約 5,404,284 件
https://w.atwiki.jp/in_extremo/pages/59.html
Feuertaufe 「砲火の洗礼」 詞/In Extremo 曲/In Extremo 言語/ドイツ語 歌詞 Wir beide schauen uns an Ein Herz und eine Seele Ziehst mich in deinen Bann Wir schreien es aus einer Kehle Vor uns liegt ein weiter Weg Ist nur einer von so vielen Egal ob früh ob spät Lass uns mit dem Feuer spielen Immer wenn die Sonne untergeht Immer wenn der Mond am Himmel steht Verbrennen wir zusammen Im hellen Schein der Flammen Immer wenn sich Tag und Nacht vereint Immer wenn das Licht des Feuers scheint Verbrennen wir zusammen Im hellen Schein der Flammen Das Ziel liegt auf der Hand Bis ans Ende dieser Welt Mit dem Kopf durch jede Wand In den Abgrund wie ein Held Lass uns Uhren rückwärts drehen Durch den Regenbogen laufen Durch Nadelöhre gehen Und uns neu im Feuer taufen Immer wenn die Sonne untergeht Immer wenn der Mond am Himmel steht Verbrennen wir zusammen Im hellen Schein der Flammen Immer wenn sich Tag und Nacht vereint Immer wenn das Licht des Feuers scheint Verbrennen wir zusammen Im hellen Schein der Flammen Immer wenn die Sonne untergeht Immer wenn der Mond am Himmel steht Verbrennen wir zusammen Im hellen Schein der Flammen Immer wenn sich Tag und Nacht vereint Immer wenn das Licht des Feuers scheint Verbrennen wir zusammen Im hellen Schein der Flammen 日本語訳 俺達は互いに見つめあう 心は一つ、魂も一つ お前とは強い絆で結ばれて 俺達は一つの喉から声を上げる 目の前にははるかに続く道がある 数多のうちの、ただ一つの道が 早い遅いは関係ないんだ さあ火遊びを始めようぜ 太陽が沈むときはいつも 月が空に昇るときはいつも 俺達は一緒に燃え上がる 明るい炎の輝きの中で 昼と夜が一つになるときはいつも 炎の光が煌くときはいつも 俺達は一緒に燃え上がる 明るい炎の輝きの中で 目標はいつも手の中にある 世界の果てまで行こうとも どんな壁も頭から突き破って 断崖絶壁だって英雄のように下っていこう 時計の針を逆回転させて 虹の下を走り抜けよう 針の穴を通り抜けて 炎の中で新たに洗礼を受けよう 太陽が沈むときはいつも 月が空に昇るときはいつも 俺達は一緒に燃え上がる 明るい炎の輝きの中で 昼と夜が一つになるときはいつも 炎の光が煌くときはいつも 俺達は一緒に燃え上がる 明るい炎の輝きの中で 太陽が沈むときはいつも 月が空に昇るときはいつも 俺達は一緒に燃え上がる 明るい炎の輝きの中で 昼と夜が一つになるときはいつも 炎の光が煌くときはいつも 俺達は一緒に燃え上がる 明るい炎の輝きの中で 解説・補足 曲名である Feuertaufe という単語には「(新兵が受ける)砲火による最初の洗礼、初陣」といった意味があります。日本語訳中に「砲火」という語は用いませんでしたが、歌詞全体として「自分の道に挑戦して、苦難を乗り越えながらも輝いていこう」というメッセージがあるため、タイトルは語義のまま「砲火の洗礼」としました。
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2372.html
ZWISCHENAKTS-MUSIK ZWEITER AKT (Im Palast des Herzogs. Prachtvoller Saal. Rückwärts mächtige Glastüren. Der vordere Teil des ganzen Raumes, der durch eine grosse Portiere von der weiten Hinterbühne abgetrennt werden kann, bildet unterstützt durch entsprechende Möblierung ein eigenes, intim wirkendes Gemach.) ERSTER AUFTRITT (Der Herzog. Centurio. Balbi) HERZOG (festlich gekleidet, geht ungeduldig auf und ab. Zu Centurio, der nach rückwärts späht) Wo bleibt nur Caramello? CENTURIO Vielleicht hat Signora Barbara Widerstand geleistet! HERZOG Kaum glaublich! Sind meine Leute instruiert? CENTURIO Nach Eurer Hoheit Befehl! HERZOG Sobald also diese Vorhänge geschlossen sind, wird niemand mehr vorgelassen! Und sie werden geschlossen, sobald Caramello mit einer Dame kommt. (Nervös) Leider kommt er noch immer nicht! BALBI (von rechts) Eure Hoheit! HERZOG Was gibt s? Ist Caramello da? BALBI Nein, Euer Hoheit . Gäste! HERZOG Führe sie in den Festsaal - hier will ich allein bleiben! BALBI Es sind Damen! HERZOG (aufhorchend) Damen? Hübsch? Jung? BALBI Es sind lauter Frauen von Senatoren! HERZOG (sehr überrascht) Senatorsfrauen, die trotz des Verbots ihrer Männer mein Haus betreten? Da bin ich doch neugierig herein mit ihnen! ZWEITER AUFTRITT (Vorige. Agricola, Constantia, Notbierga, Macedonia, Teodolinda und andere Senatorsfrauen, Balbi lässt die Damen, die Maskenkostüme tragen, aber unverlarvt sind, eintreten. An der Spitze kommt Agricola, eine dicke alte Dame, die jedoch noch sehr lebenslustig ist) Nr. 8 - Damenchor und Couplet DIE SENATORSFRAUEN Nur ungeniert hereinspaziert, Der Herzog lud uns ein! Drum soll Senat und hoher Rat Nicht hinderlich uns sein. Zu sagen Nein"" wär gar nicht fein," Man muss doch höflich sein! Wir sagten "Ja" und sind nun da Trotz unsrer Minncr Schrein. Die machen sich nur lächerlich Mit ihrer Politik - Von einem Ball im Karneval, Da hält uns nichts zurück! ▼AGRICOLA▲ (nach einer tiefen Verbeugung vor dem Herzog) Venedigs Frauen herzuführen Hab übernommen ich als Pflicht, Was kann uns Schlimmes hier passieren, So ängstlich sind wir nicht! Nein! ▼ALLE, HERZOG▲ So ängstlich sind wir (sie) nicht! ▼AGRICOLA▲ Dass Sie, Herr Herzog, allen Frauen Gefährlich sind, sagt das Gerücht, Doch unsrer Tugend wir vertrauen, So ängstlich sind wir nicht! ▼ALLE, HERZOG▲ So ängstlich sind wir (sie) nicht! ▼HERZOG▲ (ironisch) Verstehe ich die Damen recht, führt Sie die Opposition gegen Ihre Männer hierher? ▼AGRICOLA▲ Nicht diese allein, Hoheit! Wir wollen den tollen Herzog persönlich kennenlernen, einen Mann, von dessen Galanterie an allen 149 Kanälen Venedigs gesprochen wird. Einen Mann, der auf jeder der 370 Brücken Venedigs schon ein verliebtes Abenteuer hatte, einen Mann, der auf jeder der 117 Inseln Venedigs ein Opfer zurückliess! ▼HERZOG▲ (lachend) Ja, man vermag sehr viel in der Liebe, wenn man ihr ausschliesslich lebt! ▼AGRICOLA▲ Ihre Hand, mein Fürst! Sie sind zwar ein liebenswürdiger Taugenichts durch und durch aber … (schnalzt mit den Fingern und schüttelt ihm energisch die Hand) … ich achte Sie! ▼HERZOG▲ (wie oben) Wenn Sie mich besser kennen würden ▼AGRICOLA▲ Das verlange ich nicht, aber … (wie oben) ich achte Sie! (Kokett) Ist es wahr, Herzog, dass Sie nach Venedig mit Heiratsplänen gekommen sind? ▼HERZOG▲ Nein, Signora, ich mache die Reise durchs Leben nicht gerne mit Gepäck! ▼AGRICOLA▲ Oh, dieser Vergleich des ewig Weiblichen mit einem Reisekoffer ist zwar kühn, aber … (wie oben) … ich achte Sie! ▼CENTURIO▲ (ist rückwärts eingetreten, leise zum Herzog) Hoheit, eine Gondel, ich glaube Caramello zu erkennen! ▼HERZOG▲ (selig) Endlich! (Laut). Meine Damen, gestatten Sie, dass ich Sie in den Bankettsaal führe! (Bietet zwei jungen hübschen Senators frauen den Arm) ▼AGRICOLA▲ (verletzt) Oho, Herr Herzog, ich glaube, Ihr Arm gebührt den älteren Senatorinnen! ▼HERZOG▲ (macht sich von den beiden jungen Damen los) Signora, die älteren Senatorinnen… (schüttelt ihr die Hand) …achte ich, aber nach den jüngeren schmachte ich! ▼AGRICOLA▲ Die älteren Senatorinnen würden vor dem tollen Herzog auch nicht zurückschrecken, denn ▼ALLE SENATORSFRAUEN▲ (singend) So ängstlich sind wir nicht! (usw.) (Der Herzog geleitet die Damen bis an die Tür, bleibt dann allein zurück) DRITTER AUFTRITT (Herzog. Centurio) ▼CENTURIO▲ (kommt) Caramello ist schon im Palais! ▼HERZOG▲ Allein? ▼CENTURIO▲ Mit einer maskierten Dame! ▼HERZOG▲ Wirklich? Also, du weisst alles Vorhänge schliessen, niemand vorlassen! Wo ist ein Spiegel? Wie sehe ich aus? ▼CENTURIO▲ Verführerisch wie immer! ▼HERZOG▲ Weisst du, was diese Stunde mir bringt? Ein neues Glück! Ein neues Abenteuer! Du weisst doch, treu sein das liegt mir nicht! (Entlässt Centurio durch eine Handbewegung) Nr. 9 - Lied ▼HERZOG▲ Treu sein, das liegt mir nicht, Weil ich leicht den Kopf verlier, Wenn ich nur ein Mädel spür, Kann ja nichts dafür! Ja, treu sein das liegt mir nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt, Und mein Herz an Schönheit hängt, Gleich Feuer fängt! Das ist meine Manier Und jetzt geh ich zu ihr! Und morgen, ach ja, morgen dann, Fang ich was Neues an. Was liegt daran? Hab stets an eine nur gedacht, An die von heute Nacht! Ich liebe sie Bis früh! Ja, treu sein - das liegt mir nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt, Wenn ich nur ein Mädel spür, Kann ja nichts dafür! Ja, treu sein das kann ich nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt Und mein Herz an eine nur denkt. An sie, nur an sie! Bis früh! (Eilt ab) VIERTER AUFTRITT (Annina. Caramello) ▼CARAMELLO▲ (trägt die halb ohnmächtige Annina, die noch eine Larve trägt, atemlos in den Saal) Puh!… Gott sei Dank, dass ich hier bin! Wo soll ich sic denn hinlegen? (Blickt suchend nach einem Sofa) Diese Signora Barbara ist für eine leichtlebige Venezianern ziemlich schwer! (Geht mit ihr auf und ab) Die schaut nur so leicht aus! Die hat das Gewicht inwendig! (Renkt sich die Arme aus. Zum Publikum) Also bitte, wenn man bedenkt, so ein Haus, so ein Saal und keine Liegegelegenheit! (Setzt sich in einen Fauteui) ▼ANNINA▲ (seufzt) Ah! ▼CARAMELLO▲ Sagten Sic etwas? ▼ANNINA▲ (Wie oben) Ah! ▼CARAMELLO▲ (kopiert sie) Ah! (Zum Publikum) Sie hat A gesagt, da wird sie auch bald B sagen! Der Herzog wird sie schon gesprächig machen! (zu Annina) Sie müssen sich in die Lage finden, Signora Barbara! ▼ANNINA▲ (schwach) Ich bin schon in der Lage, Signor Caramello! ▼CARAMELLO▲ (erstaunt, für sich) Cararnello? Sic kennt mich? (laut) Woher kennen Sie mich denn? Ich bin doch der Gondoliere Franccsco. (zu Annina) Sie kennen mich? ▼ANNINA▲ Ich kenne Sie und die Erkorene Ihres Herzens! ▼CARAMELLO▲ Die Erkorene meines Herzens? (setzt sich interessiert zu ihr) Da müssen Sie mir schon sagen, welche Erkorene Sie meinen! ▼ANNINA▲ Haben Sie denn mehrere? ▼CARAMELLO▲ Ich habe mehrere! Denn (singt parodistisch, den Herzog kopierend) Treu sein das liegt mir nicht! Also, welche Erkorene meinen Sie? ▼ANNINA▲ Nun, Annina, meine Milchschwester! ▼CARAMELLO▲ (geringschätzig) Ach so, Annina … die Milch - Annina! Gott, ein einfaches Fischermädchen, eine kleine Tändelei! Was ist das gegen Sie, schöne Barbara! ▼ANNINA▲ Barbara! (Springt auf und tritt ihm dabei absichtlich auf den Fuss) ▼CARAMELLO▲ Au! Den Tritt kenne ich! ▼ANNINA▲ (nimmt die Maske ab) Esel! Ich bin es, Annina! ▼CARAMELLO▲ (erschrocken) Annina? Gehorsamster Diener! Barbara - Annina - Annina - Barbara! ▼ANNINA▲ Ja, ich bin das "einfache Fischermädchen"! ▼CARAMELLO▲ Unglückliche, was willst du denn hier? ▼ANNINA▲ Ja, mein Lieber, das muss ich dich fragen, der mich für den Herzog entführte! ▼CARAMELLO▲ Dich? Ich wollte ja Delacquas Frau entführen! (ängstlich) Wenn der Herzog den Missgriff entdeckt, macht er mich um zwei Köpfe kürzer! ▼ANNINA▲ (pathetisch) Sei ganz ruhig, ich werde meine Rolle als Senatorsfrau ganz gut spielen! (legt den Domino ab, trägt unter demselben ein prachtvolles Staatskleid, stolziert auf und ab, stolpert dabei über die Schleppe) ▼CARAMELLO▲ Du willst eine Senatorsfrau sein? Wenn der Herzog dich sieht, ist er imstande… ▼ANNINA▲ (kokett) … sich in mich zu verlieben! ▼CARAMELLO▲ Jawohl! und das dulde ich nicht! (schreiend) Das dulde ich nicht! (Da ihm Annina droht, geduckt, ganz kleinlaut) Das dulde ich nicht! (Will ihr den Domino über die Schultern legen) Komm ins Gonderl! Nr. 10a - Duett ▼CARAMELLO▲ Hör mich, Annina, Komm in die Gondel, Hör doch, komm doch! ▼ANNINA▲ Nein, ich bleibe, Will mich amüsieren, Will im Tanze Den Herzog verführen! ▼CARAMELLO▲ Gut! Doch bleibst du, So bleib ich bei dir Und tanzst du, Bin ich dein Tanzkavalier! ▼ANNINA▲ Haha! Ein feiner Kavalier! ▼CARAMELLO▲ (parodistisch übertrieben) Erlauben Sie mir, Um ihre Taille den Arm zu legen! ▼ANNINA▲ (ebenso, affektiert) Oh, bitte sehr, Tröten Sie nöher, Ich lieb den Tanz! (reicht ihm die Hand zum Kuss) ▼CARAMELLO▲ Wie sie sich spreizt, Die dumme Gans! (schlägt ihr auf die dargebotene Hand) ▼ANNINA▲ Ach, wie so schön, Sich ein wenig zu drehn… Herrlich, prächtig! ▼CARAMELLO▲ Sie schwärmt für den Tanz, Das muss man nützen! Bitte, sich nicht so sehr zu erhitzen! Jetzt rasch einen Kuss, Mit dem Tanzen mach Schluss! ▼ANNINA▲ Noch ein bisschen! ▼CARAMELLO▲ Erst ein Küsschen! ▼ANNINA▲ Nein, nein, nein! ▼CARAMELLO▲ Ja, beim Tanz Hüpft das Herz! Wie das rührt Und verführt! Lust und Scherz Jetzt regiert, Wang an Wang , Jeden Zwang Löst der Klang! So, jetzt haben wir getanzt und jetzt gehen wir! ▼ANNINA▲ Nein, ich bleibe, und wenn du dich auf den Kopf stellst! ▼CARAMELLO▲ Warum soll ich mich auf den Kopf stellen? Ich kann ja gar nicht auf dem Kopf stehen! FÜNFTER AUFTRITT (Vorige. Herzog) (Der Herzog kommt von links. Annina nimmt rasch ihre Larve vors Gesicht) ▼ANNINA▲ Er ist schon da! ▼CARAMELLO▲ (sich verbeugend, aufgeregt) Durchlaucht! (zu Annina) Na Wart! ▼HERZOG▲ Caraniello, ich bin mit dir zufrieden! ▼CARAMELLO▲ Ich auch mit Ihnen, Durchlaucht! ▼HERZOG▲ Hat sie Widerstand geleistet? Geschrie n? ▼CARAMELLO▲ Furchtbar! Wenn ich Eurer Hoheit raten darf, lassen Sie sie laufen, schicken wir sie nach Hause, es ist nichts dran an ihr! ich bringe eine andere! ▼HERZOG▲ Dumrnkopf, wo denkst du hin? Lass uns allein, fort, hinaus! ▼CARAMELLO▲ (zu Annina, befehlend) Lass uns allein, fort, hinaus! (Der Herzog klopft ihm auf die Achsel) Herein! ▼HERZOG▲ Dich meine ich, hinaus! ▼CARAMELLO▲ (wie oben, zu Annina) Dich meine ich, hinaus! ▼HERZOG▲ Du sollst hinaus, Caramello! ▼CARAMELLO▲ Ah, ich soll hinaus? Na ja, das ist was anderes! Aber, Hoheit, eines kann ich ihnen sagen trauen Sie ihr nicht, sie ist gemeingefährlich, sie beisst! ▼HERZOG▲ Desto besser, ich liebe den Widerstand! ▼CARAMELLO▲ (kleinlaut) Da kann man nichts machen! ▼HERZOG▲ (ungeduldig) So geh doch endlich! (Nervös auf und ab) ▼CARAMELLO▲ (folgt ihm auf Schritt und Tritt) Hoheit, trauen Sie ihr nicht! Es wäre schade um Ihr schönes Gesicht … …sie hat einen Dolch im Gewande! (Stösst an den Herzog, der sich plötzlich umdreht) ▼HERZOG▲ Wirst du dich endlich hinausscheren? ▼CARAMELLO▲ Scheren - das ist das Stichwort für einen Barbier! Scheren! (Geht nach rückwärts, plötzlich los brechend) Himmel, Herrgott! Wenn ich nur jetzt jemand hätte, an dem ich meine Wut auslassen könnte! Oh! (Rauf! sich wütend die Haare und geht ab) SECHSTER AUFTRITT (Der Herzog. Annina) Nr. 10b - Duett ▼HERZOG▲ So sind wir endlich denn allein Nun lösen Sie Ihr Wort auch ein! ▼ANNINA▲ Was für ein Wort? ▼HERZOG▲ Ihr Angesicht Hat stets die Larve mir verhüllt! ▼ANNINA▲ (kokett die Maske lüftend). Wenn nur Ihr Hoffen sich erfüllt! ▼HERZOG▲ Was seh ich? Weit ist s übertroffen! O Engelsbild! (Will sie umarmen) ▼ANNINA▲ Nur nicht so nah! ▼HERZOG▲ Warum so grausam, Barbara?! Ach, Ihre Nachsicht ging für mich Sonst weiter doch! ▼ANNINA▲ (für sich) Was hör ich da? (lLaut) Wie weit ging sie denn eigentlich? ▼HERZOG▲ Sie sagten… ▼ANNINA▲ Nun, was sagte ich? 1 ▼HERZOG▲ Sie sagten meinem Liebesflehn Gewährung zu beim Wiedersehn! Ich hoffe, Sie erinnern sich! ▼ANNINA▲ Nein, mir ist nichts erinnerlich! ▼HERZOG▲ Sie sprachen dann von Sympathie Und von… ▼ANNINA▲ Ich sagte »Schweigen Sie!» Sie werden wohl erinnern sich?! ▼HERZOG▲ Das ist mir nicht erinnerlich! ▼ANNINA▲ Von der guten Barbara Hört man saubre Dinge da, Das muss ich gestehn! Gar zu gerne wüsste ich, Wie die beiden eigentlich Miteinander stehn! ▼HERZOG▲ Endlich nun mir wieder nah, Heissgeliebte Barbara! Hör mein liebend Flehn! Heute noch möcht wissen ich, Wie wir beide eigentlich Miteinander stehn! 2 ▼HERZOG▲ Als zärtlich Sie umfing mein Arm, Da seufzten Sie »Es ist sehr warm!« Ich hoffe, Sie erinnern sich! ▼ANNINA▲ Nein, mir ist nichts erinnerlich! ▼HERZOG▲ Dann hab ein Küsschen ich begehrt Und Sie… ▼ANNINA▲ Ich sagte "Unerhört!" Sie werden wohl erinnern sich! ▼HERZOG▲ Nein, mir ist nichts erinnerlich! ▼ANNINA▲ Von der guten Barbara… (usw. bis Schluss, dann beide rechts ab) SIEBENTER AUFTRITT (Caramello. Herzog) ▼CARAMELLO▲ (der den Herzog noch hier glaubt, kommt von rückwärts) Hoheit! Annina! (Bemerkt plötzlich, dass niemand im Zimmer ist, kleinlaut) Sind schon drin da! (Geht zur Tür rechts, ruft) Hoheit! Hoheit! ▼HERZOG▲ (hinter der Szene) Was gibt es? ▼CARAMELLO▲ Sämtliche Senatoren bitten um Einlass! ▼HERZOG▲ (wie oben) Wirf sie hinaus! ▼CARAMELLO▲ (laut, als ob er zu anwesenden Herren sprechen würde) Sie haben gehört, meine Herren Hinaus! (Eilt nach rückwärts, ruft) Herein, meine Herren! (Da niemand kommt, zum Publikum) Also bitte, wenn man jemand braucht, ist niemand da! (nervös) Aber ich lasse sie nicht allein! (eilt wieder zur Tür rechts, ruft) Hoheit! Hoheit! ▼HERZOG▲ (hinter der Szene, ungeduldig) Was gibt es schon wieder? ▼CARAMELLO▲ Wenn mir nur etwas einfallen würde (rufend) Signor Delacqua ist hier! ▼HERZOG▲ (öffnet die Tür) Wirf ihn hinaus! ▼CARAMELLO▲ (der immer versucht, in das Zimmer zu blicken) Er lässt sich nicht abweisen! ▼HERZOG▲ (tritt aus dem Zimmer) Was heisst das, er lässt sich nicht abweisen? Ich will nicht gestört werden! ▼CARAMELLO▲ Zu Befehl, Hoheit! ▼HERZOG▲ (klopfl Caramello auf die Schulter) Diese Signora Barbara ist übrigens ein (jede Silbe betonend) reizendes Weibchen! ▼CARAMELLO▲ (sehr weinerlich) So? Reizend? Ist sie wirklich so reizend? ▼HERZOG▲ Aber sie ist spröde, sehr spröde! ▼CARAMELLO▲ (plötzlich ausser sich vor Freude) Sie ist spröde? (eilt froh nach rückwärts) Höre es, Volk von Venedig, sie ist spröde! ▼HERZOG▲ Aber ich werde auch dieses Herz besiegen! Auch sie wird mein werden! (Geht lachend, Caramello mehrmals zublinzelnd, in das Zimmer zurück) ▼CARAMELLO▲ (allein zum Publikum) Bitte, was hat er gesagt? Auch sie wird mein …? So eine Gemeinheit! (nach rechts sprechend) Na, freue dich auf das morgige Rasieren! ACHTER AUFTRITT (Caramello. Pappacocla, später Volk) ▼PAPPACODA▲ (als Senator gekleidet, mit einer falschen, unförmigen langen Maskennase, alle Taschen vollgestopft, eine lange Wurst unter dem Arm und eine bauchige, mit Stroh umwundene italienische Weinflasche um den Hals gehängt, kommt torkelnd von rückwärts) Caramello! ▼CARAMELLO▲ (erfreut) Ah, Pappacoda! Du musst mir helfen! Aber mir scheint, du hast einen Schwips? ▼PAPPACODA▲ Einen nur? Ich habe zwei Schwipse! Einen vom Wein und einen vom Schnaps! ▼CARAMELLO▲ Sauf aus! ▼PAPPACODA▲ Aussaufen soll ich? Gleich, gleich! (will trinken) Aber die Nase geniert mich! (schiebt sich die Nase auf die Stirn und trinkt) Hast du nicht Ciboletta gesehen? ▼CARAMELLO▲ Ach, lasse mich in Rub mit deiner Ciboletta! Ann ina ist hier im Palast! Der Herzog gibt sie nicht frei! Eile hinab an den Kanal und hole einige Genossen, damit wir Annina mit ihrer Hilfe entfuhren! ▼PAPPACODA▲ Dazu brauche ich nicht hinabzueilen! Ich habe deine Einladungskarten an meine Freunde verteilt…jeder frisst für drei, sauft für fünf und stiehlt für sieben! ▼CARAMELLO▲ Herein mit ihnen! Je mehr Lärm, desto besser! Der Herzog soll keine ruhige Minute haben! (Pappacoda pfeift, von allen Seiten kommen Männer und Frauen, durchwegs mit vollbeladenen Taschen, fast alle betrunken) Nr. 11 - Ensemble mit Lied ▼CHOR▲ Solch ein Wirtshaus Lob ich mir! Gut und billig Speist man hier! Wer bescheiden, Der verliert, Zugegriffen Ungeniert! Auch für morgen Lasst uns sorgen, Angepackt Und eingesackt! Marietta, come va? Se oggi là va bene Domani non si sa! ▼PAPPACODA▲ Schau, wie sich alles gut unterhält, (zu Caramello) Doch hab ich sie dir noch nicht vorgestellt! Dieser noble Cavaliere, Luigi ist s, der Gondoliere! Der hier Strassenmusikant, Dieser Käselieferant! Dort ein Schneider, un sartore, Und hier dieser pulitore Putzt die Stiefel rein und blank, Und der geht auf den Rattenfang! Das ist Peppo, ein Facchino, Hier vom Land ein Vetturino. Dieser duftet so pikant, Weil er steht am Zwiebelstand! Der dort säuft, ist Bürstenbinder, Er vertrank schon Weib und Kinder! Die Signora hier ist Wäscherin, Die Donna Öbstlerin! Kurz, die ganze riunione Ist wahrhaftig gar nicht ohne, Die und der, und der und die Alle sind sie nobili. ▼CHOR▲ Pensieri ne ho tre Quello dell amorosa, Ii vino et anche il café! Ohe, tralala, ohe! ▼CARAMELLO▲ Doch mit Vorsicht sorget klug, Dass die Taschen weit genug! ▼CHOR▲ Mit Vorsicht sorget klug, Dass die Taschen Weit genug! Ohe, tralala, ohe! Si mette tutto in sacco, Macacco, per bacco! ▼PAPPACODA▲ (leise) Man steckt ein, man steckt ein, Bis alle Tische blank und rein! (zu Caramello) Noch sah Ciboletta ich nicht Soviel ich im Saale auch such! Ha, wenn sie die Treue mir bricht, So trifft die Verrät rin mein Fluch! ▼CARAMELLO▲ (ironisch begütigend) Man steckt ein, man steckt ein, Wer Weibern traut, wird stets bereun! Si mette tutto in sacco, Per bacco, per bacco! Per bacco! Man steckt alles ein! Annina ist hier im Palast, Der Herzog gibt sie nicht frei, Das bringt zur Verzweiflung mich fast! Was soll ich nun machen dabei? ▼PAPPACODA▲ (ironisch Caramello kopierend) Man steckt ein, man steckt ein, Der Herzog könnt sonst böse sein! Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! ▼CHOR▲ Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! ▼CARAMELLO▲ Wird wo ein Verbrechen vollführt, Ist schnell auf der Spur Polizei. In Masse wird dann arretiert, Vielleicht ist der Schuld ge dabei! ▼PAPPACODA▲ Ah. (Caramello stopfl ihm den Mund mit der Salami und übernimmt den Ton) ▼BEIDE▲ Man steckt ein, man steckt ein, Der Rechte kann ja drunter sein! Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! ▼CHOR▲ Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco! Per bacco, man steckt alles ein! (Alle laufen lärmend ab, Caramello folgt ihnen) NEUNTER AUFTRITT (Annina. Herzog. Dann Caramello. Später Pappacoda. Zuletzt Delacqua, Barbaruccio und Testaccio) ▼HERZOG▲ (kommt von rechts) Dieser Spektakel! Den hat mir sicher Caramello angerichtet! (zurücksprechend) Die Luft ist rein, kommen Sie, Signora! ▼ANNINA▲ (kommt lächelnd) Mit einem Wort, Sie geben Ihre Bemühungen auf? ▼HERZOG▲ Noch lange nicht, schöne Signora Barbara! Ihre Kälte macht Sie mir nur noch begehrlicher! (er eilt auf sie zu, will sie umfangen) Ich liebe Sie, Signora … ich liebe Sie! (will sie küssen) ▼CARAMELLO▲ (der plötzlich eintritt) Ho … Ho… Ho……Hoheit! ▼HERZOG▲ (lässt Annina frei) Was willst du denn wieder? ▼CARAMELLO▲ Einer der Herren Senatoren wünscht seine Aufwartung zu machen! ▼HERZOG▲ Wirf ihn hinaus! ▼CARAMELLO▲ Oh… Das geht nicht (auf die Lange Nase Pappacodas zeigend, die langsam, nach und nach, hinter der Portiere sichtbar wird) Seine Nase ist schon da …gleich wird der ganze Senator da sein! (Pappacoda kommt als "Senator") Da ist er schon! ▼PAPPACODA▲ (sich verbeugend) Oh … Euer Hoheit! (zu Caramello) Was soll ich denn reden? ▼CARAMELLO▲ (leise) Was du willst! Du bist ja ein Senator! (im selben Moment treten Delacqua, Barbaruccio und Testaccio auf) ▼DELACQUA▲ Oh, der Herzog, Hoheit! ▼BARBARUCCIO▲ Hoheit! ▼TESTACCIO▲ Hoheit! ▼HERZOG▲ (deckt Annina, leise zu ihr) Fassung, Barbara, die Ehemänner sind blind! (laut) Ich begrüsse alle vier Senatoren! ▼DELACQUA, BARBARUCCIO, TESTACCIO▲ Vier? - Wo? - Ah! - Da! ▼DELACQUA▲ (zu Pappacoda, der sich ängstlich drücken will) Wie mir scheint, Kollege Grimaldi! ▼PAPPACODA▲ (mit verstellter Stimme) Nein, ich bin der andere! ▼BARBARUCCIO▲ Nein. Ich kenne keinen Senator mit einer solchen Gurkennase! ▼TESTACCIO▲ Die Nase scheint falsch zu sein! ▼DELACQUA▲ Vielleicht der ganze Senator! (zu Pappacoda) Wer das geheiligte Kleid der Senatoren als Maskenkostüm trägt, den straft das Gesetz mit einem Jahr Galeere! ▼PAPPACODA▲ O maccheronata! Jetzt, Frechheit, hilf! ▼HERZOG▲ (ungeduldig) Nun, meine Herren? ▼BARBARUCCIO▲ Hoheit, wir kommen, für das glänzende Fest zu danken! Ein echt italienisches Fest! ▼DELACQUA, TESTACCIO▲ Echt italienisch! ▼HERZOG▲ Zu gütig! Es galt ja, Venedigs Senat zu ehren! Leider wurde der Beschluss gefasst, die Damen vom Fest auszuschliessen! ▼DELACQUA▲ Nun, ich habe mich um diesen Beschluss nicht gekümmert, denn meine Frau ist von Treviso zurückgekehrt und befindet sich hier! (Der Herzog und Annina sehen sich betroffen an) Sie brennt vor Verlangen, Euer Hoheit vorgestellt zu werden! (eilt ab) ▼PAPPACODA▲ (sich vordrängend) Auch meine Frau brennt darauf, Euer Hoheit ins Angesicht zu treten! (verneigt sich) ▼CARAMELLO▲ (leise zu Pappacoda) Komm, komm - Du musst mir helfen! ▼PAPPACODA▲ Euer Hoheit - con piacere - cavaliere - habe die Ehre… (ab mit Caramello. Auch Barbaruccio und Testaccio entfernen sich) ZEHNTER AUFTRITT (Der Herzog. Annina. Dann Delacqua mit Ciboletta) ▼HERZOG▲ (zu Annina) Was soll ich davon denken? Hat denn Delacqua zwei Frauen? ▼ANNINA▲ Zwei Frauen? Er hat gerade genug an einer! Ich bin die echte, so wahr Caramello Barbara Delacqua entführte! ▼HERZOG▲ Ja, wen will er uns denn da bringen? ▼DELACQUA▲ (kommt mit Ciboletta, die einen schwarzen Domino trägt und eine Larve vor dem Gesicht hat). So, Euer Hoheit, hier ist meine Gemahlin! ▼HERZOG▲ (sich verbeugend) Signora! ▼DELACQUA▲ (zu Ciboletta) Wir sind Unter uns, du kannst die Larve abnehmen! Ich erlaube es dir! ▼HERZOG▲ Und ich bitte darum! (Ciboletta demaskiert sich und lässt die Kapuze ihres Dominos fallen) ▼ANNINA▲ (für sich) Ciboletta! (leise zum Herzog) Das ist meine Zofe! ▼HERZOG▲ (leise) Die Zofe? Oh, unverschämt! ▼DELACQUA▲ (leise zu Ciboletta) Vergiss nicht, was ich dir eingeschärft habe! Du bist für heute abend meine Frau und bittest um den Verwalterposten für mich! (laut) Begrüsse Seine Hoheit, Barbara! (Ciboletta macht eine tiefe Verbeugung und küsst dem Herzog die Hand) ▼HERZOG▲ (heiter, ironisch) Ich bin entzückt, Venedigs schönste Frau endlich persönlich kennenzulernen! ▼CIBOLETTA▲ Na na schönste Frau? Euer Gnaden, Herr Herzog, nehmen das Maul gar zu voll! (gibt dem Herzog einen Rippenstoss) ▼DELACQUA▲ (leise) Wirst du schweigen! (zum Herzog) Hoheit müssen meiner Gattin verzeihen ▼HERZOG▲ O bitte… Ich finde Signora reizend! Dies ungeschminkte Wesen, diese Haltung - alle diese Reize hatte ich sozusagen vorgeahnt, als ich meiner Bewunderung im vergangenen Karneval in jener Serenade Ausdruck gab, die Signora Barbara so sehr gefiel! (leise zu Annina) Denken Sie noch jenes Abends, schöne Frau? ▼ANNINA▲ (verlegen) Freilich, freilich … wie sollte ich nicht? ▼DELACQUA▲ Was für eine Serenade? Nr. 12 - Serenade ▼HERZOG▲ Ninana, Ninana, dir will ich singen, Ninana, Ninana, hör mich an! Ninananana, Ninananana, horch auf das Klingen, Ninananana, Ninananana, antworte dann! Heb auf dein Köpfchen, Liebste, träume nicht, O hör mich an, schlummre noch nicht ein! Ich sage dir vier Worte von Gewicht, Du musst voll Andacht dein Ohr dazu mir leihn! Das erste Dass um dich mein Herze bricht, Das zweite Ich will dein fürs Leben sein! Das dritte Dass ich dir mein Heil befehle, Das letzte Dich allein liebt meine Seele! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ Ninana, Ninana - ach! ach! ▼HERZOG, DELACQUA▲ Ninana, Ninana, schönste der Frauen, Ninana, Ninana, du bist mein Glück! ▼ALLE VIER▲ Ninananana, Ninananana, lass dich erschauen, Ninananana, Ninananana, ach, einen Blick! ▼HERZOG▲ Du gingst am Montag wie ein Stern mir auf Und schienest reizend am Dienstag mir, Allein viel schöner noch am Mittwoch drauf! Zu Füssen lag ich am Donnerstag dir Am Freitag hob dein Blick mich wieder auf; Hab am Samstag dann gelauscht an deiner Tür; Und durft ich dich im Glanz am Sonntag sehen, Da war um den Verstand es bald geschehen! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ Ninana, Ninana - ach! ach! ▼HERZOG, DELACQUA▲ Ninana, Ninana, schönste der Frauen, Ninana, Ninana, du bist mein Glück! ▼ALLE VIER▲ Ninananana, Ninananana, lass dich erschauen, Ninananana, Ninananana, ach, einen Blick! (Nach der Serenade geht der Herzog mit Annina etwas in den Hintergrund) ▼DELACQUA▲ (leise zu Ciboletta) Alles geht gut, du gefällst dem Herzog! Jetzt sprich! (stösst Sie) ▼CIBOLETTA▲ (stotternd) Herr Herzog! Herr Herzog! ▼HERZOG▲ Sie wünschen? ▼DELACQUA▲ (auf Ciboletta weisend) Meine …Madonna Barbara hat ein Anliegen! ▼HERZOG▲ Ist im vorhinein gewährt! ▼DELACQUA▲ (zärtlich) Also sprich, mein Täubchen von San Marco, sprich! (Gibt ihr einen Rippenstoss. leise) So rede doch, du dummes Ding! ▼CIBOLETTA▲ Mein Gott, ich möcht Euer Gnaden schön gebeten haben um einen Posten in Euer Gnaden Haus! ▼HERZOG▲ Also, um welchen Posten handelt es sich denn? ▼DELACQUA▲ (souffliert Ciboletta) Verwalter … Verwalter ▼CIBOLETTA▲ Nun, der Mann möchte gern herzoglicher Leibkoch werden. ▼HERZOG▲ (lachend) Leibkoch? ▼ANNINA▲ (ebenso) Leibkoch? ▼DELACQUA▲ (wütend, für sich) Ich Leibkoch? (leise zu Ciboletta) Verwalter! Verwalter! (stösst sie verstohlen) ▼CIBOLETTA▲ (ohne sich urn Delacqua zu kümmern) Es ist ein braver Bursche, namens Pappacoda, der Makkaroni kocht und Stockfisch mit Zwiebeln wie kein zweiter! ▼HERZOG▲ (lachend) Makkaroni? ▼ANNINA▲ (lachend) Stockfisch? ▼CIBOLETTA▲ (zu Delacqua) Nicht wahr, Signor, Stockfisch? ▼DELACQUA▲ (wütend) Ja, ja! ▼HERZOG▲ Nun, wenn sich Signora Delacqua für Pappacoda verwendet, soll er Leibkoch werden! ▼CIBOLETTA▲ Ach, Herzog, dafür muss ich Ihnen einen Kuss geben! (fällt ihm um den Hals und küsst ihn) ▼DELACQUA▲ (reisst sie vom Herzog weg) Du vergisst dich, meine Liebe! Du gehst zu weit! (zum Herzog) Euer Hoheit wollen meiner Gemahlin verzeihen (zu Ciboletta) Jetzt komm und freu dich! (will sir mit sich ziehen) ▼CIBOLETTA▲ (hält sich an einem Sessel fest) Nein, nein, ich will hier bleiben, es gefällt mir hier sehr gut! ▼HERZOG▲ Ah, Signor Delacqua, wenn es Ihrer Gattin hier gefällt, so gönnen Sie ihr doch das Vergnügen! ▼DELACQUA▲ (übertrieben freundlich) Ach ja, gönnen wir ihr das Vergnügen! (streichelt ihr zärtlich die Wangen und gibt ihr dabei verstohlen einen Backenstreich) Ich muss jetzt leider fort! (verbeugt sich) Hoheit! (Ab) ▼HERZOG▲ (zu Annina) Das Muster eines galanten Ehemannes! Ich will aber doch sehen, ob er wirklich geht! (eilt ihm nach) ELFTER AUFTRITT (Annina. Ciboletta. Dann der Herzog. Zuletzt Caramello) ▼ANNINA▲ (nimmt die Larve ab) Ach, Ciboletta, bald hättest du mit deinem Pappacoda alles verdorben! ▼CIBOLETTA▲ (erstaunt aufschreiend) Annina! Du hier? ▼ANNINA▲ Ja, man hält mich hier für Delacquas Frau! ▼CIBOLETTA▲ (stolziert nach vorn) Dich? Das bin ja ich ▼ANNINA▲ Ich auch! Ich bitte dich, bleibe dabei, dass ich Barbara Delacqua bin! ▼CIBOLETTA▲ Und ich? ▼ANNINA▲ Do bist, was du bist - meine Zofe! ▼CIBOLETTA▲ Deine Zofe? ▼ANNINA▲ (nervös) Barbara Delacquas Zofe! Still, da ist der Herzog! ▼HERZOG▲ (kommt zurück) So, Dciacqua stört uns nicht mehr! (zu Ciboletta) Ah, ich sehe, wir haben an dir eine Vertraute gewonnen! Ja, Mädchen, ich liebe deine Herrin! ▼CIBOLETTA▲ Signora Barbara Delacqua? ▼HERZOG▲ Freilich! Hat sie es dir denn nicht gesagt? Ich liebe sie! (küsst Annina) ▼CIBOLETTA▲ (für sich) Mein Gott, Annina liebt er auch! Was der alles zusammenliebt! ▼HERZOG▲ (wendet sich zur Tür, rufi) Caramello! ▼CARAMELLO▲ (kommt, verbeugt sich) Hoheit!? ▼HERZOG▲ Schliesse den Vorhang! ▼CARAMELLO▲ Den Vorhang? ▼HERZOG▲ Und hierher - das Souper! ▼CARAMELLO▲ Das Souper? o je! ▼HERZOG▲ Geh! ▼CARAMELLO▲ O weh! (schliesst die Vorhänge. Man sieht jetzt nur die Vorderbühne als intimen Raum für die nächste Szene) ▼HERZOG▲ Das Souper! ▼CARAMELLO▲ Adje! (heimlich zu Ciboletta) Iss dich an, du bist nicht alle Tage bei einem Herzog! (Ab) ▼ANNINA▲ Wie? Ich soll mit meiner Zofe soupieren? ▼HERZOG▲ (reicht beiden die Arme) Ja. Soupieren zu dreien - die Herrin - die Dienerin - der Sklave! Also zu Tische! ▼ANNINA▲ Zu Tische! (Die Wandlichter werden gelöscht, Pagen bringen von links einen gedeckten Tisch mit zwei grossen Leuchtern) Nr. 13 - Finale ▼HERZOG▲ Lasset die andern tanzen da, Tralalala, tralaiala! Ich bleibe lieber bei Barbara! Tralalala, tralalala! Die Herrin zur Rechten, die Zofe zur Linken, Recht vertraulich und nah! Ich seh ein Souper heute abend mir winken, Wie keins ich noch sah! (Er hat beide Damen zu Tisch geführt. Zu Caramello, der mit Wein eintritt) Caramello, schon wieder da? Was drängst du dich hier ein? ▼CARAMELLO▲ Hoheit wollen mir verzeihn! Da die Diener doch genieren, Wollte ich Euch selbst servieren! ▼ANNINA▲ (leise zu Ciboletta) Bleibe da, bleibe mir nah! ▼CIBOLETTA▲ (leise zu Annina) Recht gern, gewiss, ja ja! ▼HERZOG▲ (auf Pappacoda deutend, der jetzt als Koch gekleidet eintritt und einige Schüsseln balanciert, zu Caramello) Wen bringst du da noch? ▼CARAMELLO▲ Das ist nur ein Koch! ▼HERZOG▲ So so, ein Koch? ▼CARAMELLO▲ Jaja, ein Koch! ▼PAPPACODA▲ Ach ja, ich bin ein Koch! ▼CIBOLETTA▲ (leise zu Annina) Das ist Pappacoda! ▼ANNINA▲ (leise) So schweige doch! ▼PAPPACODA▲ (der vor Schreck eine Schüssel fallen lässt, leise) Das ist Ciboletta! (laut) Ja ja, ich bin ein Koch! ▼ALLE ANDEREN▲ Ja ja, das ist ein Koch! ▼CARAMELLO▲ (beiseite) Ach! Zeuge und Beistand mir zu sein, Bracht ich den Leidensgenossen herein! ▼PAPPACODA▲ (für sich) Na wart, Ciboletta, du kannst dich freun! ▼HERZOG▲ (zu den Damen) Kommt, kommt, Ihr holden Frauen, Lasst jetzt uns soupieren! Wir wollen scherzen und lachen, Werden superb uns amüsieren! (zu Annina) Bald küss ich dich, (zu Ciboletta) Bald wieder dich! (zu Annina) So lieb ich dich! (Zu Ciboletta.) So lieb ich dich! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ Warum sollt ich nicht mit dem Herzog soupiern? Zu drei n kann ein Tête-à-tête keinen geniern! Ob Caramello/Pappacoda vor Wut ausser sich - Was kümmert s mich? ▼CARAMELLO▲ (grollend für sich). Meineidige Annina! ▼PAPPACODA▲ (ebenso). Treulose Ciboletta! ▼CARAMELLO, PAPPACODA▲ Du willst mit ihm soupieren, Lässt dich allzuleicht Vom Glanze verführen?! Kannst du so ganz vergessen mich? Pfui, schäme dich! ▼HERZOG▲ (sich zärtlich zu Annina neigend). Wie klopft in Ihrer Nähe das Herz mir froh ▼CARAMELLO▲ (fährt mit einer Weinflasche zwischen die beiden). Befehlen Hoheit Rheinwein oder Bordeaux? (schenkt ein) ▼HERZOG▲ (zu Ciboletta geneigt). Sie sprechen ja zu mir kein Wörtchen mehr! ▼PAPPACODA▲ (fährt mit der Schüssel zwischen die beiden) Hier ist Boeuf à la mode! Bitte sehr! ▼HERZOG▲ (zornig) Packt euch hinaus! Ihr langweilt mich! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ (beiseite, zugleich) Er ärgert sich! ▼CARAMELLO▲ (leise zu Pappacoda) Jetzt hol ich die andern! Den Wein nehm ich mit! (Ab) ▼HERZOG▲ (zu Annina) Du bist das schönste Weib der Welt, Bist aller Frauen höchste Zier! Glücklich der Mann, der dir gefällt, Rücke doch näher her zu mir! ZWÖLFTER AUFTRITT (Vorige. Die Gäste des Herzogs. Ein Herold. Caramello zieht jetzt rasch die Vorhänge zurück. Man sieht in den von Masken, Senatoren usw. belebten Saal. In der Mitte auf einem tragbaren Gerüst ein hübsches Mädchen in einem symbolischen Karnevalskostüm, eine bunte Fahne in der Hand, umlagert von Tänzerinnen. Phantastische Beleuchtung.) ▼HEROLD▲ (gesprochen). Um zwölf Uhr zieht nach altem Satz Die Maskenschar zum Markuspiatz! Dort kommt man schon Zu holen Euch Mit Sang und Klang! ▼HERZOG▲ Verhasster Zwang! (gibt ein Zeichen; der Maskenzug bewegt sich nach vorn) ▼CHOR▲ Jetzt ist s Zeit zur Lustbarkeit, Drum, Freunde, seid bereit! Lebenslust, Schwellt die Brust, Gibt tins das Geleit! Mondlicht strahlt in voller Pracht, Der Sternenhimmel lacht! Welch ein Bild, Wonnig mild, Gibt Venedigs Nacht! Karneval Ruft uns zum Ball Er ist Souverän! Zögert nicht, Denn was er spricht, Muss sofort geschehn! Frisch hinaus zum Markusplatz, Musik zielst uns voran, Arm in Arm mit seinem Schatz, Folgt fröhlich jedermann! Hinaus! ▼HEROLD▲ (zum Herzog) Bereit seht Ihr schon der Masken Schwarm, Die Stunde schlug, es ist schon spät! ▼HERZOG▲ (zu Annina und Ciboletta) Wohlan, meine Damen, Ihren Arm, Fügen wir uns der Majorität, (seufzend) weil es anders nicht geht! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ (lachend) Weil es anders nicht geht! (Man hört von fern Glockengeläute) ▼ALLE▲ Horch! Von San Marco der Glocken Geläut Kündet die Mitternacht, Kündet die Mitternacht, Mahnend ertönet ihr Ruf es ist Zeit, Dass laute Lust hier erwacht! Wer sich will der Freude weihn, Der komme nicht allein, Wen sein Liebchen liess im Stich, Der such ein andres sich! Frisch hinaus zum Markusplatz, Musik zieht uns voran, Arm in Arm mit seinem Schatz Folgt fröhlich jedermann! Hinaus! Hinaus! ▼ANNINA▲ (nimmt aus der Hand der Karnevalsfigur die Fahne, schwingt sie fröhlich) Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ▼ALLE▲ Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ▼ANNINA, CIBOLETTA▲ Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ▼ALLE▲ Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ▼CARAMELLO▲ (hat Annina die Fahne aus der Hand genommen, kommt, das Banner fröhlich schwingend, nach vorn) Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ▼ALLE▲ Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ▼CARAMELLO▲ Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ▼ALLE▲ Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ▼HERZOG▲ (übernimmt die Fahne von Caramello) Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! Die immerdar ihm treu ergeben war! (Bacchantischer Tanz, Männer tragen die Karnevalsfigur nach vorn bis in die Mitte der Bühne) ▼ALLE▲ Alle maskiert, alle maskiert, Wo Spass, wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert alle maskiert, Cospetto, wie amüsant das wird! (Vorhang.) ZWISCHENAKTS-MUSIK ZWEITER AKT Im Palast des Herzogs. Prachtvoller Saal. Rückwärts mächtige Glastüren. Der vordere Teil des ganzen Raumes, der durch eine grosse Portiere von der weiten Hinterbühne abgetrennt werden kann, bildet unterstützt durch entsprechende Möblierung ein eigenes, intim wirkendes Gemach. ERSTER AUFTRITT Der Herzog. Centurio. Balbi HERZOG festlich gekleidet, geht ungeduldig auf und ab. Zu Centurio, der nach rückwärts späht Wo bleibt nur Caramello? CENTURIO Vielleicht hat Signora Barbara Widerstand geleistet! HERZOG Kaum glaublich! Sind meine Leute instruiert? CENTURIO Nach Eurer Hoheit Befehl! HERZOG Sobald also diese Vorhänge geschlossen sind, wird niemand mehr vorgelassen! Und sie werden geschlossen, sobald Caramello mit einer Dame kommt. Nervös Leider kommt er noch immer nicht! BALBI von rechts Eure Hoheit! HERZOG Was gibt s? Ist Caramello da? BALBI Nein, Euer Hoheit . Gäste! HERZOG Führe sie in den Festsaal - hier will ich allein bleiben! BALBI Es sind Damen! HERZOG aufhorchend Damen? Hübsch? Jung? BALBI Es sind lauter Frauen von Senatoren! HERZOG sehr überrascht Senatorsfrauen, die trotz des Verbots ihrer Männer mein Haus betreten? Da bin ich doch neugierig herein mit ihnen! ZWEITER AUFTRITT Vorige. Agricola, Constantia, Notbierga, Macedonia, Teodolinda und andere Senatorsfrauen, Balbi lässt die Damen, die Maskenkostüme tragen, aber unverlarvt sind, eintreten. An der Spitze kommt Agricola, eine dicke alte Dame, die jedoch noch sehr lebenslustig ist Nr. 8 - Damenchor und Couplet DIE SENATORSFRAUEN Nur ungeniert hereinspaziert, Der Herzog lud uns ein! Drum soll Senat und hoher Rat Nicht hinderlich uns sein. Zu sagen Nein"" wär gar nicht fein," Man muss doch höflich sein! Wir sagten "Ja" und sind nun da Trotz unsrer Minncr Schrein. Die machen sich nur lächerlich Mit ihrer Politik - Von einem Ball im Karneval, Da hält uns nichts zurück! AGRICOLA nach einer tiefen Verbeugung vor dem Herzog Venedigs Frauen herzuführen Hab übernommen ich als Pflicht, Was kann uns Schlimmes hier passieren, So ängstlich sind wir nicht! Nein! ALLE, HERZOG So ängstlich sind wir (sie) nicht! AGRICOLA Dass Sie, Herr Herzog, allen Frauen Gefährlich sind, sagt das Gerücht, Doch unsrer Tugend wir vertrauen, So ängstlich sind wir nicht! ALLE, HERZOG So ängstlich sind wir (sie) nicht! HERZOG ironisch Verstehe ich die Damen recht, führt Sie die Opposition gegen Ihre Männer hierher? AGRICOLA Nicht diese allein, Hoheit! Wir wollen den tollen Herzog persönlich kennenlernen, einen Mann, von dessen Galanterie an allen 149 Kanälen Venedigs gesprochen wird. Einen Mann, der auf jeder der 370 Brücken Venedigs schon ein verliebtes Abenteuer hatte, einen Mann, der auf jeder der 117 Inseln Venedigs ein Opfer zurückliess! HERZOG lachend Ja, man vermag sehr viel in der Liebe, wenn man ihr ausschliesslich lebt! AGRICOLA Ihre Hand, mein Fürst! Sie sind zwar ein liebenswürdiger Taugenichts durch und durch aber … schnalzt mit den Fingern und schüttelt ihm energisch die Hand … ich achte Sie! HERZOG wie oben Wenn Sie mich besser kennen würden AGRICOLA Das verlange ich nicht, aber … wie oben ich achte Sie! Kokett Ist es wahr, Herzog, dass Sie nach Venedig mit Heiratsplänen gekommen sind? HERZOG Nein, Signora, ich mache die Reise durchs Leben nicht gerne mit Gepäck! AGRICOLA Oh, dieser Vergleich des ewig Weiblichen mit einem Reisekoffer ist zwar kühn, aber … wie oben … ich achte Sie! CENTURIO ist rückwärts eingetreten, leise zum Herzog Hoheit, eine Gondel, ich glaube Caramello zu erkennen! HERZOG selig Endlich! Laut. Meine Damen, gestatten Sie, dass ich Sie in den Bankettsaal führe! Bietet zwei jungen hübschen Senators frauen den Arm AGRICOLA verletzt Oho, Herr Herzog, ich glaube, Ihr Arm gebührt den älteren Senatorinnen! HERZOG macht sich von den beiden jungen Damen los Signora, die älteren Senatorinnen… schüttelt ihr die Hand …achte ich, aber nach den jüngeren schmachte ich! AGRICOLA Die älteren Senatorinnen würden vor dem tollen Herzog auch nicht zurückschrecken, denn ALLE SENATORSFRAUEN singend So ängstlich sind wir nicht! (usw.) Der Herzog geleitet die Damen bis an die Tür, bleibt dann allein zurück DRITTER AUFTRITT Herzog. Centurio CENTURIO kommt Caramello ist schon im Palais! HERZOG Allein? CENTURIO Mit einer maskierten Dame! HERZOG Wirklich? Also, du weisst alles Vorhänge schliessen, niemand vorlassen! Wo ist ein Spiegel? Wie sehe ich aus? CENTURIO Verführerisch wie immer! HERZOG Weisst du, was diese Stunde mir bringt? Ein neues Glück! Ein neues Abenteuer! Du weisst doch, treu sein das liegt mir nicht! Entlässt Centurio durch eine Handbewegung Nr. 9 - Lied HERZOG Treu sein, das liegt mir nicht, Weil ich leicht den Kopf verlier, Wenn ich nur ein Mädel spür, Kann ja nichts dafür! Ja, treu sein das liegt mir nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt, Und mein Herz an Schönheit hängt, Gleich Feuer fängt! Das ist meine Manier Und jetzt geh ich zu ihr! Und morgen, ach ja, morgen dann, Fang ich was Neues an. Was liegt daran? Hab stets an eine nur gedacht, An die von heute Nacht! Ich liebe sie Bis früh! Ja, treu sein - das liegt mir nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt, Wenn ich nur ein Mädel spür, Kann ja nichts dafür! Ja, treu sein das kann ich nicht, Weil mein Blut nach Liebe drängt Und mein Herz an eine nur denkt. An sie, nur an sie! Bis früh! Eilt ab VIERTER AUFTRITT Annina. Caramello CARAMELLO trägt die halb ohnmächtige Annina, die noch eine Larve trägt, atemlos in den Saal Puh!… Gott sei Dank, dass ich hier bin! Wo soll ich sic denn hinlegen? Blickt suchend nach einem Sofa Diese Signora Barbara ist für eine leichtlebige Venezianern ziemlich schwer! Geht mit ihr auf und ab Die schaut nur so leicht aus! Die hat das Gewicht inwendig! Renkt sich die Arme aus. Zum Publikum Also bitte, wenn man bedenkt, so ein Haus, so ein Saal und keine Liegegelegenheit! Setzt sich in einen Fauteui ANNINA seufzt Ah! CARAMELLO Sagten Sic etwas? ANNINA Wie oben Ah! CARAMELLO kopiert sie Ah! Zum Publikum Sie hat A gesagt, da wird sie auch bald B sagen! Der Herzog wird sie schon gesprächig machen! zu Annina Sie müssen sich in die Lage finden, Signora Barbara! ANNINA schwach Ich bin schon in der Lage, Signor Caramello! CARAMELLO erstaunt, für sich Cararnello? Sic kennt mich? laut Woher kennen Sie mich denn? Ich bin doch der Gondoliere Franccsco. zu Annina Sie kennen mich? ANNINA Ich kenne Sie und die Erkorene Ihres Herzens! CARAMELLO Die Erkorene meines Herzens? setzt sich interessiert zu ihr Da müssen Sie mir schon sagen, welche Erkorene Sie meinen! ANNINA Haben Sie denn mehrere? CARAMELLO Ich habe mehrere! Denn singt parodistisch, den Herzog kopierend Treu sein das liegt mir nicht! Also, welche Erkorene meinen Sie? ANNINA Nun, Annina, meine Milchschwester! CARAMELLO geringschätzig Ach so, Annina … die Milch - Annina! Gott, ein einfaches Fischermädchen, eine kleine Tändelei! Was ist das gegen Sie, schöne Barbara! ANNINA Barbara! Springt auf und tritt ihm dabei absichtlich auf den Fuss CARAMELLO Au! Den Tritt kenne ich! ANNINA nimmt die Maske ab Esel! Ich bin es, Annina! CARAMELLO erschrocken Annina? Gehorsamster Diener! Barbara - Annina - Annina - Barbara! ANNINA Ja, ich bin das "einfache Fischermädchen"! CARAMELLO Unglückliche, was willst du denn hier? ANNINA Ja, mein Lieber, das muss ich dich fragen, der mich für den Herzog entführte! CARAMELLO Dich? Ich wollte ja Delacquas Frau entführen! ängstlich Wenn der Herzog den Missgriff entdeckt, macht er mich um zwei Köpfe kürzer! ANNINA pathetisch Sei ganz ruhig, ich werde meine Rolle als Senatorsfrau ganz gut spielen! legt den Domino ab, trägt unter demselben ein prachtvolles Staatskleid, stolziert auf und ab, stolpert dabei über die Schleppe CARAMELLO Du willst eine Senatorsfrau sein? Wenn der Herzog dich sieht, ist er imstande… ANNINA kokett … sich in mich zu verlieben! CARAMELLO Jawohl! und das dulde ich nicht! schreiend Das dulde ich nicht! Da ihm Annina droht, geduckt, ganz kleinlaut Das dulde ich nicht! Will ihr den Domino über die Schultern legen Komm ins Gonderl! Nr. 10a - Duett CARAMELLO Hör mich, Annina, Komm in die Gondel, Hör doch, komm doch! ANNINA Nein, ich bleibe, Will mich amüsieren, Will im Tanze Den Herzog verführen! CARAMELLO Gut! Doch bleibst du, So bleib ich bei dir Und tanzst du, Bin ich dein Tanzkavalier! ANNINA Haha! Ein feiner Kavalier! CARAMELLO parodistisch übertrieben Erlauben Sie mir, Um ihre Taille den Arm zu legen! ANNINA ebenso, affektiert Oh, bitte sehr, Tröten Sie nöher, Ich lieb den Tanz! reicht ihm die Hand zum Kuss CARAMELLO Wie sie sich spreizt, Die dumme Gans! schlägt ihr auf die dargebotene Hand ANNINA Ach, wie so schön, Sich ein wenig zu drehn… Herrlich, prächtig! CARAMELLO Sie schwärmt für den Tanz, Das muss man nützen! Bitte, sich nicht so sehr zu erhitzen! Jetzt rasch einen Kuss, Mit dem Tanzen mach Schluss! ANNINA Noch ein bisschen! CARAMELLO Erst ein Küsschen! ANNINA Nein, nein, nein! CARAMELLO Ja, beim Tanz Hüpft das Herz! Wie das rührt Und verführt! Lust und Scherz Jetzt regiert, Wang an Wang , Jeden Zwang Löst der Klang! So, jetzt haben wir getanzt und jetzt gehen wir! ANNINA Nein, ich bleibe, und wenn du dich auf den Kopf stellst! CARAMELLO Warum soll ich mich auf den Kopf stellen? Ich kann ja gar nicht auf dem Kopf stehen! FÜNFTER AUFTRITT Vorige. Herzog Der Herzog kommt von links. Annina nimmt rasch ihre Larve vors Gesicht ANNINA Er ist schon da! CARAMELLO sich verbeugend, aufgeregt Durchlaucht! zu Annina Na Wart! HERZOG Caraniello, ich bin mit dir zufrieden! CARAMELLO Ich auch mit Ihnen, Durchlaucht! HERZOG Hat sie Widerstand geleistet? Geschrie n? CARAMELLO Furchtbar! Wenn ich Eurer Hoheit raten darf, lassen Sie sie laufen, schicken wir sie nach Hause, es ist nichts dran an ihr! ich bringe eine andere! HERZOG Dumrnkopf, wo denkst du hin? Lass uns allein, fort, hinaus! CARAMELLO zu Annina, befehlend Lass uns allein, fort, hinaus! Der Herzog klopft ihm auf die Achsel Herein! HERZOG Dich meine ich, hinaus! CARAMELLO wie oben, zu Annina Dich meine ich, hinaus! HERZOG Du sollst hinaus, Caramello! CARAMELLO Ah, ich soll hinaus? Na ja, das ist was anderes! Aber, Hoheit, eines kann ich ihnen sagen trauen Sie ihr nicht, sie ist gemeingefährlich, sie beisst! HERZOG Desto besser, ich liebe den Widerstand! CARAMELLO kleinlaut Da kann man nichts machen! HERZOG ungeduldig So geh doch endlich! Nervös auf und ab CARAMELLO folgt ihm auf Schritt und Tritt Hoheit, trauen Sie ihr nicht! Es wäre schade um Ihr schönes Gesicht … …sie hat einen Dolch im Gewande! Stösst an den Herzog, der sich plötzlich umdreht HERZOG Wirst du dich endlich hinausscheren? CARAMELLO Scheren - das ist das Stichwort für einen Barbier! Scheren! Geht nach rückwärts, plötzlich los brechend Himmel, Herrgott! Wenn ich nur jetzt jemand hätte, an dem ich meine Wut auslassen könnte! Oh! Rauf! sich wütend die Haare und geht ab SECHSTER AUFTRITT Der Herzog. Annina Nr. 10b - Duett HERZOG So sind wir endlich denn allein Nun lösen Sie Ihr Wort auch ein! ANNINA Was für ein Wort? HERZOG Ihr Angesicht Hat stets die Larve mir verhüllt! ANNINA kokett die Maske lüftend. Wenn nur Ihr Hoffen sich erfüllt! HERZOG Was seh ich? Weit ist s übertroffen! O Engelsbild! Will sie umarmen ANNINA Nur nicht so nah! HERZOG Warum so grausam, Barbara?! Ach, Ihre Nachsicht ging für mich Sonst weiter doch! ANNINA für sich Was hör ich da? lLaut Wie weit ging sie denn eigentlich? HERZOG Sie sagten… ANNINA Nun, was sagte ich? 1HERZOG Sie sagten meinem Liebesflehn Gewährung zu beim Wiedersehn! Ich hoffe, Sie erinnern sich! ANNINA Nein, mir ist nichts erinnerlich! HERZOG Sie sprachen dann von Sympathie Und von… ANNINA Ich sagte »Schweigen Sie!» Sie werden wohl erinnern sich?! HERZOG Das ist mir nicht erinnerlich! ANNINA Von der guten Barbara Hört man saubre Dinge da, Das muss ich gestehn! Gar zu gerne wüsste ich, Wie die beiden eigentlich Miteinander stehn! HERZOG Endlich nun mir wieder nah, Heissgeliebte Barbara! Hör mein liebend Flehn! Heute noch möcht wissen ich, Wie wir beide eigentlich Miteinander stehn! 2HERZOG Als zärtlich Sie umfing mein Arm, Da seufzten Sie »Es ist sehr warm!« Ich hoffe, Sie erinnern sich! ANNINA Nein, mir ist nichts erinnerlich! HERZOG Dann hab ein Küsschen ich begehrt Und Sie… ANNINA Ich sagte "Unerhört!" Sie werden wohl erinnern sich! HERZOG Nein, mir ist nichts erinnerlich! ANNINA Von der guten Barbara… usw. bis Schluss, dann beide rechts ab SIEBENTER AUFTRITT Caramello. Herzog CARAMELLO der den Herzog noch hier glaubt, kommt von rückwärts Hoheit! Annina! Bemerkt plötzlich, dass niemand im Zimmer ist, kleinlaut Sind schon drin da! Geht zur Tür rechts, ruft Hoheit! Hoheit! HERZOG hinter der Szene Was gibt es? CARAMELLO Sämtliche Senatoren bitten um Einlass! HERZOG wie oben Wirf sie hinaus! CARAMELLO laut, als ob er zu anwesenden Herren sprechen würde Sie haben gehört, meine Herren Hinaus! Eilt nach rückwärts, ruft Herein, meine Herren! Da niemand kommt, zum Publikum Also bitte, wenn man jemand braucht, ist niemand da! nervös Aber ich lasse sie nicht allein! eilt wieder zur Tür rechts, ruft Hoheit! Hoheit! HERZOG hinter der Szene, ungeduldig Was gibt es schon wieder? CARAMELLO Wenn mir nur etwas einfallen würde rufend Signor Delacqua ist hier! HERZOG öffnet die Tür Wirf ihn hinaus! CARAMELLO der immer versucht, in das Zimmer zu blicken Er lässt sich nicht abweisen! HERZOG tritt aus dem Zimmer Was heisst das, er lässt sich nicht abweisen? Ich will nicht gestört werden! CARAMELLO Zu Befehl, Hoheit! HERZOG klopfl Caramello auf die Schulter Diese Signora Barbara ist übrigens ein jede Silbe betonend reizendes Weibchen! CARAMELLO sehr weinerlich So? Reizend? Ist sie wirklich so reizend? HERZOG Aber sie ist spröde, sehr spröde! CARAMELLO plötzlich ausser sich vor Freude Sie ist spröde? eilt froh nach rückwärts Höre es, Volk von Venedig, sie ist spröde! HERZOG Aber ich werde auch dieses Herz besiegen! Auch sie wird mein werden! Geht lachend, Caramello mehrmals zublinzelnd, in das Zimmer zurück CARAMELLO allein zum Publikum Bitte, was hat er gesagt? Auch sie wird mein …? So eine Gemeinheit! nach rechts sprechend Na, freue dich auf das morgige Rasieren! ACHTER AUFTRITT Caramello. Pappacocla, später Volk PAPPACODA als Senator gekleidet, mit einer falschen, unförmigen langen Maskennase, alle Taschen vollgestopft, eine lange Wurst unter dem Arm und eine bauchige, mit Stroh umwundene italienische Weinflasche um den Hals gehängt, kommt torkelnd von rückwärts Caramello! CARAMELLO erfreut Ah, Pappacoda! Du musst mir helfen! Aber mir scheint, du hast einen Schwips? PAPPACODA Einen nur? Ich habe zwei Schwipse! Einen vom Wein und einen vom Schnaps! CARAMELLO Sauf aus! PAPPACODA Aussaufen soll ich? Gleich, gleich! will trinken Aber die Nase geniert mich! schiebt sich die Nase auf die Stirn und trinkt Hast du nicht Ciboletta gesehen? CARAMELLO Ach, lasse mich in Rub mit deiner Ciboletta! Ann ina ist hier im Palast! Der Herzog gibt sie nicht frei! Eile hinab an den Kanal und hole einige Genossen, damit wir Annina mit ihrer Hilfe entfuhren! PAPPACODA Dazu brauche ich nicht hinabzueilen! Ich habe deine Einladungskarten an meine Freunde verteilt…jeder frisst für drei, sauft für fünf und stiehlt für sieben! CARAMELLO Herein mit ihnen! Je mehr Lärm, desto besser! Der Herzog soll keine ruhige Minute haben! Pappacoda pfeift, von allen Seiten kommen Männer und Frauen, durchwegs mit vollbeladenen Taschen, fast alle betrunken Nr. 11 - Ensemble mit Lied CHOR Solch ein Wirtshaus Lob ich mir! Gut und billig Speist man hier! Wer bescheiden, Der verliert, Zugegriffen Ungeniert! Auch für morgen Lasst uns sorgen, Angepackt Und eingesackt! Marietta, come va? Se oggi là va bene Domani non si sa! PAPPACODA Schau, wie sich alles gut unterhält, zu Caramello Doch hab ich sie dir noch nicht vorgestellt! Dieser noble Cavaliere, Luigi ist s, der Gondoliere! Der hier Strassenmusikant, Dieser Käselieferant! Dort ein Schneider, un sartore, Und hier dieser pulitore Putzt die Stiefel rein und blank, Und der geht auf den Rattenfang! Das ist Peppo, ein Facchino, Hier vom Land ein Vetturino. Dieser duftet so pikant, Weil er steht am Zwiebelstand! Der dort säuft, ist Bürstenbinder, Er vertrank schon Weib und Kinder! Die Signora hier ist Wäscherin, Die Donna Öbstlerin! Kurz, die ganze riunione Ist wahrhaftig gar nicht ohne, Die und der, und der und die Alle sind sie nobili. CHOR Pensieri ne ho tre Quello dell amorosa, Ii vino et anche il café! Ohe, tralala, ohe! CARAMELLO Doch mit Vorsicht sorget klug, Dass die Taschen weit genug! CHOR Mit Vorsicht sorget klug, Dass die Taschen Weit genug! Ohe, tralala, ohe! Si mette tutto in sacco, Macacco, per bacco! PAPPACODA leise Man steckt ein, man steckt ein, Bis alle Tische blank und rein! zu Caramello Noch sah Ciboletta ich nicht Soviel ich im Saale auch such! Ha, wenn sie die Treue mir bricht, So trifft die Verrät rin mein Fluch! CARAMELLO ironisch begütigend Man steckt ein, man steckt ein, Wer Weibern traut, wird stets bereun! Si mette tutto in sacco, Per bacco, per bacco! Per bacco! Man steckt alles ein! Annina ist hier im Palast, Der Herzog gibt sie nicht frei, Das bringt zur Verzweiflung mich fast! Was soll ich nun machen dabei? PAPPACODA ironisch Caramello kopierend Man steckt ein, man steckt ein, Der Herzog könnt sonst böse sein! Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! CHOR Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! CARAMELLO Wird wo ein Verbrechen vollführt, Ist schnell auf der Spur Polizei. In Masse wird dann arretiert, Vielleicht ist der Schuld ge dabei! PAPPACODA Ah. Caramello stopfl ihm den Mund mit der Salami und übernimmt den Ton BEIDE Man steckt ein, man steckt ein, Der Rechte kann ja drunter sein! Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco, Per bacco, man steckt alles ein! CHOR Si mette tutto in sacco, Macacco, macacco! Per bacco, man steckt alles ein! Alle laufen lärmend ab, Caramello folgt ihnen NEUNTER AUFTRITT Annina. Herzog. Dann Caramello. Später Pappacoda.Zuletzt Delacqua, Barbaruccio und Testaccio HERZOG kommt von rechts Dieser Spektakel! Den hat mir sicher Caramello angerichtet! zurücksprechend Die Luft ist rein, kommen Sie, Signora! ANNINA kommt lächelnd Mit einem Wort, Sie geben Ihre Bemühungen auf? HERZOG Noch lange nicht, schöne Signora Barbara! Ihre Kälte macht Sie mir nur noch begehrlicher! er eilt auf sie zu, will sie umfangen Ich liebe Sie, Signora … ich liebe Sie! will sie küssen CARAMELLO der plötzlich eintritt Ho … Ho… Ho……Hoheit! HERZOG lässt Annina frei Was willst du denn wieder? CARAMELLO Einer der Herren Senatoren wünscht seine Aufwartung zu machen! HERZOG Wirf ihn hinaus! CARAMELLO Oh… Das geht nicht auf die Lange Nase Pappacodas zeigend, die langsam, nach und nach, hinter der Portiere sichtbar wird Seine Nase ist schon da …gleich wird der ganze Senator da sein! Pappacoda kommt als "Senator" Da ist er schon! PAPPACODA sich verbeugend Oh … Euer Hoheit! zu Caramello Was soll ich denn reden? CARAMELLO leise Was du willst! Du bist ja ein Senator! im selben Moment treten Delacqua, Barbaruccio und Testaccio auf DELACQUA Oh, der Herzog, Hoheit! BARBARUCCIO Hoheit! TESTACCIO Hoheit! HERZOG deckt Annina, leise zu ihr Fassung, Barbara, die Ehemänner sind blind! laut Ich begrüsse alle vier Senatoren! DELACQUA, BARBARUCCIO, TESTACCIO Vier? - Wo? - Ah! - Da! DELACQUA zu Pappacoda, der sich ängstlich drücken will Wie mir scheint, Kollege Grimaldi! PAPPACODA mit verstellter Stimme Nein, ich bin der andere! BARBARUCCIO Nein. Ich kenne keinen Senator mit einer solchen Gurkennase! TESTACCIO Die Nase scheint falsch zu sein! DELACQUA Vielleicht der ganze Senator! zu Pappacoda Wer das geheiligte Kleid der Senatoren als Maskenkostüm trägt, den straft das Gesetz mit einem Jahr Galeere! PAPPACODA O maccheronata! Jetzt, Frechheit, hilf! HERZOG ungeduldig Nun, meine Herren? BARBARUCCIO Hoheit, wir kommen, für das glänzende Fest zu danken! Ein echt italienisches Fest! DELACQUA, TESTACCIO Echt italienisch! HERZOG Zu gütig! Es galt ja, Venedigs Senat zu ehren! Leider wurde der Beschluss gefasst, die Damen vom Fest auszuschliessen! DELACQUA Nun, ich habe mich um diesen Beschluss nicht gekümmert, denn meine Frau ist von Treviso zurückgekehrt und befindet sich hier! Der Herzog und Annina sehen sich betroffen an Sie brennt vor Verlangen, Euer Hoheit vorgestellt zu werden! eilt ab PAPPACODA sich vordrängend Auch meine Frau brennt darauf, Euer Hoheit ins Angesicht zu treten! verneigt sich CARAMELLO leise zu Pappacoda Komm, komm - Du musst mir helfen! PAPPACODA Euer Hoheit - con piacere - cavaliere - habe die Ehre… ab mit Caramello. Auch Barbaruccio und Testaccio entfernen sich ZEHNTER AUFTRITT Der Herzog. Annina. Dann Delacqua mit Ciboletta HERZOG zu Annina Was soll ich davon denken? Hat denn Delacqua zwei Frauen? ANNINA Zwei Frauen? Er hat gerade genug an einer! Ich bin die echte, so wahr Caramello Barbara Delacqua entführte! HERZOG Ja, wen will er uns denn da bringen? DELACQUA kommt mit Ciboletta, die einen schwarzen Domino trägt und eine Larve vor dem Gesicht hat. So, Euer Hoheit, hier ist meine Gemahlin! HERZOG sich verbeugend Signora! DELACQUA zu Ciboletta Wir sind Unter uns, du kannst die Larve abnehmen! Ich erlaube es dir! HERZOG Und ich bitte darum! Ciboletta demaskiert sich und lässt die Kapuze ihres Dominos fallen ANNINA für sich Ciboletta! leise zum Herzog Das ist meine Zofe! HERZOG leise Die Zofe? Oh, unverschämt! DELACQUA leise zu Ciboletta Vergiss nicht, was ich dir eingeschärft habe! Du bist für heute abend meine Frau und bittest um den Verwalterposten für mich! laut Begrüsse Seine Hoheit, Barbara! Ciboletta macht eine tiefe Verbeugung und küsst dem Herzog die Hand HERZOG heiter, ironisch Ich bin entzückt, Venedigs schönste Frau endlich persönlich kennenzulernen! CIBOLETTA Na na schönste Frau? Euer Gnaden, Herr Herzog, nehmen das Maul gar zu voll! gibt dem Herzog einen Rippenstoss DELACQUA leise Wirst du schweigen! zum Herzog Hoheit müssen meiner Gattin verzeihen HERZOG O bitte… Ich finde Signora reizend! Dies ungeschminkte Wesen, diese Haltung - alle diese Reize hatte ich sozusagen vorgeahnt, als ich meiner Bewunderung im vergangenen Karneval in jener Serenade Ausdruck gab, die Signora Barbara so sehr gefiel! leise zu Annina Denken Sie noch jenes Abends, schöne Frau? ANNINA verlegen Freilich, freilich … wie sollte ich nicht? DELACQUA Was für eine Serenade? Nr. 12 - Serenade HERZOG Ninana, Ninana, dir will ich singen, Ninana, Ninana, hör mich an! Ninananana, Ninananana, horch auf das Klingen, Ninananana, Ninananana, antworte dann! Heb auf dein Köpfchen, Liebste, träume nicht, O hör mich an, schlummre noch nicht ein! Ich sage dir vier Worte von Gewicht, Du musst voll Andacht dein Ohr dazu mir leihn! Das erste Dass um dich mein Herze bricht, Das zweite Ich will dein fürs Leben sein! Das dritte Dass ich dir mein Heil befehle, Das letzte Dich allein liebt meine Seele! ANNINA, CIBOLETTA Ninana, Ninana - ach! ach! HERZOG, DELACQUA Ninana, Ninana, schönste der Frauen, Ninana, Ninana, du bist mein Glück! ALLE VIER Ninananana, Ninananana, lass dich erschauen, Ninananana, Ninananana, ach, einen Blick! HERZOG Du gingst am Montag wie ein Stern mir auf Und schienest reizend am Dienstag mir, Allein viel schöner noch am Mittwoch drauf! Zu Füssen lag ich am Donnerstag dir Am Freitag hob dein Blick mich wieder auf; Hab am Samstag dann gelauscht an deiner Tür; Und durft ich dich im Glanz am Sonntag sehen, Da war um den Verstand es bald geschehen! ANNINA, CIBOLETTA Ninana, Ninana - ach! ach! HERZOG, DELACQUA Ninana, Ninana, schönste der Frauen, Ninana, Ninana, du bist mein Glück! ALLE VIER Ninananana, Ninananana, lass dich erschauen, Ninananana, Ninananana, ach, einen Blick! Nach der Serenade geht der Herzog mit Annina etwas in den Hintergrund DELACQUA leise zu Ciboletta Alles geht gut, du gefällst dem Herzog! Jetzt sprich! stösst Sie CIBOLETTA stotternd Herr Herzog! Herr Herzog! HERZOG Sie wünschen? DELACQUA auf Ciboletta weisend Meine …Madonna Barbara hat ein Anliegen! HERZOG Ist im vorhinein gewährt! DELACQUA zärtlich Also sprich, mein Täubchen von San Marco, sprich! Gibt ihr einen Rippenstoss. leise So rede doch, du dummes Ding! CIBOLETTA Mein Gott, ich möcht Euer Gnaden schön gebeten haben um einen Posten in Euer Gnaden Haus! HERZOG Also, um welchen Posten handelt es sich denn? DELACQUA souffliert Ciboletta Verwalter … Verwalter CIBOLETTA Nun, der Mann möchte gern herzoglicher Leibkoch werden. HERZOG lachend Leibkoch? ANNINA ebenso Leibkoch? DELACQUA wütend, für sich Ich Leibkoch? leise zu Ciboletta Verwalter! Verwalter! stösst sie verstohlen CIBOLETTA ohne sich urn Delacqua zu kümmern Es ist ein braver Bursche, namens Pappacoda, der Makkaroni kocht und Stockfisch mit Zwiebeln wie kein zweiter! HERZOG lachend Makkaroni? ANNINA lachend Stockfisch? CIBOLETTA zu Delacqua Nicht wahr, Signor, Stockfisch? DELACQUA wütend Ja, ja! HERZOG Nun, wenn sich Signora Delacqua für Pappacoda verwendet, soll er Leibkoch werden! CIBOLETTA Ach, Herzog, dafür muss ich Ihnen einen Kuss geben! fällt ihm um den Hals und küsst ihn DELACQUA reisst sie vom Herzog weg Du vergisst dich, meine Liebe! Du gehst zu weit! zum Herzog Euer Hoheit wollen meiner Gemahlin verzeihen zu Ciboletta Jetzt komm und freu dich! will sir mit sich ziehen CIBOLETTA hält sich an einem Sessel fest Nein, nein, ich will hier bleiben, es gefällt mir hier sehr gut! HERZOG Ah, Signor Delacqua, wenn es Ihrer Gattin hier gefällt, so gönnen Sie ihr doch das Vergnügen! DELACQUA übertrieben freundlich Ach ja, gönnen wir ihr das Vergnügen! streichelt ihr zärtlich die Wangen und gibt ihr dabei verstohlen einen Backenstreich Ich muss jetzt leider fort! verbeugt sich Hoheit! Ab HERZOG zu Annina Das Muster eines galanten Ehemannes! Ich will aber doch sehen, ob er wirklich geht! eilt ihm nach ELFTER AUFTRITT Annina. Ciboletta. Dann der Herzog. Zuletzt Caramello ANNINA nimmt die Larve ab Ach, Ciboletta, bald hättest du mit deinem Pappacoda alles verdorben! CIBOLETTA erstaunt aufschreiend Annina! Du hier? ANNINA Ja, man hält mich hier für Delacquas Frau! CIBOLETTA stolziert nach vorn Dich? Das bin ja ich ANNINA Ich auch! Ich bitte dich, bleibe dabei, dass ich Barbara Delacqua bin! CIBOLETTA Und ich? ANNINA Do bist, was du bist - meine Zofe! CIBOLETTA Deine Zofe? ANNINA nervös Barbara Delacquas Zofe! Still, da ist der Herzog! HERZOG kommt zurück So, Dciacqua stört uns nicht mehr! zu Ciboletta Ah, ich sehe, wir haben an dir eine Vertraute gewonnen! Ja, Mädchen, ich liebe deine Herrin! CIBOLETTA Signora Barbara Delacqua? HERZOG Freilich! Hat sie es dir denn nicht gesagt? Ich liebe sie! küsst Annina CIBOLETTA für sich Mein Gott, Annina liebt er auch! Was der alles zusammenliebt! HERZOG wendet sich zur Tür, rufi Caramello! CARAMELLO kommt, verbeugt sich Hoheit!? HERZOG Schliesse den Vorhang! CARAMELLO Den Vorhang? HERZOG Und hierher - das Souper! CARAMELLO Das Souper? o je! HERZOG Geh! CARAMELLO O weh! schliesst die Vorhänge. Man sieht jetzt nur die Vorderbühne als intimen Raum für die nächste Szene HERZOG Das Souper! CARAMELLO Adje! heimlich zu Ciboletta Iss dich an, du bist nicht alle Tage bei einem Herzog! Ab ANNINA Wie? Ich soll mit meiner Zofe soupieren? HERZOG reicht beiden die Arme Ja. Soupieren zu dreien - die Herrin - die Dienerin - der Sklave! Also zu Tische! ANNINA Zu Tische! Die Wandlichter werden gelöscht, Pagen bringen von links einen gedeckten Tisch mit zwei grossen Leuchtern Nr. 13 - Finale HERZOG Lasset die andern tanzen da, Tralalala, tralaiala! Ich bleibe lieber bei Barbara! Tralalala, tralalala! Die Herrin zur Rechten, die Zofe zur Linken, Recht vertraulich und nah! Ich seh ein Souper heute abend mir winken, Wie keins ich noch sah! Er hat beide Damen zu Tisch geführt. Zu Caramello, der mit Wein eintritt Caramello, schon wieder da? Was drängst du dich hier ein? CARAMELLO Hoheit wollen mir verzeihn! Da die Diener doch genieren, Wollte ich Euch selbst servieren! ANNINA leise zu Ciboletta Bleibe da, bleibe mir nah! CIBOLETTA leise zu Annina Recht gern, gewiss, ja ja! HERZOG auf Pappacoda deutend, der jetzt als Koch gekleidet eintritt und einige Schüsseln balanciert, zu Caramello Wen bringst du da noch? CARAMELLO Das ist nur ein Koch! HERZOG So so, ein Koch? CARAMELLO Jaja, ein Koch! PAPPACODA Ach ja, ich bin ein Koch! CIBOLETTA leise zu Annina Das ist Pappacoda! ANNINA leise So schweige doch! PAPPACODA der vor Schreck eine Schüssel fallen lässt, leise Das ist Ciboletta! laut Ja ja, ich bin ein Koch! ALLE ANDEREN Ja ja, das ist ein Koch! CARAMELLO beiseite Ach! Zeuge und Beistand mir zu sein, Bracht ich den Leidensgenossen herein! PAPPACODA für sich Na wart, Ciboletta, du kannst dich freun! HERZOG zu den Damen Kommt, kommt, Ihr holden Frauen, Lasst jetzt uns soupieren! Wir wollen scherzen und lachen, Werden superb uns amüsieren! zu Annina Bald küss ich dich, zu Ciboletta Bald wieder dich! zu Annina So lieb ich dich! (Zu Ciboletta.) So lieb ich dich! ANNINA, CIBOLETTA Warum sollt ich nicht mit dem Herzog soupiern? Zu drei n kann ein Tête-à-tête keinen geniern! Ob Caramello/Pappacoda vor Wut ausser sich - Was kümmert s mich? CARAMELLO grollend für sich. Meineidige Annina! PAPPACODA ebenso. Treulose Ciboletta! CARAMELLO, PAPPACODA Du willst mit ihm soupieren, Lässt dich allzuleicht Vom Glanze verführen?! Kannst du so ganz vergessen mich? Pfui, schäme dich! HERZOG sich zärtlich zu Annina neigend. Wie klopft in Ihrer Nähe das Herz mir froh CARAMELLO fährt mit einer Weinflasche zwischen die beiden. Befehlen Hoheit Rheinwein oder Bordeaux? schenkt ein HERZOG zu Ciboletta geneigt. Sie sprechen ja zu mir kein Wörtchen mehr! PAPPACODA fährt mit der Schüssel zwischen die beiden Hier ist Boeuf à la mode! Bitte sehr! HERZOG zornig Packt euch hinaus! Ihr langweilt mich! ANNINA, CIBOLETTA beiseite, zugleich Er ärgert sich! CARAMELLO leise zu Pappacoda Jetzt hol ich die andern! Den Wein nehm ich mit! Ab HERZOG zu Annina Du bist das schönste Weib der Welt, Bist aller Frauen höchste Zier! Glücklich der Mann, der dir gefällt, Rücke doch näher her zu mir! ZWÖLFTER AUFTRITT Vorige. Die Gäste des Herzogs. Ein Herold.Caramello zieht jetzt rasch die Vorhänge zurück. Man sieht in den von Masken, Senatoren usw. belebten Saal. In der Mitte auf einem tragbaren Gerüst ein hübsches Mädchen in einem symbolischen Karnevalskostüm, eine bunte Fahne in der Hand, umlagert von Tänzerinnen. Phantastische Beleuchtung. HEROLD gesprochen. Um zwölf Uhr zieht nach altem Satz Die Maskenschar zum Markuspiatz! Dort kommt man schon Zu holen Euch Mit Sang und Klang! HERZOG Verhasster Zwang! gibt ein Zeichen; der Maskenzug bewegt sich nach vorn CHOR Jetzt ist s Zeit zur Lustbarkeit, Drum, Freunde, seid bereit! Lebenslust, Schwellt die Brust, Gibt tins das Geleit! Mondlicht strahlt in voller Pracht, Der Sternenhimmel lacht! Welch ein Bild, Wonnig mild, Gibt Venedigs Nacht! Karneval Ruft uns zum Ball Er ist Souverän! Zögert nicht, Denn was er spricht, Muss sofort geschehn! Frisch hinaus zum Markusplatz, Musik zielst uns voran, Arm in Arm mit seinem Schatz, Folgt fröhlich jedermann! Hinaus! HEROLD zum Herzog Bereit seht Ihr schon der Masken Schwarm, Die Stunde schlug, es ist schon spät! HERZOG zu Annina und Ciboletta Wohlan, meine Damen, Ihren Arm, Fügen wir uns der Majorität, seufzend weil es anders nicht geht! ANNINA, CIBOLETTA lachend Weil es anders nicht geht! Man hört von fern Glockengeläute ALLE Horch! Von San Marco der Glocken Geläut Kündet die Mitternacht, Kündet die Mitternacht, Mahnend ertönet ihr Ruf es ist Zeit, Dass laute Lust hier erwacht! Wer sich will der Freude weihn, Der komme nicht allein, Wen sein Liebchen liess im Stich, Der such ein andres sich! Frisch hinaus zum Markusplatz, Musik zieht uns voran, Arm in Arm mit seinem Schatz Folgt fröhlich jedermann! Hinaus! Hinaus! ANNINA nimmt aus der Hand der Karnevalsfigur die Fahne, schwingt sie fröhlich Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ALLE Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ANNINA, CIBOLETTA Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ALLE Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! CARAMELLO hat Annina die Fahne aus der Hand genommen, kommt, das Banner fröhlich schwingend, nach vorn Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! ALLE Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! CARAMELLO Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! ALLE Seinem Rufe untertan, Kommt heran, reiht euch an! Heitre Lust ladet ein Jeder soll willkommen sein! HERZOG übernimmt die Fahne von Caramello Jetzt gebietet der Humor, Sein Banner flattert hoch empor, Seinem Zepter folgt die Schar, Die treu ihm stets ergeben war! Die immerdar ihm treu ergeben war! Bacchantischer Tanz, Männer tragen die Karnevalsfigur nach vorn bis in die Mitte der Bühne ALLE Alle maskiert, alle maskiert, Wo Spass, wo Tollheit und Lust regiert! Ganz ungeniert alle maskiert, Cospetto, wie amüsant das wird! Vorhang. Strauss,Johann II/Eine Nacht in Venedig/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/130.html
No. 11 序幕 第三幕 短い森のシーン。昼間。 舞台裏から、時々狩の音楽が響いてくる。 第一場 侯爵のお抱え狩人二人。後にマックスとカスパーが加わる。最後に今一人のお抱え狩人が加わる。 狩人1 素晴らしい狩日和りだ! 狩人2 こんなに良い天気になるなんて思ってもみなかった。朝方までものすごい荒れ方だったから! 狩人1 ことに狼谷じゃ、実際に、我々の宿敵の性悪奴が暴れまわっておったということだ。 狩人2 あそこは、もともと、あいつの婆の遊園地だったんだ。 狩人1 あそこは風害にやられたんだ!人間の胴ほどもある幹が、葦の茎のようにもぎられておる。巨大なモミの根っこが天に向かって突っ立っておる。 狩人2 そうだ、そうだ、誰があそこで暴れまわったかは、判ってる。 狩人1 また、お前の馬鹿話が始まった!さあ、行こうぜ! (マックスがいくらか興奮気味でカスパーと登場) 狩人1 (すれ違いながら彼らに) 今日は! 狩人2 (マックスの前で帽子を脱ぐ) ご幸運を、想定相続人殿! マックス 良い狩を! 狩人2 (狩人1を引きとめながら、マックスを指して) おい、聞けよ、彼に丁寧にしろよ!すごい奴なんだぜ!彼は三発も命中させたんだ-我々なんぞ、命中なんておろか、そんなに遠くまで見ることも出来んのに! お殿様は彼にぞっこんだ。幸運の輪は不思議に廻るもんだ。このまま行ったら彼は国の狩人頭になるかも知れん。 狩人1 俺ゃ別にかまわんよ!来いったら! (彼ら退場) マックス (カスパーに) 誰もいなくて良かった!お前さん、まだ幸運の弾をもってるかい?おくれよ! カスパー それは俺のだよ!俺は三発取って、お前に四発やった!兄弟として、これ以上誠実な分け方があるか? マックス でも、俺には後一発しかない!侯爵様が俺に目を留めたんだ。三発当ててびっくりさせたんだ。兄貴はその弾を何に使うつもりなんですかい? カスパー その辺のハゲタカに一発見舞うのが面白いだけだ!侯爵の狩なんぞ俺には何の興味も無い。 マックス お前さん正気かい! (詰め寄って) じゃまだ一発は持ってるんだ、それをおくれよ! カスパー 馬鹿なことを言え!俺にはあと一発 - お前にもあと一発。そいつを、一発試しの為に大事にしておけよ。 マックス 兄貴の三発目のをくれったら! カスパー やりたくないね - マックス カスパー! 狩人3 (登場、マックスに向かって) 侯爵様がお前さんを呼んでいる、すぐに来いって!お前さんの弾がどんなに遠くまで飛ぶかって、言い争いが起きてるんだ。 (彼退場) マックス すぐに行く! (カスパーに向かって、切羽詰まった様子で) 三発目のを、呉れったら! カスパー いやだ、跪いて頼んでもやらん - ! マックス 悪党! (退場) カスパー とにもかくにも! - 第六発目の弾を、さっさと使ってしまおう。 (彼は弾をこめる) 七発目は悪魔の弾だ。あいつは、それを一発試しの為に取っておいたぞ!は、は、は!まったく理想的な状況だ。そいつを綺麗なお嫁さんに進呈申す!あそこを狐が走った。六発目をあいつの毛皮にぶち込もう! (彼は退場しながら銃を構える。まもなく、舞台の外で銃声がする) 舞台転換 アガーテの部屋。古めかしいが、こぎれいに飾られている。一つのコーナーに小さな祭壇、その上に 花瓶があり、白いバラの花束が入っており、窓から差し込む陽光を受けて、明るく輝いている。 第二場 アガーテ独り アガーテ (緑のリボンで飾られた、純白の花嫁衣裳をつけ、祭壇の前に跪いている。立ち上がり、打ち沈んだ、敬虔な態度で正面に向かう) No. 12 カヴァティーナ どれほど雲が隠そうと、 御空の高みに、陽は永遠(とわ)に。 盲目(めしい)なる偶然の仕業にはあらず、 万世を統べるは、聖なる御心! 永遠に澄み渡りたる神の瞳(め)は、 なべて生あるものをいつくしみたもう! 幼子の心と知恵もて頼み来し、 御父の守りは吾にもあらん。 たとえ吾が命の尽くる朝(あした)といえど 御父は吾を花嫁と呼びたもう、 御目は永遠(とわ)にぞ澄みてあり、 吾にも覚えを、愛もて給れ(たもれ)! 第三場 アガーテ。エンヒェン(着飾ってはいるが花や緑などは付けていない) エンヒェン あら、急いだのね! - だけど、とっても悲しそう。あなたキット泣いたんでしょう?花嫁の涙と朝の雨は長引きはしない、って諺があるじゃない。ま、そんなこと、どうだって良いけど、雨は降りすぎるほど降ったわ!あたし時々、嵐が,古い狩の館を完全にぺちゃんこにしてしまうかと思ったわ! アガーテ この恐ろしい嵐にマックスは森へ行ったのよ!それに私、とても嫌な夢を見たの。 エンヒェン 夢ですって?あたし、いつか聞いたんだけど、結婚式の前夜に見た夢は覚えておくものだって。その夢は.、生涯の結婚生活のお天気を、アマガエルみたいに予告するものだって。一体どんな夢をみたの? アガーテ 不思議なのよ。私は白い鳩に変身していて、木の枝から枝えと飛び回っているの、マックスが私に狙いをつけて、私は墜ちた。そのとたん白い鳩は消えて、私はまたアガーテになっていたの、そして、大きな黒い猛禽が血の中でもがいていたの。 エンヒェン (手を叩く) いいわ!いいわ! アガーテ あなた、どうして、そんな夢がいいの? エンヒェン だって、黒い猛禽でしょ! - だから、言わないことじゃない。あなた夜遅くまで白い花嫁衣裳を手にしていたでしょう、そして、眠りに入る前に、きっと今日のお式の事を考えていたに違いないわ。だから、白い鳩なの!それから黒い猛禽は - あなた、マックスの帽子に付いていた鷲の羽根に驚いたでしょう、あなたは、大体、猛禽が嫌いなのよね。だから黒い鳥!あたしって、夢判断が上手いでしょう。 アガーテ 私の事を好いててくれるから、そんな解釈ができるのよね。あなたって、可愛い楽しい人ね! - それはそうと、夢って現実になるって聞いたことがある? エンヒェン (独りごちて) 彼女の気を紛らわすために、何か思いつかないかしら?(声に出して怯えた風で真面目に)本当ね、 何でもかんでも否定するってわけにはいかないわ!あたしも、ぞっとするような例をしってるわ。 No. 13 - ロマンツェ と アリア エンヒェン あるとき、私の死んじゃった小母さんが夢をみたの。 小部屋の扉がひとりでに開いて、 彼女の顔から血の気が引いた。 だって、お化けが、だんだん 近くへ、近くへと、寄って来るんだもの。 お化けの目玉はらんらん、炎のよう。 チャリン、チャりんと鎖を鳴らして ー お化けがベッドの傍に来た。 まさに彼女が寝ているとこへ - 彼女って、その小母さんの事よ 血の気の失せた鼻っ柱で - ああ!すんごく高い呻めき声!ああ!すんごく低い唸り声! 十字を切ったり、祈ったり、 さんざん怯えた末に、呼んだ。 スザンナ!マルガレート! それで、二人が明かりを持ってやって来た - それで、- 考えてみてよ!それでー びっくりしないでよ! - そして - やっぱり あたし怖い! - そして - お化けは、 - ネロ - 番犬だったのよ! (アガーテ、気を悪くした風でそっぽを向く) エンヒェン (やさしく) 怒ったの? でも、わかっているんでしょう、 あたしが、あなたの気持ちを分かってるってこと? だけど花嫁には涙は似合わないのよ! 曇った目はね、 可愛い子ちゃま、 清らかな花嫁にはだめなのよ。 眼差しを通して 人を陽気にし そして幸せにし、 みんなの心を虜にし、 周りの皆を喜ばせるの それが花嫁の一番素晴らしい義務。 荒れ果てた壁の中で悲しむのは、 尼さんたちに任せなさい。 ばら色の希望の光が、あなたを手招いているの! 誠実な心を結び合わせるための、 明かりはもう点っているのよ! 穢れを知らない人、弱気をだしちゃだめ! さて、あたしは急いで、花冠を持ってこなければ。エルスベートお婆さんが町から持ってきたのよ、忘れんぼの、あたし、まだ下に置いたままなの。ほら、花嫁の介添え娘達がもうやってくるわ! (退場しながら) 今日は、皆!じゃ、いつものように花嫁を称えてあげてね。あたしすぐに戻ってくるわ。 (彼女退場する). 第四場 アガーテ。 田舎風の晴れ着を着た花嫁の介添え娘達、だが冠や花は着けていない。 No. 14 - 民謡。合唱 花嫁の介添えの一人 すみれ色の絹のリボンで、 編むのは、あなたの処女(おとめ)の冠り たわむれに踊りに、あなたを誘う、 幸せと愛の喜びに! 一同 (アガーテを輪舞の輪の中に取り囲んで) きれいな緑、きれいな緑の処女の冠り! 絹のリボンはすみれ色!絹のリボンはすみれ色! 花嫁の介添えの一人 ラヴェンダーにミルテにタイム、 あたしの庭で育ってる、 何時まで待たせる、お婿さん? 待ちきれないのは、あたしなの。 一同 (同上) きれいな緑、きれいな緑の処女の冠り! 絹のリボンはすみれ色!絹のリボンはすみれ色! 花嫁の介添えの一人 糸を紡いで、七年(ななとせ)過ごす、 前垂れ覆うは、金色の亜麻、 ヴェールは、蜘蛛の糸のよう、 巻き毛に緑の冠りをつけて。 一同 (同上) きれいな緑、きれいな緑の処女の冠り! 絹のリボンはすみれ色!絹のリボンはすみれ色! 花嫁の介添えの一人 七年が、遠の昔に過ぎ去って、 素敵な婿さん現れた。 最愛の彼が選んでくれたから、 彼女は冠を勝ち取った。 一同 (同上) きれいな緑、きれいな緑の処女の冠り! 絹のリボンはすみれ色!絹のリボンはすみれ色! 第五場 先の登場者。エンヒェン エンヒェン (包装された丸い箱を持って現れ、歌に加わる) きれいな緑、きれいな緑の処女の冠り!もう少しで転んじゃうところだった。アガーテ、あなた想像できる?あのクーノじいさんの霊が、又悪戯したみたい。 アガーテ (不安げに) 何ですって? エンヒェン あの古い絵に引っかかって足を折りそうになったのよ。昨夜また壁から落っこちたんだわ、そして壁の漆喰を大きく引っぺがしたのよ。額ぶちはすっかり壊れてしまったわ。 アガーテ 私、心配になってきたわ!あの人は、私の家系のご先祖様よ。 エンヒェン あなたったら、蜘蛛を見ただけでも震えだすんだから!昨夜は、家中の柱がきしむほど荒れたんですもの、不思議は無いじゃない?それにあたしは上手に釘を打てないし、あの古釘は錆びてたのよ。さ、もう一度、元気に、歌の最後の部分をくりかえしましょう! (彼女は結び紐を切り、他の娘達と一緒に歌いながら、アガーテの前にふざけたしぐさで跪いて、箱をさしだす) うるわしき緑、うるわしき緑の処女の冠り! 絹のリボンはすみれ色 - アガーテ (箱を開け飛びすさる) キャッ! (跪いたままのエンヒェン以外の一同が、青くなって後に飛び退る) エンヒェン どうしたっての? (アガーテが冠を取り出す。それは銀色の死者の冠である。自分も驚いて) 死者の冠だ!どうしてなのよ、そんな - (はね起きて、自分の困惑を押し隠しながら) ほんとうに、やりきれないわ!あの半盲目の使いのおばさんか、売り子が箱を取り違えたんだわ! (花嫁の介添えたちは、怪訝そうにお互いを見やる。アガーテは黙って俯いて手指を組んでいる) さあて、どうしましょう? (彼女は急いで箱の蓋を閉めて、それを隠す) こんなもの、捨てちゃえ!さて冠を手に入れなければ! アガーテ これは、ひょっとすると天のお導きかもしれない。あの敬虔な修行者が、私に白いバラの花を呉れたときに、あんなに真剣に言ったわ、これで花嫁の冠を編むようにって! エンヒェン 祭壇の前とお棺の中で、処女は白いバラの花を持つんだそうだけど。 (彼女は急いで花瓶からバラの花をとりだして、冠を形作る) すごくいいアイデアだわ!お花がひとりでに編み上がっていく。 (彼女は花輪をアガーテにかぶせる) あなたに素晴らしく良く似合うわ!- でも、もう行かなければ、お供の人たちがお待ちかねよ - 歌って!歌って! 花嫁の介添えとエンヒェン (退場しながら、声をおとして) うるわしき緑、うるわしき緑の処女の冠り! 絹のリボンはすみれ色!絹のリボンはすみれ色! 場面転換 ロマンチックな、美しい風景の場所 舞台の片側と、後方の半分には侯爵の狩のテントが設えられてある。中には高貴な客人と宮廷人たちが、緑の小枝( 註6 )を帽子につけて、宴会を開いている。もう一方には狩人たちと、勢子たちが座を占めて、同様に馳走にあずかっている。彼らの後ろには、鹿や、猪や、その他の野獣が積み上げられている。 第六場 オットカー、クーノ、マックス、狩人達、勢子達。最後にアガーテ、エンヒェン、隠遁者、花嫁の介添え達に、地方の住民が加わる。オットカーは、メインのテントでテーブルに着いている、その末席にクーノがいる。 マックスは、クーノの近くだがテントの外で銃に寄りかかっている。反対側では、カスパーが一本の木の陰で聞き耳を立てている。 No 15 - 狩人の合唱 狩人達の合唱 世の中にゃ、狩ほど楽しいものはない。 命の杯、誰がため、此れほどまでに満ち溢る? 角笛が響き渡れば、草に伏し、 沼渡り、茨(いばら)踏み分け、鹿を追う、 これまさに、王者の喜び、男の愉楽、 鍛えた身体に、食い物ぁ旨い! 樹々や岩場が、我等を囲み、こだまを返せば、 高杯に酒は溢れて、自由と歓喜の響き! ヨーホー! トラララララ! 賢明な月の女神は、夜を照らし、 昼はその涼しき陰もて、吾らを癒す。 血に飢えた狼どもや、芽生えの緑 食い荒らす、猪どもを、仕留めるは、 これまさに、王者の喜び、男の愉楽、 鍛えた身体に、食い物ぁ旨い! 樹々や岩場が、我等を囲み、こだまを返せば、 高杯に酒は溢れて、自由と歓喜の響き! ヨーホー! トラララララ! (グラスを打ち合わせ、歓声を上げる) オットカー 親愛なる友人の方々、猟友達、宴席の楽しみはもう十分であろう! この辺で、今少し真剣な事柄に移ろう。勇気あるクーノ老人、わしはお前の選択を大いに喜んで認める。お前の選んだ婿は、わしの気に入ったぞ。 クーノ あいつめには何事においても最高点を与えられまする。いかなる時にもお殿様の恩義に報うよう励むに違いござりませぬ。 オットカー わしも、そう期待するぞ。あいつに、準備をするように言え! (クーノはテントから出て、マックスと話し合い、また中に入ってゆく) カススパー (独りごちて) お人形ちゃんは、一体何処にいるんだ?ザミエル様お助けを! (彼は木に登ってあたりを見回す) オットカー 花嫁は何処におる?わしは、お前の娘についての誉め言葉を沢山聞いておる、会うのが楽しみじゃ。 クーノ 尊いご先祖様のひそみに倣い、お殿様は私めと私めの一族に対し、何時も寛大なお取り扱いを下さいます。 マックス (鉄砲玉を手のひらに載せてじっと見つめて、独りごちる) お前を最後まで残しておいたんだ - 絶対命中の弾!幸運の弾!だが今俺の手の中で、百貫もあるように重い。 クーノ 時間からすれば、娘は間も無くここに来るはずでございます。ですが、お殿様、お聴き下されませぬか、一発試しを娘の来る前にやらしてはいただけますまいか。あのいい奴(やつ)は、このところ、あいつの運の決定が近づくに連れて、特別な不運に見舞われておるようなのでござります。花嫁が近くにおると、よけいに、気持ちが乱れるのではなかろうかと、わしは恐れますんで。 オットカー (笑いながら) あいつは狩人にしては、いまだ、冷静さに欠けとるように見受けるな。わしが遠くから見ておったときには、あいつは名人級の弾を三発放った。じゃが、わしが、そばに呼んでからは、どれも撃ち損じておった。 クーノ その通りでございます、以前には、いつでも、一番の腕前でござったのですが。 オットカー じいさん、結婚式の日にゃ、我々も、あいつよりはましな状態であったかどうか、判らんわな!じゃが、古式には敬意を表さねばならん!- わけても - (マックスに聞こえるように、笑いながら、大声で) クーノ、お前のところには、もう一人、年長の徒弟がおったな!年功序列じゃ、少なくとも、そいつに先駆けをやらせてやれ。 クーノ あいつは - お殿様 - お許しくだされ - マックス (独りごちて) カスパーはまだ彼の最後の弾を持っておるかもしれん。ひょっとしてあいつが - (彼は急いで弾を銃身にこめる) これで、金輪際、最後だぞ! オットカー いや、ただ、しきたりを守って、わしの恩顧を正当なものにしておこうと思うただけじゃ。 (彼はテントから出る。客達と宮廷人達も従う。狩人達も立ち上がり別の一方に居並ぶ) いざ、若い射手!お前の今朝の三発のような、一発を頼むぞ。それでお前はわしの庇護を受けることになるのだぞ! (あたりを見回した後に) 向こうの木の枝に止まっておる白い鳩が見えるか?課題は易しいぞ! (マックスは狙いを定める。彼が発砲しようとする瞬間に、アガーテがその他の村人達と、鳩の止まっている樹の下に現れる) アガーテ (叫ぶ) 撃たないで!その鳩は私よ! 鳩は羽ばたいて別の樹に移る、その樹からカスパーが急いで降りかかる。マックスは狙いを定めて、発砲。鳩は飛び去る。アガーテとカスパーの二人が叫んで倒れる。アガーテの後ろから隠者が現れ、彼女を抱え上げて、また群集の中に隠れる。これらは一瞬の出来事である。弾が撃たれるのと同時に、フィナーレが始まる。 No.16 フィナーレ エンヒェン、マックス、オットカー、クーノと数人の農民達が、舞台後方でアガーテの周りに集まってゆく。その他のコーラスメンバーは幾つかのグループに別れ、心配そうにアガーテとマックスの方を見ている。 宮廷人、狩人と農民の合唱 見ろ!おー 、見ろ! あいつは自分の花嫁を撃ったぞ! 一部の人々 狩人が樹から落ちたぞ! 合唱 見やることさえ はばかられる! おお、恐ろしい運命、おお、気味の悪い! 心が、怖気づいて、慄く! 犯罪が起きたのだろうか? 目は、誰が犠牲者か、 見るのを拒む。 オットカーと彼の周りの人々はアガーテの方に駆け寄る。狩人の二、三人がカスパーに向かう。アガーテは舞台前面の芝生に覆われた小高いところ運ばれる。皆が彼女にかかわっている。マックスは彼女の前に跪いている。 アガーテ (失神から甦る) ここは、どこ? 私が、斃れたのは夢だったのかしら? エンヒェン ああ、しっかりしてよ! マックスとクーノ 生きている! マックス、クーノと合唱 神様のお陰だ、ありがたい事だ! 彼女が目を開けた! 数人 (カスパーを指差しながら) この男に命中したんだ。 血で真っ赤だ! カスパー (痙攣して、もがきながら) 俺は隠者が彼女に付いているのを見た。 天が勝った! 俺は破滅だ! アガーテ (徐々に回復して立ち上がりながら) 私、まだ息をしているのね、驚いて卒倒しただけだったのね。 私、美味しい空気を吸ってるのね、 私は、息をしているのね! クーノ ちゃんと息をしとる! マックス また、笑顔が戻った! アガーテ ああ、マックス! マックス 優しい呼び声! アガーテ ああ、マックス、私は生きてたのね! マックス アガーテ、お前は生きてるんだよ! 一同 神様のお蔭だ、ありがたい事だ! ザミエルがカスパーの後ろの地面から現れるが、群集の目には見えない。 カスパー (ザミエルを見上げて) ザミエル!お前、もうここに? 俺との約束をこんな風に果たしてくれたのか? お前の獲物を持ってゆけ!俺は破滅に手向かうぞ! (彼は天に向かって握り拳を振り上げる) 天に呪いを! - 呪ってやるぞ! (彼は激しく痙攣しながら倒れる。ザミエルは消える。) 合唱 (深く恐怖に打たれて) は!- あれが、死に際の祈りだったのか? クーノ あれは元来、性悪なやつだった! あいつに天罰があたったのじゃ! 合唱とクーノ あれは元来、性悪なやつだった! あいつに天罰があたったのだ! あいつは天をさえ呪った! 聴いたか!あいつは悪魔を呼んだんだ! オットカー あっちへ持ってゆけ!化け物を狼谷に突き落としてしまえ! (数人の狩人達が死体を運び去る) オットカー (マックスに向かって) さて、この謎が解けるのはお前一人じゃ。 重い犯罪が行われたことは確かじゃ! 許さんぞ!すべてをありのままに話さんと! マックス お殿様!自分は、お殿様の恩寵に相応しからぬ者です。 死神の誤魔化しに惑わされたのです。 絶望のために、信心と徳の道から外れてしまいました。 今日、私めが撃った、四つの弾は - 魔弾だったのです、私はそれをあいつと鋳ました。 オットカー (怒って) さっさと、俺の領地から出てゆけ。 そして、二度とこの国に戻ってくるな! 天国と地獄は、離れ離れでなけりゃならん、 決して、- この穢れのない手をお前には渡さんぞ! マックス 不服を申しあげることなど 思いも及びません。 自分が弱かったのです、決して悪人だとは思いませんが。 クーノ こいつは、いつも忠実に役目を果たしておりましたのに! アガーテ ああ、この人を私からもぎ取らないでくださいまし! 狩人達 こいつは真面目で力と勇気のあるやつです! 合唱 ああ、彼は何時も誠実で良い男だった! エンヒェン お殿様、ああ、どうか、お慈悲を! クーノと合唱 お殿様、ああ、どうか、お慈悲を! エンヒェン ああ、どうか、お慈悲を! オットカー ならぬ、ならぬ、ならぬ! アガーテは、こやつには清らか過ぎる! (マックスに向かって) 失せろ!俺の目の前から失せろ! もし戻って来ようものなら、獄が待ち構えておるわい! (隠者が進み出る。皆の者が道を開け、彼に恭しく挨拶する、侯爵でさえ脱帽する) 隠者 この男にそれほど厳しい破門を申し渡されるは、どなたでござるか!一度の過ちに、それほどの贖罪がふさわしかろうや? オットカー お前か、聖人と呼ばれておるのは! この近辺の者、皆に敬われておるのは? ようこそ来られた、神に祝福されたお方! お前の言うことには、わしも喜んで従うぞ。 あの男に判決を下せ、お前の意思なら、 わしも喜んで叶えように。 隠者 敬虔な心も簡単に揺らいで、 正義と務めの枠を超えることがござりまする。 恋心と恐れとが徳を制し、 絶望が堰を切ってしもうた時には。 二つの穢れない心の幸せを 一発の弾の行方に賭けるのは、 正しいことでござりましょうか? そして、彼らが、恋情という網に からみ捕らまえられた時に、 最初に石礫を拾いあげるのは、誰でござろう? 己の胸に手をあててみない者がありましょうか? それ故に、一発試しは二度とあってはなりませぬ! あの男は - お殿様 - (マックスに厳しいまなざしを向けて) 重い罪を犯したとはいえ、 これまで、いつも純で実直でござったゆえ、 一年の試し期間を認めておやりなされ! そして、私が、爾来見立てたとおりでござったら、 アガーテの手をこの男にゆだねてやりなされ! オットカー お前の言葉で十分だ、 お前の言葉は、神の御心から出ておる。, 一同 我等のお殿様、万歳!お殿様は、 敬虔な隠者の言葉に逆らわれなかった! オットカー (マックスに向かって) 期待に応えるのだぞ、隠者が見立てたとおりのお前になれ、 そうすれば、わしが自分で、縁を結んでやろう! マックス 将来を持って、私の真心を証拠立てまする。 正義と務めを常に神聖なものといたしまする! アガーテ (オットカーに向かって) おお、感謝の心をこの涙の中にお認めくださいまし、 弱々しい言葉ではとてもたりませぬ! オットカーと隠者 星の彼方に座する方は、恩寵に満ちておられる、 ゆえに、王侯は許すことを、栄誉とする! クーノ (マックスとアガーテに向かって) お前達の幸せにふさわしくあるために けして、徳の道を踏み外すなよ! エンヒェン (アガーテに向かって) ああ、その時には、大好きなお友達、 あなたを、もう一度お式の為に飾ってあげるわ! 隠者 だが、今は、お前さん方の眼を、穢れ無き者をお守りくださるお方のほうに向かってあげるのじゃ! (彼は跪いて手を差し上げる。アガーテ、クーノ、マックス、エンヒェンそして群集の多くのものがそれに習う) 一同コーラスと共に いざ、天をば、仰ぎ見ん、 永久なる者の捌きを固く信じて! ― アガーテ、エンヒェン、マックス、クーノ、オットカー、隠者 心の清き者、罪なく生きる者は、 許されて、御父の慈愛に身をまかす、幼子の如く! 一同 いざ、天をば、仰ぎ見ん 永久なる者の捌きを固く信じて。 身を任せん、御父の慈愛に! 心の清き者、罪なく生きる者は、 許されて、御父の慈愛に身をまかす、幼子の如く! 註6:獣の足跡の目印に折っておく小枝。大猟の帰りには帽子に飾る。 Nr. 11 - Entre-Akt DRITTER AUFZUG Kurze Waldszene. Tag.Man hört hinter der Szene von Zeit zu Zeit Jagdmusik. ERSTER AUFTRITT Zwei fürstliche Jäger. Späterhin Max und Kaspar. Zuletzt noch ein fürstlicher Jäger. ERSTER JÄGER Es ist herrliches Jagdwetter! ZWEITER JÄGER Nimmermehr hätt' ich das geglaubt; bis gegen Morgen war ein Mordlärm! ERSTER JÄGER Besonders in der Wolfsschlucht soll ganz und gar der böse Feind gehaust haben. ZWEITER JÄGER Das ist ein für allemal seiner Grossmutter Lustwäldchen. ERSTER JÄGER Dort gibt's Windbrüche! Mannsdicke Stämme sind zersplittert wie Rohrstäbe, Riesentannen strecken die Wurzeln gen Himmel. ZWEITER JÄGER Ja, ja, man weiss schon, wer dort sein Wesen treibt. ERSTER JÄGER Mit deinen Fratzen! lass uns gehen! Max etwas erhitzt, kommt mit Kaspar. ERSTER JÄGER zu ihnen im Vorübergehen Guten Tag! ZWEITER JÄGER zieht vor Max den Hut Glück zu, Herr Expektant! MAX Gute Jagd! ZWEITER JÄGER den ersten noch zurückhaltend und auf Max deutend Hör', sei höflich gegen den! Das ist ein Mordskerl! Er hat drei Schüsse getan - unsereiner kann nicht so weit sehen, geschweige denn treffen! Die Durchlaucht ist ganz versessen auf ihn. Das Glücksrädchen dreht sich wunderlich. Läuft's so fort, kann er noch Landjägermeister werden. ERSTER JÄGER Meinethalben! Komm! Sie gehen. MAX zu Kaspar Gut, dass wir allein sind! Hast du noch von den Glückskugeln? Gib! KASPAR Das wär' mir! Bedenk', drei nahm ich, vier für dich! Kann ein Bruder redlicher teilen? MAX Aber ich habe nur noch eine! Der Fürst hatte mich ins Auge gefasst. Drei Schüsse hab' ich getan zum Erstaunen. Was hast du denn mit den Kugeln angefangen? KASPAR Es macht mir Spass, so einen Galgenvogel herunterzulangen! Was kümmert mich die ganze fürstliche Jagd! MAX Bist du toll? dringend So hast du noch eine; gib mir sie! KASPAR Dass ich kein Narr war'! Ich noch eine - du noch eine! Die heb' dir fein auf zu dem Probeschuss. MAX Gib mir deine dritte! KASPAR Ich mag nicht - MAX Kaspar! DRITTER JÄGER tritt ein, zu Max Der Fürst verlangt Euch, aber augenblicklich! Es ist ein Streit entstanden, wie weit Euer Gewehr trifft Er geht ab. MAX Sogleich! Zu Kaspar, dringend Gib mir die dritte! KASPAR Nein, und wenn du mir zu Füssen fielst -! MAX Schuft! Ab. KASPAR Immerhin! - Jetzt geschwind die sechste Kugel verbraucht. Er ladet Die siebente, die Teufelskugel, hebt er mir schon zum Probeschuss auf! Hahaha! Das Exempel ist richtig. Wohl bekomm's der schönen Braut! - Dort läuft ein Füchslein; dem die sechste in den Pelz! Er legt im Abgehen an; man hört alsbald ausserhalb den Schuss fallen. Verwandlung Agathens Stübchen, altertümlich, doch niedlich verziert. An einer Stelle ein kleiner Hausaltar, worauf in einem Blumentopf der Strauss weisser Rosen, von dem durch das Fenster hereinfallenden Sonnenstrahl beleuchtet. ZWEITER AUFTRITT Agathe allein. AGATHE bräutlich und blendend weiss, mit grünem Band gekleidet, kniet an dem Altar, steht auf und wendet sich dann vorwärts mit wehmütiger Andacht. Nr. 12 - Kavatine Und ob die Wolke sie verhülle, Die Sonne bleibt am Himmelszelt; Es waltet dort ein heil'ger Wille, Nicht blindem Zufall dient die Welt! Das Auge, ewig rein und klar, Nimmt aller Wesen liebend war! Für mich auch wird der Vater sorgen, Dem kindlich Herz und Sinn vertraut, Und wär' dies auch mein letzter Morgen, Rief' mich sein Vaterwort als Braut Sein Auge, ewig rein und klar, Nimmt meiner auch mit Liebe wahr! DRITTER AUFTRITT Agathe. Ännchen, geschmückt, doch nicht mit Blumen oder Zweigen. ÄNNCHEN Ei, du hast dich dazugehalten! - Aber du bist ja so wehmütig; ich glaube gar, du hast geweint? Brauttränen und Frühregen, sagt das Sprichwort, währen nicht lange. Nun, das weiss der Himmel, Regen genug hat's gegeben! Oft dacht' ich, der Sturm würde das alte Jagdschlösschen ganz über den Haufen blasen! AGATHE Und Max war in diesem schrecklichen Wetter im Walde! Zudem habe ich so quälende Träume gehabt. ÄNNCHEN Träume? Ich habe immer gehört, was einen vor dem Hochzeitstage träumt, muss man sich merken. Solche Träume sollen, wie Laubfrösche, das ganze liebe Ehestandswetter verkündigen. Was träumtest du denn? AGATHE Es klingt wunderbar. Mir träumte, ich sei in eine weisse Taube verwandelt und fliege von Ast zu Ast, Max zielte nach mir, ich stürzte; aber nun war die weisse Taube verschwunden, ich war wieder Agathe, und ein grosser schwarzer Raubvogel wälzte sich im Blute. ÄNNCHEN klatscht in die Hände Allerliebst! allerliebst! AGATHE Wie kannst du dich nur über so etwas freuen? ÄNNCHEN Nun, der schwarze Raubvogel - da hast du ja die ganze Bescherung du arbeitest noch spät an dem weissen Brautkleide und dachtest gewiss vor dem Einschlafen an deinen heutigen Staat; da hast du die weisse Taube! Du erschrakst vor den Adlerfedern auf Maxens Hut, es schauert dir überhaupt vor Raubvögeln; da hast du den schwarzen Vogel! Bin ich nicht eine geschickte Traumdeuterin? AGATHE Deine Liebe zu mir macht dich dazu, liebes, fröhliches Kind! Gleichwohl - hast du nie gehört, dass