなただって、知ってるでしょ? 黄金を指輪に鋳直すことができる者は、限られているのよ。 ヴォークリンデ 愛の力から逃れた者・・・ 愛の楽しみを断念した者・・・ その者だけが、黄金を指輪に作り変える魔力を 手に入れることができるんだわ。 ヴェルグンデ だから大丈夫よ。何にも心配いらないわ。 だって、生きる者は、愛そうとする。 誰も愛することをやめようとは思わない。 ヴォークリンデ あのいやらしい小びとなんか特にそうね。 愛の欲望のあまり死んでしまいそうだもの! フロスヒルデ 見る限り、恐れることもなさそうね。 あたし、恋の炎に焼かれそうだったもの。 ヴェルグンデ ほとばしる波間でさえ、硫黄の炎が燃えてるわ。 愛の怒りのあまり、あの男が湯気を立てているのよ! 3人のラインの娘たち ヴァララー!ヴァラライアララー! 可愛らしい小びとさん!一緒に笑って騒がない? 黄金に照らされて、あなたも綺麗に輝いているわ! おいでなさいよ、可愛い人!一緒に大笑いしましょうよ! ハイヤハイア!ハイヤハイア!ヴァララララ ライヤハーイ! (ラインの娘たちは、光の中を泳いで行ったり来たりする) アルベリヒ (じっと黄金に目をやりながら、ラインの娘たちのおしゃべりに注意深く聞き耳を立てていたが) 黄金・・・これさえ手に入れれば、この世界の支配権を、 俺が手に入れることができるだと? 愛を意のままにできなくとも、 頭さえうまく使えば、快楽ぐらいは手に入るのではないか? (すさまじい大声で) せいぜい嘲るがいい・・・! このニーベルングが、おまえたちの遊戯の仲間入りだ! (怒り狂いながら岩礁の中腹に跳び移り、目を疑うような素早さで、頂きを目がけてよじのぼっていく。ラインの娘たちは、金切り声をあげて四散し、別々の方向に浮上していく) 3人のラインの娘たち ハイア!ハイア!ハイヤハーイ! 助けて!小びとが狂ったわ。 水の中なのに、どこに飛んでも水しぶきを立ててるわ。 恋のせいで気が変になったのよ! (常軌を逸するほど大笑いをしながら) アルベリヒ (最後の一跳びで、岩礁の頂に達すると) これでもまだ怖くないのか? これからは真っ暗闇から誘惑しろ!水の生き物たちめ! (黄金に手を伸ばす) お前たちを照らす光を消し去り、 この岩から黄金を奪い、 復讐の指輪として、鋳直してやる。 川の流れも聞くがいい!俺は愛に呪いをかけるのだ! (アルベリヒは物凄い力で岩礁から黄金を引ったくると、急いで水底に飛び込み、あっという間に姿を消してしまう。いきなり辺り一面は漆黒の夜となる。ラインの娘たちは、黄金泥棒のアルベリヒを追いかけて底へと潜っていく。) フロスヒルデ 泥棒をつかまえて! ヴェルグンデ 黄金を守って! ヴォークリンデとヴェルグンデ 助けて!助けて! 3人のラインの娘たち ああ!何てこと! (水の流れは、彼らとともに水底へと向かう。遙か川底の方から、耳をつんざくようなアルベリヒの嘲笑が聞こえてくる。岩礁は、漆黒の闇にかき消えてしまう。舞台は上から下まで黒い水のうねりに覆い尽くされ、その水のうねりは、しばらくの間、ずっと下の方へと流れ続けているように見える) 第2場 (ヴォータン、フリッカ、フライア、ファゾルト、ファフナー、ドンナー、フロー、ローゲ) (やがて波は雲に形を変え、次第に明け染めていく光となって、背景に退き、さらに細かい霧の粒子となる。霧が、上の方で、完全にふわっとした雲に変わってしまうと、黎明の中に、山頂の上に開けた地帯が広がっているのが見えてくる) (昇り始めたばかりの太陽の光が輝きを増しながら、背後の山頂の上に建てられたきらきら光る鋸壁を有する城を照らす。この城をいただく岩の頂きと舞台前景との間には深い谷があり、その谷を貫いてライン河が流れていることが推測できる。舞台の脇の花咲き乱れる場所にヴォータン、その隣にはフリッカがいて、眠っている。ついに城はその全容を現す) フリッカ (目を覚ます。城を一目見ると、びっくり仰天する) ヴォータン、あなた、起きてください! ヴォータン (夢を見たまま小声で) 歓喜と幸福の大広間を、 門と扉が取り巻いている・・・ 男子の名誉、無窮の権力が、 無限の名声に輝いてそびえ立つ! フリッカ (ヴォータンを揺さぶる) 起きなさい!偽りの喜びの夢から覚めなさい! 起きて、あなた!見て、じっくり考えてみて! ヴォータン (目を覚まし、少し身をもたげると、目はすぐ城の光景に釘付けになる) 不朽の事業が完成したぞ! 山頂の神々の居城が、 なんと麗しく壮大にそびえていることか! 私が夢で見たままに、 私の意志どおりに、城は強く美しく、 気高くも壮麗に、威容を誇っている。 フリッカ 私を怖がらせるものが、あなたには喜びしか感じさせないのね? あなたは城ができて嬉しいでしょうが、私はフライアが心配! ああ、なんて無思慮なの・・・ 城を作った時の交換条件を思い出してみて! 城が出来上がった以上、担保の期限は切れたのよ・・・ 何を約束したかを忘れたとでも? ヴォータン よく覚えているとも。 あの城を作った者どもが何を条件としたかを・・・ 私は、あの反抗的な一族を契約によりなだめすかし、 気高い大広間を作らせたのだ。 あの屈強な者どものおかげで広間はできた。 支払いのことなど心配には及ばない。 フリッカ ああ!よくも笑って厚かましく、そんな軽率なことが言えるわね! 愛のかけらもなく、そんな能天気なことを! この私が、あなたたちの契約を知っていたら、 そんなペテンはやめさせていたのに。 でも、あなたがた男たちは、 私たち女をつまはじきにし、何も知らせないでおいて、 自分たちだけで、あの巨人たちと交渉した。 そして、恥知らずにも、 私の可愛い妹フライアを、嬉々として 盗賊への贈り物として差し出したのだわ! あなた達のような冷血漢にとって、何が神聖で価値があるの? 男たちが求めるのは、所詮権力だけ! ヴォータン (落ち着き払って) フリッカとて、同じ欲望と無縁だったわけではあるまい・・・ 城を建ててくれと自らせがんだではないか。 フリッカ 夫が誠実かどうかを疑い、 悲しきこの私は思案を重ねました。 遠くに出かけてしまいがちの夫を、 何とか私に引き留めておくことはできないかと。 素晴らしい住まい、美しい家具調度があれば、 あなたも始終忙しくしていることはあるまいと。 ですが、住まいを作っていても、あなたが気にするのは軍備と防壁・・・ 城により、支配権と権力を増大させることばかり。 ますます絶え間のない嵐を巻き起こすためだけに、 この城をあなたは建てたのです。 ヴォータン (微笑みながら) 妻であるお前が私をしっかり繋ぎ止めておきたいなら、 神である私のほうにも許してくれねばならぬ。 私が、この城に居ながらにして、 外から世界を手に入れることを。 およそ生きる者は、変化を愛するものだ。 私には、この気晴らしは無くてはならぬことなのだ! フリッカ 愛情のない最低の男ね! 権力とか支配権とか、つまらない無益なもののために、 冒瀆と嘲りを込めて、 あなたは愛の価値も、妻の価値も台無しにするのね? ヴォータン (真剣に) お前を妻として貰い受けるため、 私は片目を差し出したではないか。 それなのに、何と言う言い草だ! 私はお前が思う以上に、女性を大事にしている。 だから善良なフライアを諦めたりはしないし、 そんなことを真剣に考えたこともない。 フリッカ (不安げに緊張した面持ちで舞台の奥を見やりながら) それならあの子を守って!誰も頼りにできず不安そうに、 あの子が助けを求めて駆けてくるわ! フライア (大急ぎで逃げてくる) 助けて!お姉さん!助けて!お義兄さん! 岩の上からファゾルトが脅かすの・・・ かわいいお前をつかまえに来たなどと言って。 ヴォータン 勝手にやらせておけ!ローゲは見なかったか? フリッカ 相変わらず、あのずる賢い男を一番信用しているのね! いくつも良からぬことを仕出かしてきた男なのに、 またも自ら好んで、騙されに行くわけね。 ヴォータン 勇気が直接物を言う場面であれば、 私は誰にも助言を求めない。 だが、敵の悪意を逆手に取ることは、 奸智と策略だけがよく為しうる業。 それは、あのずる賢いローゲがよく心得ている。 私に巨人達と契約するよう助言し、 フライアも解放すると約束したのはローゲだ。 私はあの男を信じている。 フリッカ でも現に、ほったらかしにされているじゃありませんか! すごい勢いで巨人達が迫って来ているのに、 そのずるい助っ人はどこにいるのです? フライア お兄さんたちはどこにいるの?助けてほしいのに。 義兄が、弱い私を、差し出そうというのよ。 助けて!ドンナー!来て! フライアを救って!フロー! フリッカ 悪だくみをして、あなたを裏切った者達が、 みんな隠れて姿を見せないわ! (巨人の姿をして、太い木の杭で武装したファゾルトとファフナーが登場する) ファゾルト お前が目を閉じて安らかな眠りをむさぼる間にも、 俺たちは寝る間も惜しんで、この城を造っていたのだ。 激しい労働にへこたれることなく、 巨大な石を積み上げ積み上げ、 そびえる塔を、門扉を建て、 広間を、細長い宮殿で取り囲んだのだ。 (城を指し示しながら) あれが、俺たちの仕上げたものだ。 明るくきらめいて、陽射しに照り映えている・・・ さあ、入城し、俺たちに報酬を支払え! ヴォータン お前たちは、報酬を求めると言うが・・・ はて、どんな約束があったかな? ファゾルト 俺たちに必要なものを約束したはずだが、 そんなかすかにしか覚えていないのか? フライアだ。愛の女神ホルダでもあるフライアだ。 契約したのだから、連れて帰るぞ。 ヴォータン (即座に) 気晴らしに、そんな契約をしたとでもいうのか? 別の謝礼を考えろ。フライアは売り物ではないぞ。 ファゾルト (あまりの驚きのあまり、一瞬、声もなく立ち尽くす) 何を言う?おい?裏切るつもりか? 契約違反するつもりか?お前の槍に刻まれている盟約を証すルーネ文字は、お前にとっては飾りにすぎないのか? ファフナー (嘲るように) 兄貴よ・・・バカ正直なお前にも、 やっと詐欺だとわかっただろ? ファゾルト 軽やかな大気から生まれた光の子よ! 注意してよく聞け・・・契約を誠実に守るのだ! お前が今あるのは、もっぱら契約のおかげだぞ。 結ばれた契約がお前の権力の源であることを思い出せ。 わしらよりも知恵のあるお前は、 自由の身だったわしらを束縛し、休戦協定を結んだではないか。 そんな発言をするならば、お前の知恵にわしらは呪いをかけ、 休戦協定からは離脱するぞ・・・ もし、お前が結ばれた契約を、 公明正大かつ誠実に守らぬならば! わしは、愚かな巨人族の一人にすぎないが、 知恵者のお前に忠告するのだ。 ヴォータン 我々が戯れに取り決めたことを、 まじめに受け取るなど、あくどい話だ。 明るく愛らしい女神の魅力が、 お前達のようなうすのろにとって何の役に立つのだ? ファゾルト ばかにする気か?おお、なんと不実な! お前たちは、美をもって支配する 輝く高貴な種族・・・ それにも関わらず、なんと愚かなことだ。 石造りの塔を、城と大広間を望み、 女性のもたらす歓びを担保に差し出すとは! 不格好なわしらは、まめだらけの手で苦労しながら、 女性を得るために汗を流したのだ。 やさしくたおやかに、 貧しいわしらとでも、ともに暮らしてくれる女性を得るために。 それなのに、それを報酬に求めること自体、間違っているというのか? ファフナー つまらぬたわごとはよせ。 何も得られるものはないのだから。 本当は、フライアを手にいれること自体は何の役にも立たない。 むしろ、神々から女神を奪うことのほうに、大きな意味があるのだ。 (小声で) フライアの庭園には、金色のリンゴが育っていて、 その育て方を知っているのは、フライアだけなのだ! そのリンゴを食べることで、神々の一族は、 永遠に衰えぬ若さを保っている。 しかし、その繁栄は衰え、 神々は年老い、弱くなるだろう。 フライアがいなくなってしまえば。 (粗野に) だから、神々からフライアを奪わねばならんのだ! ヴォータン (独り言を言う) ローゲめ!何をぐずぐずしているんだ! ファゾルト さっさと決めろ! ヴォータン 別の報酬を考えろ! ファゾルト ない!フライアだけだ! ファフナー さあ、いっしょに来るんだ! (巨人たちはフライアに駆け寄る) フライア (逃げ惑いながら) 助けて!この怖い人たちから守って! フロー (フライアを腕に抱きながら) さあ、来るんだ、フライア!失せろ、無法者! この美しい女神は、フローが守る。 ドンナー (二人の巨人の前に立ちはだかり) ファゾルトとファフナーよ! 私のハンマーの一撃を味わいたいのか? ファフナー それで脅かしているつもりか? ファゾルト どうして、いきり立つのだ? 争いたくなどない。 ただ報酬を下さいと言っているだけだ。 ドンナー お前たち巨人族には、もう何度も食らわせてやっている。 かかって来い。 ちょうど報酬に釣り合うぐらいの重さならいいが! (ドンナーはハンマーを振り上げる) ヴォータン (巨人族とドンナーの間に割って入り、槍を突き出す) やめろ!乱暴者よ!暴力はだめだ! 契約を保護する役目を、私の槍の柄は担っている。 ハンマーを振るってはならない! フライア ああ!何てこと!ヴォータンが私を見捨てた! フリッカ 信じられない・・・なんて残酷な人なの、あなたは。 ヴォータン (目をそむけると、ちょうどローゲが来るのが見える) やっと来たか!ローゲ!その大慌てぶりから見ると、 お前が決めたまずい取引を 急いで調停しようというのだな? ローゲ (舞台後方の谷あいから登ってくる) 何ですと?あたしがどんな取引をしましたって? さしずめ、あなたが巨人達とした値引き交渉のことですかな? このあたしは、海底から天空まで飛び回るのが習い性でして、 我が家で席を温める暇もございません。 ドンナーとフローは、 ダンボー・フロ付き、屋根付きの家に思いをめぐらし、 早く結婚したいと望んでいます。 未来の奥方にとって、さぞや我が家は嬉しいでしょう。 そのほか立派な大広間もあり、堅固な宮殿もあり、 ヴォータンのお気持ちどおりになりました。 家に庭園、広間に宮殿、 安らぎあふれるお城が、みごとにそびえております。 先ほどあたしは、壮麗な城壁を実地検分してみました。 どれだけ堅固な城か、とくと調べてみたいと思いまして・・・。 ファゾルト、ファフナーは、いい仕事をしていますなあ。 ぐらぐらしている石など一つもない。 あたしは、ご参集の皆様みたいに怠けてはおりませんでしたぞ。 あたしをテキトー呼ばわりする奴はウソツキです! ヴォータン ずる賢い奴め。話をそらすんじゃない。 この私を騙そうなどとせず、正直に話せ! 神々の中で、お前の唯一の味方である私は、 他の側近の不信の中にあっても、お前を取り立てたではないか。 だから知恵を貸すのだ! かつて城を建てた巨人たちは、 フライアを褒美として要求したが、 知ってのとおり、私はそれに同意するほかなかった。 それというのも、お前が責任を持って、 この高貴な代償を請け出すと約束したからだ。 ローゲ どう解決すべきか、思案に思案を尽くして考え抜く・・・ 確かにそう、あたしは約束しました。 ですが、それが、あたしの目から見て、これまで一度たりとも うまく行かず、今後もうまく行くはずがないことだとすれば、 どうして約束なんぞしたことになりましょうか? フリッカ (ヴォータンに向かって) ほら!なんという嘘つきをあなたは信じたのかしら! フロー これからはローゲではなく、 リューゲ(嘘)と名乗れ! ドンナー いまわしいローエ(炎)め!消えてしまえ! ローゲ 自分の恥を取り繕うために、 私を罵倒する奴こそ、大ばか者さ! (ドンナーは、ローゲに対してハンマーを振り上げる) ヴォータン (二人の間に割って入る) みんな平和に仲良くするのだ! お前たちは、ローゲの技を知らないのだ。 この男の助言には、千鈞の重みがあるが、 この男は、それを小出し小出しにするのだ。 ファフナー 何をぐずぐずしている!さっさと払え! ファゾルト 長く待たせると、ツケが重いぞ! ヴォータン (ローゲに振り向き、厳しい態度で迫る) さあ!強情者め!本当のことを言え! お前は、いったいどこをほっつき歩いていたのだ? ローゲ いつだってローゲは、報われず感謝もされません! あなたのことだけを気にかけて、私は四方を見回し、 世界の隅々までくまなく探し回っていたのです。 フライアの代わりになるものとして、 巨人族の意に沿うようなものは何かないかと。 ですが無駄な骨折りというもの・・・よくよく私は思い知りました。 この世界の円環のうちには、 女のもたらす喜びと価値ほどに豊かなものは、 男にとっては存在しないということです! (誰もがびっくりして、各人各様の当惑ぶりを示す) およそ生き物がうごめくところ、 水中、大地、天上と、 私は尋ねまわり、力が兆し、 芽が萌え出づる所のすべてを探し回りました。 女のもたらす喜びと価値よりも、 男にとって強力なものはないだろうか、と。 ですが、およそ生き物がうごめくところ、 私の知恵を絞った質問は、ただ嘲り笑われるだけでした。 水中、大地、天上の 誰一人として、愛と女を捨てるはずがあろうか・・・と。 しかし、ただ一人、愛を捨てた者に出会いました。 その男は、赤い黄金と引き換えに、女の愛情を捨てたのです。 ライン河の明るい娘たちが、 私に窮状を訴えたのです・・・ このニーベルング族、夜のアルベリヒは、 水遊びをしていたこの娘たちに言い寄って失敗したので、 復讐のため、泥棒となって、 ラインの黄金を奪ったのです。 いまや、この至高の財宝が、彼にとっては、 女の慈愛をも上回る神聖なものとなったのです。 水底から盗まれた 輝くおもちゃを返してよと、 娘たちは私に泣いて訴え、 ヴォータン、あなたにこう嘆願したのです。 「あの盗人をひっ捕らえ、 黄金を再び水中に戻し、 永遠に私たちのものとしてください」と。 (その場の全員が身を乗り出す) 私は、あなた様に必ずや伝えると娘たちに請け合いました。 今ようやく、ローゲの約束は履行されたというわけです。 ヴォータン バカか?お前は?それともわざとなのか? 見ての通り、私自身が困っているのだ。 他人を助けられるはずがないではないか? ファゾルト (注意深く耳を傾けていたファゾルトは、ファフナーに向かって) あの小びとに黄金を渡しはしないぞ・・・ もう何度も、わしらはあのニーベルングに酷い目にあわされた。 わしらがいくら圧迫しても、 あの小びとは、いつもずる賢く立ち回ってすり抜けてしまうのだ。 ファフナー 新たな復讐の機会を狙っているはずだ・・・ その黄金が、あやつに力を与えるというならば。 おい、ローゲ!包み隠さず答えろ! あのニーベルングが満足したと言うからには、 その黄金には、どんなすごい力があるのだ? ローゲ 水底では、ただのおもちゃ、 水の娘たちが楽しむだけのものだったのですが、 円い指輪に鋳直されてからは、 至高の権力を与えるもの、 所有する男に全世界を与えるものになったのです。 ヴォータン (じっと考えながら) ラインの黄金については、こんな話を聞いたことがある・・・ 指輪の赤い輝きは、財宝を獲得する呪文の効果があり、 際限のない権力と富を生み出すのだと。 フリッカ (ローゲにささやく) その金色のおもちゃを、 光り輝く宝石とすれば、 きっと貴婦人の美しい装身具にもなるでしょうね? ローゲ その美しい装身具を身につければ。 貴婦人は夫君のご忠誠を、力ずくでも引き寄せられましょうな。 なんたって、それは、小びとたちが働いて 力ずくで鋳直す指輪ですから。 フリッカ (ヴォータンにねだるように) あなたが、その黄金を手に入れてみたらどうかしら? ヴォータン (次第に心を奪われていくような様子で) その指輪を私のものにすることは、 確かに得策だと思う。 だが、ローゲよ・・・どうしたら私は技を習得できるのだ? 黄金から指輪を作り出す技を? ローゲ ある魔術を使えば、黄金を指輪に変えられるのですが、 誰もその魔術を知りません。 いいや・・・いともたやすく魔術を使える者がいますが、 その者とは、幸せな愛を諦めた者です。 (ヴォータンは不愉快そうに顔をそむける) あなたはしなくていいんですよ・・・いや、したくとも手遅れです・・・アルベリヒはためらいませんでしたぞ。 ひるむことなく、魔力を手中に収めたのです・・・ (声を上ずらせて) あの男は、すでに指輪を作り上げたのです! ドンナー (ヴォータンに向かって) 指輪を奪わなければ、 あの小びとは、我らを攻めてくるでしょう。 ヴォータン 何としても手に入れねば! フロー 今なら愛を呪わずとも、簡単に手に入れられます。 ローゲ いとも簡単!工夫いらず!児戯に等しいことです! ヴォータン (声を上ずらせて) では教えろ。どうすればいいのだ? ローゲ 強奪するのです! 泥棒が奪ったものを、また奪うだけのこと・・・ これほど楽な手に入れ方があるでしょうか? ですが、アルベリヒは、かなり防備を固めています。 注意深く慎重に振る舞わねばなりません。 あなたが、あの泥棒から、 ライン河の娘たちに赤いおもちゃを返してやり、 (熱っぽく) 黄金として戻してあげるためには・・・ 娘たちは、あなたにそれをお願いしたのです。 ヴォータン ラインの娘たちだと?そんな助言が何の役に立つ? フリッカ あの水の生き物たちのことなど聞きたくもないわ。 もうずいぶんたくさんの男を・・・けがらわしいことに、 水遊びで誘惑しているというじゃありませんか。 (ヴォータンは内心の葛藤を抱えて押し黙ったまま佇んでいる。他の神々も無言のまま緊張してヴォータンを見上げている。その間、脇の方では、ファフナーがファゾルトと相談している) ファフナー (ファゾルトに向かって) どうだ。光り輝く黄金は、 フライアよりも役立つと思わんか・・・ 指輪の魔力でフライアを手に入れれば、 永遠の若さもまた手に入れられるのだから。 (ファゾルトの身振りから、彼がしぶしぶながら説得に応じたことが感じられる。ファフナーはファゾルトとともに、再びヴォータンの前に進み出る) 聴け!ヴォータン!待たされている俺達の声を聞け! フライアは、お前たちの所に置いてやろう。 もっと簡単に支払える報酬を見つけてやったぞ。 俺たちのような荒くれ者の巨人族には、 ニーベルングの赤い黄金で十分だ。 ヴォータン 正気なのか? 私の持ち物でもないものを、 どうやって恥知らずなお前たちに渡せるというのだ? ファフナー お前にとって、あの城を建てるのは難儀でも、 権謀術策を弄するのは容易だろう。 俺達には決してできない策略を使い、 あのニーベルングを捕えればよいではないか。 ヴォータン お前たちのために苦労して、あの小びとを捕えるだと? お前たちのために、敵をつかまえるだと? 恥知らずな欲の皮の突っ張った者どもめ! 下手に出ていれば、愚か者どもがいい気になりおって! ファゾルト (いきなりフライアを捕え、そのままファフナーと脇の方に行く) お前は来るんだ!俺たちのものだ! 報酬が得られるまで、 俺達の人質になるのだ! フライア (泣き叫びながら) ああ!やめて!ひどいわ! (神々は全員、極度のパニック状態に陥る) ファフナー フライアを連れて行くぞ! 夕方まで・・・ようく覚えておけ。 夕方までは担保として扱おう。 だが、戻ってきた時、 すでに報酬として、 赤く輝くラインの黄金が用意されていなければ・・・ ファゾルト そうなったら期限切れだ。 もはやフライアは担保ではなく、 永遠に俺達に従うのだ! フライア (叫ぶ) お姉さん!兄さんたち!助けて!助けて! (フライアは急ぎ足の巨人達に抱えられて連れ去られる) フロー さあ!追いかけよう! ドンナー 何をおいても! (神々は問いかけるようにヴォータンを見つめる) フライア (はるか遠くから) 助けて!助けて! ローゲ (巨人達を見送りながら) 谷へ向かってまっしぐら。 ずしんずしんと進んでいく。 ライン河の浅瀬を、 巨人達は歩いて渡る。 さすがのフライアも楽しげではありませんな・・・ 荒くれ者の背中に担がれていちゃ! おやおや!うすのろどもが、なんとぐらぐら体を揺らすこと! もう谷を横切った。 きっと巨人達の住みかリーゼンハイムの国境を越えて、 やっと一息入れるんでしょうな。 (神々のほうを見ながら) なぜ、ヴォータンは、こんな怖い顔で考え事をしているのかな? 幸せなはずの神々よ、一体どうなさった? (ほの白い霧が、ますます濃く舞台を覆い、その中に包まれた神々は、徐々に青ざめ、齢を取って見える。皆、不安そうに、期待するようにヴォータンを見つめるが、ヴォータンは物思いに沈みながら目を地面に落としている) ローゲ 霧のせいかな? 夢でも見ているのかな? なぜそんなに急に、みなさん不安げに青ざめていくのです!? 頬から血の気が失せていく・・・ 目の輝きが無くなっていく! ホラッ!フロー!昼間だぞ・・・まだ! ダメだ!ドンナー!ハンマーを落っことしそうだぞ! フリッカはどうしたんだ?楽しいフリすらできないのか? ヴォータンは、まるで白髪の不機嫌な お爺ちゃんみたいになってしまったから。 フリッカ ああ!つらいわ!どうしたというの? ドンナー 手が上がらない! フロー 心臓が止まりそうだ! ローゲ わかった・・・あなた方に何が足りないか聞いてください! 