約 3,884,363 件
https://w.atwiki.jp/oper/pages/146.html
VIERTE SZENE Eva, reich geschmückt, in glänzender weisser Kleidung, etwas leidend und blass, tritt zum Laden herein und schreitet langsam vor SACHS Grüss Gott, mein Evchen! Ei, wie herrlich und stolz du s heute meinst! Du machst wohl alt und jung begehrlich, wenn du so schön erscheinst. EVA Meister! ‘s ist nicht so gefährlich und ist s dem Schneider geglückt, wer sieht dann, wo s mir beschwerlich, wo still der Schuh mich drückt? SACHS Der böse Schuh! ‘s war deine Laun , dass du ihn gestern nicht probiert. EVA Merk wohl, ich hatt zu viel Vertrau n; im Meister hatt ich mich geirrt. SACHS Ei, ‘s tut mir leid! Zeig her, mein Kind, dass ich dir helfe gleich geschwind. EVA Sobald ich stehe, will es geh n; doch will ich geh n, zwingt s mich zu steh n. SACHS Hier auf den Schemel streck den Fuss der üblen Not ich wehren muss. Sie streckt einen Fuss auf dem Schemel am Werktisch aus. Was ist s mit dem? EVA Ihr seht, zu weit! SACHS Kind, das ist pure Eitelkeit, der Schuh ist knapp. EVA Das sagt ich ja drum drückt er mich an den Zehen da. SACHS Hier links? EVA Nein, rechts. SACHS Wohl mehr am Spann? EVA Hier, mehr am Hacken. SACHS Kommt der auch dran? EVA Ach Meister! Wüsstet Ihr besser als ich, wo der Schuh mich drückt? SACHS Ei, ‘s wundert mich, dass er zu weit und doch drückt überall? Walther, in glänzender Rittertracht, tritt unter die Tür der Kammer. Eva stösst einen Schrei aus und bleibt, unverwandt auf Walther blickend, in ihrer Stellung, mit dem Fusse auf dem Schemel. Sachs, der vor ihr niedergebückt steht, bleibt mit dem Rücken der Tür zugekehrt, ohne Walthers Eintritt zu beachten. Walther, durch den Anblick Evas festgebannt, bleibt ebenfalls unbeweglich unter der Tür stehen. Aha! Hier sitzt s! Nun begreif ich den Fall! Kind, du hast recht ‘s stak in der Naht. Nun warte, dem Übel schaff ich Rat. Bleib nur so steh n; ich nehm dir den Schuh eine Weil auf den Leisten dann lässt er dir Ruh ! Er hat ihr sanft den Schuh vom Fusse gezogen; während sie in ihrer Stellung verbleibt, macht er sich am Werktisch mit dem Schuh zu schaffen und tut, als beachte er nichts anderes SACHS bei der Arbeit Immer schustern, das ist nun mein Los; des Nachts, des Tags komm nicht davon los! Kind, hör zu! Ich hab mir s überdacht, was meinem Schustern ein Ende macht am besten, ich werbe doch noch um dich; da gewänn ich doch was als Poet für mich! Du hörst nicht drauf? - So sprich doch jetzt! Hast mir s ja selbst in den Kopf gesetzt. Schon gut! - Ich merk »Mach deinen Schuh!«.. Säng mir nur wenigstens einer dazu! Hörte heut gar ein schönes Lied wem dazu wohl ein dritter Vers geriet? WALTHER den Blick unverwandt auf Eva geheftet »Weilten die Sterne im lieblichen Tanz? So licht und klar im Lockenhaar, vor allen Frauen hehr zu schauen, lag ihr mit zartem Glanz ein Sternenkranz. - SACHS immerfort arbeitend Lausch, Kind, das ist ein Meisterlied! WALTHER Wunder ob Wunder nun bieten sich dar zwiefachen Tag ich grüssen mag; denn gleich zwei n Sonnen reinster Wonnen der hehrsten Augen Paar nahm ich da wahr. - SACHS beiseite zu Eva Derlei hörst du jetzt bei mir singen. WALTHER Huldreichstes Bild, dem ich zu nahen mich erkühnt den Kranz, von zweier Sonnen Strahl zugleich geblichen und ergrünt, minnig und mild, sie flocht ihn um das Haupt dem Gemahl. SACHS hat den Schuh zurückgebracht und ist jetzt darüber, ihn Eva wieder anzuziehen Nun schau, ob dazu mein Schuh geriet? WALTHER Dort Huld-geboren, nun Ruhm-erkoren, SACHS Mein endlich doch, es tät mir gelingen? WALTHER giesst paradiesische Lust sie in des Dichters Brust SACHS Versuch s! Tritt auf! - Sag, drückt er dich noch? WALTHER im Liebestraum.« Eva, die wie bezaubert regungslos gestanden, gesehen und gehört hat, bricht jetzt in heftiges Weinen aus, sinkt Sachs an die Brust und drückt ihn schluchzend an sich. Walther ist zu ihnen getreten; er drückt begeistert Sachs die Hand. Sachs tut sich endlich Gewalt an, reisst sich wie unmutig los und lässt dadurch Eva unwillkürlich an Walthers Schulter sich anlehnen SACHS Hat man mit dem Schuhwerk nicht seine Not! Wär ich nicht noch Poet dazu, ich machte länger keine Schuh ! Das ist eine Müh , ein Aufgebot! Zu weit dem einen, dem andern zu eng; von allen Seiten Lauf und Gedräng da klappt s, da schlappt s, hier drückt s, da zwickt s! Der Schuster soll auch alles wissen, flicken, was nur immer zerrissen und ist er nun gar Poet dazu, da lässt man am End ihm auch da keine Ruh ; und ist er erst noch Witwer gar, zum Narren hält man ihn fürwahr. Die jüngsten Mädchen, ist Not am Mann, begehren. er hielte um sie an. Versteht er sie, versteht er sie nicht, all eins, ob ja, ob nein er spricht am End riecht er doch nach Pech und gilt für dumm, tückisch und frech! Ei, ‘s ist mir nur um den Lehrbuben leid; der verliert mir allen Respekt; die Lene macht ihn schon nicht recht gescheit, dass aus Töpf und Tellern er leckt! Wo Teufel er jetzt nur wieder steckt? Er stellt sich, als wolle er nach David sehen EVA indem sie Sachs zurückhält und von neuem an sich zieht O Sachs, mein Freund! Du teurer Mann! Wie ich dir Edlem lohnen kann? Was ohne deine Liebe, was wär ich ohne dich, ob je auch Kind ich bliebe, erwecktest du mich nicht? Durch dich gewann ich, was man preist, durch dich ersann ich, was ein Geist! Durch dich erwacht , durch dich nur dacht ich edel, frei und kühn, du liessest mich erblüh n! Ja, lieber Meister, schilt mich nur! Ich war doch auf der rechten Spur denn, hatte ich die Wahl, nur dich erwählt ich mir du warest mein Gemahl. Den Preis reicht ich nur dir! - Doch nun hat s mich gewählt zu nie gekannter Qual und werd ich heut vermählt, so war s ohn alle Wahl! Das war ein Müssen, war ein Zwang! Euch selbst, mein Meister, wurde bang . SACHS Mein Kind, von Tristan und Isolde kenn ich ein traurig Stück Hans Sachs war klug und wollte nichts von Herrn Markes Glück. ‘s war Zeit, dass ich den Rechten fand, wär sonst am End doch hineingerannt. - Aha! Da streicht die Lene schon ums Haus Nur herein! - He, David! Kommst nicht heraus? Magdalene, in festlichem Staate, tritt durch die Ladentür herein; David ebenfalls im Festkleid, mit Blumen und Bändern sehr reich und zierlich aufgeputzt, kommt zugleich aus der Kammer Die Zeugen sind da, Gevatter zur Hand; jetzt schnell zur Taufe, nehmt euren Stand. Alle blicken ihn verwundert an Ein Kind ward hier geboren; jetzt sei ihm ein Nam erkoren! So ist s nach Meisterweis und Art, wenn eine Meister-Weise geschaffen ward dass die einen guten Namen trag , dran jeder sie erkennen mag. Vernehmt, respektable Gesellschaft, was euch hier zur Stell schafft! Eine Meisterweise ist gelungen, von Junker Walther gedichtet und gesungen; der jungen Weise lebender Vater lud mich und die Pognerin zu Gevatter. Weil wir die Weise wohl vernommen, sind wir zur Taufe hierher gekommen. Auch dass wir zur Handlung Zeugen haben, ruf ich Jungfer Lene und meinen Knaben. Doch da s zum Zeugen kein Lehrbube tut und heut auch den Spruch er gesungen gut, so mach ich den Burschen gleich zum Gesell; knie nieder, David, und nimm diese Schell ! David ist niedergekniet Sachs gibt ihm eine starke Ohrfeige Steh auf, Gesell , und denk an den Streich; du merkst dir dabei die Taufe zugleich! - Fehlt sonst noch was, uns keiner schilt wer weiss, ob s nicht gar einer Nottaufe gilt. Dass die Weise Kraft behalte zum Leben, will ich nur gleich den Namen ihr geben »Die selige Morgentraumdeut-Weise« sei sie genannt zu des Meisters Preise. Nun wachse sie gross, ohn Schad und Bruch. Die jüngste Gevatterin spricht den Spruch. Er tritt aus der Mitte des Halbkreises, der von den übrigen um ihn gebildet war, auf die Seite, so dass nun Eva in die Mitte zu stehen kommt EVA Selig, wie die Sonne meines Glückes lacht, Morgen voller Wonne selig mir erwacht! Traum der höchsten Hulden, himmlisch Morgenglüh n! Deutung euch zu schulden, selig süss Bemüh n! Einer Weise mild und hehr sollt es hold gelingen, meines Herzens süss Beschwer deutend zu bezwingen. SACHS Vor dem Kinde lieblich hold möcht ich gern wohl singen; doch des Herzens süss Beschwer galt es zu bezwingen. WALTHER Deine Liebe liess mir es gelingen, meines Herzens süss Beschwer deutend zu bezwingen. MAGDALENE und DAVID Wach oder träum ich schon so früh? Das zu erklären macht mir Müh EVA Ob es nur ein Morgentraum? WALTHER Ob es noch der Morgentraum? SACHS ‘s war ein schöner Morgen-Traum EVA und WALTHER Selig deut ich mir es kaum. Doch die Weise, was sie leise mir/dir vertraut WALTHER im stillen Raum, BEIDE hell und laut, in der Meister vollem Kreis WALTHER werbe sie um den höchsten Preis! EVA deute sie auf den höchsten Preis! SACHS dran zu deuten wag ich kaum. Diese Weise, was sie leise mir anvertraut im stillen Raum, sagt mir laut auch der Jugend ew ges Reis grünt nur durch des Dichters Preis. MAGDALENE und DAVID ‘s ist wohl nur ein Morgentraum? Was ich seh , begreif ich kaum! DAVID Ward zur Stelle gleich Geselle? Lene Braut? Im Kirchenraum wir gar getraut? ‘s geht der Kopf mir wie im Kreis, dass Meister gar bald ich heiss ! MAGDALENE Er zur Stelle gleich Geselle? Ich die Braut? Im Kirchenraum wir gar getraut? Ja, wahrhaftig! ‘s geht wer weiss, dass ich die Meist rin bald heiss ! SACHS zu den übrigen sich wendend Jetzt all am Fleck! zu Eva Den Vater grüss ! Auf nach der Wies , schnell auf die Füss ! Eva und Magdalene gehen zu Walther Nun, Junker, kommt! Habt frohen Mut! - David, Gesell! Schliess den Laden gut! Als Sachs und Walther ebenfalls auf die Strasse gehen und David über das Schliessen der Ladentür sich hermacht, wird ein Vorhang von beiden Seiten zusammengezogen, so dass im Proszenium er die Szene gänzlich verschliesst VIERTE SZENE Eva, reich geschmückt, in glänzender weisser Kleidung, etwas leidend und blass, tritt zum Laden herein und schreitet langsam vor SACHS Grüss Gott, mein Evchen! Ei, wie herrlich und stolz du s heute meinst! Du machst wohl alt und jung begehrlich, wenn du so schön erscheinst. EVA Meister! ‘s ist nicht so gefährlich und ist s dem Schneider geglückt, wer sieht dann, wo s mir beschwerlich, wo still der Schuh mich drückt? SACHS Der böse Schuh! ‘s war deine Laun , dass du ihn gestern nicht probiert. EVA Merk wohl, ich hatt zu viel Vertrau n; im Meister hatt ich mich geirrt. SACHS Ei, ‘s tut mir leid! Zeig her, mein Kind, dass ich dir helfe gleich geschwind. EVA Sobald ich stehe, will es geh n; doch will ich geh n, zwingt s mich zu steh n. SACHS Hier auf den Schemel streck den Fuss der üblen Not ich wehren muss. Sie streckt einen Fuss auf dem Schemel am Werktisch aus. Was ist s mit dem? EVA Ihr seht, zu weit! SACHS Kind, das ist pure Eitelkeit, der Schuh ist knapp. EVA Das sagt ich ja drum drückt er mich an den Zehen da. SACHS Hier links? EVA Nein, rechts. SACHS Wohl mehr am Spann? EVA Hier, mehr am Hacken. SACHS Kommt der auch dran? EVA Ach Meister! Wüsstet Ihr besser als ich, wo der Schuh mich drückt? SACHS Ei, ‘s wundert mich, dass er zu weit und doch drückt überall? Walther, in glänzender Rittertracht, tritt unter die Tür der Kammer. Eva stösst einen Schrei aus und bleibt, unverwandt auf Walther blickend, in ihrer Stellung, mit dem Fusse auf dem Schemel. Sachs, der vor ihr niedergebückt steht, bleibt mit dem Rücken der Tür zugekehrt, ohne Walthers Eintritt zu beachten. Walther, durch den Anblick Evas festgebannt, bleibt ebenfalls unbeweglich unter der Tür stehen. Aha! Hier sitzt s! Nun begreif ich den Fall! Kind, du hast recht ‘s stak in der Naht. Nun warte, dem Übel schaff ich Rat. Bleib nur so steh n; ich nehm dir den Schuh eine Weil auf den Leisten dann lässt er dir Ruh ! Er hat ihr sanft den Schuh vom Fusse gezogen; während sie in ihrer Stellung verbleibt, macht er sich am Werktisch mit dem Schuh zu schaffen und tut, als beachte er nichts anderes SACHS bei der Arbeit Immer schustern, das ist nun mein Los; des Nachts, des Tags komm nicht davon los! Kind, hör zu! Ich hab mir s überdacht, was meinem Schustern ein Ende macht am besten, ich werbe doch noch um dich; da gewänn ich doch was als Poet für mich! Du hörst nicht drauf? - So sprich doch jetzt! Hast mir s ja selbst in den Kopf gesetzt. Schon gut! - Ich merk »Mach deinen Schuh!«.. Säng mir nur wenigstens einer dazu! Hörte heut gar ein schönes Lied wem dazu wohl ein dritter Vers geriet? WALTHER den Blick unverwandt auf Eva geheftet »Weilten die Sterne im lieblichen Tanz? So licht und klar im Lockenhaar, vor allen Frauen hehr zu schauen, lag ihr mit zartem Glanz ein Sternenkranz. - SACHS immerfort arbeitend Lausch, Kind, das ist ein Meisterlied! WALTHER Wunder ob Wunder nun bieten sich dar zwiefachen Tag ich grüssen mag; denn gleich zwei n Sonnen reinster Wonnen der hehrsten Augen Paar nahm ich da wahr. - SACHS beiseite zu Eva Derlei hörst du jetzt bei mir singen. WALTHER Huldreichstes Bild, dem ich zu nahen mich erkühnt den Kranz, von zweier Sonnen Strahl zugleich geblichen und ergrünt, minnig und mild, sie flocht ihn um das Haupt dem Gemahl. SACHS hat den Schuh zurückgebracht und ist jetzt darüber, ihn Eva wieder anzuziehen Nun schau, ob dazu mein Schuh geriet? WALTHER Dort Huld-geboren, nun Ruhm-erkoren, SACHS Mein endlich doch, es tät mir gelingen? WALTHER giesst paradiesische Lust sie in des Dichters Brust SACHS Versuch s! Tritt auf! - Sag, drückt er dich noch? WALTHER im Liebestraum.