約 5,362,415 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2291.html
X. SZENE Friedrich. Der Schulze (aus dem Hause mit Wein, Brot und Käse). SCHULZE Willkommen, Herr Spiess! FRIEDRICH Sei gegrüßt , lieber Freund! SCHULZE Sind Sie wieder da? FRIEDRICH O, wie glücklich bin ich, wieder hier zu sein. Verändert freilich, doch das tut nichts zur Sache. In Frieden und Eintracht wollen wir unsere Tage verleben. SCHULZE O Herr Spiess, ich wünsche nichts mehr.- Das Frühstück ist schon bereitet. FRIEDRICH Nein....Wie zuvorkommend, liebenswürdig Sie sind! Sie beschämen mich. (Umarmung). SCHULZE Lassen Sie uns ein Gläschen leeren. Auf Ihre glückliche Rückkunft! (Sie trinken). FRIEDRICH Ach! So selige Stunden erlebe ich, nachdem ich einen ganzen Tag lang tödlich verwundet in einem Graben lag! SCHULZE In einem Graben ? Verzeihen Sie, gibt es auch im Meere Gräben? FRIEDRICH Nicht doch; in einem finstern Walde stürzte ich- SCHULZE Ich begreife. In Algier? FRIEDRICH In Algier? Wie kommen Sie nach Algier? SCHULZE Verzeihen Sie, bester Herr Spiess, ich dachte- ich glaubte nur- noch ein Gläschen! (bei sich ) Der Schlag auf den Kopf macht ihn verwirrt. Ich muß nur schweigen, um ihn nicht auf s Neue toll zu machen.- (zu Friedrich ) Darf ich bitten? FRIEDRICH Unsere Freundschaft soll leben! SCHULZE Soll leben! Soll leben! Soll leben! (Sie trinken). Wie freut mich ihre Veränderung! FRIEDRICH Ja, ich war ein brausender Tollkopf, aber jetzt bin ich auch sanft und gut. SCHULZE Wie wird meine Tochter diese Nachricht erfreuen! Aus Ihrem Munde soll sie die frohe Botschaft vernehmen. Doch unser Gast bleiben Sie, bei uns sollen Sie wohnen, darauf bestehe ich. Auf Wiedersehen, bester Freund Spiess. FRIEDRICH und SCHULZE Soll leben, soll leben, soll leben! (Der Schulze tritt ab). FRIEDRICH (allein) Welche Güte! Welche Offenheit! Sein Gast soll ich sein, wohnen soll ich bei ihm, zum Frühstücken nötigt er mich ordentlich, mich, dessen Namen er kaum kennt. Es fehlt jetzt nur, daß eine Jungfrau erschiene, die mich mit Gewalt heiraten wollte. XI. SZENE Friedrich. Lieschen (aus dem Hause). LIESCHEN Herr Spiess! Sagen Sie nichts. Mein Vater sagte mir, Sie hätten sich ganz verändert. Ich wage es daher, mich aufrichtig an Sie zu wenden. Sehen Sie- daß Sie viel älter sind als ich bin, hat eben nichts zu bedeuten, und- daß Sie nur ein Auge aus dem Felde zurückbringen, läßt sich gewöhnen; allein- vergeben Sie, - allein ein anderer Umstand- kann man denn der Liebe widerstehen ?- Bester, teurester Herr Spiess ! Was Sie auch einwenden mögen, Hochzeit muß gehalten werden. FRIEDRICH Da haben wir s! Liebes Kind, solche Schritte fordern Überlegung, und mit der Hochzeit wird es doch noch Zeit haben. LIESCHEN Sehr, recht sehr eilt es. Noch heute muß sie gefeiert werden, sonst sterbe ich gewiß. FRIEDRICH (bei sich) Fangen wollen die mich. (zu Lieschen ) Liebes Kind, ich habe bereits einen erwachsenen Sohn.- LIESCHEN Desto besser, desto besser! Warum sagten Sie das nicht gleich? Die Spiesse sterben also nicht aus und nichts steht meinem Wunsche mehr entgegen. Freue dich, Anton! FRIEDRICH Anton? LIESCHEN Anton, der schönste, der artigste Bursche im Dorfe. FRIEDRICH Ja? Warum heiraten Sie denn nicht diesen schönsten, diesen artigen Anton? LIESCHEN Ich wollte ja gerne- FRIEDRICH Liebes Kind! Ich will mit Ihrem Vater sprechen, ich will mit Anton sprechen. Alle Hindernisse will ich heben, die Ihrer Verbindung entgegenstehen. Ich gebe mein Wort darauf; auf Soldatenehre. LIESCHEN Bester, teuerster Herr Spiess! Vergeben und vergessen will ich, daß Sie so sehr mich quälten. Ich eile zu Anton, ihm von Ihrem Entschluß Nachricht zu bringen. Leben Sie wohl, Herr Spiess, recht wohl. (Sie will ins Dorf) XII. SZENE Friedrich, Amtmann. FRIEDRICH Die ärmste dauert mich! AMTMANN Der Beschreibung nach habe ich die Ehre, mit Herrn Spiess zu sprechen? FRIEDRICH Ja, ganz recht. Ich bin nicht wohl zu verkennen. Doch, mein Herr, wen habe ich die Ehre ?- AMTMANN Die Person der Gerechtigkeit, und die Gerechtigkeit in Person, den Amtmann des Ortes. FRIEDRICH Freut mich! AMTMANN Hochgepriesener Herr Spiess ! Im Namen der ganzen Gemeinde stehe ich hier, erstens Ihnen Glück zu wünschen zu deren auf dem Kriegesfelde verübten Großtaten, dann den unvergeßlichen Verlust Dero heldenmütigen Herrn Bruders zu beklagen und zu beweinen. Helden leben für den Augenblick und überlassen daher uns andern die Schreibereien und andere lästige Beschäftigungen. Teuerster aller Helden ! Weit entfernt, Dero Langmut zu mißbrauchen, enthalte ich mich, Ihnen eine langweilige Berechnung über die Verwaltung Ihres Eigentumes während Dero Abwesenheit vorzulegen und begnüge mich, Ihnen zwölfhundert Thaler in vollwichtigem Golde gehorsamst zu behändigen. FRIEDRICH Zwölfhundert Thaler? Mir? AMTMANN Ich bitte, diesen kleinen Zettel zu unterzeichnen. FRIEDRICH Nun, als Erbe meines Bruders kann ich das Geld wohl in Empfang nehmen. AMTMANN Und die Quittung unterschreiben. Das Amthaus ist ganz in der Nähe; bitte erlauben Sie, daß ich Sie im Triumph auf das Capitol führe. (Beide ab, untergefaßt). XIII. SZENE Lieschen, Anton. ANTON Verdammter Franz Spiess! Verdammt! LIESCHEN Anton ! Der Spiess hat hier, auf dieser Stelle mir förmlich entsagt. ANTON Sicher und gewiß? LIESCHEN Auf Soldatenehre gelobte er. ANTON Wie kam es, daß er so schnell sich besann? LIESCHEN Meine Worte, meine Tränen rührten ihn. Nein, böse ist er nicht, nur scheint er gern, etwas zu neckern. Erst vor kurzem gestand er mir, daß er Vater eines erwachsenen Sohnes sei. ANTON So sind wir ja am Ziele unserer Wünsche LIESCHEN Im Himmel auf Erden! N. 7. Duett LIESCHEN Nur Dir will ich gehören, Bestehen soll der Schwur. ANTON Und unser Glück nicht stören Des kleinstens Zweifels Spur. LIESCHEN, ANTON Dem Schützer treuer Seelen Sei süßer Dank geweiht. Bei dir, was kann mir fehlen? Was fehlt der Seligkeit? XIV. SZENE Vorige. Franz. FRANZ Nun ist meine Geduld am Ende! LIESCHEN Bester, teuerster Herr Spiess! ANTON (staunend) Lieschen ! - LIESCHEN Guter, freundlicher, lieber Herr Spiess !- FRANZ So ist s recht! An mich verwende deine Zärtlichkeit. LIESCHEN Sagten sie nicht soeben, daß Sie meine Verbindung mit Anton wünschen? FRANZ Ich heirate dich, was kümmert mich Anton! N. 8. Terzett LIESCHEN Wagen Sie, Ihr Wort zu brechen? ANTON Nicht, erfüllen sein Versprechen. LIESCHEN Sieht dem Ehrenmann dies gleich? ANTON Herr! Das ist ein schlechter Streich. FRANZ Schweiget, ihr macht schlechte Streiche! Wer versprach, wer gab sein Wort? Auseinander; Lieschen, weiche, Teufelsjunge, pack dich fort! ANTON Nichts soll mich von Lieschen trennen, Sehen Sie, ich fürchte nicht. LIESCHEN Darf Soldat sich jener nennen, Der das Wort der Ehre bricht? FRANZ Alle Wetter! Wollt ihr schweigen? Trennet euch, noch ist es Zeit. Den Soldaten euch zu zeigen Ist der tapfre Spiess bereit. LIESCHEN Anton,... ANTON Lieschen,... LIESCHEN, ANTON ... laß uns Abschied nehmen Nur für einen Augenblick. FRANZ Wollt ihr ewig Abschied nehmen? Bursche geh , komm nie zurück. LIESCHEN Seine Wut will ich bezähmen, Geh , sein Fieber kehrt zurück. ANTON Doch, des Tollen Wut zu zähmen, Kehrt dein Retter bald zurück. FRANZ Meine Wut kann nichts bezähmen, Eilst du nicht im Augenblick. (Anton enfernt sich). XV. SZENE Lieschen, Franz. LIESCHEN Teuerster Herr Spiess! Wenn Sie auch öfter ein wenig toll sich gebärden, ich fürchte mich gleichwohl nicht vor Ihnen ; Anton- FRANZ Anton! Schweige von Anton! Den Hals breche ich ihm! LIESCHEN Wenn Anton Sie nicht früher erwürgt. FRANZ Mich? Der Laffe der? LIESCHEN Mein Anton ist kein Laffe; er ist gar sehr verliebt in mich. Und er wird ein Riese, wenn ich es verlange. Daß Sie es nur wissen, das ganze Dorf ist bereit, Ihnen den Hals zu brechen. Für mich, ich lache dazu. (ins Haus ab). FRANZ (allein) Alle Wetter! Eine volle Breitseite gibt mir das Mädel, und ich Dummkopf streiche die Segel. XVI. SZENE Franz, Schulze (aus dem Hause). FRANZ Höre, deine Tochter ist etwas lebhafter Natur; aber ich heirate sie trotzdem. Den dummen Amtmann habe ich auch nicht angetroffen. Freund, mich hungert und dürstet. Nüchtern bin ich noch. SCHULZE (bei sich) Nüchtern ? FRANZ Ja! SCHULZE Armer Narr! Sein Kopf! Das kommt von Steuerruder. FRANZ Denn, was ist mit meinem Frühstück? SCHULZE Verzeihen Sie, wir frühstückten soeben. FRANZ Was? Ohne mich zu erwarten ? Das ist grob! SCHULZE Herr Spiess, Ihr Wohl liegt mir am Herzen. Doch- nehmen Sie s nicht übel,- so kann aus der Hochzeit nichts werden. FRANZ Und warum denn nicht? SCHULZE Mein Herr! Einem Fieberkranken kann ich meine Tochter nicht geben. FRANZ Wer hat s Fieber? SCHULZE Sie, mein Herr! Sie sprechen ganz konfus und Ihr Gedächtnis ist weg. Sie wissen nicht mehr, daß Sie schon gefrühstückt, daß Sie meiner Tochter entsagt, und können nicht einmal bestimmen, ob Sie im Meere oder in einem Graben gelegen sind. FRANZ Ihr seid alle wahnsinnig! XVII. SZENE Vorige. Amtmann. AMTMANN Domine Spiess, Domine Spiess! FRANZ Was ist nun schon wieder? AMTMANN Sie verließen mich so schnell. Ein kleines Versehen hat sich eingeschlichen. FRANZ Wer sind Sie denn? AMTMANN Wie Sie sich verstellen. Der Amtmann bin ich, der Ihnen soeben 1.200 Thaler heraushändigte. FRANZ Zwölfhundert Thaler? Mir? AMTMANN In vollwichtigen Golde. Hier, mein Herr, ist Ihre Quittung. FRANZ Ich beginne zu begreifen! Betrügen wollt Ihr mich. Keinen roten Heller empfing ich. AMTMANN Herr Spiess, an mir, an dem Amtmann wollen Sie sich vergreifen? SCHULZE Ruhig, Herr Amtmann! Der arme Mensch ist verrückt. AMTMANN Ein Betrüger ist er, den ich auf die Folter ziehen lasse. FRANZ Das wagt ihr nicht! XVIII. SZENE Vorige. Lieschen (aus dem Hause). Anton mit Bauern (aus dem Dorfe). SCHULZE Kommt näher! Kommt näher! Hier, gleichsam vor Gericht, erkläre ich, daß du jenen Menschen nicht heiraten sollst. AMTMANN In den Kerker mit ihm! LIESCHEN Aber sein Sohn jammert mich. SCHULZE Ah, Schande ! Auch ein Sohn von ihm ist vorhanden? FRANZ Seid Ihr des Teufels? AMTMANN Wer sein eigenes Blut verleugnet, warum sollte er den Empfang des Geldes bekennen ?- O Unmensch ! - Was entdecke ich ? Erst trug er eine Binde über dem linken Auge und nun hat er das rechte verhüllt! SCHULZE Richtig! ANTON Ein Spion ist er! AMTMANN Vor Gericht mit ihm! FRANZ Berührt mich nicht, oder Ihr seid des Todes! N. 9. Quintett und Chor AMTMANN Packt ihn, führt ihn vor Gericht! BAUERN Packt ihn, uns entkömmt er nicht! FRANZ Haltet, mich bezwingt ihr nicht! BAUERN Bringt ihn vor Gericht! LIESCHEN, ANTON, SCHULZE Haltet, hört was Klugheit spricht. Laßt ihn friedlich von hier wandeln, Wenn er frei entsagt der Braut; Nach Gefallen mög er handeln... LIESCHEN ...ist mir Anton angetraut. ANTON ...ist mir Lieschen angetraut. SCHULZE ...ist das junge Paar getraut. FRANZ Alle Wetter! Wollt ihr schweigen? Fest bestimmt bleibt meine Wahl. Über Berge soll ich steigen, Laufen soll ich noch einmal? Nein, der Braut entsag ich nicht! LIESCHEN, ANTON, SCHULZE Nicht? So führt ihn vor Gericht! SCHULZE Wer ersetzt zwölfhundert Thaler? Wichtig Gold bezahlte ich. Wer verbürgt sich, wer ist Zahler? Niemand zahlt, verbürgert sich. AMTMANN Wohl, so führt ihn vor Gericht! Packt ihn, usw. FRANZ Haltet, mich bezwingt, usw. BAUERN Packt ihn, usw. Franz Spiess wird mit Gewalt abgeführt. Alle entfernen sich bis auf Lieschen und den Schulzen. XIX. SZENE Schulze. Lieschen. SCHULZE Ich bin doch neugierig, ob sie ihn zwingen. LIESCHEN Für alle Fälle bin ich nun seiner los. Was sollte ich auch mit einem Mann, der am Abend vergäße, daß er am Morgen mir angetraut wurde? SCHULZE So ist es. Anton wird dein Mann. LIESCHEN Hilf Himmel ! Er entkam ihnen schon. SCHULZE Unglaublich! Und wie friedlich er daher geht. FRIEDRICH War mir doch, als hörte ich hier Lärm. XX. SZENE Vorige. Friedrich (mit einem Geldsack). SCHULZE Herr Spiess, Sie sind für die Gesellschaft gefährlich. FRIEDRICH Was sagen Sie? SCHULZE Warum wollten Sie den Amtmann um zwölfhundert Thaler übertrügen? Ist das in Algier Sitte? FRIEDRICH Ich verstehe Sie nicht. SCHULZE Warum verleugnen Sie Ihren Sohn sogar? Dies haben Sie vermutlich von den Seeräubern gelernt? FRIEDRICH Das tat ich? Freund, Sie verkennen mich. SCHULZE Nur zu gut kenne ich Sie, wenn Sie auch bald das rechte, bald das linke Auge verbinden. FRIEDRICH Ach Gott, wie sprechen Sie! SCHULZE Herr Spiess! Bekennen, bereuen Sie, und nicht ferner soll man Sie verfolgen. FRIEDRICH Ich schwöre, daß ich kein Wort Ihrer Rede begreife. SCHULZE Dann gehen Sie bei lebendigem Leibe um, oder zwei Spiesse treiben hier ihr Wesen. XXI. SZENE Vorige. Anton (herbeieilend). ANTON Freude, Entzücken ! Gottlob, er steht hier. Lieschen, Herr Spiess, der unglückliche Herr Spiess hat vor Gericht dir förmlich entsagt. Mein Herr, Sie heißen? FRIEDRICH Friedrich Spiess. ANTON Und Ihr Bruder nennt sich? FRIEDRICH Franz Spiess. ANTON Franz Spiess ist hier. SCHULZE Hier? FRIEDRICH Was? Mein Bruder? Mein totgeglaubter Bruder? ANTON Lebt! Die Unterschrift der Quittung hob den Irrtum auf. Er befindet sich in Ihrer Nähe. FRIEDRICH Ja, aber !Wo ist er? Wo? ANTON Schaut, da ist er. XXII. SZENE Vorige. Amtmann. Landleute. Franz (stürzt hervor und sinkt seinem ihm entgegen eilenden Bruder in die Arme). FRANZ Friedrich ! FRIEDRICH Franz! (Umarmung). N. 10. Schlußchor Die Brüder haben sich gefunden, O seht das frohe Brüderpaar! O seht, o seht die Liebenden vereinet, Geleitet sie zum Traualtar! Hoch leben Bräutigam und Braut! Die Brüder leben hoch! X. SZENE Friedrich. Der Schulze (aus dem Hause mit Wein, Brot und Käse). SCHULZE Willkommen, Herr Spiess! FRIEDRICH Sei gegrüßt , lieber Freund! SCHULZE Sind Sie wieder da? FRIEDRICH O, wie glücklich bin ich, wieder hier zu sein. Verändert freilich, doch das tut nichts zur Sache. In Frieden und Eintracht wollen wir unsere Tage verleben. SCHULZE O Herr Spiess, ich wünsche nichts mehr.- Das Frühstück ist schon bereitet. FRIEDRICH Nein....Wie zuvorkommend, liebenswürdig Sie sind! Sie beschämen mich. (Umarmung). SCHULZE Lassen Sie uns ein Gläschen leeren. Auf Ihre glückliche Rückkunft! (Sie trinken). FRIEDRICH Ach! So selige Stunden erlebe ich, nachdem ich einen ganzen Tag lang tödlich verwundet in einem Graben lag! SCHULZE In einem Graben ? Verzeihen Sie, gibt es auch im Meere Gräben? FRIEDRICH Nicht doch; in einem finstern Walde stürzte ich- SCHULZE Ich begreife. In Algier? FRIEDRICH In Algier? Wie kommen Sie nach Algier? SCHULZE Verzeihen Sie, bester Herr Spiess, ich dachte- ich glaubte nur- noch ein Gläschen! (bei sich ) Der Schlag auf den Kopf macht ihn verwirrt. Ich muß nur schweigen, um ihn nicht auf s Neue toll zu machen.- (zu Friedrich ) Darf ich bitten? FRIEDRICH Unsere Freundschaft soll leben! SCHULZE Soll leben! Soll leben! Soll leben! (Sie trinken). Wie freut mich ihre Veränderung! FRIEDRICH Ja, ich war ein brausender Tollkopf, aber jetzt bin ich auch sanft und gut. SCHULZE Wie wird meine Tochter diese Nachricht erfreuen! Aus Ihrem Munde soll sie die frohe Botschaft vernehmen. Doch unser Gast bleiben Sie, bei uns sollen Sie wohnen, darauf bestehe ich. Auf Wiedersehen, bester Freund Spiess. FRIEDRICH und SCHULZE Soll leben, soll leben, soll leben! (Der Schulze tritt ab). FRIEDRICH (allein) Welche Güte! Welche Offenheit! Sein Gast soll ich sein, wohnen soll ich bei ihm, zum Frühstücken nötigt er mich ordentlich, mich, dessen Namen er kaum kennt. Es fehlt jetzt nur, daß eine Jungfrau erschiene, die mich mit Gewalt heiraten wollte. XI. SZENE Friedrich. Lieschen (aus dem Hause). LIESCHEN Herr Spiess! Sagen Sie nichts. Mein Vater sagte mir, Sie hätten sich ganz verändert. Ich wage es daher, mich aufrichtig an Sie zu wenden. Sehen Sie- daß Sie viel älter sind als ich bin, hat eben nichts zu bedeuten, und- daß Sie nur ein Auge aus dem Felde zurückbringen, läßt sich gewöhnen; allein- vergeben Sie, - allein ein anderer Umstand- kann man denn der Liebe widerstehen ?- Bester, teurester Herr Spiess ! Was Sie auch einwenden mögen, Hochzeit muß gehalten werden. FRIEDRICH Da haben wir s! Liebes Kind, solche Schritte fordern Überlegung, und mit der Hochzeit wird es doch noch Zeit haben. LIESCHEN Sehr, recht sehr eilt es. Noch heute muß sie gefeiert werden, sonst sterbe ich gewiß. FRIEDRICH (bei sich) Fangen wollen die mich. (zu Lieschen ) Liebes Kind, ich habe bereits einen erwachsenen Sohn.- LIESCHEN Desto besser, desto besser! Warum sagten Sie das nicht gleich? Die Spiesse sterben also nicht aus und nichts steht meinem Wunsche mehr entgegen. Freue dich, Anton! FRIEDRICH Anton? LIESCHEN Anton, der schönste, der artigste Bursche im Dorfe. FRIEDRICH Ja? Warum heiraten Sie denn nicht diesen schönsten, diesen artigen Anton? LIESCHEN Ich wollte ja gerne- FRIEDRICH Liebes Kind! Ich will mit Ihrem Vater sprechen, ich will mit Anton sprechen. Alle Hindernisse will ich heben, die Ihrer Verbindung entgegenstehen. Ich gebe mein Wort darauf; auf Soldatenehre. LIESCHEN Bester, teuerster Herr Spiess! Vergeben und vergessen will ich, daß Sie so sehr mich quälten. Ich eile zu Anton, ihm von Ihrem Entschluß Nachricht zu bringen. Leben Sie wohl, Herr Spiess, recht wohl. (Sie will ins Dorf) XII. SZENE Friedrich, Amtmann. FRIEDRICH Die ärmste dauert mich! AMTMANN Der Beschreibung nach habe ich die Ehre, mit Herrn Spiess zu sprechen? FRIEDRICH Ja, ganz recht. Ich bin nicht wohl zu verkennen. Doch, mein Herr, wen habe ich die Ehre ?- AMTMANN Die Person der Gerechtigkeit, und die Gerechtigkeit in Person, den Amtmann des Ortes. FRIEDRICH Freut mich! AMTMANN Hochgepriesener Herr Spiess ! Im Namen der ganzen Gemeinde stehe ich hier, erstens Ihnen Glück zu wünschen zu deren auf dem Kriegesfelde verübten Großtaten, dann den unvergeßlichen Verlust Dero heldenmütigen Herrn Bruders zu beklagen und zu beweinen. Helden leben für den Augenblick und überlassen daher uns andern die Schreibereien und andere lästige Beschäftigungen. Teuerster aller Helden ! Weit entfernt, Dero Langmut zu mißbrauchen, enthalte ich mich, Ihnen eine langweilige Berechnung über die Verwaltung Ihres Eigentumes während Dero Abwesenheit vorzulegen und begnüge mich, Ihnen zwölfhundert Thaler in vollwichtigem Golde gehorsamst zu behändigen. FRIEDRICH Zwölfhundert Thaler? Mir? AMTMANN Ich bitte, diesen kleinen Zettel zu unterzeichnen. FRIEDRICH Nun, als Erbe meines Bruders kann ich das Geld wohl in Empfang nehmen. AMTMANN Und die Quittung unterschreiben. Das Amthaus ist ganz in der Nähe; bitte erlauben Sie, daß ich Sie im Triumph auf das Capitol führe. (Beide ab, untergefaßt). XIII. SZENE Lieschen, Anton. ANTON Verdammter Franz Spiess! Verdammt! LIESCHEN Anton ! Der Spiess hat hier, auf dieser Stelle mir förmlich entsagt. ANTON Sicher und gewiß? LIESCHEN Auf Soldatenehre gelobte er. ANTON Wie kam es, daß er so schnell sich besann? LIESCHEN Meine Worte, meine Tränen rührten ihn. Nein, böse ist er nicht, nur scheint er gern, etwas zu neckern. Erst vor kurzem gestand er mir, daß er Vater eines erwachsenen Sohnes sei. ANTON So sind wir ja am Ziele unserer Wünsche LIESCHEN Im Himmel auf Erden! N. 7. Duett LIESCHEN Nur Dir will ich gehören, Bestehen soll der Schwur. ANTON Und unser Glück nicht stören Des kleinstens Zweifels Spur. LIESCHEN, ANTON Dem Schützer treuer Seelen Sei süßer Dank geweiht. Bei dir, was kann mir fehlen? Was fehlt der Seligkeit? XIV. SZENE Vorige. Franz. FRANZ Nun ist meine Geduld am Ende! LIESCHEN Bester, teuerster Herr Spiess! ANTON (staunend) Lieschen ! - LIESCHEN Guter, freundlicher, lieber Herr Spiess !- FRANZ So ist s recht! An mich verwende deine Zärtlichkeit. LIESCHEN Sagten sie nicht soeben, daß Sie meine Verbindung mit Anton wünschen? FRANZ Ich heirate dich, was kümmert mich Anton! N. 8. Terzett LIESCHEN Wagen Sie, Ihr Wort zu brechen? ANTON Nicht, erfüllen sein Versprechen. LIESCHEN Sieht dem Ehrenmann dies gleich? ANTON Herr! Das ist ein schlechter Streich. FRANZ Schweiget, ihr macht schlechte Streiche! Wer versprach, wer gab sein Wort? Auseinander; Lieschen, weiche, Teufelsjunge, pack dich fort! ANTON Nichts soll mich von Lieschen trennen, Sehen Sie, ich fürchte nicht. LIESCHEN Darf Soldat sich jener nennen, Der das Wort der Ehre bricht? FRANZ Alle Wetter! Wollt ihr schweigen? Trennet euch, noch ist es Zeit. Den Soldaten euch zu zeigen Ist der tapfre Spiess bereit. LIESCHEN Anton,... ANTON Lieschen,... LIESCHEN, ANTON ... laß uns Abschied nehmen Nur für einen Augenblick. FRANZ Wollt ihr ewig Abschied nehmen? Bursche geh , komm nie zurück. LIESCHEN Seine Wut will ich bezähmen, Geh , sein Fieber kehrt zurück. ANTON Doch, des Tollen Wut zu zähmen, Kehrt dein Retter bald zurück. FRANZ Meine Wut kann nichts bezähmen, Eilst du nicht im Augenblick. (Anton enfernt sich). XV. SZENE Lieschen, Franz. LIESCHEN Teuerster Herr Spiess! Wenn Sie auch öfter ein wenig toll sich gebärden, ich fürchte mich gleichwohl nicht vor Ihnen ; Anton- FRANZ Anton! Schweige von Anton! Den Hals breche ich ihm! LIESCHEN Wenn Anton Sie nicht früher erwürgt. FRANZ Mich? Der Laffe der? LIESCHEN Mein Anton ist kein Laffe; er ist gar sehr verliebt in mich. Und er wird ein Riese, wenn ich es verlange. Daß Sie es nur wissen, das ganze Dorf ist bereit, Ihnen den Hals zu brechen. Für mich, ich lache dazu. (ins Haus ab). FRANZ (allein) Alle Wetter! Eine volle Breitseite gibt mir das Mädel, und ich Dummkopf streiche die Segel. XVI. SZENE Franz, Schulze (aus dem Hause). FRANZ Höre, deine Tochter ist etwas lebhafter Natur; aber ich heirate sie trotzdem. Den dummen Amtmann habe ich auch nicht angetroffen. Freund, mich hungert und dürstet. Nüchtern bin ich noch. SCHULZE (bei sich) Nüchtern ? FRANZ Ja! SCHULZE Armer Narr! Sein Kopf! Das kommt von Steuerruder. FRANZ Denn, was ist mit meinem Frühstück? SCHULZE Verzeihen Sie, wir frühstückten soeben. FRANZ Was? Ohne mich zu erwarten ? Das ist grob! SCHULZE Herr Spiess, Ihr Wohl liegt mir am Herzen. Doch- nehmen Sie s nicht übel,- so kann aus der Hochzeit nichts werden. FRANZ Und warum denn nicht? SCHULZE Mein Herr! Einem Fieberkranken kann ich meine Tochter nicht geben. FRANZ Wer hat s Fieber? SCHULZE Sie, mein Herr! Sie sprechen ganz konfus und Ihr Gedächtnis ist weg. Sie wissen nicht mehr, daß Sie schon gefrühstückt, daß Sie meiner Tochter entsagt, und können nicht einmal bestimmen, ob Sie im Meere oder in einem Graben gelegen sind. FRANZ Ihr seid alle wahnsinnig! XVII. SZENE Vorige. Amtmann. AMTMANN Domine Spiess, Domine Spiess! FRANZ Was ist nun schon wieder? AMTMANN Sie verließen mich so schnell. Ein kleines Versehen hat sich eingeschlichen. FRANZ Wer sind Sie denn? AMTMANN Wie Sie sich verstellen. Der Amtmann bin ich, der Ihnen soeben 1.200 Thaler heraushändigte. FRANZ Zwölfhundert Thaler? Mir? AMTMANN In vollwichtigen Golde. Hier, mein Herr, ist Ihre Quittung. FRANZ Ich beginne zu begreifen! Betrügen wollt Ihr mich. Keinen roten Heller empfing ich. AMTMANN Herr Spiess, an mir, an dem Amtmann wollen Sie sich vergreifen? SCHULZE Ruhig, Herr Amtmann! Der arme Mensch ist verrückt. AMTMANN Ein Betrüger ist er, den ich auf die Folter ziehen lasse. FRANZ Das wagt ihr nicht! XVIII. SZENE Vorige. Lieschen (aus dem Hause). Anton mit Bauern (aus dem Dorfe). SCHULZE Kommt näher! Kommt näher! Hier, gleichsam vor Gericht, erkläre ich, daß du jenen Menschen nicht heiraten sollst. AMTMANN In den Kerker mit ihm! LIESCHEN Aber sein Sohn jammert mich. SCHULZE Ah, Schande ! Auch ein Sohn von ihm ist vorhanden? FRANZ Seid Ihr des Teufels? AMTMANN Wer sein eigenes Blut verleugnet, warum sollte er den Empfang des Geldes bekennen ?- O Unmensch ! - Was entdecke ich ? Erst trug er eine Binde über dem linken Auge und nun hat er das rechte verhüllt! SCHULZE Richtig! ANTON Ein Spion ist er! AMTMANN Vor Gericht mit ihm! FRANZ Berührt mich nicht, oder Ihr seid des Todes! N. 9. Quintett und Chor AMTMANN Packt ihn, führt ihn vor Gericht! BAUERN Packt ihn, uns entkömmt er nicht! FRANZ Haltet, mich bezwingt ihr nicht! BAUERN Bringt ihn vor Gericht! LIESCHEN, ANTON, SCHULZE Haltet, hört was Klugheit spricht. Laßt ihn friedlich von hier wandeln, Wenn er frei entsagt der Braut; Nach Gefallen mög er handeln... LIESCHEN ...ist mir Anton angetraut. ANTON ...ist mir Lieschen angetraut. SCHULZE ...ist das junge Paar getraut. FRANZ Alle Wetter! Wollt ihr schweigen? Fest bestimmt bleibt meine Wahl. Über Berge soll ich steigen, Laufen soll ich noch einmal? Nein, der Braut entsag ich nicht! LIESCHEN, ANTON, SCHULZE Nicht? So führt ihn vor Gericht! SCHULZE Wer ersetzt zwölfhundert Thaler? Wichtig Gold bezahlte ich. Wer verbürgt sich, wer ist Zahler? Niemand zahlt, verbürgert sich. AMTMANN Wohl, so führt ihn vor Gericht! Packt ihn, usw. FRANZ Haltet, mich bezwingt, usw. BAUERN Packt ihn, usw. Franz Spiess wird mit Gewalt abgeführt. Alle entfernen sich bis auf Lieschen und den Schulzen. XIX. SZENE Schulze. Lieschen. SCHULZE Ich bin doch neugierig, ob sie ihn zwingen. LIESCHEN Für alle Fälle bin ich nun seiner los. Was sollte ich auch mit einem Mann, der am Abend vergäße, daß er am Morgen mir angetraut wurde? SCHULZE So ist es. Anton wird dein Mann. LIESCHEN Hilf Himmel ! Er entkam ihnen schon. SCHULZE Unglaublich! Und wie friedlich er daher geht. FRIEDRICH War mir doch, als hörte ich hier Lärm. XX. SZENE Vorige. Friedrich (mit einem Geldsack). SCHULZE Herr Spiess, Sie sind für die Gesellschaft gefährlich. FRIEDRICH Was sagen Sie? SCHULZE Warum wollten Sie den Amtmann um zwölfhundert Thaler übertrügen? Ist das in Algier Sitte? FRIEDRICH Ich verstehe Sie nicht. SCHULZE Warum verleugnen Sie Ihren Sohn sogar? Dies haben Sie vermutlich von den Seeräubern gelernt? FRIEDRICH Das tat ich? Freund, Sie verkennen mich. SCHULZE Nur zu gut kenne ich Sie, wenn Sie auch bald das rechte, bald das linke Auge verbinden. FRIEDRICH Ach Gott, wie sprechen Sie! SCHULZE Herr Spiess! Bekennen, bereuen Sie, und nicht ferner soll man Sie verfolgen. FRIEDRICH Ich schwöre, daß ich kein Wort Ihrer Rede begreife. SCHULZE Dann gehen Sie bei lebendigem Leibe um, oder zwei Spiesse treiben hier ihr Wesen. XXI. SZENE Vorige. Anton (herbeieilend). ANTON Freude, Entzücken ! Gottlob, er steht hier. Lieschen, Herr Spiess, der unglückliche Herr Spiess hat vor Gericht dir förmlich entsagt. Mein Herr, Sie heißen? FRIEDRICH Friedrich Spiess. ANTON Und Ihr Bruder nennt sich? FRIEDRICH Franz Spiess. ANTON Franz Spiess ist hier. SCHULZE Hier? FRIEDRICH Was? Mein Bruder? Mein totgeglaubter Bruder? ANTON Lebt! Die Unterschrift der Quittung hob den Irrtum auf. Er befindet sich in Ihrer Nähe. FRIEDRICH Ja, aber !Wo ist er? Wo? ANTON Schaut, da ist er. XXII. SZENE Vorige. Amtmann. Landleute. Franz (stürzt hervor und sinkt seinem ihm entgegen eilenden Bruder in die Arme). FRANZ Friedrich ! FRIEDRICH Franz! (Umarmung). N. 10. Schlußchor Die Brüder haben sich gefunden, O seht das frohe Brüderpaar! O seht, o seht die Liebenden vereinet, Geleitet sie zum Traualtar! Hoch leben Bräutigam und Braut! Die Brüder leben hoch! (libretto Georg Ernst von Hofmann) Schubert,Franz/Die Zwillingsbrüder
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3209.html