今日あなた方は、フライアの木の実を食べていない。 フライアの庭に生っている金色のリンゴを 毎日食べたおかげで、 あなた方は元気で若々しくいられたのです。 ですが、庭の手入れをしていた彼女が人質に取られた今、 リンゴの木の枝は水気を失い、果実は枯れ始め、 間もなく腐って落ちるでしょう・・・。 もっとも、このあたしには大して関係ないんですがね。 もともとフライアは、その大切な木の実を、 あたしには出し惜しんで、ろくにくれなかったんですから。 幸せなあなた方とは違って、半神でしかないあたしにはね。 ですが、あなた方は、若返りの果実に頼りすぎでしたな・・・ そいつは巨人達とて百も承知。 あいつらの狙いは、あなた方の命だったのです。 さあさあ!命を守る方法を考えないと! リンゴなしでは、 年寄りになって、顔は土気色、髪は真っ白、 不機嫌にしなびていって、世の物笑いとなったまま、 神々の一族は滅びてしまいますぞ。 フリッカ (不安そうに) ヴォータン。あなた。不実なひと! わかる?あなたの軽率な行いのせいで、 私達みんなが、嘲笑われ、辱めを受けているのよ! ヴォータン (突然、決心して顔を上げる) 行くぞ!ローゲ!ともに降りていくのだ! ニーベルング族の住み家に降りよう・・・ そこで黄金を私のものにするのだ。 ローゲ ラインの娘たちが請願していたことを、 お聞き届けいただいたと考えてよろしゅうございますか? ヴォータン (声を荒げて) 黙れ!おしゃべりめ! フライアを・・・善良なフライアを解放せねば! ローゲ では喜んでご下命どおりに、 案内つかまつりましょう。 ライン河への急坂を 下ってまいりましょうか? ヴォータン ライン河は通らぬ! ローゲ ならば、硫黄の噴き出す裂け目から降下していきましょう。 あたくしめと一緒に、そこにスルッとお飛び込みあれ! (ローゲは舞台前方に進み、脇に開いている裂け目の中に姿をくらますと、すかさず硫黄の蒸気がもくもくと湧き上がってくる) ヴォータン お前たちは、夕方まで待っているのだ。 失われた若さのために何とか私は救いの黄金を手に入れるぞ! (ヴォータンがローゲの後から裂け目に入ると、そこから吹き出てくる硫黄の蒸気が舞台じゅうに広がり、急速に厚い雲となって取り囲む。この時点でもう残された者達の姿は見えなくなっている) ドンナー お気をつけて!ヴォータン! フロー ご無事で!ご無事で! フリッカ 早く不安に苦しむ妻のもとに戻ってきて! (硫黄の蒸気は次第に濃くなって、真っ黒な雲となって下から上に湧き上がってくる。やがて、この雲は、堅固で暗い峡谷に形を変えるが、常に上に向かって動いているので、まるで舞台が地底に向けて落ちていくように見える。鋳鉄工たちの立てる騒音が、次第に大きくなり、至る所から聞こえてくる) VORSPIEL ERSTE SZENE Woglinde, Wellgunde, Flosshilde, Alberich Auf dem Grunde des Rheines. Grünliche Dämmerung, nach oben zu lichter, nach unten zu dunkler. Die Höhe ist von wogendem Gewässer erfüllt, das rastlos von rechts nach links zu strömt. Nach der Tiefe zu lösen die Fluten sich in einen immer feineren feuchten Nebel auf, so dass der Raum in Manneshöhe vom Boden auf gänzlich frei vom Wasser zu sein scheint, welches wie in Wolkenzügen über den nächtlichen Grund dahinfliesst. Überall ragen schroffe Felsenriffe aus der Tiefe auf und grenzen den Raum der Bühne ab; der ganze Boden ist in ein wildes Zackengewirr zerspalten, so dass er nirgends vollkommen eben ist und nach allen Seiten hin in dichtester Finsternis tiefere Schlüfte annehmen lässt. Um ein Riff in der Mitte der Bühne, welches mit seiner schlanken Spitze bis in die dichtere, heller dämmernde Wasserflut hinaufragt, kreist in anmutig schwimmender Bewegung eine der Rheintöchter. WOGLINDE Weia! Waga! Woge, du Welle, walle zur Wiege! Wagalaweia! Wallala, weiala weia! WELLGUNDE Stimme von oben Woglinde, wachst du allein? WOGLINDE Mit Wellgunde wär ich zu zwei. WELLGUNDE taucht aus der Flut zum Riff herab Lass sehn, wie du wachst! sie sucht Woglinde zu erhaschen WOGLINDE entweicht ihr schwimmend Sicher vor dir! Sie necken sich und suchen sich spielend zu fangen FLOSSHILDE Stimme von oben Heiaha weia! Wildes Geschwister! WELLGUNDE Flosshilde, schwimm ! Woglinde flieht hilf mir die Fliessende fangen! FLOSSHILDE taucht herab und fährt zwischen die Spielenden Des Goldes Schlaf hütet ihr schlecht! Besser bewacht des schlummernden Bett, sonst büsst ihr beide das Spiel! Mit muntrem Gekreisch fahren die beiden auseinander. Flosshilde sucht bald die eine, bald die andere zu erhaschen; sie entschlüpfen ihr und vereinigen sich endlich, um gemeinschaftlich auf Flosshilde Jagd zu machen. So schnellen sie gleich Fischen von Riff zu Riff, scherzend und lachend. Aus einer finstern Schluft ist währenddem Alberich, an einem Riffe klimmend, dem Abgrunde entstiegen. Er hält, noch vom Dunkel umgeben, an und schaut dem Spiele der Rheintöchter mit steigendem Wohlgefallen zu. ALBERICH Hehe! Ihr Nicker! Wie seid ihr niedlich, neidliches Volk! Aus Nibelheims Nacht naht ich mich gern, neigtet ihr euch zu mir! Die Mädchen halten, sobald sie Alberichs Stimme hören, mit dem Spiele ein WOGLINDE Hei! Wer ist dort? WELLGUNDE Es dämmert und ruft! FLOSSHILDE Lugt, wer uns lauscht! WOGLINDE UND WELLGUNDE sie tauchen tiefer herab und erkennen den Nibelung Pfui! Der Garstige! FLOSSHILDE schnell auftauchend Hütet das Gold! Vater warnte vor solchem Feind. Die beiden andern folgen ihr, und alle drei versammeln sich schnell um das mittlere Riff ALBERICH Ihr, da oben! DIE DREI RHEINTÖCHTER Was willst du dort unten? ALBERICH Stör ich eu r Spiel, wenn staunend ich still hier steh ? Tauchtet ihr nieder, mit euch tollte und neckte der Niblung sich gern! WOGLINDE Mit uns will er spielen? WELLGUNDE Ist ihm das Spott? ALBERICH Wie scheint im Schimmer ihr hell und schön! Wie gern umschlänge der Schlanken eine mein Arm, schlüpfte hold sie herab! FLOSSHILDE Nun lach ich der Furcht der Feind ist verliebt! Sie lachen WELLGUNDE Der lüsterne Kauz! WOGLINDE Lasst ihn uns kennen! Sie lässt sich auf die Spitze des Riffes hinab, an dessen Fusse Alberich angelangt ist. ALBERICH Die neigt sich herab. WOGLINDE Nun nahe dich mir! Alberich klettert mit koboldartiger Behendigkeit, doch wiederholt aufgehalten, der Spitze des Riffes zu ALBERICH Garstig glatter glitschiger Glimmer! Wie gleit ich aus! Mit Händen und Füssen nicht fasse noch halt ich das schlecke Geschlüpfer! er prustet Feuchtes Nass füllt mir die Nase verfluchtes Niesen! er ist in Woglindes Nähe angelangt WOGLINDE lachend Prustend naht meines Freiers Pracht! ALBERICH Mein Friedel sei, du fräuliches Kind! er sucht sie zu umfassen WOGLINDE sich ihm entwindend Willst du mich frei n, so freie mich hier! sie taucht auf einem andern Riff auf, die Schwestern lachen ALBERICH kratzt sich den Kopf O weh! Du entweichst? Komm doch wieder! Schwer ward mir, was so leicht du erschwingst. WOGLINDE schwingt sich auf ein drittes Riff in grösserer Tiefe Steig nur zu Grund, da greifst du mich sicher! ALBERICH hastig hinab kletternd Wohl besser da unten! WOGLINDE schnellt sich rasch aufwärts nach einem hohen Seitenriffe Nun aber nach oben! WELLGUNDE UND FLOSSHILDE Hahahahaha! ALBERICH Wie fang ich im Sprung den spröden Fisch? Warte, du Falsche! er will ihr eilig nachklettern WELLGUNDE hat sich auf ein tieferes Riff auf der anderen Seite gesenkt Heia, du Holder! Hörst du mich nicht? ALBERICH sich umwendend Rufst du nach mir? WELLGUNDE Ich rate dir wohl zu mir wende dich, Woglinde meide! ALBERICH klettert hastig über den Bodengrund zu Wellgunde Viel schöner bist du als jene Scheue, die minder gleissend und gar zu glatt. Nur tiefer tauche, willst du mir taugen. WELLGUNDE noch etwas mehr sich zu ihm herabsenkend Bin nun ich dir nah? ALBERICH Noch nicht genug! Die schlanken Arme schlinge um mich, dass ich den Nacken dir neckend betaste, mit schmeichelnder Brunst an die schwellende Brust mich dir schmiege. WELLGUNDE Bist du verliebt und lüstern nach Minne, lass sehn, du Schöner, wie bist du zu schau n? Pfui! Du haariger, höckriger Geck! Schwarzes, schwieliges Schwefelgezwerg! Such dir ein Friedel, dem du gefällst! ALBERICH sucht sie mit Gewalt zu halten Gefall ich dir nicht, dich fass ich doch fest! WELLGUNDE schnell zum mittleren Riffe auftauchend Nur fest, sonst fliess ich dir fort! WOGLINDE UND FLOSSHILDE Hahahahaha! ALBERICH Wellgunde erbost nachzankend Falsches Kind! Kalter, grätiger Fisch! Schein ich nicht schön dir, niedlich und neckisch, glatt und glau - hei, so buhle mit Aalen, ist dir eklig mein Balg! FLOSSHILDE Was zankst du, Alp? Schon so verzagt? Du freitest um zwei frügst du die dritte, süssen Trost schüfe die Traute dir! ALBERICH Holder Sang singt zu mir her! Wie gut, dass ihr eine nicht seid! Von vielen gefall ich wohl einer bei einer kieste mich keine! Soll ich dir glauben, so gleite herab! FLOSSHILDE taucht zu Alberich hinab Wie törig seid ihr, dumme Schwestern, dünkt euch dieser nicht schön! ALBERICH ihr nahend Für dumm und hässlich darf ich sie halten, seit ich dich Holdeste seh . FLOSSHILDE schmeichelnd O singe fort so süss und fein, wie hehr verführt es mein Ohr! ALBERICH zutraulich sie berührend Mir zagt, zuckt und zehrt sich das Herz, lacht mir so zierliches Lob. FLOSSHILDE ihn sanft abwehrend Wie deine Anmut mein Aug erfreut, deines Lächelns Milde den Mut mir labt! Sie zieht ihn selig an sich Seligster Mann! ALBERICH Süsseste Maid! FLOSSHILDE Wärst du mir hold! ALBERICH Hielt dich immer! FLOSSHILDE ihn ganz in ihren Armen haltend Deinen stechenden Blick, deinen struppigen Bart, o säh ich ihn, fasst ich ihn stets! Deines stachligen Haares strammes Gelock, umflöss es Flosshilde ewig! Deine Krötengestalt, deiner Stimme Gekrächz, o dürft ich staunend und stumm sie nur hören und sehn! WOGLINDE UND WELLGUNDE Hahahahaha! ALBERICH erschreckt aus Flosshildes Armen auffahrend Lacht ihr Bösen mich aus? FLOSSHILDE sich plötzlich ihm entreissend Wie billig am Ende vom Lied! sie taucht mit den Schwestern schnell auf WOGLINDE UND WELLGUNDE Hahahahaha! ALBERICH mit kreischender Stimme Wehe! Ach wehe! O Schmerz! O Schmerz! Die dritte, so traut, betrog sie mich auch? Ihr schmählich schlaues, lüderlich schlechtes Gelichter! Nährt ihr nur Trug, ihr treuloses Nickergezücht? DIE DREI RHEINTÖCHTER Wallala! Lalaleia! Leialalei! Heia! Heia! Haha! Schäme dich, Albe! Schilt nicht dort unten! Höre, was wir dich heissen! Warum, du Banger, bandest du nicht das Mädchen, das du minnst? Treu sind wir und ohne Trug dem Freier, der uns fängt. Greife nur zu, und grause dich nicht! In der Flut entflieh n wir nicht leicht! Wallala! Lalaleia! Leialalei! Heia! Heia! Haha! Sie schwimmen auseinander, hierher und dorthin, bald tiefer, bald höher, um Alberich zur Jagd auf sie zu reizen. ALBERICH Wie in den Gliedern brünstige Glut mir brennt und glüht! Wut und Minne, wild und mächtig, wühlt mir den Mut auf! Wie ihr auch lacht und lügt, lüstern lechz ich nach euch, und eine muss mir erliegen! Er macht sich mit verzweifelter Anstrengung zur Jagd auf mit grauenhafter Behendigkeit erklimmt er Riff für Riff, springt von einem zum andern, sucht bald dieses, bald jenes der Mädchen zu erhaschen, die mit lustigem Gekreisch stets ihm entweichen. Er strauchelt, stürzt in den Abgrund hinab, klettert dann hastig wieder in die Höhe zu neuer Jagd. Sie neigen sich etwas herab. Fast erreicht er sie, stürzt abermals zurück und versucht es nochmals. Er hält endlich, vor Wut schäumend, atemlos an und streckt die geballte Faust nach den Mädchen hinauf. ALBERICH kaum seiner mächtig Fing eine diese Faust!... Er verbleibt in sprachloser Wut, den Blick aufwärts gerichtet, wo er dann plötzlich von dem folgenden Schauspiele angezogen und gefesselt wird. Durch die Flut ist von oben her ein immer lichterer Schein gedrungen, der sich an einer hohen Stelle des mittelsten Riffes allmählich zu einem blendend hell strahlenden Goldglanze entzündet ein zauberisch goldenes Licht bricht von hier durch das Wasser. WOGLINDE Lugt, Schwestern! Die Weckerin lacht in den Grund. WELLGUNDE Durch den grünen Schwall den wonnigen Schläfer sie grüsst. FLOSSHILDE Jetzt küsst sie sein Auge, dass er es öffne. WELLGUNDE Schaut, er lächelt in lichtem Schein. WOGLINDE Durch die Fluten hin fliesst sein strahlender Stern! DIE DREI RHEINTÖCHTER zusammen das Riff anmutig umschwimmend Heiajaheia! Heiajaheia! Wallalalalala