« Eva, die wie bezaubert regungslos gestanden, gesehen und gehört hat, bricht jetzt in heftiges Weinen aus, sinkt Sachs an die Brust und drückt ihn schluchzend an sich. Walther ist zu ihnen getreten; er drückt begeistert Sachs die Hand. Sachs tut sich endlich Gewalt an, reisst sich wie unmutig los und lässt dadurch Eva unwillkürlich an Walthers Schulter sich anlehnen SACHS Hat man mit dem Schuhwerk nicht seine Not! Wär ich nicht noch Poet dazu, ich machte länger keine Schuh ! Das ist eine Müh , ein Aufgebot! Zu weit dem einen, dem andern zu eng; von allen Seiten Lauf und Gedräng da klappt s, da schlappt s, hier drückt s, da zwickt s! Der Schuster soll auch alles wissen, flicken, was nur immer zerrissen und ist er nun gar Poet dazu, da lässt man am End ihm auch da keine Ruh ; und ist er erst noch Witwer gar, zum Narren hält man ihn fürwahr. Die jüngsten Mädchen, ist Not am Mann, begehren. er hielte um sie an. Versteht er sie, versteht er sie nicht, all eins, ob ja, ob nein er spricht am End riecht er doch nach Pech und gilt für dumm, tückisch und frech! Ei, ‘s ist mir nur um den Lehrbuben leid; der verliert mir allen Respekt; die Lene macht ihn schon nicht recht gescheit, dass aus Töpf und Tellern er leckt! Wo Teufel er jetzt nur wieder steckt? Er stellt sich, als wolle er nach David sehen EVA indem sie Sachs zurückhält und von neuem an sich zieht O Sachs, mein Freund! Du teurer Mann! Wie ich dir Edlem lohnen kann? Was ohne deine Liebe, was wär ich ohne dich, ob je auch Kind ich bliebe, erwecktest du mich nicht? Durch dich gewann ich, was man preist, durch dich ersann ich, was ein Geist! Durch dich erwacht , durch dich nur dacht ich edel, frei und kühn, du liessest mich erblüh n! Ja, lieber Meister, schilt mich nur! Ich war doch auf der rechten Spur denn, hatte ich die Wahl, nur dich erwählt ich mir du warest mein Gemahl. Den Preis reicht ich nur dir! - Doch nun hat s mich gewählt zu nie gekannter Qual und werd ich heut vermählt, so war s ohn alle Wahl! Das war ein Müssen, war ein Zwang! Euch selbst, mein Meister, wurde bang . SACHS Mein Kind, von Tristan und Isolde kenn ich ein traurig Stück Hans Sachs war klug und wollte nichts von Herrn Markes Glück. ‘s war Zeit, dass ich den Rechten fand, wär sonst am End doch hineingerannt. - Aha! Da streicht die Lene schon ums Haus Nur herein! - He, David! Kommst nicht heraus? Magdalene, in festlichem Staate, tritt durch die Ladentür herein; David ebenfalls im Festkleid, mit Blumen und Bändern sehr reich und zierlich aufgeputzt, kommt zugleich aus der Kammer Die Zeugen sind da, Gevatter zur Hand; jetzt schnell zur Taufe, nehmt euren Stand. Alle blicken ihn verwundert an Ein Kind ward hier geboren; jetzt sei ihm ein Nam erkoren! So ist s nach Meisterweis und Art, wenn eine Meister-Weise geschaffen ward dass die einen guten Namen trag , dran jeder sie erkennen mag. Vernehmt, respektable Gesellschaft, was euch hier zur Stell schafft! Eine Meisterweise ist gelungen, von Junker Walther gedichtet und gesungen; der jungen Weise lebender Vater lud mich und die Pognerin zu Gevatter. Weil wir die Weise wohl vernommen, sind wir zur Taufe hierher gekommen. Auch dass wir zur Handlung Zeugen haben, ruf ich Jungfer Lene und meinen Knaben. Doch da s zum Zeugen kein Lehrbube tut und heut auch den Spruch er gesungen gut, so mach ich den Burschen gleich zum Gesell; knie nieder, David, und nimm diese Schell ! David ist niedergekniet Sachs gibt ihm eine starke Ohrfeige Steh auf, Gesell , und denk an den Streich; du merkst dir dabei die Taufe zugleich! - Fehlt sonst noch was, uns keiner schilt wer weiss, ob s nicht gar einer Nottaufe gilt. Dass die Weise Kraft behalte zum Leben, will ich nur gleich den Namen ihr geben »Die selige Morgentraumdeut-Weise« sei sie genannt zu des Meisters Preise. Nun wachse sie gross, ohn Schad und Bruch. Die jüngste Gevatterin spricht den Spruch. Er tritt aus der Mitte des Halbkreises, der von den übrigen um ihn gebildet war, auf die Seite, so dass nun Eva in die Mitte zu stehen kommt EVA Selig, wie die Sonne meines Glückes lacht, Morgen voller Wonne selig mir erwacht! Traum der höchsten Hulden, himmlisch Morgenglüh n! Deutung euch zu schulden, selig süss Bemüh n! Einer Weise mild und hehr sollt es hold gelingen, meines Herzens süss Beschwer deutend zu bezwingen. SACHS Vor dem Kinde lieblich hold möcht ich gern wohl singen; doch des Herzens süss Beschwer galt es zu bezwingen. WALTHER Deine Liebe liess mir es gelingen, meines Herzens süss Beschwer deutend zu bezwingen. MAGDALENE und DAVID Wach oder träum ich schon so früh? Das zu erklären macht mir Müh EVA Ob es nur ein Morgentraum? WALTHER Ob es noch der Morgentraum? SACHS ‘s war ein schöner Morgen-Traum EVA und WALTHER Selig deut ich mir es kaum. Doch die Weise, was sie leise mir/dir vertraut WALTHER im stillen Raum, BEIDE hell und laut, in der Meister vollem Kreis WALTHER werbe sie um den höchsten Preis! EVA deute sie auf den höchsten Preis! SACHS dran zu deuten wag ich kaum. Diese Weise, was sie leise mir anvertraut im stillen Raum, sagt mir laut auch der Jugend ew ges Reis grünt nur durch des Dichters Preis. MAGDALENE und DAVID ‘s ist wohl nur ein Morgentraum? Was ich seh , begreif ich kaum! DAVID Ward zur Stelle gleich Geselle? Lene Braut? Im Kirchenraum wir gar getraut? ‘s geht der Kopf mir wie im Kreis, dass Meister gar bald ich heiss ! MAGDALENE Er zur Stelle gleich Geselle? Ich die Braut? Im Kirchenraum wir gar getraut? Ja, wahrhaftig! ‘s geht wer weiss, dass ich die Meist rin bald heiss ! SACHS zu den übrigen sich wendend Jetzt all am Fleck! zu Eva Den Vater grüss ! Auf nach der Wies , schnell auf die Füss ! Eva und Magdalene gehen zu Walther Nun, Junker, kommt! Habt frohen Mut! - David, Gesell! Schliess den Laden gut! Als Sachs und Walther ebenfalls auf die Strasse gehen und David über das Schliessen der Ladentür sich hermacht, wird ein Vorhang von beiden Seiten zusammengezogen, so dass im Proszenium er die Szene gänzlich verschliesst Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg/ActⅢ-4
https://w.atwiki.jp/zeitvertreib/pages/75.html
http //www.soziale-systeme.ch/leseproben/luhmann.htm Soziale Systeme 1 (1995), H.1, S. 7-28 **Kausalität im Süden ***Niklas Luhmann Zusammenfassung Politische Entwicklungsplanungen, die rechtliche und monetäre Mechanismen benutzen, haben sich als wenig erfolgreich erwiesen. Widerstand gegen Modernisierung ist, infolge dieser Erfahrung, durch Faktoren wie "Tradition", "Kultur", "Mentalitäten" erklärt worden. Aber solche Erklärungen sind mehr oder weniger tautologisch geblieben. Es wird vorgeschlagen, sie durch einen Faktor zu ersetzen, den man als "soziale Konstruktion" von Kausalität bezeichnen könnte. Nach jahrzehntelangen Forschungen über Kausalattribution und Wahrnehmung kausaler Beziehungen kann man nicht mehr davon ausgehen, daß Beziehungen zwischen Ursachen und Wirkungen objektive Sachverhalte der Welt seien, über die dann wahre bzw. unwahre Urteile möglich sind. Vielmehr geht es um eine Unendlichkeit möglicher Kombination von Ursachen und Wirkungen, die nur extrem selektiv genutzt werden kann, wenn ein Zusammenhang von bestimmten Ursachen mit bestimmten Wirkungen irgendeinen kognitiven oder praktischen Sinn geben soll. In anderen Worten Kausalität ist ein Medium lose gekoppelter Möglichkeiten, dessen Verwendung eine Bildung von relationalen Formen, also eine feste Kopplung bestimmter Ursachen und bestimmter Wirkungen erfordert. Aussichten auf erfolgreiches Handeln ebenso wie das Beobachten der Intentionen anderer hängt von einer solchen Formselektion ab. Dabei handelt es sich um soziale Konstrukte, deren Konstruktion jedoch nicht wie eine Meta-Ursache, gleichsam als Ursache der Kausalität selbst, in das Kausalschema aufgenommen wird. Vielmehr dient die Formbildung als "blinder Fleck", der es überhaupt erst ermöglicht, Kausalität zu sehen und zu benutzen. Wenn eine Gesellschaft daran gewöhnt ist, Kausalität in personalisierten sozialen Netzwerken zu lokalisieren und Erfolge bzw. Mißerfolge vom Gebrauch dieser spezifischen Form von Kausalität zu erwarten, wird es sehr schwierig sein, an diesen Bedingtheiten etwas zu ändern, wenn nicht als Ersatz gleichermaßen handliche Kausalformen zur Verfügung gestellt werden können. Mehr Geld und mehr Rechtsvorschriften werden nur dazu dienen, die Wirksamkeit der Kontakte des Netzwerks zu erproben und zu bestätigen. I. Forschungen über die besonderen Strukturen und Probleme des "Mezzogiorno" Italiens sind in großer Zahl durchgeführt oder jedenfalls projektiert und finanziert worden. Im folgenden geht es um eine Revision ihrer theoretischen Grundlagen. Im typischen Falle geht man von Unterschieden in der "Kultur" oder der "Mentalität" der Bevölkerung des Südens aus. Man hat empirische Befunde genug, die belegen, daß es solche Unterschiede gibt. Unsere Frage ist, was es besagt und welche Konsquenzen es hat, wenn sie über Begriffe wie "Kultur" oder "Mentalität" in die Literatur und in die weitere Forschung eingeführt werden. Beide Begriffe eignen sich dazu, Unterschiede sichtbar zu machen. In der Tat ist der Begriff "Kultur" in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts konstruiert worden, um vergleichende Darstellungen, sei es in regionaler, sei es in historischer Sicht, mit einem übergreifenden Begriff zu versorgen. Erfolge in Richtung einer Erweiterung des europäischen Horizontes bis ins Entlegene und Esoterische sind nicht zu bestreiten. Kultur scheint es immer und überall gegeben zu haben, solange und soweit es Menschen gibt. Theoretisch hat dieser Begriff jedoch wenig erbracht. Vor allem ist unklar geblieben, wovon sich Kultur unterscheidet, wenn alle Artefakte, einschließlich Texte, einschließlich sogar der jeweiligen Vorstellung von "Natur" als "Kultur" zu verstehen sind. Ebenso unklar bleibt der Begriff der Mentalität, der sogar die wichtige Unterscheidung von kommunikativen und intrapsychischen Prozessen, über die man mindestens seit der Romantik verfügt, ignoriert oder doch sabotiert. Wenn aber ein Begriff nicht klarstellen kann, was durch ihn ausgeschlossen wird, was also die andere, nicht bezeichnete Seite seiner Form ist, sind wissenschaftliche Erträge nicht zu erwarten. Das mag dazu geführt haben, daß man sich genötigt sah, "harte" Naturwissenschaften und "weiche" Geisteswissenschaften (oder "science" und "humanities") zu unterscheiden. Zugleich könnte hier einer der Gründe liegen, weshalb die Feststellung von Unterschieden in der Kultur und den Mentalitäten des Südens im Vergleich zu den Zentren der modernen Gesellschaft ebenso inspirativ wie unergiebig geblieben ist. Wissenschaftlich, aber auch politisch. II. Daß man so intensiv und so lange mit dem Begriff der Kultur und mit Mentalitätsvergleichen gearbeitet hat, mag mit bestimmten Eigentümlichkeiten der neuzeitlichen Semantik Europas zusammenhängen. Wir konzentrieren uns auf zwei Konzepte auf ein vorwiegend technisches Verständnis von Rationalität und ein vorwiegend liberales bzw. sozialistisches Verständnis von Freiheit. Die Entstehung von Geisteswissenschaften scheint das Ergebnis oder auch die Kompensation dafür gewesen zu sein, daß mit dieser Engführung der Semantik von Rationalität und Freiheit wichtige Probleme der modernen Gesellschaft nicht zu fassen waren und dann gleichsam als Restprobleme untergebracht werden mußten. Der rationalen "Entzauberung" der Welt (Max Weber) entsprach sehr überzeugend eine Verinnerlichung des Freiheitsverständnisses und die Dauerklage über Entfremdung im Gebrauch der angeborenen Freiheit. Aber so überzeugend diese Gegenüberstellung gelungen war sie scheint heute eine ausreichende Beschreibung der modernen Gesellschaft eher zu behindern als zu fördern. Es handelt sich um ein Relikt der "bürgerlichen" (technisch-rationalen, fortschrittlichen, liberalen oder sozialistischen) Gesellschaft. Die Vorstellungen über technische Rationalität gehen zurück auf eine radikale Vereinfachung des aristotelischen Vier-Ursachen-Schemas. Für Aristoteles waren Ursachen alle Bedingungen, denen Seiendes sein Sein verdankt, also neben den Wirkursachen auch das angestrebte Ende (télos), die bestimmungsbedürftige Materie und die Form. Davon blieb, soweit es um Kausalität geht, nur eine einzige, die sogenannte mechanische Kausalität.(1) Das Ergebnis war eine gewaltige Ausdehnung des Anwendungsbereichs dieser einen Kausalität. Sie war sozusagen nicht mehr auf ein Zusammenwirken mit anderen Kausalitäten im schön geordneten Kosmos verpflichtet und nicht mehr durch deren Interferenzen bedroht und eingeschränkt. Statt dessen mußte sie sich andere Einschränkungen suchen, etwa solche der Mathematik (die einen Verzicht auf zeitliche Irreversibilität implizieren) oder in der Form von empirisch getesteten Kausalgesetzen oder schließlich in der Form statistischer Wahrscheinlichkeiten des Erzielens bestimmten Wirkungen durch die Aktivierung bestimmter Ursachen. Zugleich wurden die Zwecke entteleologisiert, das heißt nicht mehr als Komponenten der Kausalität selbst behandelt, sondern nur noch als Vorstellungen, die den Einsatz menschlichen Handelns zum Bewirken von Wirkungen motivieren. Die Folge ist daß Zwecke einen "Wert" haben müssen und über die Werte einer sozialen Aufsicht unterliegen oder wie man im 19. und 20. Jahrhundert dann sagen wird Institution werden können. Bei aller Kritik der Konsequenzen moderner technischer Kausalrationalität, wie wir sie bei Max Weber oder beim späten Husserl finden die Institutionalisierung von Rationalität scheint unangefochten in Geltung zu stehen - wenn nicht in Bezug auf das Privatleben so doch in den Anforderungen an Organisationen.(2) Die Erwartungen können sich von der Annahme einer linearen Ursache-Wirkung-Kausalität schwer lösen. Denn wie sollte man sich eigenes Handeln oder das Handeln anderer vorstellen, wenn man nicht erwarten könnte, daß das Handeln im Regelfalle die beabsichtigten Effekte hat. Es ist kaum denkbar, daß man diese Vorstellung frontal attackiert. So viel Unplausibilität kann selbst die Wissenschaft sich nicht leisten. Und trotzdem werden wir fragen müssen, ob Kausalität richtig verstanden ist, wenn man sie schon durch ihren Begriff auf eine feste, technisch verfügbare Koppelung von Ursachen und Wirkungen reduziert. Parallel zur Festlegung auf technisch-rationale Kausalität war die liberale Theorie vom 17. bis zum 20. Jahrhundert von der Unterscheidung Freiheit und Zwang ausgegangen. Die Konzeption einer natürlichen, also angeborenen Wahlfreiheit war immer schon ein Erfordernis der Ethik gewesen (und dies unabhängig von der Frage der politischen Freiheit, die man nur auf Städte oder Territorialherrschaften bezogen hatte). Auch wenn nach den Religionskriegen normative religiöse, naturrechtliche, ethische Beschränkungen der Freiheit mehr und mehr in Kontroversen (vor allem in Begründungskontroversen) gerieten, blieb die Freiheit des Individuums als gemeinsame Voraussetzung aller Bemühungen um normative Regulierung zurück. Der moderne Individualismus eignete sich vorzüglich zur Dekonstruktion alter sozialer Einteilungen, vor allem solcher der Nationen, der Stratifikation, der Patron/Klient-Gruppierungen, der Kirchen und Sekten und hatte damit eine neue Funktion, ein Existenzrecht unter ganz anderen sozialen Bedingungen. Freiheit wurde einerseits von Zwang unterschieden; andererseits aber auch als in sich beschränkt gedacht als Ausschließung von Willkür (licentia), wenn nicht gar als angewiesen auf vernünftigen Gebrauch. Wenn im Gegensatz zu Zwang definiert, gerät die individuelle Freiheit in einen unlösbaren Gegensatz auch zur sozialen Ordnung, die ihr immer Beschränkungen setzen muß. Rousseau hatte diesen Konflikt bekanntlich durch Eliminierung aller besonderen Abhängigkeiten in der Gesellschaft vermeiden wollen, "parce que toute dépendence particuliere est autant de force ôtée au corps de l Etat".(3) Aber um so dramatischer tritt er dann im Verhältnis von Individuum und Staat auf. Eben deshalb mußte man auf Seiten des Individuums mit Vernunftzumutungen nachhelfen und auf Seiten des Staates mit verfassungsrechtlichen Vorkehrungen. Der beides zusammenfassende Titel lautete bei Rousseau volonté générale. Diese Konstellation hat die allmähliche Abschwächung der Vernunftzumutung und den Zusammenbruch der Unterscheidung empirisch/transzendental überdauert. Sie hat sich zwar als radikaler Republikanismus, als Ausschaltung aller intermediären Instanzen der Einschränkung von Freiheit - sei es des Individuums, sei es des Staates - nicht durchführen lassen. Sie hat gleichwohl die politisch-ideologischen Kontroversen zwischen Liberalismus und Sozialismus überdauert; denn in diesen Kontroversen ging es nur um die Art des Zwanges, der die Freiheit unter modernen Bedingungen einschränkt staatliches Recht oder kapitalistische Fabrikorganisation. Sie findet sich, wieder und wieder copiert, in den Programmen der politischen Parteien demokratischer Staaten und in ihrer Wahlkampfrhetorik. Und immer ist die Freiheit die positive, der Zwang die negative Seite dieser Unterscheidung. Man könnte in Bezug auf diese persistente Prominenz von semantisch codiertem Individualismus sprechen. In der offiziellen Kultur herrschen diese Schemata der technischen Rationalität und der individuell fundierten Freiheit nach wie vor. Es gibt eine romantische Gegenkultur, es gibt zahllose Ansätze zur Kritik der modernen Gesellschaft; aber solche Bestrebungen leben davon, daß das, wogegen sie sich wenden, den ersten Platz besetzt hält. Und doch gibt es deutliche Zeichen dafür, daß diese beiden aufeinander abgestimmten Schemata nur noch wie kulturelle Fiktionen fortexistieren. Denn in der sozialwissenschaftlichen Forschung sind sie seit langem unter dem Mikroskop empirischer Untersuchungen aufgelöst worden. Für die Kausalannahmen gilt dies vor allem dank der sogenannten Attributionsforschung. Ausgehend von der Frage, wie Kausalität überhaupt beobachtet werden kann,(4) hat sich das Interesse auf den Zurechnungsprozeß verschoben. Die Frage lautet nicht mehr, welche Ursache welche Wirkung hat, sondern wie eine Zuordnung von Wirkungen auf Ursachen und von Ursachen auf Wirkungen konstruiert wird; und vor allem wer bestimmt, was dabei unberücksichtigt bleiben kann. Und wie immer, wenn die Forschung von Was-Fragen auf Wie-Fragen umgestellt wird, kommen dabei Strukturen in den Blick, die den Ausschlag dafür geben, daß bestimmte Zusammenhänge gesehen und andere ebenfalls mögliche Zusammenhänge nicht gesehen werden. Die Forschung nimmt, in Begriffe der Kybernetik und der Systemtheorie übersetzt, die Perspektive eines Beobachters zweiter Ordnung ein. Das heißt sie beobachtet, wie Beobachter, die Kausalaussagen machen, beobachten.