約 3,884,014 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2617.html
ACHTER AUFTRITT van Bett. Meisterin Browe VAN BETT Verlasst Euch auf mich, Frau Browe, ich habe ihn; dieser Iwanow will mir nicht aus dem Kopf - er ist mir schon von einigen als ein homo suspectus bezeichnet worden. MEISTERIN BROWE Ein pectus? Um Verzeihung, Herr Bürgermeister - VAN BETT Das will sagen, ein Taugenichts, der sich s einfallen lässt, meine Nichte zu beliebäugeln. MEISTERIN BROWE Davon weiss ich nichts, und es geht mich auch nichts an. VAN BETT Aber mich geht s an, den Bürgermeister! Ich soll einen verdächtigen Menschen aufsuchen, und das kann kein anderer sein, als einer, der mit meiner Nichte liebäugelt. MEISTERIN BROWE Kurz, ich halte den Peter lwanow für einen rechtlichen Burschen. Jetzt muss ich an meine Geschäfte, also, Gott zum Gruss, Herr Bürgermeister. VAN BETT Noch ein Wort, Frau Browe. Ihr gebt heute ein Gastmahl, ein Fest - MEISTERIN BROWE Mein ältester Sohn macht Hochzeit, und da wissen Sie wohl - VAN BETT Gut, habe gar nichts dagegen. Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen, dass bei solchen Lustbarkeiten häufig Händel vorfallen. MEISTERIN BROWE Das wollen wir nicht hoffen. VAN BETT Bei Gott ist kein Ding unmöglich und bei besoffenen Zimmergesellen, noch viel weniger - ich halte es daher für meine Pflicht, alles in Person zu. beaufsichtigen. MEISTERIN BROWE für sich Auf den haben wir gewartet. laut Wenn es Ihnen Spass macht - VAN BETT Keineswegs; bloss ein Opfer, welches ich der öffentlichen Sicherheit bringe. Wann wird gespeist? MEISTERIN BROWE Um zwölf Uhr Herr Bürgermeister. VAN BETT Da finde ich mich ein, denn convivia habent multa scandalia. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Syndham. LORD Finde ich hier vielleicht den Herrn Bürgermeister? MEISTERIN BROWE Hier, dieser Herr. für sich Gott sei Dank, da werde ich den Gierschlund mit guter Manier los. Sie geht VAN BETT ihr nachrufend Ich lasse nicht warten, verlasst Euch darauf. MEISTERIN BROWE Ich bin auch gar nicht bange. Sie geht ab ZEHNTER AUFTRITT van Bett. Lord Syndham LORD Ich habe Sie um eine Gefälligkeit zu bitten, mein Herr. VAN BETT für sich Das ist der Engländer, der sich seit einigen Tagen sehen lässt laut Darf ich um Dero Firma, will sagen, Dero Namen bitten? LORD Später sollen Sie erf ahren, wer ich bin. Erst bedarf ich Ihres Beistandes bei einer Nachforschung von höchster Wichtigkeit. VAN BETT Reden Sie! Nachforschungen - darin bin ich stark! Forte! LORD So hören Sie; Sie müssen mir einen jungen Mann entdecken helfen, der sich als Zimmergeselle hier aufhält. VAN BETT für sich Schon wieder. laut Warten Sie mal, was für ein Landsmann? LORD Einen Russen. VAN BETT Der Peter heisst? LORD Sie wissen also? VAN BETT Ob! Dem laure ich schon lange auf, ich habe sogar vor wenigen Minuten noch Verhaltungsbefehle seinetwegen bekommen. Ich fixierte ihn - zwei Minuten - heraus war s. LORD vergnügt Herr Bürgermeister, Ihr Glück ist in Ihren Händen. VAN BETT In meinen Händen? Ei, wieso? LORD geheimnisvoll Suchen Sie auf eine geschickte Weise von diesem Peter herauszubringen, welches seine Pläne in bezug auf England sind. VAN BETT Auf England? Aha! LORD Doch ohne ihn merken zu lassen, dass er entdeckt ist; vor allem müssen Sie verhüten, dass der französische Gesandte uns zuvorkomme. VAN BETT Der französische Gesandte, mischt sich der auch hinein? Das Volk muss seine Nase doch in alles stecken. LORD Darum vorsichtig, denn auch er sucht unsern Peter und möchte gern - ebenso wie ich - VAN BETT Aha! Intelligo. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde alles leiten. Erst f ange ich an - in bezug auf - versteht sich, ohne ihn merken zu lassen - und dann ergibt sich das übrige von selbst. LORD Gelingt es, so sind 2000 Pfund Ihr Lohn. VAN BETT 2000 Pfund! Euer Herrlichkeit setzen mich in Verlegenheit. LORD Wieso? VAN BETT Hat gar nichts zu sagen; weiter, wenn s gefällig ist. LORD Eilen Sie, die Sache ist dringend und die Zeit kurz. Wo finde ich Sie wieder? VAN BETT In einer Stunde sind wir alle in der grossen Schenke versammelt, unser Mann ist auch dort, und Ehrwürden hätten dann die schönste Gelegenheit - LORD Gut, gut; um jedem Verdachte auszuweichen, werde ich verkleidet dort erscheinen. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand mit ihm spricht. Vorsicht, die Sache ist zu wichtig. Auf Wiedersehen! 2000 Pfund!. Bedenken Sie! Er geht ab VAN BETT Verlassen Sich Euer Eminenz auf mich. ELFTER AUFTRITT van Bett allein. VAN BETT Ich verstehe kein Wort von der ganzen Geschichte. Was Teufel haben sie alle mit dem armen Iwanow vor; es muss eine hohe Standesperson sein oder ein Staatsverbrecher. Übrigens ist es ein wahres Glück, dass die Sache an mich kam, denn wehe dem Staate, wo dergleichen politische Angelegenheiten in ungeschickte Hände fallen. ZWÖLFTER AUFTRITT Iwanow. van Bett. IWANOW Ach Gott! Da laufe ich ihm gerade ins Gesicht. VAN BETT für sich Da ist er; jetzt krieg ich s heraus - aber nur immer fein. freundlich Nun, mein lieber Iwanow. IWANOW erstaunt, für sich Sein lieber Iwanow? VAN BETT für sich Der vertrauliche Ton scheint ihm zu missfallen. laut Nehmen Sie s nicht übel, Herr Iwanow, und seien Sie versichert, dass ich nichts weniger beabsichtige, als das Geheimnis zu erraten, das Sie hier in Saardam zurückhält. IWANOW für sich s ist richtig, er weiss alles. laut Nun, weil es denn nicht anders sein kann, Sie haben von meinem Obersten Nachricht erhalten? VAN BETT Allerdings. für sich Sein Oberst? Der Engländer ist also ein Oberst, das hätte ich heraus. laut Ich weiss, welche Gefahr Sie laufen, wenn der französische Gesandte Sie entdeckt. IWANOW Der russische Gesandte wollen Sie sagen. VAN BETT Der französische! Ich werde doch den französischen Gesandten kennen. Aber fürchten Sie nichts. wichtig Der englische Oberst ist hier, adest! IWANOW für sich Jetzt ist s wieder ein englischer Oberst. VAN BETT Kurz, es sind alle Massregeln getroffen - wir schliessen ab zur Zufriedenheit aller Teile. IWANOW Wie, Herr Bürgermeister, Sie sind also nicht gegen mich? VAN BETT Ich? Oh, Herr Iwanow, wie können Sie mich für so, mit Erlaubnis zu sagen, unpolitechnisch halten? Nr. 6 - Duett IWANOW für sich Darf ich wohl den Worten trauen, Spielt er nicht etwa den Schlauen, Was ihm sonst zwar schwer gelingt? Darf ich es denn wirklich wagen, Alles ihm heraus zu sagen, Ob es mir nicht Schaden bringt? VAN BETT für sich Er scheint mir nicht recht zu trauen, Spielt am Ende gar den Schlauen, Glaubt, dass mir es nicht gelingt. Ganz behutsam werd ich fragen, Dann wird er schon alles sagen, Was uns grossen Nutzen bringt. IWANOW zu van Bett Verzeihen Sie, wenn ich es noch nicht wage, So mit der Sprache recht herauszugehn; Man traut nicht jedem gleich in meiner Lage, Sie werden mich recht gut verstehn. VAN BETT Ei, Freund, das kann ich keinem wohl verdenken, Wenn nämlich er,wo Argwohn spürt, Doch dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken, Da es zu Ihrem Lebensglücke führt. IWANOW ist überrascht und sagt Mein Lebensglück! VAN BETT Das Ganze leitet mein Genie - IWANOW Das freut mich sehr, erfahren Sie - Er stockt. Sie sehen sich eine Weile an, dann singt jeder für sich. VAN BETT beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch ganz dunkel, sehr dunkel ist mir diese Sache, Drum ist es Zeit, hohe Zeit, dass den Anfang ich mache, Denn bis jetzt bin ich immer, noch immer so klug wie vorher. IWANOW beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch sehr dunkel, ganz dunkel ist mir diese Sache, Doch ist s gewagt, ja es ist sehr gewagt, wenn den Anfang ich mache, Und ist es geschehen, dann kann ich zurück nimmer-mehr. VAN BETT der sich besonnen Jetzt hab ich s, jetzt hab ich s, Nun fang ich ihn gleich. wichtig Was ist Ihr Plan in bezug auf Frankreich? IWANOW verwundert Mein Plan? VAN BETT Nun ja, der Plan, ich meine, der Plan. IWANOW für sich Was ficht ihn denn schon wieder an? VAN BETT Mein Gott, Sie kennen doch Frankreich? IWANOW Nein. VAN BETT Nicht? IWANOW Doch soll s ein schönes Ländchen sein. VAN BETT für sich Diese Wendung war sehr fein. laut Aber England kennen Sie ganz genau? IWANOW Das heisst - VAN BETT für sich Aha! IWANOW Wieso? VAN BETT Ich frage, kennen Sie England genau? IWANOW achselzuckend Je nun! VAN BETT für sich Die Antwort war wieder schlau. Da lässt sich für s erste nun weiter nichts tun, s ist gewiss, dass er Aufträge hat. Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. IWANOW für sich Soll ich ihm gestehn, oder soll ich s nicht tun? Teuer ist hier guter Rat. VAN BETT für sich Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. - Wie wär s, wenn, zum Geständnis ihn zu bringen, Ich ihm nun Hoffnung zeigte auf Marien; Er ist ihr sehr geneigt, legt leichter sich zum Ziele. IWANOW für sich Nun sinnt er sicher wieder neue Fragen aus, Die zu beantworten ich nicht imstande bin. VAN BETT laut Sie lieben meine Nichte? IWANOW Was ist das? VAN BETT für sich Er stutzt! laut Sie lieben sie, nicht wahr, hab ich recht? IWANOW für sich Wie kommt in diesem Augenblick er auf Marie? VAN BETT für sich Er stutzt schon wieder. laut Lieben Sie sie nicht? IWANOW für sich Ich weiss nicht, soll ich s ihm gestehn? VAN BETT für sich Er stutzt zum dritten Male! laut Nun, junger Stutzer, hören Sie mich an Gelingt des Obersten gehoffter Plan, So könnte wohl es sich gestalten, Dass Sie Mariens Hand erhalten. IWANOW freudig Was hör ich? VAN BETT für sich Das traf! IWANOW O welch ein Glück, welch süsses Glück! Alles willig zu gestehen, sollen Sie bereit mich sehen. VAN BETT Alles willig zu gestehen, werde ich bereit ihn sehen. IWANOW Ist der Oberst nur zugegen, schenk ich reinen Wein ihm ein. VAN BETT Dazu konnte ihn bewegen meine Schlauheit nur allein. IWANOW Oh, wie konnt ich jemals hoff en, zu erreichen dieses Glück! VAN BETT Herrlich hab ich es getroffen, ha! Es war ein Meisterstück! IWANOW beiseite Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn! Nun darf ich ohne Furcht gestehen, Was mich drückte lange schon. Ja, vor Wonne möcht ich springen, Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn. VAN BETT beiseite So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen Und zu ernten reichen Lohn! Dass ich gleich alles würd erspähen, Ei, das wusst ich lange schon. So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen, Ruhm und Ehre zu erringen Und zu ernten reichen Lohn. Er geht ab DREIZEHNTER AUFTRITT Iwanow allein. IWANOW Meiner Seel, das begreif ich nicht - ich denke, der Mann ist bitterböse auf mich und im Gegenteil, er überhäuft mich nicht nur mit Höflichkeiten, sondern er will sogar mein Glück gründen. Da kommt Marie - alle Wetter - und der windige Franzose hinter ihr her; jetzt kriegt meine Freude gleich wieder eine Ohrfeige. VIERZEHNTER AUFTRITT Iwanow. Marie, ihr folgt Marquis von Chateauneuf. MARQUIS Diesmal, mein holdes Kind, entfliehen Sie mir nicht. MARIE Lassen Sie mich! MARQUIS Sie sind so spröde; gewiss fürchten Sie, dass Ihr Liebhaber - IWANOW tritt dazwischen Da ist der Liebhaber. MARQUIS lacht Ah, freut mich, dass ich die Ehre habe - IWANOW Mich nicht. Ist es bei Ihnen zulande Sitte, dass man sittsamen Mädchen am hellen, lichten Tage nachläuft? MARQUIS Und wenn ich ja sagte? IWANOW Hier wollen wir die Sitte nicht einführen, verstehen Sie mich? MARQUIS Sehr determiniert! - Mein schönes Kind, wie nennt sich der junge Brausekopf? IWANOW Peter Iwanow, Ihnen zu dienen oder nicht zu dienen, besser gesagt. MARIE So fange doch nur nicht etwa Streit an. IWANOW Es ist wahr, ich sollte mich eigentlich bei dem Herrn bedanken. Sie streiten zusammen MARQUIS für sich Peter Iwanow? Es wäre doch lustig, wenn ich durch die Neckerei mit einem Mädchen den Zaren entdeckt hätte, den ich seit zwei Tagen suche. IWANOW zu Marie Ei Sapperment, alles muss doch seine Grenzen haben, auch die Courschneidenlasserei, und meine Meinung musste ich ihm wenigstens sagen. MARQUIS beiseite Es wäre möglich - lass sehen! laut Ihr heisst Peter? IWANOW Ja, zum Henker, ich habe es schon einmal gesagt. MARIE leise Wirst du dem Herrn gleich freundlich antworten, du grober Mensch! IWANOW Du wirst doch nicht verlangen - MARIE Ich tanze heut keinen Schritt mit dir. IWANOW Aber Marie - MARIE böse Adieu, Herr Iwanow! IWANOW mit grimassierter Freundlichkeit zum Marquis Ich heisse Peter Iwanow. für sich Dass dich ein Donnerwetter! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Zar Nr. 7 - Finale ZAR zu Marie und Iwanow Das Fest beginnt, seid ihr bereit und fertig? Schon ertönt lautes Jubelgeschrei; Man ist des Brautpaars nur gewärtig, Dann ziehn sie im Glanze hier vorbei. MARIE Eben recht, dass Ihr kommt, denn nur Ihr seid der Mann, Der den Kopf diesem Herrn da zurechtsetzen kann. ZAR Was gibt es wieder? MARIE Händel zwischen den beiden; Dass man mich hübsch findet, will er nicht leiden, Und ich kann doch, weiss Gott, nichts dafür. IWANOW Deine Hübschigkeit geht den Franzosen nichts an. MARQUIS der den Zaren beobachtet Das ist wahrlich ein anderer Mann. Die edle Bildung, der feurige Blick! IWANOW für sich, auf den Marquis blickend Wart nur, dir brech ich noch das Genick. ZAR für sich Ein Franzose, wie kommt der hierher? MARIE zu Iwanow Du wütest wieder gar zu sehr. IWANOW Oh, dass er doch bei allen Teufeln wärl MARQUIS Das ist fürwahr kein gewöhnlich Gesicht. Lass sehn, vielleicht täusche ich mich nicht. Er tritt zwischen Marie und Iwanow Ich kam nicht, Zwietracht zu erregen Hierher, das glaubt mir sicherlich. Drum frag ich, lieber Freund, weswegen Seid Ihr so bitterböse nur auf mich? Lasst Euren Zorn entschwinden Und reicht versöhnlich mir die Hand; Ist, eine Schöne schön zu finden, Denn ein Verbrechen hierzuland? Ich kann kein reizend Wesen sehn, Muss huld gend nahn; Ist hier vielleicht zuviel geschehn, Erbitt ich gnäd ge Strafe mir. MARIE Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte sehr artig mir Hat er zuviel mich angesehen, Wird gnäd ge Strafe ihm dafür. IWANOW Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte gehörig ihr; Das soll ich alles so ansehen, Und doch verargt den Zorn man mir. ZAR Ich darf in Wahrheit eingestehen, Der Mann aus Frankreich scheinet mir Nicht auf Erobrung auszugehen, Ihn fesseln andre Zwecke hier. zum Marquis Wo sind Sie her, mein Herr, wenn mir erlaubt zu fragen? MARQUIS tritt dem Zaren zur Linken Von Rijswijk, der Gesandtschaft dien ich dort; Wir reisen ab in wenig Tagen. ZAR Warum verlassen Sie den Ort? MARQUIS den Zaren stets fixierend Der Grund ist einfach, es kam uns zu Ohren - Die Nachricht wurde als verbürgt genannt - Der Zar sei rettungslos verloren, Der Russen Niederlage ist nur zu bekannt. ZAR heftig Unmöglich! MARQUIS für sich Es ist der Zar, bei meiner Ehr -. ZAR Wer sagt das? MARQUIS s ist gewiss, der Russen tapfres Heer Soll vom Grosswesir total geschlagen sein. Indem wir reden, ziehen sie in Moskau ein. ZAR sich vergessend Ha, schändlich ist s erlogen! Die Türken weit und breit, Sie zittern vor der Russen Tapferkeit; Die Siege bei Procop verkünden ihre Taten. MARQUIS leise sprechend, zum Zaren Sie sind der Zar, Sie haben sich verraten. ZAR für sich Was tat ich? MARIE und IWANOW die sich zurückgezogen, vortretend Was habt ihr? ZAR Es ist nichts, mein Freund, glaube mir. IWANOW triumphierend zum Zaren Du nimmst dich meiner treulich an, Das ist brav! MARIE spottend zu Iwanow Was hat man dir zuleid getan, Du armer, armer Mann? Musik auf dem Theater Ach die Musik, ei das ist gut. Es geht zum Tanz. IWANOW Mir ist gar nicht tanzerig zumut. Sie gehen nach dem Hintergrund MARQUIS zum Zaren Sire, ich habe Sie erkannt. ZAR Wer sind Sie? MARQUIS Marquis von Chateauneuf, Vom König von Frankreich hierhergesandt. Wollen Sie die Gnad gewähren, Mich huldreich anzuhören? ZAR leise Man kommt. Auf Ihr Inkognito bedacht! Wir treffen uns, für jetzt so viel, Dass mir Ihr Hiersein Freude macht, Es führt vielleicht uns zum gehofften Ziel. SECHZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Meisterin Browe. Braut und Bräutigam nebst Gefolge. Musikanten. CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet Lustig zum Schmause, Gläser klinget! Schmücket mit Kränzedas bräutliche Haus! Glück, Heil und Segen Auf allen Wegen Dem lieblichen Paar! Doch übers Jahr Bringen wir neue Wünsche dar. MEISTERIN BROWE Ist es gefällig, Jungfer Marie, Euch unserm Zuge anzureihn? MARIE Ihr seid zu gütig, die Braut geleiten Wird mir ne grosse Ehre sein. MEISTERIN BROWE Dann lasst uns gehen, dort in der Schenke Ist zum Empfang schon alles bereit. IWANOW Weisst du, Marie, was ich jetzt denke? Ich wollte, wir wär n auch so weit. MARIE Sieh doch nicht so grämlich drein, Versprich mir, recht hübsch fromm zu sein, Und plage dich nicht mit Sorgen. Ist es nicht heute, ist es doch morgen, In kurzem sind wir auch so weit, Dann singt man uns, so wie ihnen heut. Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! MEISTERIN BROWE erblickt Chateauneuf Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht, Mit welchem Peter so eifrig spricht? CHOR Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht? IWANOW Neugierig seid ihr ganz und gar nicht. s ist ein Franzose, der dort steht Und allen Mädchen den Kopf verdreht. DIE MÄDCHEN sich vordrängend Allen Mädchen? MARIE Das ist nicht wahr! IWANOW Ja so, nur einer. DIE MÄDCHEN Ist das wahr, ist das wahr? IWANOW Jetzt ist mir s klar. MEISTERIN BROWE Scheint ein Bekannter von Peter zu sein, Dann ist es schicklich, man ladet ihn ein. Sie will sich dem Zaren nähern, welcher bis dahin mit dem Marquis eifrig gesprochen hat. IWANOW Das fehlte noch! ZAR mit steigendem Feuer Denen ich Lieb um Lieb geweiht, Glanz und Wohlstand gegeben, Mir trachten die Falschen nach dem Leben! Doch die Verräter sollen es büssen! Sterben seh ich sie bald zu meinen Füssen! ALLE werden aufmerksam MARQUIS bemerkt es und flüstert dem Zaren zu Vorsicht, Sire, man merkt auf uns. ZAR fasst sich schnell und wendet sich mit erkünstelter Heiterkeit zu den übrigen Lustig zum Tanze, jubelt, springet. für sich Mein heisses Blut verrät mich. MARQUIS einfallend Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! ZAR zum Marquis Hier lauscht man jedem unsrer Worte, Ich harre Ihrer am genannten Orte. Dort, von der Gäste Schwarm umrauscht, So leicht kein Späher uns belauscht. heiter zum Chor Die Zeit verrinnt, das Fest beginntl CHOR Die Zeit verrinnt, das Fest beginnt! Der Tag sei nur der Lust geweiht, Auf, auf zur Freud und Fröhlichkeit! MARIE All diese bangen Zweifel, wann werden sie wohl enden? Schenkst du mir nicht Vertrauen, so wirst du nie mein Mann. Ich glaube, wenn wir beide schon vorm Altare ständen, So fingst du, mich zu quälen, von neuem wieder an. Denn deinem Wort ist nicht zu glauben, Und bin ich auch dein Weibchen, so hegst du dennoch Zweifel, Denn seh ich mich nur um, so wandelt Eifersucht dich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Ach, wie gerne möchte ich dir vertraun, Leider kann ich nie auf deine Schwüre baun. IWANOW All diese bangen Zweifel, sie werden dann erst enden, Wenn ich als teure Gattin ans Herz dich schliessen kann. Oh, dass wir doch nur beide schon vorm Altare ständen. Wie ruhig und zufrieden, wie glücklich wär ich dann. ja, auf mein Wort, du darfst mir traun, ja, auf mein Wort, du darfst mir glauben! Bist du nur erst mein Weibchen, dann schwinden alle Zweifel Und nimmer wandelt mehr ein Zug von Eifersucht mich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! ja, du kannst auf meine Schwüre baun. Ich schwör es, du darfst mir kühn vertraun. ZAR und MARQUIS Mög der Himmel gnädig wenden, Was Verräterlist ersann, Sonst muss/wird blutig ich/er vollenden, Und bestrafen diesen Plan. Wo Undank wohnt, nicht Frieden thront. Mein/Sein Volk beglücken ist mein/war sein eifriges Bestreben, Undank ist dafür mein/sein Lohn. MEISTERIN BROWE und CHOR Freude streut mit vollen Händen Heute Gaben jedermann, Wollet drum den Wortkram enden, Dass das Fest beginnen kann. Ja, dieser Tag sei nur geweiht Der Fröhlichkeit, der Heiterkeit; Drum weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Alles wendet sich zum Gehen ACHTER AUFTRITT van Bett. Meisterin Browe VAN BETT Verlasst Euch auf mich, Frau Browe, ich habe ihn; dieser Iwanow will mir nicht aus dem Kopf - er ist mir schon von einigen als ein homo suspectus bezeichnet worden. MEISTERIN BROWE Ein pectus? Um Verzeihung, Herr Bürgermeister - VAN BETT Das will sagen, ein Taugenichts, der sich s einfallen lässt, meine Nichte zu beliebäugeln. MEISTERIN BROWE Davon weiss ich nichts, und es geht mich auch nichts an. VAN BETT Aber mich geht s an, den Bürgermeister! Ich soll einen verdächtigen Menschen aufsuchen, und das kann kein anderer sein, als einer, der mit meiner Nichte liebäugelt. MEISTERIN BROWE Kurz, ich halte den Peter lwanow für einen rechtlichen Burschen. Jetzt muss ich an meine Geschäfte, also, Gott zum Gruss, Herr Bürgermeister. VAN BETT Noch ein Wort, Frau Browe. Ihr gebt heute ein Gastmahl, ein Fest - MEISTERIN BROWE Mein ältester Sohn macht Hochzeit, und da wissen Sie wohl - VAN BETT Gut, habe gar nichts dagegen. Ich wollte Euch nur darauf aufmerksam machen, dass bei solchen Lustbarkeiten häufig Händel vorfallen. MEISTERIN BROWE Das wollen wir nicht hoffen. VAN BETT Bei Gott ist kein Ding unmöglich und bei besoffenen Zimmergesellen, noch viel weniger - ich halte es daher für meine Pflicht, alles in Person zu. beaufsichtigen. MEISTERIN BROWE für sich Auf den haben wir gewartet. laut Wenn es Ihnen Spass macht - VAN BETT Keineswegs; bloss ein Opfer, welches ich der öffentlichen Sicherheit bringe. Wann wird gespeist? MEISTERIN BROWE Um zwölf Uhr Herr Bürgermeister. VAN BETT Da finde ich mich ein, denn convivia habent multa scandalia. NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Syndham. LORD Finde ich hier vielleicht den Herrn Bürgermeister? MEISTERIN BROWE Hier, dieser Herr. für sich Gott sei Dank, da werde ich den Gierschlund mit guter Manier los. Sie geht VAN BETT ihr nachrufend Ich lasse nicht warten, verlasst Euch darauf. MEISTERIN BROWE Ich bin auch gar nicht bange. Sie geht ab ZEHNTER AUFTRITT van Bett. Lord Syndham LORD Ich habe Sie um eine Gefälligkeit zu bitten, mein Herr. VAN BETT für sich Das ist der Engländer, der sich seit einigen Tagen sehen lässt laut Darf ich um Dero Firma, will sagen, Dero Namen bitten? LORD Später sollen Sie erf ahren, wer ich bin. Erst bedarf ich Ihres Beistandes bei einer Nachforschung von höchster Wichtigkeit. VAN BETT Reden Sie! Nachforschungen - darin bin ich stark! Forte! LORD So hören Sie; Sie müssen mir einen jungen Mann entdecken helfen, der sich als Zimmergeselle hier aufhält. VAN BETT für sich Schon wieder. laut Warten Sie mal, was für ein Landsmann? LORD Einen Russen. VAN BETT Der Peter heisst? LORD Sie wissen also? VAN BETT Ob! Dem laure ich schon lange auf, ich habe sogar vor wenigen Minuten noch Verhaltungsbefehle seinetwegen bekommen. Ich fixierte ihn - zwei Minuten - heraus war s. LORD vergnügt Herr Bürgermeister, Ihr Glück ist in Ihren Händen. VAN BETT In meinen Händen? Ei, wieso? LORD geheimnisvoll Suchen Sie auf eine geschickte Weise von diesem Peter herauszubringen, welches seine Pläne in bezug auf England sind. VAN BETT Auf England? Aha! LORD Doch ohne ihn merken zu lassen, dass er entdeckt ist; vor allem müssen Sie verhüten, dass der französische Gesandte uns zuvorkomme. VAN BETT Der französische Gesandte, mischt sich der auch hinein? Das Volk muss seine Nase doch in alles stecken. LORD Darum vorsichtig, denn auch er sucht unsern Peter und möchte gern - ebenso wie ich - VAN BETT Aha! Intelligo. Verlassen Sie sich auf mich, ich werde alles leiten. Erst f ange ich an - in bezug auf - versteht sich, ohne ihn merken zu lassen - und dann ergibt sich das übrige von selbst. LORD Gelingt es, so sind 2000 Pfund Ihr Lohn. VAN BETT 2000 Pfund! Euer Herrlichkeit setzen mich in Verlegenheit. LORD Wieso? VAN BETT Hat gar nichts zu sagen; weiter, wenn s gefällig ist. LORD Eilen Sie, die Sache ist dringend und die Zeit kurz. Wo finde ich Sie wieder? VAN BETT In einer Stunde sind wir alle in der grossen Schenke versammelt, unser Mann ist auch dort, und Ehrwürden hätten dann die schönste Gelegenheit - LORD Gut, gut; um jedem Verdachte auszuweichen, werde ich verkleidet dort erscheinen. Sorgen Sie nur dafür, dass niemand mit ihm spricht. Vorsicht, die Sache ist zu wichtig. Auf Wiedersehen! 2000 Pfund!. Bedenken Sie! Er geht ab VAN BETT Verlassen Sich Euer Eminenz auf mich. ELFTER AUFTRITT van Bett allein. VAN BETT Ich verstehe kein Wort von der ganzen Geschichte. Was Teufel haben sie alle mit dem armen Iwanow vor; es muss eine hohe Standesperson sein oder ein Staatsverbrecher. Übrigens ist es ein wahres Glück, dass die Sache an mich kam, denn wehe dem Staate, wo dergleichen politische Angelegenheiten in ungeschickte Hände fallen. ZWÖLFTER AUFTRITT Iwanow. van Bett. IWANOW Ach Gott! Da laufe ich ihm gerade ins Gesicht. VAN BETT für sich Da ist er; jetzt krieg ich s heraus - aber nur immer fein. freundlich Nun, mein lieber Iwanow. IWANOW erstaunt, für sich Sein lieber Iwanow? VAN BETT für sich Der vertrauliche Ton scheint ihm zu missfallen. laut Nehmen Sie s nicht übel, Herr Iwanow, und seien Sie versichert, dass ich nichts weniger beabsichtige, als das Geheimnis zu erraten, das Sie hier in Saardam zurückhält. IWANOW für sich s ist richtig, er weiss alles. laut Nun, weil es denn nicht anders sein kann, Sie haben von meinem Obersten Nachricht erhalten? VAN BETT Allerdings. für sich Sein Oberst? Der Engländer ist also ein Oberst, das hätte ich heraus. laut Ich weiss, welche Gefahr Sie laufen, wenn der französische Gesandte Sie entdeckt. IWANOW Der russische Gesandte wollen Sie sagen. VAN BETT Der französische! Ich werde doch den französischen Gesandten kennen. Aber fürchten Sie nichts. wichtig Der englische Oberst ist hier, adest! IWANOW für sich Jetzt ist s wieder ein englischer Oberst. VAN BETT Kurz, es sind alle Massregeln getroffen - wir schliessen ab zur Zufriedenheit aller Teile. IWANOW Wie, Herr Bürgermeister, Sie sind also nicht gegen mich? VAN BETT Ich? Oh, Herr Iwanow, wie können Sie mich für so, mit Erlaubnis zu sagen, unpolitechnisch halten? Nr. 6 - Duett IWANOW für sich Darf ich wohl den Worten trauen, Spielt er nicht etwa den Schlauen, Was ihm sonst zwar schwer gelingt? Darf ich es denn wirklich wagen, Alles ihm heraus zu sagen, Ob es mir nicht Schaden bringt? VAN BETT für sich Er scheint mir nicht recht zu trauen, Spielt am Ende gar den Schlauen, Glaubt, dass mir es nicht gelingt. Ganz behutsam werd ich fragen, Dann wird er schon alles sagen, Was uns grossen Nutzen bringt. IWANOW zu van Bett Verzeihen Sie, wenn ich es noch nicht wage, So mit der Sprache recht herauszugehn; Man traut nicht jedem gleich in meiner Lage, Sie werden mich recht gut verstehn. VAN BETT Ei, Freund, das kann ich keinem wohl verdenken, Wenn nämlich er,wo Argwohn spürt, Doch dürfen Sie mir Ihr Vertrauen schenken, Da es zu Ihrem Lebensglücke führt. IWANOW ist überrascht und sagt Mein Lebensglück! VAN BETT Das Ganze leitet mein Genie - IWANOW Das freut mich sehr, erfahren Sie - Er stockt. Sie sehen sich eine Weile an, dann singt jeder für sich. VAN BETT beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch ganz dunkel, sehr dunkel ist mir diese Sache, Drum ist es Zeit, hohe Zeit, dass den Anfang ich mache, Denn bis jetzt bin ich immer, noch immer so klug wie vorher. IWANOW beiseite Er will nicht heraus mit der Sprache, Und noch sehr dunkel, ganz dunkel ist mir diese Sache, Doch ist s gewagt, ja es ist sehr gewagt, wenn den Anfang ich mache, Und ist es geschehen, dann kann ich zurück nimmer-mehr. VAN BETT der sich besonnen Jetzt hab ich s, jetzt hab ich s, Nun fang ich ihn gleich. wichtig Was ist Ihr Plan in bezug auf Frankreich? IWANOW verwundert Mein Plan? VAN BETT Nun ja, der Plan, ich meine, der Plan. IWANOW für sich Was ficht ihn denn schon wieder an? VAN BETT Mein Gott, Sie kennen doch Frankreich? IWANOW Nein. VAN BETT Nicht? IWANOW Doch soll s ein schönes Ländchen sein. VAN BETT für sich Diese Wendung war sehr fein. laut Aber England kennen Sie ganz genau? IWANOW Das heisst - VAN BETT für sich Aha! IWANOW Wieso? VAN BETT Ich frage, kennen Sie England genau? IWANOW achselzuckend Je nun! VAN BETT für sich Die Antwort war wieder schlau. Da lässt sich für s erste nun weiter nichts tun, s ist gewiss, dass er Aufträge hat. Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. IWANOW für sich Soll ich ihm gestehn, oder soll ich s nicht tun? Teuer ist hier guter Rat. VAN BETT für sich Er zuckte die Achseln und sagte je nun! s ist ein feiner Diplomat. - Wie wär s, wenn, zum Geständnis ihn zu bringen, Ich ihm nun Hoffnung zeigte auf Marien; Er ist ihr sehr geneigt, legt leichter sich zum Ziele. IWANOW für sich Nun sinnt er sicher wieder neue Fragen aus, Die zu beantworten ich nicht imstande bin. VAN BETT laut Sie lieben meine Nichte? IWANOW Was ist das? VAN BETT für sich Er stutzt! laut Sie lieben sie, nicht wahr, hab ich recht? IWANOW für sich Wie kommt in diesem Augenblick er auf Marie? VAN BETT für sich Er stutzt schon wieder. laut Lieben Sie sie nicht? IWANOW für sich Ich weiss nicht, soll ich s ihm gestehn? VAN BETT für sich Er stutzt zum dritten Male! laut Nun, junger Stutzer, hören Sie mich an Gelingt des Obersten gehoffter Plan, So könnte wohl es sich gestalten, Dass Sie Mariens Hand erhalten. IWANOW freudig Was hör ich? VAN BETT für sich Das traf! IWANOW O welch ein Glück, welch süsses Glück! Alles willig zu gestehen, sollen Sie bereit mich sehen. VAN BETT Alles willig zu gestehen, werde ich bereit ihn sehen. IWANOW Ist der Oberst nur zugegen, schenk ich reinen Wein ihm ein. VAN BETT Dazu konnte ihn bewegen meine Schlauheit nur allein. IWANOW Oh, wie konnt ich jemals hoff en, zu erreichen dieses Glück! VAN BETT Herrlich hab ich es getroffen, ha! Es war ein Meisterstück! IWANOW beiseite Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn! Nun darf ich ohne Furcht gestehen, Was mich drückte lange schon. Ja, vor Wonne möcht ich springen, Endlich wird es mir gelingen, Die Geliebte zu erringen Und zu ernten süssen Lohn. VAN BETT beiseite So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen Und zu ernten reichen Lohn! Dass ich gleich alles würd erspähen, Ei, das wusst ich lange schon. So nur kann es mir gelingen, In die Sache Licht zu bringen, Ruhm und Ehre zu erringen Und zu ernten reichen Lohn. Er geht ab DREIZEHNTER AUFTRITT Iwanow allein. IWANOW Meiner Seel, das begreif ich nicht - ich denke, der Mann ist bitterböse auf mich und im Gegenteil, er überhäuft mich nicht nur mit Höflichkeiten, sondern er will sogar mein Glück gründen. Da kommt Marie - alle Wetter - und der windige Franzose hinter ihr her; jetzt kriegt meine Freude gleich wieder eine Ohrfeige. VIERZEHNTER AUFTRITT Iwanow. Marie, ihr folgt Marquis von Chateauneuf. MARQUIS Diesmal, mein holdes Kind, entfliehen Sie mir nicht. MARIE Lassen Sie mich! MARQUIS Sie sind so spröde; gewiss fürchten Sie, dass Ihr Liebhaber - IWANOW tritt dazwischen Da ist der Liebhaber. MARQUIS lacht Ah, freut mich, dass ich die Ehre habe - IWANOW Mich nicht. Ist es bei Ihnen zulande Sitte, dass man sittsamen Mädchen am hellen, lichten Tage nachläuft? MARQUIS Und wenn ich ja sagte? IWANOW Hier wollen wir die Sitte nicht einführen, verstehen Sie mich? MARQUIS Sehr determiniert! - Mein schönes Kind, wie nennt sich der junge Brausekopf? IWANOW Peter Iwanow, Ihnen zu dienen oder nicht zu dienen, besser gesagt. MARIE So fange doch nur nicht etwa Streit an. IWANOW Es ist wahr, ich sollte mich eigentlich bei dem Herrn bedanken. Sie streiten zusammen MARQUIS für sich Peter Iwanow? Es wäre doch lustig, wenn ich durch die Neckerei mit einem Mädchen den Zaren entdeckt hätte, den ich seit zwei Tagen suche. IWANOW zu Marie Ei Sapperment, alles muss doch seine Grenzen haben, auch die Courschneidenlasserei, und meine Meinung musste ich ihm wenigstens sagen. MARQUIS beiseite Es wäre möglich - lass sehen! laut Ihr heisst Peter? IWANOW Ja, zum Henker, ich habe es schon einmal gesagt. MARIE leise Wirst du dem Herrn gleich freundlich antworten, du grober Mensch! IWANOW Du wirst doch nicht verlangen - MARIE Ich tanze heut keinen Schritt mit dir. IWANOW Aber Marie - MARIE böse Adieu, Herr Iwanow! IWANOW mit grimassierter Freundlichkeit zum Marquis Ich heisse Peter Iwanow. für sich Dass dich ein Donnerwetter! FÜNFZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Zar Nr. 7 - Finale ZAR zu Marie und Iwanow Das Fest beginnt, seid ihr bereit und fertig? Schon ertönt lautes Jubelgeschrei; Man ist des Brautpaars nur gewärtig, Dann ziehn sie im Glanze hier vorbei. MARIE Eben recht, dass Ihr kommt, denn nur Ihr seid der Mann, Der den Kopf diesem Herrn da zurechtsetzen kann. ZAR Was gibt es wieder? MARIE Händel zwischen den beiden; Dass man mich hübsch findet, will er nicht leiden, Und ich kann doch, weiss Gott, nichts dafür. IWANOW Deine Hübschigkeit geht den Franzosen nichts an. MARQUIS der den Zaren beobachtet Das ist wahrlich ein anderer Mann. Die edle Bildung, der feurige Blick! IWANOW für sich, auf den Marquis blickend Wart nur, dir brech ich noch das Genick. ZAR für sich Ein Franzose, wie kommt der hierher? MARIE zu Iwanow Du wütest wieder gar zu sehr. IWANOW Oh, dass er doch bei allen Teufeln wärl MARQUIS Das ist fürwahr kein gewöhnlich Gesicht. Lass sehn, vielleicht täusche ich mich nicht. Er tritt zwischen Marie und Iwanow Ich kam nicht, Zwietracht zu erregen Hierher, das glaubt mir sicherlich. Drum frag ich, lieber Freund, weswegen Seid Ihr so bitterböse nur auf mich? Lasst Euren Zorn entschwinden Und reicht versöhnlich mir die Hand; Ist, eine Schöne schön zu finden, Denn ein Verbrechen hierzuland? Ich kann kein reizend Wesen sehn, Muss huld gend nahn; Ist hier vielleicht zuviel geschehn, Erbitt ich gnäd ge Strafe mir. MARIE Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte sehr artig mir Hat er zuviel mich angesehen, Wird gnäd ge Strafe ihm dafür. IWANOW Ich darf in Wahrheit eingestehen, Er huldigte gehörig ihr; Das soll ich alles so ansehen, Und doch verargt den Zorn man mir. ZAR Ich darf in Wahrheit eingestehen, Der Mann aus Frankreich scheinet mir Nicht auf Erobrung auszugehen, Ihn fesseln andre Zwecke hier. zum Marquis Wo sind Sie her, mein Herr, wenn mir erlaubt zu fragen? MARQUIS tritt dem Zaren zur Linken Von Rijswijk, der Gesandtschaft dien ich dort; Wir reisen ab in wenig Tagen. ZAR Warum verlassen Sie den Ort? MARQUIS den Zaren stets fixierend Der Grund ist einfach, es kam uns zu Ohren - Die Nachricht wurde als verbürgt genannt - Der Zar sei rettungslos verloren, Der Russen Niederlage ist nur zu bekannt. ZAR heftig Unmöglich! MARQUIS für sich Es ist der Zar, bei meiner Ehr -. ZAR Wer sagt das? MARQUIS s ist gewiss, der Russen tapfres Heer Soll vom Grosswesir total geschlagen sein. Indem wir reden, ziehen sie in Moskau ein. ZAR sich vergessend Ha, schändlich ist s erlogen! Die Türken weit und breit, Sie zittern vor der Russen Tapferkeit; Die Siege bei Procop verkünden ihre Taten. MARQUIS leise sprechend, zum Zaren Sie sind der Zar, Sie haben sich verraten. ZAR für sich Was tat ich? MARIE und IWANOW die sich zurückgezogen, vortretend Was habt ihr? ZAR Es ist nichts, mein Freund, glaube mir. IWANOW triumphierend zum Zaren Du nimmst dich meiner treulich an, Das ist brav! MARIE spottend zu Iwanow Was hat man dir zuleid getan, Du armer, armer Mann? Musik auf dem Theater Ach die Musik, ei das ist gut. Es geht zum Tanz. IWANOW Mir ist gar nicht tanzerig zumut. Sie gehen nach dem Hintergrund MARQUIS zum Zaren Sire, ich habe Sie erkannt. ZAR Wer sind Sie? MARQUIS Marquis von Chateauneuf, Vom König von Frankreich hierhergesandt. Wollen Sie die Gnad gewähren, Mich huldreich anzuhören? ZAR leise Man kommt. Auf Ihr Inkognito bedacht! Wir treffen uns, für jetzt so viel, Dass mir Ihr Hiersein Freude macht, Es führt vielleicht uns zum gehofften Ziel. SECHZEHNTER AUFTRITT Die Vorigen. Meisterin Browe. Braut und Bräutigam nebst Gefolge. Musikanten. CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet Lustig zum Schmause, Gläser klinget! Schmücket mit Kränzedas bräutliche Haus! Glück, Heil und Segen Auf allen Wegen Dem lieblichen Paar! Doch übers Jahr Bringen wir neue Wünsche dar. MEISTERIN BROWE Ist es gefällig, Jungfer Marie, Euch unserm Zuge anzureihn? MARIE Ihr seid zu gütig, die Braut geleiten Wird mir ne grosse Ehre sein. MEISTERIN BROWE Dann lasst uns gehen, dort in der Schenke Ist zum Empfang schon alles bereit. IWANOW Weisst du, Marie, was ich jetzt denke? Ich wollte, wir wär n auch so weit. MARIE Sieh doch nicht so grämlich drein, Versprich mir, recht hübsch fromm zu sein, Und plage dich nicht mit Sorgen. Ist es nicht heute, ist es doch morgen, In kurzem sind wir auch so weit, Dann singt man uns, so wie ihnen heut. Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! MEISTERIN BROWE erblickt Chateauneuf Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht, Mit welchem Peter so eifrig spricht? CHOR Wer ist der Fremde, kennt ihr ihn nicht? IWANOW Neugierig seid ihr ganz und gar nicht. s ist ein Franzose, der dort steht Und allen Mädchen den Kopf verdreht. DIE MÄDCHEN sich vordrängend Allen Mädchen? MARIE Das ist nicht wahr! IWANOW Ja so, nur einer. DIE MÄDCHEN Ist das wahr, ist das wahr? IWANOW Jetzt ist mir s klar. MEISTERIN BROWE Scheint ein Bekannter von Peter zu sein, Dann ist es schicklich, man ladet ihn ein. Sie will sich dem Zaren nähern, welcher bis dahin mit dem Marquis eifrig gesprochen hat. IWANOW Das fehlte noch! ZAR mit steigendem Feuer Denen ich Lieb um Lieb geweiht, Glanz und Wohlstand gegeben, Mir trachten die Falschen nach dem Leben! Doch die Verräter sollen es büssen! Sterben seh ich sie bald zu meinen Füssen! ALLE werden aufmerksam MARQUIS bemerkt es und flüstert dem Zaren zu Vorsicht, Sire, man merkt auf uns. ZAR fasst sich schnell und wendet sich mit erkünstelter Heiterkeit zu den übrigen Lustig zum Tanze, jubelt, springet. für sich Mein heisses Blut verrät mich. MARQUIS einfallend Lustig zum Schmause, Gläser klinget! CHOR Lustig zum Tanze, jubelt, springet, Lustig zum Schmause, Gläser klinget! ZAR zum Marquis Hier lauscht man jedem unsrer Worte, Ich harre Ihrer am genannten Orte. Dort, von der Gäste Schwarm umrauscht, So leicht kein Späher uns belauscht. heiter zum Chor Die Zeit verrinnt, das Fest beginntl CHOR Die Zeit verrinnt, das Fest beginnt! Der Tag sei nur der Lust geweiht, Auf, auf zur Freud und Fröhlichkeit! MARIE All diese bangen Zweifel, wann werden sie wohl enden? Schenkst du mir nicht Vertrauen, so wirst du nie mein Mann. Ich glaube, wenn wir beide schon vorm Altare ständen, So fingst du, mich zu quälen, von neuem wieder an. Denn deinem Wort ist nicht zu glauben, Und bin ich auch dein Weibchen, so hegst du dennoch Zweifel, Denn seh ich mich nur um, so wandelt Eifersucht dich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Ach, wie gerne möchte ich dir vertraun, Leider kann ich nie auf deine Schwüre baun. IWANOW All diese bangen Zweifel, sie werden dann erst enden, Wenn ich als teure Gattin ans Herz dich schliessen kann. Oh, dass wir doch nur beide schon vorm Altare ständen. Wie ruhig und zufrieden, wie glücklich wär ich dann. ja, auf mein Wort, du darfst mir traun, ja, auf mein Wort, du darfst mir glauben! Bist du nur erst mein Weibchen, dann schwinden alle Zweifel Und nimmer wandelt mehr ein Zug von Eifersucht mich an. Doch weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! ja, du kannst auf meine Schwüre baun. Ich schwör es, du darfst mir kühn vertraun. ZAR und MARQUIS Mög der Himmel gnädig wenden, Was Verräterlist ersann, Sonst muss/wird blutig ich/er vollenden, Und bestrafen diesen Plan. Wo Undank wohnt, nicht Frieden thront. Mein/Sein Volk beglücken ist mein/war sein eifriges Bestreben, Undank ist dafür mein/sein Lohn. MEISTERIN BROWE und CHOR Freude streut mit vollen Händen Heute Gaben jedermann, Wollet drum den Wortkram enden, Dass das Fest beginnen kann. Ja, dieser Tag sei nur geweiht Der Fröhlichkeit, der Heiterkeit; Drum weg mit Grillen, weg mit Sorgen, Tanzt und jubelt bis zum Morgen! Alles wendet sich zum Gehen Lortzing,Albert/Zar und Zimmermann/II
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2037.html
第2幕 第1景:アロンと70人の長老たちが啓示の山の前にいる 【70人の長老たち】 四十日だ! 【司祭】 四十日間留まっている われらはすでにここに! 【70人の長老たち】 あとどれだけ待つのだ? 【司祭】 どれほど待ち続けねばならぬのだ? 四十日間待っている われらは今 モーゼを そしてまだ知らぬ 誰も戒律を そして法を! 想像を越える法を 想像を越える神の! 【ひとりの長老】 常に保有していたのだ ユダが最高の牧草地を! 【もうひとりの長老】 エジプトよりも過酷に 苦役へと休みもなしで エフライムは駆り立てる ベンヤミンの息子たちを! 【三番目の長老】 ベンヤミンの息子たちは エフライムの女たちを奪ったのだ! 【70人の長老たち】 暴力が支配している! 姦淫も自らの罰を知らず 美徳は報われることがない! 四十日間待ったのだ われらは空しく この高みを前に! 【アロン】 モーゼがこの高みより降り来た時には 彼のみに法が明らかにされて 私の口より法や掟が伝えられるであろう 期待してはならぬ 形式をその思念の前に! それらは同時にそこにあるのだから! 【70人の長老たち】 それでは遅すぎるではないか 来るのが! 民は絶望しているのだ! 民は信じるのを止めた この高みを そこの柵が啓示の山を分け隔てている 彼らは怒り われらを誰も信ようとはしない もはや この柵は作り事だと見なし 啓示は言い逃れだと思っている モーゼの沈黙は逃亡だと! (遠くから物音がする) 聞け!聞け!もう遅すぎる! (騒音 唸り 轟音が近づき 一層大きくなって急激に近づく 怒りで興奮した群衆が叫びながらあらゆる方向から舞台になだれ込んでくる) 第2景 【コーラス】 どこにいるのだ モーゼは? われらは奴を引き裂いてやるぞ! どこだ 遍くおられるお方とやらは? 一緒に眺めているだけの! どこだ 全能なるお方とやらは? われらを邪魔しているだけの! 恐れはせぬぞ!引き裂いてやる 奴を! 想像を超えるお方とやらが禁じておられぬからな! 返してくれ われらに われらの神々を再び 秩序をお作りになる神々を! さもなくば引き裂いてやるぞ 貴様らを 貴様らを われらから法と正義を奪った (彼らはアロンと70人の長老たちに詰め寄る) 【70人の長老たち】 アロン われらを助けてくれ!話すのだ 彼らと! 彼らはわれらを殺すぞ!そなたのことなら聞く! そなたが掴んでいるからだ 彼らの心を! 【アロン】 イスラエルの民よ! わが弟モーゼは留まっているのだ 彼が常に在るところに われらの近くにいようと遠かろうと 彼は居るのだ あの高みの上 彼の神の御許に もしかすると彼はわれらを捨てたやも知れぬ われらを遠く離れて もしかすると神が彼を見捨てたのかも知れぬ 彼がそばに寄った神が もしかすると彼は神に近づきすぎたのだ! 厳格な神である もしかすると神は彼を殺したやも知れぬのだ! 【コーラス】 (ひとつのグループで) 神々が奴を殺したのだ! 【コーラス】 神々が奴を殺したのだ! 強力な神々が破滅させたのだ あの邪悪な者を! あの永遠のお方とやらは奴を守れなかった 見えざるお方とやらは助けられなかったのだ 見えざるお方とやらは決して見えぬ 奴の神は無力だ 奴らを引き裂け 殺せ そいつの司祭どもを 殺せ 奴らを 燃やしてしまえ 奴らを 司祭どもを この偽りの神の! 【70人の長老たち】 アロンよ われらを助けよ 宥めてくれ! 【アロン】 イスラエルの民よ! 汝らの神々を与えよう われは汝らに再び そして汝らをその神々へと 汝らが求める通りに 任せよ 遠き彼方のことは永遠なるお方に! 汝らには 神々は 現前し 常に実在すると言うのだから 汝らの差し出した素材により 私が与えてやろう それに形を 日々 目に見えて 分かりやすく 黄金でできた不滅のものを ここへ黄金を持ってくるのだ! 捧げよ!呼び求めよ! 必ずや汝らは幸せになるであろう! 【コーラス】 歓呼せよ 喜べ!歓呼せよ イスラエルよ! 神々よ われらの目に見える偶像よ 神々よ われらの感覚を支配される方々! 御身らが現実に目に見えることが 存在されることが保証するのだ われらの安全を その有限さが そして測り知れることが 求めぬのだ われらの感覚を超えることを 神々よ われらの感覚に近く 神々よ われらが完全に理解できる 美徳には至福で酬い 悪しき行いは公正さで罰し 示したまえ われらの行いの結果を 神々よ示したまえ 御身の力を 歓呼せよ イスラエルよ 喜べ! 彩りに富むのだ 目の前にある神々は 陰鬱なのは あの永遠なる方とやらだ 生の欲望は恐れず その終わりを 怖じけることなく探し求める その行く先を 悦びは境を接しながら 生と死とに 高め合って行くのだ お互いを 脅威が燃え立たせる 生きる勇気を 不屈と勇敢さを そなたの神々に 内実あるものとして 捧げたのだ そなたは自らの内なる そなたの生の充足を そなたの神々の壮麗さが 確かなものとする そなたの黄金を 譲り渡すのだ そなたも! そなたが貧しき者となり 神々を豊かにするのだ 神々がそなたを飢えたままにすることはない! 歓呼せよ イスラエルよ! 歓呼せよ! (合唱の最後の部分で背後の視界が開ける) 第3景:黄金の子牛と祭壇 【アロン】 この偶像は示している すべて存在するもののうちに 神が宿ることを 変わらざるものが 原理のごとく 素材なのだ 黄金が 汝らが捧げた 見た目は - 移ろい行くものだ 他のすべてと同じように:二次的なものではあるが この姿は 私がこれに与えた 崇拝するが良い 自らをこの象徴のうちに! (すでにアロンの最後の演説の最中にあらゆる方向から荷を積んだラクダ、ロバ、馬や人夫や荷車がステージに列をなしてやって来る 彼らは貢物を運んできたのだ 黄金 穀物 ワインの皮袋 牛やその他もっとたくさんのものである 舞台の前後のあちこちの場所で荷降ろしされ 積み上げられて行く あらゆる種類の家畜を伴った行列が一斉に通り過ぎ あちこちで屠殺の準備が始まる ..家畜には花輪が飾られている 巨大な包丁を持った屠殺人たちが現れて 家畜のまわりを荒々しく跳びはねながら踊る) 屠殺人の踊り (ゆっくりと夕闇が迫ってくる 屠殺人たちは今や家畜を殺し その肉片を押し寄せる群衆へと放り投げる 何人かは血まみれの肉片を持って駆けまわりそれを生のままで貪り食う その間に大きな釜が運び込まれ 薪が積み上げられる 釜が吊るされる 祭壇の上には焼かれた生贄が捧げられている 一人の病める女が担架で運びこまれてくる 前方の一団が場所を空けると 病人は黄金の子牛の前に横たえられる) 【病める女】 おお神々の像よ 御身は輝き 暖め 癒してくださいます 太陽ですら癒せなかった私を この指が御身に触れるだけで 御身はこの萎えた手足を動かして下さるのです (彼女は立ち上がり 驚いた群衆の前を歩いて行く) (一方 釜の下では火が焚かれ 焼かれ煮られている 暗闇が広がるにつれてあちこちで炎が燃え上がる また松明が灯され 人々は前に後ろに駆けまわる ワインや油の袋が配られて ワインや油が巨大な瓶に注がれる その間も背後では屠殺が続けられている 背景ではやがて駆け付けて現れるはずの族長のために場所が空けられる 病んだ女の奇跡に恍惚として 人々があらゆる方向から黄金の子牛に殺到するが徐々に分かれて二つのグループを形成する:一方は乞食女と乞食男たち 他方は老人たち) 【乞食女たち】 (子牛にとても近づいて) ここに おお神々よ お取り下さい この最後のぼろ布を これは私どもを焼けつく太陽と砂漠の塵より 守ってきたものです それからこの最後の一口を 私どもが明日のために乞い求めたものです (彼女たちは着物を投げ出し 食物を捧げる 何人かのそばに立っていた者たちが乞食に近づいて彼らに贈り物を差し出そうとするが拒否される 数名の老いた男たちが苦労して足を引きずりながら 今や黄金の子牛の前に立っている!) 【老人たち】 この最後の瞬間まで わしらはずっと生き長らえて参りました お受け取り下さい この身を生贄として (彼らは斃れる) 【70人の長老たち】 彼らは自らを殺したぞ (トランペットの爆音が舞台裏で響き近付いてくる ギャロップが聞こえ急速に近づいてくる 人々は驚いて散らばって行く 部族長たちとエフライム族の男が荒馬に乗って子牛のところへ近づき そこで跳び降りる まわりの者が馬を抑える) 【エフライム族の男】 自由であるなら 自らの主たちの下で 従うのだ 民はただ神々にのみ 力強く統べ給う 部族長たちよ 敬おうではないか われと共に この偶像を 統率の力の! 【部族長たち】 全員を代表して われらの率いる部族の 神々よ われらをご覧あれ 御身らの前に跪く 最高の力を受けしこの強き力を 【コーラス】 自由なのだ 自らの主たちの下で! (若い男が群衆の間を通って進み出てくる 彼は骸骨のように痩せており 熱に浮かされているように見える 長い棒を両手で持って周囲の者たちを叩きながら 偶像を拝むのを止めさせようとする) 【若者】 思考の高みにわれらは登っていた 現在より離れ 未来に近づいて! 生活の深みにわれらはまた汚された 打ち砕かれよ このかりそめの偶像よ! 純粋であれ 永遠への眼差しよ! (彼の後ろに立っていたエフライムの男は彼の首をつかみ 地面に押し付ける) 【エフライム族の男】 さあ見るがいい 今こそ永遠を この世の暮らしに値打ちがないと思うのならな (部族長たちはその若い男を殺し それから自分の馬に飛び乗るとてんでんばらばらに群衆の間に紛れ込み 目立たぬように消えて行く 群衆たちの間ではそれまでの献身や捧げものと言った行為に続いて お互いに与え合う欲望が支配し始める 女たちは互いに宝石やスカーフのようなものを交換しあい 男たちは武器や装備といったものを与え合う お互いに食べ物や飲み物を提供し合い 別の者たちは、花輪で飾り合う 互いに何かしようというのを手助けし合っている) 酩酊とダンスの饗宴 (あちこちでワインが流れるように注がれている 激しい酩酊が全員を捕らえる 男は重い石の瓶を回りで振りまわし ワインを互いに注ぎ合う それからとんでもない踊りを始め あちこちで口論や殴り合いが起こる) 【70人の長老たち】 幸いなるは民 そして偉大にも示す 奇跡は この興奮が この陶酔が可能とすることを 変わらぬ者はなく 誰もが高められる 感激せぬ者はなく 誰もが感動する 人間の徳は 力強く再び目覚める 真剣さと歓喜 節度と放縦 活気 幸福と憧れ 勢い そして安らぎ 分別 欲望 自己否定、吝嗇 浪費も貪欲も すべての美 善 醜 悪 自らの生の証が知覚でき 感じ取れる - 感覚は与え 魂に最初に意味を 魂は感覚となる 神々よ 彼らの魂に贈りたもうたお方 感覚を 魂を知覚する 神々よ 讃えられよ! 破壊と自殺の饗宴 (四人の裸の若い娘 そのうちの一人は第1幕で子牛の前に現れた少女である) 【乙女】 あなた様 黄金の神よ 快感のように私を貫いて流れます あなた様の栄光が! 輝くものだけが 善きものなのです 侵すことのできない黄金の美徳が 失うことのない処女の純潔が 報われるのです 模範や偶像となって 【四人の裸の乙女】 おお黄金の神さま おお司祭さま 黄金の神々の 処女の純潔の血は 黄金の金属の冷たさと同じように 果実へと暖まることはありません おお 神々さま 悦ばせて あなたの司祭さま方を 悦ばせて下さい 私たちを最初で最後の快楽に 熱くして 私たちの血を 音を立てて冷たい黄金のもと蒸発してしまうように! おお 赤い黄金よ! (司祭たちはこの若い乙女たちに襲いかかり 抱きしめて長いキスをする - 各ペアの後ろには少女がひとりずつ 長い屠殺用のナイフと血を集めるための入れ物を手にして現れる) 【70人の長老たち コーラス】 (身震いしながら) 血の生贄だ! (少女たちは司祭にナイフを差し出し 司祭は乙女の喉を押さえると その胸にナイフを突き立てる 少女たちはその血を入れ物に受け 司祭は祭壇の上にそれを注ぐ) 【四人の裸の乙女】 (死のため息をついて) ああ! (群衆は今や破壊や自殺を始めるようになり 器は砕かれ 石の甕は割られ 車は壊されるなどが引き起こされる 手当たり次第に物が投げられる 刀剣 短剣 手斧 槍 甕 道具などである 逆上して互いに物や武器を投げつけ合う者 他の者は剣に身を突き立てたり 日の中に飛び込んで火だるまになって舞台を駆け回る者 高い岩の上から飛び降りる者 それから野蛮な踊り) 性の饗宴 (ひとりの裸の若者が前に駆け出してきて少女に襲いかかり 彼女の服を引き裂くと その少女を持ち上げて祭壇に向かって走って行く) 【裸の若者】 あんたたちをお手本に 神々よ 生きてやるぜ 俺たちゃ愛を求めて! (多くの男どもがそれを真似て 自分の服を脱ぐと女たちの服も脱がせ 同じように持ち上げると祭壇のところで立ち止まり 舞台裏へと消えて行く) 【別の裸の若者】 聖なるは生殖の力! 【さらに他の者】(もっと多く) 聖なるは実を結ぶ力! 【更に多くの者】 聖なるは情欲なり! 裸の者どもの行列はこのようにして叫び喚きながら祭壇の所を通り過ぎて行き舞台裏に消えて行き 裸の者どもが去るにつれて舞台上には人がいなくなってくる やがてあらゆる興奮は収まり 熱狂と酩酊は倦怠と虚脱に変わる 多くは眠りに落ちるが 別の者は静かに去って行く なおも舞台裏やあちこちから音楽や歌声が聞こえてくる) 【コーラス】 神々よ その魂を授けて下さったお方… 五感 魂を知覚するものを… 御身 黄金の神よ! 黄金は輝く 欲望のように! 人間の美徳は黄金のようなものだ! 黄金は欲望のようなものだ! 欲望は凶暴だ! 黄金は輝く 血のように! 黄金は支配力だ! 献身だ! 正義だ! 目をくらます輝きだ! (火が消えてほとんど見えなくなる あらゆる舞台の上の動きは止む) 第4景 (背景の一番後ろの丘のひとつの上に男が立って 啓示の山と思われる方向をしばらく見つめていたが 横たわっている者たちを身振りでまず目覚めさせるとそれから叫ぶ) 【ひとりの男】 モーゼが山から降りてくるぞ! (この叫びで眠っていた者たちはあちこちで目覚め あらゆる方向から再び流れるように集まって来る) 【モーゼ】 消え失せよ 力なき偶像よ 無限なるものを型にはめてしまう者よ (黄金の子牛が消えると 人々は後退し 舞台から急速にいなくなる) 【民衆】 黄金の輝きは消えた われらの神は再び見えなくなった すべての快楽 すべての歓喜 すべての希望は 消えた! すべては再び暗く 光を失った! われらは逃げよう この力から! (全員退場し モーゼとアロンだけになる) 第5景:モーゼとアロン 【モーゼ】 (極度に怒って) アロンよ 何をそなたはしたのだ? 【アロン】 何も 新しいことは! ただ 常にわが任務であったことのみだ そなたの思念に言葉がなく 私の言葉が 形を描き出さなかったのなら 彼らの耳に 彼らの目の前に 奇跡を起こさせるという務めを 【モーゼ】 それは誰が命じたのだ? 【アロン】 いつものように: 私は聞いたのだ 声を私の中で 【モーゼ】 私は話していない 【アロン】 だが 私はそれでも理解していたのだ 【モーゼ】 (脅すようにアロンに向かって歩み寄り) 沈黙せよ! 【アロン】 (驚いたように後退して) そなたの…口は… そなたはあまりに長い間離れ過ぎていた われらから… 【モーゼ】 わが思念のもとで! それはそなたと共にあったはずだ! 【アロン】 そなたが一人いなくなってしまえば そなたは死んだと思われるだろう 民はそなたの口からの言葉を 法と掟を 長いこと待っていたのだ だから私は彼らに偶像を描き出して見せねばならなかった 【モーゼ】 そなたの偶像は崩れ去った 私の言葉で! 【アロン】 そなたの言葉は 偶像を そして奇跡を下らぬものとして否定してきた そして奇跡とて 偶像ほどのものでもなかったのだ そなたの言葉がわが偶像を破壊したように 【モーゼ】 神の永遠が破壊したのだ 神々の存在を! それは偶像でも 奇跡でもない! これは法なのだ これは不滅なのだ この石板に書かれてある通り 束の間のものだ そなたの口から出る言葉など! (彼はアロンに向かって石板を差し出す) 【アロン】 イスラエルの存続こそが証明する 永遠のお方の思念を! 【モーゼ】 推測することができるのか そなたは全能なるものの 言葉も具象も超えた思念を? 【アロン】 私は理解している このように: これらの民は守られていなければならぬと しかし この民は感じることしかできぬ 私はこの民を愛している 私は民のために生きるのだ そして彼らを守りたいのだ! 【モーゼ】 かの思念のためにだ! 私はこの思念を愛し そのために生きる! 【アロン】 だがそなたはこの民も愛するだろう そなたが見るならば この民がいかに生きているのかを 彼らが見 感じ 願っているときに いかなる民も信じることはできぬ 感じ取ることのできぬものを 【モーゼ】 そなたに私を動じさせることはできぬ! 彼らはこの思念を理解せねばならぬのだ そのためだけに生きるのだ! 【アロン】 ならば嘆きに満ちた 民に 殉教の民になってしまうではないか! いかなる民もほんの一部しか理解はできぬのだ 偶像の しかもそれはほんの一部しか 思念を現してはおらぬのに だからそなたをこの民に理解させよ 彼らに適したやり方で 【モーゼ】 私にこの思念を歪めよと言うのか? 【アロン】 私にそれを解決させよ! 書き写すのだ 口に出すのではなく 禁令は 恐ろしくとも 従い得るものならば 確実に守られるであろう 必要性を明らかにする 戒めは 厳しくとも 希望を呼び覚ますものならば 根を下ろすであろう その思念は 無意識のうちに為されるであろう そなたが思った通りに 人間らしく打ち震えながら そなたもこの民に感じるであろう ただ愛すべきものと! 【モーゼ】 私はそのような体験は望まぬ! 【アロン】 そなたは生きていかなければならぬ! そなたはできぬのだ 他のことは! そなたは自分の思念に縛りつけられているのだ! 【モーゼ】 そうだ わが思念に この石板に書き記されているようにな… 【アロン】 それは思念の一部に過ぎぬ 【モーゼ】 ならば私はこの石板を打ち砕き そして神に祈ろう 私を この役目から解放して下さるように (彼は石板を砕く) 【アロン】 意気地のない者め! そなたは神の言葉を担っておるのだ 石板があろうとなかろうと われはそなたの口として そなたの思念を守り いつでもそれを表現できるようにしているぞ 【モーゼ】 偶像を通じてか! 【アロン】 そなたの思念の像なのだ: 像は思考なのだ そこから流れ出るすべてのものと同じように 私は頭を垂れよう この必要性には この民が守られて この永遠の思念を目撃できるように 私の運命は 分かりやすく伝えること 私がそれを理解したよりもずっと 智者はそれでも本質をいつでも 見いだすであろう! 【コーラス】 (火の柱に導かれ背景を通り過ぎてゆく) 神はわれらをすべての民の中より選んだのだ 唯一なる神の民と為すために ただ一人の神に仕えさせるために 他の誰も仕えることはできぬ! 神はわれらをあの土地に導くであろう 乳と蜜の地に そしてわれらは享受するのだ われらの祖先が約束されしことを 全能の神よ 御身はずっと強大なり エジプトの神々よりも! 【アロン】 あそこを見よ! 【モーゼ】 火の柱だ! 【アロン】 あれは夜にわれらを導く - 全能なるお方は私を通して与えて下さったのだ 民にひとつの印を (背景は急に昼間に変わり 火の柱は消えて雲の柱に変わる 前景は比較的暗いままである) 【モーゼ】 雲の柱だ! 【アロン】 あれは導くのだ われらを昼に 【モーゼ】 偶像にすぎぬ! 【アロン】 神の印なのだ 燃える茨の茂みと同じように そこに永遠なるお方が現れているのではない だがそこへ至る道が示されている そして約束の地への道が! (アロンはゆっくりと背後へ下がる) 【モーゼ】 想像を超えた神よ! 語ることもできず たくさんの意味を持つ思念よ! 御身はこのような解釈を許されるのか? アロン 私の口に あのような偶像を作らせることを? 私もそのように像を作り 過ちを犯した 像は所詮 像でしかないから! そして私は打ち破られた! そしてすべて妄想となってしまった 私がずっと考えてきたものは そして語ることができず 語ってはならぬものに! おお言葉よ 言葉よ 私に欠けているものよ! (モーゼは絶望して地面に倒れ込む) ZWEITER AKT 1. Szene Aron und die 70 Ältesten vor dem Berg der Offenbarung . DIE 70 ÄLTESTEN Vierzig Tage! PRIESTER Vierzig Tage liegen wir nun schon hier! 70 ÄLTESTE Wie lange noch? PRIESTER Wie lange soll das noch dauern? Vierzig Tage warten wir nun auf Moses, und noch immer weiß keiner Recht und Gesetz! Unvorstellbares Gesetz des unvorstellbaren Gottes! EIN ÄLTESTER Immer besetzt Juda die besten Weideplätze! EIN ANDERER Ärger als Ägypten, zu Fron ohne Ruhetag zwingt Ephraim Benjamins Söhne! EIN DRITTER Benjamins Söhne haben Ephraims Weiber geraubt! 70 ÄLTESTE Gewalt regiert! Unzucht kennt ihre Strafe nicht, Tugend nicht ihren Lohn! Vierzig Tage warten wir vergebens vor dieser Höhe! ARON Wenn Moses von dieser Höhe herniedersteigt, wo ihm allein das Gesetz sich offenbart, soll mein Mund euch Recht und Gesetz vermitteln. Erwartet die Form nicht vor dem Gedanken! Aber gleichzeitig wird sie da sein! 70 ÄLTESTE Das wird zu spät kommen! Das Volk ist verzweifelt! Es mißtraut dieser Höhe, deren Umzäunung es vom Berg der Offenbarung trennt. Es rast, es glaubt uns keinem mehr; hält die Umzäunung für Willkür, die Offenbarung für Ausflucht, Moses' Schweigen für Flucht! (Lärm aus weiter Ferne) Hört! Hört! Zu spät! (Lärm, Geheule und Tosen kommt, immer lauter, rasch näher; in wütender Erregung stürzt von allen Seiten die brüllende Volksmenge auf die Bühne) 2. Szene CHOR Wo ist Moses? Daß wir ihn zerreißen! Wo ist der Allgegenwärtige? Daß er es mit ansieht! Wo ist der Allmächtige? Daß er uns daran hindre! Fürchtet nichts! Zerreißt ihn! Der Unvorstellbare hat es nicht verboten! Gebt uns unsre Götter wieder, daß sie Ordnung schaffen! Oder wir zerreißen euch, die ihr uns Gesetz und Recht genommen habt. (Sie dringen auf Aron und die 70 Ältesten ein) 70 ÄLTESTE Aron, hilf uns! Sprich zu ihnen! Sie morden uns! Dich hören sie! Du hast ihr Herz! ARON Volk Israels! Mein Bruder Moses weilt, wo er immer ist, ob er uns nah ist oder fern; er weilt auf dieser Höhe bei seinem Gott. Vielleicht hat er uns verlassen, der uns fern war; vielleicht hat sein Gott ihn verlassen, dem er nah war; vielleicht kam er ihm zu nah! Es ist ein strenger Gott Vielleicht hat er ihn getötet! CHOR (ein Gruppe) Die Götter haben ihn getötet! CHOR Die Götter haben ihn getötet! Die starken Götter vernichten den Frevler! Die Ew'ge konnt ihn nicht beschützen. Der Unsichtbare kommt keinem zu Hilfe. Der Unsichtbare läßt nirgends sich blicken. Sein Gott ist machtlos. Zerreißt sie, tötet seine Priester, erschlagt sie, verbrennt sie, die Priester dieses falschen Gottes! 70 ÄLTESTE Aron, hilf uns; gib nach! ARON Volk Israels! Deine Götter geb' ich dir wieder und dich ihnen; wie es dich verlangt. Lasset die Ferne dem Ewigen! Euch gemäß sind Götter gegenwärtigen, alltagsnahen Inhalts. Ihr spendet diesen Stoff, ich geb' ihm solche Form Alltäglich, sichtbar, faßlich, in Gold verewigt. Bringt Gold herbei! Opfert! Ruft ihn an! Ihr sollt glücklich werden! CHOR Jubelt, freut euch! Juble, Israel! Götter, Bilder unsres Auges, Götter, Herren unsrer Sinne! Ihre leibliche Sichtbarkeit, Gegenwart, verbürgt unsre Sicherheit; ihre Grenzen und Meßbarkeit fordern nicht, was unserm Gefühl versagt. Götter, nahe unserm Fühlen, Götter, die wir ganz begreifen Tugend lohne Glückseligkeit, Übeltat bestrafe Gerechtigkeit; zeigend unsrer Taten Folgen, Götter, stellt sich eure Macht dar. Juble, Israel, freue dich! Farbig ist diese Gegenwart, düster ist jene Ewigkeit; Lebenslust scheut ihr Ende nicht, furchtlos sucht sie es freiwillig; Lust grenzt an Leben und an Tod, steigert zu dem von jenem sich; Drohung entzündet Lebensmut, Standhaftigkeit und Tapferkeit. Deinen Göttern als Inhalt gabst du dein Innres, dein Lebensgefühl. Deiner Götter Aussehn sichert dein Gold entäußre dich sein! Mach dich arm, mach sie reich Sie werden dich nicht hungern lassen! Juble, Israel! Juble! (Während des Letzten hat der Chor den Ausblick auf den Hintergrund freigegeben) 3. Szene das goldene Kalb und der Altar ARON Dieses Bild bezeugt, daß in allem, was ist, ein Gott lebt. Unwandelbar, wie ein Prinzip, ist der Stoff, das Gold, das ihr geschenkt habt; anschaulich - wandelbar, wie alles andre Zweite, ist die Gestalt, die ich ihm gegeben. Verehrt euch selbst in diesem Sinnbild! (Schon während Arons letzter Ansprache sind von verschiedenen Seiten her Züge beladener Kamele, Esel, Pferde sowie Lastträger und Wagen auf die Bühne gekommen. Sie bringen Opfer herein, Gold, Getreide, Weinschläuche, Vieh und dergleichen mehr. An vielen Plätzen der Vorder und Hinterbühne wird abgeladen und aufgeschichtet. Züge mit Vieh aller Arten gehen vorüber. Gleichzeitig werden an vielen Stellen Vorbereitungen zum Schlachten getroffen das Vieh wird geschmückt, bekränzt; Schlächter mit großen Messern treten auf, umtanzen das Vieh in wilden Sprüngen) Tanz der Schlächter (Es wird langsam Abend. Die Schlächter schlachten nun das Vieh, werfen Fleischstücke in die Menge, die sich darum balgt. Einzelne Personen laufen mit blutigen Fleischstücken herum und verzehren sie roh. Inzwischen werden große Kessel gebracht. Brennmaterial wird aufgeschichtet. Die Kessel werden aufgehängt. Am Altar werden Brandopfer dargebracht. Eine Kranke wird auf einer Bahre hereingetragen. Die Menge vorn macht Platz, die Kranke wird vor dem Goldenen Kalb abgesetzt) EINE KRANKE O Götterbild, du strahlst, du wärmst, du heilst, wie niemals die Sonne geheilt. Den Finger leg' ich bloß auf dich, und schon bewegen sich die lahmen Glieder. (Sie steht auf und geht durch die staunende Menge) (Inzwischen wurden Feuer unter den Kesseln entzündet, man brät und siedet; mit zunehmender Dunkelheit flammen überall große Feuer auf. Auch Fackeln werden angezündet, und Menschen laufen mit solchen hin und her. Wein- und Ölschläuche werden verteilt, Wein und Öl in große Krüge gegossen. Dabei gehen im Hintergrund die Vorgänge des Schlachtens usw. weiter. Im Hintergrund wird dann rechtzeitig Platz geschaffen für den Auftritt der herein galoppierenden Stammesfürsten. Entzückt von dem Wunder der Kranken, haben sich einzelne Personen von verschiedenen Seiten zum Goldenen Kalb hervorgedrängt und bilden allmählich