Une place de village. — À gauche la maison de Guillot ; à droite, l’entrée d’une grange devant laquelle se trouve un gros arbre dont le pied forme banc de gazon ; une petite table rustique devant la maison. Scène PREMIÈRE GUILLOT, DENISE Denise est debout auprès de l’arbre, elle est pensive. — Guillot entre par la gauche. GUILLOT, brusquement. Eh bien ! qu’est-ce que tu fais là, plantée comme une image ? DENISE Moi, mon cousin, je ne fais rien. GUILLOT Je le vois bien !… à quoi que tu penses ? DENISE Dame ! mon cousin… GUILLOT À pas grand’chose de bon, bien sûr. Les poules ont-elles à manger seulement ? je parie que tu ne leur z’as pas encore donné leur grain d’aujourd’hui ! DENISE Non, mon cousin, mais… GUILLOT Là ! qu’est-ce que je disais !… As-tu fini de tricoter la paire de bas que tu as commencée avant-z’hier ? DENISE Oh ! pour ça non, mon cousin… GUILLOT J’en étais sûr ! et il est déjà sept heures du matin ! — Mais quoi que t’as fait aujourd’hui, je vous le demande ?… À quoi que tu passes ton temps ? à dormir debout, à rêvasser comme une demoiselle !… ça n’peut pas marcher comme ça, d’abord !… avec ta mine triste à porter le diable en terre… DENISE Oui, mon cousin… RONDEAU. GUILLOT Que dirait l’oncle Mathurin, S’il te voyait l’air si chagrin ? Toi qui jadis toujours rieuse, Étais d’ici la plus joyeuse ! Allons, je veux te voir soudain Riante, gaie, heureuse, enfin ! GUILLOT À quoi passes-tu la journée ? Trouverai-je en rentrant la basse-cour gavée ? DENISE Oui, mon cousin. GUILLOT As-tu rentré dans l’écurie Le foin ? As-tu mené les bœufs dans la prairie ? DENISE Oui, mon cousin. GUILLOT Et la soupe est-elle trempée ? As-tu mis au grenier la luzerne coupée ? DENISE Oui, mon cousin. GUILLOT Trouverai-je enfin, je te prie, Tout en ordre en rentrant dans notre métairie ? DENISE Oui, mon cousin. GUILLOT Alors, tu dois être contente ? Pourquoi donc n’as-tu plus la mine souriante ? Que dirait l’oncle Mathurin S’il te voyait, etc., etc., etc. GUILLOT Tu ne fais rien depuis deux heures Eh bien !… en vérité, l’on dirait que tu pleures ! DENISE, s’essuyant les yeux. Non, mon cousin. GUILLOT Ne suis-je pas la bonté même ? Et, pour toi, ma douceur n’est-elle pas extrême ? DENISE Si, mon cousin. GUILLOT Alors, tâche donc de me dire Pourquoi jamais chez nous l’on ne te voit sourire ? DENISE Dame, mon cousin. GUILLOT Allons, j’entends que tout de suite Tu sois gaie, et je veux te voir rire au plus vite, DENISE, souriant. Oui, mon cousin. GUILLOT Je suis content, à la bonne heure ! Mais je me fâcherai désormais si l’on pleure. Que dirait l’oncle Mathurin, Etc., etc., etc. GUILLOT Voyons, dépêche-toi… va donner la becquée aux poules et puis finis ta paire de bas, et puis repasse le linge de la lessive, et plus vite que ça, ou sinon… DENISE, effrayée. Oui, mon cousin… Elle se sauve. Scène II GUILLOT, seul. Quand Denise est partie, Gaillet se met à rire en regardant le public — puis d’une voix très-douce. J’ai l’air de croquemitaine, n’est-ce pas ? quand je parle à cette jeunesse… c’est exprès… c’est pour de rire ! Je tâche de l’échigner à force de la faire travailler… c’est bon pour les filles, ça… il n’y a rien qui les abrutit comme la fatigue ! et ça les empêche de penser à mal… et celle-là, je serais si désolé de la voir mal tourner !… car enfin c’est ma petite cousine, puisqu’elle est la nièce de mon oncle Mathurin ; c’est comme mon enfant, puisqu’elle est orpheline, et que son oncle, le mien, le père Mathurin, me l’a confiée quand il est parti pour Paris… Jusqu’à présent je n’en avais jamais eu que de la satisfaction, quand, il y a quinze jours, en passant du côté de la poste, je la vois qui mettait une lettre dans la boîte… Je me dis tout de suite bien sûr, c’est à Grévin qu’elle écrit. Il a dansé neuf rondes avec elle, dimanche soir à l’assemblée, avant de retourner à son village… Bien sûr, c’est à Grévin qu’elle écrit !… aussi, je vous demande un peu pourquoi qu’on y a appris à écrire !… Est-ce qu’une fille devrait savoir de ces choses-là ? mais c’était une lubie de notre oncle Mathurin, il a tenu à ce que j’avions de l’instruction !… Enfin, v’là Denise qui rentre ; j’étais furieux… je lui fais des misères… elle se met à pleurer… moi, je ne sais pas résister à ses pleurs d’abord, mais n’importe, je prends mon courage à quatre mains, et je lui dis bravement Mademoiselle, vous avez écrit à Grévin !… Elle me dit que non… je lui dis que si, et que j’ai vu la lettre ! Ah !… eh bien, croiriez-vous que je n’ai jamais pu faire avouer à cette obstinée-là qu’elle avait écrit à Grévin ?… Oh ! c’est menteur, ces petites filles !… Et puis, faut-il qu’elle soit godiche de se mettre à avoir des idées pour un gueux comme ça ?… car c’est un gueux, Grévin, savez-vous, un vrai gueux, un plat gueux, pas autre chose qu’un gueux ! Si, encore autre chose, un enjoleux. Et je ne veux pas qu’elle soit malheureuse, moi, parce qu’enfin c’est une brave fille, et c’est elle qu’a soigné ma pauvre mère dans sa dernière maladie, pendant que j’étais garçon de ferme, à cinq lieues d’ici ; et ces choses- là ça ne s’oublie pas ; aussi si jamais… je ne te dis que, ça… vois-tu, Denise… Voyons un peu si elle a fait ce que je lui ai dit. Il rentre dans la grange. Scène III CATHERINE, FANCHETTE Elles entrent bras dessus, bras dessous, par le fond à gauche. FANCHETTE Et alors donc, vous me disiez ?… CATHERINE Je vous disais que je voudrais devenir une madame. FANCHETTE Et moi donc ! si je pouvais trouver un riche parti, pour me dédommager un peu de feu mon époux ! CATHERINE Tu l’aimais bien, pourtant… FANCHETTE Sans doute, mais ce n’était qu’un paysan. Crois-moi, ma chère, n’épouse jamais qu’un homme huppé. CATHERINE Oh ! si un monsieur voulait de moi !… FANCHETTE C’est pas les amoureux qui nous manquent. CATHERINE Non… c’est l’argent qui manque aux amoureux. FANCHETTE Ainsi, il y a ce grand dadais de Guillot… CATHERINE Le neveu du père Mathurin ? FANCHETTE Je suis sûre qu’il est amoureux de moi ! CATHERINE Tiens, franchement, je crois plutôt que c’est de moi… FANCHETTE Pourtant, c’est bien à moi qu’il fait la cour ! CATHERINE A moi aussi, toujours ! A preuve que, l’autre matin, tandis que j’étions à l’abreuvoir, il m’a flanqué un grand coup de poing dans le dos, que j’ai manqué de dévaler dans l’eau… C’est ça, une marque d’amour ! FANCHETTE Eh bien ! et moi donc, l’autre soir, à la veillée, comme j’allais pour m’asseoir, il m’a retiré ma chaise et je suis tombée sur… le plancher, ah ! qu’est-ce que tu dis d’çà, toi. Oh ! après ça, va, je n’y tiens pas… si tu le veux, je te le cède. CATHERINE Pas du tout, moi, je t’en fais cadeau. FANCHETTE Qu’est-ce que j’en ferais ? Il n’a pas le sou ! CATHERINE C’est bien pour ça que je ne l’encourage point. FANCHETTE Et puis, il est trop doux on n’aurait pas de plaisir à le battre. CATHERINE Le fait est qu’il ne ressemble guère à mon premier mari, qui, hélas ! me… FANCHETTE Ah bah !… est-ce que ?… I CATHERINE Mon cher mari quelquefois s’emportait, Il me battait, me battait, me battait. (Bis.) Moi, je pleurais, je pleurais, je pleurais, Et jour et nuit, hélas je soupirais… Voyant mes pleurs couler, Dans sa rage inhumaine, Loin de me consoler Il riait de ma peine, Et plus je pleurais, plus il me battait ! (Bis.) FANCHETTE, parlé. Ah bien, chez nous, c’était tout le contraire ! II Soir et matin, c’est moi qui m’emportais, Je le battais, le battais, le battais. Il suppliait, il tremblait, il jurait, Et jour et nuit à mes pieds soupirait. En vain pour m’apaiser Il devenait plus tendre, Je gardais le baiser Qu’il eût voulu reprendre, Et plus il criait, plus je le battais ! Scène IV Les Mêmes, GUILLOT. Il sort de la grange tenant un broc de vin. GUILLOT Mais où diable peut-elle être, cette enragée-là ? je vous le demande… la v’là encore partie… C’est égal, il est bon le petit vin du père Mathurin, il se laisse boire. CATHERINE Tiens ! quand on parle du soleil… Bonjour, Guillot. GUILLOT Bonjour, Catherine ; bonjour, Fanchette. FANCHETTE Qu’est-ce que vous avez donc, Guillot ? (Bas à Catherine.) Il a l’air plus bête que de coutume. Elles rient. GUILLOT, riant, à part. C’est gai, les jeunesses ! CATHERINE C’est l’effet du vin. GUILLOT Le vin ? Oh ! non, c’est l’inquiétude. Il pose son broc sur la table. FANCHETTE Et de quoi donc ? GUILLOT Voilà plus de quinze jours que j’ai écrit à mon oncle Mathurin, et je ne vois pas arriver sa réponse… Il passe entre les deux femmes. FANCHETTE Dame ! vous ne lui écrivez jamais que pour lui demander quelque chose… GUILLOT Oh ! ça… bien sûr que quand je lui écris, c’est pas pour lui faire des cadeaux ! CATHERINE Lui en avez-vous soutiré de l’argent, à ce pauvre homme ! GUILLOT Pauvre, lui ! (Riant bêtement.) Oh ! oh ! oh ! FANCHETTE, l’imitant en se moquant de lui. Oh ! oh ! Rit-il bêtement, ce gaillard-là ! GUILLOT, à part. C’est gai, les jeunesses !… (Haut.) Mais, mes pauvres chattes, mon oncle est plus riche, à lui tout seul, que tout le village réuni. FANCHETTE IL n’a pas de biens au soleil. GUILLOT C’est vrai… mais il a des écus, ce qui vaut mieux… et il faut croire que son sac n’a pas de fond… car ce qu’il y a de sûr, c’est que jusqu’à présent, il ne m’en a jamais refusé… Après ça, c’est tout naturel il a de quoi, moi, je n’ai rien… mais c’est égal, cette fois, je ne sais pas s’il m’accordera… CATHERINE Vous lui avez encore demandé quelque chose ! GUILLOT Toujours !… mais ce coup-ci, la demande est forte et je crains bien… CATHERINE S’il pouvait vous donner de l’esprit, mon garçon, ça serait un fameux cadeau !… GUILLOT Ah ! que vous êtes drôle, Catherine ! CATHERINE L’est pas comme vous, alors ; car vous ne l’êtes guère ! GUILLOT C’est gai, les jeunesses !… Scène V Les Mêmes, DENISE. DENISE Mon cousin !…mon cousin !… GUILLOT, durement. Ah ! te voilà, toi !… d’où que tu viens encore ? qu’est-ce que tu veux ?… voyons, parleras-tu ?… DENISE Comme je passais du côté de la poste… GUILLOT Du côté de la poste !… tu y passes ben souvent, du côté de la poste ! qu’est-ce que tu y allais faire ? DENISE Dame ! mon cousin… GUILLOT Hum ! mauvaise herbe ! après, voyons ? DENISE Eh ! bien, il y a l’homme qui m’a appelée pour me remettre une lettre… GUILLOT De Grévin, je parie !… DENISE Non, mon cousin… GUILLOT Ah ! petite menteuse !.. oùs qu’elle est cette lettre ?… je veux la voir ! DENISE La v’là, mon cousin, je vous l’apporte… elle est pour vous… GUILLOT Pour moi ?… ah ! c’est différent ! FANCHETTE C’est de votre oncle, peut-être ? GUILLOT, ému. Oui, ça vient de Paris ! DENISE, à part. De mon oncle Mathurin ! Oh ! mon Dieu ! il lui écrit à lui aussi… pourvu qu’il ne lui dise pas… Sauvons-nous. Elle entre dans la grange. Scène VI Les Mêmes, moins DENISE. TRIO. FANCHETTE Eh bien, Guillot, quoi !… vous ne lisez pas ? CATHERINE Mais d’où vient donc tant d’embarras ? GUILLOT, à part. Je n’ose !… Si dans cette lettre Pour le consentement que j’osais me promettre, J’allais rencontrer un refus ! FANCHETTE Assurez-vous-en donc, vous ne tremblerez plus. GUILLOT C’est juste, ouvrons ! Il ouvre la lettre et lit « Mon cher neveu, » Ah quelle chance ! Cela commence Comme un aveu ! Lisant. « Mon cher neveu, dans ta lettre dernière, » Tu me demandes… » — Dieu ! que vois-je là ? CATHERINE Quoi donc ? GUILLOT Ah ! c’est mon second père ! Il m’accorde encore cela ! FANCHETTE Mais quoi donc ? GUILLOT Tenez, lisez ! Ou plutôt, non, écoutez ! Il lit. « A tes désirs toujours docile, » Je t’ai souvent donné de l’or. » Ta demande serait désormais inutile, » Et pour qu’à l’avenir tu me laisses tranquille. » Je te donne en ce jour… FANCHETTE, CATHERINE. Il vous donne ? GUILLOT Un trésor. » FANCHETTE Un trésor ! CATHERINE Un trésor ! GUILLOT Je ne changerais pas mon sort, Contre celui du seigneur du village, Et ma femme, dans son ménage, Sera, comme une reine, heureuse et plus encore CATHERINE Un trésor ! FANCHETTE Un trésor ! ENSEMBLE. FANCHETTE, CATHERINE Un trésor ! le voilà, ma foi, En ce jour plus heureux qu’un roi ! Ah ! que ne suis-je la nièce De ce donneur de trésor ! Peut-être que sa tendresse Eût sur moi fait pleuvoir l’or ! Un trésor ! GUILLOT Quel trésor ! me voilà, ma foi, En ce jour plus heureux qu’un roi ! Ah ! que je me sens de tendresse Pour ce précieux trésor ! Je préfère ma richesse A toutes les mines d’or ! Un trésor ! GUILLOT Ah ! le cher oncle !… un trésor à moi ! un vrai trésor ! c’est à ne pas y croire ! FANCHETTE Un trésor !… Vraiment ce garçon n’a pas l’air si bête qu’on le croirait d’abord. CATHERINE Un trésor !… Quand on le considère, ce brave Guillot, il n’est vraiment pas si laid… FANCHETTE Il a les yeux vifs. CATHERINE Il a quelque chose dans le nez… GUILLOT Mais, alors, je vais pouvoir me marier comme je l’entends. FANCHETTE C’est ce que j’allais vous dire… CATHERINE Quand on est riche, n’est-ce pas, on choisit. GUILLOT C’est bien mon avis, et mon choix ne sera pas long. FANCHETTE Si on aime une blonde, on prend une blonde… CATHERINE Si on préfère les brunes, on prend une brune. GUILLOT Vous ne me laissez pas finir ma lettre. Il faut pourtant bien que je sache où il est, ce trésor… (Lisant.) « Sous le gros arbre, devant ta porte, ce soir, quand sonnera l’angelus… (Voyant les deux femmes qui le guettent.) Eh bien, sont-elles curieuses, donc !… ah ! le cher trésor ! et maintenant je veux boire à la santé de l’oncle Mathurin, et vous aussi vous boirez, et vous aussi. Eh ! Denise, des verres ! FANCHETTE, à part. Sous le gros arbre… on y sera !… CATHERINE, à part. Quand l’angelus sonnera… on y serai… GUILLOT, à part. Ce soir, ici, avec ma bêche… (Haut.) Eh ben, Denise ! des verres ! DENISE, entrant. Voilà, mon cousin ! Scène VII Les Mêmes, DENISE. Elle apporte trois gobelets. FANCHETTE et CATHERINE Donne !… c’est moi qui verserai ! FANCHETTE C’est moi ! CATHERINE C’est moi ! GUILLOT Allons, allons, ne nous disputons pas ! (Tendant son verre Denise.) Verse, Denise ! CHANSON A BOIRE. I Quand les moutons sont dans l’étable, Quand les poules sont au perchoir, Le dos au feu, le ventre à table, Près d’un ami, j’aime à m’asseoir. Si Dieu nous défendait de boire, Aurait-il fait le vin si bon ? Non ! Si l’eau nous pousse à l’humeur noire, Le vin dissipe notre ennui ! Oui ! Allons donc ! Buvons donc ! Si Dieu nous défendait de boire, Aurait-il fait le vin si bon ? Non ! II Quand j’ai soif, j’ai l’esprit morose ; Je suis stupid’, gauche et poltron ; Quand j’ai bu, je vois tout en rose, Quand j’ai bu, je suis un luron ! Il prend la taille de Catherine et celle de Fanchette. Si Dieu nous défendait de boire, Etc., etc. GUILLOT, un peu gris. Eh bien ! qu’est-ce que vous dites de ma chanson ?… Et mon vin, comment le trouvez-vous ? Ah ! ah ! ah ! je crois que j’en ai trop bu ! faut que j’aille faire quelques courses dans le village… Adieu, Fanchette ! (Il l’embrasse.) je ne te dis que ça !… Adieu, Catherine ! (Il l’embrasse.) je ne te dis que ça !… Ah ! ah ! ah !… Il sort. DENISE Il s’en va sans m’embrasser ! Elle rentre tristement dans la maison. Scène VIII CATHERINE, FANCHETTE. CATHERINE Ah ! vous vous laissez embrasser comme ça, vous ! FANCHETTE Ah ! c’est comme ça que vous vous défendez, vous ! CATHERINE Il paraît que vous en tenez pour Guillot, depuis qu’il est riche ! FANCHETTE On voit bien que son magot vous donne dans l’œil ! CATHERINE Parlez pour vous ! FANCHETTE Mais non ! CATHERINE Mais si ! FANCHETTE Mais non ! c’est-y pas vous qui me disiez tout à l’heure que vous voudriez être une madame ! CATHERINE Et vous donc qui demandiez un homme huppé. FANCHETTE Comme si on ne lisait point dans votre jeu ! CATHERINE Comme si je ne devinais point que c’est le trésor qui vous tente ! FANCHETTE Vous trouviez Guillot si bête ! CATHERINE C’est vous !… FANCHETTE C’est vous ! CATHERINE Mais non ! FANCHETTE Mais si ! CATHERINE Mais non ! TOUTES DEUX. Ah ! ah ! DUETTO. ENSEMBLE. Ah ! la fine mouche ! La sainte-nitouche ! Quel air innocent ! Je me tiens à quatre Pour ne pas la battre ! C’est irritant, C’est déplaisant, C’est agaçant ! CATHERINE Quand Guillot vous agace, Vous lui tendez la face ! FANCHETTE S’il vous prend dans ses bras, Vous n’le maltraitez pas ! CATHERINE Je vois bien que madame Voudrait d’venir sa femme. FANCHETTE Madame aurait l’esprit De l’choisir pour mari ! REPRISE DE L’ENSEMBLE. Ah ! la fine mouche ! La sainte-nitouche ! Quel air innocent ! Je me tiens à quatre Pour ne pas la battre ! C’est irritant, C’est déplaisant, C’est agaçant ! CATHERINE Vous aurez beau dire, Il faut, pour l’séduire, De certains attraits Qu’vous n’aurez jamais ! FANCHETTE Vous aurez beau faire, Il faut pour lui plaire, De certains appas, Que vous n’avez pas ! CATHERINE Guillot n’est point bête, La noce n’est point faite. FANCHETTE Et s’il a d’bons yeux, Il peut choisir mieux. CATHERINE Guillot, quoi qu’on dise, N’f’ra pas la sottise D’vous donner dès d’main Son cœur et sa main. ENSEMBLE. Elle enrage ! elle enrage ! Se montrant le poing. N’ajoute plus un mot Ou bien j’te dévisage ! Se jetant leurs sabots dans les jambes. Tiens ! tiens ! V’là mon sabot ! Se prenant aux cheveux. Quand on m’fâche, Moi j’arrache Les cheveux Et les yeux ! Tiens ! tiens ! tiens ! Elles s’arrachent leurs cornettes et leurs fichas et les jettent en l’air ; le garde champêtre parait au fond. Scène IX Les Mêmes, LE GARDE CHAMPÊTRE. LE GARDE CHAMPÊTRE, s’interposant et recevant les coups des deux côtés. Eh ben ! eh ben ! eh ben ! Deux femmes qui se disputent, ça ne s’est jamais vu dans la commune. CATHERINE et FANCHETTE Le garde champêtre ! CATHERINE, très-vite. Vous saurez, père Mathias… FANCHETTE, id. Faut que je vous dise… CATHERINE Que Guillot… FANCHETTE A reçu de son oncle Mathurin… CATHERINE Une lettre qui lui apprend… FANCHETTE Que sous le gros arbre qui est là… CATHERINE Devant sa porte… FANCHETTE Il trouvera ce soir. CATHERINE A l’heure de l’angelus… LE GARDE CHAMPÊTRE Quoi ? CATHERINE et FANCHETTE Chut ! on vient. FANCHETTE Venez avec nous, je vous dirai le reste ! Elles entraînent le garde champêtre, et tous trois sortent par la droite au fond. Scène X DENISE, seule. – Elle tient une lettre à la main et lit. « Je sais d’où vient ton chagrin, ma chère Denise… « c’est un mari qu’il te faut, un bon mari… » (Soupirant.) un mari ! — « Je me charge de te l’envoyer. — Viens t’asseoir au pied du gros arbre qui est devant votre porte, et quand l’angelus du soir sonnera… » — L’oncle Mathurin se moque de moi ! — Ce n’est pas un mari que je demande… à moins que… mais non, c’est Fanchette ou Catherine qu’il aime ! moi, je vois bien que je lui déplais ! (Regardant autour d’elle.) Voici la nuit et la cloche de l’angelus va sonner… j’ai bien envie de m’asseoir au pied de l’arbre pour voir si l’oncle Mathurin tiendra sa promesse !… On entend sonner la cloche de l’angelus. — Nuit complète. FINALE. DENISE Voici l’angelus qui sonne ; Le jour s’enfuit, Voici la nuit… Elle regarde autour d’elle. Je ne vois encore personne, Ne disons rien, Écoutons bien. Elle s’assied au pied de l’arbre. GUILLOT, sortant du hangar avec une bêche et une lanterne. Voici l’angelus qui sonne ; Le jour s’enfuit, Voici la nuit. Dirigeant la lumière de sa lanterne vers le fond du théâtre. Tout dort — je ne vois personne ; Ne disons rien Tout ira bien ! Il remonte vers le fond. FANCHETTE et CATHERINE, paraissant, l’une à droite et l’autre à gauche du théâtre, une lanterne à la main. Voici l’angelus qui sonne ; Le jour s’enfuit, Voici la nuit… Ne disons rien à personne, Écoutons bien ! Tout ira bien ! DENISE, s’endormant peu à peu. Ah ! comme je suis lasse ! GUILLOT, s’approchant de l’arbre. Voici la bonne place ! CATHERINE et FANCHETTE, cachant leurs lanternes sons leurs tabliers et se retirant sous le feuillage. C’est lui, gardons la place ! DENISE Malgré moi, je m’endors. GUILLOT, posant sa lanterne à terre et commençant à bêcher derrière l’arbre. C’est le nid aux trésors ! Denise s’est endormie. Corbleu ! morbleu ! j’ai beau creuser la terre, Je ne vois rien encor ! Il s’arrête et s’essuie le front. CATHERINE et FANCHETTE. Sachons nous taire ! GUILLOT Maudit trésor ! Où peut-il être ? Cherchons encor, Ici peut-être. Il s’approche près du banc. Que vois-je ? c’est Denise ! CATHERINE et FANCHETTE, à part. Comment ! voilà Denise ! GUILLOT Elle dort ! CATHERINE et FANCHETTE Elle dort ! GUILLOT. Et près d’elle peut-être est caché le trésor ! Il va pour l’éveiller. Mais la pauvre enfant repose. La réveiller… hélas ! je n’ose ! DENISE, rêvant. Guillot ! mon cher Guillot ! GUILLOT Elle me voit en rêve ! DENISE Mon bon Guillot ! GUILLOT, se penchant vers Denise. Achève ! CATHERINE, à part. Ah ! j’enrage ! FANCHETTE, à part. Je crève ! GUILLOT, apercevant la lettre. Mais quel est ce papier ? CATHERINE et FANCHETTE Un papier ? GUILLOT De Grévin ! C’est quelque billet doux, peut-être !… Ah ! le gredin Lisons vite ! Il tire doucement le papier des doigts de Denise et le parcourt à la lueur de sa lanterne. CATHERINE et FANCHETTE, à part et se rapprochant. Ecoutons GUILLOT Ciel ! que viens-je de lire ! C’est un billet de l’oncle Mathurin !… Lisant. « L’époux que ton cœur désire, » Quand l’angelus sonnera, » A tes côtés apparaîtra ! » On entend de nouveau la cloche de l’angelus. CATHERINE et FANCHETTE Voici l’angelus qui sonne ! GUILLOT Voici l’angelus qui sonne ! DENISE, s’éveillant à demi. Voici l’angelus qui sonne. GUILLOT, lisant. Parlé. « En te donnant à lui, mignonne, » C’est un trésor que je lui donne. » Un trésor ! — Je comprends ! DENISE, s’éveillant. Hein plaît-il ? qui est là ? Est-ce vous, mon mari ? GUILLOT Oui, Denise, c’est moi ! DENISE Guillot ! GUILLOT, se mettant à genoux devant Denise. Guillot qui t’aime, ma petite Denise, et qui te demande de vouloir bien être sa femme. CATHERINE et FANCHETTE Ah bah ! GUILLOT, se retournant. Tiens ! Catherine et Fanchette ! Bonsoir, Fanchette ; bonsoir, Catherine, je vous présente ma femme. Scène XI Les Mêmes, LE GARDE CHAMPÊTRE, puis Les Paysans et Les Paysannes, avec des lanternes. Le garde champêtre entre d’abord par la gauche, puis il appelle les paysans qui viennent de différents côtés. CATHERINE et FANCHETTE Sa femme ! Et le trésor ? GUILLOT Je le tiens. CATHERINE Part à deux. FANCHETTE Part à trois. GUILLOT, riant. Part à quatre, ah ! ah ! ah ! LE GARDE CHAMPÊTRE, s’approchant. Part à cinq. CATHERINE, parlé sur la musique. Ah ! voilà le garde champêtre avec tout le village ! FANCHETTE Approchez ! approchez ! Guillot a trouvé un trésor ! TOUS. Ah ! CATHERINE Il appartient à la commune ! Faut le forcer à le rendre ! FANCHETTE Ou bien à partager avec nous ! GUILLOT Partager ! — Allons donc ! (Montrant Denise.) Le v’’là, mon trésor, et je le garde pour moi seul ! quant au magot, cherchez si vous voulez, je vous le cède ! (Aux paysans.) Merci, les amis, d’être venus éclairer nos fiançailles… (Tous les paysans lèvent leurs lanternes.) Ce mariage-là pourra s’appeler le mariage aux lanternes. FINALE. GUILLOT Messieurs, la pièce est terminée, Nous vous quittons jusqu’à demain, DENISE Mais, hélas ! notre destinée Est encore dans votre main. FANCHETTE Pour une pièce si légère, Faut-il se fâcher tout de bon ? Non. CATHERINE Demain, nous ferons mieux, j’espère, Applaudissez tous aujourd’hui, Oui. ENSEMBLE Allons donc ! allons donc ! Pour une pièce aussi légère Faut-il se fâcher tout de bon ? Non. FIN Une place de village. — À gauche la maison de Guillot ; à droite, l’entrée d’une grange devant laquelle se trouve un gros arbre dont le pied forme banc de gazon ; une petite table rustique devant la maison. Scène PREMIÈRE GUILLOT, DENISE Denise est debout auprès de l’arbre, elle est pensive. — Guillot entre par la gauche. GUILLOT, brusquement. Eh bien ! qu’est-ce que tu fais là, plantée comme une image ? DENISE Moi, mon cousin, je ne fais rien. GUILLOT Je le vois bien !… à quoi que tu penses ? DENISE Dame ! mon cousin… GUILLOT À pas grand’chose de bon, bien sûr. Les poules ont-elles à manger seulement ? je parie que tu ne leur z’as pas encore donné leur grain d’aujourd’hui ! DENISE Non, mon cousin, mais… GUILLOT Là ! qu’est-ce que je disais !… As-tu fini de tricoter la paire de bas que tu as commencée avant-z’hier ? DENISE Oh ! pour ça non, mon cousin… GUILLOT J’en étais sûr ! et il est déjà sept heures du matin ! — Mais quoi que t’as fait aujourd’hui, je vous le demande ?… À quoi que tu passes ton temps ? à dormir debout, à rêvasser comme une demoiselle !… ça n’peut pas marcher comme ça, d’abord !… avec ta mine triste à porter le diable en terre… DENISE Oui, mon cousin… RONDEAU. GUILLOT Que dirait l’oncle Mathurin, S’il te voyait l’air si chagrin ? Toi qui jadis toujours rieuse, Étais d’ici la plus joyeuse ! Allons, je veux te voir soudain Riante, gaie, heureuse, enfin ! GUILLOT À quoi passes-tu la journée ? Trouverai-je en rentrant la basse-cour gavée ? DENISE Oui, mon cousin. GUILLOT As-tu rentré dans l’écurie Le foin ? As-tu mené les bœufs dans la prairie ? DENISE Oui, mon cousin. GUILLOT Et la soupe est-elle trempée ? As-tu mis au grenier la luzerne coupée ? DENISE Oui, mon cousin. GUILLOT Trouverai-je enfin, je te prie, Tout en ordre en rentrant dans notre métairie ? DENISE Oui, mon cousin. GUILLOT Alors, tu dois être contente ? Pourquoi donc n’as-tu plus la mine souriante ? Que dirait l’oncle Mathurin S’il te voyait, etc., etc., etc. GUILLOT Tu ne fais rien depuis deux heures Eh bien !… en vérité, l’on dirait que tu pleures ! DENISE, s’essuyant les yeux. Non, mon cousin. GUILLOT Ne suis-je pas la bonté même ? Et, pour toi, ma douceur n’est-elle pas extrême ? DENISE Si, mon cousin. GUILLOT Alors, tâche donc de me dire Pourquoi jamais chez nous l’on ne te voit sourire ? DENISE Dame, mon cousin. GUILLOT Allons, j’entends que tout de suite Tu sois gaie, et je veux te voir rire au plus vite, DENISE, souriant. Oui, mon cousin. GUILLOT Je suis content, à la bonne heure ! Mais je me fâcherai désormais si l’on pleure. Que dirait l’oncle Mathurin, Etc., etc., etc. GUILLOT Voyons, dépêche-toi… va donner la becquée aux poules et puis finis ta paire de bas, et puis repasse le linge de la lessive, et plus vite que ça, ou sinon… DENISE, effrayée. Oui, mon cousin… Elle se sauve. Scène II GUILLOT, seul. Quand Denise est partie, Gaillet se met à rire en regardant le public — puis d’une voix très-douce. J’ai l’air de croquemitaine, n’est-ce pas ? quand je parle à cette jeunesse… c’est exprès… c’est pour de rire ! Je tâche de l’échigner à force de la faire travailler… c’est bon pour les filles, ça… il n’y a rien qui les abrutit comme la fatigue ! et ça les empêche de penser à mal… et celle-là, je serais si désolé de la voir mal tourner !… car enfin c’est ma petite cousine, puisqu’elle est la nièce de mon oncle Mathurin ; c’est comme mon enfant, puisqu’elle est orpheline, et que son oncle, le mien, le père Mathurin, me l’a confiée quand il est parti pour Paris… Jusqu’à présent je n’en avais jamais eu que de la satisfaction, quand, il y a quinze jours, en passant du côté de la poste, je la vois qui mettait une lettre dans la boîte… Je me dis tout de suite bien sûr, c’est à Grévin qu’elle écrit. Il a dansé neuf rondes avec elle, dimanche soir à l’assemblée, avant de retourner à son village… Bien sûr, c’est à Grévin qu’elle écrit !… aussi, je vous demande un peu pourquoi qu’on y a appris à écrire !… Est-ce qu’une fille devrait savoir de ces choses-là ? mais c’était une lubie de notre oncle Mathurin, il a tenu à ce que j’avions de l’instruction !… Enfin, v’là Denise qui rentre ; j’étais furieux… je lui fais des misères… elle se met à pleurer… moi, je ne sais pas résister à ses pleurs d’abord, mais n’importe, je prends mon courage à quatre mains, et je lui dis bravement Mademoiselle, vous avez écrit à Grévin !… Elle me dit que non… je lui dis que si, et que j’ai vu la lettre ! Ah !… eh bien, croiriez-vous que je n’ai jamais pu faire avouer à cette obstinée-là qu’elle avait écrit à Grévin ?… Oh ! c’est menteur, ces petites filles !… Et puis, faut-il qu’elle soit godiche de se mettre à avoir des idées pour un gueux comme ça ?… car c’est un gueux, Grévin, savez-vous, un vrai gueux, un plat gueux, pas autre chose qu’un gueux ! Si, encore autre chose, un enjoleux. Et je ne veux pas qu’elle soit malheureuse, moi, parce qu’enfin c’est une brave fille, et c’est elle qu’a soigné ma pauvre mère dans sa dernière maladie, pendant que j’étais garçon de ferme, à cinq lieues d’ici ; et ces choses- là ça ne s’oublie pas ; aussi si jamais… je ne te dis que, ça… vois-tu, Denise… Voyons un peu si elle a fait ce que je lui ai dit. Il rentre dans la grange. Scène III CATHERINE, FANCHETTE Elles entrent bras dessus, bras dessous, par le fond à gauche. FANCHETTE Et alors donc, vous me disiez ?… CATHERINE Je vous disais que je voudrais devenir une madame. FANCHETTE Et moi donc ! si je pouvais trouver un riche parti, pour me dédommager un peu de feu mon époux ! CATHERINE Tu l’aimais bien, pourtant… FANCHETTE Sans doute, mais ce n’était qu’un paysan. Crois-moi, ma chère, n’épouse jamais qu’un homme huppé. CATHERINE Oh ! si un monsieur voulait de moi !… FANCHETTE C’est pas les amoureux qui nous manquent. CATHERINE Non… c’est l’argent qui manque aux amoureux. FANCHETTE Ainsi, il y a ce grand dadais de Guillot… CATHERINE Le neveu du père Mathurin ? FANCHETTE Je suis sûre qu’il est amoureux de moi ! CATHERINE Tiens, franchement, je crois plutôt que c’est de moi… FANCHETTE Pourtant, c’est bien à moi qu’il fait la cour ! CATHERINE A moi aussi, toujours ! A preuve que, l’autre matin, tandis que j’étions à l’abreuvoir, il m’a flanqué un grand coup de poing dans le dos, que j’ai manqué de dévaler dans l’eau… C’est ça, une marque d’amour ! FANCHETTE Eh bien ! et moi donc, l’autre soir, à la veillée, comme j’allais pour m’asseoir, il m’a retiré ma chaise et je suis tombée sur… le plancher, ah ! qu’est-ce que tu dis d’çà, toi. Oh ! après ça, va, je n’y tiens pas… si tu le veux, je te le cède. CATHERINE Pas du tout, moi, je t’en fais cadeau. FANCHETTE Qu’est-ce que j’en ferais ? Il n’a pas le sou ! CATHERINE C’est bien pour ça que je ne l’encourage point. FANCHETTE Et puis, il est trop doux on n’aurait pas de plaisir à le battre. CATHERINE Le fait est qu’il ne ressemble guère à mon premier mari, qui, hélas ! me… FANCHETTE Ah bah !… est-ce que ?… I CATHERINE Mon cher mari quelquefois s’emportait, Il me battait, me battait, me battait. (Bis.) Moi, je pleurais, je pleurais, je pleurais, Et jour et nuit, hélas je soupirais… Voyant mes pleurs couler, Dans sa rage inhumaine, Loin de me consoler Il riait de ma peine, Et plus je pleurais, plus il me battait ! (Bis.) FANCHETTE, parlé. Ah bien, chez nous, c’était tout le contraire ! II Soir et matin, c’est moi qui m’emportais, Je le battais, le battais, le battais. Il suppliait, il tremblait, il jurait, Et jour et nuit à mes pieds soupirait. En vain pour m’apaiser Il devenait plus tendre, Je gardais le baiser Qu’il eût voulu reprendre, Et plus il criait, plus je le battais ! Scène IV Les Mêmes, GUILLOT. Il sort de la grange tenant un broc de vin. GUILLOT Mais où diable peut-elle être, cette enragée-là ? je vous le demande… la v’là encore partie… C’est égal, il est bon le petit vin du père Mathurin, il se laisse boire. CATHERINE Tiens ! quand on parle du soleil… Bonjour, Guillot. GUILLOT Bonjour, Catherine ; bonjour, Fanchette. FANCHETTE Qu’est-ce que vous avez donc, Guillot ? (Bas à Catherine.) Il a l’air plus bête que de coutume. Elles rient. GUILLOT, riant, à part. C’est gai, les jeunesses ! CATHERINE C’est l’effet du vin. GUILLOT Le vin ? Oh ! non, c’est l’inquiétude. Il pose son broc sur la table. FANCHETTE Et de quoi donc ? GUILLOT Voilà plus de quinze jours que j’ai écrit à mon oncle Mathurin, et je ne vois pas arriver sa réponse… Il passe entre les deux femmes. FANCHETTE Dame ! vous ne lui écrivez jamais que pour lui demander quelque chose… GUILLOT Oh ! ça… bien sûr que quand je lui écris, c’est pas pour lui faire des cadeaux ! CATHERINE Lui en avez-vous soutiré de l’argent, à ce pauvre homme ! GUILLOT Pauvre, lui ! (Riant bêtement.) Oh ! oh ! oh ! FANCHETTE, l’imitant en se moquant de lui. Oh ! oh ! Rit-il bêtement, ce gaillard-là ! GUILLOT, à part. C’est gai, les jeunesses !… (Haut.) Mais, mes pauvres chattes, mon oncle est plus riche, à lui tout seul, que tout le village réuni. FANCHETTE IL n’a pas de biens au soleil. GUILLOT C’est vrai… mais il a des écus, ce qui vaut mieux… et il faut croire que son sac n’a pas de fond… car ce qu’il y a de sûr, c’est que jusqu’à présent, il ne m’en a jamais refusé… Après ça, c’est tout naturel il a de quoi, moi, je n’ai rien… mais c’est égal, cette fois, je ne sais pas s’il m’accordera… CATHERINE Vous lui avez encore demandé quelque chose ! GUILLOT Toujours !… mais ce coup-ci, la demande est forte et je crains bien… CATHERINE S’il pouvait vous donner de l’esprit, mon garçon, ça serait un fameux cadeau !… GUILLOT Ah ! que vous êtes drôle, Catherine ! CATHERINE L’est pas comme vous, alors ; car vous ne l’êtes guère ! GUILLOT C’est gai, les jeunesses !… Scène V Les Mêmes, DENISE. DENISE Mon cousin !…mon cousin !… GUILLOT, durement. Ah ! te voilà, toi !… d’où que tu viens encore ? qu’est-ce que tu veux ?… voyons, parleras-tu ?… DENISE Comme je passais du côté de la poste… GUILLOT Du côté de la poste !… tu y passes ben souvent, du côté de la poste ! qu’est-ce que tu y allais faire ? DENISE Dame ! mon cousin… GUILLOT Hum ! mauvaise herbe ! après, voyons ? DENISE Eh ! bien, il y a l’homme qui m’a appelée pour me remettre une lettre… GUILLOT De Grévin, je parie !… DENISE Non, mon cousin… GUILLOT Ah ! petite menteuse !.. oùs qu’elle est cette lettre ?… je veux la voir ! DENISE La v’là, mon cousin, je vous l’apporte… elle est pour vous… GUILLOT Pour moi ?… ah ! c’est différent ! FANCHETTE C’est de votre oncle, peut-être ? GUILLOT, ému. Oui, ça vient de Paris ! DENISE, à part. De mon oncle Mathurin ! Oh ! mon Dieu ! il lui écrit à lui aussi… pourvu qu’il ne lui dise pas… Sauvons-nous. Elle entre dans la grange. Scène VI Les Mêmes, moins DENISE. TRIO. FANCHETTE Eh bien, Guillot, quoi !… vous ne lisez pas ? CATHERINE Mais d’où vient donc tant d’embarras ? GUILLOT, à part. Je n’ose !… Si dans cette lettre Pour le consentement que j’osais me promettre, J’allais rencontrer un refus ! FANCHETTE Assurez-vous-en donc, vous ne tremblerez plus. GUILLOT C’est juste, ouvrons ! Il ouvre la lettre et lit « Mon cher neveu, » Ah quelle chance ! Cela commence Comme un aveu ! Lisant. « Mon cher neveu, dans ta lettre dernière, » Tu me demandes… » — Dieu ! que vois-je là ? CATHERINE Quoi donc ? GUILLOT Ah ! c’est mon second père ! Il m’accorde encore cela ! FANCHETTE Mais quoi donc ? GUILLOT Tenez, lisez ! Ou plutôt, non, écoutez ! Il lit. « A tes désirs toujours docile, » Je t’ai souvent donné de l’or. » Ta demande serait désormais inutile, » Et pour qu’à l’avenir tu me laisses tranquille. » Je te donne en ce jour… FANCHETTE, CATHERINE. Il vous donne ? GUILLOT Un trésor. » FANCHETTE Un trésor ! CATHERINE Un trésor ! GUILLOT Je ne changerais pas mon sort, Contre celui du seigneur du village, Et ma femme, dans son ménage, Sera, comme une reine, heureuse et plus encore CATHERINE Un trésor ! FANCHETTE Un trésor ! ENSEMBLE. FANCHETTE, CATHERINE Un trésor ! le voilà, ma foi, En ce jour plus heureux qu’un roi ! Ah ! que ne suis-je la nièce De ce donneur de trésor ! Peut-être que sa tendresse Eût sur moi fait pleuvoir l’or ! Un trésor ! GUILLOT Quel trésor ! me voilà, ma foi, En ce jour plus heureux qu’un roi ! Ah ! que je me sens de tendresse Pour ce précieux trésor ! Je préfère ma richesse A toutes les mines d’or ! Un trésor ! GUILLOT Ah ! le cher oncle !