(5) Die Annahme einer im Individuum immer schon gegebenen, also nur durch Vernunft oder durch Zwang einschränkbaren Freiheit hat ein ganz anderes Schicksal gehabt Sie ist als Unterscheidung zusammengebrochen. Wie soll man unterscheiden können, so ist zu fragen, ob jemand auf Grund von Freiheit oder auf Grund von Zwang handelt? Das war schon ein Problem der kantischen Theorie gewesen Wie soll sich jemand moralisch frei entscheiden können, wenn er zugleich auch rechtlich gezwungen werden könnte und das weiß? Oder noch älter wie kann jemand nur um der Tugend willen handeln, wenn er weiß, daß Tugend mit sozialer Anerkennung belohnt wird? Oder heute handelt jemand, den man mit Über-Ich vollgestopft hat, frei oder unfrei? Auch hier wirft uns diese Ambiguität zurück auf ein Problem der Beobachtung zweiter Ordnung Wer zieht in solchen Fällen die Grenze zwischen Freiheit und Zwang? Wer konstruiert die Unterscheidung? Warum diese und keine andere? Wer ist der Beobachter, der beobachtet, wie ein anderer sich seine Freiheit und sein Gezwungensein zurechtlegt, wie er external oder internal zurechnet? Auf Grund welcher Charaktermerkmale und in welchen Situationen? Die empirische Sozialforschung, und zwar weniger die Soziologie als vielmehr die Sozialpsychologie, hat die relativ schlichten, und eben deshalb wirksamen, Prämissen der technisch-rationalen Kausalität und der individuellen Freiheit pulverisiert. Aber sie hat keinen ebenso wirksamen Ersatz geschaffen. Sie hat aufgelöst, aber nicht rekonstruiert. Daher stellen technisch-rationale Kausalität und individuelle Freiheit immer noch ihre Ansprüche, besonders an die Politik. Die Technik soll auf Umweltschonung und Risikovermeidung umdirigiert werden, was voraussetzt, daß man Effekte kennen und kontrollieren kann. Die Individuen wollen "emanzipiert" werden (oder zumindest wird ihnen eine solche Ambition zugemutet). Und schließlich beruht alle Aufarbeitung von Zivilisationsschäden - Therapie, Sozialarbeit, Entwicklungshilfe usw. - auf solchen Vorgaben. Man kann eine Diskrepanz zwischen verfügbarem Wissen und rhetorischen Formulierungen beobachten, auch eine Diskrepanz zwischen dem, was man wissen kann, und derjenigen Sprache, mit der man Finanzierungen erreichen kann. Aber das sind deutlich Übergangssituationen, die auf bessere Theorieangebote warten. III. Auf Grund der Kritik üblicher Vorstellungen über Kausalität und über Freiheit dürfte es nicht schwer fallen, die in diesen Begriffen steckenden Beobachtungsdirektiven zu reformulieren. Wir suchen damit Konzepte, die historisch und regional vergleichende Untersuchungen anleiten können und die in ihrer theoretischen Prägnanz den Begriffen "Kultur" und "Mentalität" überlegen sind. Dem liegt die Annahme zugrunde, daß eine Begriffsrevision nicht nur die Vorstellungen über Kausalität und Freiheit besser an bereits verfügbares Wissen anpaßt, sondern zugleich bessere Ausgangspunkte für vergleichende Untersuchungen bietet. Denn sie ermöglichen es, davon auszugehen, daß Kausalität nicht einfach eine freischwebende Konstruktion ist, die nur nach wahr oder unwahr oder Funktionieren/Nichtfunktionieren zu beurteilen wäre, und daß Freiheit nicht nur ein normatives Postulat ist in dem Sinne, daß mehr davon (man sagt "Emanzipation") gut wäre, sondern daß es sich in beiden Fällen um Konstruktionen handelt, deren Anwendung unter regionalen und historischen Sonderbedingungen gelernt werden muß und im Bewährungsfalle nur schwer zu revidieren ist. Bewährtes läßt sich schwer stornieren, wenn nicht sehr konkrete bessere Möglichkeiten angeboten werden. Für einen nach Kausalzusammenhängen fragenden Beobachter ist das Problem der Zurechnung nur deshalb relevant, weil mit dem Begriff der Kausalität noch keine Festlegung auf bestimmte Zusammenhänge zwischen Ursachen und Wirkungen erfolgt. Sowohl in Richtung Ursachen als auch in Richtung Wirkungen führt Kausalität in Endloshorizonte - und dies nicht nur in linearer Sukzession (also zeitlich), sondern zugleich kaskadenhaft in beliebig viele benennbare Mitursachen und Nebenwirkungen. Hinzukommt, daß wir gewohnt sind, auch mit negativen Kausalitäten zu rechnen, zum Beispiel mit Unterlassungen, mit Ausfall von Elektrizität (und natürlich mit Folgen eines Todesfalles); und daß wir auch Strukturen Kausalität zuschreiben, zum Beispiel der "Klassenstruktur" der modernen Gesellschaft oder den feedback-Schleifen der Kybernetik. Viele Zufälle, Vorfälle, Unfälle haben weitreichende Folgen (so rechnen wir zu!), weil man mit ihnen nicht gerechnet hatte. Diese einfache Überlegung zwingt uns, in das Kausalschema eine Unterscheidung einzubauen, die quer steht zu der Unterscheidung von Ursachen und Wirkungen. Kausalität ist einerseits ein Medium des Beobachtens und andererseits eine Form.(6) Als Medium dient Kausalität, wenn man von massenhaft gegebenen, aber nur lose gekoppelten, nur hin und wieder, nur unter besonderen Bedingungen zusammenwirkenden Kausalfaktoren ausgeht. Kausale Formen ergeben sich dagegen bei festen oder doch im Normalfalle erwartbaren Kopplungen - so wie man weiß, daß ein Ei zerschellt, wenn man es auf den Boden fallen läßt, und es nicht davonschwebt (wie es im Weltraum geschehen würde). Als Medium ist Kausalität die bloße Möglichkeit einer Zurechnung von Wirkungen auf Ursachen. Als Form ist Kausalität vollzogene Zurechnung, die von Situationen, aber auch von Auswahlgepflogenheiten des Beobachters abhängt. Man kann, anders gesagt, Kausalität als Schema einer möglichen Weltbeschreibung akzeptieren, ohne mit der spezifischen Zurechnung eines bestimmten Beobachters in bestimmten Situationen einverstanden zu sein. Medium und Form sind nicht etwa zwei ontologisch getrennte Existenzweisen. Vielmehr handelt es sich um ein als Einheit konstituiertes Beobachtungsschema, dessen Komponenten einander wechselseitig bedingen. So ist auch Sprache ein Medium, dessen Elemente (Wörter) nur reproduziert werden, wenn sie fallweise in der Form von Sätzen so kombiniert werden, daß sie einen verständlichen, kommunizierbaren Sinn ergeben. Auch Kausalität ist Kausalität nur, wenn und soweit dies spezifische Medium zu Formen kondensiert - zu Beobachtungen und Beschreibungen vom Typ "A bewirkt B". Die Form impliziert, daß andere Kausalverläufe dadurch ausgeschlossen sind - etwa "Nicht-A bewirkt B". Aber dieser Ausschluß bezieht sich nur auf die konkret realisierte Kausalität. Er läßt es durchaus zu, daß gleichzeitig und in riesigen Mengen andere Kausalverläufe realisiert werden. Das Medium erscheint, anders gesagt, nur in seinen jeweils realisierten Formen. Als solches bleibt es unsichtbar. Es wird nur dadurch reproduziert, daß laufend Formen gebildet werden. Würde das (aus welchen Gründen immer) nicht geschehen, gäbe es auch keine Kausalität. Ferner folgt aus dieser Unterscheidung Medium/Form, daß das Medium invariant bleibt, die Formen dagegen variabel reproduziert werden von Moment zu Moment andere. Formenbildung erfolgt strikt zeitpunktgebunden, und nur deshalb ist es von Interesse, nach Möglichkeiten nahezu-identischer Wiederholung zu fragen im Sinne von Ein Ei fallen lassen, noch ein Ei fallen lassen. Alle informationsverarbeitenden Operationen, seien es Bewußtseinsakte, seien es Kommunikationen, die selbst nur aus Ereignissen bestehen, suchen und finden Redundanzen, das heißt Hinweise in dem, was vorliegt, auf das, was folgen wird. Man denke zum Beispiel an Wettervorhersage - eine ehemals freie, heute durch Satelliten und Fernsehen professionell gewordene Praxis. Nur durch ausreichende Redundanzen kann die sequentielle Reproduktion des jeweiligen Systems gesichert werden. Nur weil diese Zeitpunktgebundenheit aller Beobachtungen Wiederholbarkeit zum Problem, ja der Lebenserfahrung nach zur Ausnahme werden läßt, gibt es ein Problem des Gedächtnisses und des Lernens. Man kann davon ausgehen, daß die Hauptfunktion des Gedächtnisses im Vergessen, im Wiederfreimachen von Kapazitäten für Aufmerksamkeit und für Kommunikation besteht, daß aber eben deshalb das wiederholt Vorkommende bevorzugt erinnert und über alle Situationsunterschiede hinweg identifiziert wird. Mit einem Begriff von Heinz von Foerster (siehe Förster 1948) kann man sagen, daß das Gedächtnis auf laufende "Reimprägnierung" angewiesen ist, um die heilsame Funktion des Vergessens zu blockieren. In der diffus erlebten und rasch wieder vergessenen Wirklichkeit bieten Kausalformen, und zwar deshalb, weil es relationale und damit außergewöhnliche Formen sind, einen besonderen Anreiz für Erinnerung und für Lernen. Man erwartet und testet gegebenenfalls Wiederholbarkeit. Jemand hatte in einer schwierigen Lage geholfen und damit gezeigt, daß er über Kompetenz und Macht verfügt, die man in ähnlichen Situationen wiederbenutzen kann. Die Formen, die man im Kausalschema festlegt, um etwas zu erklären oder zu planen, fixieren deshalb zugleich Unterscheidungen gegenüber dem, was außer Acht bleiben und Vergessen werden kann. Das Kausalschema ist eine Unterscheidungen bewahrende Struktur (vgl. Heylighen 1989). Und selbst wenn Korrekturen notwendig werden, muß man zurückgreifen können auf das, was sich bewährt hat, und das, was sich nicht bewährt hat. Eben deshalb versteht es sich keineswegs von selbst, daß Menschen oder soziale Systeme über die Fähigkeit verfügen, im Kausalschema zu lernen und Gelerntes zu kommunizieren. Das ist nicht zuletzt auch eine Frage der dafür geeigneten Sprache. Und selbst wenn diese Fähigkeit als selbstverständlich vorausgesetzt werden kann, und das kann man unter heutigen Bedingungen weltweit unterstellen, ist es immer noch eine offene Frage, was genau gelernt wird - also wie Kausalformen auffallen, wie sie über eklatante Unterschiede hinweg identifiziert werden, welche Rolle dabei Personen spielen in dem Sinne, daß Kausalannahmen (Macht zum Beispiel), die für eine Person gelten, für andere nicht gelten, und was für Unterschiede über solche Unterschiede kulturellen Lernens produziert und reproduziert werden. Die primäre Funktion von Kausalkonstruktionen dürfte es sein, auf Unterschiede aufmerksam zu machen und sie zu bewahren; und erst wie das konkret geschieht (ob zum Beispiel festgemacht an Personen oder Werkzeugen, an chemischen Eigenschaften oder an Rechten, die man durchsetzen kann), dirigiert Lernprozesse. IV. Auch im Verständnis von Freiheit hilft uns die sozialwissenschaftliche Kritik auf den Weg. Denn wenn die Unterscheidung von Freiheit und Zwang implodiert und Freiheit nicht mehr durch ihren Gegenbegriff als Abwesenheit von Zwang definiert werden kann, muß man ein anderes Verständnis vorschlagen - oder diesen hochgeliebten Begriff aufgeben. Die Frage lautet also woran erkennt jemand, daß er frei ist, wenn er es nicht daran erkennen kann, daß er nicht gezwungen wird? Diese Frage verschiebt unser Problem in die weitere Frage nach den kognitiven Voraussetzungen von Freiheit. Freiheit entsteht überhaupt erst, wenn man Wahlmöglichkeiten erkennen kann. Freiheit wird, kann man auch sagen, durch Wissen generiert; was auch heißt durch Wissen manipulierbar. Solche kognitiven Bedingungen von Wahlfreiheit nehmen nicht die Form von Regeln an, die anzuwenden wären. Sie sind deshalb in ihrer Freiheit begründenden Form nicht leicht zu erkennen. Sie erzeugen nur einen Bereich möglicher Optionen, der dann durch Regeln und Präferenzbildung eingeschränkt werden kann. Das heißt auch, daß - im Gegensatz zu methodologischen Annahmen vieler "kulturvergleichender" Forschungen - direkte Rückschlüsse von Kultur auf Verhalten nicht möglich sind.(7) Akzeptiert man diesen Ausgangspunkt, dann werden zahllose Phänomene lebendig, ohne daß zunächst eine Ordnung erkennbar wird. Vor allem wird man die Vorstellung aufgeben müssen, daß Freiheit mit Macht oder mit sozialem Status korreliert. Das kann der Fall sein, wenn herausgehobene soziale Positionen mehr Möglichkeiten bieten, sich Informationen zu beschaffen; aber dann ist wiederum Kognition die eigentliche Quelle von Freiheit und Status eine von vielen Bedingungen. Hat ein Chirurg mehr Freiheit, der weiß, welchen Spielraum er bei der Entscheidung für oder gegen eine Operation und bei ihrer Durchführung hat; oder ein Obdachloser, der weiß, wo man bei welchem Wetter am besten übernachtet (Parkbänke, U-Bahnschächte, unter Brücken, in Eingängen von Bürohäusern), und der weiß, wo man die vom Supermarkt ausrangierten Lebensmittel findet? In jedem Falle wäre der Obdachlose am Operationstisch ebenso hilflos wie der Chirurg auf der Parkbank, wenn es nach Regen aussieht. Der Alltag bietet jede Menge von Belegen Der Strom fällt aus, und man sitzt im Dunkeln. Hier sind Raucher im Vorteil, denn sie wissen, wo die Streichhölzer sind. Nur wenn der Jugendliche weiß, wo die Jugend des Ortes sich abends trifft, kann er entscheiden, ob er hingeht oder nicht. Freiheit ist "der Witz des Gefangenen, mit welchem er nach Mitteln zu seiner Befreiung sucht".(8) Und ein Politiker (selbst höchsten Ranges) muß wissen können, wie die Presse auf sein Verhalten reagieren wird, wenn er entscheiden will, was er öffentlich tut und was nur im geheimen oder gar nicht. So gesehen bedeutet ein unvorbereiteter Milieuwechsel zunächst einmal Freiheitsverlust mit unsicheren Chancen des Wiedergewinns. Das erklärt zum Beispiel den Widerstand der Einwohner East Londons gegen den Umzug in die so schön geplanten New Towns im breiteren Umkreis der Metropole.