Träume in Erfüllung gingen? ÄNNCHEN für sich Fällt mir denn nichts ein, sie zu zerstreuen? Laut mit scheinbarer Ernsthaftigkeit und Furcht. Freilich, alles kann man nicht verwerfen! Ich selbst weiss da ein grausenerregendes Beispiel. Nr. 13 - Romanze und Arie ÄNNCHEN Einst träumte meiner sel'gen Base, Die Kammertür eröffnete sich, Und kreideweiss ward ihre Nase, Denn näher, furchtbar näher schlich Ein Ungeheuer Mit Augen wie Feuer, Mit klirrender Kette - Es nahte dem Bette, In welchem sie schlief - Ich meine die Base Mit kreidiger Nase - Und stöhnte, ach! so hohl! und ächzte, ach! so tief! Sie kreuzte sich, rief, Nach manchem Angst- und Stossgebet Susanne! Margaret! Susanne! Margaret! Und sie kamen mit Licht - Und - denke nur! - und - Erschrick mir nur nicht! - Und - graust mir doch! - und - Der Geist war - Nero - der Kettenhund! Agathe wendet sich unwillig ab. ÄNNCHEN zärtlich Du zürnest mir? Doch kannst du wähnen, Ich fühle nicht mit dir? Nur ziemen einer Braut nicht Tränen! Trübe Augen, Liebchen, taugen Einem holden Bräutchen nicht. Dass durch Blicke Sie erquicke Und beglücke, Und bestricke, Alles um sich her entzücke, Das ist ihre schönste Pflicht. Lass in öden Mauern Büsserinnen trauern, Dir winkt ros'ger Hoffnung Licht! Schon entzündet sind die Kerzen Zum Verein getreuer Herzen! Holde Freundin zage nicht! Nun muss ich aber auch geschwind den Kranz holen. Die alte Elsbeth hat ihn eben aus der Stadt mitgebracht, und ich vergessliches Ding liess ihn unten. Horch, da kommen die Brautjungfern schon! Im Abgehen Guten Tag, liebe Mädchen! Da, singt immer die Braut an. Ich komme gleich wieder. Sie geht ab. VIERTER AUFTRITT Agathe. Brautjungfern in ländlicher Feiertracht, doch gleichfalls ohne Kränze und Blumen. Nr. 14 - Volkslied. Chor EINE BRAUTJUNGFER Wir winden dir den Jungfernkranz Mit veilchenblauer Seide; Wir führen dich zu Spiel und Tanz, Zu Glück und Liebesfreude! ALLE einen Ringelreihn um Agathe tanzend Schöner grüner, schöner grüner Jungfernkranz! Veilchenblaue Seide! Veilchenblaue Seide! EINE BRAUTJUNGFER Lavendel, Myrt' und Thymian, Das wächst in meinem Garten; Wie lang bleibt doch der Freiersmann? Ich kann es kaum erwarten. ALLE wie oben Schöner grüner, schöner grüner Jungfernkranz! Veilchenblaue Seide! Veilchenblaue Seide! EINE BRAUTJUNGFER Sie hat gesponnen sieben Jahr' Den goldnen Flachs am Rocken, Die Schleier sind wie Spinnweb' klar, Und grün der Kranz der Locken. ALLE wie oben Schöner grüner, schöner grüner Jungfernkranz! Veilchenblaue Seide! Veilchenblaue Seide! EINE BRAUTJUNGFER Und als der schmucke Freier kam, War'n sieben Jahr' verronnen; Und weil sie der Herzliebste nahm, Hat sie den Kranz gewonnen. ALLE wie oben Schöner grüner, schöner grüner Jungfernkranz! Veilchenblaue Seide! Veilchenblaue Seide! FÜNFTER AUFTRITT Die Vorigen. Ännchen. ÄNNCHEN mit einer zugebundenen runden Schachtel, fällt noch mit ein. Schöner grüner, schöner grüner Jungfernkranz! Nun, da bin ich wieder! Aber fast wär' ich auf die Nase gefallen. Kannst du dir's denken, Agathe? Der alte Herr Kuno hat schon wieder gespukt. AGATHE beklommen Was sagst du? ÄNNCHEN Dass ich über das alte Bild fast die Beine gebrochen hätte. Es ist diese Nacht zum zweitenmal von der Wand gefallen und hat ein tüchtiges Stück Kalk mit heruntergenommen. Der ganze Rahmen ist zertrümmert. AGATHE Fast könnte es mich ängsten! Er war der Urvater unsers Stammes. ÄNNCHEN Du zitterst auch vor einer Spinne! In einer so tollen Nacht, wo alle Pfosten krachen, ist's da zu verwundern? Auch führ' ich wohl keinen sonderlichen Hammer, und der alte Nagel war ganz verrostet. Nun frisch, noch einmal das Ende des Liedchens! Sie schneidet den Bindfaden entzwei, kniet tändelnd vor Agathe nieder und überreicht ihr die Schachtel, während sie mit den andern singt. Schöner grüner, schöner grüner Jungfernkranz! Veilchenblaue Seide - AGATHE öffnet und fährt zurück Ach! Alle ausser Ännchen, die noch kniet, fahren gleichfalls erblassend zurück. ÄNNCHEN Nun, was ist denn? Agathe nimmt den Kranz heraus; es ist ein silberner Totenkranz. Selbst erschrocken. Eine Totenkrone! Himmel, das ist - aufspringend und ihre Verlegenheit verbergend das ist nicht zum Aushalten! Da hat die alte halbblinde Botenfrau, oder die Verkäuferin, gewiss die Schachteln vertauscht! Die Brautjungfern sehen einander bedenklich an. Agathe blickt still vor sich nieder und faltet die Hände. Aber was fangen wir nun an? Sie macht schnell die Schachtel zu und verbirgt sie. Weg damit! Einen Kranz müssen wir haben! AGATHE Vielleicht ist dies ein Wink von oben; der fromme Eremit gab mir die weissen Rosen so ernst und bedeutend; windet daraus die Brautkrone! ÄNNCHEN Vor dem Altar und im Sarg mag die Jungfrau weisse Rosen tragen. Sie nimmt die Rosen schnell aus dem Blumentopf und verschlingt sie zu einem Kranz. Ein herrlicher Einfall! Sie verschlingen sich von selbst sie setzt den Kranz Agathe auf und stehen dir allerliebst! - Doch nun lasst uns auch gehen, unsere Begleiter werden sonst ungeduldig - Singt! singt! BRAUTJUNGFERN UND ÄNNCHEN im Abgehen mit gedämpfter Stimme Schöner grüner, schöner grüner Jungfernkranz! Veilchenblaue Seide! Veilchenblaue Seide! Verwandlung Eine romantisch schöne Gegend Auf der einen Seite und in der Hälfte des Hintergrundes die fürstlichen Jagdzelte, worin vornehme Gäste und Hofleute, alle Brüche auf den Hüten, bankettieren. Auf der andern Seite sind Jäger und Treibleute gelagert, welche gleichfalls schmausen; hinter ihnen Hirsche, Eber und anderes Wildbret in Haufen aufgetürmt. SECHSTER AUFTRITT Ottokar. Kuno. Max. Kaspar. Jäger. Treibleute. Zuletzt Agathe, Ännchen, der Eremit, die Brautjungfern und ein Zug von Landleuten. Ottokar im Hauptzelt an der Tafel; am untersten Platz Kuno. Max in Kunos Nähe, doch ausserhalb, auf seine Büchse gestützt. Auf der entgegengesetzten Seite Kaspar hinter einem Baum lauschend. Nr. 15 - Jägerchor CHOR DER JÄGER Was gleicht wohl auf Erden dem Jägervergnügen, Wem sprudelt der Becher des Lebens so reich? Beim Klange der Hörner im Grünen zu liegen, Den Hirsch zu verfolgen durch Dickicht und Teich Ist fürstliche Freude, ist männlich Verlangen, Erstarket die Glieder und würzet das Mahl. Wenn Wälder und Felsen uns hallend umfangen, Tönt freier und freud'ger der volle Pokal! Jo ho! Tralalalala! Diana ist kundig, die Nacht zu erhellen, Wie labend am Tage ihr Dunkel uns kühlt. Den blutigen Wolf und den Eber zu fällen, Der gierig die grünenden Saaten durchwühlt, Ist fürstliche Freude, ist männlich Verlangen, Erstarket die Glieder und würzet das Mahl. Wenn Wälder und Felsen uns hallend umfangen, Tönt freier und freud'ger der volle Pokal! Jo ho! Tralalalala! Anstossen der Gläser und lautes Gejubel. OTTOKAR Genug der Freuden des Mahls, werte Freunde und Jagdgenossen! Und nun noch zu etwas Ernstem. Ich genehmige sehr gern die Wahl, welche Ihr, mein alter wackerer Kuno, getroffen habt. Der von Euch erwählte Eidam gefällt mir. KUNO Ich kann ihm in allem das beste Zeugnis geben; gewiss wird er sich stets beeifern, Eurer Gnade würdig zu sein. OTTOKAR Das hoff' ich. Sagt ihm, dass er sich bereit halte! Kuno geht aus dem Zelt, spricht mit Max und geht dann wieder hinein. KASPAR für sich Wo bleibt nur das Döckchen? Hilf, Samiel! Er klettert auf den Baum und sieht sich um. OTTOKAR Wo ist die Braut? Ich habe so viel zu ihrem Lobe gehört, dass ich auf ihre Bekanntschaft recht neugierig bin. KUNO Nach dem Beispiel Eurer erlauchten Ahnen war't Ihr immer sehr huldreich gegen mich und mein Haus. MAX hält die Kugel in der hohlen Hand und blickt starr auf sie hin; für sich Dich sparte ich auf - Unfehlbare! Glückskugel! Aber du lastest jetzt zentnerschwer in meiner Hand. KUNO Der Zeit nach muss meine Tochter bald hier sein. Doch wollt Ihr mir gnädig Gehör schenken, Herr Fürst, so lasst den Probeschuss vor ihrer Ankunft ablegen. Der gute Bursch hat seit einiger Zeit, wo freilich die Entscheidung seines Glücks immer mehr herannahete, ganz besondern Unstern gehabt. Ich fürchte, die Gegenwart der Braut könne ihn in Verwirrung setzen. OTTOKAR lächelnd Er scheint allerdings für einen Weidmann noch nicht kaltes Blut genug zu besit zen. Solang' ich ihn nur aus der Ferne beobachtete, tat er drei Meisterschüsse. Aber seit dem Augenblick, da ich ihn rufen liess, hat er stets gefehlt. KUNO Das steht nicht zu leugnen, und doch war er früher stets der Geschickteste. OTTOKAR Wer weiss, Alter, ob's uns beiden am Hochzeitstag besser gegangen wäre! Indes, alte Gebräuche muss man ehren! Zudem - lächelnd und laut, dass es Max vernehmen soll habt Ihr ja noch einen ältern Jägerburschen, Kuno! dem, wenigstens den Jahren nach, der Vorzug gebührte. KUNO Dieser - gnädigster Herr - erlaubt mir - MAX für sich Kaspar hat vielleicht noch seine letzte Freikugel. Er könnte wohl gar - er ladet hastig und stösst die Kugel in den Lauf Noch einmal und nimmer wieder! OTTOKAR Nun, es ist bloss, um das Herkommen zu beobachten und meine Gunst zu rechtfertigen. Er tritt aus dem Gezelt. Gäste und Hofleute folgen. Die Jäger erheben sich und treten auf die andere Seite. Wohlauf, junger Schütz! einen Schuss, wie heut früh deine drei ersten, und du bist geborgen! Nachdem er sich umgeschaut. Siehst du dort auf dem Zweig die weisse Taube? Die Aufgabe ist leicht. Schiess! Max legt an. In dem Augenblick, da er losdrücken will, tritt Agathe mit den übrigen zwischen den Bäumen heraus, wo die weisse Taube sitzt. AGATHE schreit Schiess nicht! Ich bin die Taube! Die Taube flattert auf und nach dem Baum, von welchem Kaspar eilig herabklettert. Max folgt mit dem Gewehr; der Schuss fällt. Die Taube fliegt fort. Sowohl Agathe als Kaspar schreien und sinken. Hinter der ersten tritt der Eremit hervor, fasst sie auf und verliert sich dann wieder unter dem Volk. Dies alles ist das Werk eines Augenblicks. Sowie der Schuss fällt, fängt das Finale an. Nr. 16 - Finale Ännchen, Max, Ottokar, Kuno und einige Landleute sind um Agathe im Hintergrund beschäftigt. Der übrige Chor steht in angstvollen Gruppen verteilt, nach Agathe und Kaspar blickend. CHOR DER HOFLEUTE, JÄGER UND LANDLEUTE Schaut! o schaut! Er traf die eigne Braut! EINIGE Der Jäger stürzte vom Baum! CHOR Wir wagen's kaum, Nur hinzuschaun! O furchtbar Schicksal, o Graun! Unsre Herzen beben, zagen! Wär' die Schreckenstat geschehn? Kaum will es das Auge wagen, Wer das Opfer sei, zu sehn. Ottokar und seine nähere Umgebung sind zu Agathe geeilt; geringere Jäger zu Kaspar. Agathe wird in den Vordergrund auf eine Rasenerhöhung gebracht. Alle sind um sie beschäftigt. Max liegt vor ihr auf den Knien. AGATHE erwacht aus schwerer Ohnmacht Wo bin ich? War's Traum nur, dass ich sank? ÄNNCHEN O fasse dich! MAX UND KUNO Sie lebt! MAX, KUNO UND CHOR Den Heil'gen Preis und Dank! Sie hat die Augen offen! EINIGE auf Kaspar zeigend Hier dieser ist getroffen, Der rot vom Blute liegt! KASPAR sich krampfhaft krümmend Ich sah den Klausner bei ihr stehn; Der Himmel siegt! Es ist um mich geschehn! AGATHE sich nach und nach erholend und aufstehend Ich atme noch, der Schreck nur warf mich nieder, Ich atme noch die liebliche Luft, Ich atme noch! KUNO Sie atmet frei! MAX Sie lächelt wieder! AGATHE O Max! MAX Die süsse Stimme ruft! AGATHE O Max, ich lebe noch! MAX Agathe, du lebest noch! ALLE Den Heil gen Preis und Dank! Samiel kommt hinter Kaspar aus der Erde, von den übrigen ungesehen. KASPAR erblickt Samiel Du, Samiel! schon hier? So hieltst du dein Versprechen mir? Nimm deinen Raub! Ich trotze dem Verderben! Er hebt die geballte Faust drohend gen Himmel. Dem Himmel Fluch! - Fluch dir! Er stürzt unter heftigen Zuckungen zusammen. Samiel verschwindet. CHOR von Grausen ergriffen Ha! - Das war sein Gebet im Sterben? KUNO Er war von je ein Bösewicht! Ihn traf des Himmels Strafgericht! CHOR UND KUNO Er war von je ein Bösewicht! Ihn traf des Himmels Strafgericht! Er hat dem Himmel selbst geflucht! Vernahmt ihr's nicht? Er rief den Bösen! OTTOKAR Fort! stürzt das Scheusal in die Wolfsschlucht! Einige Jäger tragen den Leichnam fort. OTTOKAR zu Max Nur du kannst dieses Rätsel lösen, Wohl schwere Untat ist geschehn! Weh dir! wirst du nicht alles treu gestehn! MAX Herr! unwert bin ich Eurer Gnade; Des Toten Trug verlockte mich, Dass aus Verzweiflung ich vom Pfade Der Frömmigkeit und Tugend wich; Vier - Kugeln - die ich heut verschoss - Freikugeln sind's, die ich mit jenem goss. OTTOKAR zornig So eile, mein Gebiet zu meiden, Und kehre nimmer in dies Land! Vom Himmel muss die Hölle scheiden, Nie, nie - empfängst du diese reine Hand! MAX Ich darf nicht wagen, Mich zu beklagen; Denn schwach war ich, obwohl kein Bösewicht, KUNO Er war sonst stets getreu der Pflicht! AGATHE O reisst ihn nicht aus meinen Armen! JÄGER Er ist so brav, voll Kraft und Mut! CHOR O er war immer treu und gut! ÄNNCHEN Gnädiger Herr, o habt Erbarmen! KUNO UND CHOR Gnäd'ger Herr, o habt Erbarmen! ÄNNCHEN O habt Erbarmen! OTTOKAR Nein, nein, nein! Agathe ist für ihn zu rein! zu Max Hinweg, hinweg aus meinem Blick! Dein harrt der Kerker, kehrst du je zurück! Der Eremit tritt auf. Alles weicht ehrerbietig zurück und begrüsst ihn demutsvoll, selbst der Fürst entblösst sein Haupt. EREMIT Wer legt auf ihn so strengen Bann! Ein Fehltritt, ist er solcher Büssung wert? OTTOKAR Bist du es, heil'ger Mann! Den weit und breit die Gegend ehrt? Sei mir gegrüsst, Gesegneter des Herrn! Dir bin auch ich gehorsam gern; Sprich du sein Urteil; deinen Willen Will freudig ich erfüllen. EREMIT Leicht kann des Frommen Herz auch wanken Und überschreiten Recht und Pflicht, Wenn Lieb' und Furcht der Tugend Schranken, Verzweiflung alle Dämme bricht. Ist's recht, auf einer Kugel Lauf Zwei edler Herzen Glück zu setzen? Und unterliegen sie den Netzen, Womit sie Leidenschaft umflicht, Wer höb' den ersten Stein wohl auf? Wer griff' in seinen Busen nicht? Drum finde nie der Probeschuss mehr statt! Ihm - Herr - mit finsterm Blick auf Max der schwer gesündigt hat, Doch sonst stets rein und bieder war, Vergönnt dafür ein Probejahr! Und bleibt er dann, wie ich ihn stets erfand, So werde sein Agathens Hand! OTTOKAR Dein Wort genüget mir, Ein Höh'rer spricht aus dir. ALLE Heil unserm Fürst, er widerstrebet nicht Dem, was der fromme Klausner spricht! OTTOKAR zu Max Bewährst du dich, wie dich der Greis erfand, Dann knüpf' ich selber euer Band! MAX Die Zukunft soll mein Herz bewähren, Stets heilig sei mir Recht und Pflicht! AGATHE zu Ottokar O lest den Dank in diesen Zähren; Das schwache Wort genügt ihm nicht! OTTOKAR UND EREMIT. Der über Sternen ist voll Gnade; Drum ehrt es Fürsten, zu verzeihn! KUNO zu Max und Agathe Weicht nimmer von der Tugend Pfade, Um eures Glückes wert zu sein! ÄNNCHEN zu Agathe O dann, geliebte Freundin, schmücke Ich dich aufs neu zum Traualtar! EREMIT Doch jetzt erhebt noch eure Blicke Zu dem, der Schutz der Unschuld war! Er kniet nieder und erhebt die Hände. Agathe, Kuno, Max, Ännchen und mehrere des Volkes folgen seinem Beispiel. ALLE MIT DEM CHOR Ja, lasst uns zum Himmel die Blicke erheben, Und fest auf die Lenkung des Ewigen baun! - AGATHE, ÄNNCHEN, MAX, KUNO, OTTOKAR UND EREMIT Wer rein ist von Herzen und schuldlos im Leben, Darf kindlich der Milde des Vaters vertraun! ALLE Ja, lasst uns die Blicke erheben, Und fest auf die Lenkung des Ewigen baun, Fest der Milde des Vaters vertraun! Wer rein ist von Herz und schuldlos im Leben, Darf kindlich der Milde des Vaters vertraun! (libretto Johann Friedrich Kind) All rights reserved © Kimiyo Weber,Carl Maria von/Der Freischütz
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2617.html
ACHTER AUFTRITT van Bett. Meisterin Browe VAN BETT Verlasst Euch auf mich, Frau Browe, ich habe ihn; dieser Iwanow will mir nicht aus dem Kopf - er ist mir schon von einigen als ein homo suspectus bezeichnet worden. MEISTERIN BROWE Ein pectus? Um Verzeihung, Herr Bürgermeister - VAN BETT Das will sagen, ein Taugenichts, der sich s einfallen lässt, meine Nichte zu beliebäugeln. MEISTERIN BROWE Davon weiss ich nichts, und es geht mich auch nichts an. VAN BETT Aber mich geht s an, den Bürgermeister! Ich soll einen verdächtigen Menschen aufsuchen, und das kann kein anderer sein, als einer, der mit meiner Nichte liebäugelt. MEISTERIN BROWE Kurz, ich halte den Peter lwanow für einen rechtlichen Burschen. Jetzt muss ich an meine Geschäfte, also, Gott zum Gruss, Herr Bürgermeister. VAN BETT Noch ein Wort, Frau Browe. Ihr gebt heute ein Gastmahl, ein Fest - MEISTERIN BROWE Mein ältester Sohn macht Hochzeit, und da wissen Sie wohl - VAN BETT Gut, habe gar nichts dagegen. Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen, dass bei solchen Lustbarkeiten häufig Händel vorfallen. MEISTERIN BROWE Das wollen wir nicht hoffen. VAN BETT Bei Gott ist kein Ding unmöglich und bei besoffenen Zimmergesellen, noch viel weniger - ich halte es daher für meine Pflicht, alles in Person zu. beaufsichtigen. MEISTERIN BROWE für sich Auf den haben wir gewartet. laut Wenn es Ihnen Spass macht - VAN BETT Keineswegs; bloss ein Opfer, welches ich der öffentlichen Sicherheit bringe. Wann wird gespeist? MEISTERIN BROWE Um zwölf Uhr Herr Bürgermeister. VAN BETT Da finde ich mich ein, denn convivia habent multa scandalia. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Syndham. LORD Finde ich hier vielleicht den Herrn Bürgermeister? MEISTERIN BROWE Hier, dieser Herr. für sich Gott sei Dank, da werde ich den Gierschlund mit guter Manier los. Sie geht VAN BETT ihr nachrufend Ich lasse nicht warten, verlasst Euch darauf. MEISTERIN BROWE Ich bin auch gar nicht bange. Sie geht ab ZEHNTER AUFTRITT van Bett. Lord Syndham LORD Ich habe Sie um eine Gefälligkeit zu bitten, mein Herr. VAN BETT für sich Das ist der Engländer, der sich seit einigen Tagen sehen lässt laut Darf ich um Dero Firma, will sagen, Dero Namen bitten? LORD Später sollen Sie erf ahren, wer ich bin. Erst bedarf ich Ihres Beistandes bei einer Nachforschung von höchster Wichtigkeit. VAN BETT Reden Sie! Nachforschungen - darin bin ich stark! Forte! LORD So hören Sie; Sie müssen mir einen jungen Mann entdecken helfen, der sich als Zimmergeselle hier aufhält. VAN BETT für sich Schon wieder. laut Warten Sie mal, was für ein Landsmann? LORD Einen Russen. VAN BETT Der Peter heisst? LORD Sie wissen also? VAN BETT Ob! Dem laure ich schon lange auf, ich habe sogar vor wenigen Minuten noch Verhaltungsbefehle seinetwegen bekommen. Ich fixierte ihn - zwei Minuten - heraus war s. LORD vergnügt Herr Bürgermeister, Ihr Glück ist in Ihren Händen. VAN BETT In meinen Händen? Ei, wieso? LORD geheimnisvoll Suchen Sie auf eine geschickte Weise von diesem Peter herauszubringen, welches seine Pläne in bezug auf England sind. VAN BETT Auf England? Aha! LORD Doch ohne ihn merken zu lassen, dass er entdeckt ist; vor allem müssen Sie verhüten, dass der französische Gesandte uns zuvorkomme. VAN BETT Der französische Gesandte, mischt sich der auch hinein? Das Volk muss seine Nase doch in alles stecken. LORD Darum vorsichtig, denn auch er sucht unsern Peter und möchte gern - ebenso wie ich - VAN BETT Aha! Intelligo. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde alles leiten. Erst f ange ich an - in bezug auf - versteht sich, ohne ihn merken zu lassen - und dann ergibt sich das übrige von selbst. LORD Gelingt es, so sind 2000 Pfund Ihr Lohn. VAN BETT 2000 Pfund! Euer Herrlichkeit setzen mich in Verlegenheit. LORD Wieso? VAN BETT Hat gar nichts zu sagen; weiter, wenn s gefällig ist. LORD Eilen Sie, die Sache ist dringend und die Zeit kurz. Wo finde ich Sie wieder? VAN BETT In einer Stunde sind wir alle in der grossen Schenke versammelt, unser Mann ist auch dort, und Ehrwürden hätten dann die schönste Gelegenheit - LORD Gut, gut; um jedem Verdachte auszuweichen, werde ich verkleidet dort erscheinen. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand mit ihm spricht. Vorsicht, die Sache ist zu wichtig. Auf Wiedersehen! 2000 Pfund!. Bedenken Sie! Er geht ab VAN BETT Verlassen Sich Euer Eminenz auf mich. ELFTER AUFTRITT van Bett allein. VAN BETT Ich verstehe kein Wort von der ganzen Geschichte. Was Teufel haben sie alle mit dem armen Iwanow vor; es muss eine hohe Standesperson sein oder ein Staatsverbrecher. Übrigens ist es ein wahres Glück, dass die Sache an mich kam, denn wehe dem Staate, wo dergleichen politische Angelegenheiten in ungeschickte Hände fallen. ZWÖLFTER AUFTRITT Iwanow. van Bett. IWANOW Ach Gott! Da laufe ich ihm gerade ins Gesicht. VAN BETT für sich Da ist er; jetzt krieg ich s heraus - aber nur immer fein. freundlich Nun, mein lieber Iwanow. IWANOW erstaunt, für sich Sein lieber Iwanow? VAN BETT für sich Der vertrauliche Ton scheint ihm zu missfallen. laut Nehmen Sie s nicht übel, Herr Iwanow, und seien Sie versichert, dass ich nichts weniger beabsichtige, als das Geheimnis zu erraten, das Sie hier in Saardam zurückhält. IWANOW für sich s ist richtig, er weiss alles. laut Nun, weil es denn nicht anders sein kann, Sie haben von meinem Obersten Nachricht erhalten? VAN BETT Allerdings. für sich Sein Oberst? Der Engländer ist also ein Oberst, das hätte ich heraus. laut Ich weiss, welche Gefahr Sie laufen, wenn der französische Gesandte Sie entdeckt. IWANOW Der russische Gesandte wollen Sie sagen. VAN BETT Der französische! Ich werde doch den französischen Gesandten kennen. Aber fürchten Sie nichts. wichtig Der englische Oberst ist hier, adest! IWANOW für sich Jetzt ist s wieder ein englischer Oberst. VAN BETT Kurz, es sind alle Massregeln getroffen - wir schliessen ab zur Zufriedenheit aller Teile. IWANOW Wie, Herr Bürgermeister, Sie sind also nicht gegen mich? VAN BETT Ich? Oh, Herr Iwanow, wie können Sie mich für so, mit Erlaubnis zu sagen, unpolitechnisch halten? Nr. 6 - Duett IWANOW für sich Darf ich wohl den Worten trauen, Spielt er nicht etwa den Schlauen, Was ihm sonst zwar schwer gelingt? Darf ich es denn wirklich wagen, Alles ihm heraus zu sagen, Ob es mir nicht Schaden bringt? VAN BETT für sich Er scheint mir nicht recht zu trauen, Spielt am Ende gar den Schlauen, Glaubt, dass mir es nicht gelingt. Ganz behutsam werd ich fragen, Dann wird er schon alles sagen, Was uns grossen Nutzen bringt. IWANOW zu van Bett Verzeihen Sie, wenn ich es noch nicht wage, So mit der Sprache recht herauszugehn; Man traut nicht jedem gleich in meiner Lage, Sie werden mich recht gut verstehn. VAN BETT Ei, Freund, das kann ich keinem wohl verdenken, Wenn nämlich er,wo Argwohn spürt, Doch dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken, Da es zu Ihrem Lebensglücke führt. IWANOW ist überrascht und sagt Mein Lebensglück! VAN BETT Das Ganze leitet mein Genie - IWANOW Das freut mich sehr, erfahren Sie - Er stockt. Sie sehen sich eine Weile an, dann singt jeder für sich. VAN BETT beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch ganz dunkel, sehr dunkel ist mir diese Sache, Drum ist es Zeit, hohe Zeit, dass den Anfang ich mache, Denn bis jetzt bin ich immer, noch immer so klug wie vorher. IWANOW beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch sehr dunkel, ganz dunkel ist mir diese Sache, Doch ist s gewagt, ja es ist sehr gewagt, wenn den Anfang ich mache, Und ist es geschehen, dann kann ich zurück nimmer-mehr. VAN BETT der sich besonnen Jetzt hab ich s, jetzt hab ich s, Nun fang ich ihn gleich. wichtig Was ist Ihr Plan in bezug auf Frankreich? IWANOW verwundert Mein Plan? VAN BETT Nun ja, der Plan, ich meine, der Plan. IWANOW für sich Was ficht ihn denn schon wieder an? VAN BETT Mein Gott, Sie kennen doch Frankreich? IWANOW Nein. VAN BETT Nicht? IWANOW Doch soll s ein schönes Ländchen sein. VAN BETT für sich Diese Wendung war sehr fein. laut Aber England kennen Sie ganz genau? IWANOW Das heisst - VAN BETT für sich Aha! IWANOW Wieso? VAN BETT Ich frage, kennen Sie England genau? IWANOW achselzuckend Je nun! VAN BETT für sich Die Antwort war wieder schlau. Da lässt sich für s erste nun weiter nichts tun, s ist gewiss, dass er Aufträge hat. Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. IWANOW für sich Soll ich ihm gestehn, oder soll ich s nicht tun? Teuer ist hier guter Rat. VAN BETT für sich Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. - Wie wär s, wenn, zum Geständnis ihn zu bringen, Ich ihm nun Hoffnung zeigte auf Marien; Er ist ihr sehr geneigt, legt leichter sich zum Ziele. IWANOW für sich Nun sinnt er sicher wieder neue Fragen aus, Die zu beantworten ich nicht imstande bin. VAN BETT laut Sie lieben meine Nichte? IWANOW Was ist das? VAN BETT für sich Er stutzt! laut Sie lieben sie, nicht wahr, hab ich recht? IWANOW für sich Wie kommt in diesem Augenblick er auf Marie? VAN BETT für sich Er stutzt schon wieder. laut Lieben Sie sie nicht? IWANOW für sich Ich weiss nicht, soll ich s ihm gestehn? VAN BETT für sich Er stutzt zum dritten Male! laut Nun, junger Stutzer, hören Sie mich an Gelingt des Obersten gehoffter Plan, So könnte wohl es sich gestalten, Dass Sie Mariens Hand erhalten. IWANOW freudig Was hör ich? VAN BETT für sich Das traf! IWANOW O welch ein Glück, welch süsses Glück! Alles willig zu gestehen, sollen Sie bereit mich sehen. VAN BETT Alles willig zu gestehen, werde ich bereit ihn sehen. IWANOW Ist der Oberst nur zugegen, schenk ich reinen Wein ihm ein. VAN BETT Dazu konnte ihn bewegen meine Schlauheit nur allein. IWANOW Oh, wie konnt ich jemals hoff en, zu erreichen dieses Glück! VAN BETT Herrlich hab ich es getroffen, ha! Es war ein Meisterstück! IWANOW beiseite Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn! Nun darf ich ohne Furcht gestehen, Was mich drückte lange schon. Ja, vor Wonne möcht ich springen, Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn. VAN BETT beiseite So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen Und zu ernten reichen Lohn! Dass ich gleich alles würd erspähen, Ei, das wusst ich lange schon. So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen, Ruhm und Ehre zu erringen Und zu ernten reichen Lohn. Er geht ab DREIZEHNTER AUFTRITT Iwanow allein. IWANOW Meiner Seel, das begreif ich nicht - ich denke, der Mann ist bitterböse auf mich und im Gegenteil, er überhäuft mich nicht nur mit Höflichkeiten, sondern er will sogar mein Glück gründen. Da kommt Marie - alle Wetter - und der windige Franzose hinter ihr her; jetzt kriegt meine Freude gleich wieder eine Ohrfeige. VIERZEHNTER AUFTRITT Iwanow. Marie, ihr folgt Marquis von Chateauneuf. MARQUIS Diesmal, mein holdes Kind, entfliehen Sie mir nicht. MARIE Lassen Sie mich! MARQUIS Sie sind so spröde; gewiss fürchten Sie, dass Ihr Liebhaber - IWANOW tritt dazwischen Da ist der Liebhaber. MARQUIS lacht Ah, freut mich, dass ich die Ehre habe - IWANOW Mich nicht. Ist es bei Ihnen zulande Sitte, dass man sittsamen Mädchen am hellen, lichten Tage nachläuft? MARQUIS Und wenn ich ja sagte? IWANOW Hier wollen wir die Sitte nicht einführen, verstehen Sie mich? MARQUIS Sehr determiniert! - Mein schönes Kind, wie nennt sich der junge Brausekopf? IWANOW Peter Iwanow, Ihnen zu dienen oder nicht zu dienen, besser gesagt. MARIE So fange doch nur nicht etwa Streit an. IWANOW Es ist wahr, ich sollte mich eigentlich bei dem Herrn bedanken. Sie streiten zusammen MARQUIS für sich Peter Iwanow? Es wäre doch lustig, wenn ich durch die Neckerei mit einem Mädchen den Zaren entdeckt hätte, den ich seit zwei Tagen suche. IWANOW zu Marie Ei Sapperment, alles muss doch seine Grenzen haben, auch die Courschneidenlasserei, und meine Meinung musste ich ihm wenigstens sagen. MARQUIS beiseite Es wäre möglich - lass sehen! laut Ihr heisst Peter? IWANOW Ja, zum Henker, ich habe es schon einmal gesagt. MARIE leise Wirst du dem Herrn gleich freundlich antworten, du grober Mensch! IWANOW Du wirst doch nicht verlangen - MARIE Ich tanze heut keinen Schritt mit dir. IWANOW Aber Marie - MARIE böse Adieu, Herr Iwanow! IWANOW mit grimassierter Freundlichkeit zum Marquis Ich heisse Peter Iwanow. für sich Dass dich ein Donnerwetter! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Zar Nr. 7 - Finale ZAR zu Marie und Iwanow Das Fest beginnt, seid ihr bereit und fertig? Schon ertönt lautes Jubelgeschrei; Man ist des Brautpaars nur gewärtig, Dann ziehn sie im Glanze hier vorbei. MARIE Eben recht, dass Ihr kommt, denn nur Ihr seid der Mann, Der den Kopf diesem Herrn da zurechtsetzen kann. ZAR Was gibt es wieder? MARIE Händel zwischen den beiden; Dass man mich hübsch findet, will er nicht leiden, Und ich kann doch, weiss Gott, nichts dafür. IWANOW Deine Hübschigkeit geht den Franzosen nichts an. MARQUIS der den Zaren beobachtet Das ist wahrlich ein anderer Mann. Die edle Bildung, der feurige Blick! IWANOW für sich, auf den Marquis blickend Wart nur, dir brech ich noch das Genick. ZAR für sich Ein Franzose, wie kommt der hierher? MARIE zu Iwanow Du wütest wieder gar zu sehr. IWANOW Oh, dass er doch bei allen Teufeln wärl MARQUIS Das ist fürwahr kein gewöhnlich Gesicht. Lass sehn, vielleicht täusche ich mich nicht. Er tritt zwischen Marie und Iwanow Ich kam nicht, Zwietracht zu erregen Hierher, das glaubt mir sicherlich. Drum frag ich, lieber Freund, weswegen Seid Ihr so bitterböse nur auf mich? Lasst Euren Zorn entschwinden Und reicht versöhnlich mir die Hand; Ist, eine Schöne schön zu finden, Denn ein Verbrechen hierzuland? Ich kann kein reizend Wesen sehn, Muss huld gend nahn; Ist hier vielleicht zuviel geschehn, Erbitt ich gnäd ge Strafe mir. MARIE Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte sehr artig mir Hat er zuviel mich angesehen, Wird gnäd ge Strafe ihm dafür. IWANOW Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte gehörig ihr; Das soll ich alles so ansehen, Und doch verargt den Zorn man mir. ZAR Ich darf in Wahrheit eingestehen, Der Mann aus Frankreich scheinet mir Nicht auf Erobrung auszugehen, Ihn fesseln andre Zwecke hier. zum Marquis Wo sind Sie her, mein Herr, wenn mir erlaubt zu fragen? MARQUIS tritt dem Zaren zur Linken Von Rijswijk, der Gesandtschaft dien ich dort; Wir reisen ab in wenig Tagen. ZAR Warum verlassen Sie den Ort? MARQUIS den Zaren stets fixierend Der Grund ist einfach, es kam uns zu Ohren - Die Nachricht wurde als verbürgt genannt - Der Zar sei rettungslos verloren, Der Russen Niederlage ist nur zu bekannt. ZAR heftig Unmöglich! MARQUIS für sich Es ist der Zar, bei meiner Ehr -. ZAR Wer sagt das? MARQUIS s ist gewiss, der Russen tapfres Heer Soll vom Grosswesir total geschlagen sein. Indem wir reden, ziehen sie in Moskau ein. ZAR sich vergessend Ha, schändlich ist s erlogen! Die Türken weit und breit, Sie zittern vor der Russen Tapferkeit; Die Siege bei Procop verkünden ihre Taten. MARQUIS leise sprechend, zum Zaren Sie sind der Zar, Sie haben sich verraten. ZAR für sich Was tat ich? MARIE und IWANOW die sich zurückgezogen, vortretend Was habt ihr? ZAR Es ist nichts, mein Freund, glaube mir. IWANOW triumphierend zum Zaren Du nimmst dich meiner treulich an, Das ist brav! MARIE spottend zu Iwanow Was hat man dir zuleid getan, Du armer, armer Mann? Musik auf dem Theater Ach die Musik, ei das ist gut. Es geht zum Tanz. IWANOW Mir ist gar nicht tanzerig zumut. Sie gehen nach dem Hintergrund MARQUIS zum Zaren Sire, ich habe Sie erkannt. ZAR Wer sind Sie? MARQUIS Marquis von Chateauneuf, Vom König von Frankreich hierhergesandt. Wollen Sie die Gnad gewähren, Mich huldreich anzuhören? ZAR leise Man kommt. Auf Ihr Inkognito bedacht! Wir treffen uns, für jetzt so viel, Dass mir Ihr Hiersein Freude macht, Es führt vielleicht uns zum gehofften Ziel. SECHZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Meisterin Browe. Braut und Bräutigam nebst Gefolge. Musikanten. CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet Lustig zum Schmause, Gläser klinget! Schmücket mit Kränzedas bräutliche Haus! Glück, Heil und Segen Auf allen Wegen Dem lieblichen Paar! Doch übers Jahr Bringen wir neue Wünsche dar. MEISTERIN BROWE Ist es gefällig, Jungfer Marie, Euch unserm Zuge anzureihn? MARIE Ihr seid zu gütig, die Braut geleiten Wird mir ne grosse Ehre sein. MEISTERIN BROWE Dann lasst uns gehen, dort in der Schenke Ist zum Empfang schon alles bereit. IWANOW Weisst du, Marie, was ich jetzt denke? Ich wollte, wir wär n auch so weit. MARIE Sieh doch nicht so grämlich drein, Versprich mir, recht hübsch fromm zu sein, Und plage dich nicht mit Sorgen. Ist es nicht heute, ist es doch morgen, In kurzem sind wir auch so weit, Dann singt man uns, so wie ihnen heut. Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! MEISTERIN BROWE erblickt Chateauneuf Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht, Mit welchem Peter so eifrig spricht? CHOR Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht? IWANOW Neugierig seid ihr ganz und gar nicht. s ist ein Franzose, der dort steht Und allen Mädchen den Kopf verdreht. DIE MÄDCHEN sich vordrängend Allen Mädchen? MARIE Das ist nicht wahr! IWANOW Ja so, nur einer. DIE MÄDCHEN Ist das wahr, ist das wahr? IWANOW Jetzt ist mir s klar. MEISTERIN BROWE Scheint ein Bekannter von Peter zu sein, Dann ist es schicklich, man ladet ihn ein. Sie will sich dem Zaren nähern, welcher bis dahin mit dem Marquis eifrig gesprochen hat. IWANOW Das fehlte noch! ZAR mit steigendem Feuer Denen ich Lieb um Lieb geweiht, Glanz und Wohlstand gegeben, Mir trachten die Falschen nach dem Leben! Doch die Verräter sollen es büssen! Sterben seh ich sie bald zu meinen Füssen! ALLE werden aufmerksam MARQUIS bemerkt es und flüstert dem Zaren zu Vorsicht, Sire, man merkt auf uns. ZAR fasst sich schnell und wendet sich mit erkünstelter Heiterkeit zu den übrigen Lustig zum Tanze, jubelt, springet. für sich Mein heisses Blut verrät mich. MARQUIS einfallend Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! ZAR zum Marquis Hier lauscht man jedem unsrer Worte, Ich harre Ihrer am genannten Orte. Dort, von der Gäste Schwarm umrauscht, So leicht kein Späher uns belauscht. heiter zum Chor Die Zeit verrinnt, das Fest beginntl CHOR Die Zeit verrinnt, das Fest beginnt! Der Tag sei nur der Lust geweiht, Auf, auf zur Freud und Fröhlichkeit! MARIE All diese bangen Zweifel, wann werden sie wohl enden? Schenkst du mir nicht Vertrauen, so wirst du nie mein Mann. Ich glaube, wenn wir beide schon vorm Altare ständen, So fingst du, mich zu quälen, von neuem wieder an. Denn deinem Wort ist nicht zu glauben, Und bin ich auch dein Weibchen, so hegst du dennoch Zweifel, Denn seh ich mich nur um, so wandelt Eifersucht dich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Ach, wie gerne möchte ich dir vertraun, Leider kann ich nie auf deine Schwüre baun. IWANOW All diese bangen Zweifel, sie werden dann erst enden, Wenn ich als teure Gattin ans Herz dich schliessen kann. Oh, dass wir doch nur beide schon vorm Altare ständen. Wie ruhig und zufrieden, wie glücklich wär ich dann. ja, auf mein Wort, du darfst mir traun, ja, auf mein Wort, du darfst mir glauben! Bist du nur erst mein Weibchen, dann schwinden alle Zweifel Und nimmer wandelt mehr ein Zug von Eifersucht mich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! ja, du kannst auf meine Schwüre baun. Ich schwör es, du darfst mir kühn vertraun. ZAR und MARQUIS Mög der Himmel gnädig wenden, Was Verräterlist ersann, Sonst muss/wird blutig ich/er vollenden, Und bestrafen diesen Plan. Wo Undank wohnt, nicht Frieden thront. Mein/Sein Volk beglücken ist mein/war sein eifriges Bestreben, Undank ist dafür mein/sein Lohn. MEISTERIN BROWE und CHOR Freude streut mit vollen Händen Heute Gaben jedermann, Wollet drum den Wortkram enden, Dass das Fest beginnen kann. Ja, dieser Tag sei nur geweiht Der Fröhlichkeit, der Heiterkeit; Drum weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Alles wendet sich zum Gehen ACHTER AUFTRITT van Bett. Meisterin Browe VAN BETT Verlasst Euch auf mich, Frau Browe, ich habe ihn; dieser Iwanow will mir nicht aus dem Kopf - er ist mir schon von einigen als ein homo suspectus bezeichnet worden. MEISTERIN BROWE Ein pectus? Um Verzeihung, Herr Bürgermeister - VAN BETT Das will sagen, ein Taugenichts, der sich s einfallen lässt, meine Nichte zu beliebäugeln. MEISTERIN BROWE Davon weiss ich nichts, und es geht mich auch nichts an. VAN BETT Aber mich geht s an, den Bürgermeister! Ich soll einen verdächtigen Menschen aufsuchen, und das kann kein anderer sein, als einer, der mit meiner Nichte liebäugelt. MEISTERIN BROWE Kurz, ich halte den Peter lwanow für einen rechtlichen Burschen. Jetzt muss ich an meine Geschäfte, also, Gott zum Gruss, Herr Bürgermeister. VAN BETT Noch ein Wort, Frau Browe. Ihr gebt heute ein Gastmahl, ein Fest - MEISTERIN BROWE Mein ältester Sohn macht Hochzeit, und da wissen Sie wohl - VAN BETT Gut, habe gar nichts dagegen. Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen, dass bei solchen Lustbarkeiten häufig Händel vorfallen. MEISTERIN BROWE Das wollen wir nicht hoffen. VAN BETT Bei Gott ist kein Ding unmöglich und bei besoffenen Zimmergesellen, noch viel weniger - ich halte es daher für meine Pflicht, alles in Person zu. beaufsichtigen. MEISTERIN BROWE für sich Auf den haben wir gewartet. laut Wenn es Ihnen Spass macht - VAN BETT Keineswegs; bloss ein Opfer, welches ich der öffentlichen Sicherheit bringe. Wann wird gespeist? MEISTERIN BROWE Um zwölf Uhr Herr Bürgermeister. VAN BETT Da finde ich mich ein, denn convivia habent multa scandalia. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Syndham. LORD Finde ich hier vielleicht den Herrn Bürgermeister? MEISTERIN BROWE Hier, dieser Herr. für sich Gott sei Dank, da werde ich den Gierschlund mit guter Manier los. Sie geht VAN BETT ihr nachrufend Ich lasse nicht warten, verlasst Euch darauf. MEISTERIN BROWE Ich bin auch gar nicht bange. Sie geht ab ZEHNTER AUFTRITT van Bett. Lord Syndham LORD Ich habe Sie um eine Gefälligkeit zu bitten, mein Herr. VAN BETT für sich Das ist der Engländer, der sich seit einigen Tagen sehen lässt laut Darf ich um Dero Firma, will sagen, Dero Namen bitten? LORD Später sollen Sie erf ahren, wer ich bin. Erst bedarf ich Ihres Beistandes bei einer Nachforschung von höchster Wichtigkeit. VAN BETT Reden Sie! Nachforschungen - darin bin ich stark! Forte! LORD So hören Sie; Sie müssen mir einen jungen Mann entdecken helfen, der sich als Zimmergeselle hier aufhält. VAN BETT für sich Schon wieder. laut Warten Sie mal, was für ein Landsmann? LORD Einen Russen. VAN BETT Der Peter heisst? LORD Sie wissen also? VAN BETT Ob! Dem laure ich schon lange auf, ich habe sogar vor wenigen Minuten noch Verhaltungsbefehle seinetwegen bekommen. Ich fixierte ihn - zwei Minuten - heraus war s. LORD vergnügt Herr Bürgermeister, Ihr Glück ist in Ihren Händen. VAN BETT In meinen Händen? Ei, wieso? LORD geheimnisvoll Suchen Sie auf eine geschickte Weise von diesem Peter herauszubringen, welches seine Pläne in bezug auf England sind. VAN BETT Auf England? Aha! LORD Doch ohne ihn merken zu lassen, dass er entdeckt ist; vor allem müssen Sie verhüten, dass der französische Gesandte uns zuvorkomme. VAN BETT Der französische Gesandte, mischt sich der auch hinein? Das Volk muss seine Nase doch in alles stecken. LORD Darum vorsichtig, denn auch er sucht unsern Peter und möchte gern - ebenso wie ich - VAN BETT Aha! Intelligo. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde alles leiten. Erst f ange ich an - in bezug auf - versteht sich, ohne ihn merken zu lassen - und dann ergibt sich das übrige von selbst. LORD Gelingt es, so sind 2000 Pfund Ihr Lohn. VAN BETT 2000 Pfund! Euer Herrlichkeit setzen mich in Verlegenheit. LORD Wieso? VAN BETT Hat gar nichts zu sagen; weiter, wenn s gefällig ist. LORD Eilen Sie, die Sache ist dringend und die Zeit kurz. Wo finde ich Sie wieder? VAN BETT In einer Stunde sind wir alle in der grossen Schenke versammelt, unser Mann ist auch dort, und Ehrwürden hätten dann die schönste Gelegenheit - LORD Gut, gut; um jedem Verdachte auszuweichen, werde ich verkleidet dort erscheinen. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand mit ihm spricht. Vorsicht, die Sache ist zu wichtig. Auf Wiedersehen! 2000 Pfund!. Bedenken Sie! Er geht ab VAN BETT Verlassen Sich Euer Eminenz auf mich. ELFTER AUFTRITT van Bett allein. VAN BETT Ich verstehe kein Wort von der ganzen Geschichte. Was Teufel haben sie alle mit dem armen Iwanow vor; es muss eine hohe Standesperson sein oder ein Staatsverbrecher. Übrigens ist es ein wahres Glück, dass die Sache an mich kam, denn wehe dem Staate, wo dergleichen politische Angelegenheiten in ungeschickte Hände fallen. ZWÖLFTER AUFTRITT Iwanow. van Bett. IWANOW Ach Gott! Da laufe ich ihm gerade ins Gesicht. VAN BETT für sich Da ist er; jetzt krieg ich s heraus - aber nur immer fein. freundlich Nun, mein lieber Iwanow. IWANOW erstaunt, für sich Sein lieber Iwanow? VAN BETT für sich Der vertrauliche Ton scheint ihm zu missfallen. laut Nehmen Sie s nicht übel, Herr Iwanow, und seien Sie versichert, dass ich nichts weniger beabsichtige, als das Geheimnis zu erraten, das Sie hier in Saardam zurückhält. IWANOW für sich s ist richtig, er weiss alles. laut Nun, weil es denn nicht anders sein kann, Sie haben von meinem Obersten Nachricht erhalten? VAN BETT Allerdings. für sich Sein Oberst? Der Engländer ist also ein Oberst, das hätte ich heraus. laut Ich weiss, welche Gefahr Sie laufen, wenn der französische Gesandte Sie entdeckt. IWANOW Der russische Gesandte wollen Sie sagen. VAN BETT Der französische! Ich werde doch den französischen Gesandten kennen. Aber fürchten Sie nichts. wichtig Der englische Oberst ist hier, adest! IWANOW für sich Jetzt ist s wieder ein englischer Oberst. VAN BETT Kurz, es sind alle Massregeln getroffen - wir schliessen ab zur Zufriedenheit aller Teile. IWANOW Wie, Herr Bürgermeister, Sie sind also nicht gegen mich? VAN BETT Ich? Oh, Herr Iwanow, wie können Sie mich für so, mit Erlaubnis zu sagen, unpolitechnisch halten? Nr. 6 - Duett IWANOW für sich Darf ich wohl den Worten trauen, Spielt er nicht etwa den Schlauen, Was ihm sonst zwar schwer gelingt? Darf ich es denn wirklich wagen, Alles ihm heraus zu sagen, Ob es mir nicht Schaden bringt? VAN BETT für sich Er scheint mir nicht recht zu trauen, Spielt am Ende gar den Schlauen, Glaubt, dass mir es nicht gelingt. Ganz behutsam werd ich fragen, Dann wird er schon alles sagen, Was uns grossen Nutzen bringt. IWANOW zu van Bett Verzeihen Sie, wenn ich es noch nicht wage, So mit der Sprache recht herauszugehn; Man traut nicht jedem gleich in meiner Lage, Sie werden mich recht gut verstehn. VAN BETT Ei, Freund, das kann ich keinem wohl verdenken, Wenn nämlich er,wo Argwohn spürt, Doch dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken, Da es zu Ihrem Lebensglücke führt. IWANOW ist überrascht und sagt Mein Lebensglück! VAN BETT Das Ganze leitet mein Genie - IWANOW Das freut mich sehr, erfahren Sie - Er stockt. Sie sehen sich eine Weile an, dann singt jeder für sich. VAN BETT beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch ganz dunkel, sehr dunkel ist mir diese Sache, Drum ist es Zeit, hohe Zeit, dass den Anfang ich mache, Denn bis jetzt bin ich immer, noch immer so klug wie vorher. IWANOW beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch sehr dunkel, ganz dunkel ist mir diese Sache, Doch ist s gewagt, ja es ist sehr gewagt, wenn den Anfang ich mache, Und ist es geschehen, dann kann ich zurück nimmer-mehr. VAN BETT der sich besonnen Jetzt hab ich s, jetzt hab ich s, Nun fang ich ihn gleich. wichtig Was ist Ihr Plan in bezug auf Frankreich? IWANOW verwundert Mein Plan? VAN BETT Nun ja, der Plan, ich meine, der Plan. IWANOW für sich Was ficht ihn denn schon wieder an? VAN BETT Mein Gott, Sie kennen doch Frankreich? IWANOW Nein. VAN BETT Nicht? IWANOW Doch soll s ein schönes Ländchen sein. VAN BETT für sich Diese Wendung war sehr fein. laut Aber England kennen Sie ganz genau? IWANOW Das heisst - VAN BETT für sich Aha! IWANOW Wieso? VAN BETT Ich frage, kennen Sie England genau? IWANOW achselzuckend Je nun! VAN BETT für sich Die Antwort war wieder schlau. Da lässt sich für s erste nun weiter nichts tun, s ist gewiss, dass er Aufträge hat. Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. IWANOW für sich Soll ich ihm gestehn, oder soll ich s nicht tun? Teuer ist hier guter Rat. VAN BETT für sich Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. - Wie wär s, wenn, zum Geständnis ihn zu bringen, Ich ihm nun Hoffnung zeigte auf Marien; Er ist ihr sehr geneigt, legt leichter sich zum Ziele. IWANOW für sich Nun sinnt er sicher wieder neue Fragen aus, Die zu beantworten ich nicht imstande bin. VAN BETT laut Sie lieben meine Nichte? IWANOW Was ist das? VAN BETT für sich Er stutzt! laut Sie lieben sie, nicht wahr, hab ich recht? IWANOW für sich Wie kommt in diesem Augenblick er auf Marie? VAN BETT für sich Er stutzt schon wieder. laut Lieben Sie sie nicht? IWANOW für sich Ich weiss nicht, soll ich s ihm gestehn? VAN BETT für sich Er stutzt zum dritten Male! laut Nun, junger Stutzer, hören Sie mich an Gelingt des Obersten gehoffter Plan, So könnte wohl es sich gestalten, Dass Sie Mariens Hand erhalten. IWANOW freudig Was hör ich? VAN BETT für sich Das traf! IWANOW O welch ein Glück, welch süsses Glück! Alles willig zu gestehen, sollen Sie bereit mich sehen. VAN BETT Alles willig zu gestehen, werde ich bereit ihn sehen. IWANOW Ist der Oberst nur zugegen, schenk ich reinen Wein ihm ein. VAN BETT Dazu konnte ihn bewegen meine Schlauheit nur allein. IWANOW Oh, wie konnt ich jemals hoff en, zu erreichen dieses Glück! VAN BETT Herrlich hab ich es getroffen, ha! Es war ein Meisterstück! IWANOW beiseite Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn! Nun darf ich ohne Furcht gestehen, Was mich drückte lange schon. Ja, vor Wonne möcht ich springen, Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn. VAN BETT beiseite So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen Und zu ernten reichen Lohn! Dass ich gleich alles würd erspähen, Ei, das wusst ich lange schon. So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen, Ruhm und Ehre zu erringen Und zu ernten reichen Lohn. Er geht ab DREIZEHNTER AUFTRITT Iwanow allein. IWANOW Meiner Seel, das begreif ich nicht - ich denke, der Mann ist bitterböse auf mich und im Gegenteil, er überhäuft mich nicht nur mit Höflichkeiten, sondern er will sogar mein Glück gründen. Da kommt Marie - alle Wetter - und der windige Franzose hinter ihr her; jetzt kriegt meine Freude gleich wieder eine Ohrfeige. VIERZEHNTER AUFTRITT Iwanow. Marie, ihr folgt Marquis von Chateauneuf. MARQUIS Diesmal, mein holdes Kind, entfliehen Sie mir nicht. MARIE Lassen Sie mich! MARQUIS Sie sind so spröde; gewiss fürchten Sie, dass Ihr Liebhaber - IWANOW tritt dazwischen Da ist der Liebhaber. MARQUIS lacht Ah, freut mich, dass ich die Ehre habe - IWANOW Mich nicht. Ist es bei Ihnen zulande Sitte, dass man sittsamen Mädchen am hellen, lichten Tage nachläuft? MARQUIS Und wenn ich ja sagte? IWANOW Hier wollen wir die Sitte nicht einführen, verstehen Sie mich? MARQUIS Sehr determiniert! - Mein schönes Kind, wie nennt sich der junge Brausekopf? IWANOW Peter Iwanow, Ihnen zu dienen oder nicht zu dienen, besser gesagt. MARIE So fange doch nur nicht etwa Streit an. IWANOW Es ist wahr, ich sollte mich eigentlich bei dem Herrn bedanken. Sie streiten zusammen MARQUIS für sich Peter Iwanow? Es wäre doch lustig, wenn ich durch die Neckerei mit einem Mädchen den Zaren entdeckt hätte, den ich seit zwei Tagen suche. IWANOW zu Marie Ei Sapperment, alles muss doch seine Grenzen haben, auch die Courschneidenlasserei, und meine Meinung musste ich ihm wenigstens sagen. MARQUIS beiseite Es wäre möglich - lass sehen! laut Ihr heisst Peter? IWANOW Ja, zum Henker, ich habe es schon einmal gesagt. MARIE leise Wirst du dem Herrn gleich freundlich antworten, du grober Mensch! IWANOW Du wirst doch nicht verlangen - MARIE Ich tanze heut keinen Schritt mit dir. IWANOW Aber Marie - MARIE böse Adieu, Herr Iwanow! IWANOW mit grimassierter Freundlichkeit zum Marquis Ich heisse Peter Iwanow. für sich Dass dich ein Donnerwetter! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Zar Nr. 7 - Finale ZAR zu Marie und Iwanow Das Fest beginnt, seid ihr bereit und fertig? Schon ertönt lautes Jubelgeschrei; Man ist des Brautpaars nur gewärtig, Dann ziehn sie im Glanze hier vorbei. MARIE Eben recht, dass Ihr kommt, denn nur Ihr seid der Mann, Der den Kopf diesem Herrn da zurechtsetzen kann. ZAR Was gibt es wieder? MARIE Händel zwischen den beiden; Dass man mich hübsch findet, will er nicht leiden, Und ich kann doch, weiss Gott, nichts dafür. IWANOW Deine Hübschigkeit geht den Franzosen nichts an. MARQUIS der den Zaren beobachtet Das ist wahrlich ein anderer Mann. Die edle Bildung, der feurige Blick! IWANOW für sich, auf den Marquis blickend Wart nur, dir brech ich noch das Genick. ZAR für sich Ein Franzose, wie kommt der hierher? MARIE zu Iwanow Du wütest wieder gar zu sehr. IWANOW Oh, dass er doch bei allen Teufeln wärl MARQUIS Das ist fürwahr kein gewöhnlich Gesicht. Lass sehn, vielleicht täusche ich mich nicht. Er tritt zwischen Marie und Iwanow Ich kam nicht, Zwietracht zu erregen Hierher, das glaubt mir sicherlich. Drum frag ich, lieber Freund, weswegen Seid Ihr so bitterböse nur auf mich? Lasst Euren Zorn entschwinden Und reicht versöhnlich mir die Hand; Ist, eine Schöne schön zu finden, Denn ein Verbrechen hierzuland? Ich kann kein reizend Wesen sehn, Muss huld gend nahn; Ist hier vielleicht zuviel geschehn, Erbitt ich gnäd ge Strafe mir. MARIE Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte sehr artig mir Hat er zuviel mich angesehen, Wird gnäd ge Strafe ihm dafür. IWANOW Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte gehörig ihr; Das soll ich alles so ansehen, Und doch verargt den Zorn man mir. ZAR Ich darf in Wahrheit eingestehen, Der Mann aus Frankreich scheinet mir Nicht auf Erobrung auszugehen, Ihn fesseln andre Zwecke hier. zum Marquis Wo sind Sie her, mein Herr, wenn mir erlaubt zu fragen? MARQUIS tritt dem Zaren zur Linken Von Rijswijk, der Gesandtschaft dien ich dort; Wir reisen ab in wenig Tagen. ZAR Warum verlassen Sie den Ort? MARQUIS den Zaren stets fixierend Der Grund ist einfach, es kam uns zu Ohren - Die Nachricht wurde als verbürgt genannt - Der Zar sei rettungslos verloren, Der Russen Niederlage ist nur zu bekannt. ZAR heftig Unmöglich! MARQUIS für sich Es ist der Zar, bei meiner Ehr -. ZAR Wer sagt das? MARQUIS s ist gewiss, der Russen tapfres Heer Soll vom Grosswesir total geschlagen sein. Indem wir reden, ziehen sie in Moskau ein. ZAR sich vergessend Ha, schändlich ist s erlogen! Die Türken weit und breit, Sie zittern vor der Russen Tapferkeit; Die Siege bei Procop verkünden ihre Taten. MARQUIS leise sprechend, zum Zaren Sie sind der Zar, Sie haben sich verraten. ZAR für sich Was tat ich? MARIE und IWANOW die sich zurückgezogen, vortretend Was habt ihr? ZAR Es ist nichts, mein Freund, glaube mir. IWANOW triumphierend zum Zaren Du nimmst dich meiner treulich an, Das ist brav! MARIE spottend zu Iwanow Was hat man dir zuleid getan, Du armer, armer Mann? Musik auf dem Theater Ach die Musik, ei das ist gut. Es geht zum Tanz. IWANOW Mir ist gar nicht tanzerig zumut. Sie gehen nach dem Hintergrund MARQUIS zum Zaren Sire, ich habe Sie erkannt. ZAR Wer sind Sie? MARQUIS Marquis von Chateauneuf, Vom König von Frankreich hierhergesandt. Wollen Sie die Gnad gewähren, Mich huldreich anzuhören? ZAR leise Man kommt. Auf Ihr Inkognito bedacht! Wir treffen uns, für jetzt so viel, Dass mir Ihr Hiersein Freude macht, Es führt vielleicht uns zum gehofften Ziel. SECHZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Meisterin Browe. Braut und Bräutigam nebst Gefolge. Musikanten. CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet Lustig zum Schmause, Gläser klinget! Schmücket mit Kränzedas bräutliche Haus! Glück, Heil und Segen Auf allen Wegen Dem lieblichen Paar! Doch übers Jahr Bringen wir neue Wünsche dar. MEISTERIN BROWE Ist es gefällig, Jungfer Marie, Euch unserm Zuge anzureihn? MARIE Ihr seid zu gütig, die Braut geleiten Wird mir ne grosse Ehre sein. MEISTERIN BROWE Dann lasst uns gehen, dort in der Schenke Ist zum Empfang schon alles bereit. IWANOW Weisst du, Marie, was ich jetzt denke? Ich wollte, wir wär n auch so weit. MARIE Sieh doch nicht so grämlich drein, Versprich mir, recht hübsch fromm zu sein, Und plage dich nicht mit Sorgen. Ist es nicht heute, ist es doch morgen, In kurzem sind wir auch so weit, Dann singt man uns, so wie ihnen heut. Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! MEISTERIN BROWE erblickt Chateauneuf Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht, Mit welchem Peter so eifrig spricht? CHOR Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht? IWANOW Neugierig seid ihr ganz und gar nicht. s ist ein Franzose, der dort steht Und allen Mädchen den Kopf verdreht. DIE MÄDCHEN sich vordrängend Allen Mädchen? MARIE Das ist nicht wahr! IWANOW Ja so, nur einer. DIE MÄDCHEN Ist das wahr, ist das wahr? IWANOW Jetzt ist mir s klar. MEISTERIN BROWE Scheint ein Bekannter von Peter zu sein, Dann ist es schicklich, man ladet ihn ein. Sie will sich dem Zaren nähern, welcher bis dahin mit dem Marquis eifrig gesprochen hat. IWANOW Das fehlte noch! ZAR mit steigendem Feuer Denen ich Lieb um Lieb geweiht, Glanz und Wohlstand gegeben, Mir trachten die Falschen nach dem Leben! Doch die Verräter sollen es büssen! Sterben seh ich sie bald zu meinen Füssen! ALLE werden aufmerksam MARQUIS bemerkt es und flüstert dem Zaren zu Vorsicht, Sire, man merkt auf uns. ZAR fasst sich schnell und wendet sich mit erkünstelter Heiterkeit zu den übrigen Lustig zum Tanze, jubelt, springet. für sich Mein heisses Blut verrät mich. MARQUIS einfallend Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! ZAR zum Marquis Hier lauscht man jedem unsrer Worte, Ich harre Ihrer am genannten Orte. Dort, von der Gäste Schwarm umrauscht, So leicht kein Späher uns belauscht. heiter zum Chor Die Zeit verrinnt, das Fest beginntl CHOR Die Zeit verrinnt, das Fest beginnt! Der Tag sei nur der Lust geweiht, Auf, auf zur Freud und Fröhlichkeit! MARIE All diese bangen Zweifel, wann werden sie wohl enden? Schenkst du mir nicht Vertrauen, so wirst du nie mein Mann. Ich glaube, wenn wir beide schon vorm Altare ständen, So fingst du, mich zu quälen, von neuem wieder an. Denn deinem Wort ist nicht zu glauben, Und bin ich auch dein Weibchen, so hegst du dennoch Zweifel, Denn seh ich mich nur um, so wandelt Eifersucht dich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Ach, wie gerne möchte ich dir vertraun, Leider kann ich nie auf deine Schwüre baun. IWANOW All diese bangen Zweifel, sie werden dann erst enden, Wenn ich als teure Gattin ans Herz dich schliessen kann. Oh, dass wir doch nur beide schon vorm Altare ständen. Wie ruhig und zufrieden, wie glücklich wär ich dann. ja, auf mein Wort, du darfst mir traun, ja, auf mein Wort, du darfst mir glauben! Bist du nur erst mein Weibchen, dann schwinden alle Zweifel Und nimmer wandelt mehr ein Zug von Eifersucht mich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! ja, du kannst auf meine Schwüre baun. Ich schwör es, du darfst mir kühn vertraun. ZAR und MARQUIS Mög der Himmel gnädig wenden, Was Verräterlist ersann, Sonst muss/wird blutig ich/er vollenden, Und bestrafen diesen Plan. Wo Undank wohnt, nicht Frieden thront. Mein/Sein Volk beglücken ist mein/war sein eifriges Bestreben, Undank ist dafür mein/sein Lohn. MEISTERIN BROWE und CHOR Freude streut mit vollen Händen Heute Gaben jedermann, Wollet drum den Wortkram enden, Dass das Fest beginnen kann. Ja, dieser Tag sei nur geweiht Der Fröhlichkeit, der Heiterkeit; Drum weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Alles wendet sich zum Gehen Lortzing,Albert/Zar und Zimmermann/II
https://w.atwiki.jp/neteng/pages/21.html