… un trésor à moi ! un vrai trésor ! c’est à ne pas y croire ! FANCHETTE Un trésor !… Vraiment ce garçon n’a pas l’air si bête qu’on le croirait d’abord. CATHERINE Un trésor !… Quand on le considère, ce brave Guillot, il n’est vraiment pas si laid… FANCHETTE Il a les yeux vifs. CATHERINE Il a quelque chose dans le nez… GUILLOT Mais, alors, je vais pouvoir me marier comme je l’entends. FANCHETTE C’est ce que j’allais vous dire… CATHERINE Quand on est riche, n’est-ce pas, on choisit. GUILLOT C’est bien mon avis, et mon choix ne sera pas long. FANCHETTE Si on aime une blonde, on prend une blonde… CATHERINE Si on préfère les brunes, on prend une brune. GUILLOT Vous ne me laissez pas finir ma lettre. Il faut pourtant bien que je sache où il est, ce trésor… (Lisant.) « Sous le gros arbre, devant ta porte, ce soir, quand sonnera l’angelus… (Voyant les deux femmes qui le guettent.) Eh bien, sont-elles curieuses, donc !… ah ! le cher trésor ! et maintenant je veux boire à la santé de l’oncle Mathurin, et vous aussi vous boirez, et vous aussi. Eh ! Denise, des verres ! FANCHETTE, à part. Sous le gros arbre… on y sera !… CATHERINE, à part. Quand l’angelus sonnera… on y serai… GUILLOT, à part. Ce soir, ici, avec ma bêche… (Haut.) Eh ben, Denise ! des verres ! DENISE, entrant. Voilà, mon cousin ! Scène VII Les Mêmes, DENISE. Elle apporte trois gobelets. FANCHETTE et CATHERINE Donne !… c’est moi qui verserai ! FANCHETTE C’est moi ! CATHERINE C’est moi ! GUILLOT Allons, allons, ne nous disputons pas ! (Tendant son verre Denise.) Verse, Denise ! CHANSON A BOIRE. I Quand les moutons sont dans l’étable, Quand les poules sont au perchoir, Le dos au feu, le ventre à table, Près d’un ami, j’aime à m’asseoir. Si Dieu nous défendait de boire, Aurait-il fait le vin si bon ? Non ! Si l’eau nous pousse à l’humeur noire, Le vin dissipe notre ennui ! Oui ! Allons donc ! Buvons donc ! Si Dieu nous défendait de boire, Aurait-il fait le vin si bon ? Non ! II Quand j’ai soif, j’ai l’esprit morose ; Je suis stupid’, gauche et poltron ; Quand j’ai bu, je vois tout en rose, Quand j’ai bu, je suis un luron ! Il prend la taille de Catherine et celle de Fanchette. Si Dieu nous défendait de boire, Etc., etc. GUILLOT, un peu gris. Eh bien ! qu’est-ce que vous dites de ma chanson ?… Et mon vin, comment le trouvez-vous ? Ah ! ah ! ah ! je crois que j’en ai trop bu ! faut que j’aille faire quelques courses dans le village… Adieu, Fanchette ! (Il l’embrasse.) je ne te dis que ça !… Adieu, Catherine ! (Il l’embrasse.) je ne te dis que ça !… Ah ! ah ! ah !… Il sort. DENISE Il s’en va sans m’embrasser ! Elle rentre tristement dans la maison. Scène VIII CATHERINE, FANCHETTE. CATHERINE Ah ! vous vous laissez embrasser comme ça, vous ! FANCHETTE Ah ! c’est comme ça que vous vous défendez, vous ! CATHERINE Il paraît que vous en tenez pour Guillot, depuis qu’il est riche ! FANCHETTE On voit bien que son magot vous donne dans l’œil ! CATHERINE Parlez pour vous ! FANCHETTE Mais non ! CATHERINE Mais si ! FANCHETTE Mais non ! c’est-y pas vous qui me disiez tout à l’heure que vous voudriez être une madame ! CATHERINE Et vous donc qui demandiez un homme huppé. FANCHETTE Comme si on ne lisait point dans votre jeu ! CATHERINE Comme si je ne devinais point que c’est le trésor qui vous tente ! FANCHETTE Vous trouviez Guillot si bête ! CATHERINE C’est vous !… FANCHETTE C’est vous ! CATHERINE Mais non ! FANCHETTE Mais si ! CATHERINE Mais non ! TOUTES DEUX. Ah ! ah ! DUETTO. ENSEMBLE. Ah ! la fine mouche ! La sainte-nitouche ! Quel air innocent ! Je me tiens à quatre Pour ne pas la battre ! C’est irritant, C’est déplaisant, C’est agaçant ! CATHERINE Quand Guillot vous agace, Vous lui tendez la face ! FANCHETTE S’il vous prend dans ses bras, Vous n’le maltraitez pas ! CATHERINE Je vois bien que madame Voudrait d’venir sa femme. FANCHETTE Madame aurait l’esprit De l’choisir pour mari ! REPRISE DE L’ENSEMBLE. Ah ! la fine mouche ! La sainte-nitouche ! Quel air innocent ! Je me tiens à quatre Pour ne pas la battre ! C’est irritant, C’est déplaisant, C’est agaçant ! CATHERINE Vous aurez beau dire, Il faut, pour l’séduire, De certains attraits Qu’vous n’aurez jamais ! FANCHETTE Vous aurez beau faire, Il faut pour lui plaire, De certains appas, Que vous n’avez pas ! CATHERINE Guillot n’est point bête, La noce n’est point faite. FANCHETTE Et s’il a d’bons yeux, Il peut choisir mieux. CATHERINE Guillot, quoi qu’on dise, N’f’ra pas la sottise D’vous donner dès d’main Son cœur et sa main. ENSEMBLE. Elle enrage ! elle enrage ! Se montrant le poing. N’ajoute plus un mot Ou bien j’te dévisage ! Se jetant leurs sabots dans les jambes. Tiens ! tiens ! V’là mon sabot ! Se prenant aux cheveux. Quand on m’fâche, Moi j’arrache Les cheveux Et les yeux ! Tiens ! tiens ! tiens ! Elles s’arrachent leurs cornettes et leurs fichas et les jettent en l’air ; le garde champêtre parait au fond. Scène IX Les Mêmes, LE GARDE CHAMPÊTRE. LE GARDE CHAMPÊTRE, s’interposant et recevant les coups des deux côtés. Eh ben ! eh ben ! eh ben ! Deux femmes qui se disputent, ça ne s’est jamais vu dans la commune. CATHERINE et FANCHETTE Le garde champêtre ! CATHERINE, très-vite. Vous saurez, père Mathias… FANCHETTE, id. Faut que je vous dise… CATHERINE Que Guillot… FANCHETTE A reçu de son oncle Mathurin… CATHERINE Une lettre qui lui apprend… FANCHETTE Que sous le gros arbre qui est là… CATHERINE Devant sa porte… FANCHETTE Il trouvera ce soir. CATHERINE A l’heure de l’angelus… LE GARDE CHAMPÊTRE Quoi ? CATHERINE et FANCHETTE Chut ! on vient. FANCHETTE Venez avec nous, je vous dirai le reste ! Elles entraînent le garde champêtre, et tous trois sortent par la droite au fond. Scène X DENISE, seule. – Elle tient une lettre à la main et lit. « Je sais d’où vient ton chagrin, ma chère Denise… « c’est un mari qu’il te faut, un bon mari… » (Soupirant.) un mari ! — « Je me charge de te l’envoyer. — Viens t’asseoir au pied du gros arbre qui est devant votre porte, et quand l’angelus du soir sonnera… » — L’oncle Mathurin se moque de moi ! — Ce n’est pas un mari que je demande… à moins que… mais non, c’est Fanchette ou Catherine qu’il aime ! moi, je vois bien que je lui déplais ! (Regardant autour d’elle.) Voici la nuit et la cloche de l’angelus va sonner… j’ai bien envie de m’asseoir au pied de l’arbre pour voir si l’oncle Mathurin tiendra sa promesse !… On entend sonner la cloche de l’angelus. — Nuit complète. FINALE. DENISE Voici l’angelus qui sonne ; Le jour s’enfuit, Voici la nuit… Elle regarde autour d’elle. Je ne vois encore personne, Ne disons rien, Écoutons bien. Elle s’assied au pied de l’arbre. GUILLOT, sortant du hangar avec une bêche et une lanterne. Voici l’angelus qui sonne ; Le jour s’enfuit, Voici la nuit. Dirigeant la lumière de sa lanterne vers le fond du théâtre. Tout dort — je ne vois personne ; Ne disons rien Tout ira bien ! Il remonte vers le fond. FANCHETTE et CATHERINE, paraissant, l’une à droite et l’autre à gauche du théâtre, une lanterne à la main. Voici l’angelus qui sonne ; Le jour s’enfuit, Voici la nuit… Ne disons rien à personne, Écoutons bien ! Tout ira bien ! DENISE, s’endormant peu à peu. Ah ! comme je suis lasse ! GUILLOT, s’approchant de l’arbre. Voici la bonne place ! CATHERINE et FANCHETTE, cachant leurs lanternes sons leurs tabliers et se retirant sous le feuillage. C’est lui, gardons la place ! DENISE Malgré moi, je m’endors. GUILLOT, posant sa lanterne à terre et commençant à bêcher derrière l’arbre. C’est le nid aux trésors ! Denise s’est endormie. Corbleu ! morbleu ! j’ai beau creuser la terre, Je ne vois rien encor ! Il s’arrête et s’essuie le front. CATHERINE et FANCHETTE. Sachons nous taire ! GUILLOT Maudit trésor ! Où peut-il être ? Cherchons encor, Ici peut-être. Il s’approche près du banc. Que vois-je ? c’est Denise ! CATHERINE et FANCHETTE, à part. Comment ! voilà Denise ! GUILLOT Elle dort ! CATHERINE et FANCHETTE Elle dort ! GUILLOT. Et près d’elle peut-être est caché le trésor ! Il va pour l’éveiller. Mais la pauvre enfant repose. La réveiller… hélas ! je n’ose ! DENISE, rêvant. Guillot ! mon cher Guillot ! GUILLOT Elle me voit en rêve ! DENISE Mon bon Guillot ! GUILLOT, se penchant vers Denise. Achève ! CATHERINE, à part. Ah ! j’enrage ! FANCHETTE, à part. Je crève ! GUILLOT, apercevant la lettre. Mais quel est ce papier ? CATHERINE et FANCHETTE Un papier ? GUILLOT De Grévin ! C’est quelque billet doux, peut-être !… Ah ! le gredin Lisons vite ! Il tire doucement le papier des doigts de Denise et le parcourt à la lueur de sa lanterne. CATHERINE et FANCHETTE, à part et se rapprochant. Ecoutons GUILLOT Ciel ! que viens-je de lire ! C’est un billet de l’oncle Mathurin !… Lisant. « L’époux que ton cœur désire, » Quand l’angelus sonnera, » A tes côtés apparaîtra ! » On entend de nouveau la cloche de l’angelus. CATHERINE et FANCHETTE Voici l’angelus qui sonne ! GUILLOT Voici l’angelus qui sonne ! DENISE, s’éveillant à demi. Voici l’angelus qui sonne. GUILLOT, lisant. Parlé. « En te donnant à lui, mignonne, » C’est un trésor que je lui donne. » Un trésor ! — Je comprends ! DENISE, s’éveillant. Hein plaît-il ? qui est là ? Est-ce vous, mon mari ? GUILLOT Oui, Denise, c’est moi ! DENISE Guillot ! GUILLOT, se mettant à genoux devant Denise. Guillot qui t’aime, ma petite Denise, et qui te demande de vouloir bien être sa femme. CATHERINE et FANCHETTE Ah bah ! GUILLOT, se retournant. Tiens ! Catherine et Fanchette ! Bonsoir, Fanchette ; bonsoir, Catherine, je vous présente ma femme. Scène XI Les Mêmes, LE GARDE CHAMPÊTRE, puis Les Paysans et Les Paysannes, avec des lanternes. Le garde champêtre entre d’abord par la gauche, puis il appelle les paysans qui viennent de différents côtés. CATHERINE et FANCHETTE Sa femme ! Et le trésor ? GUILLOT Je le tiens. CATHERINE Part à deux. FANCHETTE Part à trois. GUILLOT, riant. Part à quatre, ah ! ah ! ah ! LE GARDE CHAMPÊTRE, s’approchant. Part à cinq. CATHERINE, parlé sur la musique. Ah ! voilà le garde champêtre avec tout le village ! FANCHETTE Approchez ! approchez ! Guillot a trouvé un trésor ! TOUS. Ah ! CATHERINE Il appartient à la commune ! Faut le forcer à le rendre ! FANCHETTE Ou bien à partager avec nous ! GUILLOT Partager ! — Allons donc ! (Montrant Denise.) Le v’’là, mon trésor, et je le garde pour moi seul ! quant au magot, cherchez si vous voulez, je vous le cède ! (Aux paysans.) Merci, les amis, d’être venus éclairer nos fiançailles… (Tous les paysans lèvent leurs lanternes.) Ce mariage-là pourra s’appeler le mariage aux lanternes. FINALE. GUILLOT Messieurs, la pièce est terminée, Nous vous quittons jusqu’à demain, DENISE Mais, hélas ! notre destinée Est encore dans votre main. FANCHETTE Pour une pièce si légère, Faut-il se fâcher tout de bon ? Non. CATHERINE Demain, nous ferons mieux, j’espère, Applaudissez tous aujourd’hui, Oui. ENSEMBLE Allons donc ! allons donc ! Pour une pièce aussi légère Faut-il se fâcher tout de bon ? Non. FIN Offenbach,Jacques/Le mariage aux lanternes
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2622.html
場面転換。 ブドウ畑。 舞台脇から少し下がったところに設けられたテラスで、シュタディンガーの隣人たちが家族ごとに分かれて食べたり飲んだりしている。 第十二場 シュタディンガー、ブレンナー、隣人たち、多くの男女、楽しそうに動き回る職人たち。 Nr. 8 - 合唱 緑に囲まれた中で水入らずの一時を 過ごすのは何と素晴らしいことだろう。 ワインを片手に笑顔を浮かべ、 人生を讃えよう。 生きているのはまったく最高だ! 第十三場 前場の人々。大勢の職人に引っぱられてゲオルク。 一人の職人 親方、こいつときたら本当に手がかかって。梃子でもここに来たくなかったようです。 ゲオルク どうか怒らないでください。ちょっと体調が悪くて。 シュタディンガー たしかに病気みたいだな。わたしに処方箋を書けとでも言うのかね?元気を出せ。歌でも歌え。 そうすればよくなるさ。 ゲオルク 歌なんかいやです。 シュタディンガー ゲオルク、わたしを怒らせるな。そう、それでいい。娘とイルメントラウトは見なかったかね? ゲオルク 見てませんね。 シュタディンガー まったく、とっくの昔に着いてなきゃならんのに!また例によってごてごて飾り立ててでもいるんだろう。とにかく、ゲオルク、ごちゃごちゃ言わずに何か歌ってくれ。 かくなるうえは… ゲオルク ああ、そのセリフは… シュタディンガー (不機嫌になって) とにかく歌ってくれ。(後方に行く。) ゲオルク (独白。) 仕方ないや。歌おう。場が白けてもいけないし。ここは祝宴なんだもの。 Nr. 9 - 合唱付リート ゲオルク 昔々旅に出たがった 元気な若者がいました。 彼は世界を探検し、 名誉や金や財産を得るつもりでした。 「さようなら、いとしい人。泣かないでおくれ。 すぐに帰ってくるから。」でも恋人は言いました。 「ああ、世界を見に行こうなんてしないほうがいいわ。 わたしのそばにいてちょうだいな。 旅に出たばかりに後悔することだってよくあってよ。」 合唱 「ああ、世界を見に行こうなんてしないほうがいいわ。 わたしのそばにいてちょうだいな。 旅出たばかりに後悔することだってよくあってよ。」 ゲオルク 若者は海に出て、まずはメキシコに 行きました。 というのもメキシコには金が石みたいに 転がっているだろうと思い込んでいたのです。 ところが出くわしたのは海賊船。 見事に捕まってしまいました。 口を突いて出るのは絶望の叫び。 「ああ、おれは何だって家にいなかったんだろ。 旅に出なかったら平穏にいられたのにな。」 合唱 口を突いて出るのは絶望の叫び。 「ああ、おれは何だって家にいなかったんだろ。 旅に出なかったら平穏にいられたのにな。」 ゲオルク ちょっとしたきっかけで若者は 何とか災難を切り抜け、 気まずそうな顔をして故郷へ 帰ってきました。 彼は希望を胸に恋人のもとに急ぎましたが、 待っていたのは大きな衝撃でした。 彼女は若者に自分の花婿を紹介し、 耳元でこう囁いたのです。 「旅に出なかったら無事に済んだのにね。」 合唱 彼女は若者に自分の花婿を紹介し、 耳元でこう囁いたのです。 「旅に出なかったら無事に済んだのにね。」 シュタディンガー とにかく娘はどこにいるんだ? さてと、皆さん、ちょっとばかりおもしろい話をお聞かせしよう。今日、シュヴァーベンの騎士なる人物が訪ねてきましてね、あろうことかわたしの娘を強引に結婚させようとするんですよ。最初は娘をコンラートにやれと言って、次はさっきのは間違いでゲオルクにやってくれ、とこうです。わたしは賛成しませんでした。 というのも夜のとばりが下りる前に… 第十四場 前場の人々、アデルホフ。 アデルホフ (息せき切って) こんにちは、皆さん。ちょっとお邪魔します。 シュタディンガー おっと、やつが来たぞ! アデルホフ (シュタディンガーに) すみません、二言だけ!急いで駆けてきたんです。ゲオルクとは何があっても結婚させてはなりません。 というのも… シュタディンガー (笑って) さっきわたしは言っておかなかったかな? 全員 (笑う。) アデルホフ ゲオルクはリーベナウ伯爵とぐるになっているんです。 シュタディンガー えっ? ゲオルク 何たる中傷!親方、何とか言ってくださいよ! シュタディンガー 黙れ。はっきりさせよう。 アデルホフ わたしの婚約者がよく存じているのです。 シュタディンガー あなたの婚約者にはっきり申し上げるなら… アデルホフ 何です? シュタディンガー 他人のかまどに首を突っ込まんでくれ! アデルホフ その言い方はないでしょう! シュタディンガー それはこっちが言いたい。いいかね、あなたは楽しいお集まりにいらしてるのだ。ごちゃごちゃおっしゃってると周りも不愉快になるではないか。 アデルホフ ですが、わたしの婚約者が… シュタディンガー (独白。) 婚約者、婚約者とまったくうるさいな! 後ろの方からイルメントラウトの「助けて」という悲鳴が聞こえる。 ブレンナー あの悲鳴は何ですかな? 全員 (入り乱れて) 何があったんです? 第十五場 前場の人々、イルメントラウト。遅れて伯爵とマリー。 Nr. 10 - フィナーレ イルメントラウト (必死に) 助けて!助けて! シュタディンガー 何てこった! おまえ一人か?マリーはどこだ? イルメントラウト 急いで!あの子を助けてください! 全員 マリーのこと?何があったんです? イルメントラウト あの子はずっと遠くに連れ去られて! 大勢の男たちに奪われたんです! 全員 何だって?誘拐?さらわれたのか?本当か? シュタディンガー (ちょっと酔っぱらった様子で) わたしの子を!あの子を!ああ、あんまりだ! きっとあの騎士だ! 早く街に! 役所に行くのだ! 戦ってでも わたしの権利を主張するのだ! 合唱 早く!街に出て、 役所に行こう。 戦ってでも お嬢さんをお助けしなくては! ああ、彼女だ! アデルホフ (気づかないうちに群衆の間に姿を消す。) マリーと伯爵 (入ってくる。) シュタディンガー (マリーを抱きしめて) おまえ!ああ、大事なおまえ! (突然また怒り出して) 悪い子だな、 おまえたちの仲を 認めた覚えはないぞ。 また一緒にいたのか? マリー どうしようもなかったんですもの。 ブレンナーと数人の男たち まったく頑固爺だな。 マリー (伯爵を指して) 彼が助けてくれたの。 あの人がいなかったらさらわれていたわ。 シュタディンガー、ブレンナー、合唱 彼がたった一人で?本当か? マリー 危険をものともせずにね。 伯爵 ちょうど通りかかったのですが、 本当に幸いでした。 彼女を救うためなら 命を投げ打っても惜しくはありません。 シュタディンガー ほほう! マリー 本当にありがとう、コンラート! シュタディンガー 黙れ! (皮肉たっぷりに) 今何とおっしゃったかな。 騎士どもと草原で取っ組み合いをやって、 つまるところわたしの娘を 奪い合ったのだな。 これはまた大変ご迷惑をおかけしましたな! とんでもないことだ!もうたくさんだぞ! 殺人事件として噂になるところだった! (マリーに) 今度こそ修道院に入れるぞ! かくなるうえは… ゲオルク (大声で) ほら、またそのセリフ! シュタディンガー (無視して最後まで言ってしまう。) …かくありき! マリー、イルメントラウト、伯爵、ゲオルク、ブレンナー、合唱 怒って顔を真っ赤にしている。 でも、もうこれには慣れっこ。 朝日が昇るころには きっと考えを変えてくれるだろう/でしょう。 シュタディンガー わたしの思ったようにするからな。 おまえが修道院に入ったら やっと落ち着けるというものだ。 あれこれ心配することもなくて済む。 いやいや、ちがった。 他に計画を立てたんだった。 おまえを結婚させることにしたのだ。 ゲオルク (独白。) ああ、いやだな。今度は僕の番だ! シュタディンガー (ゲオルクを指して) ほら、この方だよ。 マリー (びっくりして) ゲオルクじゃない! 全員 えっ、ゲオルクが? マリー わたし、絶対結婚しないわ。 一生いやよ。 ゲオルク そう言ってくれて助かるよ。 シュタディンガー (怒って) いやなのか? 他の人々 (マリーを除いて) あの、親方… シュタディンガー 殺してやりたいくらいだ!いやなのか? ゲオルク 僕もいやです。 シュタディンガー うるさい、おまえはばかだ! (マリーに) そんならどうしても結婚したくないと 言うのかね? マリー いやよ! 修道院のほうがずっとまし! マリー、イルメントラウト、ブレンナー、合唱 怒って顔を真っ赤にしている。 でも、もうこれには慣れっこ。 朝日が昇るころには きっと考えを変えてくれるだろう/でしょう。 ただ一つだけ申しわけないのは この楽しいお祭りを 修羅場にしてしまったことだ/だわ。 ゲオルク 怒って顔を真っ赤にしている。 でも、もうこれには慣れっこ。 朝日が昇るころには きっと考えを変えてくれるだろう。 ただ少なくともありがたいことに この騒ぎのおかげで 結婚はお流れになったな。 伯爵 怒って顔を真っ赤にしている。 でも、もうこれには慣れてしまった。 朝日が昇るころには きっと考えを変えてくれるだろう。 あの人が思いやり深く なおもわたしに愛を捧げてくれるとは 何と嬉しいことか。 シュタディンガー わたしの思ったようにするからな。 おまえが修道院に入ったら やっと落ち着けるというものだ。 あれこれ心配することもなくて済む。 ただ楽しみの時間が めちゃくちゃになったことは まったく腹が立つ! 皆がシュタディンガーをなだめようとするうちに幕が下りる。 Verwandlung Weinberg Auf den Terrassen wie unten zur Seite sind die Nachbarn Stadingers mit ihren Frauen und Kindern essend und trinkend gruppiert ZWÖLFTER AUFTRITT Stadinger. Brenner. Nachbarn. Männer und Frauen. Gesellen in fröhlicher Bewegung Nr. 8 - Chor Wie herrlich ist s, im Grünen, im traulichen Verein, bei Wein und frohen Mienen des Lebens sich zu freun, des schönen Lebens sich zu freun! DREIZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Georg, von mehreren Gesellen gehalten EIN GESELLE Hier, Meister, bringen wir einen Widerspenstigen, er wollte durchaus nicht mit. GEORG Nehmt s nicht übel, Meister, aber es war mir so übel zumute. STADINGER Deine Krankheit kenne ich, soll ich dir etwa ein Rezept verschreiben? - Frisch, sing uns ein Lied, da wird dir besser werden. GEORG Mir wär s ums Singen. STADINGER Georg, mach mich nicht bös. Ja so. Hast du meine Tochter mit der Alten nicht gesehen? GEORG Mit keinem Auge. STADINGER Sie müssten doch zum Kuckuck längst hier sein! - Na, werden wieder viel anzuputzen haben. Jetzt, Georg, mach keine Umstände, sing uns was, es muss dir aber nicht unange - GEORG Meister! STADINGER ärgerlich Dass dich - Er geht nach dem Hintergrunde. GEORG für sich Ich will singen, damit niemand den Berg verlässt, denn jetzt wird der Spass unten losgehen. Nr. 9 - Lied mit Chor GEORG War einst ein junger Springinsfeld, der wollt auf Reisen gehn, erwerben Ehre, Gut und Geld und sich die Welt besehn. »Leb wohl, fein Liebchen, weine nicht. Bald kehr ich heim.« Sie aber spricht »O geh nicht in die Welt hinaus, bleib lieber doch bei mir zu Haus, es schadet oft, wenn man auf Reisen geht!« CHOR »O geh nicht in die Welt hinaus, bleib lieber doch bei mir zu Haus, es schadet oft, wenn man auf Reisen geht!« GEORG Er ging zur See. Nach Mexiko wollt er fürs erste hin, denn dorten gibt es Gold wie Stroh, dacht er in seinem Sinn. Doch ein Korsarenschiff erscheint, das es mit ihm gar übel meint; da ruft er in Verzweiflung aus »Ach, warum blieb ich nicht zu Haus? Das kommt davon, wenn man auf Reisen geht!« CHOR Da ruft er in Verzweiflung aus »Ach, warum blieb ich nicht zu Haus? Das kommt davon, wenn man auf Reisen geht!« GEORG Zuletzt befreit ein Zufall ihn von seinem Missgeschick; er kehrt mit bittersüsser Mien ins Vaterland zurück. Er eilt zum Liebchen froh und keck, doch trifft ihn bald der Schlag vor Schreck. Sie stellt ihm ihren Bräut gam vor und flüstert ihm dabei ins Ohr »Das kommt davon, wenn man auf Reisen geht! CHOR Sie stellt ihm ihren Bräut gam vor und flüstert ihm dabei ins Ohr »Das kommt davon, wenn man auf Reisen geht!« STADINGER Nun möcht ich aber doch ernstlich wissen, wo mein Mädel bleibt. Ja - weil ich gerade von ihr rede, ihr Freunde, da muss ich euch einen Spass erzählen. Heut kommt ein närrischer Kauz, ein schwäbischer Ritter in mein Haus und will mit Gewalt meine Tochter verheiraten. Erst wollte er ihr den Konrad geben, dann sollte Georg sie haben, und ich stehe doch nicht dafür, dass, ehe es Abend wird - VIERZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Adelhof ADELHOF ausser Atem Guten Tag, Leutchen, lasst euch nicht stören. STADINGER Da ist er! ADELHOF zu Stadinger Alter Freund, nur ein paar Worte, denn ich muss gleich wieder fort Der Georg darf auf keinen Fall Eure Tochter heiraten, denn - STADINGER lacht Hab ich s nicht gesagt! ALLE lachen ADELHOF Der Georg steckt mit dem Ritter Liebenau unter einer Decke. STADINGER Was ist das? GEORG Welche Verleumdung! Meister - und ihr könnt das dulden? STADINGER Ruhe - Beweise! ADELHOF Mein Fräulein weiss die Sache genau. STADINGER Euer Fräulein ist mit Respekt zu melden - ADELHOF Was? STADINGER Nicht recht gescheit! ADELHOF Meister Stadinger, bedenkt, was Ihr sprecht. STADINGER Herr Ritter, bedenkt Ihr, dass Ihr Euch in einem fröhlichen Kreise befindet, der ebensowenig wie ich von Euren Narrheiten etwas wissen will. ADELHOF Aber mein Fräulein sagte mir doch - STADINGER für sich Hol dich und dein Fräulein der Teufel! Man hört Irmentraut hinter der Szene »Hilfe« schreien BRENNER Welch ein Geschrei? ALLE durcheinander Was ist geschehen? FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Irmentraut. Später der Graf und Marie Nr. 10 - Finale IRMENTRAUT ausser sich Zu Hilfe! Zu Hilfe! STADINGER Was muss ich sehn? Du bist allein! Wo ist mein Kind? IRMENTRAUT Ach, eilt zu Hilfe ihm geschwind! ALLE Marie? Was geschah mit ihr? IRMENTRAUT Weit weggeführt ward sie von hier, geraubt von einer grossen Schar. ALLE Wie? Geraubt! Entführt! Wie, ist das wahr? STADINGER dem man nachgerade die Wirkung des Weines anmerkt Mir das! Mir das! Ha! Höll und Teufel. Das ist der Ritter ohne Zweifel! Fort, fort, zur Stadt, zum hohen Rat, um mit den Waffen mir Recht zu schaffen. CHOR Fort, fort, zur Stadt, zum hohen Rat, ihm mit den Waffen Recht zu schaffen. - Da ist sie! ADELHOF verschwindet unmerklich im Tumult MARIE UND GRAF treten auf STADINGER Marie in die Arme schliessend. Mein Kind! Mein teures Kind! plötzlich wieder wütend Du ungeratne Dirne, ich dachte gleich Das wird das Ende sein von euren Liebelein! MARIE Was kann denn ich dafür? BRENNER UND EINIGE MÄNNER Geh, Alter, sei gescheit. MARIE auf den Grafen deutend Seht meinen Retter hier; sein Arm hat mich befreit. STADINGER, BRENNER UND CHOR Er allein? Ist das wahr? MARIE Trotzte kühn der Gefahr. GRAF Ja, preisen muss ich das Geschick, das mich hierhergeführt. Und sie zu retten, hätt mein Leben tausendfach ich hingegeben. STADINGER Oho! MARIE O lieber Konrad! STADINGER Ruh ! zur Gesellschaft Was sagt denn ihr dazu? Die Ritterschaft macht sich den Spass und balgt bei hellem Sonnenschein sich um mein sittsam Töchterlein! Das ist ne schöne Wirtschaft, das! Hammer und Amboss! Nun hab ich s satt! Das gibt nen Mordsskandal in der Stadt. zu Marie Jetzt sperr ich dich ins Kloster ein! Das muss dir aber nicht unange - GEORG ruft ihm zu Aber Meister! STADINGER kann sich nicht bezwingen und schliesst mit dem Worte - sein! MARIE, IRMENTRAUT, GRAF, GEORG, BRENNER UND CHOR Zornesglut färbt seine Wangen, doch wir kennen dieses Dräun, mit der Morgenröte Prangen wird er andern Sinnes sein. STADINGER Du erfüllest mein Verlangen, schliessest dich ins Kloster ein, so nur kann ich ohne Bangen, ohne Furcht und Sorgen sein. Doch halt! Das geht nicht an. Ich hab ja einen andern Plan, ich hab nen Mann für dich. GEORG für sich O weh! Nun kommt die Reih an mich. STADINGER auf Georg zeigend Hier steht er, den ich meine. MARIE erschrocken Georg! ALLE Wie, Georg? MARIE Den nehm in meinem Leben ich nun und nimmermehr. GEORG Dies schmeichelt mir gar sehr. STADINGER zornig Du willst nicht? DIE ANDERN ohne Marie Aber Meister - STADINGER. Ich bring das Mädel um! Du willst nicht? GEORG. Ich will auch nicht. STADINGER. Schweig, Kerl, du bist zu dumm! zu Marie So willst du zu der Heirat durchaus dich nicht verstehn? MARIE. Ach nein! Da will ich lieber zehnmal ins Kloster gehn. MARIE, IRMENTRAUT, BRENNER UND CHOR. Zornesglut färbt seine Wangen, doch wir kennen dieses Dräun, mit der Morgenröte Prangen wird er andern Sinnes sein! Nur das eine tut mir leid, dass die schöne Lustbarkeit sich verwandelte in Streit. GEORG. Zornesglut färbt seine Wangen, doch wir kennen dieses Dräun, mit der Morgenröte Prangen wird er andern Sinnes sein! Nur das eine mich erfreut, dass ich nach dem langen Streit von der Heirat bin befreit. GRAF Zornesglut färbt seine Wangen, doch wir kennen dieses Dräun, mit der Morgenrote Prangen wird er andern Sinnes sein! Nur das eine mich erfreut, dass sie voller Zärtlichkeit mir aufs neu ihr Herz geweiht. STADINGER Du erfüllest mein Verlangen, schliessest dich ins Kloster ein, so nur kann ich ohne Bangen, ohne Furcht und Sorgen sein. Nur das eine tut mir leid, dass die schöne Lustbarkeit sich verwandelte in Streit. Während alle Stadinger zu besänftigen suchen, fällt der Vorhang All rights reserved © Maria Fujioka Lortzing,Albert/Der Waffenschmied/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/144.html
DRITTE SZENE Beckmesser. Sachs. Man gewahrt Beckmesser, welcher draussen vor dem Laden erscheint, in grosser Aufregung hereinlugt und, da er die Werkstatt leer findet, hastig eintritt Er ist reich aufgeputzt, aber in sehr leidendem Zustande. Er blickt sich erst unter der Tür nochmals genau in der Werkstatt um, dann hinkt er vorwärts, zuckt aber zusammen und streicht sich den Rücken. Er macht wieder einige Schritte, knickt aber mit den Knien und streicht nun diese. Er setzt sich auf den Schusterschemel, fährt aber schnell schmerzhaft wieder auf. Er betrachtet sich den Schemel und gerät dabei in immer aufgeregteres Nachsinnen. Er wird von den verdriesslichsten Erinnerungen und Vorstellungen gepeinigt; immer unruhiger beginnt er sich den Schweiss von der Stirne zu wischen. Er hinkt immer lebhafter umher und starrt dabei vor sich hin. Als ob er von allen Seiten verfolgt wäre, taumelt er fliehend hin und her. Wie um nicht umzusinken, hält er sich an dem Werktisch, zu dem er hin geschwankt war, an und starrt vor sich hin. Matt und verzweiflungsvoll sieht er um sich; sein Blick fällt endlich durch das Fenster auf Pogners Haus; er hinkt mühsam an dasselbe heran, und, nach dem gegenüberliegenden Fenster ausspähend, versucht er, sich in die Brust zu werfen, als ihm sogleich der Ritter Walther einfällt. Ärgerliche Gedanken entstehen dadurch, gegen die er mit schmeichelndem Selbstgefühl anzukämpfen sucht. Die Eifersucht übermannt ihn; er schlägt sich vor den Kopf. Er glaubt die Verhöhnung der Weiber und Buben auf der Gasse zu vernehmen, wendet sich wütend ab und schmeisst das Fenster zu. Sehr verstört wendet er sich mechanisch wieder dem Werktische zu, indem er vor sich hinbrütend nach einer neuen Weise zu suchen scheint. Sein Blick fällt auf das von Sachs zuvor beschriebene Papier; er nimmt es neugierig auf, überfliegt es mit wachsender Aufregung und bricht endlich wütend aus BECKMESSER Ein Werbelied! Von Sachs! Ist s wahr? Ha! Jetzt wird mir alles klar! Da er die Kammertür gehen hört, fährt er zusammen und steckt das Papier eilig in die Tasche SACHS im Festgewande, tritt ein, kommt vor und hält an, als er Beckmesser gewahrt Sieh da, Herr Schreiber! Auch am Morgen? Euch machen die Schuh doch nicht mehr Sorgen? BECKMESSER Zum Teufel! So dünn war ich noch nie beschuht! Fühl durch die Sohl den kleinsten Kies! SACHS Mein Merkersprüchlein wirkte dies, trieb sie mit Merkerzeichen so weich. BECKMESSER Schon gut der Witz! Und genug der Streich ! Glaubt mir, Freund Sachs, jetzt kenn ich Euch! Der Spass von dieser Nacht, der wird Euch noch gedacht. Dass ich Euch nur nicht im Wege sei, schuft Ihr gar Aufruhr und Meuterei! SACHS ‘s war Polterabend, lasst Euch bedeuten; Eure Hochzeit spukte unter den Leuten je toller es da hergeh , je besser bekommt s der Eh . BECKMESSER wütend O Schuster, voll von Ränken und pöbelhaften Schwänken, du warst mein Feind von je nun hör, ob hell ich seh ! Die ich mir auserkoren, die ganz für mich geboren, zu aller Witwer Schmach, der Jungfer stellst du nach. Dass sich Herr Sachs erwerbe des Goldschmieds reiches Erbe, im Meisterrat zur Hand auf Klauseln er bestand, ein Mägdlein zu betören, das nur auf ihn sollt hören und, andern abgewandt, zu ihm allein sich fand. Darum! Darum! Wär ich so dumm? Mit Schreien und mit Klopfen wollt er mein Lied zustopfen, dass nicht dem Kind werd kund, wie auch ein and rer bestund! Ja ja! Haha! Hab ich dich da? Aus seiner Schusterstuben hetzt endlich er den Buben mit Knüppeln auf mich her, dass meiner los er wär ! Au au! Au au! Wohl grün und blau, zum Spott der allerliebsten Frau, zerschlagen und zerprügelt, dass kein Schneider mich aufbügelt! Gar auf mein Leben war s angegeben! Doch kam ich noch so davon, dass ich die Tat Euch lohn ! Zieht heut nur aus zum Singen, merkt auf, wie s mag gelingen; bin ich gezwackt auch und zerhackt, Euch bring ich doch sicher aus dem Takt! SACHS Gut Freund, Ihr seid in argem Wahn! Glaubt, was Ihr wollt, dass ich getan, gebt Eure Eifersucht nur hin; zu werben kommt mir nicht in Sinn. BECKMESSER Lug und Trug! Ich kenn es besser. SACHS Was fällt Euch nur ein, Meister Beckmesser? Was ich sonst im Sinn, geht Euch nichts an. Doch glaubt, ob der Werbung seid Ihr im Wahn. BECKMESSER Ihr sängt heut nicht? SACHS Nicht zur Wette. BECKMESSER Kein Werbelied? SACHS Gewisslich, nein! BECKMESSER Wenn ich aber drob ein Zeugnis hätte? Er greift in die Tasche SACHS blickt auf den Werktisch Das Gedicht? Hier liess ich s. Stecktet Ihr s ein? BECKMESSER das Blatt hervorziehend Ist das Eure Hand? SACHS Ja - war es das? BECKMESSER Ganz frisch noch die Schrift? SACHS Und die Tinte noch nass! BECKMESSER ‘s wär wohl gar ein biblisches Lied? SACHS Der fehlte wohl, wer darauf riet. BECKMESSER Nun denn? SACHS Wie doch? BECKMESSER Ihr fragt? SACHS Was noch? BECKMESSER Dass Ihr mit aller Biederkeit der ärgste aller Spitzbuben seid! SACHS Mag sein! Doch hab ich noch nie entwandt, was ich auf fremden Tischen fand - und dass man von Euch auch nicht Übles denkt, behaltet das Blatt, es sei Euch geschenkt. BECKMESSER in freudigem Schreck aufspringend Herrgott! ... Ein Gedicht? ... Ein Gedicht von Sachs! Doch halt, dass kein neuer Schad mir erwachs ! Ihr habt s wohl schon recht gut memoriert? SACHS Seid meinethalb doch nur unbeirrt! BECKMESSER Ihr lasst mir das Blatt? SACHS Damit Ihr kein Dieb. BECKMESSER Und mach ich Gebrauch? SACHS Wie s Euch belieb . BECKMESSER Doch sing ich das Lied? SACHS Wenn s nicht zu schwer! BECKMESSER Und wenn ich gefiel ? SACHS Das ... wunderte mich sehr! BECKMESSER ganz zutraulich Da seid Ihr nun wieder zu bescheiden ein Lied von Sachs, gleichsam pfeifend das will was bedeuten! Und seht nur, wie mir s ergeht, wie s mit mir Ärmsten steht! Erseh ich doch mit Schmerzen, das Lied, das nachts ich sang - dank Euren lust gen Scherzen! - es machte der Pognerin bang . Wie schaff ich mir nun zur Stelle ein neues Lied herzu? Ich armer, zerschlag ner Geselle, wie fänd ich heut dazu Ruh ? Werbung und ehlich Leben, ob das mir Gott beschied, muss ich nun grad aufgeben, hab ich kein neues Lied. Ein Lied von Euch, des bin ich gewiss, mit dem besieg ich jed Hindernis! Soll ich das heute haben, vergessen, begraben sei Zwist, Hader und Streit und was uns je entzweit. Er blickt seitwärts in das Blatt plötzlich runzelt sich seine Stirn Und doch! Wenn s nur eine Falle wär ? Noch gestern wart Ihr mein Feind Wie käm s, dass nach so grosser Beschwer Ihr s freundlich heut mit mir meint? SACHS Ich macht Euch Schuh in später Nacht hat man je so einen Feind bedacht? BECKMESSER Ja ja! Recht gut! Doch eines schwört wo und wie Ihr das Lied auch hört, dass nie Ihr Euch beikommen lasst, zu sagen, das Lied sei von Euch verfasst. SACHS Das schwör ich und gelob es Euch, nie mich zu rühmen, das Lied sei von mir. BECKMESSER sich vergnügt die Hände reibend Was will ich mehr? Ich bin geborgen! Jetzt braucht sich Beckmesser nicht mehr zu sorgen! SACHS Doch, Freund, ich führ s Euch zu Gemüte und rat es Euch in aller Güte studiert mir recht das Lied! Sein Vortrag ist nicht leicht ob Euch die Weise geriet und Ihr den Ton erreicht! BECKMESSER Freund Sachs, Ihr seid ein guter Poet; doch was Ton und Weise betrifft, gesteht, da tut mir s keiner vor! Drum spitzt nur fein das Ohr. Und »Beckmesser, keiner besser!