(9) Weitere Überlegungen schließen sich an. Freiheit wird in der Gesellschaft symbolisiert, unter anderem, um Prestige und sozialen Status zum Ausdruck zu bringen. Aber das kann zu Fehlurteilen führen. Ist die Freiheit eines Chefredakteurs wirklich so groß, wie man annimmt, wenn es darum geht, was in die Zeitung aufgenommen wird und was nicht und was auf die erste Seite kommt oder als eine unvermeidliche Meldung doch eher versteckt wird (vgl. Rühl 1979)? Oder gibt es hier viel Berufs- und Milieuwissen, das den scheinbaren Entscheidungsspielraum stark einschränkt, aber faktisch ihn durch Einschränkung überhaupt erst konstituiert? Der vielleicht wichtigste Vorzug dieser Annahme, Freiheit werde durch Kognition erzeugt, liegt im Übergang zu kleinformatigen, geradezu mikroskopischen Analysen. Die Sequenzen sowohl des bewußten Erlebens als auch der Kommunikation sind durch relativ kurzfristige Episoden bestimmt. (Welche Freiheitsgrade hat ein gut erzogener Mensch bei der Inszenierung einer Begrüßung oder beim Akzeptieren eines Verlustes?) Gelegenheiten, Alternativen zu sehen, erscheinen und verschwinden wieder von Moment zu Moment, sie können ergriffen oder auch verpaßt und nur noch retrospektiv erkannt werden, wenn es zu spät ist. Da das Leben, das Bewußtsein und die Kommunikation durch dynamisch stabilisierte Systeme reproduziert wird, ist mit einem dauernden Übergang von Episode zu Episode zu rechnen. Erst wenn man das einsieht und es der theoretischen Analyse zugrundelegt, kann man fragen, welche strukturellen Faktoren Episoden zusammenfassen und oft oder immer wieder zur Entdeckung von Freiheit oder Unfreiheit führen. Dann kann man so etwas wie "gute" (= zur Gesellschaft passende) Erziehung nennen, und man kann in diesem Konzept auch Bedingungen Rechnung tragen, die auf ständige Konfrontation mit Zwang hinauslaufen. Die klassische Konzeption der Freiheit durch Abwesenheit von Zwang wird nicht systematisch ausgeschlossen, so als ob sie empirisch gar nicht vorkommen könnte; aber sie wird als ein Grenzfall behandelt, in dem viele oder nahezu alle Episoden durch ein und dieselbe Quelle von Zwang determiniert sind - etwa bei Entführungen. Die Freiheit konstituierende Funktion von Wissen ist unabhängig vom Streit der Erkenntnistheorien (realistisch, idealistisch, pragmatistisch, konstruktivistisch) und von der Wissenschaft selbst. Ein Wissenschaftler muß natürlich etwas vom Fach und von Finanzierungsmöglichkeiten verstehen, wenn er in Bezug auf seine eigenen Forschungen frei entscheiden will. Aber diese Freiheit besteht auch dann, wenn die Ausgangsannahmen sich später als falsch erweisen; und sie ist natürlich auch unabhängig davon, ob seine Forschungen Hypothesen verifizieren oder falsifizieren oder, wie so oft, dies weiteren Forschungen überlassen müssen. Freiheit ist ein soziales Konstrukt, und Wissen ist die Form, in der Beschränkungen eingeführt werden, um Entscheidungen zu ermöglichen. Kognitive Erwartungen unterscheiden sich, unter anderem wegen dieser Funktion, grundsätzlich von normativen Erwartungen; denn formulierte Normen provozieren geradezu die Freiheit, gegen die Norm zu verstoßen. Das Paradies war der Ort für einen Modellversuch in genau dieser Frage; und die Welt verdankt einer mutigen Frau die Folgen des Normbruchs Unterscheidungsvermögen und Freiheit. Die Kenntnis des Verbots hat genügt.(10) Auch wenn Freiheit als Korrelat von Wissen überall entstehen kann und auch, wenn soziale Stratifikation kein sicherer Indikator für Freiheitsverteilung in der Gesellschaft ist, müssen doch weitere Faktoren beachtet werden, die differenzierend wirken. In einer Hinsicht geht es erneut um ein Attributionsproblem. Was sind die Bedingungen dafür, daß Freiheit gesehen und auf die Person, die sich entscheidet, zugerechnet wird? Oder noch schärfer wovon hängt es ab, daß derjenige, der von seiner Freiheit Gebrauch macht, sich selbst als Ursache einbringt. Freiheit ist ja ein Konzept für das Abschneiden der Rückfrage nach weiteren Ursachen. Wir wissen, daß eine solche Personzurechnung als Selbstzurechnung wie als Fremdzurechnung kontingent erfolgt und auch anders möglich ist, also von weiteren Bedingungen abhängt. Solche Bedingungen können psychischer Art sein; aber man findet sie auch im System sozialer Kommunikation. Wann wird es ermutigt, Selbstzurechnung zu kommunizieren, und wann muß man so tun, als ob gar keine Entscheidung vorliege oder sie von anderen provoziert wurde (typisch zum Beispiel für Rechenschaftslegung bei kriminellem Verhalten oder sonstigen Formen auffälliger Devianz(11)). Eine andere Variable liegt in der Frage, wie weit Freiheit nur darin besteht, zwischen Grenzsituationen zu wählen. Im eher harmlosen Kleinformat heißt dies zwischen Handlung und Unterlassung zu wählen. Dies läuft zumeist auf eine Wahl zwischen verschiedenen Handlungsmöglichkeiten hinaus, wobei die Wahl der einen aus zeitlichen oder ökonomischen Gründen das Unterlassen der anderen erfordert. Nicht selten sind aber auch die Fälle, in denen man sich nicht entscheiden kann, eine bestimmte Möglichkeit zu ergreifen (zum Beispiel wegen des Risikos, auf das man sich damit einlassen müßte), aber auch nicht weiß, was man statt dessen tun könnte. Dann liegt das Problem nicht in der Ökonomie der Ressourcen, für die Modelle rationalen Entscheidens angeboten werden,(12) sondern es liegt in Problemen der Unentschlossenheit, der Risikoaversion, der Rigidität von Präferenzen, also in Systemproblemen, die in einer dynamischen Gesellschaft eher negativ bewertet werden. Im tragischen Großformat steht nur noch Inklusion oder Exklusion zur Wahl. Wenn man nicht "mitmacht" (und wohlgemerkt freiwillig mitmacht), wird man aus bestimmten Netzwerken oder sogar aus dem sozialen Leben schlechthin ausgeschlossen. Solche Wahlsituationen werden oft als "Moral" dargestellt, um den Ausschluß zu rechtfertigen. Sowohl Unterlassen (ohne sinnvolle Alternative) als auch Exklusion sind Optionen (und wohlgemerkt Optionen!), die in einen unspezifizierten Raum führen.(13) Man verliert damit Anhaltspunkte für weiteres Verhalten. Man verliert die Freiheit, und zwar genau deshalb, weil man keine kognitiven Anhaltspunkte findet, die einen Spielraum für freie Wahl konstituieren könnten. Das sind, wenn in einer Gesellschaft mit solchen Grenzsituationen gespielt wird, starke Sanktionen - viel stärker als alles, was über Moral und über sonstige normative Regulierungen erreicht werden kann; denn Normen geben immer noch die Möglichkeit der Abweichung frei, ja sind geradezu kognitive Voraussetzungen für die Entscheidung zur Abweichung.(14) Moralen stützen sich denn auch, zumindest in älteren Gesellschaften, auf die Unmöglichkeit, die Grenze zum "unmarked space" zu überschreiten. V. Für regional orientierte Forschungen geben die theoretischen Modifikationen, die an den Begriffen Kausalität und Freiheit ansetzen, nur sehr abstrakte Anhaltspunkte. Das gilt auch dann, wenn man einbezieht, daß Kausalität etwas mit einem technischen Verständnis von Rationalität zu tun hat und Freiheit etwas mit kognitiven Bedingungen der Konstitution von Sinn. In einem ersten Schritt kommt es vor allem darauf an, sich von begrifflichen Voreingenommenheiten zu lösen, die eine ganz andere historische und gesellschaftliche Situation reflektieren, nämlich die Situation einiger europäischer Länder (vor allem Englands) im 17. und 18. Jahrhundert. Man kann natürlich, was Wissenschaft betrifft, viele andere Länder und Namen nennen - neben Bacon (der aber erst im Laufe des 17. Jahrhunderts eine Modeautor wird), Locke und Newton auch Galilei und Descartes. Aber entscheidend ist die historische Verortung im 17. und 18. Jahrhundert - in einer Gesellschaft also, die in nahezu allen Funktionsbereichen die alte Ordnung aufzulösen begann, deshalb einen technisch-rationalen Begriff von Kausalität bevorzugte, um neue Sicherheiten zu finden, und einen Begriff natürlich-individueller Freiheiten, um alte soziale Einteilungen als entbehrlich behandeln zu können. Aber es war zugleich eine Gesellschaft, die mit einem inhaltlich ganz unbestimmten, "offenen" Begriff von Zukunft auskommen und ihn mit der Semantik des "Fortschritts" besetzen konnte. Warum aber sollen wir uns in einer völlig anderen Situation durch begriffliche Vorgaben binden lassen, die damals, und nur damals, überzeugen konnten? Die Situation der modernen Gesellschaft am Ende des 20. Jahrhunderts ist eine andere als die einer Epoche, die man als "transitorische Moderne" bezeichnen könnte. Es ist keineswegs eine "postmoderne" Situation. Der einzige Sinn dieser Rede von "postmodernen" Verhältnissen dürfte darin liegen, sich um ein Begreifen der modernen Gesellschaft herumzudrücken mit der Behauptung, es sei schon vorbei. Tatsächlich haben wir aber erst heute die Chance, die moderne Gesellschaft angemessen zu beschreiben, weil sie erst heute, und zwar in weltweiten Dimensionen, als beobachtbares und beschreibbares Faktum vor Augen liegt. Bei regionalen Vergleichen werden üblicherweise die extremen Unterschiede an Realisierung der Leistungsmöglichkeiten der Funktionssysteme hervorgehoben - in erster Linie Unterschiede der wirtschaftlichen Entwicklung, der schul-/hochschulmäßigen Ausbildung, aber auch der Rechtsstaatlichkeit und der Demokratisierung des politischen Systems über politische Parteien und eine Oppositionskultur. Solche Tatbestände sollen weder bestritten noch bagatellisiert werden. Aber sie enthalten nichts spezifisch Modernes, sondern waren immer schon vorhanden gewesen. Lediglich die moderne Weltgesellschaft verleiht ihnen einen besonderen Aufmerksamkeitswert. Denn man ist jetzt mit ihnen in einem umfassenden Gesellschaftssystem konfrontiert, und das läßt, wenn Unterschiede der Realisierung sichtbar werden, diese als unakzeptabel erscheinen. Aber was kann geschehen, wenn man wiederum nur auf Konzepte technisch-rationaler Kausalität zurückgreifen kann, etwa der Meinung ist, daß man Geld zur Verfügung stellen müßte, um die Entwicklung zu fördern? Auf enttäuschende Erfahrungen reagiert man heute mit der Theorie des "Sozialkapitals" (Traditionen, Einstellungen, Prestige und Prominenz), das hinzukommen müsse, um beabsichtigte Innovationen erfolgreich durchführen zu können. Aber das ist eine fast schon tautologische Zusatzbedingung, für die es nur sehr enge, lokale und projektabhängige empirische Indikatoren gibt. Im übrigen geht man bei der Beschreibung unterentwickelter Regionen von den vorgefundenen Tatbeständen aus. Inzwischen gibt es jedoch Anhaltspunkte genug dafür, daß die funktionale Differenzierung der modernen Gesellschaft solche Tatbestände erst produziert. Typisch verstärken die Funktionssysteme der Weltgesellschaft vorgefundene Ungleichheiten, weil es für sie rational ist, Unterschiede zu nutzen. Nur wer zahlungsfähig zu sein scheint, erhält Kredite. Andererseits wandert die Arbeit in Billiglohnländer ab; aber dies nur, wenn das Rechtssystem dank staatlicher Garantien funktioniert. Das weltpolitische System legt wert auf Ansprechpartner und lokale Adressen in allen Regionen; aber die Form des souveränen Zentralstaates paßt schlecht auf tribale oder auf ethnisch und religiös inhomogene Regionen. Bei den heute aktuellen Problemen - von Problemen des Hungers, der politischen Korruption bis hin zur Entstehung neuer religiöser Kulte - handelt es sich keineswegs um Relikte einer vergangenen Ordnung, die einer Modernisierung unterzogen werden müßten, sondern um direkte Korrelate der Moderne selbst. Mehr und mehr scheint die moderne Weltgesellschaft sich mit Problemen zu befassen, die sie selbst erst erzeugt hat. Auch das läßt es fraglich erscheinen, ob man gut beraten ist, wenn man meint, die üblichen Mittel wie Kredite oder Erziehung oder Verfahrensinnovationen in Produktion und Verwaltung nur verstärkt einsetzen zu müssen, um zu Erfolgen zu kommen. Die Modernisierungsforschung, mit der die Soziologie nach dem zweiten Weltkrieg eingesetzt und es zu erheblichen Erfolgen gebracht hatte, war davon ausgegangen, daß "Modernität" in den einzelnen Funktionsbereichen wechselseitige Stützfunktionen erfüllen würde; daß also technisch-industriell fortgeschrittene Produktion, Marktwirtschaft, wissenschaftliche, nur an eigenen Erfolgsaussichten orientierte Forschung, schulisch organisierte Erziehung der Gesamtbevölkerung, politische Demokratie mit wohlfahrtsstaatlichen Ausgleichsfunktionen und schließlich verbesserte Lebensperspektiven der Einzelmenschen im Projekt Moderne integriert werden würden und daß die Gesamtentwicklung einem günstigen Mix von Evolution und Politik überlassen bleiben könnten. Daran vermag man heute kaum mehr zu glauben. Zu deutlich sind kaum mehr kontrollierbare Nebenfolgen in ökologischen und demographischen Hinsichten, in Bezug auf zu hohe Risiken, Zukunftsunsicherheit und eine auch nur annähernd erträgliche Wohlstandsverteilung zutage getreten; und auch die Aussichten, dies mit regionalen Besonderheiten, also mit Entwicklungsrückständen zu erklären, schwinden mit der Zeit. Im Gegensatz zu jeder klassischen Theorie, die funktionale Differenzierung wie Arbeitsteilung behandelt hatte, wird man davon ausgehen müssen, daß gerade die hohe Spezialisierung und Autonomisierung der Funktionssysteme zu wechselseitigen Belastungen führen wird, von denen man nicht voraussehen kann, wie sie in Einzelfällen bewältigt werden können. Daß es Erfolge geben kann und gegeben hat, sollte natürlich nicht bestritten werden. Ein dogmatischer Pessimismus ist auf jeden Fall unangebracht. Die Frage ist nur, ob man mit der vorgeschlagenen Revision der Annahmen über Kausalität zu besseren Einsichten kommt - und wenn nicht im Sinne von Erfolgswissen, dann doch im Sinne von Orientierungswissen. In der bisherigen Betrachtungsweise ist der Zeitfaktor nicht zureichend berücksichtigt worden. Man hat Zeit natürlich im Zusammenhang mit Projekten beachtet, also als Zeit, die man voraussichtlich braucht, um von der Ursache zur Wirkung zu kommen; oder als Zeitspanne, während der es vertretbar ist, Umweltveränderungen, die das Projekt betreffen, außer Acht zu lassen.(15) Aber in gesellschaftsgeschichtlicher Perspektive ist die vordringliche Frage wieviel Zeit bleibt für Modernisierung, wie schnell muß es gehen? Zu Beginn der europäischen Neuzeit und noch im 17. und 18. Jahrhundert hatte sich diese Frage nicht gestellt. Modernisierung war kein Projekt. Man konnte zwar Innovationen beobachten, und dies auch während der Lebenszeit von Individuen, und der Buchdruck trug dazu bei, neue Kenntnisse zu schätzen und rasch zu verbreiten. Das hatte Konsequenzen, zum Beispiel für die Autorität des Alters und für die Berufung auf Erfahrung (vgl. nur Thomas 1988). Aber es gab keine Dringlichkeit in einer Programmatik gesellschaftlicher Veränderung. Und es gab diesen Zeitdruck nicht, weil man keine Vergleichsmöglichkeiten hatte. Europa konnte sich selbst, so zumindest seit der Mitte des 18. Jahrhunderts, als eine dynamische Gesellschaft begreifen, aber der eigene Prozeß der Umstellung auf technische Innovationen, auf Rechtsreformen, auf schulische Erziehung usw. hatte nur der Logik des Fortschritts zu gehorchen, und die Welt im übrigen konnte schließlich kolonisiert werden. Erst im 20. Jahrhundert wird die Differenzierung von (fortgeschrittenen) Zentren und (zurückgebliebener) Peripherie zum Problem. Erst jetzt entsteht aus dem Vergleich von Zentren und Peripherien der Moderne die Erwartung und der Anspruch auf schnelle Aufhebung dieser im Konzept der modernen, allinklusiven Gesellschaft nicht zu rechtfertigenden Differenz. Und während Europa sich im Horizonte einer offenen, weithin unbestimmten Zukunft Jahrhunderte Zeit lassen und sektorale Fortschritte (zum Beispiel Industrialisierung) jeweils austarieren und Nebeneffekte auf andere Sektoren, zum Beispiel auf den Staat abwälzen konnte,(16) sind unter heutigen Bedingungen keine Zeitreserven mehr verfügbar, und angesichts der faktisch gegebenen Ungleichheit und ihrer laufenden Reproduktion durch die Bedingungen funktionaler Differenzierung wäre es blanker Zynismus, wollte man den benachteiligten Regionen eine Wartezeit von zwei bis drei Jahrhunderten verschreiben. Aber wie schnell kann es gehen? Und vor allem welche perversen Effekte entstehen allein schon dadurch, daß es schnell gehen muß? VI. Einige der Besonderheiten süditalienischer Verhältnisse könnten durch diesen Zeitfaktor erklärbar sein, also durch die relative Plötzlichkeit mit der Süditalien einem Vergleich mit Norditalien oder anderen, "besser" entwickelten Regionen Europas ausgesetzt worden ist. Die alte Ordnung hatte die Gesellschaftsstruktur auf eine Einheit von Familie, Eigentum und Stratifikation aufgebaut. Demgegenüber blieb die Frage, wie Vermögensverhältnisse aus landwirtschaftlichen Quellen und auf Grund von Handel reguliert und über Generationen hinweg tradiert wurden, zum Beispiel durch arrangierte Heiraten, eine Frage zweiten Ranges - wie überall im alten Europa. Ausschlaggebend war die Einheit von Familie und Vermögen ("alter Reichtum" im Sinne der aristotelischen Adelsdefinition) als Grundlage gesellschaftlicher Differenzierung. Im übrigen waren in die Stratifikation - und wiederum hier wie auch sonst im alten Europa - Patron/Klient-Verhältnisse eingebaut, die auch politische Funktionen mitzuerfüllen hatten, da es keine von der Zentrale aus steuerbaren Lokalverwaltungen, sondern allenfalls lokale (oft grundherrschaftliche) Gerichte gab. Diese Ordnung hat den Übergang zu einer primär funktional differenzierten Gesellschaft nicht überlebt. Die Veränderungen betreffen nicht mehr nur die Oberschicht, die sich an anderen Prestige- und Einkommensquellen und nicht zuletzt an der jetzt nationalstaatlich organisierten Politik orientieren muß. Nach dem zweiten Weltkrieg sind auch die bäuerlich-handwerklichen Familienökonomien in den Strudel der "Modernisierung" geraten und verlieren innerhalb von ein bis zwei Generationen ihre alte Bestandssicherheit, ohne daß auf struktureller Ebene eine Nachfolge erkennbar wäre.