und nacheinander die beiden Gruppen Bettlerinnen und Bettler einerseits, Greise andrerseits) BETTLERINNEN (ganz nahe dem Kalb) Hier, o Götter, nehmt die letzten Lumpen, die uns vor Sonnenglut und Wüstenstaub geschützt haben. Und hier die letzten Bissen, die wir uns für morgen erbettelt haben. (Sie werfen ihre Kleider ab, legen Nahrungsmittel hin. Einige der Umstehenden drängen sich an die Bettler heran, bieten ihnen Geschenke an, werden aber abgewiesen. Einige Greise, die sich mühsam herangeschleppt haben, stehen nun vor dem Goldenen Kalb!) GREISE Die letzten Augenblicke, die wir noch zu leben haben, nehmt sie als Opfer. (Sie sinken um) 70 ÄLTESTE Sie haben sich getötet. (Posaunenstoß hinter der Szene. Kommt näher; Galopp wird hörbar; nähert sich rasch; das Volk, aufgeregt, stiebt auseinander; die Stammesfürsten und der Ephraimit reiten in wildem Galopp bis vor das Kalb; springen dort ab; Umstehende halten die Pferde) DER EPHRAIMIT Frei unter eigenen Herren, unterwirft sich ein Volk nur Göttern, die kraftvoll herrschen. Stammesfürsten, huldigt mit mir diesem Abbild geregelter Kräfte! DIE STAMMESFÜRSTEN Im Namen aller von uns geführten Stämme, Götter, seht uns vor euch auf den Knien, die höhere Macht der höchsten unterworfen. CHOR Frei unter eigenen Herren! (Der Jüngling hat sich einen Weg durch die Menge gebahnt. Er ist zum Skelett abgemagert, sieht fiebrig aus. Mit einer langen Latte, die er mit beiden Händen hält, schlägt er auf die Umstehenden ein und will sie zwingen, vom Götzendienst abzulassen) JÜNGLING Gedankenhoch waren wir erhöht, gegenwartsfern, zukunftsnah! Lebenstief sind wir erniedrigt. Zertrümmert sei dies Abbild des Zeitlichen! Rein sei der Ausblick zur Ewigkeit! (Der Ephraimit der hinter ihm gestanden ist, ergreift ihn am Genick und drückt ihn zu Boden) DER EPHRAIMIT Hier Blick nun zur Ewigkeit, wenn dir Lebensnähe so wenig wert ist. (Die Stammesfürsten erschlagen den Jüngling, dann besteigen sie ihre Pferde, mischen sich, einzeln und unregelmäßig, unter das Volk und verschwinden, abreitend, unauffällig. In der Volksmenge herrscht nach den vorigen Handlungen der Hingabe und der Opfer eine Lust, sich gegenseitig zu beschenken, vor. Frauen schenken einander Schmuck, Tücher und dergleichen, Männer Waffen, Geräte und dergleichen; man bietet einander Speisen und Getränke, bekränzt sich und andere mit Blumen; einer hilft dem andern bei jeglicher Tätigkeit und ähnliches mehr) Orgie der Trunkenheit und des Tanzes (Überall wird nun Wein in Strömen ausgeschenkt. Eine wilde Trunkenheit bemächtigt sich aller. Man wirft die schweren Steinkrüge umher, begießt sich gegenseitig mit Wein und gerät in tolles Tanzen, wobei es auch hier und da zu Zwistigkeiten und Prügeleien kommt) 70 ÄLTESTE Selig ist das Volk, und groß zeigt ein Wunder, was Begeisterung, was Entzückung imstande umverwandelt keiner, jeder erhoben, unergriffen keiner, jeder ergreifend. Menschentugend, kraftvoll, wieder erweckte Ernst und Freude, Maß und Übermaß, Frohsinn, Glück und Sehnsucht, Schwung und Ruhe, Besinnung. Gier, Entsagung, Geiz, Verschwendung und Habsucht, alles Schöne, Gute, Häßliche, Schlechte, Eigenlebens Zeugnis, wahrnehmbar, fühlbar. - Sinn schenkt Seele Sinn erst. Seele ist Sinn. Götter, die ihr Seele schenktet, Sinne, Seele wahrzunehmen. Götter, seid gepriesen! Orgie der Vernichtung und des Selbstmordes (Vier nackte Jung Frauen, eine davon das Mädchen, siehe 1. Akt, treten vor das Kalb) MÄDCHEN Du goldener Gott, wie Lust durchströmt mich dein Glanz! Was glänzt nur, ist gut. Unangreifbare Tugend des Golds, unverlierbare Jungfräulichkeit, belohnt als Vorbild und Abbild. VIER NACKTE JUNGFRAUEN O goldener Gott, o Priester goldener Götter, das Blut jungfräulicher Unberührtheit, gleich Goldes metallischer Kälte zur Frucht nicht erwärmt, oh, Götter, entzückt eure Priester, entzückt uns zu erster und letzter Lust, erhitzt unser Blut, daß es zischend am kalten Gold verrauche! O rotes Gold! (Die Priester stürzen auf die Jungfrauen zu, umarmen und küssen sie lange. - Hinter jedes Paar stellt sich ein Mädchen, das ein langes Schlachtmesser und ein Gefäß zum Auffangen des Blutes in den Händen hält) 70 ÄLTESTE CHOR (SCHAUDERND) Blutopfer! (Die Mädchen reichen den Priestern die Messer; die Priester fassen die Jungfrauen an der Gurgel und stoßen ihnen das Messer ins Herz; die Mädchen fangen das Blut in den Gefäßen auf; die Priester gießen es auf den Altar) VIER NACKTE JUNGFRAUEN (stoßen einen Todesseufzer) Ah! (Die Menge beginnt nun mit Verwüstung und Selbstmord; es werden Geräte zerschlagen, die Steinkrüge zerbrochen, die Wagen zertrümmert usw.; man schleudert alles mögliche umher Schwerter Dolche, Beile, Lanzen, Krüge, Geräte usw. Im Taumel werfen einzelne sich den Gegenständen, Waffen und dergleichen entgegen, andere stürzen sich in Schwerter, wieder andere springen ins Feuer, laufen brennend über die Bühne, einige springen von hohen Felsen herab und dergleichen mehr; hierzu wilde Tänze). Erotische orgie (Ein nackter Jüngling läuft nach vorn, auf ein Mädchen zu, reißt ihm die Kleider vom Leib, hebt es hoch und rennt mit ihm zum Altar) DER NACKTE JÜNGLING Eurem Vorbild, Götter, leben wir die Liebe nach! (Viele Männer folgen diesem Beispiel, werfen ihre Kleider ab, entkleiden Frauen und tragen sie denselben Weg, am Altar haltmachend, nach dem Hintergrund) EINIGE ANDERE NACKTE Heilig ist die Zeugungskraft! NOCH ANDERE (MEHR) Heilig ist die Fruchtbarkeit! VIELE ANDERE Heilig ist die Lust! (Ein ganzer Zug Nackter läuft auf diese Weise mit Geschrei und Gejohle am Altar vorbei und verschwindet im Hintergrund. Die Bühne ist durch den Abzug der Nackten leerer geworden; nun legt sich bald alle Erregtkeit; Taumel und Trunkenheit gehen in Erschlaffung und Müdigkeit über; viele sinken schlafend um oder ziehen sich still zurück. Aus dem Hintergrund klingt noch Musik und Gesang, von immer anderen Stellen her) CHOR Götter, die ihr Seele schenktet… Sinne, Seele wahrzunehmen… Du goldener Gott! Gold glänzt wie Lust! Menschentugend gleicht Gold! Gold gleicht Lust! Lust ist Wildheit! Gold glänzt wie Blut! Gold ist Herrschaft! Hingabe! Gerechtigkeit! Verwirrender Glanz! (Die Feuer erlöschen, bis auf wenige, allmählich. Alle Bewegung auf der Bühne hat aufgehört) 4. Szene (Im Hintergrund, möglichst weit hinten, auf einem der Hügel, erhebt sich ein Mann, blickt eine Weile in die Richtung, wo man den Berg der Offenbarung zu denken hat, weckt gestikulierend einige ihm zunächst Liegende, die er veranlaßt, in dieselbe Richtung zu blicken und ruft dann) EIN MANN Moses steigt vom Berg herab! (Auf diesen Ruf hin erwachen allenthalben die Schlafenden, erheben sich, und von allen Seiten strömt wieder Volk herbei) MOSES Vergeh, du Abbild des Unvermögens, das Grenzenlose in ein Bild zu fassen! (Das Goldene Kalb vergeht; das Volk weicht zurück und verschwindet rasch von der Bühne) VOLK Der Strahl des Goldes erlischt; Unser Gott ist wieder unsichtbar. Alle Lust, alle Freude, alle Hoffnung ist weg! Alles wieder trüb und lichtlos! Laßt uns den Gewaltigen fliehn! (Alle ab bis auf Moses und Aron) 5. Szene Moses und Aron MOSES in höchstem Zorn. Aron, was hast du getan? ARON Nichts Neues! Nur, was stets meine Aufgabe war Wenn dein Gedanke kein Wort, mein Wort kein Bild ergab, vor ihren Ohren, ihren Augen ein Wunder zu tun. MOSES Auf wessen Geheiß? ARON Wie immer ich hörte die Stimme in mir. MOSES Ich habe nicht gesprochen. ARON Aber ich habe dennoch verstanden. MOSES (drohend einen Schritt auf Aron zu) Schweig! ARON (weicht erschreckt zurück) Dein…Mund… Du warst lange fern von uns… MOSES Bei meinem Gedanken! Das müßte dir nahe sein! ARON Wenn du dich einsam machst, wirst du tot geglaubt. Das Volk hat auf das Wort deines Mundes, dem Recht und Gesetz entspringen, lange gewartet. So mußte ich ihm ein Bild zu schauen geben. MOSES Dein Bild verblich vor meinem Wort! ARON Deinem Wort waren sonst Bilder und Wunder, die du mißachtest, versagt. Und doch war das Wunder nicht mehr als ein Bild als dein Wort mein Bild zerstörte. MOSES Gottes Ewigkeit vernichtet Götter Gegenwart! Das ist kein Bild, kein Wunder! Das ist das Gesetz. Das Unvergängliche, sag es, wie diese Tafeln, vergänglich; in der Sprache deines Mundes! (Er hält Aron die Tafeln hin) ARON Israels Bestehn bezeuge den Gedanken des Ewigen! MOSES Ahnst du nun die Allmacht des Gedankens über die Worte und Bilder? ARON Ich verstehe es so dieses Volk soll erhalten bleiben. Aber ein Volk kann nur fühlen. Ich liebe dieses Volk, ich lebe für es und will es erhalten! MOSES Um des Gedankens willen! Ich liebe meinen Gedanken und lebe für ihn! ARON Auch du würdest dies Volk lieben, hättest du gesehn, wie es lebt, wenn es sehen, fühlen, hoffen darf. Kein Volk kann glauben, was es nicht fühlt. MOSES Du erschütterst mich nicht! Es muß den Gedanken erfassen! Es lebt nur deshalb! ARON Ein beklagenswertes, ein Volk von Märtyrern wäre es dann! Kein Volk erfaßt mehr als einen Teil des Bildes, das den faßbaren Teil des Gedankens ausdrückt. So mache dich dem Volk verständlich; auf ihm angemeß’ne Art. MOSES Ich soll den Gedanken verfälschen? ARON Laß mich ihn auflösen! Umschreibend, ohne auszusprechen Verbote, furchterregend, doch befolgbar, sichern das Bestehen; die Notwendigkeit verklärend, Gebote, hart, doch hoffnungserweckend, verankern den Gedanken. Unbewußt wird getan, wie du willst. Menschlich schwankend wirst du dein Volk dann finden, doch liebenswert! MOSES Das will ich nicht erleben! ARON Du mußt leben! Du kannst nicht anders! Du bist an deinen Gedanken gebunden! MOSES Ja, an meinen Gedanken, wie ihn diese Tafeln ausdrücken… ARON Ein Teil des Gedankens sind. MOSES So zertrümmere ich diese Tafeln und will Gott bitten, daß er mich von diesem Amt abberuft. (Er zertrümmert die Tafeln) ARON Kleinmütiger! Du, der du Gottes Wort hast, ob mit, ob ohne Tafeln Ich, dein Mund, bewahre deinen Gedanken, wie immer ich ihn ausspreche. MOSES Durch Bilder! ARON Bilder deines Gedankens sie sind er, wie alles, was aus ihm hervorgeht. Ich beuge mich der Notwendigkeit; denn dieses Volk soll erhalten bleiben, um für den Ewigkeitsgedanken zu zeugen. Meine Bestimmung, es schlechter zu sagen, als ich es verstehe. Wissende jedoch werden ihn immer wiederfinden! CHOR (zieht im Hintergrund vorüber, geführt von einer Feuersäule) Er hat uns auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einz'gen Gottes zu sein; ihm allein zu dienen, keines andern Knecht! Er wird uns führen in das Land, wo Milch und Honig fließt, und wir soll'n genießen, was er unsern Vätern verheißen. Allmächt'ger, du bist stärker als Ägyptens Götter! ARON Sieh hin! MOSES Die Feuersäule! ARON Sie führt uns bei Nacht -- Der Allmächtige gibt durch mich dem Volk ein Zeichen. (Es wird im Hintergrund rasch Tag, die Feuersäule verblaßt und verwandelt sich in die Wolkensäule. Der Vordergrund bleibt verhältnismäßig finster) MOSES Die Wolkensäule! ARON Sie führt uns bei Tag. MOSES Götzenbilder! ARON Gottes Zeichen, wie der glühende Dornbusch. Darin zeigt der Ewige nicht sich, aber den Weg zu sich; und den Weg ins gelobte Land! (Aron langsam ab in den Hintergrund) MOSES Unvorstellbarer Gott! Unaussprechlicher, vieldeutiger Gedanke! Läßt du diese Auslegung zu? Darf Aron, mein Mund, dieses Bild machen? So habe ich mir ein Bild gemacht, falsch, wie ein Bild nur sein kann! So bin ich geschlagen! So war alles Wahnsinn, was ich gedacht habe, und kann und darf nicht gesagt werden! O Wort, du Wort, das mir fehlt! (Moses sinkt verzweifelt zu Boden) この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ 藤井宏行 Schönberg,Arnold/Moses und Aron/III
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2034.html
第1幕 情景1:モーゼを召すよび声 モーゼ ただ一にして 永遠なる神 あまねきところにおわす神 眼にも見えず 想像を超ゆる神よ・・・! 茨の草むらからの声 (6人のソロの声) 汝の足よりくつを脱ぐべし 十分に遠くまで歩いてきたのだから 汝が立っているところは聖なる地なり 今こそ告げ知らしめよ! モーゼ 我が祖先たちの神 アブラハムの イサクの ヤコブの神よ 祖先たちの思いを わたしの胸に改めて呼び覚ましました神よ 告げ知らしめるために私を必要としないでください 私は年をとりました 安らかに羊を飼い続けることを許してください 茨の草むらからの声 汝は残虐行為を見、 真実を悟ったので 他の道に進むことはできない よって、汝の民を解き放さなくてはならない! モーゼ 私を誰だとお思いですか?無知の力に 対抗せよなどとは 茨の草むらの声 唯一なる神に結ばれているものぞ 汝とともにあり ファラオとは相入れぬ神に! モーゼ 我が民に私の使命を証すものは何でしょう? 茨の草むらの声 唯一なる神の名にて! 永遠なる神は民を解き放ち 移ろいやすいものにもはや囚われることがないよう望んでいる モーゼ 私を信じるものなどいないでしょう! 茨の草むらからの声 彼らの耳もとで汝は奇跡を起こす すると彼らの目は奇跡を認めることになるだろう また汝の杖から彼らは聞くことがある すると汝の智恵を賞賛するだろう; 汝の手によって 汝の力が信じられるだろう ナイルの水によって 彼らの血が命じられたことを感じるだろう モーゼ Meine Zunge ist ungelenk ich kann denken, aber nicht reden. DIE STIMME Wie aus diesem Dornbusch, finster, eh das Licht der Wahrheit auf ihn fiel, so vernimmst du meine Stimme aus jedem Ding. Aron will ich erleuchten, er soll dein Mund sein! Aus ihm soll deine Stimme sprechen, wie aus dir die meine! Und ihr werdet gesegnet sein. Denn das gelobe ich dir Dieses Volk ist auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einzigen Gottes zu sein, daß es ihn erkenne und sich ihm allein ganz widme; daß es alle Prüfungen bestehe, denen -- in Jahrtausenden -- der Gedanke ausgesetzt ist. Und das verheiße ich dir Ich will euch dorthin führen, wo ihr mit dem Ewigen einig und allen Völkern ein Vorbild werdet. Und nun gehe! Aron triffst du in der Wüste. Er kommt dir auf deinem Weg entgegen; daran sollst du ihn erkennen. Verkünde! 2. Szene Moses begegnet Aron in der Wüste ARON Du Sohn meiner Väter, schickt dich mir der große Gott? MOSES Du Sohn meines Vaters, Bruder des Geistes, aus dem der Einzige sprechen will Vernimm mich und ihn; und sage, was du verstehst! ARON Mein Bruder, gab der Allmächtige mich dir als Gefäß, auszuschütten über unsre Brüder des Ewigen Gnade? MOSES Gnade schenkt er dir aus Erkenntnis. ARON Glückliches Volk, einem einzigen Gott zu gehören, den zu bekämpfen kein andrer Macht besitzt. MOSES Andre gibt es nur im Menschen, nur in der Vorstellung. In ihr hat der Allgegenwärtige nicht Raum. ARON Gebilde der höchsten Phantasie, wie dankt sie dir s, daß du sie reizest zu bilden! MOSES Kein Bild kann dir ein Bild geben vom Unvorstellbaren. ARON Nie wird Liebe ermüden, sich s vorzubilden. Glückliches Volk, das so einen Gott liebt. MOSES Volk, auserwählt, den Unsichtbaren zu wissen, den Unvorstellbaren zu denken. ARON Auserwähltes Volk, einen einzigen Gott ewig zu lieben mit tausendmal mehr der Liebe, mit der alle andern Völker ihre vielen Götter lieben. Unsichtbar, unvorstellbar? Volk, auserwählt dem Einzigen, kannst du lieben, was du dir nicht vorstellen darfst? MOSES Darfst? Unvorstellbar, weil unsichtbar; weil unüberblickbar; weil unendlich; weil ewig; weil allgegenwärtig; weil allmächtig. Nur einer ist allmächtig. ARON Unvorstellbarer Gott Du strafst die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern! MOSES Strafst Du? Sind wir fähig, zu verursachen, was dich zu Folgen nötigt? ARON Gerechter Gott Du belohnst die, die deinen Geboten gehorchen! MOSES Gerechter Gott! Du hast gerichtet, wie alles geschehen soll Gebührt dem Lohn, der gern anders möchte? Oder dem, der nichts andres vermag? ARON Gütiger Gott! Du erhörst die Bitten der Armen, nimmst an die Opfer der Guten! MOSES Allmächtiger Gott, dich erkauften die Opfer der Armen, die du arm gemacht hast? Reinige dein Denken, lös es von Wertlosem, weihe es Wahrem kein andrer Gewinn dankt deinem Opfer. ARON Nur ein allmächtiger Gott konnte solch ein schwaches, gedemütigtes Volk auserwählen, seine Allmacht, seine Wunder an ihm zu zeigen, es zu lehren, an ihn allein zu glauben. MOSES Unerbittliches Denkgesetz zwingt zur Erfüllung. ARON Allmächtiger! Sei der Gott dieses Volkes! Befrei es aus Pharaos Knechtschaft! 3. Szene Moses und Aron verkünden dem Volk die Botschaft Gottes JUNGES MÄDCHEN Ich hab ihn gesehn, als eine feurige Flamme aufschlug, die ihn rief! Er warf sich auf die Knie und verbarg sein Antlitz im Sand. Dann zog er in die Wüste. JUNGER MANN Bei meinem Haus, wie eine leuchtende Wolke, kam er eben vorbei. Er schwebte mehr, als er ging, kaum berührt sein Fuß den Weg, und rasch schwand er dem Auge. ANDRER MANN Ich rief ihn, aber er beachtet mich nicht; lief weiter, und dennoch hörte ich ein Gott habe ihm befohlen, seinen Bruder Moses in der Wüste zu treffen. PRIESTER Moses? Der den Fronvogt erschlug? CHOR Moses! Er flüchtete! Uns ereilte die Rache Pharaos! Kommt er wieder, Aufruhr zu stiften? PRIESTER Mit einem neuen Gott verbündet! FRAUEN Ein neuer Gott Neue Opfer! MANN Er wird uns beschützen! PRIESTER Die alten Götter haben auch beschützt. Tat s der eine nicht, wandte man sich an den andern. FRAUEN Man kann von den Göttern auch nichts Unmögliches verlangen. JUNGER MANN Wie er wohl aussehn mag, der neue Gott? Er schwebt wohl, da auch Aron schwebte. MANN Der neue Gott, vielleicht ist er stärker als Pharao? Stärker als unsere Götter? Die anderen Götter helfen nur den Bedrücken. Das ist der Gott, der uns hilft. MÄDCHEN Ich glaube, es muß ein lieblicher Gott sein, jung und schön und glänzend, da doch Aron so glänzte. CHOR Soll man ihn nach diesem Moses beurteilen, so wird er Blutopfer fordern. Der neue Gott wird uns auch nicht helfen! Blutopfer! Blutopfer! PRIESTER Lästre nicht! Es gibt Götter, die nur strafen und solche, die nur belohnen. Manche muß man öfter versöhnen, andre kann man sich dauernd gewinnen. CHOR (in vielen kleinen Gruppen) Blutopfer! Blutopfer! MÄDCHEN Wie macht er mich froh! Wie schwellt das Glück mein Herz! Jubel füllt meine Seele! Anbetungswürdiger Gott, zeige dich mir in deiner Schönheit Ich will in Liebe dir dienen. JUNGER MANN Du schwebender Gott, hoch in den Höhen des Himmels, höher als andre Götter Erhebst du uns zu dir, neben dich wie schwindet die Macht der falschen, ohnmächtigen Abgötter. MANN Hilft er uns, schützt er uns gegen die Knechte Pharaos und gegen seine falschen Götter soll er unser Gott sein, Gott der Kinder Israels, dem wir dienen, dem wir opfern. CHOR (in vielen Gruppen) Ein lieblicher Gott! Er zeigt sich in Schönheit! Ein schwebender Gott! Er hebt uns zu sich! Ein rettender Gott! Er wird uns befrein! Vielleicht ist er stärker als Pharao! Glaubt den Betrügern nicht! Wir wollen ihm dienen! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! CHOR (Gruppe 1) Glaubt nicht den Betrügern! Die Götter lieben uns nicht! Wer ist es, der stärker sein will als Pharaos Götter? Laßt uns in Frieden! Zurück zur Arbeit! Sonst wird sie noch schwerer! CHOR (Gruppe 2) Er wird uns befrein! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm dienen! MÄDCHEN Er wird uns befrein! (Moses und Aron, in weiter Ferne auftauchend, kommen allmählich näher auf solche Weise, wie es die Chöre beschreiben) CHOR (in vielen Gruppen) Seht Moses und Aron! Moses mächtiges Haupt! Moses, den Stab in der Hand, schreitet langsam, bedächtig, scheint fast zu stehn, bewegt sich kaum. Steht Moses oder geht er? Moses steht! Nein, er schreitet langsam! Er steht! Nein, er geht! Mächtig sein weißes Haupt, gewaltig sein Arm! Aron, gewiß nicht mehr jung, eilt beschwingt leichten Schrittes weit vor ihm her und steht doch nah bei ihm! Steht Aron jetzt bei Moses? Nein, er eilt voran! Geht Aron an Moses Seite? Vor oder hinter ihm? Sie bewegen sich nicht im Raum, sind näher, sind ferner, sind tiefer, sind höher verschwinden gänzlich. Seht Moses! Seht Aron! Sie sind jetzt da! ERSTER AKT 1. Szene Moses Berufung MOSES Einziger, ewiger, allgegenwärtiger, unsichtbarer und unvorstellbarer Gott...! DIE STIMME AUS DEM DORNBUSCH (Chor; 6 Solostimmen) Lege die Schuhe ab; bist weit genug gegangen; du stehst auf heiligem Boden; nun verkünde! MOSES Gott meiner Väter, Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, der du ihren Gedanken in mir wiedererweckt hast, mein Gott, nötige mich nicht, ihn zu verkünden. Ich bin alt; laß mich in Ruhe meine Schafe weiden...! DIE STIMME Du hast die Greuel gesehn, die Wahrheit erkannt so kannst du nicht anders mehr Du mußt dein Volk daraus befrein! MOSES Wer bin ich, mich der Macht der Blindheit entgegenzustellen? DIE STIMME Dem einzigen Gott verbunden, mit dir einig mit Pharao entzweit! MOSES Was bezeugt dem Volk meinen Auftrag? DIE STIMME Des Einzigen Name! Der Ewige will es befrein, daß es nicht mehr Vergänglichem diene. MOSES Niemand wird mir glauben! DIE STIMME Vor ihren Ohren wirst du Wunder tun ihre Augen werden sie anerkennen von deinem Stab werden sie hören deine Klugheit bewundern; von deiner Hand an deine Kraft glauben, vom Wasser des Nil fühlen, was ihrem Blut befohlen. MOSES Meine Zunge ist ungelenk ich kann denken, aber nicht reden. DIE STIMME Wie aus diesem Dornbusch, finster, eh das Licht der Wahrheit auf ihn fiel, so vernimmst du meine Stimme aus jedem Ding. Aron will ich erleuchten, er soll dein Mund sein! Aus ihm soll deine Stimme sprechen, wie aus dir die meine! Und ihr werdet gesegnet sein. Denn das gelobe ich dir Dieses Volk ist auserwählt vor allen Völkern, das Volk des einzigen Gottes zu sein, daß es ihn erkenne und sich ihm allein ganz widme; daß es alle Prüfungen bestehe, denen -- in Jahrtausenden -- der Gedanke ausgesetzt ist. Und das verheiße ich dir Ich will euch dorthin führen, wo ihr mit dem Ewigen einig und allen Völkern ein Vorbild werdet. Und nun gehe! Aron triffst du in der Wüste. Er kommt dir auf deinem Weg entgegen; daran sollst du ihn erkennen. Verkünde! 2. Szene Moses begegnet Aron in der Wüste ARON Du Sohn meiner Väter, schickt dich mir der große Gott? MOSES Du Sohn meines Vaters, Bruder des Geistes, aus dem der Einzige sprechen will Vernimm mich und ihn; und sage, was du verstehst! ARON Mein Bruder, gab der Allmächtige mich dir als Gefäß, auszuschütten über unsre Brüder des Ewigen Gnade? MOSES Gnade schenkt er dir aus Erkenntnis. ARON Glückliches Volk, einem einzigen Gott zu gehören, den zu bekämpfen kein andrer Macht besitzt. MOSES Andre gibt es nur im Menschen, nur in der Vorstellung. In ihr hat der Allgegenwärtige nicht Raum. ARON Gebilde der höchsten Phantasie, wie dankt sie dir s, daß du sie reizest zu bilden! MOSES Kein Bild kann dir ein Bild geben vom Unvorstellbaren. ARON Nie wird Liebe ermüden, sich s vorzubilden. Glückliches Volk, das so einen Gott liebt. MOSES Volk, auserwählt, den Unsichtbaren zu wissen, den Unvorstellbaren zu denken. ARON Auserwähltes Volk, einen einzigen Gott ewig zu lieben mit tausendmal mehr der Liebe, mit der alle andern Völker ihre vielen Götter lieben. Unsichtbar, unvorstellbar? Volk, auserwählt dem Einzigen, kannst du lieben, was du dir nicht vorstellen darfst? MOSES Darfst? Unvorstellbar, weil unsichtbar; weil unüberblickbar; weil unendlich; weil ewig; weil allgegenwärtig; weil allmächtig. Nur einer ist allmächtig. ARON Unvorstellbarer Gott Du strafst die Sünden der Väter an den Kindern und Kindeskindern! MOSES Strafst Du? Sind wir fähig, zu verursachen, was dich zu Folgen nötigt? ARON Gerechter Gott Du belohnst die, die deinen Geboten gehorchen! MOSES Gerechter Gott! Du hast gerichtet, wie alles geschehen soll Gebührt dem Lohn, der gern anders möchte? Oder dem, der nichts andres vermag? ARON Gütiger Gott! Du erhörst die Bitten der Armen, nimmst an die Opfer der Guten! MOSES Allmächtiger Gott, dich erkauften die Opfer der Armen, die du arm gemacht hast? Reinige dein Denken, lös es von Wertlosem, weihe es Wahrem kein andrer Gewinn dankt deinem Opfer. ARON Nur ein allmächtiger Gott konnte solch ein schwaches, gedemütigtes Volk auserwählen, seine Allmacht, seine Wunder an ihm zu zeigen, es zu lehren, an ihn allein zu glauben. MOSES Unerbittliches Denkgesetz zwingt zur Erfüllung. ARON Allmächtiger! Sei der Gott dieses Volkes! Befrei es aus Pharaos Knechtschaft! 3. Szene Moses und Aron verkünden dem Volk die Botschaft Gottes JUNGES MÄDCHEN Ich hab ihn gesehn, als eine feurige Flamme aufschlug, die ihn rief! Er warf sich auf die Knie und verbarg sein Antlitz im Sand. Dann zog er in die Wüste. JUNGER MANN Bei meinem Haus, wie eine leuchtende Wolke, kam er eben vorbei. Er schwebte mehr, als er ging, kaum berührt sein Fuß den Weg, und rasch schwand er dem Auge. ANDRER MANN Ich rief ihn, aber er beachtet mich nicht; lief weiter, und dennoch hörte ich ein Gott habe ihm befohlen, seinen Bruder Moses in der Wüste zu treffen. PRIESTER Moses? Der den Fronvogt erschlug? CHOR Moses! Er flüchtete! Uns ereilte die Rache Pharaos! Kommt er wieder, Aufruhr zu stiften? PRIESTER Mit einem neuen Gott verbündet! FRAUEN Ein neuer Gott Neue Opfer! MANN Er wird uns beschützen! PRIESTER Die alten Götter haben auch beschützt. Tat s der eine nicht, wandte man sich an den andern. FRAUEN Man kann von den Göttern auch nichts Unmögliches verlangen. JUNGER MANN Wie er wohl aussehn mag, der neue Gott? Er schwebt wohl, da auch Aron schwebte. MANN Der neue Gott, vielleicht ist er stärker als Pharao? Stärker als unsere Götter? Die anderen Götter helfen nur den Bedrücken. Das ist der Gott, der uns hilft. MÄDCHEN Ich glaube, es muß ein lieblicher Gott sein, jung und schön und glänzend, da doch Aron so glänzte. CHOR Soll man ihn nach diesem Moses beurteilen, so wird er Blutopfer fordern. Der neue Gott wird uns auch nicht helfen! Blutopfer! Blutopfer! PRIESTER Lästre nicht! Es gibt Götter, die nur strafen und solche, die nur belohnen. Manche muß man öfter versöhnen, andre kann man sich dauernd gewinnen. CHOR (in vielen kleinen Gruppen) Blutopfer! Blutopfer! MÄDCHEN Wie macht er mich froh! Wie schwellt das Glück mein Herz! Jubel füllt meine Seele! Anbetungswürdiger Gott, zeige dich mir in deiner Schönheit Ich will in Liebe dir dienen. JUNGER MANN Du schwebender Gott, hoch in den Höhen des Himmels, höher als andre Götter Erhebst du uns zu dir, neben dich wie schwindet die Macht der falschen, ohnmächtigen Abgötter. MANN Hilft er uns, schützt er uns gegen die Knechte Pharaos und gegen seine falschen Götter soll er unser Gott sein, Gott der Kinder Israels, dem wir dienen, dem wir opfern. CHOR (in vielen Gruppen) Ein lieblicher Gott! Er zeigt sich in Schönheit! Ein schwebender Gott! Er hebt uns zu sich! Ein rettender Gott! Er wird uns befrein! Vielleicht ist er stärker als Pharao! Glaubt den Betrügern nicht! Wir wollen ihm dienen! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! CHOR (Gruppe 1) Glaubt nicht den Betrügern! Die Götter lieben uns nicht! Wer ist es, der stärker sein will als Pharaos Götter? Laßt uns in Frieden! Zurück zur Arbeit! Sonst wird sie noch schwerer! CHOR (Gruppe 2) Er wird uns befrein! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm opfern! Wir wollen ihn lieben! Wir wollen ihm dienen! MÄDCHEN Er wird uns befrein! (Moses und Aron, in weiter Ferne auftauchend, kommen allmählich näher auf solche Weise, wie es die Chöre beschreiben) CHOR (in vielen Gruppen) Seht Moses und Aron! Moses mächtiges Haupt! Moses, den Stab in der Hand, schreitet langsam, bedächtig, scheint fast zu stehn, bewegt sich kaum. Steht Moses oder geht er? Moses steht! Nein, er schreitet langsam! Er steht! Nein, er geht! Mächtig sein weißes Haupt, gewaltig sein Arm! Aron, gewiß nicht mehr jung, eilt beschwingt leichten Schrittes weit vor ihm her und steht doch nah bei ihm! Steht Aron jetzt bei Moses? Nein, er eilt voran! Geht Aron an Moses Seite? Vor oder hinter ihm? Sie bewegen sich nicht im Raum, sind näher, sind ferner, sind tiefer, sind höher verschwinden gänzlich. Seht Moses! Seht Aron! Sie sind jetzt da! Schönberg,Arnold/Moses und Aron/I-2
https://w.atwiki.jp/oper/pages/1193.html
1. Mondestrunken Den Wein, den man mit Augen trinkt, Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder, Und eine Springflut überschwemmt Den stillen Horizont. Gelüste, schauerlich und süß, Durchschwimmen ohne Zahl die Fluten! Den Wein, den man mit Augen trinkt, Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder. Der Dichter, den die Andacht treibt, Berauscht sich an dem heil gen Tranke, Dem Himmel wendet er verzückt Das Haupt und taumelnd saugt und schlürft er Den Wein, den man mit Augen trinkt. 2. Colombine Des Mondlichts bleiche Blüten, Die weißen Wunderrosen, Blühn in den Julinächten - O bräch ich eine nur! Mein banges Leid zu lindern, Such ich am dunklen Strome Des Mondlichts bleiche Blüten, Die weißen Wunderrosen. Gestillt wär all mein Sehnen, Dürft ich so märchenheimlich, so selig leis - entblättern Auf deine braunen Haare Des Mondlichts bleiche Blüten! 3. Der Dandy Mit einem phantastischen Lichtstrahl Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons Auf dem schwarzen, hochheiligen Waschtisch Des schweigenden Dandys von Bergamo. In tönender, bronzener Schale Lacht hell die Fontäne, metallischen Klangs. Mit einem phantastischen Lichtstrahl Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons. Pierrot mit dem wächsernen Antlitz Steht sinnend und denkt wie er heute sich schmink? Fort schiebt er das Rot und des Orients Grün Und bemalt sein Gesicht in erhabenem Stil Mit einem phantastischen Mondstrahl. 4. Eine blasse Wäscherin Eine blasse Wäscherin Wäscht zur Nachzeit bleiche Tücher, Nackte, silberweiße Arme Steckt sie nieder in die Flut. Durch die Lichtung schleichen Winde, Leis bewegen sie den Strom. Eine blasse Wäscherin Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher. Und die sanfte Magd des Himmels, Von den Zweigen zart umschmeichelt, Breitet auf die dunklen Wiesen Ihre lichtgewobnen Linnen - Eine blasse Wäscherin. 5. Valse de Chopin Wie ein blasser Tropfen Bluts Färbt die Lippen einer Kranken, Also ruht auf diesen Tönen Ein vernichtungßüchtger Reiz. Wilder Lust Accorde Stören Der Verzweiflung eisgen Traum - Wie ein blasser Tropfen Bluts Färbt die Lippen einer Kranken. Heiß und jauchzend, süß und schmachtend, Melancholisch düstrer Walzer, Kommst mir nimmer aus den Sinnen! Haftest mir an den Gedanken, Wie ein blasser Tropfen Bluts! 6. Madonna Steig, o Mutter aller Schmerzen, Auf den Altar meiner Verse! Blut aus deinen magren Brüsten Hat des Schwertes Wut vergossen. Deine ewig frischen Wunden, Gleichen Augen, rot und offen. Steig, o Mutter aller Schmerzen, Auf den Altar meiner Verse! In den abgezehrten Händen Hältst du deines Sohnes Leiche, Ihn zu zeigen aller Menschheit - Doch der Blick der Menschen meidet Dich, o Mutter aller Schmerzen! 7. Der kranke Mond Du nächtig todeskranker Mond Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl, Dein Blick, so fiebernd übergroß, Bannt mich wie fremde Melodie. An unstillbarem Liebesleid Stirbst du, an Sehnsucht, tief erstickt, Du nächtig todeskranker Mond Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl. Den Liebsten, der im Sinnenrausch Gedankenlos zur Liebsten schleicht, Belustigt deiner Strahlen Spiel - Dein bleiches, qualgebornes Blut, Du nächtig todeskranker Mond. 8. Nacht Finstre, schwarze Riesenfalter Töteten der Sonne Glanz. Ein geschlossnes Zauberbuch, Ruht der Horizont - verschwiegen. Aus dem Qualm verlorner Tiefen Steigt ein Duft, Erinnrung mordend! Finstre, schwarze Riesenfalter Töteten der Sonne Glanz. Und vom Himmel erdenwärts Senken sich mit schweren Schwingen Unsichtbar die Ungetüme Auf die Menschenherzen nieder . . . Finstre, schwarze Riesenfalter. 9. Gebet an Pierrot Pierrot! Mein lachen Hab ich verlernt! Das Bild des Glanzes Zerfloß - Zerfloß! Schwarz weht die Flagge Mir nun vom Mast. Pierrot! Mein Lachen Hab ich verlernt! O gib mir wieder, Roßarzt der Seele, Schneemann der Lyrik, Durchlaucht vom Monde, Pierrot - mein Lachen! 10. Raub Rote, fürstliche Rubine, Blutge Tropfen alten Ruhmes, Schlummern in den Totenschreinen, Drunten in den Grabgewölben. Nachts, mit seinen Zechkumpanen, Steigt Pierrot hinab - zu rauben Rote, fürstliche Rubine, Blut ge Tropfen alten Ruhmes. Doch da - sträuben sich die Haare, Bleiche Furcht bannt sie am Platze Durch die Finsternis - wie Augen! - Stieren aus den Totenschreinen - Rote, fürstliche Rubine. 11. Rote Messe Zu grausem Abendmahle, Beim Blendeglanz des Goldes, Beim Flackerschein der Kerzen, Naht dem Altar - Pierrot! Die Hand, die gottgeweihte, Zerreißt die Priesterkleider Zu grausem Abendmahle, Beim Blendeglanz des Goldes. Mit segnender Gebärde Zeigt er den bangen Seelen Die triefend rote Hostie Sein Herz - in blutgen Fingern - Zu grausem Abendmahle! 12. Galgenlied Die dürre Dirne Mit langem Halse Wird seine letzte Geliebte sein. In seinem Hirne Steckt wie ein Nagel Die dürre Dirne Mit langem Halse. Schlank wie die Pinie, Am Hals ein Zöpfchen - Wollüstig wird sie Den Schelm umhalsen, Die dürre Dirne! 13. Enthauptung Der Mond, ein blankes Türkenschwert Auf einem schwarzen Seidenkissen, Gespenstisch groß - dräut er hinab Durch schmerzendunkle Nacht. Pierrot irrt ohne Rast umher Und starrt empor in Todesängsten Zum, Mond, dem blanken Türkenschwert Auf einem schwarzen Seidenkissen. Es schlottern unter ihm die Knie, Ohnmächtig bricht er jäh zusammen. Er wähnt es sause strafend schon Auf seinen Sünderhals hernieder Der Mond, das blanke Türkenschwert. 14. Die Kreuze Heilige Kreuze sind die Verse, Dran die Dichter stumm verbluten, Blindgeschlagen von der Geier Flatterndem Gespensterschwarme! In den Leibern schwelgten Schwerter, Prunkend in des Blutes Scharlach! Heilge Kreuze sind die Verse, Dran die Dichter stumm verbluten. Tot das Haupt - erstarrt die Locken - Fern, verweht der Lärm des Pöbels. Langsam sinkt die Sonne nieder, Eine rote Königskrone. Heilge Kreuze sind die Verse! 15. Heimweh Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen Aus Italiens alter Pantomime, Klingts herüber wie Pierrot so hölzern, So modern sentimental geworden. Und es tönt durch seines Herzens Wüste, Tönt gedämpft durch alle Sinne wieder, Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen Aus Italiens alter Pantomime. Da vergißt Pierrot die Trauermienen! Durch den bleichen Feuerschein des Mondes, Durch des Lichtmeers Fluten schweift die Sehnsucht Kühn hinauf, empor zum Heimathimmel, Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen! 16. Gemeinheit In den blanken Kopf Cassanders, Dessen Schrein die Luft durchzetert, Bohrt Pierrot mit Heuchlermienen, Zärtlich - einen Schädelbohrer! Darauf stopft er mit dem Daumen Seinen echten türkischen Tabak In den blanken Kopf Cassanders, Dessen Schrein die Luft durchzetert! Dann dreht er ein Rohr von Weichsel Hinten in die glatte Glatze Und behäbig schmaucht und pafft er Seinen echten türkischen Tabak Aus dem blanken Kopf Cassanders! 17. Parodie Stricknadeln, blank und blinkend, In ihrem grauen Haar, Sitzt die Duenna murmelnd, Im roten Röckchen da. Sie wartet in der Laube, Sie liebt Pierrot mit Schmerzen, Stricknadeln, blank und blinkend, In ihrem grauen Haar. Da plötzlich - horch! - ein Wispern! Ein Windhauch kichert leise Der Mond, der böse Spötter, Äfft nach mit seinen Strahlen - Stricknadeln, blink und blank. 18. Der Mondfleck Einen weißen Fleck des hellen Mondes Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes, So spaziert Pierrot im lauen Abend, Aufzusuchen Glück und Abenteuer. Plötzlich stört ihn was an seinem Anzug. Er beschaut sich rings und findet richtig - Einen weißen Fleck des hellen Mondes Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes. Warte! denkt er das ist so ein Gipsfleck! Wischt und wischt, doch bringt ihn nicht herunter Und so geht er, giftgeschwollen weiter, Reibt und reibt bis an den frühen Morgen - Einen weißen Fleck des hellen Mondes. 19. Serenade Mit groteskem Riesenbogen Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche, Wie der Storch auf einem Beine, Knipst er trüb ein Pizzicato. Plötzlich naht Cassander, wütend Ob des nächt gen Virtuosen - Mit groteskem Riesenbogen Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche. Von sich wirft er jetzt die Bratsche Mit der delikaten Linken Faßt den Kahlkopf er am Kragen - Träumend spielt er auf der Glatze Mit groteskem Riesenbogen. 20. Heimfahrt Der Mondstrahl ist das Ruder, Seerose dient als Boot Drauf fährt Pierrot gen Süden Mit gutem Reisewind. Der Strom summt tiefe Skalen Und wiegt den leichten Kahn. Der Mondstrahl ist das Ruder. Seerose dient als Boot. Nach Bergamo, zur Heimat, Kehrt nun Pierrot zurück; Schwach dämmert schon im Osten Der grüne Horizont. Der Mondstrahl ist das Ruder. 21. O alter Duft O alter Duft aus Märchenzeit Berauschest wieder meine Sinne! Ein närrisch Heer von Schelmerein Durchschwirrt die leichte Luft. Ein glückhaft Wünschen macht mich froh Nach Freuden, die ich lang verachtet O alter Duft aus Märchenzeit, Berauschest wieder mich! All meinen Unmut gab ich preis; Aus meinem sonnumrahmten Fenster Beschau ich frei die liebe Welt Und träum hinaus in selge Weiten . . . O alter Duft - aus Märchenzeit! 1. Mondestrunken Den Wein, den man mit Augen trinkt, Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder, Und eine Springflut überschwemmt Den stillen Horizont. Gelüste, schauerlich und süß, Durchschwimmen ohne Zahl die Fluten! Den Wein, den man mit Augen trinkt, Gießt Nachts der Mond in Wogen nieder. Der Dichter, den die Andacht treibt, Berauscht sich an dem heil gen Tranke, Dem Himmel wendet er verzückt Das Haupt und taumelnd saugt und schlürft er Den Wein, den man mit Augen trinkt. 