« darauf macht Euch gefasst, wenn Ihr mich ruhig singen lasst. Doch nun memorieren, schnell nach Haus; ohne Zeit zu verlieren richt ich das aus. Hans Sachs, mein Teurer! ich hab Euch verkannt; durch den Abenteurer war ich verrannt sehr zutraulich So einer fehlte uns bloss! Den wurden wir Meister doch los! Doch mein Besinnen läuft mir von hinnen. Bin ich verwirrt und ganz verirrt? Die Silben, die Reime, die Worte, die Verse ich kleb wie am Leime, und brennt doch die Ferse. Ade, ich muss fort! An andrem Ort dank ich Euch inniglich, weil Ihr so minniglich; für Euch nun stimme ich, kauf Eure Werke gleich, mache zum Merker Euch doch fein mit Kreide weich, nicht mit dem Hammerstreich! Merker! Merker! Merker Hans Sachs! Dass Nürnberg schusterlich blüh und wachs ! Beckmesser nimmt tanzend von Sachs Abschied, taumelt und poltert der Ladentür zu; plötzlich glaubt er das Gedicht in seiner Tasche vergessen zu haben, läuft wieder vor, sucht ängstlich auf dem Werktische, bis er es in der eigenen Hand gewahr wird; darüber scherzhaft erfreut, umarmt er Sachs nochmals voll feurigen Dankes und stürzt dann, hinkend und strauchelnd, geräuschvoll durch die Ladentür ab SACHS sieht Beckmesser gedankenvoll lächelnd nach So ganz boshaft doch keinen ich fand; er hält s auf die Länge nicht aus vergeudet mancher oft viel Verstand, doch hält er auch damit Haus; die schwache Stunde kommt für jeden, da wird er dumm und lässt mit sich reden. Dass hier Herr Beckmesser ward zum Dieb, ist mir für meinen Plan sehr lieb. Eva nähert sich auf der Strasse der Ladentür. Sachs wendet sich um und gewahrt Eva Sieh, Evchen! Dacht ich doch, wo sie blieb ! DRITTE SZENE Beckmesser. Sachs. Man gewahrt Beckmesser, welcher draussen vor dem Laden erscheint, in grosser Aufregung hereinlugt und, da er die Werkstatt leer findet, hastig eintritt Er ist reich aufgeputzt, aber in sehr leidendem Zustande. Er blickt sich erst unter der Tür nochmals genau in der Werkstatt um, dann hinkt er vorwärts, zuckt aber zusammen und streicht sich den Rücken. Er macht wieder einige Schritte, knickt aber mit den Knien und streicht nun diese. Er setzt sich auf den Schusterschemel, fährt aber schnell schmerzhaft wieder auf. Er betrachtet sich den Schemel und gerät dabei in immer aufgeregteres Nachsinnen. Er wird von den verdriesslichsten Erinnerungen und Vorstellungen gepeinigt; immer unruhiger beginnt er sich den Schweiss von der Stirne zu wischen. Er hinkt immer lebhafter umher und starrt dabei vor sich hin. Als ob er von allen Seiten verfolgt wäre, taumelt er fliehend hin und her. Wie um nicht umzusinken, hält er sich an dem Werktisch, zu dem er hin geschwankt war, an und starrt vor sich hin. Matt und verzweiflungsvoll sieht er um sich; sein Blick fällt endlich durch das Fenster auf Pogners Haus; er hinkt mühsam an dasselbe heran, und, nach dem gegenüberliegenden Fenster ausspähend, versucht er, sich in die Brust zu werfen, als ihm sogleich der Ritter Walther einfällt. Ärgerliche Gedanken entstehen dadurch, gegen die er mit schmeichelndem Selbstgefühl anzukämpfen sucht. Die Eifersucht übermannt ihn; er schlägt sich vor den Kopf. Er glaubt die Verhöhnung der Weiber und Buben auf der Gasse zu vernehmen, wendet sich wütend ab und schmeisst das Fenster zu. Sehr verstört wendet er sich mechanisch wieder dem Werktische zu, indem er vor sich hinbrütend nach einer neuen Weise zu suchen scheint. Sein Blick fällt auf das von Sachs zuvor beschriebene Papier; er nimmt es neugierig auf, überfliegt es mit wachsender Aufregung und bricht endlich wütend aus BECKMESSER Ein Werbelied! Von Sachs! Ist s wahr? Ha! Jetzt wird mir alles klar! Da er die Kammertür gehen hört, fährt er zusammen und steckt das Papier eilig in die Tasche SACHS im Festgewande, tritt ein, kommt vor und hält an, als er Beckmesser gewahrt Sieh da, Herr Schreiber! Auch am Morgen? Euch machen die Schuh doch nicht mehr Sorgen? BECKMESSER Zum Teufel! So dünn war ich noch nie beschuht! Fühl durch die Sohl den kleinsten Kies! SACHS Mein Merkersprüchlein wirkte dies, trieb sie mit Merkerzeichen so weich. BECKMESSER Schon gut der Witz! Und genug der Streich ! Glaubt mir, Freund Sachs, jetzt kenn ich Euch! Der Spass von dieser Nacht, der wird Euch noch gedacht. Dass ich Euch nur nicht im Wege sei, schuft Ihr gar Aufruhr und Meuterei! SACHS ‘s war Polterabend, lasst Euch bedeuten; Eure Hochzeit spukte unter den Leuten je toller es da hergeh , je besser bekommt s der Eh . BECKMESSER wütend O Schuster, voll von Ränken und pöbelhaften Schwänken, du warst mein Feind von je nun hör, ob hell ich seh ! Die ich mir auserkoren, die ganz für mich geboren, zu aller Witwer Schmach, der Jungfer stellst du nach. Dass sich Herr Sachs erwerbe des Goldschmieds reiches Erbe, im Meisterrat zur Hand auf Klauseln er bestand, ein Mägdlein zu betören, das nur auf ihn sollt hören und, andern abgewandt, zu ihm allein sich fand. Darum! Darum! Wär ich so dumm? Mit Schreien und mit Klopfen wollt er mein Lied zustopfen, dass nicht dem Kind werd kund, wie auch ein and rer bestund! Ja ja! Haha! Hab ich dich da? Aus seiner Schusterstuben hetzt endlich er den Buben mit Knüppeln auf mich her, dass meiner los er wär ! Au au! Au au! Wohl grün und blau, zum Spott der allerliebsten Frau, zerschlagen und zerprügelt, dass kein Schneider mich aufbügelt! Gar auf mein Leben war s angegeben! Doch kam ich noch so davon, dass ich die Tat Euch lohn ! Zieht heut nur aus zum Singen, merkt auf, wie s mag gelingen; bin ich gezwackt auch und zerhackt, Euch bring ich doch sicher aus dem Takt! SACHS Gut Freund, Ihr seid in argem Wahn! Glaubt, was Ihr wollt, dass ich getan, gebt Eure Eifersucht nur hin; zu werben kommt mir nicht in Sinn. BECKMESSER Lug und Trug! Ich kenn es besser. SACHS Was fällt Euch nur ein, Meister Beckmesser? Was ich sonst im Sinn, geht Euch nichts an. Doch glaubt, ob der Werbung seid Ihr im Wahn. BECKMESSER Ihr sängt heut nicht? SACHS Nicht zur Wette. BECKMESSER Kein Werbelied? SACHS Gewisslich, nein! BECKMESSER Wenn ich aber drob ein Zeugnis hätte? Er greift in die Tasche SACHS blickt auf den Werktisch Das Gedicht? Hier liess ich s. Stecktet Ihr s ein? BECKMESSER das Blatt hervorziehend Ist das Eure Hand? SACHS Ja - war es das? BECKMESSER Ganz frisch noch die Schrift? SACHS Und die Tinte noch nass! BECKMESSER ‘s wär wohl gar ein biblisches Lied? SACHS Der fehlte wohl, wer darauf riet. BECKMESSER Nun denn? SACHS Wie doch? BECKMESSER Ihr fragt? SACHS Was noch? BECKMESSER Dass Ihr mit aller Biederkeit der ärgste aller Spitzbuben seid! SACHS Mag sein! Doch hab ich noch nie entwandt, was ich auf fremden Tischen fand - und dass man von Euch auch nicht Übles denkt, behaltet das Blatt, es sei Euch geschenkt. BECKMESSER in freudigem Schreck aufspringend Herrgott! ... Ein Gedicht? ... Ein Gedicht von Sachs! Doch halt, dass kein neuer Schad mir erwachs ! Ihr habt s wohl schon recht gut memoriert? SACHS Seid meinethalb doch nur unbeirrt! BECKMESSER Ihr lasst mir das Blatt? SACHS Damit Ihr kein Dieb. BECKMESSER Und mach ich Gebrauch? SACHS Wie s Euch belieb . BECKMESSER Doch sing ich das Lied? SACHS Wenn s nicht zu schwer! BECKMESSER Und wenn ich gefiel ? SACHS Das ... wunderte mich sehr! BECKMESSER ganz zutraulich Da seid Ihr nun wieder zu bescheiden ein Lied von Sachs, gleichsam pfeifend das will was bedeuten! Und seht nur, wie mir s ergeht, wie s mit mir Ärmsten steht! Erseh ich doch mit Schmerzen, das Lied, das nachts ich sang - dank Euren lust gen Scherzen! - es machte der Pognerin bang . Wie schaff ich mir nun zur Stelle ein neues Lied herzu? Ich armer, zerschlag ner Geselle, wie fänd ich heut dazu Ruh ? Werbung und ehlich Leben, ob das mir Gott beschied, muss ich nun grad aufgeben, hab ich kein neues Lied. Ein Lied von Euch, des bin ich gewiss, mit dem besieg ich jed Hindernis! Soll ich das heute haben, vergessen, begraben sei Zwist, Hader und Streit und was uns je entzweit. Er blickt seitwärts in das Blatt plötzlich runzelt sich seine Stirn Und doch! Wenn s nur eine Falle wär ? Noch gestern wart Ihr mein Feind Wie käm s, dass nach so grosser Beschwer Ihr s freundlich heut mit mir meint? SACHS Ich macht Euch Schuh in später Nacht hat man je so einen Feind bedacht? BECKMESSER Ja ja! Recht gut! Doch eines schwört wo und wie Ihr das Lied auch hört, dass nie Ihr Euch beikommen lasst, zu sagen, das Lied sei von Euch verfasst. SACHS Das schwör ich und gelob es Euch, nie mich zu rühmen, das Lied sei von mir. BECKMESSER sich vergnügt die Hände reibend Was will ich mehr? Ich bin geborgen! Jetzt braucht sich Beckmesser nicht mehr zu sorgen! SACHS Doch, Freund, ich führ s Euch zu Gemüte und rat es Euch in aller Güte studiert mir recht das Lied! Sein Vortrag ist nicht leicht ob Euch die Weise geriet und Ihr den Ton erreicht! BECKMESSER Freund Sachs, Ihr seid ein guter Poet; doch was Ton und Weise betrifft, gesteht, da tut mir s keiner vor! Drum spitzt nur fein das Ohr. Und »Beckmesser, keiner besser!« darauf macht Euch gefasst, wenn Ihr mich ruhig singen lasst. Doch nun memorieren, schnell nach Haus; ohne Zeit zu verlieren richt ich das aus. Hans Sachs, mein Teurer! ich hab Euch verkannt; durch den Abenteurer war ich verrannt sehr zutraulich So einer fehlte uns bloss! Den wurden wir Meister doch los! Doch mein Besinnen läuft mir von hinnen. Bin ich verwirrt und ganz verirrt? Die Silben, die Reime, die Worte, die Verse ich kleb wie am Leime, und brennt doch die Ferse. Ade, ich muss fort! An andrem Ort dank ich Euch inniglich, weil Ihr so minniglich; für Euch nun stimme ich, kauf Eure Werke gleich, mache zum Merker Euch doch fein mit Kreide weich, nicht mit dem Hammerstreich! Merker! Merker! Merker Hans Sachs! Dass Nürnberg schusterlich blüh und wachs ! Beckmesser nimmt tanzend von Sachs Abschied, taumelt und poltert der Ladentür zu; plötzlich glaubt er das Gedicht in seiner Tasche vergessen zu haben, läuft wieder vor, sucht ängstlich auf dem Werktische, bis er es in der eigenen Hand gewahr wird; darüber scherzhaft erfreut, umarmt er Sachs nochmals voll feurigen Dankes und stürzt dann, hinkend und strauchelnd, geräuschvoll durch die Ladentür ab SACHS sieht Beckmesser gedankenvoll lächelnd nach So ganz boshaft doch keinen ich fand; er hält s auf die Länge nicht aus vergeudet mancher oft viel Verstand, doch hält er auch damit Haus; die schwache Stunde kommt für jeden, da wird er dumm und lässt mit sich reden. Dass hier Herr Beckmesser ward zum Dieb, ist mir für meinen Plan sehr lieb. Eva nähert sich auf der Strasse der Ladentür. Sachs wendet sich um und gewahrt Eva Sieh, Evchen! Dacht ich doch, wo sie blieb ! Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg/ActⅢ-3
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/8510.html
Electrically Conductive and Insulative Adhesives T C Pr? TCPr? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Science-General Tests and Testing for Bilingual Children A Bibliography of Literature Natl Clearinghouse for? Judith Kirsch? NatlClearinghousefor? JudithKirsch? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Yorkshire Dales (Explorer Maps) Ordnance Survey? Ordnance Survey? OrdnanceSurvey? OrdnanceSurvey? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Outdoors&Nature-OutdoorRecreation-Hiking&Camping-Walking? Subjects-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Sports-Hiking&Camping-Walking? Subjects-Travel-Atlases&Maps? Brilliant Flashcards Macmillan ELT? Perrett Jeanne? MacmillanELT? PerrettJeanne? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Elastomers Adhesives, Coatings and Insulating Materials T C Pr? TCPr? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Labor Law and Employment Legislation Little Brown & Co (T)? Janice R. Bellace? Jeffery I. Pasek? LittleBrown&Co(T)? JaniceR.Bellace? JefferyI.Pasek? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Law-Specialties-LaborLaw? Subjects-Nonfiction-Law-Specialties-LaborLaw? Conjure Woman Reprint Services Corp? Charles Waddell Chesnutt? ReprintServicesCorp? CharlesWaddellChesnutt? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 The Peak District (Explorer Maps) Ordnance Survey? Ordnance Survey? OrdnanceSurvey? OrdnanceSurvey? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Outdoors&Nature-OutdoorRecreation-Hiking&Camping-Walking? Subjects-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Sports-Hiking&Camping-Walking? Subjects-Travel-Atlases&Maps? Little Norsk Reprint Services Corp? Hamlin Garland? ReprintServicesCorp? HamlinGarland? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Iowa, O Iowa Reprint Services Corp? Hamlin Garland? ReprintServicesCorp? HamlinGarland? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Understanding Karl Rahner Christian Classics? George Vass? ChristianClassics? GeorgeVass? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Coastal and Ocean Engineering 1985 Brookfield Pub Co? BrookfieldPubCo? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Concepts of Programming Languages (Pie) Addison Wesley? Robert W. Sebesta? AddisonWesley? RobertW.Sebesta? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Computers&Internet-Programming-Languages&Tools-General? The Book of the American Indian (The Collected Works of Hamlin Garland) Reprint Services Corp? Hamlin Garland? ReprintServicesCorp? HamlinGarland? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-History-Americas-UnitedStates? The Cliff Dwellers (Collected Works of Henry B. Fuller) Reprint Services Corp? Henry B. Fuller? ReprintServicesCorp? HenryB.Fuller? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Literature&Fiction? The Endangered Black Male The Bald Eagle Management Plus Consulting &? Jeffery M. Johnson? James Daniels? ManagementPlusConsulting&? JefferyM.Johnson? JamesDaniels? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Literature&Fiction? Louisiana Civil Code 1998 West Group? WestGroup? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Law? Subjects-Nonfiction-Law? European Development Cooperation and the Poor Palgrave Macmillan? Aidan Cox? John Healey? Paul Hoebink? Timo Voipio? PalgraveMacmillan? AidanCox? JohnHealey? PaulHoebink? TimoVoipio? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Business&Investing-Economics-Development&Growth? Subjects-History-Europe-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Poverty? Subjects-Nonfiction-Economics-Development&Growth? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Economics-Development&Growth? Administrative Law Treatise 1995 Supplement Little Brown & Co Law & Business? Kenneth Culp Davis? LittleBrown&CoLaw&Business? KennethCulpDavis? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Management and Planning Issues in Use of Microcomputers Unipub? David Lancaster? Unipub? DavidLancaster? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Collective Administration of Copyrights and Neighboring Rights International Practices, Procedures and Organizations Little Brown & Co Law & Business? David Sinacore-Guinn? LittleBrown&CoLaw&Business? DavidSinacore-Guinn? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Law-IntellectualProperty-Patent,Trademark&Copyright? Subjects-Law-InternationalLaw-General? Subjects-Law-General? Subjects-Nonfiction-Law-IntellectualProperty-Patent,Trademark&Copyright? Subjects-Nonfiction-Law-InternationalLaw-General? Subjects-Nonfiction-Law-General? Subjects-Professional&Technical-Law-IntellectualProperty-Patent,Trademark&Copyright? Daily Telegraph Quick Shrink Pack Pan Books? Daily Telegraph? PanBooks? DailyTelegraph? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Land Use Litigation West Group? John W. Shonkwiler? Terry Morgan? WestGroup? JohnW.Shonkwiler? TerryMorgan? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Law-PrivateLaw? Subjects-Nonfiction-Law-PrivateLaw? Fluffy Farm (Fluffy Farm) Macmillan Children s Books? Bettina Paterson? MacmillanChildren sBooks? BettinaPaterson? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Children sBooks-Baby-3-BoardBooks? Subjects-Children sBooks-Baby-3-Pop-Up&Movable-General? Subjects-Children sBooks-Literature? Fluffy Farm Cow Macmillan Children s Books? Bettina Paterson? MacmillanChildren sBooks? BettinaPaterson? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Children sBooks-Baby-3-BoardBooks? Subjects-Children sBooks-Baby-3-Pop-Up&Movable-General? Subjects-Children sBooks-Literature? Faith Narra of Pastor Disappearance Picador? Benjamin Anastas? Picador? BenjaminAnastas? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Minnesota Philanthropic Support for Disadvantaged People Minnesota Council of Nonprofit? Jon Pratt? MinnesotaCouncilofNonprofit? JonPratt? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Health,Mind&Body? Education and Polity Three Interface Between Education and State Policy Redesigning Teacher Educ Plcs in Context of Preferable Future Rep of Kore Unipub? Hong-Kyoo Byun? Chong Kuen Bae? Unipub? Hong-KyooByun? ChongKuenBae? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Education and Policy 4 Interface Between Education and Communication Japan Unipub? H. Twaki? Y. Hamano? Unipub? H.Twaki? Y.Hamano? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Origins of Islamic Jurisprudence Kazi Pubns Inc? M. Y. Guraya? KaziPubnsInc? M.Y.Guraya? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Rational Choice Palgrave Macmillan? Michael Allingham? PalgraveMacmillan? MichaelAllingham? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Business&Investing-Economics-Theory? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Decision-Making&ProblemSolving? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-General? Subjects-Nonfiction-Economics-Theory? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Economics-Theory? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Decision-Making&ProblemSolving? Scott on Trust (Law of Trusts No 3a) Little Brown & Co Law & Business? William F. Fratcher? LittleBrown&CoLaw&Business? WilliamF.Fratcher? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Reference-General? Tweed Valley (Outdoor Leisure Maps) Ordnance Survey? Ordnance Survey? OrdnanceSurvey? OrdnanceSurvey? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Travel-Europe-GreatBritain-Scotland-General? Subjects-Travel-Atlases&Maps? From Old English to Standard English (Studies in English Language) Palgrave Macmillan? Dennis Freeborn? PalgraveMacmillan? DennisFreeborn? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Linguistics-Applied? Subjects-Reference-Words&Language-Linguistics? Roses Are Red Little Brown & Co Canada Ltd? James Patterson? LittleBrown&CoCanadaLtd? JamesPatterson? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Mystery&Thrillers-General? Subjects-Mystery&Thrillers-PoliceProcedurals? Subjects-Mystery&Thrillers-Thrillers-General? Team Up 1 Sb Macmillan ELT? Spencer D & Vaughan D? MacmillanELT? SpencerD&VaughanD? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Anthology of Western Great Lakes Indians Univ of Wisconsin Milwaukee? Dinald L. Fixico? UnivofWisconsinMilwaukee? DinaldL.Fixico? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Contemporary City Ecology South Asia Books? C. S. Yadav? SouthAsiaBooks? C.S.Yadav? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Outdoors&Nature? Chromosome Six Macmillan? Robin Cook? Macmillan? RobinCook? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Mystery&Thrillers? Throb Inkblot Pubns? InkblotPubns? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Literature&Fiction? Comparative Constitutional Engineering Palgrave Macmillan? Giovanni Sartori? PalgraveMacmillan? GiovanniSartori? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Law-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-PoliticalScience-PoliticalDoctrines-Democracy? Subjects-Nonfiction-Government-Constitutions? Subjects-Nonfiction-Law-General? Brilliant Pre Junior Flashcards Macmillan ELT? Charlotte Covill? MacmillanELT? CharlotteCovill? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Children sBooks-Baby-3-BasicConcepts-Words? The English Lakes (Outdoor Leisure Maps) Ordnance Survey? Ordnance Survey? OrdnanceSurvey? OrdnanceSurvey? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Travel-Atlases&Maps? Yeats' Poems Palgrave Macmillan? W.B. Yeats? PalgraveMacmillan? W.B.Yeats? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Literature&Fiction-Poetry-General? Yorkshire Dales (Outdoor Leisure Maps) Ordnance Survey? Ordnance Survey? OrdnanceSurvey? OrdnanceSurvey? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Reference-Atlases&Maps? Subjects-Travel-Europe-GreatBritain-England-Yorkshire? Subjects-Travel-Atlases&Maps? Smart Ele TB Czech Macmillan ELT? McNicholass K? MacmillanELT? McNicholassK? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Muslim Thought, Its Origin and Achievements Kazi Pubns Inc? A. A. Shariff? KaziPubnsInc? A.A.Shariff? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Religion&Spirituality? Financial Accounting and Reporting Palgrave Macmillan? Robin John Limmack? PalgraveMacmillan? RobinJohnLimmack? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Business&Investing-Industries&Professions-Accounting? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Industries&Professions-Accounting? Total Reward Macmillan ELT? Simon Greenall? MacmillanELT? SimonGreenall? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Nonfiction-Education-LanguageInstruction-Instruction-EnglishasaForeignLanguage-EnglishLanguageTeaching-General? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-AgriculturalSciences-General? Subjects-Reference-ForeignLanguages-Instruction-EnglishasaForeignLanguage-EnglishLanguageTeaching-General? Quranic Sciences Kazi Pubns Inc? A. Rahaman? KaziPubnsInc? A.Rahaman? ジャンル別? Substores-UnknownASINs-8 Subjects-Science-General Substores-UnknownASINs-8 洋書
https://w.atwiki.jp/touhoukashi/pages/3328.html
【登録タグ D Liz Triangle lily-an スカイルーイン 曲 神風】 【注意】 現在、このページはJavaScriptの利用が一時制限されています。この表示状態ではトラック情報が正しく表示されません。 この問題は、以下のいずれかが原因となっています。 ページがAMP表示となっている ウィキ内検索からページを表示している これを解決するには、こちらをクリックし、ページを通常表示にしてください。 /** General styling **/ @font-face { font-family Noto Sans JP ; font-display swap; font-style normal; font-weight 350; src url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/10/NotoSansCJKjp-DemiLight.woff2) format( woff2 ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/9/NotoSansCJKjp-DemiLight.woff) format( woff ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/8/NotoSansCJKjp-DemiLight.ttf) format( truetype ); } @font-face { font-family Noto Sans JP ; font-display swap; font-style normal; font-weight bold; src url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/13/NotoSansCJKjp-Medium.woff2) format( woff2 ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/12/NotoSansCJKjp-Medium.woff) format( woff ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/11/NotoSansCJKjp-Medium.ttf) format( truetype ); } rt { font-family Arial, Verdana, Helvetica, sans-serif; } /** Main table styling **/ #trackinfo, #lyrics { font-family Noto Sans JP , sans-serif; font-weight 350; } .track_number { font-family Rockwell; font-weight bold; } .track_number after { content . ; } #track_args, .amp_text { display none; } #trackinfo { position relative; float right; margin 0 0 1em 1em; padding 0.3em; width 320px; border-collapse separate; border-radius 5px; border-spacing 0; background-color #F9F9F9; font-size 90%; line-height 1.4em; } #trackinfo th { white-space nowrap; } #trackinfo th, #trackinfo td { border none !important; } #trackinfo thead th { background-color #D8D8D8; box-shadow 0 -3px #F9F9F9 inset; padding 4px 2.5em 7px; white-space normal; font-size 120%; text-align center; } .trackrow { background-color #F0F0F0; box-shadow 0 2px #F9F9F9 inset, 0 -2px #F9F9F9 inset; } #trackinfo td ul { margin 0; padding 0; list-style none; } #trackinfo li { line-height 16px; } #trackinfo li nth-of-type(n+2) { margin-top 6px; } #trackinfo dl { margin 0; } #trackinfo dt { font-size small; font-weight bold; } #trackinfo dd { margin-left 1.2em; } #trackinfo dd + dt { margin-top .5em; } #trackinfo_help { position absolute; top 3px; right 8px; font-size 80%; } /** Media styling **/ #trackinfo .media th { background-color #D8D8D8; padding 4px 0; font-size 95%; text-align center; } .media td { padding 0 2px; } .media iframe nth-of-type(n+2) { margin-top 0.3em; } .youtube + .nicovideo, .youtube + .soundcloud, .nicovideo + .soundcloud { margin-top 0.75em; } .media_section { display flex; align-items center; text-align center; } .media_section before, .media_section after { display block; flex-grow 1; content ; height 1px; } .media_section before { margin-right 0.5em; background linear-gradient(-90deg, #888, transparent); } .media_section after { margin-left 0.5em; background linear-gradient(90deg, #888, transparent); } .media_notice { color firebrick; font-size 77.5%; } /** Around track styling **/ .next-track { float right; } /** Infomation styling **/ #trackinfo .info_header th { padding .3em .5em; background-color #D8D8D8; font-size 95%; } #trackinfo .infomation_show_btn_wrapper { float right; font-size 12px; user-select none; } #trackinfo .infomation_show_btn { cursor pointer; } #trackinfo .info_content td { padding 0 0 0 5px; height 0; transition .3s; } #trackinfo .info_content ul { padding 0; margin 0; max-height 0; list-style initial; transition .3s; } #trackinfo .info_content li { opacity 0; visibility hidden; margin 0 0 0 1.5em; transition .3s, opacity .2s; } #trackinfo .info_content.infomation_show td { padding 5px; height 100%; } #trackinfo .info_content.infomation_show ul { padding 5px 0; max-height 50em; } #trackinfo .info_content.infomation_show li { opacity 1; visibility visible; } #trackinfo .info_content.infomation_show li nth-of-type(n+2) { margin-top 10px; } /** Lyrics styling **/ #lyrics { font-size 1.06em; line-height 1.6em; } .not_in_card, .inaudible { display inline; position relative; } .not_in_card { border-bottom dashed 1px #D0D0D0; } .tooltip { display flex; visibility hidden; position absolute; top -42.5px; left 0; width 275px; min-height 20px; max-height 100px; padding 10px; border-radius 5px; background-color #555; align-items center; color #FFF; font-size 85%; line-height 20px; text-align center; white-space nowrap; opacity 0; transition 0.7s; -webkit-user-select none; -moz-user-select none; -ms-user-select none; user-select none; } .inaudible .tooltip { top -68.5px; } span hover + .tooltip { visibility visible; top -47.5px; opacity 0.8; transition 0.3s; } .inaudible span hover + .tooltip { top -73.5px; } .not_in_card span.hide { top -42.5px; opacity 0; transition 0.7s; } .inaudible .img { display inline-block; width 3.45em; height 1.25em; margin-right 4px; margin-bottom -3.5px; margin-left 4px; background-image url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2971/7/Inaudible.png); background-size contain; background-repeat no-repeat; } .not_in_card after, .inaudible .img after { content ; visibility hidden; position absolute; top -8.5px; left 42.5%; border-width 5px; border-style solid; border-color #555 transparent transparent transparent; opacity 0; transition 0.7s; } .not_in_card hover after, .inaudible .img hover after { content ; visibility visible; top -13.5px; left 42.5%; opacity 0.8; transition 0.3s; } .not_in_card after { top -2.5px; left 50%; } .not_in_card hover after { top -7.5px; left 50%; } .not_in_card.hide after { visibility hidden; top -2.5px; opacity 0; transition 0.7s; } /** For mobile device styling **/ .uk-overflow-container { display inline; } #trackinfo.mobile { display table; float none; width 100%; margin auto; margin-bottom 1em; } #trackinfo.mobile th { text-transform none; } #trackinfo.mobile tbody tr not(.media) th { text-align left; background-color unset; } #trackinfo.mobile td { white-space normal; } document.addEventListener( DOMContentLoaded , function() { use strict ; const headers = { title アルバム別曲名 , album アルバム , circle サークル , vocal Vocal , lyric Lyric , chorus Chorus , narrator Narration , rap Rap , voice Voice , whistle Whistle (口笛) , translate Translation (翻訳) , arrange Arrange , artist Artist , bass Bass , cajon Cajon (カホン) , drum Drum , guitar Guitar , keyboard Keyboard , mc MC , mix Mix , piano Piano , sax Sax , strings Strings , synthesizer Synthesizer , trumpet Trumpet , violin Violin , original 原曲 , image_song イメージ曲 }; const rPagename = /(?=^|.*
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3088.html