(17) Demographisch gesehen produzieren die Familien Nachwuchs nicht mehr für Produktion, sondern für Konsum, also im ursprünglichen Sinne "Proleten". Im Zusammenhang damit wächst die Bedeutung der Schulen und Universitäten, die ihrerseits jedoch nicht so organisiert sind, daß sie den Aufgaben einer sinnvollen Ausbildung und Karriereselektion gerecht werden könnten. Im Wirtschaftssystem gibt es nun eine am Markt orientierte industrielle Produktion als primäre Einkommensquelle für alle Schichten. Entsprechend breitet sich die Geld- und neuerdings auch die Kreditabhängigkeit in allen Schichten aus - bis in privateste Bereiche wie gestiegene Konsumansprüche, Scheidungs- und Scheidungsfolgenkosten, Versicherungskosten, Geldausstattung der Kinder etc. Aber auch in anderen Funktionssystemen nimmt die Übertragung von Aufgaben auf Organisationen zu. Es gibt staatliche Verwaltungen, die auf die lokale Ebene durchgreifen, was immer den Gemeinden oder Regionen an Autonomie konzediert wird. Es gibt politische Parteien mit Ortsvereinen bis in kleinste Orte hinein, wobei die Kandidatenselektion durch die Machtkämpfe in den Parteizentralen bestimmt wird. Es gibt Schulen für die gesamte Bevölkerung, Krankenhäuser (statt nur Ärzte) und Gefängnisse - also organisatorische Einrichtungen für die Versorgung jeder Art von Klientel nach Maßgabe spezifischer Funktionen. Die Funktionssysteme selbst können zwar nicht als Einheiten organisiert sein, aber im Alltag wirken sie über die ihnen zugeordneten Organisationen und ziehen auf diese Weise die entsprechenden Probleme und Bedürfnisse an oder erzeugen sie sogar erst durch ihr Angebot. Es gibt von dieser Struktur aus gesehen eigentlich keinen Bedarf für Patron/Klient-Verhältnisse oder Netzwerke ähnlicher (heute würde man sagen "privater") Art. Aber genau hier liegt das Problem. Man kann gerade in Süditalien beobachten, daß die Gewohnheit, in Netzwerken der Hilfe, der Förderung und der erwartbaren Dankbarkeit zu denken, erhalten geblieben, aber von der gesellschaftlichen Stratifikation auf die Organisationen übertragen worden ist. Die "ansprechbaren" Ressourcen liegen jetzt nicht im Eigentum, im Prestige der Familie, in der Verpflichtung durch Herkunft und in den sozial weiterreichenden, überlokalen Kontakten einer Oberschicht. Sie werden vielmehr aus den Kompetenzen "abgezweigt", die Positionen in Organisationen zur Verfügung stellen. Oft genügt das Prestige einer Position, um sich für etwas einzusetzen, was mit den Aufgaben des Amtes nichts zu tun hat. Die Organisation stellt Signale zur Verfügung, die als Symbole für allgemeine soziale Kompetenzen verwendet werden können. Das versteht sich freilich nicht von selbst, sondern muß im Netzwerk selbst durch ständige Bereitschaft erarbeitet, "verdient" und reproduziert werden. Dazu sind zahlreiche soziale Kontakte erforderlich, viel mündliche Kommunikation, deren Sinn sich weder aus den Organisationsaufgaben ableiten läßt noch von unmittelbaren praktischen Zwecken her als notwendig verständlich ist, sondern eine Art Überschußproduktion hervorbringt, die der Reproduktion von sozialer Kompetenz und Bereitschaft dient. Legt man die Interpretation von Kausalität als Formwahl im entsprechenden Medium zugrunde und die Interpretation von Freiheit als kognitiv (und damit sozial) konstituierter Freiheitsspielraum, wird die Persistenz solcher Muster und ihre selbstläufige Reproduktion besser verständlich. Auch hier dient Kausalität in erster Linie der Bewahrung und der Selbstkorrektur von Unterscheidungen - und zwar bezogen auf die Faktoren, mit denen man immer schon etwas erreichen konnte. An der Ausgrenzung anderer Möglichkeiten muß festgehalten werden, auch wenn man laufend lernen muß, Positionen im Netzwerk umzubesetzen. Offenbar können sich Muster für das Entdecken von Kausalformen, gerade weil sie sich nicht von selbst verstehen und nicht durch die Natur schon vorgegeben sind, nicht so schnell ändern, wie es eine Anpassung an die Strukturen der modernen Gesellschaft erfordern würde. Man kann sie nicht so schnell durch etwas anderes, noch nicht Bewährtes ersetzen. (Wie soll man Organisationen trauen, wenn man niemanden kennt, der sie beeinflußen kann?) Und offenbar sind auch die kognitiven Bedingungen für die Konstitution begrenzter Freiheiten, für die Zurechnung auf Absichten (statt auf Ansichten) und damit für das, was persönlich zurechenbaren Sinn gibt, nicht so rasch änderbar. Man liest in die Organisationen hinein, was man ohne sie nicht mehr realisieren kann; und in der Tat die Organisationen bieten mit ihrer auf Entscheidung und Kompetenz bezogenen Selbstbeschreibung zahlreiche Möglichkeiten des Austausches von Gefälligkeiten. Man kann nicht sagen, man könne es nicht. Und wenn es rechtliche Schranken des Erlaubten gibt, bietet das Beiseiteschieben der damit gegebenen Hindernisse um so mehr Gelegenheiten, guten Willen und Hilfsbereitschaft zu demonstrieren. Eine Funktion des Rechts könnte geradezu darin liegen, den expressiven Wert der Umgehung oder des bewußten Ausschaltens oder Einschaltens der juristischen Betrachtungsweise zu steigern. Die Reproduktion dieses Umgangs mit Kausalität und Freiheit wird verständlich, wenn man sich die alltäglichen Kommunikationen genauer ansieht. Mit Watzlawick (siehe Watzlawick/Beavin/Jackson 1974) kann man zwei Ebenen der Kommunikation, mit der speech act Theorie zwei Typen oder Funktionsrichtungen der Kommunikation unterscheiden. Auf der einen Ebene geht es um die Themen oder die Informationen, die behandelt werden - etwa der Auftrag an einen Handwerker, die Planung eines Ausflugs, Berlusconi oder Ähnliches. Auf der anderen Ebene geht es um die Einstellung der Beteiligten zueinander, die zwar nicht explizit mitgeteilt, aber implizit zum Ausdruck gebracht wird, also der Ausdruck des wechselseitigen Wohlwollens, der Hilfsbereitschaft, aber auch daß ein Ja eigentlich ein Nein bedeutet. Die Kommunikation ist immer paradox insofern, als sie immer etwas Nichtkommuniziertes mitkommuniziert. Aber es wird erwartet, daß man versteht - und nicht nachfragt. Nicht selten tritt das Gemeinte in direkten Widerspruch zum Gesagten; und auch dann wird erwartet, daß man versteht, aber nicht nachfragt. Daß die Kommunikation in solchen Fällen ohne greifbare Resultate bleibt, darf nicht mit Überraschung vermerkt werden, obwohl je nach Sachlage Insistieren zum guten Ton gehören kann. Teilnehmer wissen, wann man nachfassen kann - und wann nicht. Jedenfalls ist die Unterscheidung der semantischen (konstativen) und der pragmatischen (performativen) Aspekte jeder Kommunikation wichtige Voraussetzung für die Teilnahme am Spiel und für die zutreffende Lokalisierung von Kausalitäten und Freiheiten. Wenn dies ein allgemeines Problem der modernen Kommunikation ist und zum Beispiel bei der Analyse von Pathologien in der Familientherapie eine bedeutende Rolle spielt, kann man vermuten, daß im süditalienischen Kontext gerade die Organisationen aktivierende Kommunikation sich selbst an diesem Problem der paradoxen Kommunikation orientiert, und zwar mit Schwerpunktverlagerung in Richtung auf die Ebene der latenten Kommunikation von Einstellungen - aus welchen Anlässen und über welche Informationen auch immer. Die Paradoxie der Kommunikation wird dadurch aufgelöst, daß vorausgesetzt wird, daß verstanden wird, daß die Informationen eine untergeordnete Rolle spielen und daß es vor allem auf das Symbolisieren des Netzwerks ankommt, in dem Gefälligkeiten gehandelt und dazu passende Einstellungen zugemutet werden. Von selbst bewegt sich nichts - und auch das ist eine wichtige Voraussetzung dafür, daß das Wohlwollen und Freundschaftsdienste benötigt und über Prestigezuweisungen reproduziert werden. Die gleiche Schwerpunktverschiebung in Richtung auf personalisierte Einstellungskommunikation findet man auch in der Inszenierung von Kultur. Wissenschaft und Kunst werden in erster Linie als Kultur gefördert. Die öffentliche Präsentation von Kultur ermutigt zu einer Rhetorik, die riesige Bedeutungsüberschüsse produziert, ohne erkennen zu lassen, was daraus und darauf nun folgen würde. Kultur (und die damit erfaßbaren Themen wie die Familie, die Jugend, Ethik, Dichtung, Europa etc.) wird als eine sich selbst konsumierende Angelegenheit zelebriert, fast wie ein Ritual, bei dem das Dabeisein und Gesehen- und Gehörtwerden zählt. Es geht, könnte man vermuten, um die Schokoladenseite des Netzwerks oder auch um die Symbolisierung von Gemeinsamkeit bei stark divergierenden Interessen. Oder um es paradox zu formulieren das Interesse an Kultur darf kein Interesse werden.(18) Je deutlicher die Teilnahmebedingungen erkennbar sind, ohne als Information kommuniziert zu werden, desto schärfer stellt sich die harte Alternative von Inklusion und Exklusion. In dem Maße, als Normen "offizieller" Provenienz und vor allem Fragen der Geltung und Durchsetzbarkeit des Rechts den Bedingungen persönlicher Interaktionen unterworfen werden, muß ein neuer, ebenfalls generalisierter Sanktionsmechanismus erfunden werden; und das ist, unter Rückgriff auf sehr alte Ordnungsformen, die Unterscheidung von Inklusion und Exklusion. Und dies gilt auf allen Ebenen in den Dörfern und in den Universitäten und in den Beziehungen zwischen Privatwirtschaft und staatlicher Verwaltung; und vor allem natürlich für die professionellen und die zahllosen nichtprofessionellen Politiker.(19) Exklusion kann aber nicht wirklich getestet werden, da sie in den "unmarked space" führen würde, in dem man keine auswertbaren kognitiven Strukturen, keine wirksamen Kausalitäten, keine nutzbaren Freiheiten finden kann. Ausschluß in der Form sozialer Isolierung existiert gewissermaßen nur als Gerücht und nicht in der Form einer von Fall zu Fall sinnvoll wählbaren Alternative. Die Reproduktion des Netzwerkes erzeugt, um es mit einem älteren sozialpsychologischen Begriff zu formulieren, "pluralistic ignorance" in bezug auf das, was möglich wäre. Das wiederum bestätigt die in der Kommunikation reproduzierte Ordnung mit all dem, was man dort und nur dort an Wirkungsmöglichkeiten und an Freiheit finden kann. Empiriker könnten daran denken, einen "Peinlichkeitstest" zu entwickeln. Was wird in der Kommunikation als peinlich empfunden? Offenbar nicht die Bitte um Hilfe, um Intervention in rechtlich und organisatorisch geregelte Verläufe (zum Beispiel Examen, Zeugenvernehmungen vor Gericht, Reihenfolge in der Bearbeitung von Anträgen, Verteilung von Krankenbetten und ärztlicher Aufmerksamkeit). Und es ist nicht etwa deswegen nicht peinlich, weil dafür Bezahlung angeboten wird,(20) sondern deswegen, weil mit der Bitte um einen Gefallen die Anerkennung von Kompetenz, von Einfluß, von Macht und von gutem Willen verbunden ist. Das Netzwerk zahlt und motiviert durch "Honorierung", das heißt durch Selbstreproduktion der eigenen Asymmetrien, also wiederum durch Reproduktion von Kausalitäten und Freiheiten. Selbstverständlich sind auch riesige Geldsummen involviert und werden gleichsam mithineingezogen in den Austausch von Entgegenkommen und Gefälligkeiten. Denn wie könnte man Freundschaft und zugleich Macht besser beweisen als durch Eröffnung eines Zugangs zum Geld? Aber Korruption in diesem legalen Sinne, die es ja überall gibt, ist kein isoliert zu betrachtendes Phänomen. Vielmehr ist anzunehmen, daß das Netzwerk die Grenze zwischen Korruption und Nichtkorruption durch eine eigene Supercodierung verwischt, und vor allem wohl durch die Supercodierung von Inklusion und Exklusion. Jeder, der am Netzwerk in diesem Sinne teilnimmt, muß wissen, wie es funktioniert. Er braucht nicht zu wissen, warum es so funktioniert, wie es funktioniert. Das Netzwerk benötigt zur Lokalisierung von Kausalität und Freiheit keine Orientierung an öffentlichen Problemen. Solche Probleme sind zwar Thema der Kommunikation - aber vorwiegend deshalb, weil sich die Organisationen, die Anlässe geben zur Kommunikation, mit ihnen beschäftigen. Die Kommunikation selbst verlagert dann aber den stets mitgemeinten Sinn auf die Ebene individueller Interessen. Hier und nur hier festigt sich im Alltag ein Problembewußtsein, das die Kommunikation in Gang hält. "Individuell" ist dabei wiederum netzwerkbezogen zu verstehen, also nicht etwa beschränkt auf persönliche Bedürfnisse und Wünsche von Einzelpersonen. Vielmehr überleben in diesem Zusammenhang die Familie ebenso wie Patron/Klient-Verhältnisse. Man setzt sich nicht nur für eigenen Interessen, sondern in erheblichem Umfange auch, und um so unbefangener, für die Interessen anderer ein. Das System lebt von Vermittlungen und honoriert sie durch Prestigeverteilungen. Die erst im 18. Jahrhundert aufkommende Unterscheidung von öffentlich und privat hat hier noch keine Wurzeln geschlagen. Der "Private" ist noch der "idiotes", der sich selbst ausschließt. Aber die Übergangssituation zeigt sich nicht zuletzt darin, daß das System nicht mehr auf Familienökonomien gegründet ist und daß Vermittlungsrollen organisationsabhängig geworden sind und die normalen Regulative der Organisationen stören, wenn nicht sabotieren. So wird es schwierig, von den Zentren aus Organisationen durch Organisation zu kontrollieren, denn die Netzwerke stehen den "offiziellen" Zentren nicht zu Verfügung; sie sind nicht hierarchisch, sondern heterarchisch konzipiert. So kommt es zu einer eigentümlichen Symbiose von Organisationen und Netzwerken, die alle planmäßige Durchgriffskausalität zum Scheitern bringt, aber statt dessen in einem anderen Sinne Formen der Kausalität und lokalisierbare Optionen im System verteilt. VII. Wenn wichtige Probleme in der sozial verbreiteten Einschätzung von Kausalität und von Wahlfreiheit liegen, sollte verständlich sein, weshalb eine staatliche Politik solchen Verhältnissen gegenüber versagt oder allenfalls in ihren Angeboten abgesucht wird auf das, was sich unter Freunden verwenden läßt. Die Prämissen, daß über Recht oder über Geld oder schließlich über die Bedingungen der Mitgliedschaft in formalen Organisationen ein Direktzugriff auf individuelles Verhalten möglich und allenfalls mit einer Restquote von unvernünftigem, unökonomischem oder schlichtweg kriminellem Verhalten belastet sei, treffen nicht zu. Und ebensowenig lassen sich die Probleme im Schema Liberalismus/Sozialismus politisieren. Denn die Frage ist ja gerade, ob man Zwang so schematisieren kann, daß eine Disposition über zwingende Macht - sei es daß man sie als Staatsmacht "demokratisch" kontrolliert, sei es, daß man sie als Wirtschaftsmacht beseitigt - eine regionale Entwicklung sozusagen "emanizipiert". Gesellschaft ist ein geschichtliches System, eine "historische Maschine", die sich in der operativen Reproduktion von Situation zu Situation immer an sich selbst orientiert - und das heißt an dem, was sie aus sich selbst gemacht hat. Oder um es Nietzscheanisch zu formulieren ihr irreversibles "Werden" wird vom "Willen zur Macht" zur "Wiederkehr des Gleichen" gezwungen. Grosso modo jedenfalls. Es gibt natürlich strukturellen Wandel, auch solchen tiefgreifender Art. Daß das Patronagesystem binnen relativ kurzer Zeit vom Fundament in Familieneigentum auf Positionen in Organisationen umgestellt werden konnte, belegt Tiefgang und Tempo eines strukturellen Wandels mehr als genug. Eine ganz andere Frage ist jedoch, ob ein Strukturwandel politisch herbeigeführt werden kann oder ob er der Evolution überlassen bleiben muß, in der dann "Planung" eine mehr oder weniger fatale Rolle spielt. Wir können und brauchen diese Frage hier nicht zu entscheiden. Wenn man aber annehmen muß, daß ein Gesellschaftssystem, auch in seinen regionalen Ausprägungen, ein historisches System ist, also in jeder Situation Erinnerung an Bewährtes aktiviert und sich selbst anders gar nicht einschätzen kann, liegen skeptische Konsequenzen auf der Hand. Auch Kybernetiker und Mathematiker zeigen, daß ein System, das seinen eigenen Output als Input wiedereinführt, für die eigenen Operationen unkalkulierbar wird und erst recht von außen nicht wie eine zuverlässige Maschine berechnet werden kann;(21) und dies, obwohl, ja weil es operativ geschlossen und strukturdeterminiert operiert. Forschungen, die Entwicklungen in eher peripheren Gebieten der modernen Gesellschaft betreffen, können daher kaum, ohne ihren eigenen Grundlagen zu widersprechen, dem politischen Gestaltungswillen Instrumente zur Verfügung stellen. Zweifel dieser Art, die heute weit verbreitet sind, müssen jedoch nicht zur Resignation führen. Sie eröffnen, im Gegenteil, Forschungsperpektiven anderer Art, die auf eine stärkere Differenzierung von Politik und Wissenschaft eingestellt sind. Die diskutierten Konzeptveränderungen in Fragen der Kausalität und der Freiheit betreffen "autologische" Theorien. Das heißt sie können, ja müssen auch auf die Forschung selbst angewandt werden. Und nichts anderes ist gesagt, wenn man davon ausgeht, daß die moderne Gesellschaft auf einer funktionalen Differenzierung ihrer primären Subsysteme beruht. Welche Freiheiten gesehen und welche Kausalitäten konstruiert werden, variiert daher von System zu System. Wenn man dem Rechnung trägt, macht das alle Planungen kompliziert, vielleicht entmutigend kompliziert. Man kann dann weder mit einem ontologischen Realitätsbegriff arbeiten noch mit einer einfachen zweiwertigen Wahrheitslogik, die, wenn fehlerfrei angewandt, zu Ergebnissen führt, deren Wahrheitswerte von jedermann anerkannt werden müssen. Über derart vereinfachende Prämissen ist die moderne Gesellschaft jedoch seit langem hinausgewachsen, und dies nicht nur, weil es noch gewisse "Rückständigkeiten" in der Entwicklung gibt, sondern gerade auch in der Modernität ihrer Strukturen und Semantiken. Es würde wenig helfen, wollte man das nicht zu Kenntnis nehmen und weiterhin von Rationalitätszentrismus einer längst überholten europäischen Tradition ausgehen.
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2972.html
第3幕 第5場 (後方の中央に、裁判長の肘掛椅子と机。左右に 陪席判事の肘掛椅子。椅子の上方の中央に5本の鉤爪を持つ龍の絵のついたゴブラン織りが掛かっている。その隣の左右に中国語の文字で書かれた幾つもの細長い旗。裁判長の肘掛椅子の前に白墨の輪が描かれ、その中に被告人が跪くことになっている。その部屋の前面の左右は証人と傍聴人用で、中央は柵で仕切られている。裁判官のチュウチュウは裁判官席に座って朝食をとっている) チュウチュウ(台詞役) 私の名はチュウチュウ。私は皇帝陛下によって (立ち上がり、再び座る) 指名された、チョイコンの首席判事です。ですから傍聴人は、いつものように献身的態度で私に迎えられるとは、思っていません。私は、ここに集まっているような惨めな生き物たちに、うんざりするほど跪いたり頭を下げたりはしません。審理は9時に始まることになっています。今は私はゆっくり朝食を取りたいと思っています。 (彼は果物をかじり、パンにかぶりつく。) 朝食は人生の最も好ましいもののひとつだ。満腹だと被告人を、例えば空腹から盗みをした泥棒を、もう一度心置きなく良心を倍にして絞首刑と判決を下すことができる。今日私は遺憾ながら少々二日酔いぎみだ。私は頭痛がする。私はトン氏の館でユー、イエィ、ヤウという3人の魅力的な娘たちと一緒に夜を過ごした。私たちは相当な量の酒を飲み、魅力的なヤウが私に身も心も、とりわけ身を、ヒッヒッ、委ねた後、彼女たちは銅鑼とフルートとバイオリンで音楽を奏でて私を寝かしつけてくれた。私はここに、全く何も身に着けずにあらゆるいかがわしいポーズをとっている3人の娘たちを描いた、小さな、色鮮やかなスケッチを持っている。私は今晩に相応しく備えて、今はゆっくりそれを眺めたい。ユーのうなじは、敬意に値する!ヤウの太腿も、侮れない!しかしながらイエィの小さな胸、私はやはり彼女らに賞を授けざるを得ない! (チャオが入って来る) チャオ (台詞)あなた様が瞑想中のところをお邪魔いたしまして、申し訳ございません、閣下。今日、一番目に予定されております訴訟の、原告の女性、マー夫人が、閣下の裁判の見解に極めて恭順に従う印として、この小さな袋をあなた様にお渡しするよう、私に委ねられました。 (彼に黄金の入った袋を渡して引き下がる) チュウチュウ(台詞役) (黄金を机の上で転がしながら) 金だ-金だ-堅い机の上で金が転がるより美しい音楽はない。それは仏塔の鐘のような音がする。金の鳴る音を聞くと私は本当に敬虔な気持ちになる。マー夫人はたいそう気前の良いご婦人だ。彼女は自分の権利を認めてもらえるだろう。しかし私は今もう少し刑法の本に没頭して (黄金と彼の朝食の一切合財をひとまとめにする) 審議室に引き下がろう。公務員の買収に関する条項を読んでも私は頭痛がしたりはしない。単純に私の本から除いてしまんだ、ビリッ、バリッ、 (ページを引きちぎる) そうすれば、私が毎回この本に、満州の王家の法律と条例に、それらに従って判決を下すと誓う時、私は偽りの宣誓をすることにならない、私の心は若い羊の毛のように無垢だ。 (後方の壁布の扉を通って去る) (柵の向こうの空間が徐々にいっぱいになる。マー夫人が姿を見せる。彼女は太った女、産婆に合図して、部屋の中央に引き込む) マー夫人 (以下、歌)白墨の輪の中に入らないよう、注意しなさい、さもないとお前自身が起訴されたり、あるいは魔法の輪がお前を呪縛したりする。 産婆 おやまあ、どうして裁判所に来るなんてことになったのか。恥だ、恥だ!おやおや、胸が打ち砕かれそうな程、心臓がどきどきする。不安です、マー夫人。私はどうなるんですか?私は拷問にかけられるんですか? マー夫人 バカなこと言わないで。あなたはここにただ証人として召喚されただけ。あの子供のリーは わ た し の 子供であって、ハイタンの子供でないという証言をするのよ。 産婆 けれどそれは本当のことでないのに、私はどうやって証言したらいいのかね? マー夫人 シッ! 産婆 あの子とハイタン奥様のへその緒を切ったのは、やっぱりこの私だもの。 マー夫人 リエン夫人、勘違いされてます!ここに、あなたの記憶を助けて正しい手掛かりを与えてくれる、黄金20ターエルがありますよ。 (産婆はそのお金を長い間じっと見ている) 産婆 マー夫人は貧しい、年老いた女に大変お恵み深いです。えぇ、えぇ、えぇ、えぇ、今やっと分かってきました、私はぼんやりして思い違いしてました。私はあなた様とハイタンを間違えてました。このハイタンというのは尊大で高慢な奴で、私と同じ低い身分の出にもかかわらず、私に親切な言葉をかけてくれたことは一度もありません。いつも上から見下しています。 マー夫人 それは驚くことではありません、だって彼女はマー氏を、 (啜り泣きながら) 私の愛する夫を、毒殺したのです。 産婆 毒殺って?あんたそんなこと言ってはいけない!そう、世の中には悪い人がいる。あの子は彼女の子であるはずがない。 マー夫人 訴訟が終わったらうちに来なさい、しまってある服があるわ、ピカピカに保たれてる、その中にはお前にとって贅沢なドレスもきっとあるだろうよ。 産婆 心から感謝します、マー夫人。 (マー夫人の手にキスして、去る。マー夫人は二人の苦力、落ちぶれた怪しげな男たちを、前方にを連れて来る) マー夫人 お前たちは、どうするのが相応しいか、分かってるね? 二人の苦力(クーリー) 分かってるつもりです! (ホールに唾を吐いて、いつも同時に話す) マー夫人 正義に勝利をもたらしたいと思っている方たちね? 二人の苦力(クーリー) 正義とは、何のこと? マー夫人 正義とは、私がお前たちに何ターエルかと噛みタバコ一箱あげたら、お前たちはここ裁判所で証人として、私が前もってお前たちに言うことを、その通り供述すること。 二人の苦力(クーリー) 俺らは学校でいつも暗記は得意だった。では始めてくれ。 マー夫人 ではお前たちはこう証言するんだ、お前たちはマー氏の隣人で、私が以前リー坊やを産んだ時、彼は街中で祭りを催した。お前たちは、あの坊やは私の子であって、ハイタンの子ではないと、誓うんだよ。 二人の苦力(クーリー) (ニヤニヤ笑いながら宣誓のために指を上げて) 宣誓はするよ、ハイタンがマー氏のお茶に毒薬を混ぜたと聞いたけど、その毒薬はあなただって扱うことができるよな。 マー夫人 彼女は人殺しだよ、そのことを忘れるんじゃない! (苦力は群衆の中に戻る) (裁判所の鐘が鳴る。後ろ扉が開いて、荘重な列をなして現れるのは、チュウチュウ、チャオ、そして三人の裁判官。自分たちの席に来て、立っている。二人の廷丁が証人と傍聴人を抑えている、その中にチャン・リンがいる) チュウチュウ(台詞役) 皇帝陛下の名において (訳の分からないことをボソボソ言う) 本日の開廷をします。 (裁判官は席に就く) 廷丁、被告人を連れてきなさい。 (廷丁は後ろの二つ目の扉からハイタンを連れてくる) チュウチュウ(台詞役) 被告人、この白墨の輪の内側に座りなさい。 (ハイタンは三回頭を下げてから再び真っ直ぐそこに立つ) チュウチュウ(台詞役) チャオ君、調書をとってくれますか? チャオ (以下、台詞)かしこまりました、閣下。 チュウチュウ(台詞役) 被告人、名前は? ハイタン チャン・ハイタン、チャンの娘で、高貴なマー氏の妻です。 マー夫人 (割り込んで) マー氏の 二号、ただの情婦、言わば、遊女屋から拾ってきた妾で、上流階級出身の夫人は私です。 ハイタン 私はマー氏と法律的に結婚しました。私が彼に男の子を産んだ時、彼の第一夫人の母胎は子供ができず、彼は私を第一夫人に上げてマー夫人と離婚しようと考えたのです。 マー夫人 彼女はカササギのように嘘をついています。彼女が彼に子供を産んだですって?へえ、一体いつ? チュウチュウ(台詞役) 落ち着いてください、マー夫人。審理の過程で全てが真実に合致して明らかになります。起訴したのは誰ですか? マー夫人 私、ユーペイ、亡くなったマー氏の合法的な第一夫人が、子供を誘拐しようとしたことと、マー氏の毒殺を遂行したことで、ハイタンを訴えます。 (傍聴人席に動揺) チュウチュウ(台詞役) 被告人、この極めて簡潔な訴えに何か述べることがありますか? ハイタン (小声で) この夫人の嘘を非難しなければならないのは、残念に思います。けれど私の命に関わることです、裁判長様、私の子供に関わることです。裁判長様、私は牢で子供を拒否されました。私は子供について何の知らせももらっていません。リー、私の坊や、お前は私が分かる? マー夫人 彼女は猫をかぶっています。どうして彼女に母の気持が分かる振りができましょう、彼女の母胎は水のないゴビ砂漠の木のように干からびているのに? ハイタン (歌)私の母胎が干からびてるですって?私が恵まれないですって?女性の最も聖なる権利が私に与えられなかったですって?だって私は私の坊やのリーを、私の憧れが現実になって、私の高齢の主人の希望を、この胸に抱いたんです。私は、花は落ちてしまいましたが、実をつけるために花開いたんです。その実は太陽と嵐の中で、歓喜と苦痛の中で熟しました。私は、彼を身ごもった時には、喜びを感じませんでしたが、彼を産んだ時に、私は喜びの余り死にそうでした。フォーが私に恩寵を与え、祝福してくれました。 チュウチュウ(台詞役) 我々はここで、リー坊やの誕生の時に陣痛の母を手助けした産婆を証人尋問するとしよう。入りなさい、リエン夫人! 産婆 (歌)おやまあ、何で私は、法廷に出なければならないことになったのか。 チュウチュウ(台詞役) (台詞)怖がらなくていい。それでどうなりましたか? 産婆 (歌)リー坊やが生まれた時、あの時はてんやわんやの大騒ぎでした。 チュウチュウ(台詞役) リエン夫人、あなたは被告人を知っていますか? 産婆 (歌)ずっと前から被告人を知っています。ハイタンです、亡くなったマーの旦那様のお妾さんです、ご冥福を祈ります。 チュウチュウ(台詞役) それで彼女はリー坊やの母親ですか? 産婆 (歌)彼女はその坊やをよく腕に抱いて、世話をし、揺すって寝かしつけました。それはお妾さんの義務でした。けれどこの坊やの母はそこにいるあの方です! (マー夫人を指す) (歌)産婆の部屋はいつものようにカーテンが掛かり、暗い中で母親と子供を見分けることは殆どできません。けれどマー夫人がこの坊やを産んだことは、間違いありません。 ハイタン (歌)リエン夫人、真実を言って、真実を言って、この子は私の子よ! マー夫人 (台詞)このずる賢い女は証人に圧力をかけて罪を犯しています。 チュウチュウ(台詞役) 裁判所での侮辱的な振舞により被告人を打ちなさい。繰り返し行われた場合には彼女は熱湯をぶっかけられます。彼女はガラスの破片の上に跪くことになり、関節が押し潰されるでしょう。 (二人の兵士が棒で彼女を打つ) ハイタン (歌)私の背中は 火のように燃えあがり、 私の息は 嵐のように吹き荒れます。 私の命の息吹を 消し去ってください 夜の蝶よ。 (子供が泣き出す) チュウチュウ(台詞役) 静かに!私はその子に規則に従うよう命じます! (リエン夫人に) あなたは自分の証言に宣誓できますか? 産婆 (以下、台詞)私は宣誓します! チュウチュウ(台詞役) 証人は宣誓が義務づけられています。後について言ってください:私は私の先祖の骨に誓います 産婆 私の先祖の脛に チュウチュウ(台詞役) 私が全くの真実を述べたことを 産婆 全くの真実を述べてんことを チュウチュウ(台詞役) 誓って本当です! 産婆 誓って本当です! チャオ 証人、サング兄弟! 二人の苦力(クーリー) (いつも同時に話す、前に進んで、すぐにペラペラ喋り出す) (歌)裁判長殿、マー氏は裕福な、できることならもっと、もっともっとという男だった。当然だけど俺らは、もっとお近づきになろうと、おべっかを使ったりはできなかった。しかしその第一夫人が坊やを産んだ時、あの人は、光栄にも俺らが住んでいる地区で、祭りを、祝典を開いた。それはそれは愉快で、そのことを考えると、俺ら二人とも今でも酔っ払うほどだ。 ハイタン (歌)お前たちは嘘をついている、マー夫人に買収されたのね。 チュウチュウ(台詞役) 証人は自分の証言に宣誓することができますか? 二人の苦力(クーリー) (歌)もち! チュウチュウ(台詞役) では後について宣誓をしなさい。 (同様の儀式) 予定通り、幼児誘拐についての証人尋問は終わります。残るは毒殺についての質問です。被告人が、違法に坊やと遺産を横領するために、亡くなった夫に砂糖の代わりにお茶に毒薬を入れるのを、誰が見ましたか? マー夫人 (台詞)私です! ハイタン (歌)天の光よ、お前はすっかり覆面を被ってしまった。 お前はどこを照らしてるの? 天の鐘よ、お前は沈黙してしまった。 お前はいつ鳴らすの? 明るみに出ることがなかったら、ずっと闇のまま、 誰がマー氏を死に追いやったの? 私は無力で、賤しい身分、 私の哀れな頭に載っているのはイラクサの冠。 チュウチュウ(台詞役) (マー夫人に) あなたはあなたの主張が正しいと誓うことができますか? マー夫人 (歌)私は私の祖先の骨にかけ、この子の母親でもない女が、違法にこの坊やと遺産を横領するべく、夫を毒薬で片づけたと、誓って言います。 ハイタン (ギクッとして大声をあげる) (歌)彼女は真実を宣誓してる! チュウチュウ(台詞役) 被告人は自白しました。証人の供述は終わりです。法廷は今から判決を審議します。 (チュウ、チャオらがひそひそと相談する) チュウチュウ(台詞役) (立ち上がり) 神聖なる皇帝陛下の御名において (ボソボソ言う) 高等裁判所は次の判決を下す。被告人、チャン・ハイタンは子供を誘拐しようとしたことと夫マーの毒殺を遂行したがために、首切りによる死刑に処す。廷丁は、彼女の首に9ポンドの枷をつけなさい。 (廷丁はハイタンに枷をつける) ハイタン (台詞)私の権利!私の子供! チュウチュウ(台詞役) 恥知らずめ!お前の顔に上靴を投げたいくらいだ。ひとつ覚えておきなさい!私が判決を下したら、それは正義だ、私は厳格に中立な立場で審理を遂行する、全ては客観的に絶対的に法律に準拠して行われる。 (急使が登場。ハイタンは連行される) 急使 (台詞)北京からの早飛脚です。 チュウチュウ(台詞役) (開封して読む) 驚いた。ここ出席している全員に、深く頭を下げることを求めます。皇帝陛下が75歳というご高齢で老衰のためご逝去なされました。後継者にはくじ引きでパオ王子が選出され、皇帝の座に就かれます。全ての死刑は見合わせとなり、皇帝の絶対的権力により裁判官並びに裁判は北京に招集されます。何故なら皇帝の最初の公式行為は正義の証においてということになっているからです。 (額の冷や汗を拭う) 正義の証において、偉大なるフォー! チャン・リン (法廷の傍聴人席で) (歌)年寄りのバカ者のお前は何を恐れているのか?新しい皇帝が前の皇帝より良くなることはないだろう。我々貧乏人は皇帝の竜の旗印の下で何の権利もなく道端でくたばっていくのだ。ハイタンは無罪だ。彼女は死んではいけない。この拳で俺は首切り役人の手から斧をひったくってやるつもりだ。 チュウチュウ(台詞役) 皇帝陛下を冒涜する奴は、どいつだ?そいつにも首枷をつけろ。皇帝陛下は私に感謝の意を示してくださるだろう。北京に行こう! (幕) 幕間劇 第6場 (吹雪の風景。舞台裏で一人の兵士が歌っているのが聞こえる) ひとりの兵士 (歌)兵士よ、お前は俺の同志だ、 俺の傍を 行軍してる。 皇帝が、俺らを指揮してくださり、 娘が俺らを幸せにすることは もうない、 兵士よ、お前は俺の同志だ、 俺の傍を 行軍してる。 兵士よ、お前は俺の同志だ、 お前が 刀を失くしても、 俺が楯で お前を覆ってやる 兄弟として お前にそうしてやる。 兵士よ、お前は俺の同志だ、 お前が 刀を失くしても。 (ハイタンは、鎖に繋がれ、木の首枷をつけて、二人の兵士に護送され、兵士は彼女をこん棒で殴りつける) 第一の兵士 (以下、台詞)エイッ、進むんだ、こののろま!お前が脚をさっさと動かさないと、お前の母を汚すぞ。吹雪の中お前を護送するのが、楽しいことだと、思うか? ハイタン お情けを、兵隊さん、死んでしまいます。 第一の兵士 良い死は人生の半分だ。進め! ハイタン 膝が折れそうです。 第一の兵士 犯罪を犯した者は、罪を償わねばならぬ。何故お前は太った夫を殺して、第一夫人から子供を奪おうとしたのだ? ハイタン 私は正直な裁判官を見つけられませんでした。百の証のお方が証明してくれるかもしれません。そのお方は人間より慈悲深いでしょう。私の子供、私の子供は何処? 第一の兵士 母親の所だ、強情な女だ、木の枷をつけても悔い改めも反省もしない。 ハイタン 誰も聞いてくれないから、私はこの吹雪に向かって私の嘆きを叫ぼう。(以下、歌)嵐よ、聞いておくれ!雪よ、お前に嘆くのです!雲間に隠れた星々よ、耳を澄ましておくれ!私はお前たちに呼びかける、死者たちよ、私を審理してください。この世のあらゆる虚飾を投げ捨てたあなたたちにおいては、肉体さえも偽りではありません。死んだ殺人者たちよ、私が殺害したかどうか、言いに来てください!死んだ嘘つきたちよ、私が嘘をついたか、言いに来てください!死んだ母親たちよ、世界中の母親たちよ、私が略奪者から子供を取り返そうとするのは正しくないか、大声で言ってください!見てください、大地が悲しんでくれています、私を思って真っ白なローブを着せてくれたんです。雪が降ります、雪が降ります、白く、ますます白く、雪が落ちてきます、ひとひら、ひとひら。私の涙がその雪のひとひらのように落ちてきます。私の涙が雪に落ちた所では、雪が赤く染まります。私は血の涙を流すのです。お願いです、兵隊さん、あなたの刀でをこの氷に穴をあけてください、そして私をその湿った、冷たい流れに入れて、沈ませてください! 第一の兵士 (以下、台詞)余りに長くお前の嘆きを一緒に聞いてやった、アマガエル。さあ行け!行くんだ! (反対側からこだまのように聞こえる:行くんだ、ろくでなし!) 闇の中に何か聞こえないか? 第二の兵士 誰かが俺らを呼ぶように、聞こえた。 (右からチャン・リンが、首に木の枷をつけて、同様に二人の兵士に護衛されて、やって来る) 第三の兵士 行け、この重罪犯罪人、この革命家、お前はその報いを受けるんだ。 第四の兵士 俺らのいる、国家権力に反旗を翻すだと。 ハイタン (突然大声をあげる) 兄さん! チャン・リン 妹よ! 第一の兵士 同志よ、よければ、我々の護送は北京まで同じ道だから、犯罪者を一括りにしよう。そのほうが進ませるのが簡単だ。 第三の兵士 さあ行くんだ、皇帝のもとへ! 第一の兵士 (去りながら) (歌)兵士よ、お前は俺の同志だ、 俺らの骨が 白くなる時、 月は黄色い煙のように 降り注ぎ、 猿は竹藪で 鳴き騒ぐ。 兵士よ、お前は俺の同志だ、 俺らの骨が 白くなる時。 (幕) 第7場 (舞台は皇帝の広間、後方に皇帝の玉座がある。皇帝がゆっくり玉座に歩み、そこに座る間、集まった人々、高官たちは頭を下げる) 皇帝 (歌)ここ私の法廷の階段にティ・シンはこう書きました:静かに読み、静かに扱い、静かに考えなさい! ここで発言する者は各々、 己自身とく考えるのです。 (チャン・リンに) あの女に繋がれているお前、言ってごらん、 何故お前は枷をはめているのだ、お前の犯罪は何なのか? 何でお前は立ったままで跪かないのか? チャン・リン この国に 正義があれば、 俺はあんたの前で 枷をつけて立ってはいない! 俺のように、多くの苦しみを被った者は、 もはや誰の前でも 跪いたりしない。 皇帝 裁判官。 (チュウが前に出る。頭を下げる) この男はいかなる罪を何を犯したのか? チュウチュウ(台詞役) 彼は天の御子息を、皇帝陛下を冒涜しました。如何なる罰も彼には大きすぎることはありません。 皇帝 (以下、台詞)彼は皇帝を冒涜したと、いかなる言葉で? チュウチュウ(台詞役) 謹んで申し上げます:それを口に出すのを、歯は拒んでおりますが、新しい皇帝が前の皇帝よりいいということもないだろうと。 皇帝 彼はそう言ったのか? チャン・リン (以下、歌)更にこうも: 我々貧乏人はその旗印の下で 今まで通り何の権利もなく道端でくたばっていくのだ。 (彼は泣く) 皇帝 お前は泣くのか、お前はお前の運命を悲しんで泣くのか? チャン・リン 俺は我が祖国を悲しんで泣くのだ。 皇帝 この男の首枷を外せ!彼を解いてやれ! そのような涙を流す者は、犯罪者ではない。 その涙は露のように 彼の心の花を 濡らすのだ。 彼が私を冒涜したというのを、私は許す。 このひどい世界を良くしたいという、 高貴な意志から彼は冒涜したのだ。 この同じ高い目標が我らをひとつにする、我が友となってくれ。(以下、台詞)私がここで読むのは (書類をめくって) チョイコンの裁判官から (チュウ、頭を下げる) 提出された報告だ。ここで問題になっているのはチャン・ハイタンという名の第二階級の妻だ。 (ハイタンは今まで下を向いていたが、目を上げる。皇帝とハイタンは互いに誰か認識する) この女性は夫を殺害し、遺産相続を理由に第一夫人の子供を自分のものとしようとしたとか? チュウチュウ(台詞役) その通りです。 (ハイタン跪く) 皇帝 チャン・ハイタン、お前が夫を毒殺し、第一夫人から彼女のものである子供を奪ったというのは、本当か? (ハイタンは黙っている) チャオ (即座に) 皇帝陛下は、彼女を照らす鏡です・・・ チュウチュウ(台詞役) 皇帝陛下は、我々みんなを照らす太陽です。 皇帝 チャン・ハイタン、お前はマー氏と結婚する前、いかなる職業に従事していたか? ハイタン (歌)岸辺の柳の 向こうの館! 小さな娘が 外を見ている。 傍にいるのは 高級役人、 小鳥は歌い 飛び跳ねる。 籠を閉めろ、館を見張れ、 小鳥が森に 逃げないように。 皇帝 (以下、台詞)お前は花売娘だったのか? (ハイタン頷く) 柳の向こうのその家を訪れたのは誰ですか? ハイタン マー氏がその家から私を連れ出しました。 皇帝 それ以外には誰もお前の所に来なかったか? ハイタン 一人の若い男が私の所に来ました。 皇帝 その若い男とは誰か? ハイタン その方のお名前は言えません。私は正義を求めます、それだけです。 (沈黙。皇帝は更に書類をめくる) 皇帝 ここの書類で宣誓した証人たちは、お前が自分の子だと主張するその子は、お前の子供ではないと、言っている。 (ハイタンは黙っている) チャン・リン 証人たちは嘘をついている。彼らは第一夫人に買収されたんだ。 マー夫人 嘘です。 皇帝 真実の証言と嘘の証言を判別するために、裁判官が任命されている。 チャン・リン 裁判官は証人たちと同様に買収されていました。 チュウチュウ(台詞役) 嘘です。 皇帝 その高級役人の第一夫人がこの広間にいるのですね、 何処ですか? (マー夫人が進み出る。頭を下げる) 女よ、言いなさい、お前が腕に抱いている、 その子の母親は誰ですか? マー夫人 私です、皇帝陛下。 皇帝 よろしい、式部官! (式部官が前に出る) 白墨を一本取って、私の玉座の前の床に輪を描き、その坊やを輪の中に入れなさい。 (式部官その通りにする) そこでさて、お前たち二人は 同時に坊やを輪から引き出そうとしなさい。 一人は坊やの左を掴み、 もう一人は右を掴む。 しかるべき母が、しかるべき力を持ち、 坊やを輪から引き出すのは、確実です。 (女たちは命じられたようにする。ハイタンは坊やを優しく握り、マー夫人は坊やを乱暴に自分の方に引っ張る) 明白ですね、こちらが (ハイタンに) 母でないことは。そうでないなら、上手く坊やを輪から引っぱり出したでしょうに。もう一度やってみましょう。 (再びマー夫人が坊やを引き寄せる) ハイタン、見ると、お前は子供を輪から引き寄せるのに、あまり一生懸命やっていませんね。それは何を意味しているのですか? ハイタン (以下、歌)私はこの子を胸に抱いていました。9ヶ月私はこの子と一緒に生きていました。私はあらゆる甘さをこの子と一緒に味わい、あらゆる苦さをこの子と一緒に耐えてきました。この子が寒がれば、私は手足をこすって温めました。この子の手足はとてもか弱くて壊れやすいので、私があの御夫人のように無理に引っ張ったら、私はこの子の手足をもぎ取ってしまうでしょう。私がこの子の腕を引きちぎってまですれば、子供を手に入れることはできたとしても、輪から子供を引っ張るなんて、子を思う母の痛みを一度も感じたことのない人だけがすることです。 皇帝 (立ち上がり) 白墨の輪の中に込められた、途方もない力を知りなさい!あの夫人は (マー夫人を指して) マー氏の全財産を乗っ取ろうとして、そのために子供を略奪した。本当の母が分かった今、本当の殺人者も見つかった。私は、この書類の中にあるマー夫人が言った宣誓をそのまま読み上げます。マー夫人、宣誓を復唱しなさい! マー夫人 私はー誓いますー私のー祖先のー (声が詰まる) 骨にかけ、この子の母親でない者が、マー氏を毒殺しました。 皇帝 あなたは、自分がマー氏の殺人者だという、恐ろしい宣誓をしましたね。 マー夫人 そのー通りーです。 皇帝 (台詞)彼女に木の首枷をつけなさい。 (それがなされる一方で、一人の兵士が彼女の腕から子供を取る) マー夫人 (歌)けれど、私を愛するあの人が、私を唆したのです。 チャオ (歌)私があなたを愛してる?私があなたを唆した?嘘つきの証人たちを買収したのは誰ですか、 あの産婆、二人の苦力?私がどんな風にあの強欲のチュウ閣下を、チョイコンの上級判事を、100ターエルで買収するために、金を調達したか? チュウチュウ(台詞役) 私が買収されただと、この広くあまねく最も買収されない裁判官の私が? チャオ (以下、歌)私は閣下に、黄金を掴むトラの手に、あの夫人が貴方のために私に手渡した、黄金の入った財布を押しつけませんでしたか? 皇帝 品位を貶める言い争いや口論はもうたくさんです!三人とも出て行きなさい!裁いてくれましょう! (マー夫人、チャオとチュウチュウは兵士たちに連れ去られる。その後で皇帝が親しみを込めて目配せするとチャン・リンは反対側に去る。居合わせている者全員去る。ハイタンと皇帝が残る。皇帝は兵士から子供を受け取ってハイタンに渡す) ハイタン 私の子!私の子!ヒョウの頭、オオヤマネコの目、アンズの頬っぺたをした私の子!お前にキスすると、何て甘い香りのすること!お前は美しい名前を貰ったよ。リーというの、光という意味、私の命の光!夜の灯り!お前はいつか燦然ときらめきを放つだろう、太陽は恥ずかしくなってこそこそ隠れるだろう、月はその黄金の曲がった嘴で自分のお腹を切り裂くだろう。けれどお前は紺碧の雲の塔の上で輝きながら立っている。私はお前のことが嬉しくて幸せです。私は感謝します、最高の存在には私を創造してくれたことに、両親には私を育ててくれたことに、大地には私を養ってくれたことに。 (彼女は出て行ことする。) 皇帝 (以下、台詞)ハイタン ハイタン 私のお友達の皇帝陛下? 皇帝 お前を自由にする前に、もう一言。 ハイタン 私を自由にするですって?こんなにすぐに私を見捨てるのですか? 皇帝 あの夜、マーがトンの館でお前を買った、覚えていますか? ハイタン 初めて貴方にお会いしたあの夜を、どうして忘れることができましょう。 皇帝 言ってください、あの夜マーの館で何が起こったのか? ハイタン 私は一階の部屋に連れていかれました、部屋の扉は庭に面していました。私は泣いて、そっとしてくれるよう願いました。マー氏は私を一人にしてくれました。うだるように暑くて、私は扉を庭に開け放ちました。床に就いた時に、私は不思議な夢を見ました。 皇帝 どんな夢を見ましたか? ハイタン (以下、歌)夢の中で、一人の若いお方が、ヒョウが忍び寄るみたいに、庭園からこっそり忍び込んで来ました。私の部屋に入り、私が横になっているベッドに腰掛けると、私の傍に来て、私を愛撫し、夫が妻にするように私を抱いたのです。 皇帝 お前がその夢をそれほどちゃんと覚えているのは、どうしてですか? ハイタン えっ、陛下、私は貴方様が私の所に来られた夢を見たのです。 皇帝 それは全部夢ですか? ハイタン 夢で見ただけです。 皇帝 ハイタン、お前が夢で見たものは、実際に起こったことです。あの夜、私はお前のあとをつけて行き、竹の垣根に上って、お前の寝室に忍び込んだ。お前が余りに美しかったので、私は燃え上がり、憧れと欲望に逆らえなかった。