2. Colombine Des Mondlichts bleiche Blüten, Die weißen Wunderrosen, Blühn in den Julinächten - O bräch ich eine nur! Mein banges Leid zu lindern, Such ich am dunklen Strome Des Mondlichts bleiche Blüten, Die weißen Wunderrosen. Gestillt wär all mein Sehnen, Dürft ich so märchenheimlich, so selig leis - entblättern Auf deine braunen Haare Des Mondlichts bleiche Blüten! 3. Der Dandy Mit einem phantastischen Lichtstrahl Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons Auf dem schwarzen, hochheiligen Waschtisch Des schweigenden Dandys von Bergamo. In tönender, bronzener Schale Lacht hell die Fontäne, metallischen Klangs. Mit einem phantastischen Lichtstrahl Erleuchtet der Mond die krystallnen Flakons. Pierrot mit dem wächsernen Antlitz Steht sinnend und denkt wie er heute sich schmink? Fort schiebt er das Rot und des Orients Grün Und bemalt sein Gesicht in erhabenem Stil Mit einem phantastischen Mondstrahl. 4. Eine blasse Wäscherin Eine blasse Wäscherin Wäscht zur Nachzeit bleiche Tücher, Nackte, silberweiße Arme Steckt sie nieder in die Flut. Durch die Lichtung schleichen Winde, Leis bewegen sie den Strom. Eine blasse Wäscherin Wäscht zur Nachtzeit bleiche Tücher. Und die sanfte Magd des Himmels, Von den Zweigen zart umschmeichelt, Breitet auf die dunklen Wiesen Ihre lichtgewobnen Linnen - Eine blasse Wäscherin. 5. Valse de Chopin Wie ein blasser Tropfen Bluts Färbt die Lippen einer Kranken, Also ruht auf diesen Tönen Ein vernichtungßüchtger Reiz. Wilder Lust Accorde Stören Der Verzweiflung eisgen Traum - Wie ein blasser Tropfen Bluts Färbt die Lippen einer Kranken. Heiß und jauchzend, süß und schmachtend, Melancholisch düstrer Walzer, Kommst mir nimmer aus den Sinnen! Haftest mir an den Gedanken, Wie ein blasser Tropfen Bluts! 6. Madonna Steig, o Mutter aller Schmerzen, Auf den Altar meiner Verse! Blut aus deinen magren Brüsten Hat des Schwertes Wut vergossen. Deine ewig frischen Wunden, Gleichen Augen, rot und offen. Steig, o Mutter aller Schmerzen, Auf den Altar meiner Verse! In den abgezehrten Händen Hältst du deines Sohnes Leiche, Ihn zu zeigen aller Menschheit - Doch der Blick der Menschen meidet Dich, o Mutter aller Schmerzen! 7. Der kranke Mond Du nächtig todeskranker Mond Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl, Dein Blick, so fiebernd übergroß, Bannt mich wie fremde Melodie. An unstillbarem Liebesleid Stirbst du, an Sehnsucht, tief erstickt, Du nächtig todeskranker Mond Dort auf des Himmels schwarzem Pfühl. Den Liebsten, der im Sinnenrausch Gedankenlos zur Liebsten schleicht, Belustigt deiner Strahlen Spiel - Dein bleiches, qualgebornes Blut, Du nächtig todeskranker Mond. 8. Nacht Finstre, schwarze Riesenfalter Töteten der Sonne Glanz. Ein geschlossnes Zauberbuch, Ruht der Horizont - verschwiegen. Aus dem Qualm verlorner Tiefen Steigt ein Duft, Erinnrung mordend! Finstre, schwarze Riesenfalter Töteten der Sonne Glanz. Und vom Himmel erdenwärts Senken sich mit schweren Schwingen Unsichtbar die Ungetüme Auf die Menschenherzen nieder . . . Finstre, schwarze Riesenfalter. 9. Gebet an Pierrot Pierrot! Mein lachen Hab ich verlernt! Das Bild des Glanzes Zerfloß - Zerfloß! Schwarz weht die Flagge Mir nun vom Mast. Pierrot! Mein Lachen Hab ich verlernt! O gib mir wieder, Roßarzt der Seele, Schneemann der Lyrik, Durchlaucht vom Monde, Pierrot - mein Lachen! 10. Raub Rote, fürstliche Rubine, Blutge Tropfen alten Ruhmes, Schlummern in den Totenschreinen, Drunten in den Grabgewölben. Nachts, mit seinen Zechkumpanen, Steigt Pierrot hinab - zu rauben Rote, fürstliche Rubine, Blut ge Tropfen alten Ruhmes. Doch da - sträuben sich die Haare, Bleiche Furcht bannt sie am Platze Durch die Finsternis - wie Augen! - Stieren aus den Totenschreinen - Rote, fürstliche Rubine. 11. Rote Messe Zu grausem Abendmahle, Beim Blendeglanz des Goldes, Beim Flackerschein der Kerzen, Naht dem Altar - Pierrot! Die Hand, die gottgeweihte, Zerreißt die Priesterkleider Zu grausem Abendmahle, Beim Blendeglanz des Goldes. Mit segnender Gebärde Zeigt er den bangen Seelen Die triefend rote Hostie Sein Herz - in blutgen Fingern - Zu grausem Abendmahle! 12. Galgenlied Die dürre Dirne Mit langem Halse Wird seine letzte Geliebte sein. In seinem Hirne Steckt wie ein Nagel Die dürre Dirne Mit langem Halse. Schlank wie die Pinie, Am Hals ein Zöpfchen - Wollüstig wird sie Den Schelm umhalsen, Die dürre Dirne! 13. Enthauptung Der Mond, ein blankes Türkenschwert Auf einem schwarzen Seidenkissen, Gespenstisch groß - dräut er hinab Durch schmerzendunkle Nacht. Pierrot irrt ohne Rast umher Und starrt empor in Todesängsten Zum, Mond, dem blanken Türkenschwert Auf einem schwarzen Seidenkissen. Es schlottern unter ihm die Knie, Ohnmächtig bricht er jäh zusammen. Er wähnt es sause strafend schon Auf seinen Sünderhals hernieder Der Mond, das blanke Türkenschwert. 14. Die Kreuze Heilige Kreuze sind die Verse, Dran die Dichter stumm verbluten, Blindgeschlagen von der Geier Flatterndem Gespensterschwarme! In den Leibern schwelgten Schwerter, Prunkend in des Blutes Scharlach! Heilge Kreuze sind die Verse, Dran die Dichter stumm verbluten. Tot das Haupt - erstarrt die Locken - Fern, verweht der Lärm des Pöbels. Langsam sinkt die Sonne nieder, Eine rote Königskrone. Heilge Kreuze sind die Verse! 15. Heimweh Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen Aus Italiens alter Pantomime, Klingts herüber wie Pierrot so hölzern, So modern sentimental geworden. Und es tönt durch seines Herzens Wüste, Tönt gedämpft durch alle Sinne wieder, Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen Aus Italiens alter Pantomime. Da vergißt Pierrot die Trauermienen! Durch den bleichen Feuerschein des Mondes, Durch des Lichtmeers Fluten schweift die Sehnsucht Kühn hinauf, empor zum Heimathimmel, Lieblich klagend - ein kristallnes Seufzen! 16. Gemeinheit In den blanken Kopf Cassanders, Dessen Schrein die Luft durchzetert, Bohrt Pierrot mit Heuchlermienen, Zärtlich - einen Schädelbohrer! Darauf stopft er mit dem Daumen Seinen echten türkischen Tabak In den blanken Kopf Cassanders, Dessen Schrein die Luft durchzetert! Dann dreht er ein Rohr von Weichsel Hinten in die glatte Glatze Und behäbig schmaucht und pafft er Seinen echten türkischen Tabak Aus dem blanken Kopf Cassanders! 17. Parodie Stricknadeln, blank und blinkend, In ihrem grauen Haar, Sitzt die Duenna murmelnd, Im roten Röckchen da. Sie wartet in der Laube, Sie liebt Pierrot mit Schmerzen, Stricknadeln, blank und blinkend, In ihrem grauen Haar. Da plötzlich - horch! - ein Wispern! Ein Windhauch kichert leise Der Mond, der böse Spötter, Äfft nach mit seinen Strahlen - Stricknadeln, blink und blank. 18. Der Mondfleck Einen weißen Fleck des hellen Mondes Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes, So spaziert Pierrot im lauen Abend, Aufzusuchen Glück und Abenteuer. Plötzlich stört ihn was an seinem Anzug. Er beschaut sich rings und findet richtig - Einen weißen Fleck des hellen Mondes Auf dem Rücken seines schwarzen Rockes. Warte! denkt er das ist so ein Gipsfleck! Wischt und wischt, doch bringt ihn nicht herunter Und so geht er, giftgeschwollen weiter, Reibt und reibt bis an den frühen Morgen - Einen weißen Fleck des hellen Mondes. 19. Serenade Mit groteskem Riesenbogen Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche, Wie der Storch auf einem Beine, Knipst er trüb ein Pizzicato. Plötzlich naht Cassander, wütend Ob des nächt gen Virtuosen - Mit groteskem Riesenbogen Kratzt Pierrot auf seiner Bratsche. Von sich wirft er jetzt die Bratsche Mit der delikaten Linken Faßt den Kahlkopf er am Kragen - Träumend spielt er auf der Glatze Mit groteskem Riesenbogen. 20. Heimfahrt Der Mondstrahl ist das Ruder, Seerose dient als Boot Drauf fährt Pierrot gen Süden Mit gutem Reisewind. Der Strom summt tiefe Skalen Und wiegt den leichten Kahn. Der Mondstrahl ist das Ruder. Seerose dient als Boot. Nach Bergamo, zur Heimat, Kehrt nun Pierrot zurück; Schwach dämmert schon im Osten Der grüne Horizont. Der Mondstrahl ist das Ruder. 21. O alter Duft O alter Duft aus Märchenzeit Berauschest wieder meine Sinne! Ein närrisch Heer von Schelmerein Durchschwirrt die leichte Luft. Ein glückhaft Wünschen macht mich froh Nach Freuden, die ich lang verachtet O alter Duft aus Märchenzeit, Berauschest wieder mich! All meinen Unmut gab ich preis; Aus meinem sonnumrahmten Fenster Beschau ich frei die liebe Welt Und träum hinaus in selge Weiten . . . O alter Duft - aus Märchenzeit! Schönberg,Arnold/Pierrot lunaire
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3497.html
Die Trommel gerühret Die Trommel gerühret, Das Pfeifchen gespielt! Mein Liebster gewaffnet Dem Haufen befiehlt, Die Lanze hoch führet, Die Leute regieret. Wie klopft mir das Herz! Wie wallt mir das Blut! O hätt ich ein Wämslein Und Hosen und Hut! Ich folgt ihm zum Tor naus mit mutigem Schritt, Ging durch die Provinzen, ging überall mit. Die Feinde schon weichen, Wir schießen da drein; Welch Glück sondergleichen, Ein Mannsbild zu sein! Freudvoll und leidvoll Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein; Langen Und bangen In schwebender Pein; Himmelhoch jauchzend Zum Tode betrübt; Glücklich allein Ist die Seele, die liebt. Die Trommel gerühret Die Trommel gerühret, Das Pfeifchen gespielt! Mein Liebster gewaffnet Dem Haufen befiehlt, Die Lanze hoch führet, Die Leute regieret. Wie klopft mir das Herz! Wie wallt mir das Blut! O hätt ich ein Wämslein Und Hosen und Hut! Ich folgt ihm zum Tor naus mit mutigem Schritt, Ging durch die Provinzen, ging überall mit. Die Feinde schon weichen, Wir schießen da drein; Welch Glück sondergleichen, Ein Mannsbild zu sein! Freudvoll und leidvoll Freudvoll Und leidvoll, Gedankenvoll sein; Langen Und bangen In schwebender Pein; Himmelhoch jauchzend Zum Tode betrübt; Glücklich allein Ist die Seele, die liebt. Beethoven,Ludwig van/Egmont
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2658.html
ERSTER AUFZUG Ouverture Nr. 1 - Introduktion Der Vorhang hebt sich im vierten Takte. Starre Wildnis, Felsengruppen. In der Mitte vorn ein Felsblock auf einer Versenkung. Rechts vorn ein Felsenlager. Im Hintergrunde der Eingang in eine Höhle. Über der Höhle ein Steinruhelager, welches mit einer Maschinerie zum Erheben eines Menschen versehen ist; auf der linken Seite führt ein Aufgang zu diesem Steinruhelager. Es ist Nacht, der Mond leuchtet im Hintergrunde halbhell. Kleine Irrlichter flackern hin und her. Die Hexen und Geister erscheinen in einem blauen und grünen Schimmer. ERSTER AUFTRITT Geister. Hexen. Gnomen. Kobolde. Teufelsfratzen. Frösche. Fledermäuse. Dann der Vampyrmeister und Lord Ruthwen GEISTERCHOR im wirren Durcheinander Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Ihr Hexen und Geister, Bald wird unser Meister Hier unter uns sein! Sie bilden in tanzender Bewegung einen Halbkreis Wegen grauser Freveltaten Ward der Boden hier verflucht, Drum wird er von uns gesucht, Dass wir uns auf ihm beraten. Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Schlange, Natter hör ich zischen, Irrlicht flackert froh dazwischen, Molche, Kröten, schwarze Katzen, Kobold, Hexen, Teufelsfratzen Kommt und schlingt den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Kommt und schliesst den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Jo, hoho! hoho! joho! hoho! hoho! Die Höhle im Hintergrunde öffnet sich. Der Vampyrmeister und Lord Ruthwen erscheinen aus der Tiefe des Höhlenganges auf einem Wagen in Form einer grossen Fledermaus, beim Näherkommen immer stärker grün und gelb beleuchtet GEISTERCHOR Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Bald wird unser Meister Hier bei uns sein, hier bei uns sein! Kommt und schliesst den muntern Reihn, Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Joho, joho, joho! - Joho, joho, joho! - Heissa, heissa, heissa, joho! Sie stehen plötzlich still ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Vampyrmeister GEISTERCHOR Dort nahet der Meister Im falben Feuerschein! Es beginnt starker Donner und Blitz. Der Wagen hat den Höhleneingang erreicht und kommt nach vorn bis zu dem Felsblock in der Mitte, bei welchem er mit einem starken Tamtamschlage hält. Der Mond verfinstert sich und wird blutrot, ein gelber Schein überflutet die Felsgegend, die blaugrüne Beleuchtung verschwindet. Der Vampyrmeister wird vom Souffleur aus fahlgrün beleuchtet. Ruthwen und der Vampyrmeister steigen, wenn der Wagen am Felsblock in der Mitte vorn angelangt ist, auf den Felsblock. Gnomen schieben den leeren Wagen langsam in die Höhle zurück. Ruthwen steigt nach rechts Hinunter in den Vordergrund. Melodram VAMPYRMEISTER spricht und zeigt auf Ruthwen Dieser hier, der schon verfallen Unserm Dienste ist, Wünscht noch eine kurze Frist Unter den freien Menschen zu wallen. Sein Begehren sei bewillet, Wenn er seinen Schwur erfüllet, Wenn bis künft ge Mitternacht Er drei Opfer uns gebracht Für drei Bräute, zart und rein, Soll dem Vampyr ein Jahr bewilligt sein! RUTHWEN beschwört den Vampyrmeister, singt Bei der Urkraft alles Bösen Schwör ich Euch, mein Wort zu lösen; Doch fliehet diesen Aufenthalt, Denn eins der Opfer naht sich bald! Vampyrmeister versinkt mit dem Felsblock unter Donner, Blitz und aufsteigendem Dampf Das fahle Licht verlischt. Der Mond leuchtet wieder halbhell, ebenso erscheint der blau-grüne Schimmer wieder. Ruthwen tritt einen Schritt vor und steht bei dem Geisterchor regungslos in der Mitte. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen ohne den Vampyrmeister GEISTERCHOR im wirren Durcheinander um Ruthwen Leise, leis , beim Mondenschein Husch, in die Erde, husch, hinein! Husch, tausend Spalten, tausend Ritzen, Tausend Spalten, tausend Ritzen Dienen uns zum Aufenthalt. Lasst uns brütend unten sitzen, Bis die Mitternacht erschallt. Leise, leis , beim Mondenschein Husch, husch, in die Erde, husch, hinein! Sie verschwinden eilig in den Versenkungen, in den Höhlen, hinter den Felsen. Mit dem letzen Akkord schlägt es auf einer fernen Turmuhr Eins und geht es ohne Pause weiter. Lautlose Stille. Der Mond und die Beleuchtung der Soffitten werden allmählich ganz hell. VIERTER AUFTRITT Ruthwen allein Nr. 2 - Rezitativ und Arie Rezitativ RUTHWEN Ha! noch einen ganzen Tag! Überlang ist diese Zeit! - Zwei Opfer sind mir schon geweiht Und das dritte - das dritte ist leicht gefunden. Arie Ha! ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha! welche Lust, aus schönen Augen An blühender Brust Neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben, Mit einem Kusse in sich zu saugen! - Ha! welche Lust, In liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Und wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, teuflisch lachend haha! Haha! Welch Ergötzen! Welch Ergötzen! Welche Lust! Ha, welche Lust! - Mit neuem Mut, mit neuem Mut Durchglüht mich ihr Blut; Ihr Todesbeben ist frisches Leben! - Weich, rührend, mit der Erinnerung an verlorenes Glück Armes Liebchen, bleich wie Schnee, Tat dir wohl im Herzen weh! - Ach, einst fühlt ich selbst die Schmerzen Ihrer Angst im warmen Herzen, Das der Himmel fühlend schuf. Anklänge des Hexenchors. Er erschrickt bei den Tönen. Mahnt mich nicht in diesen Tönen, Die den Himmel frech verhöhnen, Ich verstehe euren Ruf! wilder stürmend Ha! Ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust, aus schönen Augen, An blühender Brust neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben Mit einem Kusse in sich zu saugen. - Ha, welche Lust, in liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen, Schmeichelnd, schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn dann das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, haha! Haha! Ha! Welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust! Haha! Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Ha, welch Ergötzen, welche Lust! Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Haha, haha, welche Lust! Wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Welch Ergötzen, welch Ergötzen, welche Lust! Er geht zurück, sieht nach links, macht eine Bewegung der Freude; spricht Horch, Geräusch, sie ist es! In der Abwesenheit ihrer Eltern wusste ich schlau unter fremdem Namen ihre Liebe zu gewinnen; nun kehrten sie zurück und kündigten ihr an, dass ihre Hand versprochen sei. Ich bewog sie, ihrem Herzen zu folgen und mit mir zu fliehen. Haha, armes Mädchen, dein Herz hat dich garstig betrogen! Er geht ab nach links und kehrt mit Janthe zurück FÜNFTER AUFTRITT Ruthwen, Janthe zu seiner Linken RUTHWEN Seh ich dich endlich, meine süsse Janthe! Ach, verzeihe, wenn ich schon an deiner Liebe zweifelte. JANTHE. Ach, die Angst hat mich entkräftet. Sie sinkt in seine Arme. Erst nach Mitternacht konnte ich das Haus verlassen. Die Zubereitungen zum festlichen Empfang des Lord Mersey, der morgen mit dem Frühesten erwartet wird, beschäftigten Vater, Mutter und das ganze Haus bis spät in die Nacht. RUTHWEN O so war es die höchste Zeit! Morgen schon wärst du auf ewig für mich verloren gewesen. Du, die Braut eines andern! Du, die mein Herz so zärtlich, so unsäglich liebt, du, die Frau eines andern! Ha, der Gedanke könnte mich zum Wahnsinn führen. JANTHE Ach, hätte ich meinem Vater deine Liebe geschildert, ihm gesagt, wie gut du bist, wie sehr mein Herz an dir hängt; ach, auch er ist ja so gut, er hätte mir gewiss verziehen und meine Liebe zu dir gebilligt. Warum hattest du mir auch verboten, gleich bei der Zurückkunft meiner Eltern der freudigen Regung meines kindlichen Herzens zu fol gen. RUTHWEN Kannst du mir die Besorgnis meiner Liebe zum Vorwurf machen? Er, der geschworene Feind meines Hauses, nie hätte er in den Bund unsrer Herzen gewilligt, und seine Weigerung wäre mein Todesurteil gewesen. JANTHE Du kennst ihn nicht; kein Hass steht so fest in seinem Herzen, dass ihn die Liebe zu seiner einzigen Tochter nicht entwurzelt hätte. Ach, und heimlich konnte ich ihn verlassen, mit Tränen wird er am Morgen sein Kind suchen und nicht finden. Sie wendet sich weinend von ihm. Nr. 3 - Duett JANTHE Teurer Eltern einz ge Freude, Lohn ich sie mit herbem Leide, Die zu ehren süsse Pflicht. Ach! Ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. RUTHWEN tritt zu Janthe und umarmt sie Fühl an meines Herzens Schlagen, Mehr als ich vermag zu sagen, Dass ich dein auf ewig bin; Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig, ewig dich zu lieben, Schwör ich dir mit treuem Sinn. JANTHE sinkt an seine Brust Ach, ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. So bist du, Teurer, mein auf ewig, Und ewig, Teurer, bin ich dein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! RUTHWEN Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig dich zu lieben, Schwöre ich mit treuem Sinn! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! JANTHE So bist du, Teurer, mein auf ewig! RUTHWEN Ja, Teure, dein bin ich auf ewig! JANTHE Und ewig, Teurer, bin ich dein! RUTHWEN Und ewig, Teure, bist du mein! JANTHE Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! So bist du, Teurer, mein auf ewig, Auf ewig, Teurer, bin ich dein! - RUTHWEN Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! - JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück. RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s tatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick. Der Mond dunkelt allmählich und steigt dabei langsam höher, bis er am Ende des Duetts ganz hinter den Felsen links oben verschwunden ist JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück! Aber wie mit Zaubersbanden Zog es später mich zu dir. - Ja, ich folg dem innern Drange, Meinem Herzen folge ich. beiseite Ewig, ewig ist er mein! Liebe lacht aus seinen Augen; O wie glücklich werd ich sein! RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s thatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick! beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. laut Unsre Herzen, die sich fanden, Sind der Zauber, glaube mir. - beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. beiseite Doch Triumph! jetzt ist sie mein; Und ihr süsses Blut zu sangen, Welche Wollust wird das sein! Sie umarmen sich. Der Mond ist verschwunden. Ruthwen und Janthe fliehen beim ersten Hornruf nach hinten in die Höhle. Jäger mit Hörnern, Diener und Landleute mit Fackeln kommen, nach allen Seiten hin suchend, von links. SECHSTER AUFTRITT Jäger. Diener. Landleute Nr. 4 - Chor mit Soli CHOR ausserhalb Wo kann sie sein? - auftretend Wo kann sie sein? Beim Fackelschein Durchsucht den Wald, Ruft Echo wach, Dass tausendfach Mit Hörnerschall Allüberall Die Stimme widerhall . Janthe! Janthe! - Janthe! - Alle horchen gespannt, bis das Echo geantwortet hat. Sir Berkley kommt mit einem alten Diener und mit vier Fackelträgern von links vorn. Starker Mondschein beleuchtet die Felsen auf der rechten Seite. SIEBENTER AUFTRITT Berkley in der Mitte. Die Andern zurückstehend. Dann die Stimmen von Janthe und Ruthwen. Rezitativ BERKLEY Weh, mein Kind! In welcher Wildnis mag es irren? Weh, mein Kind, mein Kind! weh, mein Kind! In später Mitternacht vermiss ich es im Hause. Sicher haben Räuber sie entführt. zu seiner Umgebung Wer ihre Spur entdeckt, ich schwör es euch, Ihm wird des Vaters heisser Dank und grosser Lohn. um sich blickend Doch wehe! welchen Ort betraten wir? Er zeigt nach hinten auf die Höhle Hier hausen böse Geister seit Jahrhunderten, leise Die Vampyrhöhle nennt ihn das Volk. CHOR sieht sich entsetzt und ängstlich um, unruhig hin und her eilend Weh! die Vampyrhöhle! Schnell hinweg mit leisem Tritt! sich mit Teilnahme Berkley nähernd Armer Vater! Armer Vater! Sie beginnen, sich nach links zurückzuziehen Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg mit leisem Tritt! Wo mag sie sein? Hier ist sie nicht! Ja, hier verlor sich ihre Spur! Ach, armer Vater, armer Vater, armer Vater, Nimmer siehst du Janthen wieder, Hier verlor sich ihre Spur. Drum schnell hinweg mit leisem Tritt, Nur fort von hier, nur fort von hier! Drum schnell hinweg mit leisem Tritt! Nur fort von hier, nur fort von hier, Fort mit leisem Tritt! Berkley vermag sich kaum noch aufrecht zu erhalten. Der alte Diener reicht ihm den Arm zur Stütze. Alle wenden sich nach links zum Abgang JANTHE in grellem Aufschrei in der Höhle Weh mir! RUTHWEN ebenso, mit triumphierendem Hohngelächter Haha! JANTHE wie oben Weh mir! RUTHWEN ebenso Haha! Alle kehren entsetzt um und eilen zurück CHOR Welch Geschrei! auf die Höhle hinten zeigend Dort kam es her! JANTHE wie oben Weh! BERKLEY Das war meines Kindes Stimme, Rettet mir ihr teures Leben! Die Jäger und die Diener mit den Fackeln eilen in die Höhle hinein BERKLEY Weh mir! Meine Kräfte schwinden! Er wankt. Der alte Diener stützt ihn BERKLEY Angst und Freude macht mich beben; Wie werd ich sie wiederfinden! Er ermannt sich und will zur Höhle. Einige Diener kommen mit Lord Ruthwen, den sie fest gepackt halten und der sich mit aller Macht dagegen sträubt, von dort zurück. Einige Jäger folgen. Die sonstigen Abgegangenen bleiben in der Höhle bei Janthe zurück. Der Vordergrund wird allmählich von blauem Licht überflutet, dann verbreitet sich schwacher Mondschein über die obersten Felsenspitzen. ACHTER AUFTRITT Ruthwen, Berkley zu seiner Linken. Die Andern zurückstehend BERKLEY zieht ergrimmt beim Anblick Ruthwens seinen Degen Frecher Räuber meines Kindes, Hier nimm deiner Taten Lohn. Er dringt auf Ruthwen ein und verwundet ihn tödlich. Ruthwen sinkt auf dem Felsenlager rechts vorn zusammen DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN in der Höhle Sie ist tot! BERKLEY Wie? Mein Kind ermordet? Mein Kind ermordet! Er will zur Höhle. Jäger und Diener kommen ihm entgegen EIN DIENER Armer Vater! Weh! Entsetzen! Brust und Nacken deiner Tochter Sind voll Blut. Gift ger Zähne Spuren Verraten das Entsetzliche! Sie ward zum Opfer dem Vampyr! ALLE aufs höchste erschreckt Ein Vampyr! Ein Vampyr! Weh, ein Vampyr! Sie stürzen nach links davon. Berkley ebenso, geführt von seinem alten Diener. Ruthwen bleibt allein zurück. Der Mondschein beleuchtet nur noch die oberen Felsenspitzen im Hintergrunde NEUNTER AUFTRITT Ruthwen allein Rezitativ RUTHWEN sich mühsam aufrichtend Weh mir! Meine Kräfte weichen! Müssig wird die Zeit verstreichen, Kann ich nicht die Höh erreichen, Um dort sterbend mit den Augen Mondesstrahlen einzusaugen, Die mir neue Kräfte geben zum Leben. Schrecklich! Schrecklich! Allgerechter! Alles, alles öd und leer, Grause Stille ringsumher! - Nur der Hölle Hohngelächter Muss ich hören! Er sinkt zurück. Edgar Aubry kommt mit dem Hörnereinsatz von links ZEHNTER AUFTRITT Ruthwen auf dem Felsenlager rechts vorn, Aubry zu seiner Linken. AUBRY toch nicht sichtbar, spricht Ist denn nirgends ein Ausweg zu finden? Er kommt von links. Ein freier Platz ist hier, aber nach welcher Seite wende ich mich nun? Ruthwen macht eine Bewegung. AUBRY. Still, dort regt sich etwas. Er tritt näher. Die Musik endet RUTHWEN mit der Stimme eines tödlich Verwundeten Wohl mir! Ich höre eines Menschen Stimme! Wer du auch sein magst - AUBRY Ha, ein Verwundeter liegt hier am Boden. RUTHWEN Wer du auch sein magst, habe Mitleid - AUBRY Welche Stimme? Er steht nun Ruthwen ganz nahe Was seh ich! Täuscht des Mondes matter Schimmer mein Auge nicht, so bist du Ruthwen! RUTHWEN. Aubry, du bist s? Mein Engel sendet dich; ich ward hier von Räubern überfallen. AUBRY Gott! Teurer Freund, was kann ich für dich tun? Ist deine Wunde tödlich? Ist dir zu helfen? RUTHWEN der mit Aubrys Hilfe sich ein wenig erhoben hat Nein, menschliche Hilfe kommt zu spät - und doch - Aubry - wenn ich je dein Freund war - leiste mir einen wichtigen Dienst. AUBRY O rede, was kann ich für dich tun? Du warst einst der Retter meines Lebens, o dass ich dir vergelten, dass ich mein Leben für das deine opfern könnte. RUTHWEN. Nein, für mein Leben ist nichts mehr zu tun, aber - Aubry - ich bitte dich - AUBRY Zögere nicht, es auszusprechen! Was ist s? Soll ich deinen Tod rächen? Hast du jene Räuber erkannt? RUTHWEN Nein, das ist es nicht, was ich von dir begehre! Schmerzhaft zusammenzuckend und niedersinkend. O! AUBRY So rede denn, was ist s! Was kann ich für dich tun? Welch seltsame Unruhe in deinem ganzen Wesen - lebt irgend jemand, um den du besorgt bist? Drückt irgend eine schwere Schuld dein Gewissen? - Rede, was ist s? RUTHWEN erhebt sich ein wenig Nichts von allem - ich bitte dich nur - Aubry - leite mich hinauf auf jene Felsen Er zeigt nach dem Steinlager über der Höhle und lege mein Gesicht so - dass die Strahlen des Mondes - mir in die Augen dringen. AUBRY Seltsam - und was soll? von einem Gedanken erfasst Ha, welche Ahnung! Man sagt, dass jene fürchterlichen Geschöpfe - RUTHWEN Still! Vollziehe meine Bitte! AUBRY So wär es wahr, was man in London mir gesagt? Entsetzlicher! Du wärst ein V - RUTHWEN rafft sich gewaltsam halb in die Höhe Halt ein, Unglückseliger, vollende nicht! In jener Stunde, da ich dein Leben rettete, gelobtest du, für mich zu tun, was ich von dir verlangte. Wohl, so erfülle jetzt, um was ich dich bat, und schwöre mir zuvor, alles, was du von mir weisst, oder noch erfahren, oder auch nur ahnen magst, zu verschweigen. Aubry zögert RUTHWEN Nur vierundzwanzig Stunden! AUBRY Ruthwen! RUTHWEN heftig Schwöre! Schwöre bei allem, was dir heilig ist, bei deiner Seele Seligkeit! AUBRY Du warst der Retter meines Lebens - wohlan, ich schwöre! Er erhebt die Hand zum Schwur RUTHWEN. Und verflucht seist du in den Abgrund der Hölle, alle Strafe des Meineids laste zehnfach auf deiner Seele, wenn du den Schwur brichst! Verflucht seist du, und wer dir angehört! Verflucht sei, was du liebst, und was dich liebt! Schwöre mir! AUBRY wie oben Ich schwöre! durchschauert Entsetzlich! Nr. 5 - Melodram. Begleitendes Musikstück RUTHWEN Ah! - So - nun will ich ruhig mein Schicksal erwarten. - Leite mich hinauf. Er erhebt sich mühsam unter Aubrys Beihilfe. Der von links hereinfallende Mondschein wird heller. Aubry leitet Ruthwen langsam, indem er die linke Hand auf seinen Nacken legt, über den Aufgang links zu dem Steinlager über der Höhle, ist ihm beim Niederlegen auf die Maschine behilflich, und zwar so, dass von links her die Strahlen des Mondes auf Ruthwens Gesicht fallen; dann entflieht er entsetzt nach links. Grellheller Mondschein, grosser und voller Beleuchtungseffekt. Der Vordergrund bleibt dunkel. RUTHWEN s Züge beginnen sich zu regen, er richtet sich durch die Maschine neubelebt unter dem Einfluss der Mondstrahlen auf, erhebt malerisch den Mantel gegen den Mond, so dass die Maschine ungesehen sich wieder senkt und atmet tief auf. Ah! ERSTER AUFZUG Ouverture Nr. 1 - Introduktion Der Vorhang hebt sich im vierten Takte. Starre Wildnis, Felsengruppen. In der Mitte vorn ein Felsblock auf einer Versenkung. Rechts vorn ein Felsenlager. Im Hintergrunde der Eingang in eine Höhle. Über der Höhle ein Steinruhelager, welches mit einer Maschinerie zum Erheben eines Menschen versehen ist; auf der linken Seite führt ein Aufgang zu diesem Steinruhelager. Es ist Nacht, der Mond leuchtet im Hintergrunde halbhell. Kleine Irrlichter flackern hin und her. Die Hexen und Geister erscheinen in einem blauen und grünen Schimmer. ERSTER AUFTRITT Geister. Hexen. Gnomen. Kobolde. Teufelsfratzen. Frösche. Fledermäuse. Dann der Vampyrmeister und Lord Ruthwen GEISTERCHOR im wirren Durcheinander Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Ihr Hexen und Geister, Bald wird unser Meister Hier unter uns sein! Sie bilden in tanzender Bewegung einen Halbkreis Wegen grauser Freveltaten Ward der Boden hier verflucht, Drum wird er von uns gesucht, Dass wir uns auf ihm beraten. Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Schlange, Natter hör ich zischen, Irrlicht flackert froh dazwischen, Molche, Kröten, schwarze Katzen, Kobold, Hexen, Teufelsfratzen Kommt und schlingt den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Kommt und schliesst den muntern Reihn! Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Jo, hoho! hoho! joho! hoho! hoho! Die Höhle im Hintergrunde öffnet sich. Der Vampyrmeister und Lord Ruthwen erscheinen aus der Tiefe des Höhlenganges auf einem Wagen in Form einer grossen Fledermaus, beim Näherkommen immer stärker grün und gelb beleuchtet GEISTERCHOR Lichtscheu in der Mitternacht, Wenn nur Angst und Bosheit wacht, Schleichen wir beim Mondenschein In die finstre Kluft hinein. Ihr Hexen und Geister, Schlingt fröhlich den Reihn, Bald wird unser Meister Hier bei uns sein, hier bei uns sein! Kommt und schliesst den muntern Reihn, Eul und Uhu, ihr sollt schrein, Joho, joho, joho! - Joho, joho, joho! - Heissa, heissa, heissa, joho! Sie stehen plötzlich still ZWEITER AUFTRITT Die Vorigen. Lord Ruthwen. Der Vampyrmeister GEISTERCHOR Dort nahet der Meister Im falben Feuerschein! Es beginnt starker Donner und Blitz. Der Wagen hat den Höhleneingang erreicht und kommt nach vorn bis zu dem Felsblock in der Mitte, bei welchem er mit einem starken Tamtamschlage hält. Der Mond verfinstert sich und wird blutrot, ein gelber Schein überflutet die Felsgegend, die blaugrüne Beleuchtung verschwindet. Der Vampyrmeister wird vom Souffleur aus fahlgrün beleuchtet. Ruthwen und der Vampyrmeister steigen, wenn der Wagen am Felsblock in der Mitte vorn angelangt ist, auf den Felsblock. Gnomen schieben den leeren Wagen langsam in die Höhle zurück. Ruthwen steigt nach rechts Hinunter in den Vordergrund. Melodram VAMPYRMEISTER spricht und zeigt auf Ruthwen Dieser hier, der schon verfallen Unserm Dienste ist, Wünscht noch eine kurze Frist Unter den freien Menschen zu wallen. Sein Begehren sei bewillet, Wenn er seinen Schwur erfüllet, Wenn bis künft ge Mitternacht Er drei Opfer uns gebracht Für drei Bräute, zart und rein, Soll dem Vampyr ein Jahr bewilligt sein! RUTHWEN beschwört den Vampyrmeister, singt Bei der Urkraft alles Bösen Schwör ich Euch, mein Wort zu lösen; Doch fliehet diesen Aufenthalt, Denn eins der Opfer naht sich bald! Vampyrmeister versinkt mit dem Felsblock unter Donner, Blitz und aufsteigendem Dampf Das fahle Licht verlischt. Der Mond leuchtet wieder halbhell, ebenso erscheint der blau-grüne Schimmer wieder. Ruthwen tritt einen Schritt vor und steht bei dem Geisterchor regungslos in der Mitte. DRITTER AUFTRITT Die Vorigen ohne den Vampyrmeister GEISTERCHOR im wirren Durcheinander um Ruthwen Leise, leis , beim Mondenschein Husch, in die Erde, husch, hinein! Husch, tausend Spalten, tausend Ritzen, Tausend Spalten, tausend Ritzen Dienen uns zum Aufenthalt. Lasst uns brütend unten sitzen, Bis die Mitternacht erschallt. Leise, leis , beim Mondenschein Husch, husch, in die Erde, husch, hinein! Sie verschwinden eilig in den Versenkungen, in den Höhlen, hinter den Felsen. Mit dem letzen Akkord schlägt es auf einer fernen Turmuhr Eins und geht es ohne Pause weiter. Lautlose Stille. Der Mond und die Beleuchtung der Soffitten werden allmählich ganz hell. VIERTER AUFTRITT Ruthwen allein Nr. 2 - Rezitativ und Arie Rezitativ RUTHWEN Ha! noch einen ganzen Tag! Überlang ist diese Zeit! - Zwei Opfer sind mir schon geweiht Und das dritte - das dritte ist leicht gefunden. Arie Ha! ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha! welche Lust, aus schönen Augen An blühender Brust Neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben, Mit einem Kusse in sich zu saugen! - Ha! welche Lust, In liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Und wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, teuflisch lachend haha! Haha! Welch Ergötzen! Welch Ergötzen! Welche Lust! Ha, welche Lust! - Mit neuem Mut, mit neuem Mut Durchglüht mich ihr Blut; Ihr Todesbeben ist frisches Leben! - Weich, rührend, mit der Erinnerung an verlorenes Glück Armes Liebchen, bleich wie Schnee, Tat dir wohl im Herzen weh! - Ach, einst fühlt ich selbst die Schmerzen Ihrer Angst im warmen Herzen, Das der Himmel fühlend schuf. Anklänge des Hexenchors. Er erschrickt bei den Tönen. Mahnt mich nicht in diesen Tönen, Die den Himmel frech verhöhnen, Ich verstehe euren Ruf! wilder stürmend Ha! Ha! welche Lust! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust, aus schönen Augen, An blühender Brust neues Leben In wonnigem Beben, Ha, neues Leben In wonnigem Beben Mit einem Kusse in sich zu saugen. - Ha, welche Lust, in liebendem Kosen, Mit lüsternem Mut Das süsseste Blut Wie Saft der Rosen, Von purpurnen Lippen Schmeichelnd zu nippen, Schmeichelnd, schmeichelnd zu nippen! - Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn dann das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, haha! Haha! Ha! Welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welch Ergötzen! Ha, welche Lust! Ha, welche Lust! Haha! Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Ha, welch Ergötzen, welche Lust! Und wenn der brennende Durst sich stillt, Wenn das Blut dem Herzen entquillt, Und wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Haha, haha, welche Lust! Wenn sie stöhnen voll Entsetzen, Welch Ergötzen, welch Ergötzen, welche Lust! Er geht zurück, sieht nach links, macht eine Bewegung der Freude; spricht Horch, Geräusch, sie ist es! In der Abwesenheit ihrer Eltern wusste ich schlau unter fremdem Namen ihre Liebe zu gewinnen; nun kehrten sie zurück und kündigten ihr an, dass ihre Hand versprochen sei. Ich bewog sie, ihrem Herzen zu folgen und mit mir zu fliehen. Haha, armes Mädchen, dein Herz hat dich garstig betrogen! Er geht ab nach links und kehrt mit Janthe zurück FÜNFTER AUFTRITT Ruthwen, Janthe zu seiner Linken RUTHWEN Seh ich dich endlich, meine süsse Janthe! Ach, verzeihe, wenn ich schon an deiner Liebe zweifelte. JANTHE. Ach, die Angst hat mich entkräftet. Sie sinkt in seine Arme. Erst nach Mitternacht konnte ich das Haus verlassen. Die Zubereitungen zum festlichen Empfang des Lord Mersey, der morgen mit dem Frühesten erwartet wird, beschäftigten Vater, Mutter und das ganze Haus bis spät in die Nacht. RUTHWEN O so war es die höchste Zeit! Morgen schon wärst du auf ewig für mich verloren gewesen. Du, die Braut eines andern! Du, die mein Herz so zärtlich, so unsäglich liebt, du, die Frau eines andern! Ha, der Gedanke könnte mich zum Wahnsinn führen. JANTHE Ach, hätte ich meinem Vater deine Liebe geschildert, ihm gesagt, wie gut du bist, wie sehr mein Herz an dir hängt; ach, auch er ist ja so gut, er hätte mir gewiss verziehen und meine Liebe zu dir gebilligt. Warum hattest du mir auch verboten, gleich bei der Zurückkunft meiner Eltern der freudigen Regung meines kindlichen Herzens zu fol gen. RUTHWEN Kannst du mir die Besorgnis meiner Liebe zum Vorwurf machen? Er, der geschworene Feind meines Hauses, nie hätte er in den Bund unsrer Herzen gewilligt, und seine Weigerung wäre mein Todesurteil gewesen. JANTHE Du kennst ihn nicht; kein Hass steht so fest in seinem Herzen, dass ihn die Liebe zu seiner einzigen Tochter nicht entwurzelt hätte. Ach, und heimlich konnte ich ihn verlassen, mit Tränen wird er am Morgen sein Kind suchen und nicht finden. Sie wendet sich weinend von ihm. Nr. 3 - Duett JANTHE Teurer Eltern einz ge Freude, Lohn ich sie mit herbem Leide, Die zu ehren süsse Pflicht. Ach! Ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. RUTHWEN tritt zu Janthe und umarmt sie Fühl an meines Herzens Schlagen, Mehr als ich vermag zu sagen, Dass ich dein auf ewig bin; Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig, ewig dich zu lieben, Schwör ich dir mit treuem Sinn. JANTHE sinkt an seine Brust Ach, ich muss sie ja betrüben, Denn es zwingt mich, dich zu lieben, Was Vernunft dagegen spricht. So bist du, Teurer, mein auf ewig, Und ewig, Teurer, bin ich dein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! RUTHWEN Nimmer werd ich dich betrüben, Ewig dich zu lieben, Schwöre ich mit treuem Sinn! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich dir allein! JANTHE So bist du, Teurer, mein auf ewig! RUTHWEN Ja, Teure, dein bin ich auf ewig! JANTHE Und ewig, Teurer, bin ich dein! RUTHWEN Und ewig, Teure, bist du mein! JANTHE Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! So bist du, Teurer, mein auf ewig, Auf ewig, Teurer, bin ich dein! - RUTHWEN Ach, Liebe, Liebe nur macht selig, Mein Leben weih ich ihr allein! Ja, Teure, dein bin ich auf ewig, Und ewig, Teure, bist du mein! - JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück. RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s tatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick. Der Mond dunkelt allmählich und steigt dabei langsam höher, bis er am Ende des Duetts ganz hinter den Felsen links oben verschwunden ist JANTHE Als du dich zuerst mir nahtest, Bebte ich entsetzt zurück! Aber wie mit Zaubersbanden Zog es später mich zu dir. - Ja, ich folg dem innern Drange, Meinem Herzen folge ich. beiseite Ewig, ewig ist er mein! Liebe lacht aus seinen Augen; O wie glücklich werd ich sein! RUTHWEN Weiss wohl, Liebchen, dass du s thatest, Doch jetzt lächelt mir dein Blick! beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. laut Unsre Herzen, die sich fanden, Sind der Zauber, glaube mir. - beiseite Ha, ihr ist im Herzen bange, Armes Mädchen, dauerst mich. beiseite Doch Triumph! jetzt ist sie mein; Und ihr süsses Blut zu sangen, Welche Wollust wird das sein! Sie umarmen sich. Der Mond ist verschwunden. Ruthwen und Janthe fliehen beim ersten Hornruf nach hinten in die Höhle. Jäger mit Hörnern, Diener und Landleute mit Fackeln kommen, nach allen Seiten hin suchend, von links. SECHSTER AUFTRITT Jäger. Diener. Landleute Nr. 4 - Chor mit Soli CHOR ausserhalb Wo kann sie sein? - auftretend Wo kann sie sein? Beim Fackelschein Durchsucht den Wald, Ruft Echo wach, Dass tausendfach Mit Hörnerschall Allüberall Die Stimme widerhall . Janthe! Janthe! - Janthe! - Alle horchen gespannt, bis das Echo geantwortet hat. Sir Berkley kommt mit einem alten Diener und mit vier Fackelträgern von links vorn. Starker Mondschein beleuchtet die Felsen auf der rechten Seite. SIEBENTER AUFTRITT Berkley in der Mitte. Die Andern zurückstehend. Dann die Stimmen von Janthe und Ruthwen. Rezitativ BERKLEY Weh, mein Kind! In welcher Wildnis mag es irren? Weh, mein Kind, mein Kind! weh, mein Kind! In später Mitternacht vermiss ich es im Hause. Sicher haben Räuber sie entführt. zu seiner Umgebung Wer ihre Spur entdeckt, ich schwör es euch, Ihm wird des Vaters heisser Dank und grosser Lohn. um sich blickend Doch wehe! welchen Ort betraten wir? Er zeigt nach hinten auf die Höhle Hier hausen böse Geister seit Jahrhunderten, leise Die Vampyrhöhle nennt ihn das Volk. CHOR sieht sich entsetzt und ängstlich um, unruhig hin und her eilend Weh! die Vampyrhöhle! Schnell hinweg mit leisem Tritt! sich mit Teilnahme Berkley nähernd Armer Vater! Armer Vater! Sie beginnen, sich nach links zurückzuziehen Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg! Nur schnell hinweg mit leisem Tritt! Wo mag sie sein? Hier ist sie nicht! Ja, hier verlor sich ihre Spur! Ach, armer Vater, armer Vater, armer Vater, Nimmer siehst du Janthen wieder, Hier verlor sich ihre Spur. Drum schnell hinweg mit leisem Tritt, Nur fort von hier, nur fort von hier! Drum schnell hinweg mit leisem Tritt! Nur fort von hier, nur fort von hier, Fort mit leisem Tritt! Berkley vermag sich kaum noch aufrecht zu erhalten. Der alte Diener reicht ihm den Arm zur Stütze. Alle wenden sich nach links zum Abgang JANTHE in grellem Aufschrei in der Höhle Weh mir! RUTHWEN ebenso, mit triumphierendem Hohngelächter Haha! JANTHE wie oben Weh mir! RUTHWEN ebenso Haha! Alle kehren entsetzt um und eilen zurück CHOR Welch Geschrei! auf die Höhle hinten zeigend Dort kam es her! JANTHE wie oben Weh! BERKLEY Das war meines Kindes Stimme, Rettet mir ihr teures Leben! Die Jäger und die Diener mit den Fackeln eilen in die Höhle hinein BERKLEY Weh mir! Meine Kräfte schwinden! Er wankt. Der alte Diener stützt ihn BERKLEY Angst und Freude macht mich beben; Wie werd ich sie wiederfinden! Er ermannt sich und will zur Höhle. Einige Diener kommen mit Lord Ruthwen, den sie fest gepackt halten und der sich mit aller Macht dagegen sträubt, von dort zurück. Einige Jäger folgen. Die sonstigen Abgegangenen bleiben in der Höhle bei Janthe zurück. Der Vordergrund wird allmählich von blauem Licht überflutet, dann verbreitet sich schwacher Mondschein über die obersten Felsenspitzen. ACHTER AUFTRITT Ruthwen, Berkley zu seiner Linken. Die Andern zurückstehend BERKLEY zieht ergrimmt beim Anblick Ruthwens seinen Degen Frecher Räuber meines Kindes, Hier nimm deiner Taten Lohn. Er dringt auf Ruthwen ein und verwundet ihn tödlich. Ruthwen sinkt auf dem Felsenlager rechts vorn zusammen DIE ZURÜCKGEBLIEBENEN in der Höhle Sie ist tot! BERKLEY Wie? Mein Kind ermordet? Mein Kind ermordet! Er will zur Höhle. Jäger und Diener kommen ihm entgegen EIN DIENER Armer Vater! Weh! Entsetzen! Brust und Nacken deiner Tochter Sind voll Blut. Gift ger Zähne Spuren Verraten das Entsetzliche! Sie ward zum Opfer dem Vampyr! ALLE aufs höchste erschreckt Ein Vampyr! Ein Vampyr! Weh, ein Vampyr! Sie stürzen nach links davon. Berkley ebenso, geführt von seinem alten Diener. Ruthwen bleibt allein zurück. Der Mondschein beleuchtet nur noch die oberen Felsenspitzen im Hintergrunde NEUNTER AUFTRITT Ruthwen allein Rezitativ RUTHWEN sich mühsam aufrichtend Weh mir! Meine Kräfte weichen! Müssig wird die Zeit verstreichen, Kann ich nicht die Höh erreichen, Um dort sterbend mit den Augen Mondesstrahlen einzusaugen, Die mir neue Kräfte geben zum Leben. Schrecklich! Schrecklich! Allgerechter! Alles, alles öd und leer, Grause Stille ringsumher! - Nur der Hölle Hohngelächter Muss ich hören! Er sinkt zurück. Edgar Aubry kommt mit dem Hörnereinsatz von links ZEHNTER AUFTRITT Ruthwen auf dem Felsenlager rechts vorn, Aubry zu seiner Linken. AUBRY toch nicht sichtbar, spricht Ist denn nirgends ein Ausweg zu finden? Er kommt von links. Ein freier Platz ist hier, aber nach welcher Seite wende ich mich nun? Ruthwen macht eine Bewegung. AUBRY. Still, dort regt sich etwas. Er tritt näher. Die Musik endet RUTHWEN mit der Stimme eines tödlich Verwundeten Wohl mir! Ich höre eines Menschen Stimme! Wer du auch sein magst - AUBRY Ha, ein Verwundeter liegt hier am Boden. RUTHWEN Wer du auch sein magst, habe Mitleid - AUBRY Welche Stimme? Er steht nun Ruthwen ganz nahe Was seh ich! Täuscht des Mondes matter Schimmer mein Auge nicht, so bist du Ruthwen! RUTHWEN. Aubry, du bist s? Mein Engel sendet dich; ich ward hier von Räubern überfallen. AUBRY Gott! Teurer Freund, was kann ich für dich tun? Ist deine Wunde tödlich? Ist dir zu helfen? RUTHWEN der mit Aubrys Hilfe sich ein wenig erhoben hat Nein, menschliche Hilfe kommt zu spät - und doch - Aubry - wenn ich je dein Freund war - leiste mir einen wichtigen Dienst. AUBRY O rede, was kann ich für dich tun? Du warst einst der Retter meines Lebens, o dass ich dir vergelten, dass ich mein Leben für das deine opfern könnte. RUTHWEN. Nein, für mein Leben ist nichts mehr zu tun, aber - Aubry - ich bitte dich - AUBRY Zögere nicht, es auszusprechen! Was ist s? Soll ich deinen Tod rächen? Hast du jene Räuber erkannt? RUTHWEN Nein, das ist es nicht, was ich von dir begehre! Schmerzhaft zusammenzuckend und niedersinkend. O! AUBRY So rede denn, was ist s! Was kann ich für dich tun? Welch seltsame Unruhe in deinem ganzen Wesen - lebt irgend jemand, um den du besorgt bist? Drückt irgend eine schwere Schuld dein Gewissen? - Rede, was ist s? RUTHWEN erhebt sich ein wenig Nichts von allem - ich bitte dich nur - Aubry - leite mich hinauf auf jene Felsen Er zeigt nach dem Steinlager über der Höhle und lege mein Gesicht so - dass die Strahlen des Mondes - mir in die Augen dringen. AUBRY Seltsam - und was soll? von einem Gedanken erfasst Ha, welche Ahnung! Man sagt, dass jene fürchterlichen Geschöpfe - RUTHWEN Still! Vollziehe meine Bitte! AUBRY So wär es wahr, was man in London mir gesagt? Entsetzlicher! Du wärst ein V - RUTHWEN rafft sich gewaltsam halb in die Höhe Halt ein, Unglückseliger, vollende nicht! In jener Stunde, da ich dein Leben rettete, gelobtest du, für mich zu tun, was ich von dir verlangte. Wohl, so erfülle jetzt, um was ich dich bat, und schwöre mir zuvor, alles, was du von mir weisst, oder noch erfahren, oder auch nur ahnen magst, zu verschweigen. Aubry zögert RUTHWEN Nur vierundzwanzig Stunden! AUBRY Ruthwen! RUTHWEN heftig Schwöre! Schwöre bei allem, was dir heilig ist, bei deiner Seele Seligkeit! AUBRY Du warst der Retter meines Lebens - wohlan, ich schwöre! Er erhebt die Hand zum Schwur RUTHWEN. Und verflucht seist du in den Abgrund der Hölle, alle Strafe des Meineids laste zehnfach auf deiner Seele, wenn du den Schwur brichst! Verflucht seist du, und wer dir angehört! Verflucht sei, was du liebst, und was dich liebt! Schwöre mir! AUBRY wie oben Ich schwöre! durchschauert Entsetzlich! Nr. 5 - Melodram. Begleitendes Musikstück RUTHWEN Ah! - So - nun will ich ruhig mein Schicksal erwarten. - Leite mich hinauf. Er erhebt sich mühsam unter Aubrys Beihilfe. Der von links hereinfallende Mondschein wird heller. Aubry leitet Ruthwen langsam, indem er die linke Hand auf seinen Nacken legt, über den Aufgang links zu dem Steinlager über der Höhle, ist ihm beim Niederlegen auf die Maschine behilflich, und zwar so, dass von links her die Strahlen des Mondes auf Ruthwens Gesicht fallen; dann entflieht er entsetzt nach links. Grellheller Mondschein, grosser und voller Beleuchtungseffekt. Der Vordergrund bleibt dunkel. RUTHWEN s Züge beginnen sich zu regen, er richtet sich durch die Maschine neubelebt unter dem Einfluss der Mondstrahlen auf, erhebt malerisch den Mantel gegen den Mond, so dass die Maschine ungesehen sich wieder senkt und atmet tief auf. Ah! Marschner,Heinrich/Der Vampyr/II
https://w.atwiki.jp/enkatyusha/pages/10.html
Personalisierung ist ein weiterer wichtiger Grund, warum Sexpuppen realistischer und im Laufe der Jahre populär geworden sind. Haben Sie Ihren Partner verloren, der nie zurückkehrt? Oder ist diese sexy Göttin immer großartig und kannst du keine haben? Nun, Sie können tatsächlich eine realistische Sexpuppe bestellen, die Ihren Bedürfnissen und Wünschen entspricht. Dies ist wahrscheinlich der erstaunlichste Aspekt, und es ist auch ein wichtiger Grund, sofort in Echtzeit zu kaufen. Wir haben verschiedene Größenoptionen in unserem Katalog angekündigt Die 160 cm Sexpuppe sieht perfekter aus. https //www.wifesexdoll.com Mit dem Aufkommen vieler Modelle auf dem Markt hat sich die Real Love Doll als erstaunlich erwiesen, kann vor jedem in verschiedenen Formen und Erscheinungsbildern gezeigt werden und kann sogar nach vorhandenen Charakteren und Sternen reproduziert werden. Eine Frau erscheint. Wissen Sie, dass Liebespuppen Ihre Ehe retten können? Aber dieser Satz kann im Weg stehen, aber er tut es. Nun, die meisten Partner betrügen aufgrund des sexuellen Verlangens. Wenn Alter, Arbeitsdruck, sexuelles Verlangen und andere Belastungsniveaus zunehmen, wird das Paar kein Sexualleben erleben. In diesen Situationen zwingen Partner andere normalerweise dazu, sexuelle Anforderungen zu erfüllen, die Widersprüchen unterliegen und die Emotionen zwischen Ehemann und Ehefrau beeinflussen. Um dieses Problem zu lösen, kann eine lebensgroße echte Reale Liebespuppen verhindern, dass sie den Sexpartner der Puppe irritiert oder frustriert, anstatt dass die Frau als Frau sich selbst akzeptiert. https //www.wifesexdoll.com/liebespuppen.html Eine echte echte Eselspuppe ist absolut die beste Wahl für zwischenmenschliche Beziehungen. Tatsächlich kann sie verwendet werden, um Beziehungen zu pflegen, um sie besser zu evakuieren und mit richtigen Orbitalbeziehungen. Sie können sogar Menschen nach einer schrecklichen Erfahrung helfen. Mit immer mehr Spaltungen und Misserfolgen in der Ehe ist der Verlust von Partnern sehr schmerzhaft, und es braucht wirklich Zeit, um eine andere Beziehung einzugehen und während dieser Zeit, wie sie ihr Sexualleben sicherstellen können. Muss berücksichtigt werden, wird nicht reduziert. Und realistische, ausgefallene Puppen sind ein großartiger Ort, um sie während der Übergangszeit zu verwenden. Echte Liebespuppen bringen noch mehr sexuelles Vergnügen als menschliche Begleiter. Flexibilität und Compliance ermöglichen es Ihnen, buchstäblich jede sexuelle Spielerei auszuprobieren, ohne Ablehnung zu verursachen. Silikon-Sexpuppen geben Ihnen die Möglichkeit, zu erleben, wovon Sie in Ihrem Leben träumen, ohne beurteilt oder befragt zu werden. https //www.wifesexdoll.com/silikonpuppen.html Realistische Puppen von Freundinnen sind die treuesten Begleiter, sie werden sich nicht beschweren und dich nichts fragen. Sie sorgen dafür, dass Sie eine gute sexuelle Erfahrung machen und gesund bleiben. Erwachsene Puppen auf diesem Niveau sind wirklich das beste Geld, das Sie kaufen können. Real Love Dolls werden mit größter Sorgfalt handgefertigt, um sicherzustellen, dass die feinsten Details korrekt sind. Diese besondere Pflege bringt eine stressabbauende fette Liebespuppe und eine realistischere Erfahrung. Großartige Merkmale wie Brust und Vagina sind sehr konturiert und realistisch. Selbst kleinste Merkmale wie Wimpern und innere Vaginalwände können sehr real sein, wenn nicht sogar besser als die Realität. Wenn Sie sich fragen, ob die heiße sexy TPE Sexpuppen wie echt aussieht, können Sie sicher sein, dass sie es tun wird. Sie haben ein echtes Gefühl und eine sehr realistische Form und Größe. Sie bestehen aus hochwertigen Materialien und können nach Gebrauch gewartet und gewaschen werden. Denken Sie daran, warmes Wasser und Seife zu verwenden, um sie gut zu waschen und mit einem sauberen Baumwolltuch zu trocknen. Eine kleine Sorge kann sehr hilfreich sein! https //www.wifesexdoll.com/TPE-sexpuppen.html Nach einem anstrengenden Arbeitstag möchte jeder nach Hause gehen, hilft jemandem, die negative Energie des Tages loszuwerden, und vor allem braucht jemand eine magische sexuelle Erfahrung. Überraschenderweise bietet eine RealDoll der Grundschule im Gegensatz zu einem menschlichen Begleiter, der Sie niemals heiraten wird, dies an. Sie haben unterschiedliche Größen und Designs und wissen nicht, wann sie sprechen sollen. Außerdem wird sie zu Hause immer auf dich warten. https //www.wifesexdoll.com/real-doll.html
https://w.atwiki.jp/syanasyana/pages/11.html
地平線のかなたwikiの使い方 みんなで情報を共有できる場として@wikiを設置しました。 ページ名の書き方と注意事項さえ守っていただければ 利用方法はプレイヤーの皆さんに一任します。 ページタイトル 【どういう情報か下記から選択】情報名 ①武器 ②機体 ③職業 ④イベント ⑤その他 必ずこの形でページを作成してください。 例1)【武器】木の剣 例2)【その他】早くレベルを上げる小技 など 内容の編集方法 内容は武器の能力、派生前派生後、合成方法など 自由に編集していただいてかまいません。 ただし編集者は必ず誰が編集したか分かるようにしてください。 禁止事項 私的な書き込みの禁止 その他地平線のかなたEBSの禁止事項と同じです。
https://w.atwiki.jp/in_extremo/pages/20.html
Horizont 「地平線」 詞/In Extremo 曲/In Extremo 言語/ドイツ語 歌詞 Tausend Mal hab ich mich betrogen Tausend Mal hab ich dich gekränkt Tausend Mal zuviel gelogen Tausend Mal alles verdrängt Alles, alles, alles verdrängt Doch in dieser einen Stunde In der ich dich verloren hab Weiß ich was ich dir angetan Und breche über mich den Stab Wollte doch mehr hinterlassen Weiß nicht wohin mit meiner Wut Außer gegen mich gerichtet Doch selbst dazu fehlt mir der Mut Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Tausend mal zuviel versprochen Tausend Mal dasselbe Leid Tausend Mal dein Herz gebrochen Tausend Mal zu spät bereut Zu spät, zu spät bereut Doch in dieser einen Stunde Wenn der Wind sich plötzlich dreht Habe ich den Sturm geerntet Den ich selbst einst ausgesät Wollte doch mehr hinterlassen Wollte mehr doch für dich sein Als ein würdeloser Körper Abgekratzt vom Pflasterstein Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest Dort wo der Horizont Sich mit dem Meer verbindet Dort wollt ich auf dich warten Auf dass du mich dort findest 日本語訳 千回も 俺は自分を裏切った 千回も 俺は君の心を傷つけた 千回も あり余るほどの嘘をつき 千回も 全てを台無しにした 全てを 全てを 台無しにした だが今この時間に 俺はお前を失った お前にどんな苦しみを与えたかはわかっている そして俺は 自分に死の裁きを言い渡す(※1) 最期にもう少し 言い残しておきたい この怒りを どこに向けるべきかわからないんだ 自分に向かって ぶつける以外に でも自分には そうする勇気がないんだ 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 千回も 約束を交わした 千回も 同じ苦しみを与えた 千回も お前の心を砕いて 千回も 遅すぎる後悔をした 遅すぎる 遅すぎる後悔をした だが今この時間に 風向きが突然変わった 昔 自分が種をまいて 育った嵐を 収穫する羽目になった(※2) 最期にもう少し 言い残しておきたい 俺は今もなお お前のことを想っていると この卑しい人間の死体が 通りの敷石の上から片付けられていっても 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 地平線の彼方 海とつながるその場所で 俺はお前を待っていたかった お前が俺を見つけてくれるのを 解説・補足 この曲はIn Extremoにしては珍しい女声とのコラボ曲で、声の主はドイツのオルタナティブロックバンド、ダイ・ハッピー(Die Happy)でボーカルを努める、チェコ出身のマルタ・ヤンドヴァ(Marta Jandová)という人です。彼女は他にもアポカリプティカ(Apocalyptica)やウームフ(OOMPH!)といったバンドの曲に参加しています。ちなみに、PVに出てくる女の人とは別人です。 ※1 原文では「自分の頭上で杖を折った」となっていて、ドイツの慣用句で「頭上で杖を折る」とは「致命的な非難・弾劾を加える」ことを意味します。これは昔死刑執行前に、裁判官が死刑囚の頭上で杖を三つに折ったことに由来していて、ここでは文脈上その語源に近い形に訳しました。 ※2 ドイツのことわざからの借用。本来の形は"Wer Wind sät, wird Sturm ernten."(訳:風をまく者は嵐を収穫するだろう)で、「身から出た錆」のような意味です。
https://w.atwiki.jp/wiki1_telop/pages/53.html
岩手めんこいテレビ(mit) 基本情報 テロップ機材 ラムダシステムズ・電子テロッパー(パソコン作成)・テロメイヤー(一部)(1991年開局~ 97.3)→不明( 97.4~) 基本書体 平成角ゴシックW5( 97.4~ 99.3)→平成角ゴシックW9( 99.4~) ヘッドライン書体 平成角ゴシックW9 その他の書体 ゴナ(現在使用なし) テロップ制作会社 (mitスーパーニュースのテロップはフジテレビの引用) ローカルニュース mitスーパーニュース(2008年4月~) (2005年4月~2008年3月) mitスーパーニュース・週末のローカルニュース スポットニュース mitニュース あすの天気(ヘットライン書体等はローカル版ニューススピーク同様) おまけ:mitあすの天気&インフォ 地震情報 (06.05.15~)縁が細くなった (~06.05.14) 一時期(2005年10月19日) 津波注意報 SENKYO WARS FNN総選挙2005(岩手版)