このテンプレはポリウト方式で作成されています。 こちらの役名一覧に和訳を記載して管理人までお知らせください。 ERSTER AKT (Zimmer im Wohnhause Palestrinas. Der Raum ist nicht gross, ziemlich dunkel; dunkelbraune alte Möbel. Alles einfach, fast ärmlich. In der Mitte der Arbeitstisch, darauf unbeschriebenes Notenpapier. An der Hinterwand ein grosses Bild, eine schöne Frau in mittleren Jahren darstellend Lukrezia, Palestrinas verstorbene Gemahlin. Rechts ein grosses (das einzige) Fenster mit Blick auf Rom in ziemlicher Entfernung. Am Fenster ein Stuhl mit Lehne. Es ist gegen Abend; im Verlaufe der ersten Szene, zumal der dritten und vierten, wird es ganz dunkel) Erste Szene (Beim Aufgehen des Vorhanges sitzt in dem grossen Lehnstuhl am Tisch Silla, ein 17jähriger Mensch. Er verschwindet fast in dem geräumigen Sitz; das rechte Bein liegt mit dem Knöchel auf dem linken Knie, in den Händen hält er eine grosse Geige in einer der willkürlichen Formen jener Zeit. Er probiert, sich oft unterbrechend, eine eigene Komposition) ▼SILLA▲ (Proben mit leiser Stimme) "Schönste, ungnäd'ge Dame…" (unterbricht sich) Lang bleib' ich nimmermehr beim alten Meister; das steht nun fest. (fährt wieder fort) "Nymphe mit Sternenaugen. Des treuesten Schäfers Klagen Lass erweichen… lass erweichen…" (unterbricht sich wieder) Ighino merkt noch nichts; Ob ich's ihm heut' wohl sage? (spielt weiter) "Von Hyazinthen ein Regen Fliesse auf dich…" (bricht wieder ab) Dass mich der Alte willig lässt, Das ist doch sehr die Frage! (fährt wieder fort) "Schönste, ungnäd'ge Dame, Nymphe mit Sternenaugen…" (hält wieder ein) Er hat mich wahrlich gern, fast tut mir's leid – (er wirft Geige und Bogen auf den Tisch und steht vom Stuhl auf) Welch herrlich freier Zug Geht doch durch unsre Zeit! (durchmisst das Zimmer mit elastisch- Hoffnungsfreudigen Bewegungen) Ist's nicht bei dem Gedanken schon Ans heitere Florenz, Als dürfte sich mein eig'nes Wesen Vom dummen Joch der Allgemeinheit lösen Und die höchste Stufe erklimmen. Wie in meiner lieben Kunst die Singestimmen, Abhängig von jeher, erbärmlich polyphon, Sich dort befrei'n zur Einzelexistenz. – (steht jetzt vor dem Fenster und sieht hinaus) Da liegt mein Rom! – Ehrwürd'ges Nest, behalte Alt, wie du selber bist, getrost das Alte! Bewach' mit Feu'r und Schwert, wie deine Religion, So in der schönen Kunst die alte Tradition. Die lass vom alten Palestrina hüten, Da treibt sie gar noch neue Blüten. Mich aber zieht es fort nach all dem Schönen, Neuen, Und wie ich Ruhm und Leben leuchtend vor mir seh, So steigt gewiss in stetigem Befreien Die ganze Menschheit noch zu ungeahnter Höh! (Ighino tritt ein; er scheint traurig) Zweite Szene ▼SILLA▲ Ighino, gut, dass ich dich seh'! Muss dir was Neues sagen – Doch erst ein heiteres Gesicht! ▼IGHINO▲ Soll ich erst lange fragen? ▼SILLA▲ Wenn mein Ighino mir verspricht, Dem Vater nichts zu klagen – ▼IGHINO▲ (schnell und besorgt) Schlimm für den Vater ist's doch nicht? ▼SILLA▲ Für mich ist's sicherlich nur schön! ▼IGHINO▲ So freu' ich mich und wünsch' dir Glück. (er setzt sich auf den Schemelsitz am großen Stuhl) ▼SILLA▲ Sag – ist für sich allein zu stehn Nicht schöner, denn als kleines Stück Von einem Ganzen sich zu sehn? ▼IGHINO▲ Du weisst, ich bin so weit zurück Im klugen Denken gegen dich, Weiss deiner Frage nicht Bescheid. Das eine doch empfinde ich Die liebliche Gemeinsamkeit Von guten Menschen unter sich Ist doch das Schönste allezeit. ▼SILLA▲ (lächelnd) Gut ist, mein Jung' dein Sprüchelein Für sanfte Kinder oder Greise. ▼IGHINO▲ Ist denn nicht jeder doch allein Nur eben auf seine Weise? ▼SILLA▲ Des Starken Art ist Herrscher sein Und Mittelpunkt im Kreise! (sitzt in der Nähe Ighino auf dem Stuhl) Ighino – wenn im Chor wir singen, – Den Altus ich, du den Diskant, Und schwitzen bei den schweren Dingen, Die die Gelehrsamkeit erfand Ist's nicht, als ob die Esel gingen Gemeinsam in ein Joch gespannt? ▼IGHINO▲ Das kann mein Herz nicht so empfinden. Just für den Starken ist's doch schön, Wenn viele, innig sich verbinden, In einem Ganzen aufzugehn, Der Arbeit und des Opfers wert. Sind wir durch Vater des nicht belehrt? Und nichts mag mehr den Sinn erheben, Gibt mehr auf Erden Heimlichkeit, Als in dem All, dem Ganzen zu leben, Nicht bloss im gegenwärt'gen "Heut". Die Mühen werden meine Freuden, Wenn das Gefühl mich ganz entzückt, Dass junges Leben alter Zeiten Uns wie durch Zauber nahe rückt. Ja, Silla, – lässt du das nicht gelten, So musst du auch den Vater schelten; Denn was ich sprach, das meint auch er. – ▼SILLA▲ (lächelnd) Das zu bemerken war nicht schwer! 's ist aber doch ein Unterschied Wir sind noch jung, der Meister alt. Das gäbe keinen lust'gen Wald, Pfiff jeder Vogel dasselbe Lied! ▼IGHINO▲ (nach einigem Schweigen) Warum tun deine Worte mir So weh? und, Silla, sprich, was ist's, Das du mir sagen wolltest und Der Vater nicht erfahren soll? ▼SILLA▲ (ausweichend, steht vom Stuhl auf) Das ist nichts Wichtiges! ▼IGHINO▲ (lebhaft) Nein, nein, Du musst's mir sagen! ▼SILLA▲ Sag mir lieber Zuerst, was dich bedrückt; du scheinst Mir trüb gestimmt und gar nicht froh. ▼IGHINO▲ Ach, Silla! – Kann ich dir's denn sagen? Du wirst mich sicher nicht verstehn. ▼SILLA▲ (ungeduldig) So sprich! ▼IGHINO▲ (mit Tränen kämpfend) Der Gram des alten Vaters – Ich kann ihn nicht so leiden sehn! ▼SILLA▲ Ist er denn krank? ▼IGHINO▲ Nein, nein; das ist es nicht. ▼SILLA▲ Was ist's denn sonst? Ein Unglück – ▼IGHINO▲ (schüttelt den Kopf) Weiss ich's denn? Ich seh nur, wie er stumm verzweifelt ist. (steht vom Schemel auf) ▼SILLA▲ (im Zimmer gehend) Ich glaub', Ighino, das siehst du allein! Bei Gott – ich hab noch nichts davon gemerkt. (Ighino zuckt die Achseln) Und wenn du selbst den Grund davon nicht weisst – Die Trauer muss doch eine Ursach haben. ▼IGHINO▲ (schüchtern) Ist dir sein Lebenslauf nicht Grund genug? ▼SILLA▲ Das ist nun beinah Sünde, lieber Junge, Von Unglück da zu sprechen ein jeder Mensch Hat auf der Welt sein kleines Kreuz zu tragen. Er ist nicht krank, er leidet keine Not, Und hat vor andern Menschen noch voraus Er ist berühmt! was will er denn noch mehr? Wenn ich's bedenk, so ist er selten glücklich. ▼IGHINO▲ (ruhig und schmerzlich) Ich wusste wohl, du würdest also reden; Drum sprach ich nie ein Wort mit dir davon, Wie sehr ich mich auch sehnte, einer Seele Mich anvertrau'n zu dürfen. Lieber Gott, Sein Ruhm!… Sein echter Ruhm, der still und mit der Zeit Sich um ihn legte wie ein Feierkleid; Sollt' er dafür wohl gar noch dankbar sein? Ein Heiliger für seinen Heil'genschein? Und was hat denn sein Ruhm ihm eingebracht, Als der Kollegen Neid und offne Niedertracht? Sein einz'ges Menschenglück Familie, Ehe, Verbannte ihn aus Papstes Gunst und Nähe. Vor grösster Armut ist er kaum geschützt; Nun sag mir doch, was dies Phantom ihm nützt er Ruhm, den andre fälschlich sich erschleichen, die meinem Vater nicht das Wasser reichen? Und glaubst du, dass er jemals etwas sagt, Ein Hauch der Lippe je sein Los beklagt? Ein Menschenalter schuf und schuf er Werke In unvermindert wunderbarer Stärke. Bis dass ihn endlich traf der schwerste Schlag, (tritt vor das Bild) Bis meine Mutter auf der Bahre lag. Sie starb, die nie der Gram darob verliess, Dass man ihn ihretwegen aus dem Amt verstiess, Da ward es still in ihm und leer. Seit ihrem Tode schrieb er keine Note mehr! Er scheint nicht mehr zu leben, altert früh, Kaum, dass er manchmal lächelt – Silla, sieh' Ich selbst bin fröhlich, hab' das Leben lieb, Doch nun erscheint mir alles auch so trüb'. (Pause. Silla setzt sich auf den Schemel und nimmt Ighinos Hand) Ist so zu reden, meinst du, wirklich Sünde? – Ach Gott – vielleicht sind all das nicht die Gründe. Hast du vom Leid der Welt noch nicht gehört, Davon die Dichter sagen? ▼SILLA▲ Nun, und was? ▼IGHINO▲ Man geht und weint, weil man geboren ist – Ich glaub' – im Vater ist etwas davon. (kurzt bedrückende Stille) ▼SILLA▲ (springt auf) Lass jetzt das Leid der Welt! – 's wird alles besser, Und hör' – damit du wieder lustig wirst Mir liegt's schon lange auf, dass ich dir spiel Ein Liedchen in dem allerneusten Stil Hör' zu! (nimmt die Geige) ▼IGHINO▲ Ach lass! ▼SILLA▲ (Er sieht verwundert auf Ighino) Du wirst doch nicht versagen, Wenn Kunstgenossen um dein Urteil fragen! (Er setzt sich auf den Stuhl vor der Hausorgel, mit dem Rücken zum Hintergrund; Ighino hört ihm, halb auf der Lehne des grossen Stuhles sitzend, zu.) "Schönste, ungnäd'ge Dame, Nymphe mit Sternenaugen, Des treuesten Schäfers Klagen Lass erweichen dein Herz. Im elysischen Haine Von Hyazinthen ein Regen, Nymphe mit Sternenaugen, Fliesse auf dich und mich. Schönste, ungnäd'ge Dame, Goldenhaarige"… Dritte Szene (Kardinal Borromeo und, hinter ihm, Palestrina sind eingetreten. Ighino hatte die Eintretenden zuerst bemerkt, Silla mit leisem Schrei und Anstoss aufmerksam gemacht, und sinkt nun, und mit ihm der erschreckte Silla, auf die Knie; Borromeo hält in der Tür an; Palestrina steht nun neben ihm. Kardinal Borromeo ist ein grosser Mann zwischen 40 und 50 Jahren, mit intelligentem Gesicht und leidenschaftlichen Augen; Palestrina hat die 50 überschritten; er ist leicht ergraut, zumal an den Schläfen. Ighino hat die ängstlichen Augen auf die beiden Männer gerichtet) ▼SILLA▲ Schönste, ungnäd'ge Dame, Goldenhaarige"… (Kardinal nagelte seine Augen auf Stuhl; es fährt Ihnen, mit einer furchtbaren Geste und ein unterdrücktes Lachen; Ighino, beunruhigt, hat seine Augen auf die beiden Männer festgelegt) ▼BORROMEO▲ (Nach einem schweren Stille) Seltsamliche Geräusche hört man hier Im Haus des strengen Meisters! (zu Palestrina) Ist das die Kunst, Praeneste, die Ihr lehrt? ▼PALESTRINA▲ (Leise) Das frag' ich, Silla, dich! (da dieser betreten schweigt) Geht beide nun hinein Und morgen mit dem frühsten seid bereit Den Psalm zu üben – Seiner Heiligkeit Küsst nun die Hand. Seid fromm und still. (Silla und Ighino, erster mit Geige und Bogen, gehen, nachdem sie Borromeo die Hand geküsst haben, leise und schnell links ab) ▼PALESTRINA▲ (begütigend zu Borromeo) Das ist die neue Zeit, die in ihm gärt; Sie macht ihn toll, doch glücklich. Verzeiht es, bitt' ich, ihm nach Eurer Güte! ▼BORROMEO▲ Doch – wenn ich's nur verstünd'! Was hat der Knabe? Wie klangen diese Töne sündig doch! Und Ihr – Ihr scheint nicht sonderlich erstaunt. So wisst Ihr denn davon? was ist es – sprecht! ▼PALESTRINA▲ Ich weiss – doch Silla glaubt, nichts wüsst' ich noch. (Siehe mit Zuneigung, woher es kam Silla) Es ist ein Junge, voll von Gottesgabe, Zu wehren ihm fühl' ich in mir kein Recht. ▼BORROMEO▲ (ereifert sich) Ihr droht ihm nicht einmal? so mild gelaunt? Ihr nehmt es, scheint mir, allzuwenig schwer! ▼PALESTRINA▲ Ach, der Bedrohte bin nur ich, nicht er! (ernster) Die Kunst der Meister vieler hundert Jahre, Geheimnisvoll verbündet durch die Zeiten Zum Wunderdom sie stetig aufzubau'n, Der sie ihr Leben schenkten, ihr Vertrau'n, Und der auch ich mein armes Dasein bot Ihm dünkt sie abgegriff'ne alte Ware, Er glaubt sie überwunden, glaubt sie tot. – Nun haben Dilettanten in Florenz Aus heidnischen, antiken Schriften Sich Theorien künstlich ausgedacht, Nach denen wird fortan Musik gemacht. Und Silla drängt begeistert sich zu jenen Und denkt und lebt nur in den neuen Tönen. Vielleicht wohl hat er recht! Wer kann es wissen, Ob jetzt die Welt nicht ungeahnte Wege geht, Und was uns ewig schien, nicht wie im Wind verweht? – Zwar trüb' ist's zu denken – kaum zu fassen. ▼BORROMEO▲ Und Ihr wollt's so ruhig gehen lassen?! Vergesst Ihr, auf welchen Fels ist gebaut Eure eig'ne Kunst, der Ihr selbst nicht vertraut? Vergesst Ihr die starke Kirche? – Fürwahr, Eure Müdigkeit gibt mir Ärgernis gar! (nach einer Pausem milder; tritt zu Palestrina) Ihr scheint mir krank in eurer Seele Seit langem schon; besorgnisvoll Fand ich, worauf ich einzig zähle, Das Mittel, das Euch heilen soll. Ihr habt von Eures Geistes Gaben Viel Jahre nicht Gebrauch gemacht. Bedenkt Die Engel halten Wacht Und wollen Lobgesänge haben; Gott selbst hat nun die neue Tat Vor Tausenden Euch zuerteilet; Weshalb anjetzt ich verweilet Und heimlich Euer Haus betrat. ▼PALESTRINA▲ Die Gnade, die Ihr mir gewährt, Drängt mich, demütig Euch zu sagen, Wie dankbar ich – wie hochgeehrt! ▼BORROMEO▲ Nun setzt Euch zu mir her und hört. (Er nimmt in dem grossen Lehnstuhl Platz. Palestrina setzt sich auf den Stuhl rechts.) Es drohet nicht von eitlen Dilettanten, Von frechen Schülern dem wohl nicht Gefahr, Woran die zweimalhundert guten Jahr Christliche Meister ihre Mühe wandten. Wir fürchten uns da nicht so sehr. Doch der Sturm, er kommt! nur anderswoher; Und was der gesamten Kunst er droht, Auf einen Streich ist's sicherer Tod. Ihr wisst, das heil'ge Konzil zu Trident Neigt sich zum gottgefälligen End', Nachdem es achtzehn Jahre lang Gestört, bedroht und unterbrochen Mühsam durch Sturm und Not sich rang. Nun hat der Papst ein strenges Wort gesprochen; Und eh' dies Jahr noch zu Ende mag geh'n, Will das Konzil er beendet seh'n. Demnach ist nun die letzte Session Am kommenden dritten Dezember schon. Es fehlt auch nur noch ein Dekret, Das auf manche inn're Reformen geht. Da wird endgültig zum letzten Mal Beschlossen über das Ritual, Katechismus, Brevier, Fasten, Gebet, Vornehmlich aber über das Missal, Ach, unsre süsse, heil'ge Messe! Die neuen Irrungen, unhold dem Ohre, Wem lägen sie schmerlicher wohl im Sinn Als dem einstigen päpstlichen Kompositore Und mir, der ein Freund der Künste ich bin? Profane Texte, – gar lascive! Üppig weltliche Liedmotive! Überladenes Stimmgefüge, Das den echten Text unverständlich macht, Wie vielen hat's Ärgernis schon gebracht! Wir kennen das Übel zur Genüge. Anstatt nun mit Eifer und klug zu sichten, Die faulen Glieder zu trennen vom Rumpf, Will Pius nun mit Stiel und Stumpf Den ganzen Körper auf einmal vernichten. Zum Gregorianischen Choral Soll alles wiederkehren. Die ganze Misuca figural Die Meisterwerke ohne Zahl, Die soll die Flamme verzehren! Als ich zuerst davon gehört, Wie kam da Schmerz in mein Gemüte! Kleingläubig, wer von Gottes Güte Wohl glaubt, dass sie dem Menschen wehrt Die Freude an der Schönheit Blüte; Es irrt wohl der, der solches lehrt, Der Sorge einzig zugekehrt Dass er die Seele hüte! Wohl müht' ich jüngst im Konsistorium Mit Reden mich, ich bat die Kardinäle, Dass man kein gar so hartes Mittel wähle; Doch alle blieben meinen Bitten stumm. Nun aber hört das Glück, von dem ich euch erzähle! (von hier ab mit steigender Wärme) Es hat der Kaiser Ferdinand Sich selbst für die Musik verwandt; In einem langen Schreiben Wünscht er es möchte bleiben Aus grosser Meister Zeit Das wohlerfund'ne Alte, Weil es den Geist der Frömmligkeit Erwecke und erhalte. Nun können die Herren nicht umhin, Zu handeln nach des Kaisers Sinn. Und nun auf einmal war mir's leicht, Mit meinen Wünschen durchzudringen Und selbst den Papst dahin zu bringen, Dass er sich meinem Plane neigt; Vernehmt, wohin meine Gedanken gingen, Und was ich hab' erreicht. Die Gegensätze all' zu einen, Die dieser Zeiten Fährnis bringt, Geläng' wohl nur dem liebend-reinen, Dem Künstlergeist, der sie umschlingt. Dass nun die Andacht im Gefühle, Die unsert Geist zum Höchsten hebt, Mit holder Lust am Wunderspiele Der Töne sich zu eins verwebt Dies soll ein Meisterwerk beweisen, Das allen Streit in sich versöhnt, Das, Gottes Herrlichkeit zu preisen, In künstlich reichen Formen tönt. Es fuhr wie Leuchten der Gedanke Mir durch den Sinn in höchster Not; Nun endlich fiel die letzte Schranke Des Widerstands, den man mir bot. Wenn denn ein solches Werk gelänge – Dies hat der Papst mir zuerkannt – Dann sei gelöst des Fluches Strenge, Der die gesamte Kunst noch bannt; Der neuen Messe Stil und Haltung, Sie sei fortan die feste Norm. So brächte dieses Werks Gestaltung Der Tonkunst Rettung und Reform. (Borromeo, während seines Vortrages immer begeisterter geworden, steht hier auf; mit ihm erhebt sich auch Palestrina) Und Ihr sollt diese Messe schreiben! Wer könnte solchen reinen Stil Wohl einem Werke einverleiben Zugleich mit kirchlichem Gefühl? Auf, Meister! Euch zum ew'gen Ruhme, Zur Rettung der Musik in Rom, Der höchsten Spitze Kreuzesblume Setzt auf der Töne Wunderdom! (Palestrina, der ruhig und aufmerksam, aber ohne sonderliche Anteilnahme zugehört hat, beginnt nun nach einer kleinen Pause) ▼PALESTRINA▲ Wie schön ist, was Ihr sagt! Und welchen Blick gewährt es mir In Eure grosse Seele. Wie wünscht' ich, dass Euch nimmer fehle Der Mann, der dieses Grosse wagt. – Doch zürnt nicht, wenn ich nicht verhehle Wenn ich's auch noch so gerne wär' – Ich bin der Rechte nicht – bin's nimmermehr! ▼BORROMEO▲ (ernüchtert, bezwingt seine Verstimmung) So wenig inne seid Ihr Eurer Sendung? Gewiss – auch mag es sein, Dass von den grossen Meistern Roms Wohl mehr als einer leicht zu finden wäre, Gewachsen Euch an Wissenschaft und Geist, Der, hochbeglückt, und eingedenk der Ehre, Das Werk hinführte zur Vollendung, Das undankbar Ihr von Euch weist In töricht – unbegreiflicher Verblendung! Die Freundschaft, die ich für Euch fühle, Das Lob des Kenners Eurem Stile Ihr schätzt sie wahrlich niedrig – lohnt mir schlecht! ▼PALESTRINA▲ (bescheiden) Schlecht lohnt' ich Euch, erhab'ner Kardinal, Wenn ich Gedanken spriessend höchstem Sinn, Der gnädig lenkte nun auf mich die Wahl Zur Tat zu machen mich erdreisten wollte In dem Gefühl, dass ich unwürdig bin. Denkt wenn der Augenblick nun da, Und Ihr das hochersehnte Werk nicht schaut, Wie mir derselbe Sinn dann grolllte, Der mir vorher so sehr vertraut! ▼BORROMEO▲ (vorwurfsvoll und betont) Ist das Pierluigi Palestrina, Der unermüdlich schaffensfrohe Mann? ▼PALESTRINA▲ (leise – wie für sich) Er ist's nicht mehr. – Das Leben schlingt der Tod, Das graue Alter trinkt der Schönheit Rot, Wie wäre Künstlers schaffendes Organ Nicht auch dem Zeitlich – Trüben untertan? ▼BORROMEO▲ (heftig) Ich kann Euch nicht verstehn! Nicht mit Euch fühlen! Ihr gebt Euch auf – nun gut! Doch eins bedenkt Die toten Meister heben ihre Hände, Sie rufen aus dem Grabe "Rette, rette, Ach, wer errettet unsere Musik?! Unheilig und vernichtet sie wie wir! Mit unsern Werken schwindet unsre Seligkeit!" Lässt Euch das auch in Ruh'? ▼PALESTRINA▲ (leise lächelnd) Ach, hoher Freund, Wer weiss gewiss, was tote Menschen fühlen? ▼BORROMEO▲ Ei hört – ei hört! Bedenklich war der Satz! (immer gereizter, da Palestrina schweigt) Wenn denn in Eurem Herzen keine Liebe Für jene, denen Ihr so viel verdankt, So wisst nun fernerhin auch Eure Werke Sind der Vernichtung Raub; der Scheiterhaufen Steht schon bereit für alle! ▼PALESTRINA▲ (immer gleich ruhig) Sei's darum. ▼BORROMEO▲ (kurz und scharf) Und wenn's der Papst befiehlt? ▼PALESTRINA▲ (wie vorhin) Er kann befehlen, Doch niemals meinem Genius – nur mir. ▼BORROMEO▲ (schlägt die Hände zusammen) So spricht denn Gott nicht mehr in Eurer Seele! ▼PALESTRINA▲ (leise) Ich glaube – nein! ▼BORROMEO▲ (völlig unbeherrscht) So also steht's mit Euch! Der fromme Meister lästert! Hört doch! Hört! Nun, nun, ich sag's Euch, dass ihr's noch bereut! Mit solcher Bosheit lohnt Ihr treues Sorgen! Nun – Ihr bereut es noch! – Ich reise morgen! Eilpferde stehen schon für mich bereit, Um nach Trident zu jagen. Nun, ich geh'! Nach Schwefel riecht's in Eurer Näh'! (geht in heftigstem Zorn ab) Vierte Szene (Palestrina hat dem letzten Ausbruch, der ihm doch unvermutet kam, bestürzt zugehört, es sieht dem Borromeo eine Weile gedankenvoll nach; dann wendet er sich zurück traurig – gefasst) ▼PALESTRINA▲ Der letzte Freund, der mir noch wohlgesinnt, Nun geht auch er – und hat nur Groll um das, Was widerstrebend ihm mein Leid gestand. O wüsstest du, du wohlgeborg'ne Seele, (auf seine Brust deutend) Was hier noch alles flüstert, reden möchte, Welch dunklere Gedanken, unheimliche – Für mich der Holzstoss wär' dir noch zu mild! Wie fremd und unbekannt sind sich die Menschen! Das Innerste der Welt ist Einsamkeit. Man fühlt es nicht im frohen Rausch der Jugend, Im Taumel der Gewohnheit; der Bewegung, Zu der das Leben unaufhörlich peitscht. Doch wer verwundet an der Strecke liegt, Sich nicht mehr rühren kann, und nur noch schaut, – Dem rasen sie vorüber, fremde Larven, Verfolgend halb und fliehend, Wut und Angst Im ziellos aufgeriss'nen Blick. – Wie schrecklich, Sich plötzlich einsam tief im Wald zu finden, Wo in der Finsternis kein Ausweg ist. So in der Mitte find' ich mich des Lebens, Verstehe nicht, wie je ich schaffen konnte Wie je ich mich erfreute, wie je ich liebte. (Er steht vor dem Bild der Lukrezia) Lukrezia! – Als du mir noch im Leben, War ich geborgen. Ja, da sprang der Quell, Und weil er sprang, war mir das Leben wert. Warum war stark genug mein Lieben nicht, In meiner Nähe ewig dich zu halten? Armseliges Gefühl! – Mit Trauer weiss ich, Dass auch Ighinos Liebe mich nicht hielte. (Er setzt sich langsam und innerlich müde in den grossen Lehnstuhl am Tisch Jetzt werden sichtbar ersten Auftritte) Mein guter Knabe – ach, wie lieb' ich ihn! Und doch – den allerletzten, finstern Schritt Nicht, weil er sündig, unterliess' ich ihn, Nur, weil er sinnlos – gänzlich sinnlos ist. (Pause; er greift verstört und zerstreut nach den Notenblättern auf dem Tisch vor ihm) – Soll wieder Noten schrerben – eine Messe, – Ein grosses Werk, – ein "ew'ges", wie man sagt. Ob ich's vermag? – Der Priester drohte mir Vernichtung meinen Werken! Ob die Flamme Sie rasch, oder die Zeit sie langsam frisst, All' eins, und sinnlos alles, alles, alles! Wozu das ganze Schaffen, Freuen, Leiden, Leben? Ob ich's vermöchte? – Nein, ach nein! Wozu, Wozu das alles – ach wozu – wozu? (Er vergräbt in tiefer Verzweiflung den Kopf in die vor sich auf den Tisch gestreckten Arme. Mittlerweile sind in dem geisterhaft violetten Licht, welches die einbrechende Nacht in dem Raum verbreitet hat, Gestalten aufgetaucht; sie kamen lautlos und langsam aus dem – ganz dunklen – Hintergrund geschritten und umgeben nun stehend Palestrina. Sie sind in verschiedenen – spanischen, niederländischen, italienischen, deutschen, französischen – Trachten und scheinen aus verschiedenen Jahrhunderten den Vor-Palestrina Zeit zu stammen. Das älteste – etwa 13. – Jahrhundert ist durch eine Erscheinung im Mönchskleid repräsentiert. Dabei sind sie in verschiedenen Lebensaltern, vom Jüngling bis zum Greis; auch in vornehmen und geringen Kleidungen Es sind die verstorbenen Meister der onkunst vergangener Epochen, Palestrinas grosse Vorgänger) Fünfte Szene (Bei den letzten Worten Palestrinas schon einige Zeit angelangt, unbeweglich stehend, und den fremd lächelnden Blick auf ihn geheftet, beantworten sie sein laut ausgerufenes "Ach wozu – wuzu.") ▼DIE MEISTER▲ Für Ihn, – Sein Wesen will's. Er muss; so musst auch du. ▼PALESTRINA▲ (fährt mit dem Kopf in die Höhe; beim Anblick der Erscheinungen erschrickt er kaum; das erste Anstarren verwandelt sich bald in eine glücklichere, weichere Miene; er flüstert, immer noch von ihrem Anblick gebannt) Vertraut – von je vertraut – Aus unversunk'ner Zeit! – ▼DIE MEISTER▲ (lächeln, leise zustimmend, mit kaum merkbarem Kopfnicken) Vertraut – vertraut auch du – Auch du uns – uns vertraut. ▼PALESTRINA▲ (in Aufregung) Mir ist – ich lebe – und ihr schwindet nicht? – Dies Lächeln noch – im Ohr der Worte Ton – Einst war mir doch – – mir war – starbt ihr nichr schon? (Die Meister lächeln und nicken. Palestrina zu einem der Meister) Ich kenne dich – Josquin, du Herrlicher, Lass deine Hand mich – ▼EIN MEISTER▲ (in höfischer, burgundischer Tracht, 15. Jahrhundert; unbeweglich) Gruss dir, Pierluigi! ▼PALESTRINA▲ (fast lebhaft, zu einem anderen) Und du Tedesc' Enrico nannt' ich dich So gern! ▼EIN ANDERER MEISTER▲ (deutsche Tracht, 15. Jahrhundert, unbeweglich) Mein Bruder, sei gegrüsst! ▼ALLE MEISTER▲ (leise) Wir grüssen dich, Pierluigi! ▼PALESTRINA▲ In welches Reich denn, welches wunderbare Bin ich getaucht? – – Vergraben nun schon lang, Doch einst so heiss ein jugendlich Verlangen Erfüllt sich mir in dieser Stunde Grau'n. Euch darf ich schau'n, Geliebte Götter meiner Blütenjahre, Ihr Meister! Freunde meiner Manneszeit. Ach, wenn ihr ihm verständlich seid Enthüllt dem armen Geist, in Sterblichkeit befangen, Ihr Schatten, ob ihr wirklich – wirklich – seid! ▼DIE MEISTER▲ Wir sind – wir sind, Pier – wir sind. ▼PALESTRINA▲ (traurig) Ach wohl! – mein Blick ist schattenhaft, ich weiss! Was trennt mich doch die harte Todeswand Zu sein wie Ihr – mit Euch – in Eurem Land, Zu treten in der Hochgestimmten Kreis! ▼DIE MEISTER▲ Aus weiter Ferne sehen wir dir zu; Dein Werden freuet uns, dein Wachsen, Dehnen. Der Kreis der Hochgestimmten ist voll Sehnen Nach jenem, der ihn schliesst Erwählter du! ▼PALESTRINA▲ (schmerzlich) Nicht ich – nicht ich – schwach bin ich, voller Fehler. Und um ein Werden ist's in mir getan. Ich bin ein alter, todesmüder Mann Am Ende einer grossen Zeit. Und vor mir seh' ich nichts als Traurigkeit – Ich kann es nicht mehr zwingen aus der Seele. ▼DIE MEISTER▲ (lachen still zueinander) Hm – hm – hm – hm Er weiss noch nicht – er weiss nicht, dass er muss, Er weiss es besser – ▼EIN MEISTER IM MÖNCHSKLEID▲ Pierluigi, löcken Wider den Stachel ist Vermessenheit! ▼PALESTRINA▲ (ergriffen) Wohl weiss ich, dass auch ihr einstmals in Nöten Und bitterem Verzicht auf Erden rangt. Der neuen Kraft war mir's oft einz'ge Quelle, Und mehr hab' innigem Versenken ich verdankt In gleicher Seelen ähnliches Erleiden Als je mir Glauben, Hoffen half und Beten. Doch nun ist reif der Wunsch, von hier zu scheiden. Wo's in mir blühte, ist jetzt tote Stelle Und meine Harfe hing ich in die Weiden. Ihr lebtet stark in einer starken Zeit Die dunkel noch im Unbewusstsein lag Als wie ein Korn in Mutter Erde Schoss. Doch des Bewusstseins Licht, das tödlich grelle, Das störend aufsteigt wie der freche Tag Ist feind dem süssen Traumgewirk, Dem Künsteschaffen; Der Stärkste streckt vor solcher Macht die Waffen. Entschwunden ist die Kraft, die einst so gross; Mit off'nen Augen in des Lebens Rachen Will flieh'n ich aus der Zeit und von dem Tross Der Menschen, welche mit der Zeit erschwachen. ▼DIE MEISTER▲ (lachen wieder, wie vorhin) Hm – hm – hm – hm – – Er weiss noch nicht – er weiss nicht, dass er kann. Er weiss es besser – erdbefang'ner Mann, Dein Erdenpensum ist noch nicht getan! ▼PALESTRINA▲ (stark, aufbäumend) Ich will nicht – will nicht! Hört! Ich will es nicht! ▼DIE MEISTER▲ (nicken bedeutend zueinander, einzeln) Die Wachstumsschmerzen sind's! – Es kommt vom Werden. Die letzte Häutung – 's ist die Mutation. ▼PALESTRINA▲ (ruhiger für sich) Was einst mir höchstes Glück – nun dumpfe Pflicht. Kein Trost im Himmel – keiner auf der Erden. ▼DIE MEISTER▲ (zu Palestrina) Nicht in dem Himmel, auf der Erde nicht Kann jemand Trost dem Andern geben, Als durch sein Sein; und, liebes Kind, Wir sind, – wir sind, – wir sind. Und so, wie du nun musst, so mussten wir im Leben. Du wirst und musst! ▼PALESTRINA▲ Und wer befiehlt's? ▼DIE MEISTER▲ Der alte Weltenmeister Der ohne Namen ist; der gleichfalls untertan Uraltem Wort am Rand der Ewigkeit. Er schafft sein Werk, wie du das deine, Er schmiedet Ringe sich, Figuren, Steine Zu der schimmernden Kette der Zeiten Der Weltbegebenheiten. ▼PALESTRINA▲ (nach einer Pause, leise) Wann endlich wird auch mir Vollendung sein? ▼DIE MEISTER▲ In dir, Pierluigi Ist noch ein hellstes Licht; Das erstrahlte noch nicht. Ein letzter Ton noch fehlet Zum klingenden Akkord; Als der ertönst du dort. Den Schlusstein zum Gebäue Zu fügen sei bereit; Das ist der Sinn der Zeit. Wenn du dein ganzes Bild aufweist, Wenn dein' Gestalt vollkommen, So, wie sie war entglommen Von Anbeginn im Schöpfergeist Dann strahlst du hell, dann klingst du rein, Pierluigi du, An seiner schönen Ketten Der letzte Stein. ▼PALESTRINA▲ (wieder nach einer Pause; mit leisem Schauer) Warum das ganze Spiel? – Wenn das nicht wäre, Was wäre dann? – Warum das ganze Spiel? ▼DIE MEISTER▲ (strecken wie zur Abwehr dieser Frage die Hände aus hart) Dein Erdenpensum, Palestrina, Dein Erdenpensum schaff'! (Sie verschwinden langsam in dem Hintergrunde) ▼PALESTRINA▲ (erschrocken) Weh' – lasst mich nicht Allein in dieser rätselvollen Leere! – Wie schwindet ihr so bleich – ▼DIE MEISTER▲ (im Verschwinden, milder, fast traurig) Dein Erdenpensum, Palestrina – dein Erdenpensum – (Sie verschwinden völlig) Sechste Szene (Der diese ganze (fünfte) Szene im Stuhl verblieben, sitzt nun aufrecht, nicht angelehnt, mit geschlossenen Augen; es ist vollständig dunkel; alsbald nach Verschwinden der Geister beginnt er, leise und von Schauer umfangen) ▼PALESTRINA▲ Allein in dunkler Tiefe Voll Angst ich armer Mensch Rufe laut nach oben. ▼ERSTER ENGEL▲ (auf der Rücklehne des Stuhles, von Palestrina ungesehen,von hellem Schein beleuchtet, sitzend) Kyrie – Kyrie eleison! ▼PALESTRINA▲ (ergreift mechanisch die Feder und singt) Kyrie eleison. Ist wo ein Liebesquell? Wenn nicht auf Erden Er warm ins Herz mehr fliesst, Ach, wo ergiesst Er lind sich dem Müden? Was erschliesst, Was sich dem suchenden Blick? Wer bringt der Frieden? ▼ZWEITER, DRITTER ENGEL▲ (auf der kleinen Hausorgel, hellbeleuchtet, sitzend) Christe – Christe eleison. ▼PALESTRINA▲ (lässt die Feder nicht mehr aus der Hand schreibt und singt) Christe eleison. (Von hier ab bevölkert sich die Stube mit Engelsgestalten. Alle erscheinen in Beleuchtung. Palestrina sind sie wie alle folgenden Erscheinungen nicht sichtbar) ▼CHOR DER ENGEL▲ Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem. ▼PALESTRINA▲ Allmächtig … geheimnisvolle Kraft! Wie durch die eigne Brust Selig nun zieht Allmächt'ge Schöpferlust, Ewiges Hohelied! Wunder ist Möglichkeit, Allwo sie weit Welten erschafft! (Es erscheint die Gestalt der Lukrezia; sie schmiegt sich nah an Palestrina. Mit Zuneigung befindet erscheint) ▼LUKREZIA▲ Nah war ich dir In Nöten des Lebens; Nah bin ich dir Im Frieden des Lichts; Frieden auch dem auf Erden, Der guten Willens ist. ▼ERSTER, ZWEITER, DRITTER ENGEL▲ In terra pax hominibus bonae voluntatis. ▼PALESTRINA▲ Liebes Mysterium! Fühle durch tiefe Nacht Durch Wonnen der Geistesmacht Seliges Meschentum Innig vertraut. Liebender Laut – ▼LUKREZIA▲ Frieden auch dem auf Erden, Der guten Willens ist. ▼ERSTER, ZWEITER, DRITTER ENGEL▲ In terra pax hominibus bonae voluntatis (Die Decke scheint sich zu öffnen; die Hinterwand schwindet; man sieht eine ganze Glorie von Engeln und Himmel, die die ganze Bühne füllt, so dass nur eigentlich Palestrina dunkel bleibt) ▼LUKREZIA▲ Frieden! (Hier beginnt die Gestalt der Lukrezia zu verbleichen.) ▼PALESTRINA▲ Zu überschwenglichem Glück Bin ich erhoben! Erdenruhm bleibt tief zurück. Selig nur den Dankesblick Send' ich nach oben, Innig zu loben Die ewige Liebesmacht, Die den Frieden gebracht. Den Frieden – ▼CHOR DER ENGEL▲ (Die drei Solisten mit den Sopranistinnen) Gloria in excelsis Deo, Gratias tibi! Laudamus te! Glorificamus te! Dona nobis pacem! (Nach dem Höhepunkt der Steigerung, beim "Gloria in excelsis", hat zugleich mit der Stärke des Gesanges die Helligkeit der Beleuchtung nachgelassen. Während der letzten Gesangstakte schon verschwinden alle Erscheinungen, auch die der Lukrezia, gänzlich dem Blick. Das Zimmer ist wieder wie vorher, doch nicht wie am Anfang dieser Szene finstere Nacht, sondern anbrechender Morgen. Von ferne hört man mit zunehmender Stärke die Glocken des erwachenden Roms. Palestrina war nach den letzten Noten der Messe wie erschöpft in den Sessel zurückgesunken; der rechte Arm hängt herunter, die Feder ist seiner Hand entfallen;die Notenblätter liegen auf dem Tisch und Boden zerstreut. Er schläft tief. So verbleibt er bis zum Schluss des Aktes) Siebente Szene (Dann erscheint plötzlich Silla an der Türe, er winkt, nachdem sein Blick auf den schlafenden Meister gefallen, dem noch nicht sichtbaren Ighino, beide wollen mit Singebüchern zur Morgenübung kommen) ▼SILLA▲ (Leise) Ighino, sieh doch, komm herein! ▼IGHINO▲ (tritt auf, erschrickt beim Anblick des Vaters) Mein Vater – Silla, was geschah? ▼SILLA▲ Nichts, nichts! – Du siehst, er schlief nur ein. Ighino, aber sieh' doch da! (Er hat die beschriebenen Notenblätter bemerkt und sammelt sie leise vom Tisch und Boden auf.) ▼IGHINO▲ Ach Silla, welches Glück! Er hat etwas geschrieben! ▼SILLA▲ Die ganze Nacht wohl ist er wach geblieben! (Sie gehen mit den Blättern ans Fenster, um beim Scheine des Morgenlichts das Geschriebene zu lesen; sie blättern und lesen eifrig.) Die alte Art – doch nicht so schwer. ▼IGHINO▲ Es scheint mir ganz besonders schön. Aus jeder Note spricht doch er! ▼SILLA▲ (bedenklich) Jedoch – kaum ist es zu versteh'n – 'ne ganze Messe, wie ich merk'! Der alte Mann, und eine einz'ge Nacht – Ich glaube nicht, dass grade dieses Werk Dem alten Meister grosse Ehre macht. (Die Glocken klingen stark) ERSTER AKT Zimmer im Wohnhause Palestrinas. Der Raum ist nicht gross, ziemlich dunkel; dunkelbraune alte Möbel. Alles einfach, fast ärmlich. In der Mitte der Arbeitstisch, darauf unbeschriebenes Notenpapier. An der Hinterwand ein grosses Bild, eine schöne Frau in mittleren Jahren darstellend Lukrezia, Palestrinas verstorbene Gemahlin. Rechts ein grosses (das einzige) Fenster mit Blick auf Rom in ziemlicher Entfernung. Am Fenster ein Stuhl mit Lehne. Es ist gegen Abend; im Verlaufe der ersten Szene, zumal der dritten und vierten, wird es ganz dunkel Erste Szene Beim Aufgehen des Vorhanges sitzt in dem grossen Lehnstuhl am Tisch Silla, ein 17jähriger Mensch. Er verschwindet fast in dem geräumigen Sitz; das rechte Bein liegt mit dem Knöchel auf dem linken Knie, in den Händen hält er eine grosse Geige in einer der willkürlichen Formen jener Zeit. Er probiert, sich oft unterbrechend, eine eigene Komposition SILLA Proben mit leiser Stimme "Schönste, ungnäd'ge Dame…" unterbricht sich Lang bleib' ich nimmermehr beim alten Meister; das steht nun fest. fährt wieder fort "Nymphe mit Sternenaugen. Des treuesten Schäfers Klagen Lass erweichen… lass erweichen…" unterbricht sich wieder Ighino merkt noch nichts; Ob ich's ihm heut' wohl sage? spielt weiter "Von Hyazinthen ein Regen Fliesse auf dich…" bricht wieder ab Dass mich der Alte willig lässt, Das ist doch sehr die Frage! fährt wieder fort "Schönste, ungnäd'ge Dame, Nymphe mit Sternenaugen…" hält wieder ein Er hat mich wahrlich gern, fast tut mir's leid – er wirft Geige und Bogen auf den Tisch und steht vom Stuhl auf Welch herrlich freier Zug Geht doch durch unsre Zeit! durchmisst das Zimmer mit elastisch- Hoffnungsfreudigen Bewegungen Ist's nicht bei dem Gedanken schon Ans heitere Florenz, Als dürfte sich mein eig'nes Wesen Vom dummen Joch der Allgemeinheit lösen Und die höchste Stufe erklimmen. Wie in meiner lieben Kunst die Singestimmen, Abhängig von jeher, erbärmlich polyphon, Sich dort befrei'n zur Einzelexistenz. – steht jetzt vor dem Fenster und sieht hinaus Da liegt mein Rom! – Ehrwürd'ges Nest, behalte Alt, wie du selber bist, getrost das Alte! Bewach' mit Feu'r und Schwert, wie deine Religion, So in der schönen Kunst die alte Tradition. Die lass vom alten Palestrina hüten, Da treibt sie gar noch neue Blüten. Mich aber zieht es fort nach all dem Schönen, Neuen, Und wie ich Ruhm und Leben leuchtend vor mir seh, So steigt gewiss in stetigem Befreien Die ganze Menschheit noch zu ungeahnter Höh! Ighino tritt ein; er scheint traurig Zweite Szene SILLA Ighino, gut, dass ich dich seh'! Muss dir was Neues sagen – Doch erst ein heiteres Gesicht! IGHINO Soll ich erst lange fragen? SILLA Wenn mein Ighino mir verspricht, Dem Vater nichts zu klagen – IGHINO schnell und besorgt Schlimm für den Vater ist's doch nicht? SILLA Für mich ist's sicherlich nur schön! IGHINO So freu' ich mich und wünsch' dir Glück. er setzt sich auf den Schemelsitz am großen Stuhl SILLA Sag – ist für sich allein zu stehn Nicht schöner, denn als kleines Stück Von einem Ganzen sich zu sehn? IGHINO Du weisst, ich bin so weit zurück Im klugen Denken gegen dich, Weiss deiner Frage nicht Bescheid. Das eine doch empfinde ich Die liebliche Gemeinsamkeit Von guten Menschen unter sich Ist doch das Schönste allezeit. SILLA lächelnd Gut ist, mein Jung' dein Sprüchelein Für sanfte Kinder oder Greise. IGHINO Ist denn nicht jeder doch allein Nur eben auf seine Weise? SILLA Des Starken Art ist Herrscher sein Und Mittelpunkt im Kreise! sitzt in der Nähe Ighino auf dem Stuhl Ighino – wenn im Chor wir singen, – Den Altus ich, du den Diskant, Und schwitzen bei den schweren Dingen, Die die Gelehrsamkeit erfand Ist's nicht, als ob die Esel gingen Gemeinsam in ein Joch gespannt? IGHINO Das kann mein Herz nicht so empfinden. Just für den Starken ist's doch schön, Wenn viele, innig sich verbinden, In einem Ganzen aufzugehn, Der Arbeit und des Opfers wert. Sind wir durch Vater des nicht belehrt? Und nichts mag mehr den Sinn erheben, Gibt mehr auf Erden Heimlichkeit, Als in dem All, dem Ganzen zu leben, Nicht bloss im gegenwärt'gen "Heut". Die Mühen werden meine Freuden, Wenn das Gefühl mich ganz entzückt, Dass junges Leben alter Zeiten Uns wie durch Zauber nahe rückt. Ja, Silla, – lässt du das nicht gelten, So musst du auch den Vater schelten; Denn was ich sprach, das meint auch er. – SILLA lächelnd Das zu bemerken war nicht schwer! 