html title dinamic filter /title body body bgcolor="rosybrown" /etc/sysconfig/iptables-config br IPTABLES_MODULES="ip_conntrack_ftp" br pre NEWがないと一切の通信がダメ。ポートが開かない。NEWだけは特別なのだ アプリI/OSADAPROTSPDPCONN.STAT FTPOUT自分FTP鯖TCPー21NEW(一番最初のステータスですよ)、ESTABLISHED コマンドチャンネル? FTPINFTP鯖自分TCP21ーESTABLISHED(全部ACKがついてますから?) コマンドチャンネル? ポート番号21ってFTPの制御用のポートだよね 何番のポートと何番のポートで通信しますよでRELATED(関係のある)通信になる ↓データチャンネル FTPOUT自分FTP鯖TCPーーRELATED、ESTABLISHED FTPINFTP鯖自分TCPーーESTABLISHED font size=5 color=darkblue b iptables追加ftpパッシブモードクライアントルール /b /font #dinamicfilter ftp comand-ch -A OUTPUT -p tcp --dport 21 -m state --state NEW,ESTABLISHED -j ACCEPT -A INPUT -p tcp --sport 21 -m state --state ESTABLISHED -j ACCEPT #dinamicfilter ftp date-ch -A OUTPUT -p tcp -m state --state RELATED,ESTABLISHED -m helper --helper ftp -j ACCEPT -A INPUT -p tcp -m state --state ESTABLISHED -m helper --helper ftp -j ACCEPT -m state 接続状態の指定 接続状態にはNEW、INVALID、ESTABLISHED、RELATEDが指定できる -m helper unknown -A 指定したチェインにルールを追加する -F -Aとは逆でチェインの内容を削除する font size=5 color=darkblue b 検証 /b /font [root@neteng18 ~]# [root@neteng18 ~]# ftp 192.168.128.1 Connected to 192.168.128.1. 220 (vsFTPd 2.0.5) 530 Please login with USER and PASS. 530 Please login with USER and PASS. KERBEROS_V4 rejected as an authentication type Name (192.168.128.1 root) neteng18 331 Please specify the password. Password 230 Login successful. Remote system type is UNIX. Using binary mode to transfer files. ftp ascii 200 Switching to ASCII mode. ftp get welcome local welcome remote welcome 227 Entering Passive Mode (192,168,128,1,115,140) 150 Opening BINARY mode data connection for welcome (24 bytes). WARNING! 2 bare linefeeds received in ASCII mode File may not have transferred correctly. 226 File send OK. 24 bytes received in 0.00013 seconds (1.9e+02 Kbytes/s) ftp quit 221 Goodbye. [root@neteng18 ~]# cat /proc/net/ip_conntrack tcp 6 112 TIME_WAIT src=192.168.128.212 dst=192.168.128.1 sport=45107 dport=29580 packets=4 bytes=216 src=192.168.128.1 dst=192.168.128.212 sport=29580 dport=45107 packets=4 bytes=240 [ASSURED] mark=0 secmark=0 use=1 tcp 6 117 TIME_WAIT src=192.168.128.212 dst=192.168.128.1 sport=54614 dport=21 packets=21 bytes=1201 src=192.168.128.1 dst=192.168.128.212 sport=21 dport=54614 packets=15 bytes=1139 [ASSURED] mark=0 secmark=0 use=2 [root@neteng18 ~]# cat welcome Welcome to ftp server! b font size=4 color=darkblue ノーマルモード /font /b FTP上でpassiveと打つとON/OFFを切り替えることができる パッシブモードの設定だとコマンドをやっても通信ができないのですよう ー私案ー 合意はもうできている上で 要はノーマルということはFTP鯖からの20番ポートからのTCPデータを受信できればよいだから アプリI/OSADAProtSPDPState FTPINFTP鯖自分TCP20ーRELATED,ESTABLISHED FTPOUT自分FTP鯖TCPー20ESTABLISHED FTPクライアントの設定ノーマルデータCHを送受信するにはこれだけで良い #dinamicfilter ftp date-ch -A INPUT -p tcp --sport 20 -m state --state RELATED,ESTABLISHED -m helper --helper ftp -j ACCEPT -A OUTPUT -p tcp --dport 20 -m state --state ESTABLISHED -m helper --helper ftp -j ACCEPT font size=5 color=darkblue b 検証 /b /font [root@neteng18 ~]# ftp 192.168.128.1 Connected to 192.168.128.1. 220 (vsFTPd 2.0.5) 530 Please login with USER and PASS. 530 Please login with USER and PASS. KERBEROS_V4 rejected as an authentication type Name (192.168.128.1 root) neteng18 331 Please specify the password. Password 530 Login incorrect. Login failed. ftp quit 221 Goodbye. [root@neteng18 ~]# ftp 192.168.128.1 Connected to 192.168.128.1. 220 (vsFTPd 2.0.5) 530 Please login with USER and PASS. 530 Please login with USER and PASS. KERBEROS_V4 rejected as an authentication type Name (192.168.128.1 root) neteng18 331 Please specify the password. Password 230 Login successful. Remote system type is UNIX. Using binary mode to transfer files. ftp passive Passive mode off. ftp ls 200 PORT command successful. Consider using PASV. 150 Here comes the directory listing. -rw-r--r-- 1 518 500 24 Feb 25 02 34 welcome 226 Directory send OK. ftp get welcome local welcome remote welcome 200 PORT command successful. Consider using PASV. 150 Opening BINARY mode data connection for welcome (24 bytes). 226 File send OK. 24 bytes received in 8.6e-05 seconds (2.7e+02 Kbytes/s) ftp quit 221 Goodbye. [root@neteng18 ~]# cat /proc/net/ip_conntrack tcp 6 96 TIME_WAIT src=192.168.128.1 dst=192.168.128.212 sport=20 dport=35862 packets=5 bytes=333 src=192.168.128.212 dst=192.168.128.1 sport=35862 dport=20 packets=3 bytes=164 [ASSURED] mark=0 secmark=0 use=1 tcp 6 79 TIME_WAIT src=192.168.128.212 dst=192.168.128.1 sport=35714 dport=21 packets=16 bytes=911 src=192.168.128.1 dst=192.168.128.212 sport=21 dport=35714 packets=13 bytes=888 [ASSURED] mark=0 secmark=0 use=1 tcp 6 112 TIME_WAIT src=192.168.128.212 dst=192.168.128.1 sport=35715 dport=21 packets=23 bytes=1364 src=192.168.128.1 dst=192.168.128.212 sport=21 dport=35715 packets=18 bytes=1410 [ASSURED] mark=0 secmark=0 use=3 tcp 6 107 TIME_WAIT src=192.168.128.1 dst=192.168.128.212 sport=20 dport=60047 packets=5 bytes=292 src=192.168.128.212 dst=192.168.128.1 sport=60047 dport=20 packets=3 bytes=164 [ASSURED] mark=0 secmark=0 use=1 [root@neteng18 ~]# a href="index.html" 戻る /a /body /html
https://w.atwiki.jp/touhoukashi/pages/1030.html
【登録タグ CALEN P SOUND HOLIC 妖 -AYAKASHI- 幽雅に咲かせ、墨染の桜 ~ Border of Life 曲】 【注意】 現在、このページはJavaScriptの利用が一時制限されています。この表示状態ではトラック情報が正しく表示されません。 この問題は、以下のいずれかが原因となっています。 ページがAMP表示となっている ウィキ内検索からページを表示している これを解決するには、こちらをクリックし、ページを通常表示にしてください。 /** General styling **/ @font-face { font-family Noto Sans JP ; font-display swap; font-style normal; font-weight 350; src url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/10/NotoSansCJKjp-DemiLight.woff2) format( woff2 ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/9/NotoSansCJKjp-DemiLight.woff) format( woff ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/8/NotoSansCJKjp-DemiLight.ttf) format( truetype ); } @font-face { font-family Noto Sans JP ; font-display swap; font-style normal; font-weight bold; src url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/13/NotoSansCJKjp-Medium.woff2) format( woff2 ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/12/NotoSansCJKjp-Medium.woff) format( woff ), url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2972/11/NotoSansCJKjp-Medium.ttf) format( truetype ); } rt { font-family Arial, Verdana, Helvetica, sans-serif; } /** Main table styling **/ #trackinfo, #lyrics { font-family Noto Sans JP , sans-serif; font-weight 350; } .track_number { font-family Rockwell; font-weight bold; } .track_number after { content . ; } #track_args, .amp_text { display none; } #trackinfo { position relative; float right; margin 0 0 1em 1em; padding 0.3em; width 320px; border-collapse separate; border-radius 5px; border-spacing 0; background-color #F9F9F9; font-size 90%; line-height 1.4em; } #trackinfo th { white-space nowrap; } #trackinfo th, #trackinfo td { border none !important; } #trackinfo thead th { background-color #D8D8D8; box-shadow 0 -3px #F9F9F9 inset; padding 4px 2.5em 7px; white-space normal; font-size 120%; text-align center; } .trackrow { background-color #F0F0F0; box-shadow 0 2px #F9F9F9 inset, 0 -2px #F9F9F9 inset; } #trackinfo td ul { margin 0; padding 0; list-style none; } #trackinfo li { line-height 16px; } #trackinfo li nth-of-type(n+2) { margin-top 6px; } #trackinfo dl { margin 0; } #trackinfo dt { font-size small; font-weight bold; } #trackinfo dd { margin-left 1.2em; } #trackinfo dd + dt { margin-top .5em; } #trackinfo_help { position absolute; top 3px; right 8px; font-size 80%; } /** Media styling **/ #trackinfo .media th { background-color #D8D8D8; padding 4px 0; font-size 95%; text-align center; } .media td { padding 0 2px; } .media iframe nth-of-type(n+2) { margin-top 0.3em; } .youtube + .nicovideo, .youtube + .soundcloud, .nicovideo + .soundcloud { margin-top 0.75em; } .media_section { display flex; align-items center; text-align center; } .media_section before, .media_section after { display block; flex-grow 1; content ; height 1px; } .media_section before { margin-right 0.5em; background linear-gradient(-90deg, #888, transparent); } .media_section after { margin-left 0.5em; background linear-gradient(90deg, #888, transparent); } .media_notice { color firebrick; font-size 77.5%; } /** Around track styling **/ .next-track { float right; } /** Infomation styling **/ #trackinfo .info_header th { padding .3em .5em; background-color #D8D8D8; font-size 95%; } #trackinfo .infomation_show_btn_wrapper { float right; font-size 12px; user-select none; } #trackinfo .infomation_show_btn { cursor pointer; } #trackinfo .info_content td { padding 0 0 0 5px; height 0; transition .3s; } #trackinfo .info_content ul { padding 0; margin 0; max-height 0; list-style initial; transition .3s; } #trackinfo .info_content li { opacity 0; visibility hidden; margin 0 0 0 1.5em; transition .3s, opacity .2s; } #trackinfo .info_content.infomation_show td { padding 5px; height 100%; } #trackinfo .info_content.infomation_show ul { padding 5px 0; max-height 50em; } #trackinfo .info_content.infomation_show li { opacity 1; visibility visible; } #trackinfo .info_content.infomation_show li nth-of-type(n+2) { margin-top 10px; } /** Lyrics styling **/ #lyrics { font-size 1.06em; line-height 1.6em; } .not_in_card, .inaudible { display inline; position relative; } .not_in_card { border-bottom dashed 1px #D0D0D0; } .tooltip { display flex; visibility hidden; position absolute; top -42.5px; left 0; width 275px; min-height 20px; max-height 100px; padding 10px; border-radius 5px; background-color #555; align-items center; color #FFF; font-size 85%; line-height 20px; text-align center; white-space nowrap; opacity 0; transition 0.7s; -webkit-user-select none; -moz-user-select none; -ms-user-select none; user-select none; } .inaudible .tooltip { top -68.5px; } span hover + .tooltip { visibility visible; top -47.5px; opacity 0.8; transition 0.3s; } .inaudible span hover + .tooltip { top -73.5px; } .not_in_card span.hide { top -42.5px; opacity 0; transition 0.7s; } .inaudible .img { display inline-block; width 3.45em; height 1.25em; margin-right 4px; margin-bottom -3.5px; margin-left 4px; background-image url(https //img.atwikiimg.com/www31.atwiki.jp/touhoukashi/attach/2971/7/Inaudible.png); background-size contain; background-repeat no-repeat; } .not_in_card after, .inaudible .img after { content ; visibility hidden; position absolute; top -8.5px; left 42.5%; border-width 5px; border-style solid; border-color #555 transparent transparent transparent; opacity 0; transition 0.7s; } .not_in_card hover after, .inaudible .img hover after { content ; visibility visible; top -13.5px; left 42.5%; opacity 0.8; transition 0.3s; } .not_in_card after { top -2.5px; left 50%; } .not_in_card hover after { top -7.5px; left 50%; } .not_in_card.hide after { visibility hidden; top -2.5px; opacity 0; transition 0.7s; } /** For mobile device styling **/ .uk-overflow-container { display inline; } #trackinfo.mobile { display table; float none; width 100%; margin auto; margin-bottom 1em; } #trackinfo.mobile th { text-transform none; } #trackinfo.mobile tbody tr not(.media) th { text-align left; background-color unset; } #trackinfo.mobile td { white-space normal; } document.addEventListener( DOMContentLoaded , function() { use strict ; const headers = { title アルバム別曲名 , album アルバム , circle サークル , vocal Vocal , lyric Lyric , chorus Chorus , narrator Narration , rap Rap , voice Voice , whistle Whistle (口笛) , translate Translation (翻訳) , arrange Arrange , artist Artist , bass Bass , cajon Cajon (カホン) , drum Drum , guitar Guitar , keyboard Keyboard , mc MC , mix Mix , piano Piano , sax Sax , strings Strings , synthesizer Synthesizer , trumpet Trumpet , violin Violin , original 原曲 , image_song イメージ曲 }; const rPagename = /(?=^|.*
https://w.atwiki.jp/aesthetica/pages/131.html
Bibliothek der schönen Wissenschaften und freien Künste Hrsg. F. Nicolai, M. Mendelssohn; ab Bd. 5 C.F. Weisse, Leipzig, Bd. 1.1757-12.1765. http //www.ub.uni-bielefeld.de/diglib/aufkl/bibschoewiss/index.htm 5.Bd., 1759 Winckelmann, "Erinnerung über die Betrachtung der Werke der Kunst", pp. 1-13. "Réflexions sur les ouvrages de l art", Journal Étranger, 1760(Avril), pp. 48-. 本文では "Bibliothéque des belles-lettres et des beaux-arts". Winckelmann, "Von der Grazie in Werken der Kunst", pp. 13-23. "Réflexions sur la Grace dans les Ouvrages de l Art, d après M. l Abbé Winckelmann (éxtrait)", par François Arnaud, Journal Étranger, Juillet, 1760. ********************************
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/5600.html
Concise Encyclopedia Biochemistry and Molecular Biology Walter De Gruyter Inc? E. Ian Mercer? Thomas A. Scott? WalterDeGruyterInc? E.IanMercer? ThomasA.Scott? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Bioengineering-Biochemistry? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-Science? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biochemistry? Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Chemistry? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-AgriculturalSciences-Biochemistry? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-Science? Subjects-Reference-General? Subjects-Science-Chemistry-Biochemistry? Subjects-Science-Evolution-MolecularBiology? Asymptotic Methods for Elastic Structures Proceedings of the International Conference, Lisbon, Portugal, October 4-8, 1993 Walter De Gruyter Inc? Philippe G. Ciarlet? Luis Trabucho? Juan M. Viano? WalterDeGruyterInc? PhilippeG.Ciarlet? LuisTrabucho? JuanM.Viano? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-General? Subjects-Engineering-Civil-Structural? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Structural? Subjects-Science-General Subjects-Science-Mathematics-Applied-Probability&Statistics? Logic/Object-Oriented Concurrent Robot Programming and Performance Aspects (Programming Complex Systems, 9) Walter De Gruyter Inc? Alfried Pollmann? WalterDeGruyterInc? AlfriedPollmann? ユーズドブック(洋書)-Computers&Internet? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Computers&Internet-Software-Design&Development-Object-OrientedDesign? Subjects-Computers&Internet-ComputerScience-ArtificialIntelligence-Robotics? Subjects-Computers&Internet-Programming-Logic? Subjects-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Engineering-ComputerTechnology-Robotics&Automation? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Manufacturing? Subjects-Engineering-Mechanical-Automation? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Engineering-Mechanical-Robotics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-ComputerTechnology-Robotics&Automation? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Manufacturing? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-Automation? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-Robotics? Subjects-Science-General Offentliche Nahverkehrspolitik in Berlin Und Paris 1890-1914 (Veroffentlichungen Der Historischen Kommission Zu Berlin) Walter De Gruyter Inc? Elfi Bendikat? WalterDeGruyterInc? ElfiBendikat? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Business&Investing-Biographies&Primers-BusinessHistory? Subjects-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Subjects-History-Europe-Germany-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-PoliticalScience-LevelsofGovernment-FederalGovernment? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Nonfiction-Economics-EconomicHistory? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-Economics-EconomicHistory? State, Market and Organizational Form (De Gruyter Studies in Organization) Walter De Gruyter Inc? Ayse Bugra? Behlul Usdiken? WalterDeGruyterInc? AyseBugra? BehlulUsdiken? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-Biographies&Primers-CompanyProfiles? Subjects-Business&Investing-Economics-International? Subjects-Business&Investing-General? Subjects-Business&Investing-Industries&Professions-General? Subjects-Business&Investing-Management&Leadership-Production&Operations? Subjects-Business&Investing-SmallBusiness&Entrepreneurship-NewBusinessEnterprises? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Nonfiction-Economics-International? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Production,Operation&Management? Subjects-Professional&Technical-Accounting&Finance-International-Economics? Subjects-Professional&Technical-BusinessManagement-Management&Leadership-Production&Operations? Individuals and Environment A Psychosocial Approach to Workspace (De Gruyter Studies in Organization, 78) Walter De Gruyter Inc? Gustave-Nicolas Fischer? Ruth Atkin-Etienne? WalterDeGruyterInc? Gustave-NicolasFischer? RuthAtkin-Etienne? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-BusinessLife-Workplace? Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Safety&Health? Subjects-Health,Mind&Body-Psychology&Counseling? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Anthropology-Cultural? Subjects-Nonfiction-UrbanPlanning&Development-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Industrial,Manufacturing&OperationalSystems-Safety&Health? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Science-General Subjects-Science-Technology-Safety&Health? Rekultivierung Von Bergbaufolgelandschaften Das Beispiel Des Lausitzer Braunkohlereviers Walter De Gruyter Inc? Reinhold F. Huttl? Doris Klem? Edwin Weber? WalterDeGruyterInc? ReinholdF.Huttl? DorisKlem? EdwinWeber? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Nonfiction-Education-LanguageInstruction-Instruction-General? Subjects-Nonfiction-Education-LanguageInstruction-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Environmental-General Subjects-Reference-ForeignLanguages-Instruction-General? Subjects-Reference-ForeignLanguages-General? Subjects-Reference-General? Communication Research and Media Science in Europe Perspectives for Research and Academic Training in Europe's Changing Media Reality Walter De Gruyter Inc? Angela Schorr? William Campbell? Michael Schenk? WalterDeGruyterInc? AngelaSchorr? WilliamCampbell? MichaelSchenk? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Business&Investing-BusinessLife-Communication-General? Subjects-Engineering-Telecommunications-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-SocialSituations? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Communication? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Linguistics-General? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Words&Language-Communication? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-General? Subjects-Reference-Words&Language-Communication? Subjects-Reference-General? Western Broadcasting at the Dawn of the 21st Century (Communications Monograph, V. 4) Walter De Gruyter Inc? L. D. Haenens? Frieda Saeys? Leen D Haenens? WalterDeGruyterInc? L.D.Haenens? FriedaSaeys? LeenD Haenens? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Telecommunications-Radio&Wireless? Subjects-Entertainment-Television-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-Culture? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Words&Language-Communication? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-Radio&Wireless? Subjects-Reference-Words&Language-Communication? Subjects-Reference-General? Western Broadcasting at the Dawn of the 21st Century (Communications Monograph, V. 4) Walter De Gruyter Inc? L. D. Haenens? Frieda Saeys? Leen D Haenens? WalterDeGruyterInc? L.D.Haenens? FriedaSaeys? LeenD Haenens? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Telecommunications-Radio&Wireless? Subjects-Entertainment-Television-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-Radio&Wireless? Substores-UnknownASINs-jp-unknown3? Wavelets in Geodesy and Geodynamics Walter De Gruyter Inc? Wolfgang Keller? WalterDeGruyterInc? WolfgangKeller? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Physics-Waves&WaveMechanics? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-Geology? Subjects-Science-EarthSciences-Geology-General? Subjects-Science-EarthSciences-Geophysics? Subjects-Science-General Subjects-Science-Physics-Waves&WaveMechanics? Principles of Visual Anthropology Walter De Gruyter Inc? Paul Hockings? WalterDeGruyterInc? PaulHockings? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Telecommunications-General? Subjects-Entertainment-Movies-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Anthropology-Cultural? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Anthropology-Physical? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Sociology-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-MediaStudies? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-General? Perspectives On Variation Sociolinguistic, Historical, Comparative (Trends in Linguistics Studies and Monographs) Mouton De Gruyter? Nicole Delbecque? Johan Van Der Auwera? Dirk Geeraerts? MoutonDeGruyter? NicoleDelbecque? JohanVanDerAuwera? DirkGeeraerts? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Nonfiction-SocialSciences-Linguistics-Applied? Subjects-Nonfiction-Education-LanguageInstruction-Instruction-Miscellaneous? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Reference-ForeignLanguages-Instruction-Miscellaneous? Subjects-Reference-Words&Language-Linguistics? Subjects-Reference-General? Lehrbuch Der Experimentalphysik Elektromagnetismus (Elektromagnetismus) Walter De Gruyter Inc? Wilhelm Raith? WalterDeGruyterInc? WilhelmRaith? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-ElectromagneticTheory? Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-Microelectronics? Subjects-Engineering-Electrical&Electronics-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-ElectromagneticTheory? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-Electronics-Microelectronics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Electrical&Electronics-General? Subjects-Science-General Subjects-Science-Physics-Electromagnetism-General? Tensoranalysis (De Gruyter Lehrbuch) Walter De Gruyter Inc? Heinz Schade? Klaus Neemann? WalterDeGruyterInc? HeinzSchade? KlausNeemann? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-MathematicalAnalysis? Subjects-Science-General Subjects-Science-Mathematics-MathematicalAnalysis? Subjects-Science-Mathematics-Applied-VectorAnalysis? Biomaterials in Surgery Thieme Publishing Group? G. Walenkamp? ThiemePublishingGroup? G.Walenkamp? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Bioengineering-BiomedicalEngineering? Subjects-Medicine-Specialties-Surgery-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-BiomedicalEngineering? Subjects-Professional&Technical-Medical-Medicine-Surgery-GeneralSurgery? Subjects-Science-Medicine-Specialties-Surgery-General? Musculoskeletal Biomechanics Thieme Publishing Group? Paul Brinckmann? Wolfgang Frobin? Gunnar Leivseth? ThiemePublishingGroup? PaulBrinckmann? WolfgangFrobin? GunnarLeivseth? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Bioengineering-Biomechanics? Subjects-Medicine-BasicScience-Physiology? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biomechanics? Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Physiology? Subjects-Professional&Technical-Medical-Medicine-Surgery-Orthopedics? Subjects-Science-Medicine-BasicScience-Physiology? Roempp Lexikon Biotechnologie und Gentechnik Thieme Georg Verlag? ThiemeGeorgVerlag? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Chemical-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Chemical-General? Subjects-Science-Chemistry-ChemicalEngineering? Talmudic Reasoning From Casuistics to Conceptualization Paul Mohr Verlag? Leib Moscovitz? PaulMohrVerlag? LeibMoscovitz? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-Construction-Contracting? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-Contracting? Subjects-Religion&Spirituality-Judaism-General? Abwehrender Brandschutz. Ein Handbuch Kohlhammer W.? Kurt Ehmann? KohlhammerW.? KurtEhmann? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Die Strassenbahn - Betriebe in der Bundesrepublik Deutschland Kohlhammer W.? Wolfgang Fiegenbaum? KohlhammerW.? WolfgangFiegenbaum? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Nonfiction-Automotive-Traffic&Safety? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Transportation&Highway? Dampflokomotiven der Deutschen Reichsbahn 1970 - 1980. Sonderausgabe Kohlhammer W.? Burkhard Wollny? Wolfgang Fiegenbaum? KohlhammerW.? BurkhardWollny? WolfgangFiegenbaum? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Rettungsfahrzeuge. Von der Krankenkutsche zum Notarztwagen Kohlhammer W.? Manfred Gihl? KohlhammerW.? ManfredGihl? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Voruebergehend lebenslaenglich Kohlhammer W.? Peter Kehm? KohlhammerW.? PeterKehm? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Telecommunications-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Telecommunications-General? Handbuch der Feuerbeschau Kohlhammer W.? Ferdinand Tretzel? Franz Alt? KohlhammerW.? FerdinandTretzel? FranzAlt? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Geschichte des deutschen Feuerwehrfahrzeugbaus 1. Wie die Feuerwehren mobil wurden. Von den Anfaengen bis 1940 Kohlhammer W.? Manfred Gihl? KohlhammerW.? ManfredGihl? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Lexikon der Feuerwehr Kohlhammer W.? Wolf-Dieter Prendke? KohlhammerW.? Wolf-DieterPrendke? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Combustion Pollution Reduction VDI Verlag? VDIVerlag? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Die Stunde der Ingenieure. Technologische Intelligenz und Politik VDI, Ddf.? Eugen Kogon? VDI,Ddf.? EugenKogon? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering? Handbuch fuer fluidische Messtechnik VDI, Ddf.? Norbert Mayer? Christof Rohrbach? VDI,Ddf.? NorbertMayer? ChristofRohrbach? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Technik, Ingenieure und Gesellschaft. Die Geschichte des Vereins Deutscher Ingenieure 1856 - 1981 VDI, Ddf.? Karl-Heinz Ludwig? Wolfgang Koenig? VDI,Ddf.? Karl-HeinzLudwig? WolfgangKoenig? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering? Dictionary of Microelectronics and Microcomputer Technology VDI Verlag? Y.H. Attiyate? Raymond Shah? VDIVerlag? Y.H.Attiyate? RaymondShah? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-English(All)? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-ForeignLanguage-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-English(All)? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-ForeignLanguage-German? Subjects-Science-Physics-Applied? Die grossen Zeppeline. Die Geschichte des Luftschiffbaus VDI, Ddf.? Ludwig Duerr? R. Bernhard? H. Ebner? Peter Kleinheins? VDI,Ddf.? LudwigDuerr? R.Bernhard? H.Ebner? PeterKleinheins? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Die Industriegeschichte des Textils. Technik, Architektur, Wirtschaft VDI, Ddf.? Axel Foehl? Manfred Hamm? VDI,Ddf.? AxelFoehl? ManfredHamm? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-General? Im Reiche der Cyklopen. Eine populaere Darstellung der Stahl- und Eisentechnik VDI, Ddf.? Amand von Schweiger-Lerchenfeld? VDI,Ddf.? AmandvonSchweiger-Lerchenfeld? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-General? Hochleistungsmotoren. Karl Maybach und sein Werk VDI, Ddf.? Wilhelm Treue? Stefan Zima? Gustav Burr? VDI,Ddf.? WilhelmTreue? StefanZima? GustavBurr? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Dictionary of Materials Testing VDI Verlag? Werner Goedecke? VDIVerlag? WernerGoedecke? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-French? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Nonfiction-Education-Reference-Dictionaries&Thesauri-Science? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Reference-Dictionaries&Thesauruses-Science? Plastics for External Car Components Brookfield Pub Co? BrookfieldPubCo? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-Automotive-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Plastics in Cars. Englische Ausgabe VDI, Ddf.? VDI,Ddf.? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Automotive Handbook VDI Verlag? Robert Bosch? VDIVerlag? RobertBosch? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Automotive? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Automotive? Bosch Fachwoerterbuch Kraftfahrtechnik I. Deutsch - Englisch VDI, Ddf.? Margot Haefele? Ulrich Adler? Wolfgang Schneider? VDI,Ddf.? MargotHaefele? UlrichAdler? WolfgangSchneider? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-General? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Automotive Electric/Electronic Systems VDI Verlag? Robert Bosch? VDIVerlag? RobertBosch? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Automotive? Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Automotive? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Was treibt den Menschen zu den Sternen. Eine Ideengeschichte der Astronautik Herder Verlag GmbH? Otto Antonia Graf? HerderVerlagGmbH? OttoAntoniaGraf? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering? Boundary Element Advances in Solid Mechanics (Cism International Centre for Mechanical Sciences Courses and Lectures) Springer-Verlag? Dimitri Beskos? Giulio Maier? Springer-Verlag? DimitriBeskos? GiulioMaier? ユーズドブック(洋書)-Computers&Internet? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Computers&Internet-General? Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-MaterialsScience-MechanicalPropertiesofSolids? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-MechanicalPropertiesofSolids? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Aluminium Structural Design (Cism International Centre for Mechanical Sciences Courses and Lectures) Springer-Verlag? Frederico M. Mazzolani? Springer-Verlag? FredericoM.Mazzolani? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Engineering-Civil-General? Subjects-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Engineering-Civil-Structural? Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Structural? Subjects-Professional&Technical-Engineering-MaterialsScience-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Science-General Cardiovascular Fluid Mechanics (Cism International Centre for Mechanical Sciences Courses and Lectures) Springer-Verlag? Gianni Pedrizzetti? Karl Perktold? Springer-Verlag? GianniPedrizzetti? KarlPerktold? ジャンル別-mirror-test-test-subtier-Cardiovascular? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Engineering-Chemical-General? Subjects-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Engineering-General? Subjects-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Engineering-Mechanical-FluidMechanics? Subjects-Medicine-BasicScience-Physiology? Subjects-Medicine-Diseases-Cardiovascular? Subjects-Medicine-SpecialTopics-Biotechnology? Subjects-Medicine-InternalMedicine-Cardiology? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Chemical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Mechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace-AdvancedMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Mechanical-FluidMechanics? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-Medical-Medicine-InternalMedicine-Cardiology? Subjects-Science-Chemistry-ChemicalEngineering? Subjects-Science-Physics-Dynamics-FluidDynamics? Subjects-Science-Physics-FluidMechanics? Subjects-Science-Medicine-BasicScience-Physiology? Subjects-Science-Medicine-Diseases-Cardiovascular? Subjects-Science-Medicine-SpecialTopics-Biotechnology? Subjects-Science-Medicine-InternalMedicine-Cardiology? Modern Construction Facades (Modern Construction) Springer Verlag Wien? Andrew Watts? SpringerVerlagWien? AndrewWatts? ユーズドブック(洋書)-Engineering Subjects-Arts&Photography-Architecture-Drawing&Modelling-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-General? Subjects-Arts&Photography-Architecture-Reference? Subjects-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Engineering-Civil-Construction-General? Subjects-Home&Garden-HomeDesign-Buildings&Construction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-BuildingConstruction? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-Construction-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Drawing&Modelling-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-General? Subjects-Professional&Technical-Architecture-Reference? Manipulation and Control of Jets in Crossflow (Cism International Centre for Mechanical Sciences Courses and Lectures) Springer-Verlag? Ann R. Karagozian? Luca Cortelezzi? Alfredo Soldati? Springer-Verlag? AnnR.Karagozian? LucaCortelezzi? AlfredoSoldati? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-65? Subjects-Engineering-Aerospace? Subjects-Engineering-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Aerospace? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Science-General TITLE NOT SUPPLIED Springer? Peter Kopacek? Martin Zauner? Springer? PeterKopacek? MartinZauner? ユーズドブック(洋書)-Engineering Substores-UnknownASINs-65? Subjects-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Medicine-SpecialTopics-Biotechnology? Subjects-Nonfiction-ForeignLanguageNonfiction-German? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Bioengineering-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-Medical-BasicSciences-Biotechnology? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-Mathematics-Applied-General? Subjects-Science-Mathematics-Applied-General? Subjects-Science-Medicine-SpecialTopics-Biotechnology? Navigation Principles of Positioning and Guidance Springer? Bernhard Hofmann-Wellenhof? Klaus Legat? Manfred Wieser? Springer? BernhardHofmann-Wellenhof? KlausLegat? ManfredWieser? ユーズドブック(洋書)-Engineering ユーズドブック(洋書)-Sports? Substores-UnknownASINs-44? Subjects-Engineering-Civil-General? Subjects-Engineering-General? Subjects-Outdoors&Nature-OutdoorRecreation-Sailing-Navigation? Subjects-Professional&Technical-Engineering-Civil-General? Subjects-Professional&Technical-Engineering-General Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-General? Subjects-Professional&Technical-ProfessionalScience-EarthSciences-Geography? Subjects-Science-EarthSciences-General? Subjects-Science-EarthSciences-Geography-General? Subjects-Science-General Subjects-Sports-WaterSports-Sailing-Navigation? ユーズドブック(洋書)-Engineering 洋書
https://w.atwiki.jp/oper/pages/135.html
第1幕 第1場 (舞台上には、カタリーナ教会の内部を斜めに切り取った光景が広がっている。身廊は左手奥に伸びているように思われるが、見えるのはその最後列のベンチ席だけである。 前景には、聖歌団席との間に、何もない広い空間があり、後にこの空間は黒いカーテンで身廊と完全に仕切られる。ベンチ席の最後列には、エーファとマクダレーネが腰掛けている。やや離れた場所にはヴァルター・フォン・シュトルツィングが脇の柱にもたれて立ち、エーファに眼差しを注いでいる。エーファは、無言のまま身振りだけだが、何度もその眼差しに向かって振り返る。) 会衆 あなたの元に救世主が訪れて… (ヴァルターは、エーファに対して、切実な恋の問いかけを身振りで表現する) あなたからの洗礼を進んでお受けになり… (エーファは、眼差しと身振りで答えを与えようとするが、またも恥じらって視線を下に落とす) そのお体を犠牲の死に捧げられし時… (ヴァルターは優しい身振りだが、せっつくように) 救世主は我らに救済の約束を与えられ… (エーファは内気にヴァルターを拒みながらも、再び想いを込めて、さっと彼に目を上げる) 我らも洗礼によって浄められた…。 (ヴァルターは天にも昇る気持ち。これ以上ない証拠を得たと、希望にあふれる) 救世主の犠牲にふさわしい者になるために。 (エーファは微笑むが、やがて恥じらって目を落とす。ヴァルターは迫るような身振りだが、急に中断する) 気高き洗礼者ヨハネよ!キリストの先駆者よ…! (ヴァルターはまたも迫るような身振りだが、すぐに柔らかな物腰となり、話をさせてほしいと丁重に申し込むような身振りとなる) 我らを温かく迎え入れよ。あのヨルダン川のほとりにて。 (教会に集った会衆は立ち上がると、出口に向かい、コラールの後奏が流れる中、三々五々教会を後にする。ヴァルターは極度に緊張しながら、今しがた席を立ち、マクダレーネを引き連れて、ゆっくりと自分の方に向かって来るエーファを見つめている。いよいよエーファが傍まで来たのを見ると、ヴァルターはあらん限りの力を振り絞るように教会の通路を駆けて、彼女に向かっていく) ヴァルター (小声だが、炎のように激しく、エーファに) お待ちください!一言だけ!どうか一言だけでも! エーファ (素早くマクダレーネのほうに振り返って) あら、 ハンカチを…!ねえ!まだあそこにあるか見て来てくれる? マクダレーネ 忘れんぼさんね!つまり、探せということね! (マクダレーネは会堂の椅子席へと引き返す) ヴァルター お嬢様!ぶしつけな振舞いをお許しください! ただ一つ知りたいことがあって、 あえてお尋ねせずにはおれなかったのです。 その結果は生か死か?吉と出るか凶と出るか? ああ、ただ一言、お答えください。 お嬢様は… マクダレーネ (戻ってくる) はい、ハンカチよ。 エーファ あら、やだ!ハンカチ用のピンもないわ! マクダレーネ きっとどっかに落っことしたんでしょう? (マクダレーネは探しながら、また引っ込んでいく) ヴァルター 楽しき昼か、死の夜か? 求めるものが得られるのか。 恐ろしいことを耳にしてしまうのか。 お嬢様…どうか… マクダレーネ (また戻ってくる) ピンもありましたよ。 さあ、お嬢さん!ハンカチもピンも戻ったことですし… あら、やだ!今度は私が聖書を忘れてきちゃった! (マクダレーネは慌てて、またも引っ込んでいく) ヴァルター その一言をおっしゃっていただけないのですか? この私への判決となる言葉を。 はいでしょうか、いいえでしょうか!せめてただ一言。 お嬢様、おっしゃってください! (決然と、早口で) お嬢様は、すでに婚約をされておられますか? マクダレーネ (また戻ってきて、ヴァルターにお辞儀をする) これはこれは…騎士様。 何と光栄なことでしょう。 エーファさんのお相手をしていただいたなんて? 勇者様がお越しになることを、 我が主人ポーグナーの耳に入れてもようございますか? ヴァルター (苦々しげに、情熱を込めて) ああ…あの家になど足を踏み入れねば良かった! マクダレーネ おやおや、若様!何をおっしゃられますの? 今しがたニュルンベルクに着いたばかりで、 おもてなしなど受けていないとは言わせませんわ。 料理もお酒も、衣裳もお部屋もご用意しましたわよ。 それなのに、何一つ感謝してもらえないとは? エーファ ああ、違うわ、レーネ!そんなことを話してたんじゃないの。 この方は、私に教えてほしいことがあるんですって。 でも一言で言えばどういうこと?余り理解できなかったわ! まるで夢の中にいるみたい!この方は、 こうお尋ねになったの…私がもう婚約しているのかと。 マクダレーネ (飛び上がらんばかりに驚いて) 何ですって!そんなことを大声で! 早く家に帰りましょう。 ここでは人目についてしまいます! ヴァルター だめです!全て教えていただくまでは! エーファ (マクダレーネに) ここには誰もいないじゃない。みんな帰ってしまったわ。 マクダレーネ だからこそ、こっちはやきもきするんですよ! 騎士様、どうか場所を改めて! (ダーフィトが聖堂の小部屋から出てきて、せっせと黒いカーテンを閉めはじめる) ヴァルター (迫るように) だめです!どうかもう一言! エーファ (マクダレーネに頼み込むように) 一言だけよ! マクダレーネ (すでに背を向けていたが、ダーフィトの姿を認めると、立ち止まり、嬉しそうに歓声を上げる) ダーフィト?あら!ダーフィトじゃない? (マクダレーネはもう一度前方に振り向き、ヴァルターの方に向かう) エーファ (マクダレーネに) どう言えばいいの?あなたから言ってもらえないかしら! マクダレーネ (気もそぞろに、何度もダーフィトへと振り向きながら) 騎士様、あなたがこのお嬢様に尋ねたことは、 簡単に説明できる話ではございません。 確かに、エーファ・ポーグナー様は婚約しておりますが… エーファ (勢い込んで、話に割って入る) 婚約相手を見た人は、まだ誰もいないのよ。 マクダレーネ 相手のことは、まだ誰にも分からない。 明日の朝、マイスタージンガーに賞を与える審査会場で、 初めてその相手が決まるのよ。 エーファ (うっとりと) その方に月桂冠を授けるのは、花嫁であるこの私。 ヴァルター (いぶかしみながら) そのマイスタージンガーとやらに? エーファ (不安そうに) あなたはマイスタージンガーじゃないの? ヴァルター 求婚の歌をだって? マクダレーネ 審査会の場で。 ヴァルター 賞を勝ち取る者とは? マクダレーネ マイスター達の意中の人よ。 ヴァルター でも花嫁ご自身は、どなたを選ぶのです? エーファ (我を忘れて) あなたよ。他に誰がいると言うの!? (ヴァルターは、興奮の余りあちらこちら寄り道しながら、舞台の袖の方へと向かう) マクダレーネ (ひどく驚いて) まあ、エーファ!エーファったら!あなた、正気? エーファ レーネ!あの騎士を私にちょうだい! マクダレーネ でも昨日初めて会ったばかりの人じゃないの。 エーファ 私の胸がこんなに急に苦しくなったのは、 ずっと昔から、絵の中であの方を見ていたからだわ! だって…ねえ?あの方、ダーフィトにそっくりじゃない? マクダレーネ (ひどくいぶかしげに) バカなこと言わないで?ダーフィトにそっくりですって? エーファ 絵の中のダヴィデのことよ。 マクダレーネ ああ…あの竪琴を抱えて、長いひげを生やした、 マイスター達の盾形紋章に描かれている人のことね? エーファ 違うわ!巨人ゴリアテに石つぶてを投げ、 ベルトに剣をはさみ、手には投石器を持ち、 頭の周りに、きらめく巻き毛を輝かせている男の人よ。 絵画の巨匠デューラーが描いているじゃない。 マクダレーネ (大きくため息をついて) ああ…ダーフィト!ダーフィト! ダーフィト (いったん向こうに行ってしまっていたが、また戻って来ると、ベルトに定規をたばさみ、大きな白いチョークを麻紐につなげてぶらぶらさせながら) はい、ぼくだよ!どなた様のお呼びかな? マクダレーネ ああ、ダーフィト!あんた、何て酷いことをするのよ! (独り言で) このやんちゃ小僧ったら!まだ何も知らないのかしら? (大声で) 何よ? あたしたちを、カーテンの中に閉じ込めちゃおうってわけ? ダーフィト (優しく) 君の心の中になら、喜んで閉じ込められるさ! マクダレーネ (激しく) ねえ、あんた!言いなさいよ! ここで、どんな悪戯を仕出かそうと言うの? ダーフィト 何てこった、悪戯だって?至って真面目なことだよ。 マイスター達の審査席の円を作っているのさ。 マクダレーネ 何ですって?歌の会があるってわけ? ダーフィト 今日は、自由課題の試験だけだよ。 試験を受けて、規則に違反しなければ、 徒弟の身分からは解放される。 稽古の成果を裏切らずにこなした者は、マイスターにもなれるというわけさ。 マクダレーネ それなら騎士様は、ちょうど良い所にお出ましというわけね。 さあ、エーファ、行きましょう。もう帰らねばならないわ。 ヴァルター (素早く、エーファとマクダレーネの方へ振り返る) ポーグナー親方の所へ、私も連れて行ってください。 マクダレーネ この場にてお待ちくだされば、もうじき親方は参ります。 あなたがエーファ様の御手を勝ち取ろうというならば、 天の時、地の利が、あなたに幸せをもたらすはず。 (二人の徒弟がやって来て、ベンチを運んでくる) さあ、早く行きましょう! ヴァルター 私はどうすれば? マクダレーネ 試験に受かる方法を、ダーフィトに教えさせますわ。 ねえ、大好きなダーフィト! この騎士様のために一肌脱いでちょうだい! 厨房にあった甘いお菓子をあげるわ。 それに明日は、もっといっぱいおねだりしてもいいのよ… もしも、この若殿が今日にもマイスターになれたらね。 (マクダレーネはエーファをせっついて、立ち去るよう促す) エーファ (ヴァルターに) もう一度お会いできますか? ヴァルター (極めて情熱的に) 今夜中にも…きっと! 私が挑もうとしていることを、どう言い表せば良いのでしょう?心も新た、気持ちも新た、 全てがこれからは新しいのです。 私が知り、理解していることは一つだけ。 想いを尽くして、あなたを手に入れること! 剣の道ならずとも、歌の道で、 マイスターとして必ずあなたを勝ち得てみせましょう。 あなたのために、善なる血潮を! あなたのために、詩人の霊感を! エーファ (極めて熱を帯びて) 心のひと!至福の炎のようなひと! あなたに聖なる愛の神のご加護がありますように! マクダレーネ 早く家に帰らなければ、まずいですわ! ダーフィト (ヴァルターを驚きに満ちて品定めしながら) 今すぐマイスターにだと?いやはや!何という思い上がりだ! (マクダレーネはエーファを急いでカーテンの向こう側に引っ張っていく。興奮の余り呆然としているヴァルターは、二人の徒弟が壁際から中央に引き出してきていた説教壇風の背の高い肘掛け椅子に身を投げる) 第2場 (さらに大勢の徒弟が舞台に現れる。彼らはベンチを数脚運んできて、マイスタージンガー達の着座用に並べていく) 第2の徒弟 ダーフィト、どうしたんだ? 第1の徒弟 仕事をしろよ! 第2の徒弟 審査席の用意を手伝ってくれ! ダーフィト 僕は君たちが来る前に、誰よりも熱心にやったんだから、 今は君たちでやりたまえ。 僕には別の用事があるんだから。 4人の徒弟 思い上がったもんだ! 4人の徒弟 なにせ模範生だからな! 4人の徒弟 何と言っても、あの靴屋が師匠というのは大きいよ。 4人の徒弟 師匠ときたら、靴屋の仕事にも、羽ペンを使い… 4人の徒弟 詩作の際には、糸と針。 4人の徒弟 詩を書き留めるのは、靴皮の上。 12人の徒弟全員 (セリフに合わせた身振りで) できればなめしたいものだ…その靴皮を! (徒弟たちは笑いながら、散り散りに去って行く) ダーフィト (考え事をしている騎士ヴァルターを、しばらく眺めた後) 始めよ! ヴァルター (怪訝そうに) 何を? ダーフィト (さらに大声で) 「始めよ!」と、「審判」が叫んでいるのです。 さあ、歌ってください!知らないとでも? ヴァルター 審判とは、何のことだい? ダーフィト まさかご存知ないのですか?歌の審査会に初めて出るとでも? ヴァルター 初めてだよ…職人が審査員を務めるなんて所はね。 ダーフィト あなたは「詩人」ですか? ヴァルター そうだったらなあ! ダーフィト では「歌い手」ですか? ヴァルター そんなものもあるのか! ダーフィト ですが、あなたは「学友」で、その前は「弟子」だったんでしょう? ヴァルター どれも初めて耳にする言葉だ。 ダーフィト それなのに、いきなりマイスターになろうって言うんですか? ヴァルター へえ…そんなにも難儀なことなのかい? ダーフィト おお…レーネ!レーネ! ヴァルター 君にだってできるんだし! ダーフィト おお…マクダレーネさんよ! ヴァルター 詳しく教えてくれよ! ダーフィト (気取ったように腰掛けて) 騎士殿…マイスター歌手という肩書きは、 一日で名乗れるような甘いものではありません! この私は、ニュルンベルクで最も偉大な師匠である ハンス・ザックスに教えを受けております! それでも1年たっぷり教えを受け、 やっと「弟子」になったばかりなのです。 靴作りと歌作りを、 私はひたすら学びました。 きれいに皮をなめした頃合いに、 母音と子音の歌い方を学び、 糸をきっちり結び合わせた頃に、 ようやく韻の踏み方を理解できたのです! 針で糸を通し、 錐で穴を開けながら、私は学びました。 響かない男性韻とは?響く女性韻とは? 韻律とは何か、音数とは何か、 前掛けに靴型を突っ込んだまま、長い韻とは何か、短い韻とは?硬い韻、柔らかな韻、明らかな韻、見えざる韻とは? みなし子韻とは?ダニとは?接着音節とは? 休止とは?穀粒とは?花とは?棘とは?… こうした全てを、私は丁寧に学んで行ったのです。 どれだけの苦心があったか、お分かりでしょう? ヴァルター それはさぞかし良い靴ができただろうね? ダーフィト ハハッ。ですが、まだ落ち着くには早いですよ! 一つの「詩節」は、いくつかの詩行と繋ぎ目から出来ています。一体誰が、それにふさわしい規則を素早く見つけ、 正しい縫い目と正しい糸を見い出して、その「詩連」を 見事な詩節に繋ぎ合せることができるでしょう。 それができて初めて「後楽節」の出番です。 「後楽節」の要件は、長くも短くもないことに加え、 すでに「前楽節」で使われた韻を、 一つたりとも含んでいないことです。 以上全てをマスターしていても、 まだまだ「マイスター」と名乗るには時期尚早です。 ヴァルター 何だ、それは!それじゃまるで靴屋になるみたいじゃないか? 私が教えてほしいのは歌の技法なのに。 ダーフィト ええ。僕だってせめて「歌手」ぐらいにはなりたいんです! それがどんなに難儀なことか分かりますか? マイスターの調べと節回し… その無数の名称… 強い調べやら、弱い節回しやら、 誰が全てをいっぺんに覚えられるでしょう! 「短い調べ」「長い調べ」「長すぎる調べ」 「筆記用紙の節回し」「黒インキの節回し」 「赤い調べ」「青い調べ」「緑の調べ」 「茨の花の節回し」「麦わらの節回し」「フェンゲルの節回し」「柔らかな調べ」「甘い調べ」「薔薇の調べ」 「短き恋の調べ」「忘れられし調べ」 「ローズマリーの節回し」「においあらせいとうの節回し」 「虹の節回し」「夜鳴き鶯の節回し」 「百日草の節回し」「シナモンの節回し」 「もぎたてオレンジの節回し」「緑の菩提樹の芽の節回し」 「カエルの節回し」「若い雌牛の節回し」「ごしきひわの節回し」「死んだクズリの節回し」 「ひばりの調べ」「かたつむりの調べ」「吠える犬の調べ」 「メリッサの花の節回し」「マヨラナの節回し」 「黄色いライオンの皮の節回し」… (感情を込めて) 「忠実なペリカンの節回し」 (誇示するように) 「色とりどりの糸の節回し」… ヴァルター もう沢山だ!いつ終わるんだ…その調べは! ダーフィト これまでは、たかだか名称だけです。 いよいよ歌い方の学習です。 マイスター達が示してくれた手本通りにね! 声量が大きくなっても、小さくなっても、 全ての言葉と節回しが明晰に聞こえねばなりません。 歌い出しは、高すぎもせず、低すぎもせず、 声が届くところから始めるのです。 息を十分にため、早く飛び出さずに、 最後に声が上ずらないようにするのです。 歌詞の前に声を出してはなりませんが、 歌詞の後で口を震わせてもなりません。 「花」や「コロラトゥーラ」を変えることなく、 あらゆる装飾音は厳格にマイスターの手本に従うのです。 もしも間違えたりしたら、あなたはたちまち混乱し、 迷子になり、滅茶苦茶になります。 それ以外の所でいかにうまく行っていようとも、 たちまち「歌いそこね!」とされてしまいます。 多大な刻苦勉励にもかかわらず、 私自身もそれほど進歩しておりません。 何度試しても上手くこなせないのです… そのたびに師匠からは、「膝にあてがう革紐」を見舞われる。 (やわらかに) ですから、レーネどのの助けさえ得られない時には、 (悔し泣きするように) 私は「パンと水だけ」を歌うのです! こうした実例をじっくり考えて、 マイスターになろうという妄想などは捨ててください! まず「歌手」や「詩人」にならなくては、 「マイスター」にはなれないのですから。 4人の徒弟 (作業しながら) ダーフィト! ヴァルター では、詩人とは何者なんだい? 4人の徒弟 ダーフィト!来いよ! ダーフィト (徒弟たちに向かって) 待ってろ!もうすぐ行くぞ…! (素早くヴァルターに振り返って) 「詩人」が何者かって? もしもあなたが「歌手」にまで登りつめ、 マイスターの調べを正確に口ずさみ、 自ら韻と単語をつなぎ合わせ、 それらを適切な場所に配置して、 マイスターの調べに合わせれば、 詩人の栄誉を受けることになるでしょうよ。 4人の徒弟 おい!ダーフィト!親方に告げ口してもいいのか? 全ての徒弟 とっとと、おしゃべりをやめたらどうだ? ダーフィト そうか!やっぱりな!ぼくが手伝ってやらなけりゃ、 準備が全て滅茶苦茶になっちまうってもんだ。 (徒弟たちの方へ向かおうとする) ヴァルター (ダーフィトを引き止めて) あともう一つだけ聞かせてくれ。 「マイスター」と呼ばれるのはどんな人なんだい? ダーフィト (素早く振り返って) 騎士殿…それでしたらこういうことです。 (非常に思わせぶりな表情で) 心底から湧き出る創意工夫のもとで、 自分自身が発案した単語と韻を駆使して、 (極めて柔らかな声で) 幾多の調べの中から、新たな節回しを生む詩人… そのような 詩人こそが、「マイスタージンガー」と認定されるのです。 ヴァルター ならば今の私に残された道は、マイスターだけだ! どうせ歌わねばならないのなら、 成功への道はただ一つ。 歌詞にふさわしい独自の調べを見つけるまでだ。 ダーフィト (徒弟たちの方を向いて) お前達は何をしてるんだ?…ああ、ぼくがいないばかりに、 審査席と椅子とをあべこべに配置してしまった! (ダーフィトはがみがみ怒鳴りながら、徒弟たちがこしらえた審査席の配置を逆にしていく) 今日は「歌学校」だとでも言うのか?…知っているだろ、 小さ目の審査席で十分!ただの「資格試験」なんだから! (舞台中央に幕付きの大きな足場を組み立てようとしていた徒弟たちは、ダーフィトの指示に従い、慌てて足場を脇によけると、代わりに比較的小さな板張りの足場を据え付ける。さらに椅子を一つ持って来て、その前に小さな書見台を置く。椅子の脇にある大きな黒板には、チョークが紐で結わえつけられている。足場の周りには暗幕が取り付けられ、初めは後ろ側、次に両脇、最後に正面に取り付けられて、完全に目隠しされる。) 全ての徒弟 (作業をしながら) 結局、一番の切れ者はダーフィトってわけか。 野心がギラギラしているもんな。 今日は資格試験だから、 きっとあいつも申し込む気だな。 早くも優れた「歌手」気取りってわけか! 何せ「叩く」の韻は、しっかり身に付けたし、 「ひどい空腹」の節回しも、見事に歌えるんだから。 4人の徒弟(第1テノール) だけども、あいつの十八番は、「きつい足蹴」の節回し… 全ての徒弟 散々きつく親方に蹴られたからねえ! (両脚で蹴る仕草。みんなで大笑いする) ダーフィト ああ、笑うがいいさ!今日の出番はぼくじゃない。 審査を受けるのは別の人さ。 その人は生徒だったこともなければ、歌手でもない。 仰せの所では、詩人なんぞ飛び越していくそうだ。 なぜなら、その人は騎士殿だから、 一足飛びで、余計な苦労はせずに、 今日にもここでマイスターになりたいというわけだ。 だから、せいぜい立派に審査席をこさえてあげてくれ! (徒弟たちが準備を完了させるまでの間に) それはあっちだ!これはこっち!黒板は壁にかけて、 審判の手元にすぐに置けるようにするんだ! (ヴァルターの方を振り向いて) そうそう…その「審判」ですよ!気になりませんか? 審判の前で、すでに多くの挑戦者が歌いそこねました。 ミスの上限数は7回です。 審判はチョークでミスをチェックしますが、 ミスが7回を超えてしまったら、 もう歌いそこねで、全て水の泡です! どうかお気をつけください! 審判が目を光らせていますよ。 (荒々しく手を打ち合せながら) どうかマイスターらしい歌をご披露ください! 花の冠を、見事手に入れてください! 果たして、見事な絹で出来た花冠が、 めでたく騎士殿に与えられるでありましょうか? 徒弟たち (ダーフィトの台詞の間に審査席を仕切っていた徒弟たちは手をつなぎ、審査席を中心にして、入り混じりながら輪舞を踊る) 果たして、見事な絹で出来た花冠が、 めでたく騎士殿に与えられるでありましょうか? (祭具室のドアが開き、ポーグナーがベックメッサーを連れて登場すると、徒弟たちは驚いて散り散りになる。彼らは、舞台後方へと引き下がる) ERSTER AUFZUG ERSTE SZENE Die Bühne stellt das Innere der Katharinenkirche in schrägem Durchschnitt dar. Von dem Hauptschiff, welches links ab dem Hintergrunde zu sich ausdehnend anzunehmen ist, sind nur noch die letzten Reihen der Kirchenstuhlbänke sichtbar. Den Vordergrund nimmt der freie Raum vor dem Chor ein; dieser wird später durch einen schwarzen Vorhang gegen das Schiff zu gänzlich geschlossen. In der letzten Reihe der Kirchenstühle sitzen Eva und Magdalene; Walther von Stolzing steht, in einiger Entfernung, zur Seite an eine Säule gelehnt, die Blicke auf Eva heftend, die sich mit stummem Gebärdenspiel wiederholt zu ihm umkehrt DIE GEMEINDE Da zu dir der Heiland kam,… Walther drückt durch Gebärde eine schmachtende Frage an Eva aus …willig deine Taufe nahm,… Evas Blick und Gebärde sucht zu antworten; doch beschämt schlägt sie das Auge wieder nieder …weihte sich dem Opfertod,… Walther zärtlich, dann dringender …gab er uns des Heils Gebot … Eva, Walther schüchtern abweisend, aber schnell wieder seelenvoll zu ihm aufblickend …dass wir durch ein Tauf uns weih n,… Walther entzückt, höchste Beteuerungen, Hoffnung. …seines Opfers wert zu sein. Eva lächelnd, dann beschämt die Augen senkend. Walther dringend, aber schnell sich unterbrechend Edler Täufer, Christ s Vorläufer!… Walther nimmt die dringende Gebärde wieder auf, mildert sie aber sogleich, um sanft um eine Unterredung zu bitten Nimm uns freundlich an, dort am Fluss Jordan. Die Gemeinde erhebt sich, wendet sich dem Ausgange zu und verlässt unter dem Nachspiel allmählich die Kirche. Walther heftet in höchster Spannung seinen Blick auf Eva, welche ihren Sitz ebenfalls verlässt und, von Magdalene gefolgt, langsam in seine Nähe kommt. Da Walther Eva sich nähern sieht, drängt er sich gewaltsam durch die Kirchgänger zu ihr WALTHER leise, doch feurig zu Eva Verweilt! - Ein Wort! Ein einzig Wort! EVA sich schnell zu Magdalena umwendend Mein Brusttuch…! Schau! Wohl liegt s im Ort? MAGDALENE Vergesslich Kind! Nun heisst es such! Sie kehrt nach den Kirchenstühlen zurück WALTHER Fräulein! Verzeiht der Sitte Bruch! Eines zu wissen, eines zu fragen, was müsst ich nicht zu brechen wagen? Ob Leben oder Tod, ob Segen oder Fluch? Mit einem Worte sei mir s vertraut mein Fräulein sagt - MAGDALENE zurückkommend Hier ist das Tuch. EVA O weh! Die Spange! MAGDALENE Fiel sie wohl ab? Sie geht suchend abermals nach hinten WALTHER Ob Licht und Lust oder Nacht und Tod? Ob ich erfahr, wonach ich verlange, ob ich vernehme, wovor mir graut Mein Fräulein, sagt - MAGDALENE wieder zurückkommend Da ist auch die Spange. Komm, Kind! Nun hast du Spang und Tuch ... O weh! Da vergass ich selbst mein Buch! Sie geht nochmals eilig nach hinten WALTHER Dies eine Wort, Ihr sagt mir s nicht? Die Silbe, die mein Urteil spricht? Ja oder nein! - ein flücht ger Laut mein Fräulein sagt, entschlossen und hastig seid Ihr schon Braut? MAGDALENE die wieder zurückgekehrt ist und sich vor Walther verneigt Sieh da, Herr Ritter, wie sind wir hochgeehrt mit Evchens Schutze habt Ihr Euch gar beschwert? Darf den Besuch des Helden ich Meister Pogner melden? WALTHER bitter, leidenschaftlich Oh, betrat ich doch nie sein Haus! MAGDALENE Ei, Junker! Was sagt Ihr da aus? In Nürnberg eben nur angekommen, wart Ihr nicht freundlich aufgenommen? Was Küch und Keller, Schrein und Schrank Euch bot, verdient es keinen Dank? EVA Gut Lenchen, ach, das meint er ja nicht. Doch von mir wohl wünscht er Bericht. Wie sag ich s schnell? Versteh ich s doch kaum! Mir ist, als wär ich gar wie im Traum!- Er frägt - ob ich schon Braut? MAGDALENE heftig erschrocken Hilf Gott! Sprich nicht so laut! Jetzt lass uns nach Hause gehn; wenn uns die Leut hier sehn! WALTHER Nicht eh r, bis ich alles weiss! EVA zu Magdalene s ist leer, die Leut sind fort. MAGDALENE Drum eben wird mir heiss! Herr Ritter, an andrem Ort! David tritt aus der Sakristei ein und macht sich darüber her, die, schwarzen Vorhänge zu schliessen WALTHER dringend Nein! Erst dies Wort! EVA bittend zu Magdalene Dies Wort! MAGDALENE die sich bereits umgewendet, erblickt David, hält an und ruft zärtlich für sich David? Ei! David hier? Sie wendet sich wieder zurück, und zu Walther. EVA zu Magdalene Was sag ich? Sag du s mir! MAGDALENE zerstreut, öfter nach David sich umsehend Herr Ritter, was Ihr die Jungfer fragt, das ist so leichtlich nicht gesagt; fürwahr ist Evchen Pogner Braut EVA lebhaft unterbrechend Doch hat noch keiner den Bräut gam erschaut. MAGDALENE Den Bräut gam wohl noch niemand kennt, bis morgen ihn das Gericht ernennt, das dem Meistersinger erteilt den Preis - EVA enthusiastisch Und selbst die Braut ihm reicht das Reis. WALTHER verwundert Dem Meistersinger? EVA bang Seid Ihr das nicht? WALTHER Ein Werbgesang? MAGDALENE Vor Wettgericht. WALTHER Den Preis gewinnt? MAGDALENE Wen die Meister meinen. WALTHER Die Braut dann wählt? EVA sich vergessend Euch oder keinen! Walther wendet sich, in grosser Erregung auf und ab gehend, zur Seite MAGDALENE sehr erschrocken Was, Evchen! Evchen! Bist du von Sinnen? EVA Gut Lene, lass mich den Ritter gewinnen! MAGDALENE Sahst ihn doch gestern zum erstenmal? EVA Das eben schuf mir so schnelle Qual, dass ich schon längst ihn im Bilde sah! Sag, trat er nicht ganz wie David nah? MAGDALENE höchst verwundert Bist du toll? Wie David? EVA Wie David im Bild. MAGDALENE Ach, meinst du den König mit der Harfen und langem Bart in der Meister Schild? EVA Nein! Der, dess Kiesel den Goliath warfen, das Schwert im Gurt, die Schleuder zur Hand, das Haupt von lichten Locken umstrahlt, wie ihn uns Meister Dürer gemalt. MAGDALENE laut seufzend Ach, David! David! DAVID der hinausgegangen und jetzt wieder zurückkommt, ein Lineal im Gürtel und ein grosses Stück weisser Kreide an einer Schnur schwenkend Da bin ich! Wer ruft? MAGDALENE Ach, David! Was Ihr für Unglück schuft! für sich Der liebe Schelm! Wüsst er s noch nicht? laut Ei seht, da hat er uns gar verschlossen? DAVID zärtlich Ins Herz Euch allein! MAGDALENE feurig Das treue Gesicht! Ei sagt! Was treibt Ihr hier für Possen? DAVID Behüt es, Possen? Gar ernste Ding ! Für die Meister hier richt ich den Ring. MAGDALENE Wie? Gäb es ein Singen? DAVID Nur Freiung heut der Lehrling wird da losgesprochen, der nichts wider die Tabulatur verbrochen; Meister wird, wen die Prob nicht reut. MAGDALENE Da wär der Ritter ja am rechten Ort. - Jetzt, Evchen, komm, wir müssen fort. WALTHER schnell sich zu den Frauen wendend Zu Meister Pogner lasst mich euch geleiten. MAGDALENE Erwartet den hier; er ist bald da. Wollt Ihr Evchens Hand erstreiten, rückt Ort und Zeit das Glück Euch nah. Zwei Lehrbuben kommen dazu und tragen Bänke herbei Jetzt eilig von hinnen! WALTHER Was soll ich beginnen? MAGDALENE Lasst David Euch lehren, die Freiung begehren. - Davidchen, hör, mein lieber Gesell, den Ritter hier bewahr mir wohl zur Stell ! Was Fein s aus der Küch bewahr ich für dich; und morgen begehr du noch dreister, wird hier der Junker heut Meister. Sie drängt Eva zum Fortgehen EVA zu Walther Seh ich Euch wieder? WALTHER sehr feurig Heut abend, gewiss! - Was ich will wagen, wie könnt ich s sagen? Neu ist mein Herz, neu mein Sinn, neu ist mir alles, was ich beginn . Eines nur weiss ich, eines begreif ich Mit allen Sinnen Euch zu gewinnen! Ist s mit dem Schwert nicht, muss es gelingen, gilt es als Meister Euch zu ersingen. Für Euch Gut und Blut! Für Euch Dichters heil ger Mut! EVA mit grosser Wärme Mein Herz, sel ger Glut, für Euch liebesheil ge Hut! MAGDALENE Schnell heim, sonst geht s nicht gut! DAVID der Walther verwunderungsvoll gemessen Gleich Meister? Oho! Viel Mut! Magdalene zieht Eva eilig durch die Vorhänge nach sich fort. Walther wirft sich, aufgeregt und brütend, in einen erhöhten kathederartigen Lehnstuhl, den zuvor zwei Lehrbuben von der Wand ab mehr nach der Mitte zu gerückt haben ZWEITE SZENE Noch mehrere Lehrbuben sind eingetreten; sie tragen und stellen Bänke und richten alles zur Sitzung der Meistersinger her ZWEITER LEHRBUBE David, was stehst? ERSTER LEHRBUBE Greif ans Werk! ZWEITER LEHRBUBE Hilf uns richten das Gemerk! DAVID Zu eifrigst war ich vor euch allen; schafft nun für euch hab ander Gefallen! VIER LEHRBUBEN Was der sich dünkt! VIER LEHRBUBEN Der Lehrling Muster! VIER LEHRBUBEN Das macht, weil sein Meister ein Schuster. VIER LEHRBUBEN Beim Leisten sitzt er mit der Feder. VIER LEHRBUBEN Beim Dichten mit Draht und Pfriem. VIER LEHRBUBEN Sein Verse schreibt er auf rohes Leder. ALLE ZWÖLF LEHRBUBEN mit entsprechender Gebärde Das - dächt ich - gerbten wir ihm! Sie machen sich lachend an die fernere Herrichtung DAVID nachdem er den sinnenden Ritter eine Weile betrachtet Fanget an! WALTHER verwundert Was soll s? DAVID noch stärker »Fanget an!« - So ruft der »Merker«. Nun sollt Ihr singen! Wisst Ihr das nicht? WALTHER Wer ist der Merker? DAVID Wisst Ihr das nicht? Wart Ihr noch nie bei ‘nem Sing-Gericht? WALTHER Noch nie, wo die Richter Handwerker! DAVID Seid Ihr ein »Dichter«? WALTHER Wär ich s doch! DAVID Seid Ihr ein »Singer«? WALTHER Wüsst ich s noch! DAVID Doch »Schulfreund« wart Ihr und »Schüler« zuvor? WALTHER Das klingt mir alles fremd vorm Ohr. DAVID Und so gradhin wollt Ihr Meister werden? WALTHER Wie, machte das so grosse Beschwerden? DAVID O Lene! Lene! WALTHER Wie Ihr doch tut! DAVID O Magdalene! WALTHER Ratet mir gut! DAVID setzt sich in Positur Mein Herr, der Singer Meister-Schlag gewinnt sich nicht an einem Tag. In Nüremberg der grösste Meister mich lehrt die Kunst Hans Sachs! Schon voll ein Jahr mich unterweist er, dass ich als Schüler wachs . Schuhmacherei und Poeterei, die lern ich da alleinerlei hab ich das Leder glatt geschlagen, lern ich Vokal und Konsonanz sagen; wichst ich den Draht erst fest und steif, was sich dann reimt, ich wohl begreif! Den Pfriemen schwingend, im Stich die Ahl , was stumpf, was klingend, was Mass, was Zahl - den Leisten im Schurz, was lang, was kurz, was hart, was lind, hell oder blind, was Waisen, was Milben, was Klebsilben, was Pausen, was Körner, was Blumen, was Dörner - das alles lernt ich mit Sorg und Acht. Wie weit nun, meint Ihr, dass ich s gebracht? WALTHER Wohl zu ‘nem Paar recht guter Schuh ? DAVID Ja, dahin hat s noch gute Ruh ! Ein »Bar« hat manch Gesätz und Gebänd ; wer da gleich die rechte Regel fänd , die richt ge Naht und den rechten Draht, mit gutgefügten »Stollen« den Bar recht zu versohlen. Und dann erst kommt der »Abgesang«; dass der nicht kurz und nicht zu lang und auch keinen Reim enthält, der schon im Stollen gestellt. Wer alles das merkt, weiss und kennt, wird doch immer noch nicht »Meister« genennt. WALTHER Hilf Gott! Will ich denn Schuster sein? In die Singkunst lieber führ mich ein. DAVID Ja, hätt ich s nur selbst schon zum »Singer« gebracht! Wer glaubt wohl, was das für Mühe macht? Der Meister Tön und Weisen, gar viel an Nam und Zahl, die starken und die leisen, wer die wüsste allzumal! Der »kurze«, »lang « und »überlang « Ton, die »Schreibpapier«-, »Schwarz-Tinten«-Weis ; der »rote«, »blau « und »grüne« Ton; die »Hageblüh«-, »Strohhalm«-, »Fengel«-Weis ; der »zarte«, der »süsse«, der »Rosen«-Ton; der »kurzen Liebe«, der »vergessne« Ton; die »Rosmarin«-, »Gelbveiglein«-Weis , die »Regenbogen«-, die »Nachtigall« -Weis , die »englische Zinn«-, die »Zimmtröhren«-Weis , »frisch Pomeranzen«-, »grün Lindenblüh«-Weis , die »Frösch «-, die »Kälber«-, die »Stieglitz«-Weis , die »abgeschiedene Vielfrass«-Weis ; der »Lerchen«-, der »Schnecken«-, der »Beller«-Ton, die »Melissenblümlein«-, die »Meiran«-Weis , »Gelblöwenhaut«-, gefühlvoll »treu Pelikan«-Weis , prunkend die »buttglänzende Draht«-Weis ... WALTHER Hilf Himmel! Welch endlos Tönegeleis ! DAVID Das sind nur die Namen nun lernt sie singen, recht, wie die Meister sie gestellt! Jed Wort und Ton muss klärlich klingen, wo steigt die Stimm und wo sie fällt; fangt nicht zu hoch, zu tief nicht an, als es die Stimm erreichen kann; mit dem Atem spart, dass er nicht knappt und gar am End Ihr überschnappt; vor dem Wort mit der Stimme ja nicht summt, nach dem Wort mit dem Mund auch nicht brummt. Nicht ändert an »Blum « und »Koloratur«, jed Zierat fest nach des Meisters Spur. Verwechseltet Ihr, würdet gar irr , verlört Ihr Euch und kämt ins Gewirr wär sonst Euch alles auch gelungen, da hättet Ihr gar »versungen!« Trotz grossem Fleiss und Emsigkeit ich selbst noch bracht es nicht so weit. So oft ich s versuch und ‘s nicht gelingt, die »Knieriem-Schlag«-Weis der Meister mir singt. sanft Wenn dann Jungfer Lene nicht Hilfe weiss, greinend sing ich die »eitel Brot- und Wasser«-Weis ! Nehmt Euch ein Beispiel dran und lasst vom Meister-Wahn! Denn »Singer« und »Dichter« müsst Ihr sein, eh Ihr zum »Meister« kehret ein. VIER LEHRBUBEN während der Arbeit David! WALTHER Wer ist nun Dichter? VIER LEHRBUBEN David! Kommst her? DAVID zu den Lehrbuben Wartet nur, gleich! - schnell wieder zu Walther sich wendend Wer der »Dichter« wär ? Habt Ihr zum »Singer« Euch aufgeschwungen und der Meister Töne richtig gesungen, fügtet Ihr selbst nun Reim und Wort , dass sie genau an Stell und Ort passten zu eines Meisters Ton, dann trügt Ihr den Dichterpreis davon. VIER LEHRBUBEN He, David! Soll man s dem Meister klagen? ALLE LEHRBUBEN Wirst dich bald des/deines Schwatzens entschlagen? DAVID Oho! - Jawohl! Denn helf ich euch nicht, ohne mich wird alles doch falsch gericht t. Er will sich zu ihnen wenden WALTHER ihn zurückhaltend Nur dies noch wer wird »Meister« genannt? DAVID schnell wieder umkehrend Damit, Herr Ritter, ist s so bewandt mit sehr tiefsinniger Miene Der Dichter, der aus eig nem Fleisse zu Wort und Reimen, die er erfand, äusserst zart aus Tönen auch fügt eine neue Weise, der wird als »Meistersinger« erkannt. WALTHER So bleibt mir einzig der Meisterlohn! Muss ich singen, kann s nur gelingen, find ich zum Vers auch den eig nen Ton. DAVID der sich zu den Lehrbuben gewendet Was macht ihr denn da? - Ja, fehl ich beim Werk, verkehrt nur richtet ihr Stuhl und Gemerk! - Er wirft polternd und lärmend die Anordnungen der Lehrbuben in betreff des Gemerkes um Ist denn heut »Singschul «? - Dass ihr s wisst, das kleine Gemerk! - Nur »Freiung« ist! Die Lehrbuben, welche in der Mitte der Bühne ein grösseres Gerüst mit Vorhängen aufgeschlagen hatten, schaffen auf Davids Weisung dies schnell beiseite und stellen dafür ein geringeres Brettergerüst auf; daraufstellen sie einen Stuhl mit einem kleinen Pult davor, daneben eine grosse schwarze Tafel, daran die Kreide am Faden aufgehängt wird; um das Gerüst sind schwarze Vorhänge angebracht, die zunächst hinten und an beiden Seiten, dann auch vorn ganz zusammengezogen werden ALLE LEHRBUBEN während der Herrichtung Aller End ist doch David der Allergescheit st, nach hohen Ehren ganz sicher er geizt ‘s ist Freiung heut; gewiss er freit, als vornehmer »Singer« er schon sich spreizt! Die »Schlag«-Reime fest er inne hat, »Arm-Hunger«-Weise singt er glatt. VIER LEHRBUBEN (1. Tenor) Doch die »harte-Tritt«-Weis , die kennt er am best - ALLE Die trat ihm der Meister hart und fest! Mit der Gebärde zweier Fusstrtte. Sie lachen DAVID Ja, lacht nur zu! Heut bin ich s nicht; ein andrer stellt sich zum Gericht der war nicht Schüler, ist nicht Singer, den Dichter, sagt er, überspring er; denn er ist Junker, und mit einem Sprung er denkt ohne weit re Beschwerden heut hier Meister zu werden. Drum richtet nur fein das Gemerk dem ein! Während die Lehrbuben vollends aufrichten. Dorthin! - Hierher! Die Tafel all die Wand, so dass sie recht dem Merker zur Hand! sich zu Walther um wendend Ja, ja, dem »Merker«! - Wird Euch wohl bang? Vor ihm schon mancher Werber versang. Sieben Fehler gibt er Euch vor, die merkt er mit Kreide dort an; wer über sieben Fehler verlor, hat versungen und ganz vertan! Nun nehmt Euch in acht! Der Merker wacht. Derb in die Hände schlagend Glück auf zum Meistersingen! Mögt Euch das Kränzlein erschwingen! Das Blumenkränzlein aus Seiden fein wird das dem Herrn Ritter beschieden sein? DIE LEHRBUBEN welche zu gleicher Zeit das Gemerk geschlossen haben, fassen sich an und tanzen einen verschlungenen Reigen um dasselbe Das Blumenkränzlein aus Seiden fein, wird das dem Herrn Ritter beschieden sein? Die Lehrbuben fahren sogleich erschrocken auseinander, als die Sakristei aufgeht und Pogner mit Beckmesser eintritt;sie ziehen sich nach hinten zurück この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@wagnerianchan Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg/I-2