leiajahei! Rheingold! Rheingold! Leuchtende Lust, wie lachst du so hell und hehr! Glühender Glanz entgleisset dir weihlich im Wag ! Heiajaheia! Heiajaheia! Wache, Freund, Wache froh! Wonnige Spiele spenden wir dir flimmert der Fluss, flammet die Flut, umfliessen wir tauchend, tanzend und singend im seligem Bade dein Bett! Rheingold! Rheingold! Heiajaheia! Wallalalalala leiajahei! Mit immer ausgelassenerer Lust umschwimmen die Mädchen das Riff. Die ganze Flut flimmert in hellem Goldglanze. ALBERICH dessen Augen, mächtig vom Glanze angezogen, starr an dem Golde haften Was ist s, ihr Glatten, das dort so glänzt und gleisst? DIE DREI RHEINTÖCHTER Wo bist du Rauher denn heim, dass vom Rheingold nie du gehört? WELLGUNDE Nichts weiss der Alp von des Goldes Auge, das wechselnd wacht und schläft? WOGLINDE Von der Wassertiefe wonnigem Stern, der hehr die Wogen durchhellt? DIE DREI RHEINTÖCHTER Sieh, wie selig im Glanze wir gleiten! Willst du Banger in ihm dich baden, so schwimm und schwelge mit uns! Wallalalala leialalai! Wallalalala leiajahei! ALBERICH Eurem Taucherspiele nur taugte das Gold? Mir gält es dann wenig! WOGLINDE Des Goldes Schmuck schmähte er nicht, wüsste er all seine Wunder! WELLGUNDE Der Welt Erbe gewänne zu eigen, wer aus dem Rheingold schüfe den Ring, der masslose Macht ihm verlieh . FLOSSHILDE Der Vater sagt es, und uns befahl er, klug zu hüten den klaren Hort, dass kein Falscher der Flut ihn entführe drum schweigt, ihr schwatzendes Heer! WELLGUNDE Du klügste Schwester, verklagst du uns wohl? Weisst du denn nicht, wem nur allein das Gold zu schmieden vergönnt? WOGLINDE Nur wer der Minne Macht entsagt, nur wer der Liebe Lust verjagt, nur der erzielt sich den Zauber, zum Reif zu zwingen das Gold. WELLGUNDE Wohl sicher sind wir und sorgenfrei denn was nur lebt, will lieben, meiden will keiner die Minne. WOGLINDE Am wenigsten er, der lüsterne Alp; vor Liebesgier möcht er vergehn! FLOSSHILDE Nicht fürcht ich den, wie ich ihn erfand seiner Minne Brunst brannte fast mich. WELLGUNDE Ein Schwefelbrand in der Wogen Schwall vor Zorn der Liebe zischt er laut! DIE DREI RHEINTÖCHTER Wallala! Wallaleialala! Lieblichster Albe! Lachst du nicht auch? In des Goldes Scheine wie leuchtest du schön! O komm , Lieblicher, lache mit uns! Heiajaheia! Heiajaheia! Wallalalala leiajahei! Sie schwimmen lachend im Glanze auf und ab. ALBERICH die Augen starr auf das Gold gerichtet, hat dem Geplauder der Schwestern wohl gelauscht Der Welt Erbe gewänn ich zu eigen durch dich? Erzwäng ich nicht Liebe, doch listig erzwäng ich mir Lust? furchtbar laut Spottet nur zu! - Der Niblung naht eurem Spiel! wütend springt er nach dem mittleren Riff hinüber und klettert in grausiger Hast nach dessen Spitze hinauf. Die Mädchen fahren kreischend auseinander und tauchen nach verschiedenen Seiten hin auf DIE DREI RHEINTÖCHTER Heia! Heia! Heiajahei! Rettet euch! Es raset der Alp in den Wassern sprüht s, wohin er springt die Minne macht ihn verrückt! sie lachen im tollsten Übermut ALBERICH gelangt mit einem letzten Satze zur Spitze des Riffes Bangt euch noch nicht? So buhlt nun im Finstern, feuchtes Gezücht! er streckt die Hand nach dem Golde aus Das Licht lösch ich euch aus, entreisse dem Riff das Gold, schmiede den rächende Ring; denn hör es die Flut so verfluch ich die Liebe! Er reisst mit furchtbarer Gewalt das Gold aus dem Riffe und stürzt damit hastig in die Tiefe, wo er schnell verschwindet. Dichte Nacht bricht plötzlich überall herein. Die Mädchen tauchen dem Räuber in die Tiefe nach. FLOSSHILDE Haltet den Räuber! WELLGUNDE Rettet das Gold! WOGLINDE UND WELLGUNDE Hilfe! Hilfe! DIE DREI RHEINTÖCHTER Weh! Weh! Die Flut fällt mit ihnen nach der Tiefe hinab. Aus dem untersten Grunde hört man Alberichs gellendes Hohngelächter. In dichtester Finsternis verschwinden die Riffe; die ganze Bühne ist von der Höhe bis zur Tiefe von schwarzem Wassergewoge erfüllt, das eine Zeitlang immer noch abwärts zu sinken scheint. ZWEITE SZENE Wotan, Fricka, Freia, Fasolt, Fafner, Donner, Froh, Loge Allmählich sind die Wogen in Gewölke übergegangen, welches, als eine immer heller dämmernde Beleuchtung dahinter tritt, zu feinerem Nebel sich abklärt. Als der Nebel in zarten Wölkchen gänzlich sich in der Höhe verliert, wird im Tagesgrauen eine freie Gegend auf Bergeshöhen sichtbar. Der hervorbrechende Tag beleuchtet mit wachsendem Glanze eine Burg mit blinkenden Zinnen, die auf einem Felsgipfel im Hintergrunde steht; zwischen diesem burggekrönten Felsgipfel und dem Vordergrunde der Szene ist ein tiefes Tal, durch welches der Rhein fliesst, anzunehmen. - Zur Seite auf blumigem Grunde liegt Wotan, neben ihm Fricka, beide schlafend. Die Burg ist ganz sichtbar geworden. FRICKA erwacht; ihr Blick fällt auf die Burg; sie staunt und erschrickt Wotan, Gemahl, erwache! WOTAN im Traume leise Der Wonne seligen Saal bewachen mir Tür und Tor Mannes Ehre, ewige Macht, ragen zu endlosem Ruhm! FRICKA rüttelt ihn Auf, aus der Träume wonnigem Trug! Erwache, Mann, und erwäge! WOTAN erwacht und erhebt sich ein wenig, sein Auge wird sogleich vom Anblick der Burg gefesselt Vollendet das ewige Werk! Auf Berges Gipfel die Götterburg; prächtig prahlt der prangende Bau! Wie im Traum ich ihn trug, wie mein Wille ihn wies, stark und schön steht er zur Schau; hehrer, herrlicher Bau! FRICKA Nur Wonne schafft dir, was mich erschreckt? Dich freut die Burg, mir bangt es um Freia! Achtloser, lass mich erinnern des ausbedungenen Lohns! Die Burg ist fertig, verfallen das Pfand vergassest du, was du vergabst? WOTAN Wohl dünkt mich s, was sie bedangen, die dort die Burg mir gebaut; durch Vertrag zähmt ich ihr trotzig Gezücht, dass sie die hehre Halle mir schüfen; die steht nun, dank den Starken um den Sold sorge dich nicht. FRICKA O lachend frevelnder Leichtsinn! Liebelosester Frohmut! Wusst ich um euren Vertrag, dem Truge hätt ich gewehrt; doch mutig entferntet ihr Männer die Frauen, um taub und ruhig vor uns, allein mit den Riesen zu tagen so ohne Scham verschenktet ihr Frechen Freia, mein holdes Geschwister, froh des Schächergewerbs! Was ist euch Harten doch heilig und wert, giert ihr Männer nach Macht! WOTAN ruhig Gleiche Gier war Fricka wohl fremd, als selbst um den Bau sie mich bat? FRICKA Um des Gatten Treue besorgt, muss traurig ich wohl sinnen, wie an mich er zu fesseln, zieht s in die Ferne ihn fort herrliche Wohnung, wonniger Hausrat sollten dich binden zu säumender Rast. Doch du bei dem Wohnbau sannst auf Wehr und Wall allein; Herrschaft und Macht soll er dir mehren; nur rastlosern Sturm zu erregen, erstand dir die ragende Burg. WOTAN lächelnd Wolltest du Frau in der Feste mich fangen, mir Gotte musst du schon gönnen, dass, in der Burg gebunden, ich mir von aussen gewinne die Welt. Wandel und Wechsel liebt, wer lebt; das Spiel drum kann ich nicht sparen! FRICKA Liebeloser, leidigster Mann! Um der Macht und Herrschaft müssigen Tand verspielst du in lästerndem Spott Liebe und Weibes Wert? WOTAN ernst Um dich zum Weib zu gewinnen, mein eines Auge setzt ich werbend daran; wie törig tadelst du jetzt! Ehr ich die Frauen doch mehr als dich freut; und Freia, die gute, geb ich nicht auf; nie sann dies ernstlich mein Sinn. FRICKA mit ängstlicher Spannung in die Szene blickend So schirme sie jetzt in schutzloser Angst läuft sie nach Hilfe dort her! FREIA tritt wie in hastiger Flucht auf Hilf mir, Schwester! Schütze mich, Schwäher! Vom Felsen drüben drohte mir Fasolt, mich Holde käm er zu holen. WOTAN Lass ihn droh n! Sahst du nicht Loge? FRICKA Dass am liebsten du immer dem Listigen traust! Viel Schlimmes schuf er uns schon, doch stets bestrickt er dich wieder. WOTAN Wo freier Mut frommt, allein frag ich nach keinem. Doch des Feindes Neid zum Nutz sich fügen, lehrt nur Schlauheit und List, wie Loge verschlagen sie übt. Der zum Vertrage mir riet, versprach mir, Freia zu lösen auf ihn verlass ich mich nun. FRICKA Und er lässt dich allein! Dort schreiten rasch die Riesen heran wo harrt dein schlauer Gehilf ? FREIA Wo harren meine Brüder, dass Hilfe sie brächten, da mein Schwäher die Schwache verschenkt? Zu Hilfe, Donner! Hieher, hieher! Rette Freia, mein Froh! FRICKA Die in bösem Bund dich verrieten, sie alle bergen sich nun! Fasolt und Fafner, beide in riesiger Gestalt, mit starken Pfählen bewaffnet, treten auf. FASOLT Sanft schloss Schlaf dein Aug ; wir beide bauten Schlummers bar die Burg. Mächt ger Müh müde nie, stauten starke Stein wir auf; steiler Turm, Tür und Tor, deckt und schliesst im schlanken Schloss den Saal. auf die Burg deutend Dort steht s, was wir stemmten, schimmernd hell, bescheint s der Tag zieh nun ein, uns zahl den Lohn! WOTAN Nennt, Leute, den Lohn was dünkt euch zu bedingen? FASOLT Bedungen ist, was tauglich uns dünkt gemahnt es dich so matt? Freia, die Holde, Holda, die Freie, vertragen ist s, sie tragen wir heim. WOTAN schnell Seid ihr bei Trost mit eurem Vertrag? Denkt auf andern Dank Freia ist mir nicht feil. FASOLT steht, in höchster Bestürzung, einen Augenblick sprachlos Was sagst du? Ha, sinnst du Verrat? Verrat am Vertrag? Die dein Speer birgt, sind sie dir Spiel, des berat nen Bundes Runen? FAFNER höhnisch Getreu ster Bruder, merkst du Tropf nun Betrug? FASOLT Lichtsohn du, leicht gefügter! Hör und hüte dich Verträgen halte Treu ! Was du bist, bist du nur durch Verträge; bedungen ist, wohl bedacht deine Macht. Bist weiser du, als witzig wir sind, bandest uns Freie zum Frieden du all deinem Wissen fluch ich, fliehe weit deinen Frieden, weisst du nicht offen, ehrlich und frei Verträgen zu wahren die Treu ! Ein dummer Riese rät dir das Du Weiser, wiss es von ihm. WOTAN Wie schlau für Ernst du achtest, was wir zum Scherz nur beschlossen! Die liebliche Göttin, licht und leicht, was taugt euch Tölpeln ihr Reiz? FASOLT Höhnst du uns? Ha, wie unrecht! Die ihr durch Schönheit herrscht, schimmernd hehres Geschlecht, wie törig strebt ihr nach Türmen von Stein, setzt um Burg und Saal Weibes Wonne zum Pfand! Wir Plumpen plagen uns schwitzend mit schwieliger Hand, ein Weib zu gewinnen, das wonnig und mild bei uns Armen wohne; und verkehrt nennst du den Kauf? FAFNER Schweig dein faules Schwatzen, Gewinn werben wir nicht Freias Haft hilft wenig doch viel gilt s den Göttern sie zu entreissen. leise Goldene Äpfel wachsen in ihrem Garten; sie allein weiss die Äpfel zu pflegen! Der Frucht Genuss frommt ihren Sippen zu ewig nie alternder Jugend siech und bleich doch sinkt ihre Blüte, alt und schwach schwinden sie hin, müssen Freia sie missen. grob Ihrer Mitte drum sei sie entführt! WOTAN für sich Loge säumt zu lang! FASOLT Schlicht gib nun Bescheid! WOTAN Sinnt auf andern Sold! FASOLT Kein andrer Freia allein! FAFNER Du da! Folg uns fort! Sie dringen auf Freia zu FREIA fliehend Helft! Helft, vor den Harten! FROH Freia in seine Arme fassend Zu