私はお前を、眠っているお前を愛撫した、お前は一度眠りの中でそっとため息をついた。余りに愛が大きかったからとはいえ、私がしたことを、許してくれますか? ハイタン あなたが自分の子だと お認めになるなら、 許してあげましょう、そうなのですもの。 授けたのが嵐で、産んだのが風、 名付親は あの黄色い月明りでした。 皇帝 今日のうちに私はお前を我が妃だと人民に告げよう! ハイタン、皇帝 私の月の子!私の太陽の子! 私の痛みの子!私の心の子! 私は あなたを襲うかもしれない、 あらゆる苦しみを 引き受けました。 全ての鐘が あなたに喜びを鳴らすでしょう! 全ての日は あなたに幸福を意味するでしょう。 正 義、 それが最高の目標なのです、 白墨の輪のゲームが それを教えているのです。 (幕) DRITTER AKT FÜNFTES BILD Im Hintergrund, Mitte, Sessel des Hauptrichters mit Tisch. Links und rechts Sessel für Beisitzer. In der Mitte über dem Sessel Gobelin mit dem Bildnis des fünfklauigen Drachen. Rechts und links daneben schmale Fahnen mit chinesischem Schriftzeichen. Vor dem Sessel des Richters ist ein Kreidekreis gezogen, in den die Angeklagte zu knien hat. Links und rechts im Vordergrund der Raum für Zeugen und Publikum, vom Mittelraum durch Barrieren getrennt. Tschu-tschu, der Richter, sitzt auf dem Richterstuhl und frühstückt TSCHU-TSCHU Mein Name ist Tschu-tschu. Ich bin der von Seiner Kaiserlichen Himmlischen Majestät erhebt sich, setzt sich wieder eingesetzte oberste Richter von Tscheu-kong. Das Publikum erwarte deshalb nicht, von mir mit der üblichen Devotion begrüsst zu werden. Ich neige weder meine Knie noch meine Stirn vor einer derartigen Gesellschaft miserabler Kreaturen, wie ich sie hier zu meinem Abscheu versammelt sehe. Um neun Uhr sollen die Gerichtsverhandlungen beginnen, jetzt will ich erst einmal in Ruhe frühstücken. Er knabbert an Früchten, beisst in ein Brot. Das Frühstück gehört zu den angenehmsten Dingen des Lebens. Mit vollem Magen kann man einen Angeklagten, einen Dieb etwa, der aus Hunger gestohlen, nochmal so leicht und mit doppelt gutem Gewissen zum Galgen verurteilen. - Heute bin ich leider ein wenig verkatert. Ich habe Kopfweh. Ich habe die Nacht im Hause des Herrn Tong verbracht in Gemeinschaft mit drei reizenden Mädchen Yü, Yei, Yau. Sie haben mich mit Gong, Flöte und Geige in den Schlaf musiziert, nachdem wir Reiswein in erheblichen Portionen zu uns genommen und die reizende Yau mir mit Seele und Leib, besonders Leib, hihi, angehört hatte. Ich habe hier eine kleine, farbige Tuschzeichnung, welche die drei Mädchen völlig unbekleidet in allerlei verfänglichen Stellungen zeigt. Die will ich mir jetzt in Musse betrachten, indem ich mich würdig auf den heutigen Abend vorbereite. Der Nacken von Yü, alle Achtung! Aber die Schenkel von Yau, auch nicht zu verachten! Aber erst die kleinen Brüste von Yei, ihnen muss ich doch den Preis zuerkennen! Tschao tritt ein TSCHAO Ich bitte um Vergebung, wenn ich Sie in Ihrer Meditation störe, Exzellenz. Frau Ma, die Klägerin in dem ersten der heute angesagten Prozesse, beauftragt mich, Ihnen als Zeichen ihrer devotesten Unterwürfigkeit unter Eurer Exzellenz richterliche Einsicht diesen kleinen Beutel übersenden zu dürfen. Überreicht ihm einen Beutel mit Gold und zieht sich zurück TSCHU-TSCHU lässt das Gold über den Tisch rollen Gold - Gold - keine schönere Musik, als wenn Gold über den harten Tisch rollt. Es klingt wie Pagodenglocken. Beim Geläut des Goldes werde ich förmlich fromm. Frau Ma ist eine überaus freigebige Dame. Sie dürfte ihr Recht finden. Jetzt will ich mich aber noch ein wenig in das Strafgesetzbuch vertiefen packt das Gold und sein Frühstückszeug zusammen und mich in das Beratungszimmer zurückziehen. Die Paragraphen über Beamtenbestechung werden mir keine Kopfschmerzen machen. Ich entferne sie einfach, ritsch, ratsch, reisst Blätter heraus aus meinem Buch. Da ich jedesmal dieses Buch, Gesetze und Verordnungen des Herrscherhauses der Mantschu, beschwöre, danach Recht zu sprechen, so werde ich keinen Meineid leisten, und mein Herz ist rein wie die Wolle eines jungen Lämmchens. Ab durch eine Tapetentür im Hintergrunde Der Raum hinter der Barriere füllt sich ganz allmählich. Frau Ma erscheint. Sie winkt einer dicken Frau, der Hebamme; zieht sie in die Mitte des Raumes FRAU MA Vorsicht, treten Sie nicht in den Kreidekreis, sonst werden Sie selbst angeklagt, oder der Zauberkreis bannt Sie. HEBAMME O je, o je, wie hab ich's nur verdient, aufs Gericht zu kommen. Die Schande, die Schande! O je, o je, mein Herz schlägt, als sollt' es mir die Brust zerschlagen. Ich habe solche Angst, Frau Ma. Was wird mit mir geschehen? Wird man mich foltern? FRAU MA Reden Sie keinen Unsinn. Sie sind hier nur als Zeugin geladen. Sie sollen Zeugnis ablegen, dass der Knabe Li m e i n Kind ist, und nicht das der Haitang. HEBAMME Aber wie soll ich Zeugnis ablegen, da es doch nicht wahr ist? FRAU MA Pst! HEBAMME War ich es doch selbst, die die Nabelschnur zwischen dem Kinde und der Frau Haitang trennte. FRAU MA Frau Lien, Sie irren sich! Hier haben Sie zwanzig Goldtaels, um Ihrem Gedächtnis auf die richtige Spur zu helfen. Die Hebamme sieht das Geld lange an HEBAMME Frau Ma sind zu gnädig zu einer armen, alten Frau. Ja, ja, ja, ja, jetzt dämmert es mir, mir ist da in der Dämmerung eine Verwechslung unterlaufen - ich habe Sie und Haitang verwechselt! Diese Haitang ist eine stolze und hochmütige Person, und obwohl sie aus dem gleichen niedrigen Stande wie ich, hat sie nie ein freundliches Wort für mich gehabt. Immer von oben herab! FRAU MA Da ist es ja wohl kein Wunder, dass sie Herrn Ma, schluchzend meinen geliebten Mann, vergiftet hat. HEBAMME Vergiftet? Was Sie nicht sagen! Ja, es gibt böse Menschen auf der Welt. Da kann ja auch wohl das Kind nicht von ihr sein. FRAU MA Kommen Sie nach dem Prozess zu mir nach Haus, ich habe abgelegte Kleider, glänzend erhalten, es wird sich gewiss noch ein Staatskleid für Sie darunter finden. HEBAMME Meinen innigsten Dank, Frau Ma. Küsst Frau Ma die Hand, ab. Frau Ma zieht zwei Kulis, verkommene Individuen, nach vorn FRAU MA Ihr seid doch Männer, die wissen, was sich schickt? ZWEI KULIS Das wollen wir meinen! Spucken in den Saal und sprechen immer gleichzeitig FRAU MA Die der Gerechtigkeit zum Siege verhelfen wollen? ZWEI KULIS Gerechtigkeit, was ist das? FRAU MA Gerechtigkeit ist, wenn ich Euch hier ein paar Taels gebe und ein Päckchen Kautabak, und Ihr sagt hier als Zeugen vor Gericht das aus, was ich Euch vorsagen werde. ZWEI KULIS Wir haben in der Schule immer gut auswendig gelernt. Also schiessen Sie nur los. FRAU MA Ihr werdet also bezeugen, dass Ihr Nachbarn von Herrn Ma seid, der, als ich seinerzeit den Knaben Li gebar, ein Fest für das ganze Stadtviertel gab. Ihr müsst beschwören, dass der Knabe mein Kind, und nicht das Kind Haitangs ist. ZWEI KULIS Heben grinsend die Finger zum Schwur Der Eid wird geschworen, darauf können Sie das Gift nehmen, das, wie wir hören, Haitang Herrn Ma in den Tee gerührt hat. FRAU MA Sie ist eine Mörderin, vergesst das nicht! Kulis zurück in den Haufen Die Gerichtsglocke ertönt. Die Tapetentür öffnet sich, und es erscheinen in gemessenem Zug Tschu-tschu, Tschao und drei Richter. Sie nehmen ihre Plätze ein, bleiben stehen. Zwei Gerichtsdiener halten Zeugen und Publikum, darunter Tschang-Ling, in Schach TSCHU-TSCHU Im Namen Seiner Kaiserlichen Himmlischen Majestät brabbelt unverständliches Zeug eröffne ich die heutige Sitzung. Die Richter setzen sich Gerichtsdiener, führen Sie die Angeklagte herein. Gerichtsdiener führt aus einer zweiten Tür im Hintergrund Haitang herein TSCHU-TSCHU Angeklagte, nehmen Sie Ihren Platz dort innerhalb des Kreidekreises. Haitang macht einen dreimaligen Kotau und steht dann wieder aufrecht da TSCHU-TSCHU Herr Tschao, Sie protokollieren? TSCHAO Sehr wohl, Exzellenz. TSCHU-TSCHU Angeklagte, Sie heissen? HAITANG Tschang Haitang, Tochter des Tschang, Frau des hochgeborenen Herrn Ma. FRAU MA unterbrechend N e b e n f r a u des hochgeborenen Herrn Ma, seine blosse Beischläferin, Konkubine sozusagen, aus einem Freudenhause aufgelesen, die Gattin ersten Ranges bin ich. HAITANG Ich war Herrn Ma rechtlich angetraut. Da ich ihm einen Knaben geboren hatte, der Schoss seiner ersten Gattin unfruchtbar geblieben war, gedachte er, mich in den Rang der Hauptfrau zu erheben und sich von Frau Ma zu scheiden. FRAU MA Sie lügt wie eine Elster. Sie hat ihm ein Kind geboren? Ei, wann denn? TSCHU-TSCHU Beruhigen Sie sich, Frau Ma. Im Laufe der Verhandlung wird sich alles der Wahrheit gemäss herausstellen. Wer erhebt die Anklage? FRAU MA Ich, Yü-pei, rechtmässige Hauptgattin des verewigten Herrn Ma, klage Haitang des versuchten Kindesraubes und des vollendeten Giftmordes an Herrn Ma an. Bewegung im Zuschauerraum TSCHU-TSCHU Angeklagte, was haben Sie zu dieser ausserordentlich präzisen Anklage zu bemerken? HAITANG leise Ich bedaure, diese Frau Lügen strafen zu müssen. Aber es geht um mein Leben, Herr Richter, es geht um mein Kind. Herr Richter, man hat mir im Gefängnis mein Kind verweigert! Man hat mich ohne Nachricht von ihm gelassen! Li, mein Knabe, erkennst du mich? FRAU MA Sie heuchelt. Wie kann sie Muttergefühle vortäuschen, da ihr Schoss verdorrt ist wie ein Baum in der Wüste Gobi ohne Wasser? HAITANG Mein Schoss verdorrt? Ich unbegnadet? Das heiligste Recht des Weibes mir nicht verliehen? Trug ich doch unter diesem meinem Herzen meinen Knaben Li, die Erfüllung meiner Sehnsucht, die Hoffnung meines Alters. Ich blühte nur, damit ich eine Frucht trüge, die Blüte fiel ab. Die Frucht reifte in Sonne und Sturmgewitter, in Wollust und Schmerzen, Ich, die ich keine Wollust empfunden, da ich ihn empfing, ich verging vor Wollust, da ich ihn gebar. Fo hat mich begnadet, gesegnet, TSCHU-TSCHU Wir wollen zu diesem Punkt die Hebamme vernehmen, die der Mutter bei der Geburt des Knaben Li in ihren Wehen behilflich war. Treten Sie vor, Frau Lien! HEBAMME O je, o je, womit habe ich das verdient, vor dem hohen Gerichtshof erscheinen zu müssen. TSCHU-TSCHU Fürchten Sie sich nicht. Also wie war der Hergang? HEBAMME Der Hergang war damals ein grosser Hin- und Hergang, als der Knabe Li geboren ward. TSCHU-TSCHU Frau Lien, erkennen Sie die Angeklagte? HEBAMME Ich kenne die Angeklagte schon. Es ist Haitang, die Nebenfrau des verstorbenen hochgeborenen Herrn Ma, Fo hab ihn selig! TSCHU-TSCHU Und ist sie die Mutter des Knaben Li? HEBAMME Sie hat den Knaben wohl oft auf den Armen getragen, gewartet und in den Schlaf gewiegt, wie es die Pflicht der Nebenfrauen ist; aber die Mutter dieses Knaben ist jene dort! Zeigt auf Frau Ma Obwohl das Zimmer der Wöchnerin wie üblich verhängt war, und man in der Dunkelheit die Mutter vom Kinde kaum unterscheiden konnte, so ist doch kein Zweifel, dass Frau Ma den Knaben geboren hat. HAITANG Frau Lien, die Wahrheit, die Wahrheit, dies Kind ist mein! FRAU MA Das listige Weib macht sich der Beeinflussung der Zeugin schuldig. TSCHU-TSCHU Man schlage die Angeklagte wegen ungebührlichen Benehmens vor Gericht. Im Wiederholungsfalle werden ihr Heisswasserschlangen angedroht. Sie wird auf Glassplittern knien, und man wird ihr die Knöchel zerquetschen. Zwei Soldaten schlagen sie mit Ruten HAITANG Wie Feuer brennt mein Rücken, Wie Sturm weht mein Atem. Verfloge doch meines Lebens Hauch Der Nachtschmetterling. Das Kind beginnt zu weinen TSCHU-TSCHU Still! Ich rufe das Kind zur Ordnung! zu Frau Lien Können Sie Ihre Aussagen beschwören? HEBAMME Das will ich meinen! TSCHU-TSCHU Die Zeugin wird vereidigt. Sprechen Sie die Worte nach Ich schwöre bei den Gebeinen meiner Ahnen - HEBAMME Beinen meiner Ahnen - TSCHU-TSCHU Dass ich die reine Wahrheit gesagt - HEBAMME Keine Wahrheit gesagt - TSCHU-TSCHU So wahr mir Fo helfe! HEBAMME So wahr mir Fo helfe! TSCHAO Die Zeugen Gebrüder Sang! ZWEI KULIS die immer gleichzeitig sprechen, treten vor und leiern sofort herunter Hoher Gerichtshof, Herr Ma war ein vermöglicher, womöglicher und vielvermögender Mann. Wir konnten uns natürlich nicht schmeicheln, zu seinem näheren Umgang zu gehören. Aber als seine erste hochgeborene Gattin einen Knaben gebar, gab er seinem Stadtviertel, in dem auch wir die Ehre haben zu wohnen, ein Fest, eine Festivität, wo es so lustig herging, dass wir beide noch heute betrunken sind, wenn wir daran denken. HAITANG Ihr lügt, bestochen von Frau Ma. TSCHU-TSCHU Können die Zeugen die Wahrheit ihrer Aussagen beschwören? ZWEI KULIS Und ob! TSCHU-TSCHU So sprechen Sie den Schwur nach. Zeremonie wie oben Die Zeugenvernehmung über den geplanten Kindesraub wird geschlossen. Es bleibt die Frage des Giftmordes. Wer hat gesehen, dass die Angeklagte ihrem verewigten Gatten statt Zucker Gift in den Tee schüttete, um sich unrechtmässig Knabe und Erbteil anzueignen? FRAU MA Ich! HAITANG Himmlisches Licht, du hast dich ganz vermummt. Wo leuchtest du? Himmlische Glocke, du bist verstummt. Wann läutest du? Kommt es nie an den Tag, bleibt es in Nacht, Wer Herrn Ma zu Tod gebracht? Ich bin wehrlos, ehrlos ganz, Trag auf meinem armen Kopf einen Brennesselkranz. TSCHU-TSCHU zu Frau Ma Können Sie Ihre Wahrnehmung beschwören? FRAU MA Ich beschwöre bei den Gebeinen meiner Ahnen, dass die, die nicht die Mutter des Kindes ist, ihren Gatten mit Gift aus dem Weg geräumt hat, um sich unrechtmässig Knabe und Erbteil anzueignen. HAITANG schreit entsetzt auf Sie schwört die Wahrheit! TSCHU-TSCHU Die Inkulpatin hat gestanden! Die Zeugenaussagen werden geschlossen. Das Gericht wird nunmehr das Urteil beraten. Tschu, Tschao usw. besprechen sich leise TSCHU-TSCHU erhebt sich Im Namen Seiner Himmlischen Majestät brabbelt erkennt der hohe Gerichtshof als zu Recht folgendes Urteil Die Angeklagte Tschang Haitang wird wegen versuchten Kindesraubes und vollzogenen Giftmordes an ihrem Gatten Ma zum Tod durch des Henkers Schwert verurteilt. Gerichtsdiener, legt ihr den neunpfündigen Block um den Hals. Diener legt Haitang den Block um HAITANG Mein Recht! Mein Kind! TSCHU-TSCHU Unverschämtes Geschöpf! Ich sollte dich mit dem Pantoffel ins Gesicht schlagen. Merke Dir eines! Wenn ich ein Urteil spreche, so ist es gerecht, die Verhandlung führe ich streng unparteiisch, und alles geht objektiv und absolut gesetzmässig her. Ein Kurier tritt auf. Haitang wird abgeführt KURIER Stafette aus Peking. TSCHU-TSCHU erbricht sie und liest Ich bin erschüttert. Ich ersuche alle Anwesenden, mit der Stirn die Erde zu berühren. Seine Himmlische Majestät ist im hohen Alter von fünfundsiebzig Jahren an Altersschwäche verschieden. Zum Nachfolger wurde durch das Los Prinz Pao erkürt, der den kaiserlichen Thron bestiegen hat. Alle Todesurteile werden suspendiert und kraft seiner Machtvollkommenheit Richter und Gerichtete nach Peking berufen. Denn seine erste AmtshandIung soll im Zeichen der Gerechtigkeit stehen. Wischt sich den Angstschweiss von der Stirn Grosser Fo, im Zeichen der Gerechtigkeit! TSCHANG-LING im Zuschauerraum des Gerichtes Was fürchtest du alter Narr? Der neue Kaiser wird nicht besser sein als der alte. Wir Armen werden auch unter seinem Drachenbanner rechtlos am Strassenrand verrecken. Haitang ist schuldlos. Sie soll nicht sterben. Mit meinen Fäusten will ich dem Henker das Beil aus der Hand reissen. TSCHU-TSCHU Wer ist der Kerl, der die Majestät lästert? Auch mit ihm in den Block. Seine Majestät wird sich mir erkenntlich zeigen. Auf nach Peking! Vorhang ZWISCHENSPIEL SECHSTES BILD Schneesturmlandschaft. Man hört einen Soldaten hinter der Szene singen EIN SOLDAT Soldat, du bist mein Kamerad, Marschierest mir zur Seite. Der Kaiser, der befehligt uns, Kein Mädchen mehr beseligt uns, Soldat, du bist mein Kamerad, Marschierest mir zur Seite. Soldat, du bist mein Kamerad, Wenn du das Schwert verloren, So deck' ich dich mit meinem Schild Und bin als Bruder Dir gewillt. Soldat, du bist mein Kamerad, Wenn du das Schwert verloren. Haitang, gefesselt und im Holzblock, von zwei Soldaten eskortiert, die sie prügeln ERSTER SOLDAT He, vorwärts, Tochter einer Schildkröte! Ich