's ist aber doch ein Unterschied Wir sind noch jung, der Meister alt. Das gäbe keinen lust'gen Wald, Pfiff jeder Vogel dasselbe Lied! IGHINO nach einigem Schweigen Warum tun deine Worte mir So weh? und, Silla, sprich, was ist's, Das du mir sagen wolltest und Der Vater nicht erfahren soll? SILLA ausweichend, steht vom Stuhl auf Das ist nichts Wichtiges! IGHINO lebhaft Nein, nein, Du musst's mir sagen! SILLA Sag mir lieber Zuerst, was dich bedrückt; du scheinst Mir trüb gestimmt und gar nicht froh. IGHINO Ach, Silla! – Kann ich dir's denn sagen? Du wirst mich sicher nicht verstehn. SILLA ungeduldig So sprich! IGHINO mit Tränen kämpfend Der Gram des alten Vaters – Ich kann ihn nicht so leiden sehn! SILLA Ist er denn krank? IGHINO Nein, nein; das ist es nicht. SILLA Was ist's denn sonst? Ein Unglück – IGHINO schüttelt den Kopf Weiss ich's denn? Ich seh nur, wie er stumm verzweifelt ist. steht vom Schemel auf SILLA im Zimmer gehend Ich glaub', Ighino, das siehst du allein! Bei Gott – ich hab noch nichts davon gemerkt. Ighino zuckt die Achseln Und wenn du selbst den Grund davon nicht weisst – Die Trauer muss doch eine Ursach haben. IGHINO schüchtern Ist dir sein Lebenslauf nicht Grund genug? SILLA Das ist nun beinah Sünde, lieber Junge, Von Unglück da zu sprechen ein jeder Mensch Hat auf der Welt sein kleines Kreuz zu tragen. Er ist nicht krank, er leidet keine Not, Und hat vor andern Menschen noch voraus Er ist berühmt! was will er denn noch mehr? Wenn ich's bedenk, so ist er selten glücklich. IGHINO ruhig und schmerzlich Ich wusste wohl, du würdest also reden; Drum sprach ich nie ein Wort mit dir davon, Wie sehr ich mich auch sehnte, einer Seele Mich anvertrau'n zu dürfen. Lieber Gott, Sein Ruhm!… Sein echter Ruhm, der still und mit der Zeit Sich um ihn legte wie ein Feierkleid; Sollt' er dafür wohl gar noch dankbar sein? Ein Heiliger für seinen Heil'genschein? Und was hat denn sein Ruhm ihm eingebracht, Als der Kollegen Neid und offne Niedertracht? Sein einz'ges Menschenglück Familie, Ehe, Verbannte ihn aus Papstes Gunst und Nähe. Vor grösster Armut ist er kaum geschützt; Nun sag mir doch, was dies Phantom ihm nützt er Ruhm, den andre fälschlich sich erschleichen, die meinem Vater nicht das Wasser reichen? Und glaubst du, dass er jemals etwas sagt, Ein Hauch der Lippe je sein Los beklagt? Ein Menschenalter schuf und schuf er Werke In unvermindert wunderbarer Stärke. Bis dass ihn endlich traf der schwerste Schlag, tritt vor das Bild Bis meine Mutter auf der Bahre lag. Sie starb, die nie der Gram darob verliess, Dass man ihn ihretwegen aus dem Amt verstiess, Da ward es still in ihm und leer. Seit ihrem Tode schrieb er keine Note mehr! Er scheint nicht mehr zu leben, altert früh, Kaum, dass er manchmal lächelt – Silla, sieh' Ich selbst bin fröhlich, hab' das Leben lieb, Doch nun erscheint mir alles auch so trüb'. Pause. Silla setzt sich auf den Schemel und nimmt Ighinos Hand Ist so zu reden, meinst du, wirklich Sünde? – Ach Gott – vielleicht sind all das nicht die Gründe. Hast du vom Leid der Welt noch nicht gehört, Davon die Dichter sagen? SILLA Nun, und was? IGHINO Man geht und weint, weil man geboren ist – Ich glaub' – im Vater ist etwas davon. kurzt bedrückende Stille SILLA springt auf Lass jetzt das Leid der Welt! – 's wird alles besser, Und hör' – damit du wieder lustig wirst Mir liegt's schon lange auf, dass ich dir spiel Ein Liedchen in dem allerneusten Stil Hör' zu! nimmt die Geige IGHINO Ach lass! SILLA Er sieht verwundert auf Ighino Du wirst doch nicht versagen, Wenn Kunstgenossen um dein Urteil fragen! Er setzt sich auf den Stuhl vor der Hausorgel, mit dem Rücken zum Hintergrund; Ighino hört ihm, halb auf der Lehne des grossen Stuhles sitzend, zu. "Schönste, ungnäd'ge Dame, Nymphe mit Sternenaugen, Des treuesten Schäfers Klagen Lass erweichen dein Herz. Im elysischen Haine Von Hyazinthen ein Regen, Nymphe mit Sternenaugen, Fliesse auf dich und mich. Schönste, ungnäd'ge Dame, Goldenhaarige"… Dritte Szene Kardinal Borromeo und, hinter ihm, Palestrina sind eingetreten. Ighino hatte die Eintretenden zuerst bemerkt, Silla mit leisem Schrei und Anstoss aufmerksam gemacht, und sinkt nun, und mit ihm der erschreckte Silla, auf die Knie; Borromeo hält in der Tür an; Palestrina steht nun neben ihm. Kardinal Borromeo ist ein grosser Mann zwischen 40 und 50 Jahren, mit intelligentem Gesicht und leidenschaftlichen Augen; Palestrina hat die 50 überschritten; er ist leicht ergraut, zumal an den Schläfen. Ighino hat die ängstlichen Augen auf die beiden Männer gerichtet SILLA Schönste, ungnäd'ge Dame, Goldenhaarige"… Kardinal nagelte seine Augen auf Stuhl; es fährt Ihnen, mit einer furchtbaren Geste und ein unterdrücktes Lachen; Ighino, beunruhigt, hat seine Augen auf die beiden Männer festgelegt BORROMEO Nach einem schweren Stille Seltsamliche Geräusche hört man hier Im Haus des strengen Meisters! zu Palestrina Ist das die Kunst, Praeneste, die Ihr lehrt? PALESTRINA Leise Das frag' ich, Silla, dich! da dieser betreten schweigt Geht beide nun hinein Und morgen mit dem frühsten seid bereit Den Psalm zu üben – Seiner Heiligkeit Küsst nun die Hand. Seid fromm und still. Silla und Ighino, erster mit Geige und Bogen, gehen, nachdem sie Borromeo die Hand geküsst haben, leise und schnell links ab PALESTRINA begütigend zu Borromeo Das ist die neue Zeit, die in ihm gärt; Sie macht ihn toll, doch glücklich. Verzeiht es, bitt' ich, ihm nach Eurer Güte! BORROMEO Doch – wenn ich's nur verstünd'! Was hat der Knabe? Wie klangen diese Töne sündig doch! Und Ihr – Ihr scheint nicht sonderlich erstaunt. So wisst Ihr denn davon? was ist es – sprecht! PALESTRINA Ich weiss – doch Silla glaubt, nichts wüsst' ich noch. Siehe mit Zuneigung, woher es kam Silla Es ist ein Junge, voll von Gottesgabe, Zu wehren ihm fühl' ich in mir kein Recht. BORROMEO ereifert sich Ihr droht ihm nicht einmal? so mild gelaunt? Ihr nehmt es, scheint mir, allzuwenig schwer! PALESTRINA Ach, der Bedrohte bin nur ich, nicht er! ernster Die Kunst der Meister vieler hundert Jahre, Geheimnisvoll verbündet durch die Zeiten Zum Wunderdom sie stetig aufzubau'n, Der sie ihr Leben schenkten, ihr Vertrau'n, Und der auch ich mein armes Dasein bot Ihm dünkt sie abgegriff'ne alte Ware, Er glaubt sie überwunden, glaubt sie tot. – Nun haben Dilettanten in Florenz Aus heidnischen, antiken Schriften Sich Theorien künstlich ausgedacht, Nach denen wird fortan Musik gemacht. Und Silla drängt begeistert sich zu jenen Und denkt und lebt nur in den neuen Tönen. Vielleicht wohl hat er recht! Wer kann es wissen, Ob jetzt die Welt nicht ungeahnte Wege geht, Und was uns ewig schien, nicht wie im Wind verweht? – Zwar trüb' ist's zu denken – kaum zu fassen. BORROMEO Und Ihr wollt's so ruhig gehen lassen?! Vergesst Ihr, auf welchen Fels ist gebaut Eure eig'ne Kunst, der Ihr selbst nicht vertraut? Vergesst Ihr die starke Kirche? – Fürwahr, Eure Müdigkeit gibt mir Ärgernis gar! nach einer Pausem milder; tritt zu Palestrina Ihr scheint mir krank in eurer Seele Seit langem schon; besorgnisvoll Fand ich, worauf ich einzig zähle, Das Mittel, das Euch heilen soll. Ihr habt von Eures Geistes Gaben Viel Jahre nicht Gebrauch gemacht. Bedenkt Die Engel halten Wacht Und wollen Lobgesänge haben; Gott selbst hat nun die neue Tat Vor Tausenden Euch zuerteilet; Weshalb anjetzt ich verweilet Und heimlich Euer Haus betrat. PALESTRINA Die Gnade, die Ihr mir gewährt, Drängt mich, demütig Euch zu sagen, Wie dankbar ich – wie hochgeehrt! BORROMEO Nun setzt Euch zu mir her und hört. Er nimmt in dem grossen Lehnstuhl Platz. Palestrina setzt sich auf den Stuhl rechts. Es drohet nicht von eitlen Dilettanten, Von frechen Schülern dem wohl nicht Gefahr, Woran die zweimalhundert guten Jahr Christliche Meister ihre Mühe wandten. Wir fürchten uns da nicht so sehr. Doch der Sturm, er kommt! nur anderswoher; Und was der gesamten Kunst er droht, Auf einen Streich ist's sicherer Tod. Ihr wisst, das heil'ge Konzil zu Trident Neigt sich zum gottgefälligen End', Nachdem es achtzehn Jahre lang Gestört, bedroht und unterbrochen Mühsam durch Sturm und Not sich rang. Nun hat der Papst ein strenges Wort gesprochen; Und eh' dies Jahr noch zu Ende mag geh'n, Will das Konzil er beendet seh'n. Demnach ist nun die letzte Session Am kommenden dritten Dezember schon. Es fehlt auch nur noch ein Dekret, Das auf manche inn're Reformen geht. Da wird endgültig zum letzten Mal Beschlossen über das Ritual, Katechismus, Brevier, Fasten, Gebet, Vornehmlich aber über das Missal, Ach, unsre süsse, heil'ge Messe! Die neuen Irrungen, unhold dem Ohre, Wem lägen sie schmerlicher wohl im Sinn Als dem einstigen päpstlichen Kompositore Und mir, der ein Freund der Künste ich bin? Profane Texte, – gar lascive! Üppig weltliche Liedmotive! Überladenes Stimmgefüge, Das den echten Text unverständlich macht, Wie vielen hat's Ärgernis schon gebracht! Wir kennen das Übel zur Genüge. Anstatt nun mit Eifer und klug zu sichten, Die faulen Glieder zu trennen vom Rumpf, Will Pius nun mit Stiel und Stumpf Den ganzen Körper auf einmal vernichten. Zum Gregorianischen Choral Soll alles wiederkehren. Die ganze Misuca figural Die Meisterwerke ohne Zahl, Die soll die Flamme verzehren! Als ich zuerst davon gehört, Wie kam da Schmerz in mein Gemüte! Kleingläubig, wer von Gottes Güte Wohl glaubt, dass sie dem Menschen wehrt Die Freude an der Schönheit Blüte; Es irrt wohl der, der solches lehrt, Der Sorge einzig zugekehrt Dass er die Seele hüte! Wohl müht' ich jüngst im Konsistorium Mit Reden mich, ich bat die Kardinäle, Dass man kein gar so hartes Mittel wähle; Doch alle blieben meinen Bitten stumm. Nun aber hört das Glück, von dem ich euch erzähle! von hier ab mit steigender Wärme Es hat der Kaiser Ferdinand Sich selbst für die Musik verwandt; In einem langen Schreiben Wünscht er es möchte bleiben Aus grosser Meister Zeit Das wohlerfund'ne Alte, Weil es den Geist der Frömmligkeit Erwecke und erhalte. Nun können die Herren nicht umhin, Zu handeln nach des Kaisers Sinn. Und nun auf einmal war mir's leicht, Mit meinen Wünschen durchzudringen Und selbst den Papst dahin zu bringen, Dass er sich meinem Plane neigt; Vernehmt, wohin meine Gedanken gingen, Und was ich hab' erreicht. Die Gegensätze all' zu einen, Die dieser Zeiten Fährnis bringt, Geläng' wohl nur dem liebend-reinen, Dem Künstlergeist, der sie umschlingt. Dass nun die Andacht im Gefühle, Die unsert Geist zum Höchsten hebt, Mit holder Lust am Wunderspiele Der Töne sich zu eins verwebt Dies soll ein Meisterwerk beweisen, Das allen Streit in sich versöhnt, Das, Gottes Herrlichkeit zu preisen, In künstlich reichen Formen tönt. Es fuhr wie Leuchten der Gedanke Mir durch den Sinn in höchster Not; Nun endlich fiel die letzte Schranke Des Widerstands, den man mir bot. Wenn denn ein solches Werk gelänge – Dies hat der Papst mir zuerkannt – Dann sei gelöst des Fluches Strenge, Der die gesamte Kunst noch bannt; Der neuen Messe Stil und Haltung, Sie sei fortan die feste Norm. So brächte dieses Werks Gestaltung Der Tonkunst Rettung und Reform. Borromeo, während seines Vortrages immer begeisterter geworden, steht hier auf; mit ihm erhebt sich auch Palestrina Und Ihr sollt diese Messe schreiben! Wer könnte solchen reinen Stil Wohl einem Werke einverleiben Zugleich mit kirchlichem Gefühl? Auf, Meister! Euch zum ew'gen Ruhme, Zur Rettung der Musik in Rom, Der höchsten Spitze Kreuzesblume Setzt auf der Töne Wunderdom! Palestrina, der ruhig und aufmerksam, aber ohne sonderliche Anteilnahme zugehört hat, beginnt nun nach einer kleinen Pause PALESTRINA Wie schön ist, was Ihr sagt! Und welchen Blick gewährt es mir In Eure grosse Seele. Wie wünscht' ich, dass Euch nimmer fehle Der Mann, der dieses Grosse wagt. – Doch zürnt nicht, wenn ich nicht verhehle Wenn ich's auch noch so gerne wär' – Ich bin der Rechte nicht – bin's nimmermehr! BORROMEO ernüchtert, bezwingt seine Verstimmung So wenig inne seid Ihr Eurer Sendung? Gewiss – auch mag es sein, Dass von den grossen Meistern Roms Wohl mehr als einer leicht zu finden wäre, Gewachsen Euch an Wissenschaft und Geist, Der, hochbeglückt, und eingedenk der Ehre, Das Werk hinführte zur Vollendung, Das undankbar Ihr von Euch weist In töricht – unbegreiflicher Verblendung! Die Freundschaft, die ich für Euch fühle, Das Lob des Kenners Eurem Stile Ihr schätzt sie wahrlich niedrig – lohnt mir schlecht! PALESTRINA bescheiden Schlecht lohnt' ich Euch, erhab'ner Kardinal, Wenn ich Gedanken spriessend höchstem Sinn, Der gnädig lenkte nun auf mich die Wahl Zur Tat zu machen mich erdreisten wollte In dem Gefühl, dass ich unwürdig bin. Denkt wenn der Augenblick nun da, Und Ihr das hochersehnte Werk nicht schaut, Wie mir derselbe Sinn dann grolllte, Der mir vorher so sehr vertraut! BORROMEO vorwurfsvoll und betont Ist das Pierluigi Palestrina, Der unermüdlich schaffensfrohe Mann? PALESTRINA leise – wie für sich Er ist's nicht mehr. – Das Leben schlingt der Tod, Das graue Alter trinkt der Schönheit Rot, Wie wäre Künstlers schaffendes Organ Nicht auch dem Zeitlich – Trüben untertan? BORROMEO heftig Ich kann Euch nicht verstehn! Nicht mit Euch fühlen! Ihr gebt Euch auf – nun gut! Doch eins bedenkt Die toten Meister heben ihre Hände, Sie rufen aus dem Grabe "Rette, rette, Ach, wer errettet unsere Musik?! Unheilig und vernichtet sie wie wir! Mit unsern Werken schwindet unsre Seligkeit!" Lässt Euch das auch in Ruh'? PALESTRINA leise lächelnd Ach, hoher Freund, Wer weiss gewiss, was tote Menschen fühlen? BORROMEO Ei hört – ei hört! Bedenklich war der Satz! immer gereizter, da Palestrina schweigt Wenn denn in Eurem Herzen keine Liebe Für jene, denen Ihr so viel verdankt, So wisst nun fernerhin auch Eure Werke Sind der Vernichtung Raub; der Scheiterhaufen Steht schon bereit für alle! PALESTRINA immer gleich ruhig Sei's darum. BORROMEO kurz und scharf Und wenn's der Papst befiehlt? PALESTRINA wie vorhin Er kann befehlen, Doch niemals meinem Genius – nur mir. BORROMEO schlägt die Hände zusammen So spricht denn Gott nicht mehr in Eurer Seele! PALESTRINA leise Ich glaube – nein! BORROMEO völlig unbeherrscht So also steht's mit Euch! Der fromme Meister lästert! Hört doch! Hört! Nun, nun, ich sag's Euch, dass ihr's noch bereut! Mit solcher Bosheit lohnt Ihr treues Sorgen! Nun – Ihr bereut es noch! – Ich reise morgen! Eilpferde stehen schon für mich bereit, Um nach Trident zu jagen. Nun, ich geh'! Nach Schwefel riecht's in Eurer Näh'! geht in heftigstem Zorn ab Vierte Szene Palestrina hat dem letzten Ausbruch, der ihm doch unvermutet kam, bestürzt zugehört, es sieht dem Borromeo eine Weile gedankenvoll nach; dann wendet er sich zurück traurig – gefasst PALESTRINA Der letzte Freund, der mir noch wohlgesinnt, Nun geht auch er – und hat nur Groll um das, Was widerstrebend ihm mein Leid gestand. O wüsstest du, du wohlgeborg'ne Seele, auf seine Brust deutend Was hier noch alles flüstert, reden möchte, Welch dunklere Gedanken, unheimliche – Für mich der Holzstoss wär' dir noch zu mild! Wie fremd und unbekannt sind sich die Menschen! Das Innerste der Welt ist Einsamkeit. Man fühlt es nicht im frohen Rausch der Jugend, Im Taumel der Gewohnheit; der Bewegung, Zu der das Leben unaufhörlich peitscht. Doch wer verwundet an der Strecke liegt, Sich nicht mehr rühren kann, und nur noch schaut, – Dem rasen sie vorüber, fremde Larven, Verfolgend halb und fliehend, Wut und Angst Im ziellos aufgeriss'nen Blick. – Wie schrecklich, Sich plötzlich einsam tief im Wald zu finden, Wo in der Finsternis kein Ausweg ist. So in der Mitte find' ich mich des Lebens, Verstehe nicht, wie je ich schaffen konnte Wie je ich mich erfreute, wie je ich liebte. Er steht vor dem Bild der Lukrezia Lukrezia! – Als du mir noch im Leben, War ich geborgen. Ja, da sprang der Quell, Und weil er sprang, war mir das Leben wert. Warum war stark genug mein Lieben nicht, In meiner Nähe ewig dich zu halten? Armseliges Gefühl! – Mit Trauer weiss ich, Dass auch Ighinos Liebe mich nicht hielte. Er setzt sich langsam und innerlich müde in den grossen Lehnstuhl am Tisch Jetzt werden sichtbar ersten Auftritte Mein guter Knabe – ach, wie lieb' ich ihn! Und doch – den allerletzten, finstern Schritt Nicht, weil er sündig, unterliess' ich ihn, Nur, weil er sinnlos – gänzlich sinnlos ist. Pause; er greift verstört und zerstreut nach den Notenblättern auf dem Tisch vor ihm – Soll wieder Noten schrerben – eine Messe, – Ein grosses Werk, – ein "ew'ges", wie man sagt. Ob ich's vermag? – Der Priester drohte mir Vernichtung meinen Werken! Ob die Flamme Sie rasch, oder die Zeit sie langsam frisst, All' eins, und sinnlos alles, alles, alles! Wozu das ganze Schaffen, Freuen, Leiden, Leben? Ob ich's vermöchte? – Nein, ach nein! Wozu, Wozu das alles – ach wozu – wozu? Er vergräbt in tiefer Verzweiflung den Kopf in die vor sich auf den Tisch gestreckten Arme. Mittlerweile sind in dem geisterhaft violetten Licht, welches die einbrechende Nacht in dem Raum verbreitet hat, Gestalten aufgetaucht; sie kamen lautlos und langsam aus dem – ganz dunklen – Hintergrund geschritten und umgeben nun stehend Palestrina. Sie sind in verschiedenen – spanischen, niederländischen, italienischen, deutschen, französischen – Trachten und scheinen aus verschiedenen Jahrhunderten den Vor-Palestrina Zeit zu stammen. Das älteste – etwa 13. – Jahrhundert ist durch eine Erscheinung im Mönchskleid repräsentiert. Dabei sind sie in verschiedenen Lebensaltern, vom Jüngling bis zum Greis; auch in vornehmen und geringen Kleidungen Es sind die verstorbenen Meister der onkunst vergangener Epochen, Palestrinas grosse Vorgänger Fünfte Szene Bei den letzten Worten Palestrinas schon einige Zeit angelangt, unbeweglich stehend, und den fremd lächelnden Blick auf ihn geheftet, beantworten sie sein laut ausgerufenes "Ach wozu – wuzu." DIE MEISTER Für Ihn, – Sein Wesen will's. Er muss; so musst auch du. PALESTRINA fährt mit dem Kopf in die Höhe; beim Anblick der Erscheinungen erschrickt er kaum; das erste Anstarren verwandelt sich bald in eine glücklichere, weichere Miene; er flüstert, immer noch von ihrem Anblick gebannt Vertraut – von je vertraut – Aus unversunk'ner Zeit! – DIE MEISTER lächeln, leise zustimmend, mit kaum merkbarem Kopfnicken Vertraut – vertraut auch du – Auch du uns – uns vertraut. PALESTRINA in Aufregung Mir ist – ich lebe – und ihr schwindet nicht? – Dies Lächeln noch – im Ohr der Worte Ton – Einst war mir doch – – mir war – starbt ihr nichr schon? Die Meister lächeln und nicken. Palestrina zu einem der Meister Ich kenne dich – Josquin, du Herrlicher, Lass deine Hand mich – EIN MEISTER in höfischer, burgundischer Tracht, 15. Jahrhundert; unbeweglich Gruss dir, Pierluigi! PALESTRINA fast lebhaft, zu einem anderen Und du Tedesc' Enrico nannt' ich dich So gern! EIN ANDERER MEISTER deutsche Tracht, 15. Jahrhundert, unbeweglich Mein Bruder, sei gegrüsst! ALLE MEISTER leise Wir grüssen dich, Pierluigi! PALESTRINA In welches Reich denn, welches wunderbare Bin ich getaucht? – – Vergraben nun schon lang, Doch einst so heiss ein jugendlich Verlangen Erfüllt sich mir in dieser Stunde Grau'n. Euch darf ich schau'n, Geliebte Götter meiner Blütenjahre, Ihr Meister! Freunde meiner Manneszeit. Ach, wenn ihr ihm verständlich seid Enthüllt dem armen Geist, in Sterblichkeit befangen, Ihr Schatten, ob ihr wirklich – wirklich – seid! DIE MEISTER Wir sind – wir sind, Pier – wir sind. PALESTRINA traurig Ach wohl! – mein Blick ist schattenhaft, ich weiss! Was trennt mich doch die harte Todeswand Zu sein wie Ihr – mit Euch – in Eurem Land, Zu treten in der Hochgestimmten Kreis! DIE MEISTER Aus weiter Ferne sehen wir dir zu; Dein Werden freuet uns, dein Wachsen, Dehnen. Der Kreis der Hochgestimmten ist voll Sehnen Nach jenem, der ihn schliesst Erwählter du! PALESTRINA schmerzlich Nicht ich – nicht ich – schwach bin ich, voller Fehler. Und um ein Werden ist's in mir getan. Ich bin ein alter, todesmüder Mann Am Ende einer grossen Zeit. Und vor mir seh' ich nichts als Traurigkeit – Ich kann es nicht mehr zwingen aus der Seele. DIE MEISTER lachen still zueinander Hm – hm – hm – hm Er weiss noch nicht – er weiss nicht, dass er muss, Er weiss es besser – EIN MEISTER IM MÖNCHSKLEID Pierluigi, löcken Wider den Stachel ist Vermessenheit! PALESTRINA ergriffen Wohl weiss ich, dass auch ihr einstmals in Nöten Und bitterem Verzicht auf Erden rangt. Der neuen Kraft war mir's oft einz'ge Quelle, Und mehr hab' innigem Versenken ich verdankt In gleicher Seelen ähnliches Erleiden Als je mir Glauben, Hoffen half und Beten. Doch nun ist reif der Wunsch, von hier zu scheiden. Wo's in mir blühte, ist jetzt tote Stelle Und meine Harfe hing ich in die Weiden. Ihr lebtet stark in einer starken Zeit Die dunkel noch im Unbewusstsein lag Als wie ein Korn in Mutter Erde Schoss. Doch des Bewusstseins Licht, das tödlich grelle, Das störend aufsteigt wie der freche Tag Ist feind dem süssen Traumgewirk, Dem Künsteschaffen; Der Stärkste streckt vor solcher Macht die Waffen. Entschwunden ist die Kraft, die einst so gross; Mit off'nen Augen in des Lebens Rachen Will flieh'n ich aus der Zeit und von dem Tross Der Menschen, welche mit der Zeit erschwachen. DIE MEISTER lachen wieder, wie vorhin Hm – hm – hm – hm – – Er weiss noch nicht – er weiss nicht, dass er kann. Er weiss es besser – erdbefang'ner Mann, Dein Erdenpensum ist noch nicht getan! PALESTRINA stark, aufbäumend Ich will nicht – will nicht! Hört! Ich will es nicht! DIE MEISTER nicken bedeutend zueinander, einzeln Die Wachstumsschmerzen sind's! – Es kommt vom Werden. Die letzte Häutung – 's ist die Mutation. PALESTRINA ruhiger für sich Was einst mir höchstes Glück – nun dumpfe Pflicht. Kein Trost im Himmel – keiner auf der Erden. DIE MEISTER zu Palestrina Nicht in dem Himmel, auf der Erde nicht Kann jemand Trost dem Andern geben, Als durch sein Sein; und, liebes Kind, Wir sind, – wir sind, – wir sind. Und so, wie du nun musst, so mussten wir im Leben. Du wirst und musst! PALESTRINA Und wer befiehlt's? DIE MEISTER Der alte Weltenmeister Der ohne Namen ist; der gleichfalls untertan Uraltem Wort am Rand der Ewigkeit. Er schafft sein Werk, wie du das deine, Er schmiedet Ringe sich, Figuren, Steine Zu der schimmernden Kette der Zeiten Der Weltbegebenheiten. PALESTRINA nach einer Pause, leise Wann endlich wird auch mir Vollendung sein? DIE MEISTER In dir, Pierluigi Ist noch ein hellstes Licht; Das erstrahlte noch nicht. Ein letzter Ton noch fehlet Zum klingenden Akkord; Als der ertönst du dort. Den Schlusstein zum Gebäue Zu fügen sei bereit; Das ist der Sinn der Zeit. Wenn du dein ganzes Bild aufweist, Wenn dein' Gestalt vollkommen, So, wie sie war entglommen Von Anbeginn im Schöpfergeist Dann strahlst du hell, dann klingst du rein, Pierluigi du, An seiner schönen Ketten Der letzte Stein. PALESTRINA wieder nach einer Pause; mit leisem Schauer Warum das ganze Spiel? – Wenn das nicht wäre, Was wäre dann? – Warum das ganze Spiel? DIE MEISTER strecken wie zur Abwehr dieser Frage die Hände aus hart Dein Erdenpensum, Palestrina, Dein Erdenpensum schaff'! Sie verschwinden langsam in dem Hintergrunde PALESTRINA erschrocken Weh' – lasst mich nicht Allein in dieser rätselvollen Leere! – Wie schwindet ihr so bleich – DIE MEISTER im Verschwinden, milder, fast traurig Dein Erdenpensum, Palestrina – dein Erdenpensum – Sie verschwinden völlig Sechste Szene Der diese ganze (fünfte) Szene im Stuhl verblieben, sitzt nun aufrecht, nicht angelehnt, mit geschlossenen Augen; es ist vollständig dunkel; alsbald nach Verschwinden der Geister beginnt er, leise und von Schauer umfangen PALESTRINA Allein in dunkler Tiefe Voll Angst ich armer Mensch Rufe laut nach oben. ERSTER ENGEL auf der Rücklehne des Stuhles, von Palestrina ungesehen,von hellem Schein beleuchtet, sitzend Kyrie – Kyrie eleison! PALESTRINA ergreift mechanisch die Feder und singt Kyrie eleison. Ist wo ein Liebesquell? Wenn nicht auf Erden Er warm ins Herz mehr fliesst, Ach, wo ergiesst Er lind sich dem Müden? Was erschliesst, Was sich dem suchenden Blick? Wer bringt der Frieden? ZWEITER, DRITTER ENGEL auf der kleinen Hausorgel, hellbeleuchtet, sitzend Christe – Christe eleison. PALESTRINA lässt die Feder nicht mehr aus der Hand schreibt und singt Christe eleison. Von hier ab bevölkert sich die Stube mit Engelsgestalten. Alle erscheinen in Beleuchtung. Palestrina sind sie wie alle folgenden Erscheinungen nicht sichtbar CHOR DER ENGEL Credo in unum Deum, Patrem omnipotentem. PALESTRINA Allmächtig … geheimnisvolle Kraft! Wie durch die eigne Brust Selig nun zieht Allmächt'ge Schöpferlust, Ewiges Hohelied! Wunder ist Möglichkeit, Allwo sie weit Welten erschafft! Es erscheint die Gestalt der Lukrezia; sie schmiegt sich nah an Palestrina. Mit Zuneigung befindet erscheint LUKREZIA Nah war ich dir In Nöten des Lebens; Nah bin ich dir Im Frieden des Lichts; Frieden auch dem auf Erden, Der guten Willens ist. ERSTER, ZWEITER, DRITTER ENGEL In terra pax hominibus bonae voluntatis. PALESTRINA Liebes Mysterium! Fühle durch tiefe Nacht Durch Wonnen der Geistesmacht Seliges Meschentum Innig vertraut. Liebender Laut – LUKREZIA Frieden auch dem auf Erden, Der guten Willens ist. ERSTER, ZWEITER, DRITTER ENGEL In terra pax hominibus bonae voluntatis Die Decke scheint sich zu öffnen; die Hinterwand schwindet; man sieht eine ganze Glorie von Engeln und Himmel, die die ganze Bühne füllt, so dass nur eigentlich Palestrina dunkel bleibt LUKREZIA Frieden! Hier beginnt die Gestalt der Lukrezia zu verbleichen. PALESTRINA Zu überschwenglichem Glück Bin ich erhoben! Erdenruhm bleibt tief zurück. Selig nur den Dankesblick Send' ich nach oben, Innig zu loben Die ewige Liebesmacht, Die den Frieden gebracht. Den Frieden – CHOR DER ENGEL Die drei Solisten mit den Sopranistinnen Gloria in excelsis Deo, Gratias tibi! Laudamus te! Glorificamus te! Dona nobis pacem! Nach dem Höhepunkt der Steigerung, beim "Gloria in excelsis", hat zugleich mit der Stärke des Gesanges die Helligkeit der Beleuchtung nachgelassen. Während der letzten Gesangstakte schon verschwinden alle Erscheinungen, auch die der Lukrezia, gänzlich dem Blick. Das Zimmer ist wieder wie vorher, doch nicht wie am Anfang dieser Szene finstere Nacht, sondern anbrechender Morgen. Von ferne hört man mit zunehmender Stärke die Glocken des erwachenden Roms. Palestrina war nach den letzten Noten der Messe wie erschöpft in den Sessel zurückgesunken; der rechte Arm hängt herunter, die Feder ist seiner Hand entfallen;die Notenblätter liegen auf dem Tisch und Boden zerstreut. Er schläft tief. So verbleibt er bis zum Schluss des Aktes Siebente Szene Dann erscheint plötzlich Silla an der Türe, er winkt, nachdem sein Blick auf den schlafenden Meister gefallen, dem noch nicht sichtbaren Ighino, beide wollen mit Singebüchern zur Morgenübung kommen SILLA Leise Ighino, sieh doch, komm herein! IGHINO tritt auf, erschrickt beim Anblick des Vaters Mein Vater – Silla, was geschah? SILLA Nichts, nichts! – Du siehst, er schlief nur ein. Ighino, aber sieh' doch da! Er hat die beschriebenen Notenblätter bemerkt und sammelt sie leise vom Tisch und Boden auf. IGHINO Ach Silla, welches Glück! Er hat etwas geschrieben! SILLA Die ganze Nacht wohl ist er wach geblieben! Sie gehen mit den Blättern ans Fenster, um beim Scheine des Morgenlichts das Geschriebene zu lesen; sie blättern und lesen eifrig. Die alte Art – doch nicht so schwer. IGHINO Es scheint mir ganz besonders schön. Aus jeder Note spricht doch er! SILLA bedenklich Jedoch – kaum ist es zu versteh'n – 'ne ganze Messe, wie ich merk'! Der alte Mann, und eine einz'ge Nacht – Ich glaube nicht, dass grade dieses Werk Dem alten Meister grosse Ehre macht. Die Glocken klingen stark Pfitzner,Hans/Palestrina/II
https://w.atwiki.jp/oper/pages/145.html