mir, Freia! Meide sie, Frecher! Froh schützt die Schöne. DONNER sich vor die beiden Riesen stellend Fasolt und Fafner, fühltet ihr schon meines Hammers harten Schlag? FAFNER Was soll das Drohn? FASOLT Was dringst du her? Kampf kiesten wir nicht, verlangen nur unsern Lohn. DONNER Schon oft zahlt ich Riesen den Zoll. Kommt her, des Lohnes Last wäg ich mit gutem Gewicht! er schwingt den Hammer WOTAN seinen Speer zwischen den Streitenden ausstreckend Halt, du Wilder! Nichts durch Gewalt! Verträge schützt meines Speeres Schaft spar deines Hammers Heft! FREIA Wehe! Wehe! Wotan verlässt mich! FRICKA Begreif ich dich noch, grausamer Mann? WOTAN wendet sich ab und sieht Loge kommen Endlich Loge! Eiltest du so, den du geschlossen, den schlimmen Handel zu schlichten? LOGE ist im Hintergrunde aus dem Tale heraufgestiegen Wie? Welchen Handel hätt ich geschlossen? Wohl was mit den Riesen dort im Rate du dangst? In Tiefen und Höhen treibt mich mein Hang; Haus und Herd behagt mir nicht. Donner und Froh, die denken an Dach und Fach, wollen sie frei n, ein Haus muss sie erfreu n. Ein stolzer Saal, ein starkes Schloss, danach stand Wotans Wunsch. Haus und Hof, Saal und Schloss, die selige Burg, sie steht nun fest gebaut. Das Prachtgemäuer prüft ich selbst, ob alles fest, forscht ich genau Fasolt und Fafner fand ich bewährt kein Stein wankt in Gestemm . Nicht müssig war ich, wie mancher hier; der lügt, wer lässig mich schilt! WOTAN Arglistig weichst du mir aus mich zu betrügen hüte in Treuen dich wohl! Von allen Göttern dein einz ger Freund, nahm ich dich auf in der übel trauenden Tross. Nun red und rate klug! Da einst die Bauer der Burg zum Dank Freia bedangen, du weisst, nicht anders willigt ich ein, als weil auf Pflicht du gelobtest, zu lösen das hehre Pfand. LOGE Mit höchster Sorge drauf zu sinnen, wie es zu lösen, das - hab ich gelobt. Doch, dass ich fände, was nie sich fügt, was nie gelingt, - wie liess sich das wohl geloben? FRICKA zu Wotan Sieh, welch trugvollem Schelm du getraut! FROH Loge heisst du, doch nenn ich dich Lüge! DONNER Verfluchte Lohe, dich lösch ich aus! LOGE Ihre Schmach zu decken, schmähen mich Dumme! Donner holt auf Loge aus WOTAN tritt dazwischen In Frieden lasst mir den Freund! Nicht kennt ihr Loges Kunst reicher wiegt seines Rates Wert, zahlt er zögernd ihn aus. FAFNER Nichts gezögert! Rasch gezahlt! FASOLT Lang währt s mit dem Lohn! WOTAN wendet sich hart zu Loge, drängend Jetzt hör , Störrischer! Halte Stich! Wo schweiftest du hin und her? LOGE Immer ist Undank Loges Lohn! Für dich nur besorgt, sah ich mich um, durchstöbert im Sturm alle Winkel der Welt, Ersatz für Freia zu suchen, wie er den Riesen wohl recht. Umsonst sucht ich, und sehe nun wohl in der Welten Ring nichts ist so reich, als Ersatz zu muten dem Mann für Weibes Wonne und Wert! Alle geraten in Erstaunen und verschiedenartige Betroffenheit So weit Leben und Weben, In Wasser, Erd und Luft, viel frug ich, forschte bei allen, wo Kraft nur sich rührt, und Keime sich regen was wohl dem Manne mächt ger dünk , als Weibes Wonne und Wert? Doch so weit Leben und Weben, verlacht nur ward meine fragende List in Wasser, Erd und Luft, lassen will nichts von Lieb und Weib. Nur einen sah ich, der sagte der Liebe ab um rotes Gold entriet er des Weibes Gunst. Des Rheines klare Kinder klagten mir ihre Not der Nibelung, Nacht-Alberich, buhlte vergebens um der Badenden Gunst; das Rheingold da raubte sich rächend der Dieb das dünkt ihn nun das teuerste Gut, hehrer als Weibes Huld. Um den gleissenden Tand, der Tiefe entwandt, erklang mir der Töchter Klage an dich, Wotan, wenden sie sich, dass zu Recht du zögest den Räuber, das Gold dem Wasser wieder gebest, und ewig es bliebe ihr Eigen. Hingebende Bewegung aller Dir s zu melden, gelobt ich den Mädchen nun löste Loge sein Wort. WOTAN Törig bist du, wenn nicht gar tückisch! Mich selbst siehst du in Not wie hülft ich andern zum Heil? FASOLT der aufmerksam zugehört, zu Fafner Nicht gönn ich das Gold dem Alben; viel Not schon schuf uns der Niblung, doch schlau entschlüpfte unserm Zwange immer der Zwerg. FAFNER Neue Neidtat sinnt uns der Niblung, gibt das Gold ihm Macht. - Du da, Loge! Sag ohne Lug was Grosses gilt denn das Gold, dass dem Niblung es genügt? LOGE Ein Tand ist s in des Wassers Tiefe, lachenden Kindern zur Lust, doch ward es zum runden Reife geschmiedet, hilft es zur höchsten Macht, gewinnt dem Manne die Welt. WOTAN sinnend Von des Rheines Gold hört ich raunen Beute-Runen berge sein roter Glanz; Macht und Schätze schüf ohne Mass ein Reif. FRICKA leise zu Loge Taugte wohl des goldnen Tandes gleissend Geschmeid auch Frauen zu schönem Schmuck? LOGE Des Gatten Treu ertrotzte die Frau, trüge sie hold den hellen Schmuck, den schimmernd Zwerge schmieden, rührig im Zwange des Reifs. FRICKA schmeichelnd zu Wotan Gewänne mein Gatte sich wohl das Gold? WOTAN wie in einem Zustande wachsender Bezauberung Des Reifes zu walten, rätlich will es mich dünken. Doch wie, Loge, lernt ich die Kunst? Wie schüf ich mir das Geschmeid ? LOGE Ein Runenzauber zwingt das Gold zum Reif; keiner kennt ihn; doch einer übt ihn leicht, der sel ger Lieb entsagt. Wotan wendet sich unmutig ab Das sparst du wohl; zu spät auch kämst du Alberich zauderte nicht. Zaglos gewann er des Zaubers Macht grell geraten ist ihm der Ring! DONNER zu Wotan Zwang uns allen schüfe der Zwerg, würd ihm der Reif nicht entrissen. WOTAN Den Ring muss ich haben! FROH Leicht erringt ohne Liebesfluch er sich jetzt. LOGE Spottleicht, ohne Kunst, wie im Kinderspiel! WOTAN grell So rate, wie? LOGE Durch Raub! Was ein Dieb stahl, das stiehlst du dem Dieb; ward leichter ein Eigen erlangt? Doch mit arger Wehr wahrt sich Alberich; klug und fein musst du verfahren, ziehst den Räuber du zu Recht, um des Rheines Töchtern, den roten Tand, mit Wärme das Gold wiederzugeben; denn darum flehen sie dich. WOTAN Des Rheines Töchtern? Was taugt mir der Rat? FRICKA Von dem Wassergezücht mag ich nichts wissen schon manchen Mann - mir zum Leid - verlockten sie buhlend im Bad. Wotan steht stumm mit sich kämpfend; die übrigen Götter heften in schweigender Spannung die Blicke auf ihn. Währenddem hat Fafner beiseite mit Fasolt beraten FAFNER zu Fasolt Glaub mir, mehr als Freia frommt das gleissende Gold auch ew ge Jugend erjagt, wer durch Goldes Zauber sie zwingt. Fasolts Gebärde deutet an, dass er sich wider Willen überredet fühlt. Fafner tritt mit Fasolt wieder an Wotan heran. Hör , Wotan, der Harrenden Wort! Freia bleib euch in Frieden; leicht ren Lohn fand ich zur Lösung uns rauhen Riesen genügt des Niblungen rotes Gold. WOTAN Seid ihr bei Sinn? Was nicht ich besitze, soll ich euch Schamlosen schenken? FAFNER Schwer baute dort sich die Burg; leicht wird dir s mit list ger Gewalt was im Neidspiel nie uns gelang, den Niblungen fest zu fahn. WOTAN Für euch müht ich mich um den Alben? Für euch fing ich den Feind? Unverschämt und überbegehrlich, macht euch Dumme mein Dank! FASOLT ergreift plötzlich Freia und führt sie mit Fafner zur Seite Hieher, Maid! In unsre Macht! Als Pfand folgst du uns jetzt, bis wir Lösung empfah n! FREIA wehklagend Wehe! Wehe! Wehe! alle Götter sind in höchster Bestürzung FAFNER Fort von hier sei sie entführt! Bis Abend - achtet s wohl - pflegen wir sie als Pfand; wir kehren wieder; doch kommen wir, und bereit liegt nicht als Lösung das Rheingold licht und rot - FASOLT Zu End ist die Frist dann, Freia verfallen für immer folge sie uns! FREIA schreiend Schwester! Brüder! Rettet! Helft! sie wird von den hastig enteilenden Riesen fortgetragen FROH Auf, ihnen nach! DONNER Breche denn alles! Sie blicken Wotan fragend an FREIA aus weiter Ferne Rettet! Helft! LOGE den Riesen nachsehend Über Stock und Stein zu Tal stapfen sie hin durch des Rheines Wasserfurt waten die Riesen. Fröhlich nicht hängt Freia den Rauhen über dem Rücken! - Heia! Hei! Wie taumeln die Tölpel dahin! Durch das Tal talpen sie schon. Wohl an Riesenheims Mark erst halten sie Rast. - er wendet sich zu den Göttern Was sinnt nun Wotan so wild? Den sel gen Göttern wie geht s? Ein fahler Nebel erfüllt mit wachsender Dichtheit die Bühne; in ihm erhalten die Götter ein zunehmend bleiches und ältliches Aussehen alle stehen bang und erwartungsvoll auf Wotan blickend, der sinnend die Augen an den Boden heftet. LOGE Trügt mich ein Nebel? Neckt mich ein Traum? Wie bang und bleich verblüht ihr so bald! Euch erlischt der Wangen Licht; der Blick eures Auges verblitzt! Frisch, mein Froh, noch ist s ja früh! Deiner Hand, Donner, entsinkt ja der Hammer! Was ist s mit Fricka? Freut sie sich wenig ob Wotans grämlichem Grau, das schier zum Greisen ihn schafft? FRICKA Wehe! Wehe! Was ist geschehen? DONNER Mir sinkt die Hand! FROH Mir stockt das Herz! LOGE Jetzt fand ich s hört, was euch fehlt! Von Freias Frucht genosset ihr heute noch nicht. Die goldnen Äpfel in ihrem Garten, sie machten euch tüchtig und jung, asst ihr sie jeden Tag. Des Gartens Pflegerin ist nun verpfändet; an den Ästen darbt und dorrt das Obst, bald fällt faul es herab. - Mich kümmert s minder; an mir ja kargte Freia von je knausernd die köstliche Frucht denn halb so echt nur bin ich wie, Selige, ihr! Doch ihr setztet alles auf das jüngende Obst das wussten die Riesen wohl; auf eurer Leben legten sie s an nun sorgt, wie ihr das wahrt! Ohne die Äpfel, alt und grau, greis und grämlich, welkend zum Spott aller Welt, erstirbt der Götter Stamm. FRICKA bang Wotan, Gemahl, unsel ger Mann! Sieh, wie dein Leichtsinn lachend uns allen Schimpf und Schmach erschuf! WOTAN mit plötzlichem Entschluss auffahrend Auf, Loge, hinab mit mir! Nach Nibelheim fahren wir nieder gewinnen will ich das Gold. LOGE Die Rheintöchter riefen dich an so dürfen Erhörung sie hoffen? WOTAN heftig Schweige, Schwätzer! Freia, die Gute, Freia gilt es zu lösen! LOGE Wie du befiehlst führ ich dich gern steil hinab steigen wir denn durch den Rhein? WOTAN Nicht durch den Rhein! LOGE So schwingen wir uns durch die Schwefelkluft. Dort schlüpfe mit mir hinein! Er geht voran und verschwindet seitwärts in einer Kluft, aus der sogleich ein schwefliger Dampf hervorquillt. WOTAN Ihr andern harrt bis Abend hier verlorner Jugend erjag ich erlösendes Gold! Er steigt Loge nach in die Kluft hinab der aus ihr dringende Schwefeldampf verbreitet sich über die ganze Bühne und erfüllt diese schnell mit dickem Gewölk. Bereits sind die Zurückbleibenden unsichtbar. DONNER Fahre wohl, Wotan! FROH Glück auf! Glück auf! FRICKA O kehre bald zur bangenden Frau! Der Schwefeldampf verdüstert sich bis zu ganz schwarzem Gewölk, welches von unten nach oben steigt; dann verwandelt sich dieses in festes, finsteres Steingeklüft, das sich immer aufwärts bewegt, so dass es den Anschein hat, als sänke die Szene immer tiefer in die Erde hinab. Wachsendes Geräusch wie von Schmiedenden wird überallher vernommen. この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@wagnerianchan Wagner,Richard/Das Rheingold/2