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3217.html
第一幕 第一場 舞台はカタリーナ教会の内部を斜めに切った状態でしつらえられている。身廊は左側から奥に向かって延びているが、見えるのは礼拝席の最終列だけ。手前の何もない空間に合唱が並んでいるが、あとで舞台はこの部分だけとなり、身廊は黒いカーテンで完全に閉め切られる。 礼拝席の最終列にエーファとマグダレーネが座っている。ヴァルター・フォン・シュトルツィングはちょっと離れたところで円柱に寄りかかって立ち、じっとエーファを見つめながら、彼女と無言で思いのやり取りをしている。 教区の人々 救世主が降り来たり… (ヴァルターは身振りでエーファにもの問いたげな様子を見せる。) …喜んで汝の洗礼を受け… (エーファは答えようとするような身振りをするが、恥ずかしがって目を伏せてしまう。) …御自らは犠牲を払い・・ (ヴァルターは愛情を込めて彼女の様子をうかがうが、だんだん必死になってくる。) …我らに救いの道を与えられ… (エーファは恥ずかしそうに首を振るが、すぐにまた心のこもった眼差しを向ける。) …かの犠牲にふさわしくあるように… (ヴァルターは大喜びで自分の真心を誓う。かなり希望を持ったようである。) …我らを祝福された。 (エーファは微笑み、またはにかんで目を伏せる。ヴァルターはまだ何か聞こうとするが、すぐに思いとどまる。) 高貴なる洗礼者、キリストの前身なるお方よ!… (ヴァルターはまたそわそわしだすが、すぐに落ち着きを取り戻し、礼儀正しくあとで話し合いたいと身振りで伝える。) ヨルダンの川辺にて、我らを迎えたまえ。 人々は立ち上がって戸口に向かい、後奏の間に次々と教会を去っていく。ヴァルターは一時もエーファから目を離さず、彼女が立ち上がってマグダレーネとともにだんだんと自分の近くまで来るのを見守る。エーファがもう少しで近づくと思った時、ヴァルターは人々をかき分けて彼女のそばまで行く。 ヴァルター (小声だが、必死な様子でエーファに) ちょっと待ってください!一言だけ!ほんの一言だけお話を。 エーファ (さっとマグダレーネのほうを振り返って) ストールを忘れちゃったわ。見て来てくれない?座席にあると思うの。 マグダレーネ 忘れっぽい子ね。おまけに私に探させるなんて。 彼女は礼拝席に戻っていく。 ヴァルター お嬢さん、礼儀に反していたとしたらお許しください。 ただ、どうしても何か知りたいと思ったら、 礼儀にばかり気を遣っていられないのも分かってくださるでしょう? しかもこれは僕にとって一大事、命にも関わる問題なのです。 たった一言が祝福か呪いかの決め手となるのです。 あの、お嬢さん… マグダレーネ (戻ってきて) ありましたよ。 エーファ あら、ブローチはどこに行っちゃったの? マグダレーネ 落としたの? 彼女はまた探しに奥に行く。 ヴァルター 光と喜びか、夜と死か、 憧れのものを手に入れられるのか、 絶望のどん底に突き落とされるのか、 お嬢さんにおっしゃっていただきたいのは… マグダレーネ (また戻ってきて) ブローチもありましたよ。 さあ、帰りましょう。ブローチもストールも揃ったんだから… あら、まあ!今度は私が聖書を忘れたわ。 彼女はまたもや奥に急ぐ。 ヴァルター 一言だけでいいのです。 短い言葉だけで僕の運命が決まるんですから。 「はい」か「いいえ」か、それだけでいいんです。 お嬢さん、お願いです、 (やっと決心して早口で) ご婚約はされてますか? マグダレーネ (ちょうど戻ってきて、ヴァルターにお辞儀をする。) まあ、騎士様。 エーファちゃんのお相手を務めてくださるなんて、 光栄の至りですわ。 ポーグナー親方に、騎士様が訪問してくださると 伝えてもよろしいでしょうか? ヴァルター (悩ましげに、ほとばしるように) ああ、あの家に行った時から苦しみが始まったんだ! マグダレーネ まあ、なんて失礼な! ニュルンベルクにお越しになった時、 親方は親切におもてなししたではありませんか。 居心地の良いお部屋でお料理と飲み物をお出ししたのに、 何かご不満でもありますの? エーファ むきにならないで、レーネ。お料理のこととかじゃないの。 私のことでお知りになりたいことがあるのよ。 ねえ、何て言ったらいいのかしら。うまく答えられないのよ。 私、夢を見てるようにぼうっとしてるんだもの。 あの方、私が婚約してるかってお尋ねなの。 マグダレーネ (ひどくぎょっとして) ちょっと!そういう問題はもっと小さな声で言うものよ! とにかく今は家に帰りましょう。 さもないと噂になってしまいます! ヴァルター まず先にぜんぶ教えてください! エーファ (マグダレーネに) ここ、もう空っぽよ。みんな帰ったわ。 マグダレーネ だからこそ気が気じゃないんです! 騎士様、また時を改めまして! ダーフィトが聖具室から出てきて、勢いよく黒いカーテンを閉める。 ヴァルター (必死になって) お願いですから、まずご返事だけでも! エーファ (マグダレーネにすがるように) ねえ、いいでしょう? マグダレーネ (さっさと帰ろうとしていたが、ダーフィトに気がついて立ち止まり、いとしげにつぶやく。) あら、ダーフィトじゃない。あの人、どうしてここにいるのかしら。 また踵を返し、ヴァルターのほうを向く。 エーファ (マグダレーネに) ねえ、何て答えたらいい?教えてよ! マグダレーネ (しょっちゅうダーフィトばかり見て、そわそわしながら) 騎士様、お尋ねの件については そう簡単には申し上げられません。 たしかにエーファ・ポーグナーは婚約しております。 エーファ (あわててさえぎって) だけど、花婿が誰かまだ決まってないんです。 マグダレーネ ええ、花婿はまだ未定ですわ。 明日の審査で賞を授けられた マイスタージンガーがこの子の夫に… エーファ (一生懸命に) いいえ、花嫁が月桂冠を渡さないとその人は結婚できないわ。 ヴァルター (驚いて) マイスタージンガーがですか? エーファ (心配そうに) 騎士様はそうではありませんの? ヴァルター 歌うのは求婚の歌ですか? マグダレーネ ええ、審査員の前で。 ヴァルター で、賞をもらえるのは? マグダレーネ マイスターたちが気に入った方ですわ。 ヴァルター そのあとで花嫁が選ぶのですね? エーファ (夢中になって) 騎士様以外には誰も選びませんわ! ヴァルターはすっかり嬉しくなって、端のほうを行ったり来たりする。 マグダレーネ (ショックを受けて) まあ、エーファちゃんったら!本気で言ってるの? エーファ いいでしょ、レーネ。騎士様と結婚していいって言って! マグダレーネ 昨日お会いしたばかりなのに? エーファ そうね。何だか妙な気持ちよ、 絵の中ではずいぶん前からお会いしてるんだから。 ほらあの方、ダーフィトにそっくりでしょう? マグダレーネ (あきれ返って) まさか!似てないわよ! エーファ 絵の中のダーフィトのことよ。 マグダレーネ ああ、竪琴を持ったあの王様のこと? マイスターの紋章に描かれた、長い髭を生やした人? エーファ ちがうわよ!ゴリアテに石を投げた若者のことよ。 ベルトに剣を差し、紐を結んだ石を手に持って、 金髪の巻き毛が頭を覆ってる、 デューラーが描いた絵があるじゃない。 マグダレーネ (大きなため息をついて) ああ、ダーフィト!ダーフィト! ダーフィト (一度姿を消していたがまた戻ってくる。定規をベルトに挟み、チョークの大きな欠片を紐に結んで振り回しながら) 僕はここだよ!呼んだのは誰だい? マグダレーネ あなたったら、とんだことをしでかしてくれたわね。 (独り言) かわいい子!まだ分かってくれないのかしら。 (大きな声で) 誰かさんのせいで私たち、閉じ込められちゃったじゃないの。 ダーフィト (愛情を込めて) 僕の心に、レーネさんだけをね! マグダレーネ (赤くなって) まあ、何て真剣な表情!ところで、 こんなところで何の茶番をやるつもり? ダーフィト 茶番だなんて失礼しちゃうな!すごくまじめなんだぜ。 マイスター方の組合の準備をしてるんだ。 マグダレーネ えっ、もしかして歌の試合があるの? ダーフィト 今日は試験だけなんだけどね。 弟子もふだんからまじめにタブラトゥールを習得していたら 受験資格があるんだ。 試験に合格したらマイスターにだってなれるんだよ。 マグダレーネ これは騎士様には好都合じゃないかしら。 エーファちゃん、今は帰るわよ。 ヴァルター (急いで婦人たちのほうを向いて) ポーグナーさんのお宅までお送りしてもよろしいですか? マグダレーネ ここでお待ちになったらいいと思いますわ。もうすぐおいでになりますから。 エーファちゃんとの結婚をお望みなら、 いろいろと好条件が揃っておりますよ。 (二人の弟子が入ってきて、ベンチを運んでくる。) さあ、帰りましょう! ヴァルター どうしたらいいのです? マグダレーネ ダーフィトに試験の応募方法を教えさせましょう。 ねえ、ダーフィト、お願いがあるんだけど、 こちらの騎士様の面倒を見てあげて。 お礼にお料理のおいしいものをあげるから。 それに、今日ここで騎士様がマイスターになられたら、 明日はもっとおねだりしていいわ。 彼女はエーファを連れて早く帰ろうとする。 エーファ (ヴァルターに) またお会いできる? ヴァルター (熱心に) 今夜、必ず! 今の気持ちを何と表現していいか分かりません。 何もかもが生まれ変わったようで… 僕が始めようとしているものは新しいことばかりです。 ただ一つ心に決めているのは、 あらゆる思いを込めてあなたを妻にすること。 剣では片づけられない問題ですが、あなたのためなら マイスターとなるために歌うのも価値があります。 財産も命もあなたに捧げ、 あなたのために詩人となりましょう。 エーファ (うっとりして) とても幸せだわ、 これほどの愛に包まれるなんて! マグダレーネ とにかく帰らないと。あとで噂が立ちますよ。 ダーフィト (あっけにとられた様子でヴァルターを観察していたが) 一足飛びにマイスター?へえ、自信満々だなあ。 マグダレーネはエーファを引っぱって、カーテンの向こうに出ていく。ヴァルターは興奮醒めやらず、深く物思いにふけりながら、丈の高い重厚なひじかけ椅子に座り込む。この椅子は少し前まで壁際にあったのを二人の弟子が中央に持ってきたものである。 第二場 さらに多くの弟子たちが入ってくる。彼らはベンチを運んできて、マイスタージンガーの会議場を整える。 第二の弟子 おいダーフィト、つっ立ってるなよ! 第一の弟子 仕事をやれ! 第二の弟子 判定席を整えるのを手伝ってくれ! ダーフィト 僕はきみたちより先に働いたよ。 今はそっちだけでやってくれ。 僕は他にやることがあるんだ。 四人の弟子 おいおい、うぬぼれが強いなあ! 四人の弟子 弟子の模範的存在だからな。 四人の弟子 そりゃそうさ。やつは靴屋の弟子だからね。 四人の弟子 こいつは皮を枠に挟んで座り、 四人の弟子 針金と千枚通しを使って詩を作るんだとさ。 四人の弟子 で、できた詩を皮に書き込むんだって。 十二人の弟子 (一発お見舞いするようなかっこうで) ちょいと仕込んでやったほうがためになりそうだな! (笑いながら支度にかかる。) ダーフィト (思いに沈む騎士をしばらく観察したあとで) 始めよ! ヴァルター (ぽかんとして) えっ、何? ダーフィト (さらに力強く) 「始めよ!」って、判定役が呼びかけるんですよ。 あなたに歌えって言ってるんです。ご存じない? ヴァルター 判定役とは誰だ? ダーフィト ええっ、それもご存じないんですか!歌の学校にいらしたことがない? ヴァルター まだ詩を職業とする組合には入ったことがないんだ。 ダーフィト あなたは「詩人」ですか? ヴァルター ああ、そうだったらいいんだが。 ダーフィト じゃあ、「歌手」? ヴァルター もう少し詳しかったら有利だったかな。 ダーフィト ですが、「見習い」とか「師弟」の経験はあるんでしょう? ヴァルター ぜんぶ初めて耳にするよ。 ダーフィト で、それでマイスターになろうっておっしゃるんですか? ヴァルター そんなに大変なことなのか? ダーフィト ああ、もう、レーネ! ヴァルター きみはどうやってるの? ダーフィト ああ、マグダレーネ! ヴァルター 話してくれよ! ダーフィト (いかにもという風に腰を下ろし) いいですか、「歌手」がマイスターになるのも 一日ではなれません。 僕はニュルンベルクで一番尊敬されてる ハンス・ザックスについて教わっています。 もう一年くらい指導を受けていますが、 それでもまだやっと「弟子」ですよ。 靴の作り方と詩について 細かく学び、 皮を柔らかくなめしながら、 母音と子音について練習しています。 針金にワックスを塗って曲がらないようにし、 そうしながら韻の踏み方を覚える。 千枚通しを操って ぴったりなところに穴をあけ、 男性韻と女性韻を考え、 韻律と音数もおろそかにしてはならない。 枠ぶちを膝に置いて、長い節に短い節、 堅い節に優しい節、明るいのもあれば暗いのもあり、 韻を踏まない場合や、ダニや粘着力に気をつけたり、 間の置き方、皮の滑り具合、装飾音を学びながら靴底をしっかり打つ… 僕はこれらを苦労しながら何とか覚えました。 これでどの程度上達したと思われますか? ヴァルター 完璧な靴ができただろうね。 ダーフィト いいえ、そうなるまでにはまだまだですよ! 「バール」形式というのは規則が多いんです。 すぐに規則を習得できるやつなんているかどうか。 きちんと縫い目に気を配り、ちゃんとした針金を使って、 ぴったりくる「シュトレン」をバールに打ち込む。 そのあとに来るのが「アプゲザンク」で、 これは短すぎても長すぎてもいけないし、 さっき靴底を打ったものをもう一回 使いまわすのは禁止になっています。 こうして靴の面から歌の面まで完璧に覚えたって、 まだまだマイスターにはなれないんですからね。 ヴァルター いいかげんにしてくれよ。靴屋になりたいんじゃないんだ。 歌の規則についてもっと教えてほしい。 ダーフィト 僕がせめて「歌手」になっていたらよくご説明できるんですけど。ほんとうに、大変な苦労が必要ですよ。 マイスター歌曲の節と調べは 非常に多くの名と韻でできています。 力強いのもあれば優しい響きのもありますが、 全部覚えるのは至難の業! 「短い」節、「長い」節、「長すぎる」節、 「ペーパー」に、「黒インク」の調べ、 「赤」、「青」、「緑」それぞれに節があるし、 「生垣の花」、「麦わら」、「フェンネル」、 優しい節、甘い節、バラ色の節。 「はかない恋」に「忘れられた」節、 「ローズマリー」の調べ、「黄色いスミレ」、 「虹」、「ナイチンゲール」、 「イギリス製錫」、「シナモンの耳」、 「新鮮なオレンジ」、「緑の菩提樹」、 「カエル」、「子牛たち」、「ゴシキヒワ」、 「亡くなった大食い」の調べっていうのもあった。 それから「ヒバリ」、「カタツムリ」、「わめき声」もあるし、「ハッカの花」、 「ミラノ」、 はては「ライオンの黄色い皮膚」、 (大げさに) 「忠実なペリカン」、 (もったいぶって) 「魚の鱗のごとく輝くワイヤー」… ヴァルター 何てこった!どこまで続くんだ! ダーフィト これは名前だけです。 それぞれの歌い方を学ばなくてはならないんですよ、 マイスターが書いた通り正確にね。 どの言葉も音も明瞭に歌い、 声が不安定にならないように。 歌いだす時にピッチに気をつけなくちゃだめですよ。 ぴったりその音を出さなくちゃいけません。 息を十分保って、息切れしたり、 最後になって足りなくなった、なんてことにならないでくださいね。言葉の前にもごもご言ったりしちゃいけません。 歌い終わったらすぐ口を閉じて余計な音を出さないこと。 トリルもコロラトゥーラも勝手に変えたりせず、 マイスターが書いた以外の音は歌ってはいけません。 変更したり、うっかり間違おうものなら、 どうしようもなくなって取り返しがつかなくなる。 もし、間違いをやらかしたりしたら、 あなたは「歌い損ね」になってしまいますよ。 僕だっていつも必死になって覚えようとしてるのに、 まだまだ道のりは長いんです。 やってみてもぜんぜんだめだったりすると、 親方は「革ひもたたき」を歌うんですよ。 (愛おしそうに) もしレーネさんが助けてくれなかったら、 (泣きそうな声で) 「パンと水だけ」を歌わなくちゃなりません。 僕の経験をいい例として、 一足飛びにマイスターになろうなんて考えはお捨てなさい。あなたはまず「歌手」と「詩人」になっておかなくちゃなりません。そうして初めてマイスターの称号に近づけるのですから。 四人の弟子 (仕事をしながら) おい、ダーフィト! ヴァルター 詩人というのは? 四人の弟子 ダーフィト、来てくれよ! ダーフィト (弟子たちに) ちょっと待ってろ、すぐ行くから! (またヴァルターのほうを向いて) 詩人が誰かって? あなたが「歌手」となり、 マイスターが作った調べを完璧に歌いこなした上で、 その旋律に新しい韻と言葉を当てはめて、 それがまるであつらえたみたいに 既存の曲にぴったりだったら、 あなたは「詩人」の地位をもらえるんですよ。 四人の弟子 おい、ダーフィト!親方に言いつけるぜ! 全員の弟子 いいかげんおしゃべりはやめたらどうだ。 ダーフィト へえ、分かってるぞ。僕が手伝ってやらないと、 ぜんぶめちゃくちゃに設置するんだろうからね! (弟子たちのほうに行こうとする。) ヴァルター (ダーフィトを引き止めて) あと一つだけ頼むよ。 マイスターって誰のことを言うんだい? ダーフィト (急いでまた向きを変え) それはですね、騎士殿、こういうわけです。 (神妙な表情で) 詩人が自分の力で 言葉と韻を見つけ出し、 (とても優しく) 新しい音からなる調べとぴったり合わせることができたら、 その人こそ「マイスタージンガー」になれるのです。 ヴァルター それなら、マイスターになろう! とにかく歌って、 詩とそれに合う音を見つけて、 何とかやってみるよ! ダーフィト (弟子たちのほうを見て) おいおい、何やってんだよ?僕がいない間に、 椅子も判定席もおかしくしてしまってる! (ガタカタ音を立てながら、弟子たちが整えた座席を正しく直す。) 今日は「歌の学校」か?知らないのか? 判定席は小さいほうだ! 今日は「試験」だけだって言っただろう! 中央の大きな判定席にカーテンをかけていた弟子たちは、ダーフィトに言われてこの判定席を急いで引っ込め、代わりにもっと小さなものを持ってくる。その中に小さな台と椅子を入れて、そばに大きな黒板を据え、糸に結ばれたチョークを置く。この判定席は全方面を黒いカーテンで仕切られ、中は見えなくなる。 全員の弟子 (準備をしながら) 結局のところ、ダーフィトが一番有能ってわけだな。 たぶん野心も満々なんだろうよ。 今日は試験か。 やつは応募する気なんだな。 もう「歌手」にでもなったみたいに威張ってさ! 殴られる歌は板についてるし、 「お腹空いた」歌も完璧! 四人の弟子 (テノール) いやいや、「蹴られる」歌のほうがもっと得意だ! 全員 だって、いつも親方から蹴られてるもんね! (蹴るしぐさをして笑う。) ダーフィト 好きに笑えよ!あいにく今日は僕じゃないんだ。 ほかの方が応募なさるからね。 その方は生徒でもなければ歌手でもない。 詩人は飛ばしてみせると言っておいでなんだ。 かのお方は騎士殿で、 何の苦労もなしに 今日ここでマイスターになられるんだって。 だからちゃんと判定席を整えないと失礼に当たる! (弟子たちが最終仕上げをしている間に) あっちだ!こっちに持ってきてくれ!黒板は壁にかけて。 判定役がきちんと仕事につけるようにね。 (ヴァルターのほうを向いて) あっ、そうだ、判定役だよ!不安でならないでしょう? 判定役の前で多くの人が歌い損ねましたからねえ。 七つまでの間違いは許され、 判定役はそれをチョークで書きつけます。 八個以上間違いを犯すと、 歌い損ねで失格となってしまいます。 よく気をつけてくださいね。 判定役が目を光らせてますから。 (乱暴に手をぱちぱち叩きながら) 無事マイスタージンガーになられますように! 栄光の冠を勝ち取ってください! さて、絹でできた花冠は 騎士殿のものになるかな? 弟子たち (ちょうど判定席のカーテンを閉めたところで、同じ歌を歌いながら輪になって踊りだす。) 絹でできた花冠だよ、 騎士殿はちゃんと自分のものにできるかな? 聖具室のドアが開いて、ポーグナーとベックメッサーが入ってくる。弟子たちはびっくりし、あわてて後ろのほうに逃げていく。 ERSTER AUFZUG ERSTE SZENE Die Bühne stellt das Innere der Katharinenkirche in schrägem Durchschnitt dar. Von dem Hauptschiff, welches links ab dem Hintergrunde zu sich ausdehnend anzunehmen ist, sind nur noch die letzten Reihen der Kirchenstuhlbänke sichtbar. Den Vordergrund nimmt der freie Raum vor dem Chor ein; dieser wird später durch einen schwarzen Vorhang gegen das Schiff zu gänzlich geschlossen. In der letzten Reihe der Kirchenstühle sitzen Eva und Magdalene; Walther von Stolzing steht, in einiger Entfernung, zur Seite an eine Säule gelehnt, die Blicke auf Eva heftend, die sich mit stummem Gebärdenspiel wiederholt zu ihm umkehrt DIE GEMEINDE Da zu dir der Heiland kam,… Walther drückt durch Gebärde eine schmachtende Frage an Eva aus …willig deine Taufe nahm,… Evas Blick und Gebärde sucht zu antworten; doch beschämt schlägt sie das Auge wieder nieder …weihte sich dem Opfertod,… Walther zärtlich, dann dringender …gab er uns des Heils Gebot … Eva, Walther schüchtern abweisend, aber schnell wieder seelenvoll zu ihm aufblickend …dass wir durch ein Tauf uns weih n,… Walther entzückt, höchste Beteuerungen, Hoffnung. …seines Opfers wert zu sein. Eva lächelnd, dann beschämt die Augen senkend. Walther dringend, aber schnell sich unterbrechend Edler Täufer, Christ s Vorläufer!… Walther nimmt die dringende Gebärde wieder auf, mildert sie aber sogleich, um sanft um eine Unterredung zu bitten Nimm uns freundlich an, dort am Fluss Jordan. Die Gemeinde erhebt sich, wendet sich dem Ausgange zu und verlässt unter dem Nachspiel allmählich die Kirche. Walther heftet in höchster Spannung seinen Blick auf Eva, welche ihren Sitz ebenfalls verlässt und, von Magdalene gefolgt, langsam in seine Nähe kommt. Da Walther Eva sich nähern sieht, drängt er sich gewaltsam durch die Kirchgänger zu ihr WALTHER leise, doch feurig zu Eva Verweilt! - Ein Wort! Ein einzig Wort! EVA sich schnell zu Magdalena umwendend Mein Brusttuch…! Schau! Wohl liegt s im Ort? MAGDALENE Vergesslich Kind! Nun heisst es such! Sie kehrt nach den Kirchenstühlen zurück WALTHER Fräulein! Verzeiht der Sitte Bruch! Eines zu wissen, eines zu fragen, was müsst ich nicht zu brechen wagen? Ob Leben oder Tod, ob Segen oder Fluch? Mit einem Worte sei mir s vertraut mein Fräulein sagt - MAGDALENE zurückkommend Hier ist das Tuch. EVA O weh! Die Spange! MAGDALENE Fiel sie wohl ab? Sie geht suchend abermals nach hinten WALTHER Ob Licht und Lust oder Nacht und Tod? Ob ich erfahr, wonach ich verlange, ob ich vernehme, wovor mir graut Mein Fräulein, sagt - MAGDALENE wieder zurückkommend Da ist auch die Spange. Komm, Kind! Nun hast du Spang und Tuch ... O weh! Da vergass ich selbst mein Buch! Sie geht nochmals eilig nach hinten WALTHER Dies eine Wort, Ihr sagt mir s nicht? Die Silbe, die mein Urteil spricht? Ja oder nein! - ein flücht ger Laut mein Fräulein sagt, entschlossen und hastig seid Ihr schon Braut? MAGDALENE die wieder zurückgekehrt ist und sich vor Walther verneigt Sieh da, Herr Ritter, wie sind wir hochgeehrt mit Evchens Schutze habt Ihr Euch gar beschwert? Darf den Besuch des Helden ich Meister Pogner melden? WALTHER bitter, leidenschaftlich Oh, betrat ich doch nie sein Haus! MAGDALENE Ei, Junker! Was sagt Ihr da aus? In Nürnberg eben nur angekommen, wart Ihr nicht freundlich aufgenommen? Was Küch und Keller, Schrein und Schrank Euch bot, verdient es keinen Dank? EVA Gut Lenchen, ach, das meint er ja nicht. Doch von mir wohl wünscht er Bericht. Wie sag ich s schnell? Versteh ich s doch kaum! Mir ist, als wär ich gar wie im Traum!- Er frägt - ob ich schon Braut? MAGDALENE heftig erschrocken Hilf Gott! Sprich nicht so laut! Jetzt lass uns nach Hause gehn; wenn uns die Leut hier sehn! WALTHER Nicht eh r, bis ich alles weiss! EVA zu Magdalene s ist leer, die Leut sind fort. MAGDALENE Drum eben wird mir heiss! Herr Ritter, an andrem Ort! David tritt aus der Sakristei ein und macht sich darüber her, die, schwarzen Vorhänge zu schliessen WALTHER dringend Nein! Erst dies Wort! EVA bittend zu Magdalene Dies Wort! MAGDALENE die sich bereits umgewendet, erblickt David, hält an und ruft zärtlich für sich David? Ei! David hier? Sie wendet sich wieder zurück, und zu Walther. EVA zu Magdalene Was sag ich? Sag du s mir! MAGDALENE zerstreut, öfter nach David sich umsehend Herr Ritter, was Ihr die Jungfer fragt, das ist so leichtlich nicht gesagt; fürwahr ist Evchen Pogner Braut EVA lebhaft unterbrechend Doch hat noch keiner den Bräut gam erschaut. MAGDALENE Den Bräut gam wohl noch niemand kennt, bis morgen ihn das Gericht ernennt, das dem Meistersinger erteilt den Preis - EVA enthusiastisch Und selbst die Braut ihm reicht das Reis. WALTHER verwundert Dem Meistersinger? EVA bang Seid Ihr das nicht? WALTHER Ein Werbgesang? MAGDALENE Vor Wettgericht. WALTHER Den Preis gewinnt? MAGDALENE Wen die Meister meinen. WALTHER Die Braut dann wählt? EVA sich vergessend Euch oder keinen! Walther wendet sich, in grosser Erregung auf und ab gehend, zur Seite MAGDALENE sehr erschrocken Was, Evchen! Evchen! Bist du von Sinnen? EVA Gut Lene, lass mich den Ritter gewinnen! MAGDALENE Sahst ihn doch gestern zum erstenmal? EVA Das eben schuf mir so schnelle Qual, dass ich schon längst ihn im Bilde sah! Sag, trat er nicht ganz wie David nah? MAGDALENE höchst verwundert Bist du toll? Wie David? EVA Wie David im Bild. MAGDALENE Ach, meinst du den König mit der Harfen und langem Bart in der Meister Schild? EVA Nein! Der, dess Kiesel den Goliath warfen, das Schwert im Gurt, die Schleuder zur Hand, das Haupt von lichten Locken umstrahlt, wie ihn uns Meister Dürer gemalt. MAGDALENE laut seufzend Ach, David! David! DAVID der hinausgegangen und jetzt wieder zurückkommt, ein Lineal im Gürtel und ein grosses Stück weisser Kreide an einer Schnur schwenkend Da bin ich! Wer ruft? MAGDALENE Ach, David! Was Ihr für Unglück schuft! für sich Der liebe Schelm! Wüsst er s noch nicht? laut Ei seht, da hat er uns gar verschlossen? DAVID zärtlich Ins Herz Euch allein! MAGDALENE feurig Das treue Gesicht! Ei sagt! Was treibt Ihr hier für Possen? DAVID Behüt es, Possen? Gar ernste Ding ! Für die Meister hier richt ich den Ring. MAGDALENE Wie? Gäb es ein Singen? DAVID Nur Freiung heut der Lehrling wird da losgesprochen, der nichts wider die Tabulatur verbrochen; Meister wird, wen die Prob nicht reut. MAGDALENE Da wär der Ritter ja am rechten Ort. - Jetzt, Evchen, komm, wir müssen fort. WALTHER schnell sich zu den Frauen wendend Zu Meister Pogner lasst mich euch geleiten. MAGDALENE Erwartet den hier; er ist bald da. Wollt Ihr Evchens Hand erstreiten, rückt Ort und Zeit das Glück Euch nah. Zwei Lehrbuben kommen dazu und tragen Bänke herbei Jetzt eilig von hinnen! WALTHER Was soll ich beginnen? MAGDALENE Lasst David Euch lehren, die Freiung begehren. - Davidchen, hör, mein lieber Gesell, den Ritter hier bewahr mir wohl zur Stell ! Was Fein s aus der Küch bewahr ich für dich; und morgen begehr du noch dreister, wird hier der Junker heut Meister. Sie drängt Eva zum Fortgehen EVA zu Walther Seh ich Euch wieder? WALTHER sehr feurig Heut abend, gewiss! - Was ich will wagen, wie könnt ich s sagen? Neu ist mein Herz, neu mein Sinn, neu ist mir alles, was ich beginn . Eines nur weiss ich, eines begreif ich Mit allen Sinnen Euch zu gewinnen! Ist s mit dem Schwert nicht, muss es gelingen, gilt es als Meister Euch zu ersingen. Für Euch Gut und Blut! Für Euch Dichters heil ger Mut! EVA mit grosser Wärme Mein Herz, sel ger Glut, für Euch liebesheil ge Hut! MAGDALENE Schnell heim, sonst geht s nicht gut! DAVID der Walther verwunderungsvoll gemessen Gleich Meister? Oho! Viel Mut! Magdalene zieht Eva eilig durch die Vorhänge nach sich fort. Walther wirft sich, aufgeregt und brütend, in einen erhöhten kathederartigen Lehnstuhl, den zuvor zwei Lehrbuben von der Wand ab mehr nach der Mitte zu gerückt haben ZWEITE SZENE Noch mehrere Lehrbuben sind eingetreten; sie tragen und stellen Bänke und richten alles zur Sitzung der Meistersinger her ZWEITER LEHRBUBE David, was stehst? ERSTER LEHRBUBE Greif ans Werk! ZWEITER LEHRBUBE Hilf uns richten das Gemerk! DAVID Zu eifrigst war ich vor euch allen; schafft nun für euch hab ander Gefallen! VIER LEHRBUBEN Was der sich dünkt! VIER LEHRBUBEN Der Lehrling Muster! VIER LEHRBUBEN Das macht, weil sein Meister ein Schuster. VIER LEHRBUBEN Beim Leisten sitzt er mit der Feder. VIER LEHRBUBEN Beim Dichten mit Draht und Pfriem. VIER LEHRBUBEN Sein Verse schreibt er auf rohes Leder. ALLE ZWÖLF LEHRBUBEN mit entsprechender Gebärde Das - dächt ich - gerbten wir ihm! Sie machen sich lachend an die fernere Herrichtung DAVID nachdem er den sinnenden Ritter eine Weile betrachtet Fanget an! WALTHER verwundert Was soll s? DAVID noch stärker »Fanget an!« - So ruft der »Merker«. Nun sollt Ihr singen! Wisst Ihr das nicht? WALTHER Wer ist der Merker? DAVID Wisst Ihr das nicht? Wart Ihr noch nie bei ‘nem Sing-Gericht? WALTHER Noch nie, wo die Richter Handwerker! DAVID Seid Ihr ein »Dichter«? WALTHER Wär ich s doch! DAVID Seid Ihr ein »Singer«? WALTHER Wüsst ich s noch! DAVID Doch »Schulfreund« wart Ihr und »Schüler« zuvor? WALTHER Das klingt mir alles fremd vorm Ohr. DAVID Und so gradhin wollt Ihr Meister werden? WALTHER Wie, machte das so grosse Beschwerden? DAVID O Lene! Lene! WALTHER Wie Ihr doch tut! DAVID O Magdalene! WALTHER Ratet mir gut! DAVID setzt sich in Positur Mein Herr, der Singer Meister-Schlag gewinnt sich nicht an einem Tag. In Nüremberg der grösste Meister mich lehrt die Kunst Hans Sachs! Schon voll ein Jahr mich unterweist er, dass ich als Schüler wachs . Schuhmacherei und Poeterei, die lern ich da alleinerlei hab ich das Leder glatt geschlagen, lern ich Vokal und Konsonanz sagen; wichst ich den Draht erst fest und steif, was sich dann reimt, ich wohl begreif! Den Pfriemen schwingend, im Stich die Ahl , was stumpf, was klingend, was Mass, was Zahl - den Leisten im Schurz, was lang, was kurz, was hart, was lind, hell oder blind, was Waisen, was Milben, was Klebsilben, was Pausen, was Körner, was Blumen, was Dörner - das alles lernt ich mit Sorg und Acht. Wie weit nun, meint Ihr, dass ich s gebracht? WALTHER Wohl zu ‘nem Paar recht guter Schuh ? DAVID Ja, dahin hat s noch gute Ruh ! Ein »Bar« hat manch Gesätz und Gebänd ; wer da gleich die rechte Regel fänd , die richt ge Naht und den rechten Draht, mit gutgefügten »Stollen« den Bar recht zu versohlen. Und dann erst kommt der »Abgesang«; dass der nicht kurz und nicht zu lang und auch keinen Reim enthält, der schon im Stollen gestellt. Wer alles das merkt, weiss und kennt, wird doch immer noch nicht »Meister« genennt. WALTHER Hilf Gott! Will ich denn Schuster sein? In die Singkunst lieber führ mich ein. DAVID Ja, hätt ich s nur selbst schon zum »Singer« gebracht! Wer glaubt wohl, was das für Mühe macht? Der Meister Tön und Weisen, gar viel an Nam und Zahl, die starken und die leisen, wer die wüsste allzumal! Der »kurze«, »lang « und »überlang « Ton, die »Schreibpapier«-, »Schwarz-Tinten«-Weis ; der »rote«, »blau « und »grüne« Ton; die »Hageblüh«-, »Strohhalm«-, »Fengel«-Weis ; der »zarte«, der »süsse«, der »Rosen«-Ton; der »kurzen Liebe«, der »vergessne« Ton; die »Rosmarin«-, »Gelbveiglein«-Weis , die »Regenbogen«-, die »Nachtigall« -Weis , die »englische Zinn«-, die »Zimmtröhren«-Weis , »frisch Pomeranzen«-, »grün Lindenblüh«-Weis , die »Frösch «-, die »Kälber«-, die »Stieglitz«-Weis , die »abgeschiedene Vielfrass«-Weis ; der »Lerchen«-, der »Schnecken«-, der »Beller«-Ton, die »Melissenblümlein«-, die »Meiran«-Weis , »Gelblöwenhaut«-, gefühlvoll »treu Pelikan«-Weis , prunkend die »buttglänzende Draht«-Weis ... WALTHER Hilf Himmel! Welch endlos Tönegeleis ! DAVID Das sind nur die Namen nun lernt sie singen, recht, wie die Meister sie gestellt! Jed Wort und Ton muss klärlich klingen, wo steigt die Stimm und wo sie fällt; fangt nicht zu hoch, zu tief nicht an, als es die Stimm erreichen kann; mit dem Atem spart, dass er nicht knappt und gar am End Ihr überschnappt; vor dem Wort mit der Stimme ja nicht summt, nach dem Wort mit dem Mund auch nicht brummt. Nicht ändert an »Blum « und »Koloratur«, jed Zierat fest nach des Meisters Spur. Verwechseltet Ihr, würdet gar irr , verlört Ihr Euch und kämt ins Gewirr wär sonst Euch alles auch gelungen, da hättet Ihr gar »versungen!« Trotz grossem Fleiss und Emsigkeit ich selbst noch bracht es nicht so weit. So oft ich s versuch und ‘s nicht gelingt, die »Knieriem-Schlag«-Weis der Meister mir singt. sanft Wenn dann Jungfer Lene nicht Hilfe weiss, greinend sing ich die »eitel Brot- und Wasser«-Weis ! Nehmt Euch ein Beispiel dran und lasst vom Meister-Wahn! Denn »Singer« und »Dichter« müsst Ihr sein, eh Ihr zum »Meister« kehret ein. VIER LEHRBUBEN während der Arbeit David! WALTHER Wer ist nun Dichter? VIER LEHRBUBEN David! Kommst her? DAVID zu den Lehrbuben Wartet nur, gleich! - schnell wieder zu Walther sich wendend Wer der »Dichter« wär ? Habt Ihr zum »Singer« Euch aufgeschwungen und der Meister Töne richtig gesungen, fügtet Ihr selbst nun Reim und Wort , dass sie genau an Stell und Ort passten zu eines Meisters Ton, dann trügt Ihr den Dichterpreis davon. VIER LEHRBUBEN He, David! Soll man s dem Meister klagen? ALLE LEHRBUBEN Wirst dich bald des/deines Schwatzens entschlagen? DAVID Oho! - Jawohl! Denn helf ich euch nicht, ohne mich wird alles doch falsch gericht t. Er will sich zu ihnen wenden WALTHER ihn zurückhaltend Nur dies noch wer wird »Meister« genannt? DAVID schnell wieder umkehrend Damit, Herr Ritter, ist s so bewandt mit sehr tiefsinniger Miene Der Dichter, der aus eig nem Fleisse zu Wort und Reimen, die er erfand, äusserst zart aus Tönen auch fügt eine neue Weise, der wird als »Meistersinger« erkannt. WALTHER So bleibt mir einzig der Meisterlohn! Muss ich singen, kann s nur gelingen, find ich zum Vers auch den eig nen Ton. DAVID der sich zu den Lehrbuben gewendet Was macht ihr denn da? - Ja, fehl ich beim Werk, verkehrt nur richtet ihr Stuhl und Gemerk! - Er wirft polternd und lärmend die Anordnungen der Lehrbuben in betreff des Gemerkes um Ist denn heut »Singschul «? - Dass ihr s wisst, das kleine Gemerk! - Nur »Freiung« ist! Die Lehrbuben, welche in der Mitte der Bühne ein grösseres Gerüst mit Vorhängen aufgeschlagen hatten, schaffen auf Davids Weisung dies schnell beiseite und stellen dafür ein geringeres Brettergerüst auf; daraufstellen sie einen Stuhl mit einem kleinen Pult davor, daneben eine grosse schwarze Tafel, daran die Kreide am Faden aufgehängt wird; um das Gerüst sind schwarze Vorhänge angebracht, die zunächst hinten und an beiden Seiten, dann auch vorn ganz zusammengezogen werden ALLE LEHRBUBEN während der Herrichtung Aller End ist doch David der Allergescheit st, nach hohen Ehren ganz sicher er geizt ‘s ist Freiung heut; gewiss er freit, als vornehmer »Singer« er schon sich spreizt! Die »Schlag«-Reime fest er inne hat, »Arm-Hunger«-Weise singt er glatt. VIER LEHRBUBEN (1. Tenor) Doch die »harte-Tritt«-Weis , die kennt er am best - ALLE Die trat ihm der Meister hart und fest! Mit der Gebärde zweier Fusstrtte. Sie lachen DAVID Ja, lacht nur zu! Heut bin ich s nicht; ein andrer stellt sich zum Gericht der war nicht Schüler, ist nicht Singer, den Dichter, sagt er, überspring er; denn er ist Junker, und mit einem Sprung er denkt ohne weit re Beschwerden heut hier Meister zu werden. Drum richtet nur fein das Gemerk dem ein! Während die Lehrbuben vollends aufrichten. Dorthin! - Hierher! Die Tafel all die Wand, so dass sie recht dem Merker zur Hand! sich zu Walther um wendend Ja, ja, dem »Merker«! - Wird Euch wohl bang? Vor ihm schon mancher Werber versang. Sieben Fehler gibt er Euch vor, die merkt er mit Kreide dort an; wer über sieben Fehler verlor, hat versungen und ganz vertan! Nun nehmt Euch in acht! Der Merker wacht. Derb in die Hände schlagend Glück auf zum Meistersingen! Mögt Euch das Kränzlein erschwingen! Das Blumenkränzlein aus Seiden fein wird das dem Herrn Ritter beschieden sein? DIE LEHRBUBEN welche zu gleicher Zeit das Gemerk geschlossen haben, fassen sich an und tanzen einen verschlungenen Reigen um dasselbe Das Blumenkränzlein aus Seiden fein, wird das dem Herrn Ritter beschieden sein? Die Lehrbuben fahren sogleich erschrocken auseinander, als die Sakristei aufgeht und Pogner mit Beckmesser eintritt;sie ziehen sich nach hinten zurück All rights reserved © Maria Fujioka Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg+/I-2