FÜNFTE SZENE Die Vorhänge sind nach der Höhe aufgezogen worden; die Bühne ist verwandelt. Diese stellt einen freien Wiesenplan, im ferneren Hintergrunde die Stadt Nürnberg. Die Pegnitz schlängelt sich durch den Plan, der schmale Fluss ist an den nächsten Punkten praktikabel gehalten. Buntbeflaggte Kähne setzen die ankommenden, festlich gekleideten Bürger der Zünfte mit Frauen und Kindern, an das Ufer der Festwiese über. Eine erhöhte Bühne mit Bänken und Sitzen darauf ist rechts zur Seite aufgeschlagen; bereits ist sie mit den Fahnen der angekommenen Zünfte geschmückt; im Verlaufe stecken die Fahnenträger der noch ankommenden Zünfte ihre Fahnen ebenfalls um die Sängerbühne auf so dass diese schliesslich nach drei Seiten hin ganz davon eingefasst ist. Zelte mit Getränken und Erfrischungen aller Art begrenzen im übrigen die Seiten des vorderen Hauptraumes. Vor den Zelten geht es bereits lustig her Bürger mit Frauen, Kindern und Gesellen sitzen und lagern daselbst. Die Lehrbuben der Meistersinger, festlich gekleidet, mit Blumen und Bändern reich und anmutig geschmückt, üben mit schlanken Stäben, die ebenfalls mit Blumen und Bändern geziert sind, in lustiger Weise das Amt von Herolden und Marschällen aus. Sie empfangen die am Ufer Aussteigenden, ordnen die Züge der Zünfte und geleiten diese nach der Sängerbühne, von wo aus, nachdem der Bannerträger die Fahne aufgepflanzt, die Zunftbürger und Gesellen sich unter den Zelten zerstreuen. Soeben werden die Schuster am Ufer empfangen und nach dem Vordergrunde geleitet DIE SCHUSTER mit fliegender Fahne aufziehend Sankt Krispin, lobet ihn! War gar ein heilig Mann, zeigt , was ein Schuster kann. Die Armen hatten gute Zeit, macht ihnen warme Schuh ; und wenn ihm keiner ‘s Leder leiht, so stahl er sich s dazu. Der Schuster hat ein weit Gewissen, macht Schuhe selbst mit Hindernissen; und ist vom Gerber das Fell erst weg, dann streck, streck, streck! Leder taugt nur am rechten Fleck. Die Stadtwächter und Heerhornbläser mit Trompeten und Trommeln sowie die Stadtpfeifer, Lautenmacher usw. ziehen, auf ihren Instrumenten spielend, auf. Ihnen folgen Gesellen mit Kinderinstrumenten DIE SCHNEIDER mit fliegender Fahne aufziehend Als Nürnberg belagert war und Hungersnot sich fand, wär Stadt und Volk verdorben gar, war nicht ein Schneider zur Hand, der viel Mut hatt und Verstand. Hat sich in ein Bocksfell eingenäht, auf dem Stadtwall da spazierengeht und macht wohl seine Sprünge gar lustig guter Dinge. Der Feind, der sieht s und zieht vom Fleck der Teufel hol die Stadt sich weg, hat s drin noch so lustige Meck-meck-meck! Meck! Meck! Meck! Wer glaubt s, dass ein Schneider im Bocke steck ! DIE BÄCKER ziehen mit fliegender Fahne auf Hungersnot! Hungersnot! Das ist ein greulich Leiden! Gäb euch der Bäcker nicht täglich Brot, müsst alle Welt verscheiden. Beck! Beck! Beck! Täglich auf dem Fleck! Nimm uns den Hunger weg! DIE SCHUSTER welche ihre Fahne aufgesteckt, begegnen beim Herabschreiten von der Sängerbühne den Bäckern Streck! Streck! Streck! Leder taugt nur am rechten Fleck. DIE SCHNEIDER nachdem die Fahne aufgesteckt, herabschreitend Meck! Meck! Meck! Wer meint, dass ein Schneider im Bocke steck ! Ein bunter Kahn mit jungen Mädchen in reicher bäuerischer Tracht kommt an LEHRBUBEN laufen nach dem Gestade Herrje! Herrje! Mädel von Fürth! Stadtpfeifer, spielt, dass s lustig wird! Sie heben die Mädchen aus dem Kahn. Das Charakteristische des Tanzes, mit welchem die Lehrbuben und Mädchen zunächst nach dem Vordergrund kommen, besteht darin, dass die Lehrbuben die Mädchen scheinbar nur an den Platz bringen wollen; sowie die Gesellen zugreifen wollen, ziehen die Buben die Mädchen aber immer wieder zurück, als ob sie sie anderswo unterbringen wollten, wobei sie den ganzen Kreis, wie wählend, ausmessen und somit die scheinbare Absicht anmutig und lustig verzögern DAVID kommt vom Landungsplatz vor und sieht missbilligend dem Tanze zu Ihr tanzt? Was werden die Meister sagen? Die Lehrbuben drehen ihm Nasen Hört nicht? - Lass ich mir s auch behagen! Er nimmt sich ein junges, schönes Mädchen und gerät im Tanze mit ihr schnell in grosses Feuer. Die Zuschauer freuen sich und lachen EINIGE LEHRBUBEN winken David David! David! Die Lene sieht zu! DAVID lässt das Mädchen erschrocken fahren, um das die Lehrbuben sogleich tanzend einen Kreis schliessen. Da er Lene nirgends gewahrt, merkt David, dass er nur geneckt worden, durchbricht den Kreis, erfasst sein Mädchen wieder und tanzt noch feuriger weiter Ach, lasst mich mit euren Possen in Ruh ! Die Buben suchen ihm das Mädchen zu entreissen, er wendet sich mit ihr jedesmal glücklich ab, so dass nun ein ähnliches Spiel entsteht wie zuvor, als die Gesellen nach den Mädchen fassten GESELLEN vom Ufer her Die Meistersinger! LEHRBUBEN Die Meistersinger! Sie unterbrechen schnell den Tanz und eilen zum Ufer DAVID Herrgott! Ade, ihr hübschen Dinger! Er gibt dem Mädchen einen feurigen Kuss und reisst sich los Die Lehrbuben reihen sich zum Empfang der Meistersinger. Das Volk macht ihnen willig Platz. Die Meistersinger ordnen sich am Landungsplatze zum festlichen Aufzuge. Wenn Kothner im Vordergrunde ankommt, wird die geschwungene Fahne, auf welcher König David mit der Harfe abgebildet ist, von allem Volk mit Hutschwenken begrüsst. Der Zug der Meistersinger ist nun auf der Singerbühne angelangt, wo Kothner die Fahne aufpflanzt. Pogner, Eva an der Hand führend, diese von festlich geschmückten, reich gekleideten jungen Mädchen, unter denen auch Magdalene, begleitet, voran. Als Eva, von den Mädchen umgeben, den mit Blumen geschmückten Ehrenplatz eingenommen und alle übrigen, die Meister auf den Bänken, die Gesellen hinter ihnen stehend, ebenfalls Platz genommen, treten die Lehrbuben, dem Volke zugewendet, feierlich vor die Bühne in Reih und Glied LEHRBUBEN Silentium! Silentium! Sachs erhebt sich und tritt vor. Bei seinem Anblick stösst sich alles an; Hüte und Mützen werden abgezogen. Alle deuten auf ihn Macht kein Reden und kein Gesumm . EINIGE IM VOLK Ha! Sachs! ‘s ist Sachs! Seht Meister Sachs! MEHRERE Stimmt an! Stimmt an! Alle Sitzenden erheben sich; die Männer bleiben mit entblösstem Haupte. Beckmesser bleibt, mit dem Memorieren des Gedichtes beschäftigt, hinter den anderen Meistern versteckt, so dass er bei dieser Gelegenheit der Beachtung des Publikums entzogen wird ALLE ausser Sachs Wach auf, es nahet gen den Tag, ich hör singen im grünen Hag ein wonnigliche Nachtigal, ihr Stimm durchdringet Berg und Tal; die Nacht neigt sich zum Okzident, der Tag geht auf von Orient, die rotbrünstige Morgenröt her durch die trüben Wolken geht.« DAS VOLK nimmt wieder eine jubelnd bewegte Haltung an und singt nun allein. Die Meister auf der Bühne sowie die anderen Teilnehmer am Gesange geben sich dem Schauspiele des Volksjubels hin Heil Sachs! Heil dir, Sachs! Heil Nürnbergs teurem Sachs! Heil! Heil! Sachs, der unbeweglich, wie geistesabwesend, über die Menge hinweg geblickt hatte, richtet endlich seine Blicke vertrauter auf sie und beginnt mit ergriffener, schnell sich festigender Stimme SACHS Euch macht Ihr s leicht, mir macht Ihr s schwer, gebt Ihr mir Armen zuviel Ehr . Soll vor der Ehr ich besteh n, sei s, mich von Euch geliebt zu seh n! Schon grosse Ehr ward mir erkannt, ward heut ich zum Spruchsprecher ernannt. Und was mein Spruch Euch künden soll, glaubt, das ist hoher Ehren voll! Wenn Ihr die Kunst so hoch schon ehrt, da galt es zu beweisen, dass, wer ihr selbst gar angehört, sie schätzt ob allen Preisen. Ein Meister, reich und hochgemut, der will heut Euch das zeigen sein Töchterlein, sein höchstes Gut, mit allem Hab und Eigen, dem Singer, der im Kunstgesang vor allem Volk den Preis errang, als höchsten Preises Kron er bietet das zum Lohn. Darum so hört und stimmt mir bei die Werbung steh dem Dichter frei. Ihr Meister, die Ihr s Euch getraut, Euch ruf ich s vor dem Volke laut erwägt der Werbung seltnen Preis, und wem sie soll gelingen, dass der sich rein und edel weiss im Werben wie im Singen, will er das Reis erringen, das nie bei Neuen noch bei Alten ward je so herrlich hoch gehalten als von der lieblich Reinen, die niemals soll beweinen, dass Nürenberg mit höchstem Wert die Kunst und ihre Meister ehrt. Grosse Bewegung unter allen. Sachs geht auf Pogner zu, der ihm gerührt die Hand drückt POGNER O Sachs! Mein Freund! Wie dankenswert! Wie wisst Ihr, was mein Herz beschwert! SACHS zu Pogner ‘s war viel gewagt! Jetzt habt nur Mut! Er wendet sich zu Beckmesser, der fortwährend eifrig das Blatt mit dem Gedicht herausgezogen, memoriert, genau zu lesen versucht und oft verzweiflungsvoll sich den Schweiss getrocknet hat Herr Merker! Sagt, wie steht es? Gut? BECKMESSER O dieses Lied! Werd nicht draus klug und hab doch dran studiert genug! SACHS Mein Freund, ‘s ist Euch nicht aufgezwungen. BECKMESSER Was hilft s? - Mit dem meinen ist doch versungen! ‘s war Eure Schuld! Jetzt seid hübsch für mich! ‘s wär schändlich, liesst Ihr mich im Stich! SACHS Ich dächt , Ihr gäbt s auf. BECKMESSER Warum nicht gar? Die and ren sing ich alle zu Paar , wenn Ihr nur nicht singt! SACHS So seht, wie s geht! BECKMESSER Das Lied! - bin s sicher - zwar niemand versteht; doch bau ich auf Eure Popularität. SACHS Nun denn, wenn s Meistern und Volk beliebt, zum Wettgesang man den Anfang gibt. KOTHNER tritt vor Ihr ledig Meister, macht Euch bereit! Der Ältest sich zuerst anlässt Herr Beckmesser, Ihr fangt an, ‘s ist Zeit! Die Lehrbuben führen Beckmesser zu einem kleinen Rasenhügel vor der Singerbühne, welchen sie zuvor festgerammt und reich mit Blumen überdeckt haben BECKMESSER strauchelt darauf, tritt unsicher und schwankt Zum Teufel! Wie wackelig! Macht das hübsch fest! Die Buben lachen unter sich und stopfen lustig am Rasen DAS VOLK stösst sich gegenseitig lustig an Wie, der? Der wirbt? Scheint mir nicht der Rechte! An der Tochter Stell ich den nicht möchte. Seid still! ‘s ist gar ein tücht ger Meister! Still! Macht keinen Witz; der hat im Rate Stimm und Sitz. Ach, der kann ja nicht mal steh n. Wie soll es mit dem geh n? Er fällt fast um! Gott, ist der dumm! Stadtschreiber ist er Beckmesser heisst er. Gott, ist der dumm! Still! Macht keinen Witz! Er fällt fast um! Der hat im Rate Stimm und Sitz! Viele lachen DIE LEHRBUBEN in Aufstellung Silentium! Silentium! Macht kein Reden und kein Gesumm! KOTHNER Fanget an! BECKMESSER der sich endlich mit Mühe auf dem Rasenhügel festgestellt hat, macht eine erste Verbeugung gegen die Meister, eine zweite gegen das Volk, dann gegen Eva, auf welche er, da sie sich abwendet, nochmals verlegen hinblinzelt. Grosse Beklommenheit erfasst ihn; er sucht sich durch das Vorspiel auf der Laute zu ermutigen »Morgen ich leuchte in rosigem Schein, von Blut und Duft geht schnell die Luft; - wohl bald gewonnen wie zerronnen - im Garten lud ich ein - garstig und fein.« Er versucht, besser auf den Füssen zu stehen. Die Meistersinger leise unter sich DIE MEISTER Mein! Was ist das? Ist er von Sinnen? Was ist das? Ist er von Sinnen? Höchst merkwürd ger Fall! Was kommt ihm bei? Woher mocht er solche Gedanken gewinnen? VOLK leise unter sich Sonderbar! Hört ihr s? Wen lud er ein? Verstand man recht? Wie kann das sein? BECKMESSER zieht das Blatt verstohlen hervor und lugt eifrig hinein; dann steckt er es ängstlich wieder ein Wohn ich erträglich im selbigen Raum, hol Gold und Frucht - Bleisaft und Wucht. Er lugt in das Blatt Mich holt am Pranger - der Verlanger - auf luft ger Steige kaum - häng ich am Baum.« Er wackelt wieder sehr; sucht im Blatt zu lesen, vermag es nicht, ihm schwindelt, Angstschweiss bricht aus DAS VOLK Schöner Werber! Der find t wohl seinen Lohn bald hängt er am Galgen; man sieht ihn schon. DIE MEISTER Was soll das heissen? Ist er nur toll? Sein Lied ist ganz von Unsinn voll! BECKMESSER rafft sich verzweiflungsvoll und ingrimmig auf »Heimlich mir graut, weil hier es munter will hergeh n an meiner Leiter stand ein Weib, sie schämt und wollt mich nicht beseh n. Bleich wie ein Kraut umfasset mir Hanf meinen Leib; - mit Augen zwinkend - der Hund blies winkend - was ich vor langem verzehrt - wie Frucht, so Holz und Pferd - vom Leberbaum.« Alles bricht in ein dröhnendes Gelächter aus BECKMESSER verlässt wütend den Hügel und stürzt auf Sachs zu Verdammter Schuster, das dank ich dir! Das Lied, es ist gar nicht von mir. Von Sachs, der hier so hoch verehrt, von Eurem Sachs ward mir s beschert! Mich hat der Schändliche bedrängt, sein schlechtes Lied mir aufgehängt. Er stürzt wütend fort und verliert sich unter dem Volke VOLK Mein! Was soll das sein? Jetzt wird s immer bunter! Von Sachs das Lied? Das nähm uns doch wunder! KOTHNER Erklärt doch, Sachs! NACHTIGALL Welch ein Skandal! VOGELGESANG Von Euch das Lied? ORTEL und FOLTZ Welch eig ner Fall! SACHS hat ruhig das Blatt, welches ihm Beckmesser hingeworfen, aufgenommen Das Lied fürwahr ist nicht von mir. Herr Beckmesser irrt wie dort so hier! Wie er dazu kam, mag selbst er sagen; doch möcht ich nie mich zu rühmen wagen, ein Lied, so schön wie dies erdacht, sei von mir, Hans Sachs, gemacht. MEISTERSINGER Wie? Schön? Dieser Unsinnswust! VOLK Hört, Sachs macht Spass! Er sagt es nur zur Lust. SACHS Ich sag Euch Herrn, das Lied ist schön nur ist s auf den ersten Blick zu ersehn, dass Freund Beckmesser es entstellt. Doch schwör ich, dass es Euch gefällt, wenn richtig Wort und Weise hier einer säng im Kreise. Und wer dies verstünd , zugleich bewies , dass er des Liedes Dichter und gar mit Rechte Meister hiess , fänd er gerechte Richter. Ich bin verklagt und muss besteh n drum lasst mich meinen Zeugen auserseh n! Ist jemand hier, der Recht mir weiss, der tret als Zeug in diesen Kreis! Walther tritt aus dem Volke hervor und begrüsst Sachs, sodann Meister und Volk mit ritterlicher Freundlichkeit. Es entsteht sogleich eine angenehme Bewegung. Alles weilt einen Augenblick schweigend in seiner Betrachtung So zeuget, das Lied sei nicht von mir, und zeuget auch, dass, was ich hier vom Lied hab gesagt, zuviel nicht sei gewagt. DIE MEISTER Wie fein ist Sachs! Ei Sachs, Ihr seid gar fein! Doch mag es heut geschehen sein! SACHS Der Regel Güte daraus man erwägt, dass sie auch mal ‘ne Ausnahm verträgt. DAS VOLK Ein guter Zeuge, stolz und kühn! Mich dünkt, dem kann wohl was Gut s erblühn. SACHS Meister und Volk sind gewillt zu vernehmen, was mein Zeuge gilt. Herr Walther von Stolzing, singt das Lied! Ihr Meister lest, ob s ihm geriet. Er übergibt Kothner das Blatt zum Nachlesen DIE LEHRBUBEN in Aufstellung Alles gespannt! ‘s gibt kein Gesumm. Da rufen wir auch nicht Silentium! WALTHER beschreitet festen Schrittes den kleinen Blumenhügel »Morgenlich leuchtend in rosigem Schein, von Blüt und Duft geschwellt die Luft, voll aller Wonnen, nie ersonnen, ein Garten lud mich ein - Kothner lässt das Blatt, in welchem er mit den anderen Meistern eifrig nachzulesen begonnen, vor Ergriffenheit unwillkürlich fallen; er und die übrigen hören nur noch teilnahmsvoll zu Wie entrückt. dort unter einem Wunderbaum, von Früchten reich behangen, zu schaun in sel gem Liebestraum, was höchstem Lustverlangen Erfüllung kühn verhiess - das schönste Weib, Eva im Paradies.« DAS VOLK leise flüsternd Das ist was andres! Wer hätt s gedacht? Was doch recht Wort und Vortrag macht! DIE MEISTERSINGER ohne Foltz und Schwarz, leise flüsternd Jawohl! Ich merk ! ‘s ist ein ander Ding, SACHS Zeuge am Ort, fahret fort! WALTHER »Abendlich dämmernd umschloss mich die Nacht; auf steilem Pfad war ich genaht zu einer Quelle reiner Welle, die lockend mir gelacht dort unter einem Lorbeerbaum, von Sternen hell durchschienen, ich schaut im wachen Dichtertraum von heilig holden Mienen, mich netzend mit dem edlen Nass, das hehrste Weib, die Muse des Parnass.« DAS VOLK immer leiser, für sich Wie so hold und traut, wie fern es schwebt, doch ist es grad , als ob man selber alles miterlebt! DIE MEISTERSINGER ‘s ist kühn und seltsam, das ist wahr; doch wohlgereimt und singebar. SACHS Zeuge wohl erkiest, fahret fort und schliesst! WALTHER sehr feurig »Huldreichster Tag, dem ich aus Dichters Traum erwacht! Das ich erträumt, das Paradies, in himmlisch neu verklärter Pracht hell vor mir lag, dahin lachend nun der Quell den Pfad mir wies die dort geboren, mein Herz erkoren, der Erde lieblichstes Bild, als Muse mir geweiht, so heilig ernst als mild, ward kühn von mir gefreit, am lichten Tag der Sonnen durch Sanges Sieg gewonnen Parnass und Paradies!« VOLK Gewiegt wie in den schönsten Traum, hör ich es wohl, doch fass es kaum. zu Eva Reich ihm das Reis! Sein sei der Preis! Keiner wie er zu werben weiss! DIE MEISTER sich erhebend Ja, holder Sänger! Nimm das Reis! Dein Sang erwarb dir Meisterpreis! Keiner so wie nur er zu werben weiss! POGNER mit grosser Ergriffenheit zu Sachs sich wendend O Sachs! Dir dank ich Glück und Ehr ! Vorüber nun all Herzbeschwer! Walther ist auf die Stufen der Singerbühne geleitet worden und lässt sich vor Eva auf ein Knie nieder EVA zu Walther, indem sie ihn mit einem Kranz aus Lorbeer und Myrten bekränzt, sich hinabneigend Keiner wie du so hold zu werben weiss! SACHS zum Volk gewandt, auf Walther und Eva deutend Den Zeugen, denk es, wählt ich gut tragt Ihr Hans Sachs drum üblen Mut? VOLK bricht schnell und heftig in jubelnde Bewegung aus Hans Sachs! Nein! Das war schön erdacht! Das habt Ihr einmal wieder gut gemacht! MEISTERSINGER sich feierlich zu Pogner wendend Auf, Meister Pogner! Euch zum Ruhm meldet dem Junker sein Meistertum. POGNER mit einer goldnen Kette, daran drei grosse Denkmünzen, zu Walther Geschmückt mit König Davids Bild, nehm ich Euch auf in der Meister Gild . WALTHER mit schmerzlicher Heftigkeit abweisend Nicht Meister! Nein! Er blickt zärtlich auf Eva Will ohne Meister selig sein! Alles blickt in grosser Betroffenheit auf Sachs ザックス (ヴァルターのもとへ歩み寄り、心を込めて彼の手をとる) 名匠たちをさげすまず、 彼らの芸術を讃えるのです! 世に高く評価される彼らの芸術は、 あなたにも豊かな恵みを与えたのですから! あなたの出自がいかに高かろうとも、 その出自や紋章、槍や剣のおかげでしょうか・・・ 今日、あなたが詩人として、 ひとりの名匠の祝福を受け、 最高の幸せを手にしたことは・・・。 感謝の気持ちで、もう一度考え直してください。 こんなにも高い評価を受けてきた芸術が、 どうして無価値なはずがありましょうか? 我らの先人たちが、大切に守ってきたことがあります。 それは、まさに芸術の作法に正しく従い、 芸術の意義を片時たりとも忘れず、 純粋なままに保つことでした。 その甲斐あって、宮廷や領主が保護していた時代の 高貴さは失われてしまいましたが、 悪しき年月の圧迫を受けても、 この芸術は、ドイツ的かつ真実であり続けたのです。 四方からの脅威を受けつつも、 繁栄をことほぎ、 至上の栄誉に包まれてきたのです。 このうえ、名匠たちに何を望むというのでしょう? 気をつけなさい!今こそ不吉な事態が迫っています! もしドイツの民衆と国とが滅んでしまえば、 まやかしの異国の支配の下で、 領主の誰一人として、民衆を理解しなくなります・・・ そして、異国の無価値ながらくたを、 我らがドイツの国土に植えつけようとします。 ドイツの名匠の栄誉のうちに芸術が生き続けなければ、 ドイツ的な純粋なものを知る人は、一人もいなくなるでしょう。ですから、私はあなたに、こう告げるのです・・・。 『ドイツの名匠たちを讃えるのです! そうすれば善なる精神を心にとどめられるのですから! 名匠たちの仕事を愛し続けるならば、 たとえ、まやかしの雲に覆われて、 神聖ローマ帝国が滅びても、 ドイツの芸術は決して滅びません。 聖なるドイツの芸術は!』 Während des Schlussgesangs nimmt Eva den Kranz von Walthers Stirn und drückt ihn Sachs auf; dieser nimmt die Kette aus Pogners Hand und hängt sie Walther um. Nachdem Sachs das Paar umarmt, bleiben Walther und Eva zu beiden Seiten an Sachs Schultern gestützt; Pogner lässt sich, wie huldigend, auf ein Knie vor Sachs nieder. Die Meistersinger deuten auf Sachs als auf ihr Haupt すべての人々 『ドイツの名匠たちを讃えるのです! そうすれば善なる精神を心にとどめられるのですから! 名匠たちの仕事を愛し続けるならば、 たとえ、まやかしの雲に覆われて、 神聖ローマ帝国が滅びても、 ドイツの芸術は決して滅びません。 聖なるドイツの芸術は!』 Das Volk schwenkt begeistert Hüte und Tücher; die Lehrbuben tanzen und schlagen jauchzend in die Hände 民衆 ばんざい!ザックス!ニュルンベルクの誇り、ザックス! FÜNFTE SZENE Die Vorhänge sind nach der Höhe aufgezogen worden; die Bühne ist verwandelt. Diese stellt einen freien Wiesenplan, im ferneren Hintergrunde die Stadt Nürnberg. Die Pegnitz schlängelt sich durch den Plan, der schmale Fluss ist an den nächsten Punkten praktikabel gehalten. Buntbeflaggte Kähne setzen die ankommenden, festlich gekleideten Bürger der Zünfte mit Frauen und Kindern, an das Ufer der Festwiese über. Eine erhöhte Bühne mit Bänken und Sitzen darauf ist rechts zur Seite aufgeschlagen; bereits ist sie mit den Fahnen der angekommenen Zünfte geschmückt; im Verlaufe stecken die Fahnenträger der noch ankommenden Zünfte ihre Fahnen ebenfalls um die Sängerbühne auf so dass diese schliesslich nach drei Seiten hin ganz davon eingefasst ist. Zelte mit Getränken und Erfrischungen aller Art begrenzen im übrigen die Seiten des vorderen Hauptraumes. Vor den Zelten geht es bereits lustig her Bürger mit Frauen, Kindern und Gesellen sitzen und lagern daselbst. Die Lehrbuben der Meistersinger, festlich gekleidet, mit Blumen und Bändern reich und anmutig geschmückt, üben mit schlanken Stäben, die ebenfalls mit Blumen und Bändern geziert sind, in lustiger Weise das Amt von Herolden und Marschällen aus. Sie empfangen die am Ufer Aussteigenden, ordnen die Züge der Zünfte und geleiten diese nach der Sängerbühne, von wo aus, nachdem der Bannerträger die Fahne aufgepflanzt, die Zunftbürger und Gesellen sich unter den Zelten zerstreuen. Soeben werden die Schuster am Ufer empfangen und nach dem Vordergrunde geleitet DIE SCHUSTER mit fliegender Fahne aufziehend Sankt Krispin, lobet ihn! War gar ein heilig Mann, zeigt , was ein Schuster kann. Die Armen hatten gute Zeit, macht ihnen warme Schuh ; und wenn ihm keiner ‘s Leder leiht, so stahl er sich s dazu. Der Schuster hat ein weit Gewissen, macht Schuhe selbst mit Hindernissen; und ist vom Gerber das Fell erst weg, dann streck, streck, streck! Leder taugt nur am rechten Fleck. Die Stadtwächter und Heerhornbläser mit Trompeten und Trommeln sowie die Stadtpfeifer, Lautenmacher usw. ziehen, auf ihren Instrumenten spielend, auf. Ihnen folgen Gesellen mit Kinderinstrumenten DIE SCHNEIDER mit fliegender Fahne aufziehend Als Nürnberg belagert war und Hungersnot sich fand, wär Stadt und Volk verdorben gar, war nicht ein Schneider zur Hand, der viel Mut hatt und Verstand. Hat sich in ein Bocksfell eingenäht, auf dem Stadtwall da spazierengeht und macht wohl seine Sprünge gar lustig guter Dinge. Der Feind, der sieht s und zieht vom Fleck der Teufel hol die Stadt sich weg, hat s drin noch so lustige Meck-meck-meck! Meck! Meck! Meck! Wer glaubt s, dass ein Schneider im Bocke steck ! DIE BÄCKER ziehen mit fliegender Fahne auf Hungersnot! Hungersnot! Das ist ein greulich Leiden! Gäb euch der Bäcker nicht täglich Brot, müsst alle Welt verscheiden. Beck! Beck! Beck! Täglich auf dem Fleck! Nimm uns den Hunger weg! DIE SCHUSTER welche ihre Fahne aufgesteckt, begegnen beim Herabschreiten von der Sängerbühne den Bäckern Streck! Streck! Streck! Leder taugt nur am rechten Fleck. DIE SCHNEIDER nachdem die Fahne aufgesteckt, herabschreitend Meck! Meck! Meck! Wer meint, dass ein Schneider im Bocke steck ! Ein bunter Kahn mit jungen Mädchen in reicher bäuerischer Tracht kommt an LEHRBUBEN laufen nach dem Gestade Herrje! Herrje! Mädel von Fürth! Stadtpfeifer, spielt, dass s lustig wird! Sie heben die Mädchen aus dem Kahn. Das Charakteristische des Tanzes, mit welchem die Lehrbuben und Mädchen zunächst nach dem Vordergrund kommen, besteht darin, dass die Lehrbuben die Mädchen scheinbar nur an den Platz bringen wollen; sowie die Gesellen zugreifen wollen, ziehen die Buben die Mädchen aber immer wieder zurück, als ob sie sie anderswo unterbringen wollten, wobei sie den ganzen Kreis, wie wählend, ausmessen und somit die scheinbare Absicht anmutig und lustig verzögern DAVID kommt vom Landungsplatz vor und sieht missbilligend dem Tanze zu Ihr tanzt? Was werden die Meister sagen? Die Lehrbuben drehen ihm Nasen Hört nicht? - Lass ich mir s auch behagen! Er nimmt sich ein junges, schönes Mädchen und gerät im Tanze mit ihr schnell in grosses Feuer. Die Zuschauer freuen sich und lachen EINIGE LEHRBUBEN winken David David! David! Die Lene sieht zu! DAVID lässt das Mädchen erschrocken fahren, um das die Lehrbuben sogleich tanzend einen Kreis schliessen. Da er Lene nirgends gewahrt, merkt David, dass er nur geneckt worden, durchbricht den Kreis, erfasst sein Mädchen wieder und tanzt noch feuriger weiter Ach, lasst mich mit euren Possen in Ruh ! Die Buben suchen ihm das Mädchen zu entreissen, er wendet sich mit ihr jedesmal glücklich ab, so dass nun ein ähnliches Spiel entsteht wie zuvor, als die Gesellen nach den Mädchen fassten GESELLEN vom Ufer her Die Meistersinger! LEHRBUBEN Die Meistersinger! Sie unterbrechen schnell den Tanz und eilen zum Ufer DAVID Herrgott! Ade, ihr hübschen Dinger! Er gibt dem Mädchen einen feurigen Kuss und reisst sich los Die Lehrbuben reihen sich zum Empfang der Meistersinger. Das Volk macht ihnen willig Platz. Die Meistersinger ordnen sich am Landungsplatze zum festlichen Aufzuge. Wenn Kothner im Vordergrunde ankommt, wird die geschwungene Fahne, auf welcher König David mit der Harfe abgebildet ist, von allem Volk mit Hutschwenken begrüsst. Der Zug der Meistersinger ist nun auf der Singerbühne angelangt, wo Kothner die Fahne aufpflanzt. Pogner, Eva an der Hand führend, diese von festlich geschmückten, reich gekleideten jungen Mädchen, unter denen auch Magdalene, begleitet, voran. Als Eva, von den Mädchen umgeben, den mit Blumen geschmückten Ehrenplatz eingenommen und alle übrigen, die Meister auf den Bänken, die Gesellen hinter ihnen stehend, ebenfalls Platz genommen, treten die Lehrbuben, dem Volke zugewendet, feierlich vor die Bühne in Reih und Glied LEHRBUBEN Silentium! Silentium! Sachs erhebt sich und tritt vor. Bei seinem Anblick stösst sich alles an; Hüte und Mützen werden abgezogen. Alle deuten auf ihn Macht kein Reden und kein Gesumm . EINIGE IM VOLK Ha! Sachs! ‘s ist Sachs! Seht Meister Sachs! MEHRERE Stimmt an! Stimmt an! Alle Sitzenden erheben sich; die Männer bleiben mit entblösstem Haupte. Beckmesser bleibt, mit dem Memorieren des Gedichtes beschäftigt, hinter den anderen Meistern versteckt, so dass er bei dieser Gelegenheit der Beachtung des Publikums entzogen wird ALLE ausser Sachs Wach auf, es nahet gen den Tag, ich hör singen im grünen Hag ein wonnigliche Nachtigal, ihr Stimm durchdringet Berg und Tal; die Nacht neigt sich zum Okzident, der Tag geht auf von Orient, die rotbrünstige Morgenröt her durch die trüben Wolken geht.« DAS VOLK nimmt wieder eine jubelnd bewegte Haltung an und singt nun allein. Die Meister auf der Bühne sowie die anderen Teilnehmer am Gesange geben sich dem Schauspiele des Volksjubels hin Heil Sachs! Heil dir, Sachs! Heil Nürnbergs teurem Sachs! Heil! Heil! Sachs, der unbeweglich, wie geistesabwesend, über die Menge hinweg geblickt hatte, richtet endlich seine Blicke vertrauter auf sie und beginnt mit ergriffener, schnell sich festigender Stimme SACHS Euch macht Ihr s leicht, mir macht Ihr s schwer, gebt Ihr mir Armen zuviel Ehr . Soll vor der Ehr ich besteh n, sei s, mich von Euch geliebt zu seh n! Schon grosse Ehr ward mir erkannt, ward heut ich zum Spruchsprecher ernannt. Und was mein Spruch Euch künden soll, glaubt, das ist hoher Ehren voll! Wenn Ihr die Kunst so hoch schon ehrt, da galt es zu beweisen, dass, wer ihr selbst gar angehört, sie schätzt ob allen Preisen. Ein Meister, reich und hochgemut, der will heut Euch das zeigen sein Töchterlein, sein höchstes Gut, mit allem Hab und Eigen, dem Singer, der im Kunstgesang vor allem Volk den Preis errang, als höchsten Preises Kron er bietet das zum Lohn. Darum so hört und stimmt mir bei die Werbung steh dem Dichter frei. Ihr Meister, die Ihr s Euch getraut, Euch ruf ich s vor dem Volke laut erwägt der Werbung seltnen Preis, und wem sie soll gelingen, dass der sich rein und edel weiss im Werben wie im Singen, will er das Reis erringen, das nie bei Neuen noch bei Alten ward je so herrlich hoch gehalten als von der lieblich Reinen, die niemals soll beweinen, dass Nürenberg mit höchstem Wert die Kunst und ihre Meister ehrt. Grosse Bewegung unter allen. Sachs geht auf Pogner zu, der ihm gerührt die Hand drückt POGNER O Sachs! Mein Freund! Wie dankenswert! Wie wisst Ihr, was mein Herz beschwert! SACHS zu Pogner ‘s war viel gewagt! Jetzt habt nur Mut! Er wendet sich zu Beckmesser, der fortwährend eifrig das Blatt mit dem Gedicht herausgezogen, memoriert, genau zu lesen versucht und oft verzweiflungsvoll sich den Schweiss getrocknet hat Herr Merker! Sagt, wie steht es? Gut? BECKMESSER O dieses Lied! Werd nicht draus klug und hab doch dran studiert genug! SACHS Mein Freund, ‘s ist Euch nicht aufgezwungen. BECKMESSER Was hilft s? - Mit dem meinen ist doch versungen! ‘s war Eure Schuld! Jetzt seid hübsch für mich! ‘s wär schändlich, liesst Ihr mich im Stich! SACHS Ich dächt , Ihr gäbt s auf. BECKMESSER Warum nicht gar? Die and ren sing ich alle zu Paar , wenn Ihr nur nicht singt! SACHS So seht, wie s geht! BECKMESSER Das Lied! - bin s sicher - zwar niemand versteht; doch bau ich auf Eure Popularität. SACHS Nun denn, wenn s Meistern und Volk beliebt, zum Wettgesang man den Anfang gibt. KOTHNER tritt vor Ihr ledig Meister, macht Euch bereit! Der Ältest sich zuerst anlässt Herr Beckmesser, Ihr fangt an, ‘s ist Zeit! Die Lehrbuben führen Beckmesser zu einem kleinen Rasenhügel vor der Singerbühne, welchen sie zuvor festgerammt und reich mit Blumen überdeckt haben BECKMESSER strauchelt darauf, tritt unsicher und schwankt Zum Teufel! Wie wackelig! Macht das hübsch fest! Die Buben lachen unter sich und stopfen lustig am Rasen DAS VOLK stösst sich gegenseitig lustig an Wie, der? Der wirbt? Scheint mir nicht der Rechte! An der Tochter Stell ich den nicht möchte. Seid still! ‘s ist gar ein tücht ger Meister! Still! Macht keinen Witz; der hat im Rate Stimm und Sitz. Ach, der kann ja nicht mal steh n. Wie soll es mit dem geh n? Er fällt fast um! Gott, ist der dumm! Stadtschreiber ist er Beckmesser heisst er. Gott, ist der dumm! Still! Macht keinen Witz! Er fällt fast um! Der hat im Rate Stimm und Sitz! Viele lachen DIE LEHRBUBEN in Aufstellung Silentium! Silentium! Macht kein Reden und kein Gesumm! KOTHNER Fanget an! BECKMESSER der sich endlich mit Mühe auf dem Rasenhügel festgestellt hat, macht eine erste Verbeugung gegen die Meister, eine zweite gegen das Volk, dann gegen Eva, auf welche er, da sie sich abwendet, nochmals verlegen hinblinzelt. Grosse Beklommenheit erfasst ihn; er sucht sich durch das Vorspiel auf der Laute zu ermutigen »Morgen ich leuchte in rosigem Schein, von Blut und Duft geht schnell die Luft; - wohl bald gewonnen wie zerronnen - im Garten lud ich ein - garstig und fein.« Er versucht, besser auf den Füssen zu stehen. Die Meistersinger leise unter sich DIE MEISTER Mein! Was ist das? Ist er von Sinnen? Was ist das? Ist er von Sinnen? Höchst merkwürd ger Fall! Was kommt ihm bei? Woher mocht er solche Gedanken gewinnen? VOLK leise unter sich Sonderbar! Hört ihr s? Wen lud er ein? Verstand man recht? Wie kann das sein? BECKMESSER zieht das Blatt verstohlen hervor und lugt eifrig hinein; dann steckt er es ängstlich wieder ein Wohn ich erträglich im selbigen Raum, hol Gold und Frucht - Bleisaft und Wucht. Er lugt in das Blatt Mich holt am Pranger - der Verlanger - auf luft ger Steige kaum - häng ich am Baum.« Er wackelt wieder sehr; sucht im Blatt zu lesen, vermag es nicht, ihm schwindelt, Angstschweiss bricht aus DAS VOLK Schöner Werber! Der find t wohl seinen Lohn bald hängt er am Galgen; man sieht ihn schon. DIE MEISTER Was soll das heissen? Ist er nur toll? Sein Lied ist ganz von Unsinn voll! BECKMESSER rafft sich verzweiflungsvoll und ingrimmig auf »Heimlich mir graut, weil hier es munter will hergeh n an meiner Leiter stand ein Weib, sie schämt und wollt mich nicht beseh n. Bleich wie ein Kraut umfasset mir Hanf meinen Leib; - mit Augen zwinkend - der Hund blies winkend - was ich vor langem verzehrt - wie Frucht, so Holz und Pferd - vom Leberbaum.