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3267.html
DRITTER AKT Spielt im 1. Stock-Vestibul eines hocheleganten Hotels in Wien. Sowohl rechts wie links vorne führen Stiegenausschnitte zu dem höheren Stock-Werk, rechts und links rückwärts solche zu dem tieferen. Die ganze Rückwand ist eine Marmorbalustrade, in der Mitte breite Freitreppe, rechts und links von mächtigen Kandelabern flankiert. Die Freitreppe führt von der Bühne (also vom 1. Stock) ins Parterre zu einem Konzertsaal, der erleuchtet ist und aus dem leise Zigeunermusik hörbar ist. - Alle Beleuchtungskörper (Kandelaber, Luster, Stiegen und Tischlampen) von vornehmster Ausstattung, Klubmöbel, zierliche Tischchen, Teppiche aller Arten, kurz, jeder moderne Komfort. Die Personen die quer über die Freitreppe in der Mitte und über die Stiegenaussehnitte rechts und links rückwärts die Bühne betreten, sind zuerst nur mit dem Kopf, dann erst mit dem Oberkörper usw. sichtbar. Es ist nach Mitternacht - unmittelbar an die Vorgänge des zweiten Aktes anschliessend. Alles ist hell erleuchtet. Aus dem Konzertsaal im Parterre gedämpfte Klänge einer Zigeunerkapelle, hie und da Gläserklirren und lebhafte Ausrufe. Nach einer kleinen Pause kommen über die breite Freitreppe von unten nach oben - nach und nach sichtbar werdend - Sylva und Boni. Sie sind in derselben Toilette und derselben Verfassung wie im Finale des zweiten Aktes, nur hat Boni Überzieher an und Claque auf. Boni führt Sylva zu einem Etablissement rechts, wo sie sich in einen Klubfauteuil fallen lässt. Boni sinkt ihr gegenüber in einen anderen Fauteuil. Kleine Pause. ▼ERSTE SZENE▲ ▼SYLVA▲ seufzt ▼BONI▲ ebenso, nur lauter, dann zündet er sich eine Zigarette an, macht in paar Züge; mit einem missbilligenden Blick auf Sylva. Is dir jetzt leichter? ▼SYLVA▲ Ja! Tausend-, tausendmal leichter. ▼BONI▲ Also ich will dir keinen Vorwurf nicht machen, aber du hast dich benommen wie Titelrolle in “Wildente“. ▼SYLVA▲ Die Achsel zuckend Olala! Ich bin, schon so gebaut! ▼BONI▲ Ja, olala! Wütend Aber ich bin nicht so gebaut! Springt auf, läuft aufgeregt auf und ab Komm ich da unschuldig in Sauce hinein wie Lämmerchen. Was wird sich Gesellschaft von mir denken? ▼SYLVA▲ ruhig Was sie will - das ist mir Wurst! ▼BONI▲ So? - Du hast manchmal Ausdrücke! Wurst! So was nimm ich nicht einmal in Mund hinein. ▼SYLVA▲ stützt sich auf beide Ellbogen, sieht ihm ruhig ins Gesicht. Sag’ willst du mit mir streiten? ▼BONI▲ gleich besänftigt, tritt zu ihr, sagt Nein, Sylvikam, aber schau’ bin ich dein Frajnd? Wozu war notwendig ganzer Skandal. Was hätt’ er denn noch machen sollen, der Edwin? Mehr wie dich heiraten wollen, kann er doch nicht! ▼SYLVA▲ Mich hat er nicht heiraten wollen! Die Gräfin Kancsianu, die ja - aber die Sylva Varescu - die nicht! ▼BONI▲ Aber geh’ - das ist doch ein- und dasselbige sich vergessend Das ist doch ganz Wurst! Da Sylva sich bei diesem Wort zu ihm wendet, sich verlegen verbessernd Will ich sagen Salami! ▼SYLVA▲ bebend Er hat sich meiner geschämt! ▼BONI▲ Was fällt dir ein? Wann einer sich schämt, wird er doch rot - und er war immer ganz blass. ▼SYLVA▲ Du guter Kerl, du willst ihn verteidigen. Beginnt leise zu weinen. ▼BONI▲ Geh’, Mutzikam, wein nicht! Schneuzt sich. Weisst, kann ich Frau’nzimmer nicht weinen seh’n. Wirft sich in einen Fauteuil links, auf der anderen Seite der Bühne Na also, da hast es! Weint und schneuzt sich komisch. ▼ZWEITE SZENE▲ ▼FERI▲ Zigarette im Mundwinkel, Zylinder schief auf dem Kopf, Überzieher mit aufgestelltem Kragen, die Hände in den Überziehertaschen, in der Rechten den Stock, dessen Griff in der Tasche steckt, kommt pfeifend von unten über die Freitreppe, will nach links über die Stiege, erblickt Boni, dann Sylva, bleibt stehen, schaut von einem zum andern, fängt vor Freude zu lachen an Ja, schlaf’ ich oder träum’ ich! Boni! Sylva! Jaj mamam! BONI und SYLVA blicken auf, ihr Weinen geht in Lachen über, sie springen auf Feri bacsi! Feri bacsi! ▼FERI▲ macht Luftsprünge, Boni und Sylva drehen ihn übermütig vor Freude im Kreis herum, fällt Sylva um den Hals Sylva, Einziges, gut schaust aus! Umarmt Boni Bonikam, Liebliches, elend schaust aus! Was für Teifel hat den Eich dahergeschneit? ▼BONI▲ Was machst denn du da ? ▼FERI▲ mit Würde Ich bin hier - in Dienst! ▼SYLVA▲ In was ? ▼FERI▲ In Dienst! Als Beschützer von weiblicher Tugend. Sollt Ihr gleich seh’n! Eilt über die Treppe hinunter. Boni und Sylva treten neugierig zur Balustrade. Feris Stimme von unten Juliska, Aranka, Madels, kommt’s herauf - schaut’s, wer da ist! ▼DRITTE SZENE▲ ▼DIE MÄDCHEN▲ stürmen die Treppe herauf Wer denn? Wer denn? Erblicken Sylva, sind ganz ausser sich vor Freude Sylva! Sylva! Umarmen und küssen sie. ▼SYLVA▲ Nein! So was! So eine Überraschung! ▼DIE MÄDCHEN▲ erblicken Boni, stürzen auf ihn zu, umarmen ihn, rufen Boni! Boni! ▼JULISKA▲ zu Boni Hast mir was mitgebracht? eine Tüte hervorziehend Ja, Kugler Bonbons mit Seegras gefüllt. ▼FERI▲ erklärend Sind alle in Apollo engagiert - treten morgen auf. ▼SYLVA▲ lachend Was machst denn du dabei? ▼FERI▲ Ich bin mitgefahren - väterlich! Weil alle sind in mich verliebt! - Jaj, Sylva, wird das Aufsehen machen in Budapest, dass du wieder da bist! Haus wird brechen, wenn du wieder auftrittst. ▼SYLVA▲ Ich trete nicht mehr auf. ▼FERI▲ Was? ▼DIE MÄDCHEN▲ Warum denn nicht? ▼SYLVA▲ Ich heirate! ▼ALLE▲ Ah! ▼FERI▲ Ja, wen denn? ▼BONI▲ rasch Den Edwin! ▼DIE MÄDCHEN▲ in die Hände klatschend Also doch! Wir gratulieren! ▼SYLVA▲ unterbrechend Ist ja nicht wahr. Es ist ein anderer. ▼ALLE▲ Wer? Wer? ▼SYLVA▲ auf Boni deutend Er! ▼ALLE▲ brechen in grosses Gelächter aus ▼FERI▲ Also wenn du den nimmt - das wär’ grösste Dummheit von deinem Leben. ▼BONI▲ So ist es. ▼FERI▲ Der passt zu dir wie ein Elephant zu ein Klavier. ▼BONI▲ Sehr richtig! Eljen! ▼FERI▲ Was brauchst du überhaupt heiraten? Komm zurück zum Theater! ▼SYLVA▲ Nein - nie mehr! ▼FERI▲ Geht’s hinunter, Mädels, alle, lasst’s mich allein mit ihr - werd’ ich einmal zeigen, was alter Feri kann! Mädchen lachend mit Boni über die Mittelstiege ab ▼FERI▲ nimmt Sylva bei der Hand Komm, Sylva. Schau mir in Aug’ hinein. Tut dir weh um Edwin, was? ▼SYLVA▲ schweigt. ▼FERI▲ Kann dich ja versteh’n. Hab’ so was selber durchgemacht. Aber deswegen ganze Zukunft wegschmeissen - das darfst du nicht! Warm, zart Wenn L i e b e hat dein Herz gekränkt, Kunst wird wieder alles schenken - Vergessenheit. Komm zurück zum Theater. dort ist Heimat deiniges! Wann du dort oben stehst auf Brettel zufliegen alle Herzen – besonders die männlichen - dann wird vor dir versinken Welt andre und du wirst wieder sein was du warst Singvogel kleiner, goldiger, mit Glück in Schnabel, mit Glück in Herzen! Dann wirst du wieder Sylva sein - unsere Sylva! ▼SYLVA▲ gerührt Feri bacsi! ▼FERI▲ Komm zurück! Öffnet die Arme Willst du? - Ja - willst! Seh’ ich dir am Nasenspitzel an! ▼SYLVA▲ sich an ihn lehnend, bewegt Ich - kann nicht! ▼FERI▲ Kannst! Läuft zur Treppe, ruft hinunter Boni, komm mit die Zigeuner! Boni und Zigeuner kommen. Die Zigeuner im Gegensatz zum 1. Akt, wo sie im Frack waren, jetzt in roten, goldverschnürten Uniformen. ▼FERI▲ Her, Zigeuner! Spielt’s ein Stückel feuriges - was ihr geht in Blut hinein! Pickt dem Primas eine Banknote auf die Stirn; auf Sylva deutend Sie braucht noch ein Ruckerl, ein letztes! Nr. 14 Terzett ▼FERI▲ Nimm, Zigeuner, Deine Geige, Lass seh’n, was du kannst! Schwarzer Teufel, spiel’ und zeige, Wie dein Bogen tanzt! Spiel’ ein Lied, das weint und lacht, Spiele, bis der Bogen kracht, Spiele, bis heranbricht das Morgenrot, Spiele, Betyar, schlage mir die Sorgen tot ! Jaj mamam, Bruderherz, ich kauf’ mir die Welt! Jaj mamam, was liegt mir am lumpigen Geld! Weisst du, wie lange noch der Globus sich dreht, Ob es morgen nicht schon zu spät! ▼ALLE▲ Jaj mamam usw. ▼SYLVA▲ Spiel’, Zigeuner, mir was Feines, Etwas fürs Gmüt! Alles spiel’ mir, nur nicht eines - Nur kein Liebeslied! Spiele auf dem Kontrabass So zum Spass mir irgendwas! Spiel’ mir ‘einen Feuercsardas - spiel mir ihn! Bring’ das dumme Herz zum Schweigen mir da drin! Jaj mamam, Bruderherz, ich kauf mir die Welt! usw. ▼ALLE▲ Jaj mamam usw. ▼BONI▲ Ganzes Dasein ist ein Schmarren! Freunderl, sei gescheit! Heute über fünfzig Jahren Leben andre Leut’ ! Dieses ganze Jammertal Ist für mich ein Nachtlokal. Überhaupt fahr’ ich in Himmel vorderhand Und verkaufe, wenn gefällig, mein Gewand. ▼ALLE▲ Jaj mamam, Bruderherz, ich kauf’ mir die Welt! usw. Alles ab. ▼VIERTE SZENE▲ Edwin über die Wendeltreppe rechts, gefolgt von einem Hotelgroom. ▼GROOM▲ Bitte hier zu warten. Werde den Herrn Grafen verständigen. Ab. ▼EDWIN▲ Geht ungeduldig auf und ab, zündet sich nervös einige Zigaretten hintereinander an, wirft sie wieder weg. ▼BONI▲ über die Freitreppe Servus, Edwin! Hab’ gewusst, du wirst nicht schlafen können. ▼EDWIN▲ Wo ist Sylva ? ▼BONI▲ Sylva? Sieht ihn einen Augenblick zögernd an, dann Sylva is in Konzert. ▼EDWIN▲ sprachlos In was? ▼BONI▲ In Konzert - mit Feri bacsi! ▼EDWIN▲ Mit Feri? ▼BONI▲ Ja, da- schaust - nicht wahr? Wohnt zufällig auch da im Hotel der Feri bacsi! ▼EDWIN▲ Sie kann in ein Konzert geh’n, während ich … Wo ist dieses Konzert? ▼BONI▲ ausweichend Im Konzertsaal! Muss gleich aus sein. ▼EDWIN▲ Ich werde warten. Geht erregt auf und ab. ▼BONI▲ Ist zum Tisch links gegangen, lehnt sich an einen Stuhl Einen Schlaf hab’ ich , dass ich umfallen könnt’ ! ▼EDWIN▲ auf- und ablaufend Sie kann in ein Konzert geh’n! O diese Weiber! Diese Weiber! Während der folgenden Szene schläft Boni stehend langsam ein. ▼EDWIN▲ nach einer kleinen Pause, sich erregt zu Boni wendend Über dein heutiges Vorgehen sprechen wir noch! Das geht ich dir nicht so durch! Ein Jugendfreund, dem ich so blind vertraut habe! Ein Mensch, auf dessen Treue ich Häuser gebaut hätt’! Wie oft hast du mir sagt, du wirst mir jedes Opfer bringen!? Du wirst für mich durchs Feuer geh’n, du wirst für mich wachen- und jetzt! Hahaha! - Du hast Sylva die Verlobung verraten, du hast mich in diese Situation gebracht! - Du kommst in unser Haus und spielst mir eine lächerliche Posse vor - du musst mich rein für einen Idioten halten! ▼BONI▲ lässt im Schlaf den Kopf auf die Brust sinken. ▼EDWIN▲ wütend Du nickst? Das verbitt’ ich mir! Ich kann auch anders mit Dir reden! ▼BONI▲ schnarcht. ▼EDWIN▲ wie oben Du lachst? Jetzt hab’ ich’s satt! Geht auf Boni zu, rüttelt ihn bei der Schulter Was glaubst du denn eigentlich ? ▼BONI▲ erwachend Wo bin ich? Ganz erstaunt Du hier? Da ihn Edwin anfasst Mörder! Hilfe! ▼EDWIN▲ Keine Ausflüchte! Klipp und klar Warum hast du Sylva für deine Frau ausgegeben? ▼BONI▲ verschlafen Hab’ ich gar nicht! ▼EDWIN▲ Was ? ▼BONI▲ wie oben Sie hat mich für ihren Mann ausgegeben. Das is Unterschied, bitte. ▼EDWIN▲ Ich habe nur Geduld mit deiner grenzlosen Dummheit, sonst … ▼BONI▲ plötzlich, ganz munter Was Dummheit? Bitte, modernisier’ dich! Ja? Erst verlobst dich und heiratest nach allen Seiten und Richtungen und dann tunkst du mich in deine Suppen hinein! Schüttelt ihn Wie komm ich dazu? ▼EDWIN▲ Boni! ▼BONI▲ Jetzt will Sylva mich zum Mann haben! Schüttelt ihn. Wie komm ich dazu, deine Frau zu heiraten - während ich in deine Braut verliebt bin? schüttelt ihn Wie komme ich dazu, eine Frau zu heiraten, die einen Mann hat, der verlobt ist mit einer Braut, die ich zu meiner Frau machen’ will? schüttelt ihn. Wie komme ich dazu eine Braut zu meiner Frau machen zu wollen, die einen Bräutigam hat, der eine Frau hat, dich mich zu Ihrem Mann haben will? schüttelt ihn. ▼EDWIN▲ Lass mich los! Was erlaubst du dir? ▼BONI▲ Gleich für gleich bitte! Ich muss auch einmal mein Herz ausschütten! ▼GROOM▲ mit einer Visitkarte auf Boni zutretend Dieser Herr wünscht den Herrn Grafen zu sprechen. ▼BONI▲ sieht auf die Karte Der Teufel! ▼EDWIN▲ Wer ? ▼BONI▲ Der Teufel - soll’s holen! Schau, wer da is! Zeigt ihm die Karte. ▼EDWIN▲ rasch Mein Papa! Ich will ihn nicht seh’n! ▼BONI▲ Geh’ nur da hinein, zeigt Tür links ich hol’ dich schon später. Edwin links ab. ▼FÜNFTE SZENE▲ ▼FÜRST▲ sehr aufgeregt War Edwin da? ▼BONI▲ Ja! ▼FÜRST▲ Wo ist er? Wo? ▼BONI▲ verlegen In - im Kaffeehaus. ▼FÜRST▲ Ist er heil? Ist nichts passiert? ▼BONI▲ Nix. ▼FÜRST▲ Gottseidank! Stürzt zum Tischtelefon 14212! Ja, bitte! Horcht, wendet sich mit der Muschel am Ohr zu Boni Was hat er denn gesagt ? ▼BONI▲ Nix. Geschimpft hat er wie Nachtigall. ▼FÜRST▲ der Anschluss gefunden hat, spricht in den Apparat Anhilte, du? Hier Leopold Marie. Gottseidank, er ist da! Nein nein, nichts passiert! Ich bring’ ihn schon nach Haus! Läutet ab. ▼BONI▲ hat sich die Telefonnummer auf die Manchette notiert. 14121. Gut zu wissen. ▼FÜRST▲ Ohne deine alberne Komödie hätte die Verlobung stattgefunden. Jetzt ist das arme Mädel, die Stasi, kompromittiert. ▼BONI▲ O nein, bitte. Verlobung wird heute noch stattfinden. ▼FÜRST▲ barsch Was heisst das? ▼BONI▲ feierlich Das heisst - In anderem Ton Bitte nur ein Augenblick. Zieht sich seine weissen Handschuhe an, dann feierlich Ich habe die Ehre, Durchlaucht um die Hand von Fräulein Stasi zu bitten. ▼FÜRST▲ Du bist ja verrückt! Das Mädel liebt ja den Edwin. Nie würde sie einwilligen! ▼BONI▲ Werden wir ja gleich sehen. Geht zum Telefon, sieht auf die Manschette, läutet 14212, bitte! ▼FÜRST▲ Was treibst du? ▼BONI▲ Hallo! Hier Graf Kancsianu ! Bitte Komtesse Stasi zum Telefon! Zum Fürsten Scheint Gesellschaftstelefon. ▼FÜRST▲ Wieso? ▼BONI▲ Weil ich soviel Stimmen höre. Hineinsprechend - Hallo! Sehr freundlich Komtesse - verbeugt sich mehrmals Küss, die Handerln, küss’ die Handerln, bitte. Horcht. Sind bös’, bitte? Bin unschuldig wie Amen im Gebet. Horcht. Ja, ja. Bin mit Durchlaucht da mit alter, bitte. Horcht. Ja, Ja... Nur noch eine Kleinigkeit, bitte. Aber bitte sehr, nicht umfallen! Hab’ ich nämlich erlaubt bei Durchlaucht um Hand von Gnädige anzuhalten. Horcht. Sie lachen, bitte! - Bitte, sagen Sie gutes Wort - handelt es sich um mein ganzes Lebensglück. Horcht Wie bitte? Horcht mit steigender Freude. Ja! Ja? Ja! Dafür muss ich Ihnen Bussel geben! Küsst ins Telefon hinein. Ich bin glücklichster Mensch von ganzer Welt! Drückt die Muschel an sein Herz. Ja! Pah! Schluss! Läutet ab. Sehen Sie, das is einmal richtige Verbindung Schwiegerdurchlaucht, alter, kannst mir gratulieren ! Klopft ihm auf die Schulter. Du darfst mir “du” sagen, Onkel! ▼SECHSTE SZENE▲ ▼FERI▲ zu Boni Du Boni, Sylva lässt dir sagen, du sollst packen kommen. ▼BONI▲ Ich packe nicht, ich reise nicht. zum Fürsten Das ist Missverständnis. Keine Sylva, kein Weib auf ganzer Welt hat ein Recht auf mir. ▼JULISKA▲ auf der Treppe Boni! Geliebter! Komm doch! ▼BONI▲ winkt ihr lebhaft ab, verlegen, zum Fürsten Das zählt nicht, bitte. ▼GROOM▲ a tempo Herr Graf, zwei Damen lassen bitten. Sie warten im Vestibül. ▼BONI▲ Gleich zwei! zum Fürsten Die kenn’ ich gar nicht! Beiseite Wie wenn sie’s zu Fleiss täten! zum Fürsten Entschuldigen, Durchlaucht, auf einen Augenblick! zum Groom Ich komm’ schon, ich komm’ schon. Ab mit Groom. ▼SIEBTE SZENE▲ ▼FERI▲ Verzeihung - hab’ ich die Ehre mit altem Edwin? Sich vorstellend Ferencz Ritter Kerekes von Ferlsö-Mezötur und Also-Kirishaza, in Pest genannt der Feri bacsi. ▼FÜRST▲ Sehr angenehm. Leopold Maria Fürst von Lippert-Weylersheim. Verbeugung. ▼FERI▲ Verzeihung, wenn ich mich da bissel misch’ in die Familie hinein - aber Edwin is lieber junger Freund von mir, und weiss ich von alles. ▼FÜRST▲ Um so besser. - So werden Sie auch einseh’n - ▼FERI▲ Entschuldigen schon, kerem, aber seh’ ich gar nicht ein. Wann einmal Bursch Madel gern hat, dann muss Vater nachgeben. ▼FÜRST▲ Aber man kann doch schliesslich nicht von mir verlangen, dass ich eine Chansonette zur Schwiegertochter nehme! ▼FERI▲ Warum nicht, bitte? Ich selbst, bitte, bin doch auch Edelmann und hätt’ mir alle Finger abgeschleckt, wenn ich bekommen hätt’ die Kupfer Hilda von Orpheum in Miskolcz, wie sie Witwe war, is mir wieder der Graf Zentler Geza zuvorgekommen. ▼FÜRST▲ entgeistert Was sagen Sie da? Die Witwe des Grafen Zentler? Irren Sie sich auch nicht? ▼FERI▲ Aber nein! Zieht sein Portefeuille Das is sie! Trag’ ich noch Bild von ihr - in alle Ehren. Zeigt das Bild dem Fürsten, der es in die Hand nimmt. ▼FÜRST▲ wankt, beiseite Meine Frau! Eine Chansonette!! ▼FERI▲ Was ist Ihnen? Kennen Sie sie ? ▼FÜRST▲ Nein, nein - mir ist nur auf einmal so - würgend Ein bisschen Luft - ▼ACHTE SZENE▲ ▼FÜRSTIN▲ aufgeregt Wo ist mein Sohn, wo ist Edwin? ▼FÜRST▲ aufspringend Gut, dass du da bist, Ich habe mit dir zu sprechen. ▼FÜRSTIN▲ erblickt Feri, beiseite O mein Gott, Feri! ▼FERI▲ beiseite Hilda? zum Fürsten Frau Gemahlin, nicht wahr? Erlaube mich vorzustellen Ferencz Ritter Kerekes von Ferlsö-Mezötur und Also-Kirishaza. Ich schätze mich glücklich die Bekanntschaft von Euer Hochgeburt zu machen! Im Abgehen mit enttäuschtem Blick auf die Fürstin Jaj mamam! Ab. ▼FÜRST▲ Gottseidank, er hat sie nicht erkannt! ▼NEUNTE SZENE▲ ▼FÜRSTIN▲ Stasi wartet unten mit dem Grafen. - Was machst du für ein Gesicht? Was gibt es denn? ▼FÜRST▲ Was es gibt? Sich zu ihr neigend, mit finsterem Gesicht Ich sage nichts als Orpheum in Miskolcz! ▼FÜRSTIN▲ erschrocken O mein Gott! ▼FÜRST▲ Also wahr? Ich habe die Primadonna von Miskolcz geheiratet! Jetzt verstehe ich Edwin, der Bursch kann ja gar nicht anders! Er ist erblich belastet! ▼FÜRSTIN▲ Leopold Maria! ▼FÜRST▲ Ich gebe jeden Widerstand auf. Zwei Chansonetten in der Familie, mein Stammbaum zerfällt in lauter Brettl! ▼FÜRSTIN▲ Leopold Maria! ▼FÜRST▲ gebieterisch Miskolcz! ! Beide ab. Die Fürstin voraus mit gesenktem Kopf, Fürst mit ausgestrecktem Arm auf die Tür zeigend hinter ihr. ▼ZEHNTE SZENE▲ ▼STASI▲ Das ist eine Nacht! An die werd’ ich denken! ▼BONI▲ selig Ich auch. Es ist die glücklichste meines Lebens! Sie verliebt anblickend Vorläufig! ▼STASI▲ lachend Sind Sie aber komisch! ▼BONI▲ Damit is aus, bitte. Jetzt kommt Ernst des Lebens. ▼STASI▲ Nein, bleiben Sie nur wie Sie sind! ▼BONI▲ In Allem? ▼STASI▲ In Allem! ▼BONI▲ Dann erlauben schon! Küsst die ganz Überraschte plötzlich. ▼STASI▲ Was ist denn das? ▼BONI▲ Haben Sie gesagt, ich soll bleiben wie ich bin. Und ich bin so. Wenn ich verliebt bin, muss ich busseln. Küsst Sie wieder. ▼STASI▲ sich schwach wehrend Aufhören! ▼BONI▲ Aber fang’ ich ja erst an! Stasi, Stasikam, Braut süsse, liebe einzige, sag’ mir Wann machen wir Hochzeit? ▼STASI▲ Nicht eher, bis Sylva und Edwin vereint sind, das ist meine Bedingung. ▼BONI▲ Bitte, das überlassen Sie mir! Im Vereinen von Liebenden bin ich Fachmann. Noch heute Nacht bringe ich die Sache in Ordnung. ▼STASI▲ Wie werden Sie das anfangen? ▼BONI▲ Das ist mein Geheimnis. Bitte, betrachten Sie sich schon als mit mir verheiratet. Küsst sie. ▼STASI▲ Aber Boni! Wehrt sich. ▼BONI▲ Comtesse, ich liebe sie. ▼STASI▲ Und wenn ich sie nicht so lieben sollte … ▼BONI▲ Es macht nichts. Meine Liebe ist genug für beide. Nr. 15 Reminiszenz ▼BONI▲ Mädel guck Ich hab’ noch nicht genug! Es ist noch - lang nicht Schluss Gib mir schnell - noch ‘nen Kuss Mädel schau Bald sind wir - Mann und Frau - Und da nimmt man’ s nicht so genau. ▼STASI▲ Nicht so stürmisch, nur hübsch parlando! Glaub’, dass Dir das schon passen möcht’ - Kommst Du einmal erst, Freundchen, unter mein Kommando, Burscherl, dann geht’s Dir schlecht! ▼BEIDE▲ Das ist die Liebe. Die dumme Liebe! Die macht das Männchen (Weibchen) wie den Auerhahn so blind! Erst in der Ehe, So in der Nähe, Da merkt man, dass die Männchen Schwindler- (Weibchen Drachen) sind! Beide ab. ▼ELFTE SZENE.▲ Nach der Reminiszenz ▼BONI▲ eilig Sylva kommt! Jetzt mach’ ich meinen Schwindel vor. Setzt sich zum Telefon, ohne zu klingeln Hallo? Bist du’s Edwin? Hier Boni! Warum zitterst du so mit Stimme? Du siehst ja ganz blass aus! ▼SYLVA▲ ist schon einen Moment früher erschienen, hinter ihr der Groom Ja, ja, zum nächsten Zug! Groom verbeugt sich, ab. Sylva bleibt stehen und hört Boni zu, der sich stellt, als ob er sie nicht bemerkt hätte. ▼BONI▲ Edwin, was sagst du? Ich bitte dich, mach’ keine Dummheiten! Es kann ja noch alles gut werden. Was sagst du? Kannst ohne Sylva nicht leben? Aufschreiend Bitte, gib Revolver weg! ▼SYLVA▲ wankend, sich am Stuhl haltend O mein Gott! ▼BONI▲ fortfahrend Ich bitte dich, ich beschwöre dich, gib Revolver weg! In so jungen Jahren - bist ja noch Knospe! Kannst ja noch spriessen! Aufschreiend, sich die Haare verwirrend Ha! Wart’ doch noch! Noch nicht! Schiess nicht! ▼SYLVA▲ die in steigender Erregung zugehört hat, stürzt auf Boni zu Lass mich mit ihm sprechen! Will ihm das Hörrohr aus der Hand reissen. ▼BONI▲ es krampfhaft festhaltend Weg da! Stösst sie zurück Ein Menschenleben steht auf dem Spiel! ▼EDWIN▲ Erscheint im Hintergrund, von beiden unbemerkt, hört erstaunt zu. ▼BONI▲ telefoniert weiter Edwin, bin ich dein Freind? Aufschreiend Er zielt auf mich! Edwin, Sylva ist da, sie lasst dir sagen - Zu Sylva in natürlichstem Ton Was lasst du ihm sagen? ▼SYLVA▲ mit ehrlichster Empfindung Dass ich ihn liebe, dass ich seinetwegen gekommen bin. Dass ich ohne ihn nicht leben kann. Sie wankt. ▼EDWIN▲ stürzt auf sie zu, hält sie, Sylva stösst einen Schrei aus. Edwin fällt ihr zu Füssen, bedeckt ihre Hände mit Küssen. ▼BONI▲ hat davon gar nichtsbemerkt, telefoniert weiter Sie lässt dir sagen, dass ich dich liebe, dass sie meinetwegen gekommen ist, dass du ohne mich nicht leben kannst! Schiess nicht! Was soll ich ihr sagen? Was ist dein letztes Wort? Horcht ▼EDWIN▲ Dass ich sie liebe, dass ich ohne sie nicht leben kann. ▼BONI▲ Danke, Schluss. Dreht sich um, beim Anblick Edwins schreit er auf Der selige Edwin! ▼ZWÖLFTE SZENE▲ ▼STASI▲ Nun? ▼BONI▲ stolz Mein Werk! Zeigt auf Sylva und Edwin Wann machen wir Hochzeit? ▼STASI▲ Wann du willst! Umarmung. Schlussgesang ▼ALLE VIER▲ Tausend kleine Englein singen…. usw. V o r h a n g DRITTER AKT Spielt im 1. Stock-Vestibul eines hocheleganten Hotels in Wien. Sowohl rechts wie links vorne führen Stiegenausschnitte zu dem höheren Stock-Werk, rechts und links rückwärts solche zu dem tieferen. Die ganze Rückwand ist eine Marmorbalustrade, in der Mitte breite Freitreppe, rechts und links von mächtigen Kandelabern flankiert. Die Freitreppe führt von der Bühne (also vom 1. Stock) ins Parterre zu einem Konzertsaal, der erleuchtet ist und aus dem leise Zigeunermusik hörbar ist. - Alle Beleuchtungskörper (Kandelaber, Luster, Stiegen und Tischlampen) von vornehmster Ausstattung, Klubmöbel, zierliche Tischchen, Teppiche aller Arten, kurz, jeder moderne Komfort. Die Personen die quer über die Freitreppe in der Mitte und über die Stiegenaussehnitte rechts und links rückwärts die Bühne betreten, sind zuerst nur mit dem Kopf, dann erst mit dem Oberkörper usw. sichtbar. Es ist nach Mitternacht - unmittelbar an die Vorgänge des zweiten Aktes anschliessend. Alles ist hell erleuchtet. Aus dem Konzertsaal im Parterre gedämpfte Klänge einer Zigeunerkapelle, hie und da Gläserklirren und lebhafte Ausrufe. Nach einer kleinen Pause kommen über die breite Freitreppe von unten nach oben - nach und nach sichtbar werdend - Sylva und Boni. Sie sind in derselben Toilette und derselben Verfassung wie im Finale des zweiten Aktes, nur hat Boni Überzieher an und Claque auf. Boni führt Sylva zu einem Etablissement rechts, wo sie sich in einen Klubfauteuil fallen lässt. Boni sinkt ihr gegenüber in einen anderen Fauteuil. Kleine Pause. ERSTE SZENE SYLVA seufzt BONI ebenso, nur lauter, dann zündet er sich eine Zigarette an, macht in paar Züge; mit einem missbilligenden Blick auf Sylva. Is dir jetzt leichter? SYLVA Ja! Tausend-, tausendmal leichter. BONI Also ich will dir keinen Vorwurf nicht machen, aber du hast dich benommen wie Titelrolle in “Wildente“. SYLVA Die Achsel zuckend Olala! Ich bin, schon so gebaut! BONI Ja, olala! Wütend Aber ich bin nicht so gebaut! Springt auf, läuft aufgeregt auf und ab Komm ich da unschuldig in Sauce hinein wie Lämmerchen. Was wird sich Gesellschaft von mir denken? SYLVA ruhig Was sie will - das ist mir Wurst! BONI So? - Du hast manchmal Ausdrücke! Wurst! So was nimm ich nicht einmal in Mund hinein. SYLVA stützt sich auf beide Ellbogen, sieht ihm ruhig ins Gesicht. Sag’ willst du mit mir streiten? BONI gleich besänftigt, tritt zu ihr, sagt Nein, Sylvikam, aber schau’ bin ich dein Frajnd? Wozu war notwendig ganzer Skandal. Was hätt’ er denn noch machen sollen, der Edwin? Mehr wie dich heiraten wollen, kann er doch nicht! SYLVA Mich hat er nicht heiraten wollen! Die Gräfin Kancsianu, die ja - aber die Sylva Varescu - die nicht! BONI Aber geh’ - das ist doch ein- und dasselbige sich vergessend Das ist doch ganz Wurst! Da Sylva sich bei diesem Wort zu ihm wendet, sich verlegen verbessernd Will ich sagen Salami! SYLVA bebend Er hat sich meiner geschämt! BONI Was fällt dir ein? Wann einer sich schämt, wird er doch rot - und er war immer ganz blass. SYLVA Du guter Kerl, du willst ihn verteidigen. Beginnt leise zu weinen. BONI Geh’, Mutzikam, wein nicht! Schneuzt sich. Weisst, kann ich Frau’nzimmer nicht weinen seh’n. Wirft sich in einen Fauteuil links, auf der anderen Seite der Bühne Na also, da hast es! Weint und schneuzt sich komisch. ZWEITE SZENE FERI Zigarette im Mundwinkel, Zylinder schief auf dem Kopf, Überzieher mit aufgestelltem Kragen, die Hände in den Überziehertaschen, in der Rechten den Stock, dessen Griff in der Tasche steckt, kommt pfeifend von unten über die Freitreppe, will nach links über die Stiege, erblickt Boni, dann Sylva, bleibt stehen, schaut von einem zum andern, fängt vor Freude zu lachen an Ja, schlaf’ ich oder träum’ ich! Boni! Sylva! Jaj mamam! BONI und SYLVA blicken auf, ihr Weinen geht in Lachen über, sie springen auf Feri bacsi! Feri bacsi! FERI macht Luftsprünge, Boni und Sylva drehen ihn übermütig vor Freude im Kreis herum, fällt Sylva um den Hals Sylva, Einziges, gut schaust aus! Umarmt Boni Bonikam, Liebliches, elend schaust aus! Was für Teifel hat den Eich dahergeschneit? BONI Was machst denn du da ? FERI mit Würde Ich bin hier - in Dienst! SYLVA In was ? FERI In Dienst! Als Beschützer von weiblicher Tugend. Sollt Ihr gleich seh’n! Eilt über die Treppe hinunter. Boni und Sylva treten neugierig zur Balustrade. Feris Stimme von unten Juliska, Aranka, Madels, kommt’s herauf - schaut’s, wer da ist! DRITTE SZENE DIE MÄDCHEN stürmen die Treppe herauf Wer denn? Wer denn? Erblicken Sylva, sind ganz ausser sich vor Freude Sylva! Sylva! Umarmen und küssen sie. SYLVA Nein! So was! So eine Überraschung! DIE MÄDCHEN erblicken Boni, stürzen auf ihn zu, umarmen ihn, rufen Boni! Boni! JULISKA zu Boni Hast mir was mitgebracht? eine Tüte hervorziehend Ja, Kugler Bonbons mit Seegras gefüllt. FERI erklärend Sind alle in Apollo engagiert - treten morgen auf. SYLVA lachend Was machst denn du dabei? FERI Ich bin mitgefahren - väterlich! Weil alle sind in mich verliebt! - Jaj, Sylva, wird das Aufsehen machen in Budapest, dass du wieder da bist! Haus wird brechen, wenn du wieder auftrittst. SYLVA Ich trete nicht mehr auf. FERI Was? DIE MÄDCHEN Warum denn nicht? SYLVA Ich heirate! ALLE Ah! FERI Ja, wen denn? BONI rasch Den Edwin! DIE MÄDCHEN in die Hände klatschend Also doch! Wir gratulieren! SYLVA unterbrechend Ist ja nicht wahr. Es ist ein anderer. ALLE Wer? Wer? SYLVA auf Boni deutend Er! ALLE brechen in grosses Gelächter aus FERI Also wenn du den nimmt - das wär’ grösste Dummheit von deinem Leben. BONI So ist es. FERI Der passt zu dir wie ein Elephant zu ein Klavier. BONI Sehr richtig! Eljen! FERI Was brauchst du überhaupt heiraten? Komm zurück zum Theater! SYLVA Nein - nie mehr! FERI Geht’s hinunter, Mädels, alle, lasst’s mich allein mit ihr - werd’ ich einmal zeigen, was alter Feri kann! Mädchen lachend mit Boni über die Mittelstiege ab FERI nimmt Sylva bei der Hand Komm, Sylva. Schau mir in Aug’ hinein. Tut dir weh um Edwin, was? SYLVA schweigt. FERI Kann dich ja versteh’n. Hab’ so was selber durchgemacht. Aber deswegen ganze Zukunft wegschmeissen - das darfst du nicht! Warm, zart Wenn L i e b e hat dein Herz gekränkt, Kunst wird wieder alles schenken - Vergessenheit. Komm zurück zum Theater. dort ist Heimat deiniges! Wann du dort oben stehst auf Brettel zufliegen alle Herzen – besonders die männlichen - dann wird vor dir versinken Welt andre und du wirst wieder sein was du warst Singvogel kleiner, goldiger, mit Glück in Schnabel, mit Glück in Herzen! Dann wirst du wieder Sylva sein - unsere Sylva! SYLVA gerührt Feri bacsi! FERI Komm zurück! Öffnet die Arme Willst du? - Ja - willst! Seh’ ich dir am Nasenspitzel an! SYLVA sich an ihn lehnend, bewegt Ich - kann nicht! FERI Kannst! Läuft zur Treppe, ruft hinunter Boni, komm mit die Zigeuner! Boni und Zigeuner kommen. Die Zigeuner im Gegensatz zum 1. Akt, wo sie im Frack waren, jetzt in roten, goldverschnürten Uniformen. FERI Her, Zigeuner! Spielt’s ein Stückel feuriges - was ihr geht in Blut hinein! Pickt dem Primas eine Banknote auf die Stirn; auf Sylva deutend Sie braucht noch ein Ruckerl, ein letztes! Nr. 14 Terzett FERI Nimm, Zigeuner, Deine Geige, Lass seh’n, was du kannst! Schwarzer Teufel, spiel’ und zeige, Wie dein Bogen tanzt! Spiel’ ein Lied, das weint und lacht, Spiele, bis der Bogen kracht, Spiele, bis heranbricht das Morgenrot, Spiele, Betyar, schlage mir die Sorgen tot ! Jaj mamam, Bruderherz, ich kauf’ mir die Welt! Jaj mamam, was liegt mir am lumpigen Geld! Weisst du, wie lange noch der Globus sich dreht, Ob es morgen nicht schon zu spät! ALLE Jaj mamam usw. SYLVA Spiel’, Zigeuner, mir was Feines, Etwas fürs Gmüt! Alles spiel’ mir, nur nicht eines - Nur kein Liebeslied! Spiele auf dem Kontrabass So zum Spass mir irgendwas! Spiel’ mir ‘einen Feuercsardas - spiel mir ihn! Bring’ das dumme Herz zum Schweigen mir da drin! Jaj mamam, Bruderherz, ich kauf mir die Welt! usw. ALLE Jaj mamam usw. BONI Ganzes Dasein ist ein Schmarren! Freunderl, sei gescheit! Heute über fünfzig Jahren Leben andre Leut’ ! Dieses ganze Jammertal Ist für mich ein Nachtlokal. Überhaupt fahr’ ich in Himmel vorderhand Und verkaufe, wenn gefällig, mein Gewand. ALLE Jaj mamam, Bruderherz, ich kauf’ mir die Welt! usw. Alles ab. VIERTE SZENE Edwin über die Wendeltreppe rechts, gefolgt von einem Hotelgroom. GROOM Bitte hier zu warten. Werde den Herrn Grafen verständigen. Ab. EDWIN Geht ungeduldig auf und ab, zündet sich nervös einige Zigaretten hintereinander an, wirft sie wieder weg. BONI über die Freitreppe Servus, Edwin! Hab’ gewusst, du wirst nicht schlafen können. EDWIN Wo ist Sylva ? BONI Sylva? Sieht ihn einen Augenblick zögernd an, dann Sylva is in Konzert. EDWIN sprachlos In was? BONI In Konzert - mit Feri bacsi! EDWIN Mit Feri? BONI Ja, da- schaust - nicht wahr? Wohnt zufällig auch da im Hotel der Feri bacsi! EDWIN Sie kann in ein Konzert geh’n, während ich … Wo ist dieses Konzert? BONI ausweichend Im Konzertsaal! Muss gleich aus sein. EDWIN Ich werde warten. Geht erregt auf und ab. BONI Ist zum Tisch links gegangen, lehnt sich an einen Stuhl Einen Schlaf hab’ ich , dass ich umfallen könnt’ ! EDWIN auf- und ablaufend Sie kann in ein Konzert geh’n! O diese Weiber! Diese Weiber! Während der folgenden Szene schläft Boni stehend langsam ein. EDWIN nach einer kleinen Pause, sich erregt zu Boni wendend Über dein heutiges Vorgehen sprechen wir noch! Das geht ich dir nicht so durch! Ein Jugendfreund, dem ich so blind vertraut habe! Ein Mensch, auf dessen Treue ich Häuser gebaut hätt’! Wie oft hast du mir sagt, du wirst mir jedes Opfer bringen!? Du wirst für mich durchs Feuer geh’n, du wirst für mich wachen- und jetzt! Hahaha! - Du hast Sylva die Verlobung verraten, du hast mich in diese Situation gebracht! - Du kommst in unser Haus und spielst mir eine lächerliche Posse vor - du musst mich rein für einen Idioten halten! BONI lässt im Schlaf den Kopf auf die Brust sinken. EDWIN wütend Du nickst? Das verbitt’ ich mir! Ich kann auch anders mit Dir reden! BONI schnarcht. EDWIN wie oben Du lachst? Jetzt hab’ ich’s satt! Geht auf Boni zu, rüttelt ihn bei der Schulter Was glaubst du denn eigentlich ? BONI erwachend Wo bin ich? Ganz erstaunt Du hier? Da ihn Edwin anfasst Mörder! Hilfe! EDWIN Keine Ausflüchte! Klipp und klar Warum hast du Sylva für deine Frau ausgegeben? BONI verschlafen Hab’ ich gar nicht! EDWIN Was ? BONI wie oben Sie hat mich für ihren Mann ausgegeben. Das is Unterschied, bitte. EDWIN Ich habe nur