« Alles bricht in ein dröhnendes Gelächter aus BECKMESSER verlässt wütend den Hügel und stürzt auf Sachs zu Verdammter Schuster, das dank ich dir! Das Lied, es ist gar nicht von mir. Von Sachs, der hier so hoch verehrt, von Eurem Sachs ward mir s beschert! Mich hat der Schändliche bedrängt, sein schlechtes Lied mir aufgehängt. Er stürzt wütend fort und verliert sich unter dem Volke VOLK Mein! Was soll das sein? Jetzt wird s immer bunter! Von Sachs das Lied? Das nähm uns doch wunder! KOTHNER Erklärt doch, Sachs! NACHTIGALL Welch ein Skandal! VOGELGESANG Von Euch das Lied? ORTEL und FOLTZ Welch eig ner Fall! SACHS hat ruhig das Blatt, welches ihm Beckmesser hingeworfen, aufgenommen Das Lied fürwahr ist nicht von mir. Herr Beckmesser irrt wie dort so hier! Wie er dazu kam, mag selbst er sagen; doch möcht ich nie mich zu rühmen wagen, ein Lied, so schön wie dies erdacht, sei von mir, Hans Sachs, gemacht. MEISTERSINGER Wie? Schön? Dieser Unsinnswust! VOLK Hört, Sachs macht Spass! Er sagt es nur zur Lust. SACHS Ich sag Euch Herrn, das Lied ist schön nur ist s auf den ersten Blick zu ersehn, dass Freund Beckmesser es entstellt. Doch schwör ich, dass es Euch gefällt, wenn richtig Wort und Weise hier einer säng im Kreise. Und wer dies verstünd , zugleich bewies , dass er des Liedes Dichter und gar mit Rechte Meister hiess , fänd er gerechte Richter. Ich bin verklagt und muss besteh n drum lasst mich meinen Zeugen auserseh n! Ist jemand hier, der Recht mir weiss, der tret als Zeug in diesen Kreis! Walther tritt aus dem Volke hervor und begrüsst Sachs, sodann Meister und Volk mit ritterlicher Freundlichkeit. Es entsteht sogleich eine angenehme Bewegung. Alles weilt einen Augenblick schweigend in seiner Betrachtung So zeuget, das Lied sei nicht von mir, und zeuget auch, dass, was ich hier vom Lied hab gesagt, zuviel nicht sei gewagt. DIE MEISTER Wie fein ist Sachs! Ei Sachs, Ihr seid gar fein! Doch mag es heut geschehen sein! SACHS Der Regel Güte daraus man erwägt, dass sie auch mal ‘ne Ausnahm verträgt. DAS VOLK Ein guter Zeuge, stolz und kühn! Mich dünkt, dem kann wohl was Gut s erblühn. SACHS Meister und Volk sind gewillt zu vernehmen, was mein Zeuge gilt. Herr Walther von Stolzing, singt das Lied! Ihr Meister lest, ob s ihm geriet. Er übergibt Kothner das Blatt zum Nachlesen DIE LEHRBUBEN in Aufstellung Alles gespannt! ‘s gibt kein Gesumm. Da rufen wir auch nicht Silentium! WALTHER beschreitet festen Schrittes den kleinen Blumenhügel »Morgenlich leuchtend in rosigem Schein, von Blüt und Duft geschwellt die Luft, voll aller Wonnen, nie ersonnen, ein Garten lud mich ein - Kothner lässt das Blatt, in welchem er mit den anderen Meistern eifrig nachzulesen begonnen, vor Ergriffenheit unwillkürlich fallen; er und die übrigen hören nur noch teilnahmsvoll zu Wie entrückt. dort unter einem Wunderbaum, von Früchten reich behangen, zu schaun in sel gem Liebestraum, was höchstem Lustverlangen Erfüllung kühn verhiess - das schönste Weib, Eva im Paradies.« DAS VOLK leise flüsternd Das ist was andres! Wer hätt s gedacht? Was doch recht Wort und Vortrag macht! DIE MEISTERSINGER ohne Foltz und Schwarz, leise flüsternd Jawohl! Ich merk ! ‘s ist ein ander Ding, SACHS Zeuge am Ort, fahret fort! WALTHER »Abendlich dämmernd umschloss mich die Nacht; auf steilem Pfad war ich genaht zu einer Quelle reiner Welle, die lockend mir gelacht dort unter einem Lorbeerbaum, von Sternen hell durchschienen, ich schaut im wachen Dichtertraum von heilig holden Mienen, mich netzend mit dem edlen Nass, das hehrste Weib, die Muse des Parnass.« DAS VOLK immer leiser, für sich Wie so hold und traut, wie fern es schwebt, doch ist es grad , als ob man selber alles miterlebt! DIE MEISTERSINGER ‘s ist kühn und seltsam, das ist wahr; doch wohlgereimt und singebar. SACHS Zeuge wohl erkiest, fahret fort und schliesst! WALTHER sehr feurig »Huldreichster Tag, dem ich aus Dichters Traum erwacht! Das ich erträumt, das Paradies, in himmlisch neu verklärter Pracht hell vor mir lag, dahin lachend nun der Quell den Pfad mir wies die dort geboren, mein Herz erkoren, der Erde lieblichstes Bild, als Muse mir geweiht, so heilig ernst als mild, ward kühn von mir gefreit, am lichten Tag der Sonnen durch Sanges Sieg gewonnen Parnass und Paradies!« VOLK Gewiegt wie in den schönsten Traum, hör ich es wohl, doch fass es kaum. zu Eva Reich ihm das Reis! Sein sei der Preis! Keiner wie er zu werben weiss! DIE MEISTER sich erhebend Ja, holder Sänger! Nimm das Reis! Dein Sang erwarb dir Meisterpreis! Keiner so wie nur er zu werben weiss! POGNER mit grosser Ergriffenheit zu Sachs sich wendend O Sachs! Dir dank ich Glück und Ehr ! Vorüber nun all Herzbeschwer! Walther ist auf die Stufen der Singerbühne geleitet worden und lässt sich vor Eva auf ein Knie nieder EVA zu Walther, indem sie ihn mit einem Kranz aus Lorbeer und Myrten bekränzt, sich hinabneigend Keiner wie du so hold zu werben weiss! SACHS zum Volk gewandt, auf Walther und Eva deutend Den Zeugen, denk es, wählt ich gut tragt Ihr Hans Sachs drum üblen Mut? VOLK bricht schnell und heftig in jubelnde Bewegung aus Hans Sachs! Nein! Das war schön erdacht! Das habt Ihr einmal wieder gut gemacht! MEISTERSINGER sich feierlich zu Pogner wendend Auf, Meister Pogner! Euch zum Ruhm meldet dem Junker sein Meistertum. POGNER mit einer goldnen Kette, daran drei grosse Denkmünzen, zu Walther Geschmückt mit König Davids Bild, nehm ich Euch auf in der Meister Gild . WALTHER mit schmerzlicher Heftigkeit abweisend Nicht Meister! Nein! Er blickt zärtlich auf Eva Will ohne Meister selig sein! Alles blickt in grosser Betroffenheit auf Sachs SACHS schreitet auf Walther zu und fasst ihn bedeutungsvoll bei der Hand Verachtet mir die Meister nicht und ehrt mir ihre Kunst! Was ihnen hoch zum Lobe spricht, fiel reichlich Euch zur Gunst! Nicht Euren Ahnen, noch so wert, nicht Eurem Wappen, Speer noch Schwert, dass Ihr ein Dichter seid, ein Meister Euch gefreit, dem dankt Ihr heut Eu r höchstes Glück. Drum, denkt mit Dank Ihr d ran zurück, wie kann die Kunst wohl unwert sein, die solche Preise schliesset ein? Dass uns re Meister sie gepflegt, grad recht nach ihrer Art, nach ihrem Sinne treu gehegt, das hat sie echt bewahrt. Blieb sie nicht adlig wie zur Zeit, wo Höf und Fürsten sie geweiht, im Drang der schlimmen Jahr blieb sie doch deutsch und wahr; und wär sie anders nicht geglückt, als wie, wo alles drängt und drückt, Ihr seht, wie hoch sie blieb in Ehr ! Was wollt Ihr von den Meistern mehr? Habt acht! Uns dräuen üble Streich ! Zerfällt erst deutsches Volk und Reich, in falscher welscher Majestät kein Fürst bald mehr sein Volk versteht; und welschen Dunst mit welschem Tand sie pflanzen uns in deutsches Land. Was deutsch und echt, wüsst keiner mehr, lebt s nicht in deutscher Meister Ehr . Drum sag ich Euch ehrt Eure deutschen Meister, dann bannt Ihr gute Geister! Und gebt Ihr ihrem Wirken Gunst, zerging in Dunst das Heil ge Röm sche Reich, uns bliebe gleich die heil ge deutsche Kunst! Während des Schlussgesangs nimmt Eva den Kranz von Walthers Stirn und drückt ihn Sachs auf; dieser nimmt die Kette aus Pogners Hand und hängt sie Walther um. Nachdem Sachs das Paar umarmt, bleiben Walther und Eva zu beiden Seiten an Sachs Schultern gestützt; Pogner lässt sich, wie huldigend, auf ein Knie vor Sachs nieder. Die Meistersinger deuten auf Sachs als auf ihr Haupt ALLE Ehrt Eure deutschen Meister, dann bannt Ihr gute Geister! Und gebt Ihr ihrem Wirken Gunst, zerging in Dunst das Heil ge Röm sche Reich, uns bliebe gleich die heil ge deutsche Kunst! Das Volk schwenkt begeistert Hüte und Tücher; die Lehrbuben tanzen und schlagen jauchzend in die Hände VOLK Heil Sachs! Nürnbergs teurem Sachs! この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@wagnerianchan Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/5255.html
Essays on Transport Economics (Contributions to Economics) Springer-Verlag? Pablo Coto-Millan? Vicente Inglada? Springer-Verlag? PabloCoto-Millan? VicenteInglada? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Reference? Subjects-Business&Investing-Biographies&Primers-PopularEconomics? Subjects-Business&Investing-Careers-Entrepreneurship? Subjects-Business&Investing-Economics-Microeconomics? Subjects-Business&Investing-Economics-Urban&Regional? Subjects-Business&Investing-General? Subjects-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Subjects-Nonfiction-Economics-General? Subjects-Nonfiction-Economics-Microeconomics? Subjects-Nonfiction-Economics-Urban&Regional? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Economics-General? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Economics-Microeconomics? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Economics-Urban&Regional? Subjects-Reference-Careers-Entrepreneurship? El Cigarro / Cigars LA Dolce Vita (La Dolce Vita Series) Edimat Libros? Blume? EdimatLibros? Blume? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Home&Garden? ユーズドブック(洋書)-Reference? Substores-UnknownASINs-54? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Manufacturing? Subjects-Health,Mind&Body-General? Subjects-Home&Garden-Crafts&Hobbies-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Manufacturing? Subjects-Reference-General? Perspectivas del Medio Ambiente Mundial Geo - 3 Mundiprensa? de Naciones Unidas Para El Programa? Mundiprensa? deNacionesUnidasParaElPrograma? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General Manual de Valoracion de Montes y Aprovechamientos Forestales Valoracion Ambiental Mundiprensa? Enrique Martinez Ruiz? Mundiprensa? EnriqueMartinezRuiz? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-AgriculturalSciences-General? Subjects-Science-AgriculturalSciences-General? Cuaderno de campo de electrificacion rural fotovoltaica / Handbook of Country Rural Photovoltaic Electrification Paginas De Espuma? Emilio Lorenzo? E. Camano? R. Zilles? PaginasDeEspuma? EmilioLorenzo? E.Camano? R.Zilles? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Construction-Electrical? Subjects-Engineering-Energy-Electric-General? Subjects-Nonfiction-UrbanPlanning&Development-RuralPlanning? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-Electrical? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Energy-Electric-General? Customer Loyality in Third Party Logistics Relationships Findings from Studies in Germany And The USA (Contributions to Management Science) Physica Verlag? David L. Cahill? PhysicaVerlag? DavidL.Cahill? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-General? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Management? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Production&Operations? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-QualityControl? Subjects-Business&Investing-Marketing&Sales-Marketing-General? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Management? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Production&Operations? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-QualityControl? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Marketing&Sales-Marketing-General? El Libro De Las Ideas Productivity Pr? de R. H. Asoc Japonesa? ProductivityPr? deR.H.AsocJaponesa? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Production&Operations? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Production&Operations? Logistics Outsourcing Relationships Measurements, Antecedents, and Effects of Logistics Outsourcing Performance (Contributions to Management Science) Physica Verlag? Jan M. M. Deepen? PhysicaVerlag? JanM.M.Deepen? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-General? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Management? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-ManagementScience? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Production&Operations? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Management? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-ManagementScience? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Production&Operations? Tecnicas de Video Instituto Oficial de Radio y Television? G. White? InstitutoOficialdeRadioyTelevision? G.White? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Entertainment? Substores-UnknownASINs-67? Subjects-Engineering-Telecommunications-Television&Video? Subjects-Entertainment-Movies-Video-Technical? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Nonfiction-CurrentEvents-MassMedia-MediaStudies? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-Television&Video? Diccionario Basico De Informatica Prensa Tecnica? Tecnica Prensa? PrensaTecnica? TecnicaPrensa? ユーズドブック(洋書)-Computers&Internet? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Computers&Internet-General? Subjects-Engineering-Reference? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Reference? Subjects-Science-Reference-Engineering? The Mechanism of Induced Seismicity (Pageoph Topical Volumes) Birkhauser? Cezar-Ioan Trifu? Birkhauser? Cezar-IoanTrifu? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Outdoors&Nature ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Civil-Foundations&SoilMechanics? Subjects-Outdoors&Nature-FieldGuides-Rocks&Minerals? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Foundations&SoilMechanics? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-AgriculturalSciences-SoilScience? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Physics-General? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Physics-Geophysics? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-General? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-Geology? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-Seismology? Subjects-Science-EarthSciences-Earthquakes&Volcanoes? Subjects-Science-EarthSciences-General? Subjects-Science-EarthSciences-Geology-General? Subjects-Science-EarthSciences-Geology-Dynamic&Geophysics? Subjects-Science-EarthSciences-Geology-Volcanology? Subjects-Science-EarthSciences-Geology-Seismology? Subjects-Science-EarthSciences-Geophysics? Subjects-Science-EarthSciences-Seismology? Subjects-Science-General Subjects-Science-Nature&Ecology-FieldGuides-Rocks&Minerals? Subjects-Science-Physics-General? Subjects-Science-AgriculturalSciences-SoilScience? Junkersflugzeuge 1933 - 1945. Bewaffnung. Erprobung. Prototypen Podzun-Pallas-Verlag GmbH? Helmut Bukowski? Manfred Griehl? Podzun-Pallas-VerlagGmbH? HelmutBukowski? ManfredGriehl? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-History? Subjects-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Subjects-History-Military-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Las Setenta Maravillas Del Mundo Antiguo Los Grandes Monumentos Y Como Se Construyeron / The Seventy Wonders of the Ancient World The Great Monuments and How They Were Built Los Grandes Monumentos Y Como Se Construyeron / The Great Monuments and How They Were Built Blume? Christopher Scarre? Blume? ChristopherScarre? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Home&Garden? ユーズドブック(洋書)-Reference? Subjects-Arts&Photography-Art-ArtHistory-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-History&Periods-Ancient? Subjects-Engineering-Civil-Construction-General? Subjects-History-Ancient-General? Subjects-History-Europe-Spain? Subjects-Home&Garden-HomeDesign-Buildings&Construction? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-FunFacts-Curiosities&Wonders? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-History&Periods-Ancient? Subjects-Reference-FunFacts-Curiosities&Wonders? El Hombre Contra La Tierra (Coleccion de Los Cuatro Vientos) Flor del Viento Ediciones? Michael Tobias? Fernando Guijarro? FlordelVientoEdiciones? MichaelTobias? FernandoGuijarro? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-67? Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-Politics-PracticalPolitics? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General Deutsche und alliierte Heereswaffen 1939 - 1945. Deutschland - UDSSR - England - USA Podzun-Pallas-Verlag GmbH? Alex Buchner? Podzun-Pallas-VerlagGmbH? AlexBuchner? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-History? Subjects-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Subjects-History-Military-Weapons&Warfare-Conventional-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Building Conservation Renovation (Architectural Design) Links Internacional? Arian Mostaedi? LinksInternacional? ArianMostaedi? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-54? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Drawing&Modelling-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-HistoricPreservation? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Drawing&Modelling-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-HistoricPreservation? Recursos Mundiales 2002 La Guia Global del Planeta Ecoespana? Jose Maria Aznar? Ecoespana? JoseMariaAznar? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General Fighters And Fighter Bombers (Udyat Military S.) Udyat? Octavio Diez? Udyat? OctavioDiez? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Aerospace? Subjects-History-Military-Aviation? Subjects-History-World-Transportation-Aviation? Subjects-Nonfiction-Transportation-Aviation-General? Subjects-Nonfiction-Transportation-Aviation-History? Subjects-Nonfiction-Transportation-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace? Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofTechnology? Evaluacion de riesgos/ Risk Evaluation Planificacion De La Accion Preventiva En La Empresa (Gestion Empresarial) Nilo Siles? undefined NiloSiles? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Safety&Health? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Safety&Health? Subjects-Science-Technology-Risks? Subjects-Science-Technology-Safety&Health? Sangre Y Petroleo/ Blood and Oil Peligros Y Consecuencias De La Dependencia Del Crudo / Dangers and Consequences of America's Growing Petroleum Dependency Urano? Michael Klare? Urano? MichaelKlare? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Chemical-Petrochemical? Subjects-Engineering-Petroleum,Mining&Geological-Petroleum? Subjects-Nonfiction-Politics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Chemical-Petrochemical? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Petroleum,Mining&Geological-Petroleum? Diccionario Internet Ingles-Espa~nol Oceano Langenscheidt? Oceano? Eva Hochrath? OceanoLangenscheidt? Oceano? EvaHochrath? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Reference? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Reference? Subjects-Science-Reference-Engineering? Verb Matters (Architecture Boogazine) Actar? Jaime Salazar? Albert Ferre? Tomoko Sakamoto? Actar? JaimeSalazar? AlbertFerre? TomokoSakamoto? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Arts&Photography-Architecture-Criticism? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Reference? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Criticism? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Reference? Aircraft Carriers, Submarines Cruisers (Armament Technology Series) Lema Pub? Camil Busquets? Lema Publications? LemaPub? CamilBusquets? LemaPublications? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Subjects-History-Military-Naval? Subjects-Nonfiction-Transportation-General? Subjects-Nonfiction-Transportation-Reference? Subjects-Nonfiction-Transportation-Ships-General? Subjects-Nonfiction-Transportation-Ships-BoatBuilding? Subjects-Professional&Technical-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Subjects-Reference? Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofTechnology? Destroyers, Frigates and Corvettes (Encyclopaedia of Armament Technology) LEMA Publications? LEMA Publications? LEMAPublications? LEMAPublications? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-67? Subjects-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Subjects-History-Military-Naval? Subjects-Nonfiction-Transportation-Ships-General? Subjects-Nonfiction-Transportation-Ships-BoatBuilding? Subjects-Professional&Technical-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Subjects-Reference? Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofTechnology? Minehunters, Patrol Boats and Logistics (Encyclopaedia of Armament Technology) LEMA Publications? LEMA Publications? LEMAPublications? LEMAPublications? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Reference? ユーズドブック(洋書)-Science? Substores-UnknownASINs-54? Subjects-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Subjects-History-Military-Naval? Subjects-Nonfiction-Transportation-Ships-General? Subjects-Nonfiction-Transportation-Ships-BoatBuilding? Subjects-Professional&Technical-Engineering-SpecialTopics-MilitaryEngineering? Subjects-Reference? Subjects-Science-History&Philosophy-HistoryofTechnology? Gestionemos La Naturaleza Antoni Bosch Editor? James Trefil? AntoniBoschEditor? JamesTrefil? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General El Guerrero de La Tierra Andres Bello? David Morris? AndresBello? DavidMorris? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-67? Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General Edificios Fotovoltaicos / Photovoltaic Buildings Technicas y Programas de Simulacion / Techniques and Simulation Programs Paginas De Espuma? F. J. Argul? PaginasDeEspuma? F.J.Argul? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Arts&Photography-Architecture-BuildingTypes&Styles-General? Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Lighting? Subjects-Engineering-Energy-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Lighting? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Energy-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-BuildingTypes&Styles-General? Subjects-Science-Physics-Energy? Rezession und Unternehmensfuehrung. Eine Branche passt sich an Schaeffer-Poeschel Verlag? Peter Schuhmacher? Norbert. Fritz? Schaeffer-PoeschelVerlag? PeterSchuhmacher? Norbert.Fritz? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-MaterialsScience-Ceramics? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-Ceramics? Verb Conditioning (Architecture Boogazine) Actar? Albert Ferre? Actar? AlbertFerre? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Arts&Photography-Art-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Criticism? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Reference? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Criticism? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Reference? Preparacion Del Puesto De Trabajo, Seguridad E Higiene Y Salud Laboral Y Condiciones Mediambientales / Preparation of the Workplace, Security Hygiene and Labour Health and Environmental Conditions Maria J. Rodriguez? undefined MariaJ.Rodriguez? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Business&Investing-BusinessLife-Ethics? Subjects-Business&Investing-Industries&Professions-HumanResources&PersonnelManagement? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Safety&Health? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Safety&Health? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-HumanResources&PersonnelManagement? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-BusinessEthics? Subjects-Science-Technology-Safety&Health? La Ecologia Contada Con Sencillez Maeva? Joaquin Araujo? Maeva? JoaquinAraujo? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Outdoors&Nature ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Outdoors&Nature-Environment-Ecology? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Science-Nature&Ecology-Environment-Ecology? Tratado Broto De La Construccion Patologias De Los Elementos Constructivos (Artes Visuales) Links Internacional? Xavier Broto I Comerma? LinksInternacional? XavierBrotoIComerma? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Home&Garden? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Criticism? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Engineering-Civil-Construction-General? Subjects-Home&Garden-HomeDesign-Buildings&Construction? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Criticism? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Tratado Broto De La Construccion Patologias De Los Materiales (Artes Visuales) Links Internacional? Carles Broto? LinksInternacional? CarlesBroto? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Arts&Photography-Architecture-Criticism? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-Architecture-Criticism? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Methods for Risk Assessment of Transgenic Plants Biodiversity and Biotechnology (Methods for Risk Assessment of Transgenic Plants) Birkhauser (Architectural)? Klaus Ammann? Yolande Jacot? Richard Braun? Birkhauser(Architectural)? KlausAmmann? YolandeJacot? RichardBraun? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Outdoors&Nature ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Outdoors&Nature-Ecology-General? Subjects-Outdoors&Nature-Environment-EnvironmentalScience Subjects-Outdoors&Nature-Flora-Flowers? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Biology? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-AgriculturalSciences-General? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-BiologicalSciences-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-BiologicalSciences-Botany? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-BiologicalSciences-Ecology? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-EnvironmentalScience? Subjects-Science-EarthSciences-EnvironmentalScience Subjects-Science-EarthSciences-Ecology-General? Subjects-Science-Evolution-MolecularBiology? Subjects-Science-General Subjects-Science-Nature&Ecology-General? Subjects-Science-Nature&Ecology-Plants-Flowers? Subjects-Science-Technology-Risks? Subjects-Science-BiologicalSciences-Biotechnology? Subjects-Science-BiologicalSciences-Botany-General? Subjects-Science-BiologicalSciences-Biology-General? Subjects-Science-AgriculturalSciences-Agronomy? Subjects-Science-AgriculturalSciences-CropScience? Nonlinear Stability of Finite Volume Methods for Hyperbolic Conservation Laws and Well-Balanced Schemes for Sources (Frontiers in Mathematics) Birkhauser (Architectural)? Francois Bouchut? Birkhauser(Architectural)? FrancoisBouchut? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Science? Subjects-Engineering-Civil-Hydrology? Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Hydrology? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-Applied-DifferentialEquations? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-Applied-General? Subjects-Science-General Subjects-Science-Mathematics-General? Subjects-Science-Mathematics-Applied-General? Subjects-Science-Mathematics-Applied-DifferentialEquations? Hugo Junkers und seine Flugzeuge Motorbuch Verlag? Guenter Schmitt? Angelika Hofmann? Thomas Hofmann? MotorbuchVerlag? GuenterSchmitt? AngelikaHofmann? ThomasHofmann? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General El Fabricante De Helados/ the Ice Cream Maker Una Historia Sobre El Ingrediente Indispensable En La Empresa La Calidad / an Inspiring Tale About Making Quality the Key Ingredient in Everything Yo Empresa Activa? Subir Chowdhury? EmpresaActiva? SubirChowdhury? ユーズドブック(洋書)-Business&Investing? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Management? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-TotalQualityManagement? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-QualityControl? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-QualityControl? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Management? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-TotalQualityManagement? Grundlagen betrieblicher Leistungsbeurteilungen Schaeffer-Poeschel Verlag? Fred G. Becker? Schaeffer-PoeschelVerlag? FredG.Becker? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Productivity? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Productivity? Grundlagen betrieblicher Leistungsbeurteilungen Schaeffer-Poeschel Verlag? Fred G. Becker? Schaeffer-PoeschelVerlag? FredG.Becker? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Productivity? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Productivity? Sistemas Digitales Tecnologia Computadores Paraninfo? Angulo? Paraninfo? Angulo? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Electronica Digital Microprogramable Nuevo Paraninfo? Blanco? Paraninfo? Blanco? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Swedish Glass Factories Production Catalogues, 1915-1960/Schwedische Glas-Manufakturen Produktions-Katalogue/Svenska Glas-Bruken Produktions-Ka (Art Design) Prestel Pub? Helmut Ricke? Lars Thor? PrestelPub? HelmutRicke? LarsThor? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-History? ユーズドブック(洋書)-Home&Garden? Subjects-Arts&Photography-Art-ArtHistory-Schools,Periods&Styles? Subjects-Arts&Photography-Art-Museums&Collections-CataloguesRaisonnes? Subjects-Arts&Photography-Art-Instruction&Reference-Reference? Subjects-Arts&Photography-Art-General? Subjects-Arts&Photography-GraphicDesign-Design-General? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Manufacturing? Subjects-History-Europe-Sweden? Subjects-Home&Garden-Crafts&Hobbies-Glass&Glassware? Subjects-Home&Garden-Crafts&Hobbies-Pottery&Ceramics? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Manufacturing? Raymond Loewy Pioneer of American Industrial Design Prestel Pub? Angela Schoenberger? PrestelPub? AngelaSchoenberger? ユーズドブック(洋書)-Arts&Photography? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Arts&Photography-GraphicDesign-Commercial-General? Subjects-Arts&Photography-GraphicDesign-Design-Decorative? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-IndustrialDesign? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-IndustrialDesign? Instalaciones Electricas de Interior Paraninfo? Moreno? Paraninfo? Moreno? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Dispositivos Logicos Programables Paraninfo? Mandado? Paraninfo? Mandado? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Sintesis de Circuitos Digitales Paraninfo? DesChamps? Paraninfo? DesChamps? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Diseno de Sistemas Digitales Con VHDL Paraninfo? Perez? Soto? Paraninfo? Perez? Soto? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Mantenimiento de Equipos Electronicos Paraninfo? Barragan? Paraninfo? Barragan? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Sistemas Electronicos de Informacion Paraninfo? Alonso? Paraninfo? Alonso? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-Spanish? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-General? ユーズドブック(洋書)-Engineering 洋書
https://w.atwiki.jp/hellgate_london/pages/388.html
Grenade Launcher [部分編集] Category Base Item Class Hunter Type Rocket Pistol Item Level 9 Require Level 5 Damage Type Physical Splash 7-15/3.5m Fire Splash 7-15/3.5m Rate of fire 30 shots/min Interrupt Strength 52 Critical Chance 0% Critical Damage 0% Range 20m Equip Cost 11 Accu Modification Rockets(0-1) Fuel(0-1) ※上記に画像がないときはアイテム名.jpgでアップロードしてください。 [部分編集] Grenade LauncherベースのUnique Item Derek s Divine Equalizer Fusilier s Friend 関連ページ