Geduld mit deiner grenzlosen Dummheit, sonst … BONI plötzlich, ganz munter Was Dummheit? Bitte, modernisier’ dich! Ja? Erst verlobst dich und heiratest nach allen Seiten und Richtungen und dann tunkst du mich in deine Suppen hinein! Schüttelt ihn Wie komm ich dazu? EDWIN Boni! BONI Jetzt will Sylva mich zum Mann haben! Schüttelt ihn. Wie komm ich dazu, deine Frau zu heiraten - während ich in deine Braut verliebt bin? schüttelt ihn Wie komme ich dazu, eine Frau zu heiraten, die einen Mann hat, der verlobt ist mit einer Braut, die ich zu meiner Frau machen’ will? schüttelt ihn. Wie komme ich dazu eine Braut zu meiner Frau machen zu wollen, die einen Bräutigam hat, der eine Frau hat, dich mich zu Ihrem Mann haben will? schüttelt ihn. EDWIN Lass mich los! Was erlaubst du dir? BONI Gleich für gleich bitte! Ich muss auch einmal mein Herz ausschütten! GROOM mit einer Visitkarte auf Boni zutretend Dieser Herr wünscht den Herrn Grafen zu sprechen. BONI sieht auf die Karte Der Teufel! EDWIN Wer ? BONI Der Teufel - soll’s holen! Schau, wer da is! Zeigt ihm die Karte. EDWIN rasch Mein Papa! Ich will ihn nicht seh’n! BONI Geh’ nur da hinein, zeigt Tür links ich hol’ dich schon später. Edwin links ab. FÜNFTE SZENE FÜRST sehr aufgeregt War Edwin da? BONI Ja! FÜRST Wo ist er? Wo? BONI verlegen In - im Kaffeehaus. FÜRST Ist er heil? Ist nichts passiert? BONI Nix. FÜRST Gottseidank! Stürzt zum Tischtelefon 14212! Ja, bitte! Horcht, wendet sich mit der Muschel am Ohr zu Boni Was hat er denn gesagt ? BONI Nix. Geschimpft hat er wie Nachtigall. FÜRST der Anschluss gefunden hat, spricht in den Apparat Anhilte, du? Hier Leopold Marie. Gottseidank, er ist da! Nein nein, nichts passiert! Ich bring’ ihn schon nach Haus! Läutet ab. BONI hat sich die Telefonnummer auf die Manchette notiert. 14121. Gut zu wissen. FÜRST Ohne deine alberne Komödie hätte die Verlobung stattgefunden. Jetzt ist das arme Mädel, die Stasi, kompromittiert. BONI O nein, bitte. Verlobung wird heute noch stattfinden. FÜRST barsch Was heisst das? BONI feierlich Das heisst - In anderem Ton Bitte nur ein Augenblick. Zieht sich seine weissen Handschuhe an, dann feierlich Ich habe die Ehre, Durchlaucht um die Hand von Fräulein Stasi zu bitten. FÜRST Du bist ja verrückt! Das Mädel liebt ja den Edwin. Nie würde sie einwilligen! BONI Werden wir ja gleich sehen. Geht zum Telefon, sieht auf die Manschette, läutet 14212, bitte! FÜRST Was treibst du? BONI Hallo! Hier Graf Kancsianu ! Bitte Komtesse Stasi zum Telefon! Zum Fürsten Scheint Gesellschaftstelefon. FÜRST Wieso? BONI Weil ich soviel Stimmen höre. Hineinsprechend - Hallo! Sehr freundlich Komtesse - verbeugt sich mehrmals Küss, die Handerln, küss’ die Handerln, bitte. Horcht. Sind bös’, bitte? Bin unschuldig wie Amen im Gebet. Horcht. Ja, ja. Bin mit Durchlaucht da mit alter, bitte. Horcht. Ja, Ja... Nur noch eine Kleinigkeit, bitte. Aber bitte sehr, nicht umfallen! Hab’ ich nämlich erlaubt bei Durchlaucht um Hand von Gnädige anzuhalten. Horcht. Sie lachen, bitte! - Bitte, sagen Sie gutes Wort - handelt es sich um mein ganzes Lebensglück. Horcht Wie bitte? Horcht mit steigender Freude. Ja! Ja? Ja! Dafür muss ich Ihnen Bussel geben! Küsst ins Telefon hinein. Ich bin glücklichster Mensch von ganzer Welt! Drückt die Muschel an sein Herz. Ja! Pah! Schluss! Läutet ab. Sehen Sie, das is einmal richtige Verbindung Schwiegerdurchlaucht, alter, kannst mir gratulieren ! Klopft ihm auf die Schulter. Du darfst mir “du” sagen, Onkel! SECHSTE SZENE FERI zu Boni Du Boni, Sylva lässt dir sagen, du sollst packen kommen. BONI Ich packe nicht, ich reise nicht. zum Fürsten Das ist Missverständnis. Keine Sylva, kein Weib auf ganzer Welt hat ein Recht auf mir. JULISKA auf der Treppe Boni! Geliebter! Komm doch! BONI winkt ihr lebhaft ab, verlegen, zum Fürsten Das zählt nicht, bitte. GROOM a tempo Herr Graf, zwei Damen lassen bitten. Sie warten im Vestibül. BONI Gleich zwei! zum Fürsten Die kenn’ ich gar nicht! Beiseite Wie wenn sie’s zu Fleiss täten! zum Fürsten Entschuldigen, Durchlaucht, auf einen Augenblick! zum Groom Ich komm’ schon, ich komm’ schon. Ab mit Groom. SIEBTE SZENE FERI Verzeihung - hab’ ich die Ehre mit altem Edwin? Sich vorstellend Ferencz Ritter Kerekes von Ferlsö-Mezötur und Also-Kirishaza, in Pest genannt der Feri bacsi. FÜRST Sehr angenehm. Leopold Maria Fürst von Lippert-Weylersheim. Verbeugung. FERI Verzeihung, wenn ich mich da bissel misch’ in die Familie hinein - aber Edwin is lieber junger Freund von mir, und weiss ich von alles. FÜRST Um so besser. - So werden Sie auch einseh’n - FERI Entschuldigen schon, kerem, aber seh’ ich gar nicht ein. Wann einmal Bursch Madel gern hat, dann muss Vater nachgeben. FÜRST Aber man kann doch schliesslich nicht von mir verlangen, dass ich eine Chansonette zur Schwiegertochter nehme! FERI Warum nicht, bitte? Ich selbst, bitte, bin doch auch Edelmann und hätt’ mir alle Finger abgeschleckt, wenn ich bekommen hätt’ die Kupfer Hilda von Orpheum in Miskolcz, wie sie Witwe war, is mir wieder der Graf Zentler Geza zuvorgekommen. FÜRST entgeistert Was sagen Sie da? Die Witwe des Grafen Zentler? Irren Sie sich auch nicht? FERI Aber nein! Zieht sein Portefeuille Das is sie! Trag’ ich noch Bild von ihr - in alle Ehren. Zeigt das Bild dem Fürsten, der es in die Hand nimmt. FÜRST wankt, beiseite Meine Frau! Eine Chansonette!! FERI Was ist Ihnen? Kennen Sie sie ? FÜRST Nein, nein - mir ist nur auf einmal so - würgend Ein bisschen Luft - ACHTE SZENE FÜRSTIN aufgeregt Wo ist mein Sohn, wo ist Edwin? FÜRST aufspringend Gut, dass du da bist, Ich habe mit dir zu sprechen. FÜRSTIN erblickt Feri, beiseite O mein Gott, Feri! FERI beiseite Hilda? zum Fürsten Frau Gemahlin, nicht wahr? Erlaube mich vorzustellen Ferencz Ritter Kerekes von Ferlsö-Mezötur und Also-Kirishaza. Ich schätze mich glücklich die Bekanntschaft von Euer Hochgeburt zu machen! Im Abgehen mit enttäuschtem Blick auf die Fürstin Jaj mamam! Ab. FÜRST Gottseidank, er hat sie nicht erkannt! NEUNTE SZENE FÜRSTIN Stasi wartet unten mit dem Grafen. - Was machst du für ein Gesicht? Was gibt es denn? FÜRST Was es gibt? Sich zu ihr neigend, mit finsterem Gesicht Ich sage nichts als Orpheum in Miskolcz! FÜRSTIN erschrocken O mein Gott! FÜRST Also wahr? Ich habe die Primadonna von Miskolcz geheiratet! Jetzt verstehe ich Edwin, der Bursch kann ja gar nicht anders! Er ist erblich belastet! FÜRSTIN Leopold Maria! FÜRST Ich gebe jeden Widerstand auf. Zwei Chansonetten in der Familie, mein Stammbaum zerfällt in lauter Brettl! FÜRSTIN Leopold Maria! FÜRST gebieterisch Miskolcz! ! Beide ab. Die Fürstin voraus mit gesenktem Kopf, Fürst mit ausgestrecktem Arm auf die Tür zeigend hinter ihr. ZEHNTE SZENE STASI Das ist eine Nacht! An die werd’ ich denken! BONI selig Ich auch. Es ist die glücklichste meines Lebens! Sie verliebt anblickend Vorläufig! STASI lachend Sind Sie aber komisch! BONI Damit is aus, bitte. Jetzt kommt Ernst des Lebens. STASI Nein, bleiben Sie nur wie Sie sind! BONI In Allem? STASI In Allem! BONI Dann erlauben schon! Küsst die ganz Überraschte plötzlich. STASI Was ist denn das? BONI Haben Sie gesagt, ich soll bleiben wie ich bin. Und ich bin so. Wenn ich verliebt bin, muss ich busseln. Küsst Sie wieder. STASI sich schwach wehrend Aufhören! BONI Aber fang’ ich ja erst an! Stasi, Stasikam, Braut süsse, liebe einzige, sag’ mir Wann machen wir Hochzeit? STASI Nicht eher, bis Sylva und Edwin vereint sind, das ist meine Bedingung. BONI Bitte, das überlassen Sie mir! Im Vereinen von Liebenden bin ich Fachmann. Noch heute Nacht bringe ich die Sache in Ordnung. STASI Wie werden Sie das anfangen? BONI Das ist mein Geheimnis. Bitte, betrachten Sie sich schon als mit mir verheiratet. Küsst sie. STASI Aber Boni! Wehrt sich. BONI Comtesse, ich liebe sie. STASI Und wenn ich sie nicht so lieben sollte … BONI Es macht nichts. Meine Liebe ist genug für beide. Nr. 15 Reminiszenz BONI Mädel guck Ich hab’ noch nicht genug! Es ist noch - lang nicht Schluss Gib mir schnell - noch ‘nen Kuss Mädel schau Bald sind wir - Mann und Frau - Und da nimmt man’ s nicht so genau. STASI Nicht so stürmisch, nur hübsch parlando! Glaub’, dass Dir das schon passen möcht’ - Kommst Du einmal erst, Freundchen, unter mein Kommando, Burscherl, dann geht’s Dir schlecht! BEIDE Das ist die Liebe. Die dumme Liebe! Die macht das Männchen (Weibchen) wie den Auerhahn so blind! Erst in der Ehe, So in der Nähe, Da merkt man, dass die Männchen Schwindler- (Weibchen Drachen) sind! Beide ab. ELFTE SZENE. Nach der Reminiszenz BONI eilig Sylva kommt! Jetzt mach’ ich meinen Schwindel vor. Setzt sich zum Telefon, ohne zu klingeln Hallo? Bist du’s Edwin? Hier Boni! Warum zitterst du so mit Stimme? Du siehst ja ganz blass aus! SYLVA ist schon einen Moment früher erschienen, hinter ihr der Groom Ja, ja, zum nächsten Zug! Groom verbeugt sich, ab. Sylva bleibt stehen und hört Boni zu, der sich stellt, als ob er sie nicht bemerkt hätte. BONI Edwin, was sagst du? Ich bitte dich, mach’ keine Dummheiten! Es kann ja noch alles gut werden. Was sagst du? Kannst ohne Sylva nicht leben? Aufschreiend Bitte, gib Revolver weg! SYLVA wankend, sich am Stuhl haltend O mein Gott! BONI fortfahrend Ich bitte dich, ich beschwöre dich, gib Revolver weg! In so jungen Jahren - bist ja noch Knospe! Kannst ja noch spriessen! Aufschreiend, sich die Haare verwirrend Ha! Wart’ doch noch! Noch nicht! Schiess nicht! SYLVA die in steigender Erregung zugehört hat, stürzt auf Boni zu Lass mich mit ihm sprechen! Will ihm das Hörrohr aus der Hand reissen. BONI es krampfhaft festhaltend Weg da! Stösst sie zurück Ein Menschenleben steht auf dem Spiel! EDWIN Erscheint im Hintergrund, von beiden unbemerkt, hört erstaunt zu. BONI telefoniert weiter Edwin, bin ich dein Freind? Aufschreiend Er zielt auf mich! Edwin, Sylva ist da, sie lasst dir sagen - Zu Sylva in natürlichstem Ton Was lasst du ihm sagen? SYLVA mit ehrlichster Empfindung Dass ich ihn liebe, dass ich seinetwegen gekommen bin. Dass ich ohne ihn nicht leben kann. Sie wankt. EDWIN stürzt auf sie zu, hält sie, Sylva stösst einen Schrei aus. Edwin fällt ihr zu Füssen, bedeckt ihre Hände mit Küssen. BONI hat davon gar nichtsbemerkt, telefoniert weiter Sie lässt dir sagen, dass ich dich liebe, dass sie meinetwegen gekommen ist, dass du ohne mich nicht leben kannst! Schiess nicht! Was soll ich ihr sagen? Was ist dein letztes Wort? Horcht EDWIN Dass ich sie liebe, dass ich ohne sie nicht leben kann. BONI Danke, Schluss. Dreht sich um, beim Anblick Edwins schreit er auf Der selige Edwin! ZWÖLFTE SZENE STASI Nun? BONI stolz Mein Werk! Zeigt auf Sylva und Edwin Wann machen wir Hochzeit? STASI Wann du willst! Umarmung. Schlussgesang ALLE VIER Tausend kleine Englein singen…. usw. V o r h a n g Kalman,Emmerich/Die Csárdásfürstin