werde deine Mutter schänden, wenn du deine Beine nicht flinker bewegst. Meinst du, es ist ein Vergnügen, dich durch den Schneesturm zu eskortieren? HAITANG Erbarmen, lieber Herr, ich sterbe. ERSTER SOLDAT Ein guter Tod ist das halbe Leben. Vorwärts! HAITANG Die Knie brechen mir. ERSTER SOLDAT Wer ein Verbrechen begangen hat, muss es auch büssen. Warum hast du deinen dicken Mann umgebracht und der ersten Frau das Kind rauben wollen? HAITANG Ich habe keinen rechtschaffenen Richter gefunden. Der Herr der hundert Zeichen mag es bezeugen. Er wird gnädiger sein als die Menschen. Mein Kind - wo ist mein Kind? ERSTER SOLDAT Bei seiner Mutter, verstocktes Weib, das selbst der Holzblock nicht zur Busse und Einkehr zwingt. HAITANG Da kein Mensch mehr hört, will ich meine Klage in den Schneesturm schreien. Höre mich, Sturm! Ich klage es dir, Schnee! Ihr Sterne hinter den Wolken, lauscht! Ich rufe euch, ihr Toten, zum Gericht über mich. In euch, die ihr allen Flitter der Welt abgeworfen, selbst euer Fleisch, ist kein Falsch. Ihr toten Mörder, kommt und sagt, ob ich gemordet! Ihr toten Lügner, kommt und sagt, ob ich log! Ihr toten Mütter, alle Mütter der Welt, schreit, ob ich mein Kind nicht mit Recht von den Räubern fordere! Seht doch, die Erde selbst trauert, sie hat ein weisses Gewand angelegt mir zu Ehren. - Es schneit - es schneit - weiss - immer weisser, der Schnee fällt, Flocke um Flocke. Meine Tränen fallen wie die Flocken. Wo meine Tränen in den Schnee fallen, färbt sich der Schnee rot. Ich weine Blut. Ich bitte Euch, liebe Herren, nehmt Eure Schwerter und schlagt ein Loch in das Eis, und lasst mich in die nassen, kalten Fluten sinken, versinken! ERSTER SOLDAT Zu lang schon haben wir dein Quäken mitangehört, Wasserfrosch. Vorwärts jetzt! Vorwärts! Wie ein Echo von der andern Seite Vorwärts mit dir, du Lump! Hörtest du nicht Stimmen im Dunkel? ZWEITER SOLDAT Mir war so, als riefe uns jemand zu. Von rechts kommt Tschang-Ling, ebenfalls von zwei Soldaten eskortiert, die hölzerne Krause um den Hals DRITTER SOLDAT Vorwärts, du Schwerverbrecher, du Revolutionär, dir wird man es eintränken. VIERTER SOLDAT Begehrt gegen die Staatsgewalt auf, die sich in uns verkörpert. HAITANG aufschreiend Bruder! TSCHANG-LING Schwesterseele! ERSTER SOLDAT Kamerad, wenn es dir recht ist, so wollen wir, da unsere Transporte ja doch den gleichen Weg nach Peking haben, die Verbrecher zusammenbinden. Nun werden sie leichter vorwärts zu treiben sein. DRITTER SOLDAT Vorwärts nun, zum Kaiser! ERSTER SOLDAT im Abgehen Soldat, du bist mein Kamerad, Wenn unsre Knochen bleichen, Mond fällt auf uns wie gelber Rauch, Der Affe schreit im Bambusstrauch. Soldat, du bist mein Kamerad, Wenn unsre Knochen bleichen. Vorhang SIEBENTES BILD Die Bühne stellt den Thronsaal vor, im Hintergrund der Thronsessel des Kaisers. Das versammelte Volk, die Würdenträger fallen im Kotau nieder, während der Kaiser langsam zum Thron schreitet, auf den er sich niederlässt KAISER Hier auf den Stufen meines Tribunales steht Ti-sching gemalt Rede leise, handle leise, denke leise! Ein jeder gehe mit sich selbst zu Rat, Der hier das Wort ergreift. zu Tschang-Ling Du da an jenes Weib gebunden - sage mir, Warum bist Du im Block, und was ist Dein Verbrechen? Was bleibst Du stehn und fällst nicht in die Knie? TSCHANG-LING Gäb es Gerechtigkeit in diesem Land, Ich stünde nicht im Block vor dir! Wer so viel litt, wie ich, der kniet vor keinem Menschen mehr. KAISER Der Richter. Tschu tritt vor. Kotau Was verbrach der Mann? TSCHU-TSCHU Er lästerte des Himmels Sohn, die geheiligte Majestät. Keine Strafe ist zu hoch für ihn. KAISER Er lästerte die Majestät, mit welchen Worten? TSCHU-TSCHU Untertänigst zu vermelden - die Zähne weigern sich, sie freizulassen - der neue Kaiser wird auch nicht besser sein als der alte. KAISER Dies sagte er? TSCHANG-LING Und dieses noch dazu Wir Armen werden unter seinem Banner Rechtlos am Strassenrand verrecken wie bisher. Er weint KAISER Du weinst, weinst Du um Dein Geschick? TSCHANG-LING Ich wein um mein Vaterland. KAISER Nehmt ihm den Halsblock ab! Er sei befreit! Wer solche Tränen weint, ist kein Verbrecher. Sie netzen Die Blumen seines Herzens, Wie Tau. Dass er mich lästerte, verzeih ich ihm. Er lästerte aus einem edlen Willen, Die schlechte Welt zu bessern. Uns eint das gleiche hohe Ziel. Komm, sei mein Freund. Ich lese hier einen in den Akten blätternd mir vom Richter zu Tscheu-kong Tschu Kotau eingereichten Bericht. Es handelt sich darin um eine Frau zweiten Grades namens Tschang Haitang. Haitang hebt den Blick, den sie bisher gesenkt gehalten. Kaiser und Haitang erkennen sich Diese Dame soll ihren Mann ermordet und sich aus Erbschaftsgründen des Kindes der ersten Frau haben bemächtigen wollen? TSCHU-TSCHU So ist es. Haitang in die Knie sinkend KAISER Tschang Haitang, ist es wahr, dass Du Deinen Mann vergiftet und der ersten Frau das ihr gehörige Kind geraubt hast? Haitang schweigt TSCHAO schnell Eure Majestät ist ein Spiegel, der sie blendet… TSCHU-TSCHU Eure Majestät ist die Sonne, die uns alle blendet. KAISER Tschang Haitang, welchem Beruf gingst Du nach, ehe Du Herrn Ma heiratetest? HAITANG Am Ufer hinter Weiden steht ein Haus! Ein kleines Mädchen sieht zur Tür hinaus. An der Volière steht der Mandarin, Ein kleiner Vogel singt und hüpft darin. Verschliess den Käfig, hüte gut das Haus, Sonst fliegt der Vogel in den Wald hinaus. KAISER Du warst Blumenmädchen? Haitang nickt Wer waren die Besucher des Hauses hinter den Weiden? HAITANG Herr Ma holte mich aus dem Haus. KAISER Hat niemand sonst Dich dort besucht? HAITANG Ein junger Herr besuchte mich. KAISER Wer war der junge Herr? HAITANG Ich nenne seinen Namen nicht. Ich fordere Gerechtigkeit, sonst nichts. Schweigen. Der Kaiser blättert in den Akten weiter KAISER Die beschworenen Zeugenaussagen hier in den Akten besagen, dass das Kind, das Du für dich in Anspruch nimmst, nicht Dein Kind ist. Haitang schweigt TSCHANG-LING Die Zeugen sagten falsch aus. Sie sind bestochen von der ersten Frau. FRAU MA Er lügt. KAISER Der Richter ist dazu bestellt, wahres und falsches Zeugnis zu scheiden. TSCHANG-LING Der Richter war bestochen wie die Zeugen - TSCHU-TSCHU Er lügt. KAISER Die erste Frau des Mandarinen ist im Saal, wo ist sie? Frau Ma tritt vor. Kotau Weib, sprich, wer ist die Mutter des Kindes, das Du auf dem Arme trägst? FRAU MA Ich bin es, Majestät. - KAISER Gut. - Zeremonienmeister! Zeremonienmeister tritt vor Nehmt ein Stück Kreide, zieht einen Kreis hier auf dem Boden vor meinem Thron, legt den Knaben in den Kreis, Zeremonienmeister tut es Und nun, Ihr beiden Frauen Versucht, den Knaben aus dem Kreis zu ziehen Zu gleicher Zeit. Die eine packe ihn am linken, Die andere am rechten Arm. Es ist gewiss, Die rechte Mutter wird die rechte Kraft besitzen, Den Knaben aus dem Kreis zu ziehen. Die Frauen tun wie geheissen. Haitang fasst den Knaben nur sanft an, Frau Ma zieht ihn brutal zu sich hinüber Es ist augenscheinlich, dass diese zu Haitang nicht die Mutter sein kann. Sonst wäre es ihr wohl gelungen, den Knaben aus dem Kreis zu ziehen. Die Frauen sollen den Versuch wiederholen. Wieder zieht Frau Ma den Knaben zu sich Haitang, ich sehe, dass Du nicht die mindeste Anstrengung machst, das Kind aus dem Kreis zu Dir herüberzuziehen. Was bedeutet das? HAITANG Ich hab das Kind unter meinem Herzen getragen. Neun Monate hab ich mit ihm gelebt. Ich habe alles Süsse mit ihm genossen, alles Bittere mit ihm gelitten. Wenn er fror, wärmte ich seine Gliederchen, sie sind so zart und zerbrechlich, ich würde sie ihm ausdrehen, wenn ich daran zerren wollte wie jene Frau. Wenn ich mein Kind nur dadurch bekommen kann, dass ich ihm die Arme ausreisse, so soll nur jene, die nie die Schmerzen einer Mutter um ihr Kind gespürt hat, es aus dem Kreis ziehen. KAISER erhebt sich Erkennt die ungeheure Macht, die in dem Kreidekreis beschlossen liegt! Jene Frau auf Frau Ma zeigend trachtete sich des gesamten Vermögens des Herrn Ma zu bemächtigen und raubte darum das Kind. Da nun die wahre Mutter erkannt ist, wird auch die wahre Mörderin zu finden sein. Ich lese in den Akten den Wortlaut des Schwures, den Frau Ma gesprochen. Frau Ma, wiederholen Sie den Schwur! FRAU MA Ich - schwöre - bei - den Gebeinen - gebrochen meiner - Ahnen, dass die, die nicht die Mutter des Kindes ist - Herrn Ma vergiftet hat. KAISER Ihr schwurt den entsetzlichen Schwur, dass Ihr selbst die Mörderin des Herrn Ma seid - FRAU MA So - ist - es - KAISER Werft ihr die hölzerne Krause über. Dies geschieht, während ein Soldat ihr das Kind aus den Armen nimmt FRAU MA Doch hat mich jener angestiftet, der mich liebt. TSCHAO Ich dich lieben? Ich dich angestiftet? Wer hat die falschen Zeugen bestochen - die Hebamme, die zwei Kulis? Wie hätte ich das Geld aufgebracht, den Nimmersatt Exzellenz Tschu, Oberrichter von Tscheu-kong, mit hundert Taels zu bestechen? TSCHU-TSCHU Ich hätte mich bestechen lassen, ich, der unbestechlichste Richter weit und breit? TSCHAO Drückt ich selbst Euer Exzellenz dem goldgreifenden Tiger nicht den Beutel mit Gold in die Hand, den jene mir für Euch eingehändigt? KAISER Genug des unwürdigen Gekeifes und Gezänkes! Fort mit den Dreien! Sie werden gerichtet! Frau Ma, Tschao und Tschu-Tschu werden von den Soldaten abgeführt, Tschan-Ling später auf einen freundlichen Wink des Kaisers nach einer anderen Seite ab. Alle übrigen Anwesenden ab. Es bleiben Haitang und der Kaiser zurück. Der Kaiser nimmt das Kind einem Soldaten ab und reicht es Haitang HAITANG Mein Kind! Mein Kind! Mein Pantherköpfchen, mein Luchsäuglein, mein Alprikosenwänglein! Wie süss du duftest, wenn man dich küsst! Du hast auch einen schönen Namen bekommen! Li heisst du; das bedeutet Licht, Licht meines Lebens! Leuchte der Nacht! Du wirst einst im hellen Glanz erstrahlen, die Sonne wird sich beschämt verkriechen, und der Mond sich mit seinem goldenen Krummschnabel den Bauch aufschlitzen. Doch du wirst leuchtend auf dem Turm der azurnen Wolken stehn. Ich bin so froh und beglückt um dich. Ich danke dem höchsten Wesen, dass es mich erschaffen, den Eltern, dass sie mich erzogen, der Erde, dass sie mich ernährt hat. Sie will gehen. KAISER Haitang - HAITANG Mein kaiserlicher Freund? KAISER Noch auf ein Wort, bevor ich Dich entlasse. HAITANG Entlasst Ihr mich? Verlasst Ihr mich so bald? KAISER In jener Nacht, da Ma im Hause Tongs Dich kaufte, Du erinnerst dich? HAITANG Wie könnt' ich jene Nacht vergessen, da ich zum erstenmal Euch sah. KAISER Sag, was geschah in jener Nacht im Hause Mas? HAITANG Man brachte mich in ein Zimmer zu ebener Erde, dessen Türen nach dem Garten hinausgingen. Ich weinte, bat um Ruhe. Herr Ma liess mich allein. Es war so drückend heiss, dass ich die Türe zum Garten offen liess. Als ich mich niederlegte, da hatte ich einen wunderlichen Traum. KAISER Was träumtest du? HAITANG Ich träumte, es käme ein junger Herr durch den Park geschlichen, leise, wie der Panther schleicht. Er trat in mein Zimmer, setzte sich auf das Kang, auf dem ich lag, legte sich zu mir, liebte mich, umarmte mich wie ein Ehemann sein Eheweib umarmt. KAISER Wie kommt es, dass Du diesen Traum so treu bewahrt hast im Gedächtnis? HAITANG Ei, lieber Herr, ich träumte von Euch, dass Ihr zu mir gekommen. KAISER Dies alles träumtest Du? HAITANG Ich träumt' es nur. KAISER Haitang, was Du geträumt, es hat in Wahrheit sich begeben. Ich folgte Dir in jener Nacht, stieg übern Bambuszaun, schlich in Dein Schlafgemach, und derart schön erschienst Du mir, dass ich entzündet wurde und meiner Sehnsucht und Begier nicht widerstand. Ich liebte Dich, die Schlafende, die einmal nur im Schlafe leise seufzte. Kannst du verzeih'n, was ich aus allzu grosser Liebe gewagt? HAITANG Verzeihen will ich Dir, wenn Du dies Kind Als Deines erkennst, denn also muss es sein. Gezeugt hat es der Sturm, geboren der Wind, sein Pate war der gelbe Mondenschein. KAISER Noch heute verkünd' ich Dich dem Volk als meine Gattin! HAITANG, KAISER Mein Mondkind! Mein Sonnenkind! Mein Schmerzenskind! Mein Herzenskind! Ich hab alles Leid auf mich genommen, Das je Dich könnte überkommen. Dir werden alle Glocken Freude läuten! Dir werden alle Tage Glück bedeuten. G e r e c h t i g k e i t, sie sei Dein höchstes Ziel, Denn also lehrt's des Kreidekreises Spiel. Vorhang この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@ Aiko Oshio Zemlinsky,Alexander von/Der Kreidekreis
https://w.atwiki.jp/oper/pages/144.html
DRITTE SZENE Beckmesser. Sachs. Man gewahrt Beckmesser, welcher draussen vor dem Laden erscheint, in grosser Aufregung hereinlugt und, da er die Werkstatt leer findet, hastig eintritt Er ist reich aufgeputzt, aber in sehr leidendem Zustande. Er blickt sich erst unter der Tür nochmals genau in der Werkstatt um, dann hinkt er vorwärts, zuckt aber zusammen und streicht sich den Rücken. Er macht wieder einige Schritte, knickt aber mit den Knien und streicht nun diese. Er setzt sich auf den Schusterschemel, fährt aber schnell schmerzhaft wieder auf. Er betrachtet sich den Schemel und gerät dabei in immer aufgeregteres Nachsinnen. Er wird von den verdriesslichsten Erinnerungen und Vorstellungen gepeinigt; immer unruhiger beginnt er sich den Schweiss von der Stirne zu wischen. Er hinkt immer lebhafter umher und starrt dabei vor sich hin. Als ob er von allen Seiten verfolgt wäre, taumelt er fliehend hin und her. Wie um nicht umzusinken, hält er sich an dem Werktisch, zu dem er hin geschwankt war, an und starrt vor sich hin. Matt und verzweiflungsvoll sieht er um sich; sein Blick fällt endlich durch das Fenster auf Pogners Haus; er hinkt mühsam an dasselbe heran, und, nach dem gegenüberliegenden Fenster ausspähend, versucht er, sich in die Brust zu werfen, als ihm sogleich der Ritter Walther einfällt. Ärgerliche Gedanken entstehen dadurch, gegen die er mit schmeichelndem Selbstgefühl anzukämpfen sucht. Die Eifersucht übermannt ihn; er schlägt sich vor den Kopf. Er glaubt die Verhöhnung der Weiber und Buben auf der Gasse zu vernehmen, wendet sich wütend ab und schmeisst das Fenster zu. Sehr verstört wendet er sich mechanisch wieder dem Werktische zu, indem er vor sich hinbrütend nach einer neuen Weise zu suchen scheint. Sein Blick fällt auf das von Sachs zuvor beschriebene Papier; er nimmt es neugierig auf, überfliegt es mit wachsender Aufregung und bricht endlich wütend aus BECKMESSER Ein Werbelied! Von Sachs! Ist s wahr? Ha! Jetzt wird mir alles klar! Da er die Kammertür gehen hört, fährt er zusammen und steckt das Papier eilig in die Tasche SACHS im Festgewande, tritt ein, kommt vor und hält an, als er Beckmesser gewahrt Sieh da, Herr Schreiber! Auch am Morgen? Euch machen die Schuh doch nicht mehr Sorgen? BECKMESSER Zum Teufel! So dünn war ich noch nie beschuht! Fühl durch die Sohl den kleinsten Kies! SACHS Mein Merkersprüchlein wirkte dies, trieb sie mit Merkerzeichen so weich. BECKMESSER Schon gut der Witz! Und genug der Streich ! Glaubt mir, Freund Sachs, jetzt kenn ich Euch! Der Spass von dieser Nacht, der wird Euch noch gedacht. Dass ich Euch nur nicht im Wege sei, schuft Ihr gar Aufruhr und Meuterei! SACHS ‘s war Polterabend, lasst Euch bedeuten; Eure Hochzeit spukte unter den Leuten je toller es da hergeh , je besser bekommt s der Eh . BECKMESSER wütend O Schuster, voll von Ränken und pöbelhaften Schwänken, du warst mein Feind von je nun hör, ob hell ich seh ! Die ich mir auserkoren, die ganz für mich geboren, zu aller Witwer Schmach, der Jungfer stellst du nach. Dass sich Herr Sachs erwerbe des Goldschmieds reiches Erbe, im Meisterrat zur Hand auf Klauseln er bestand, ein Mägdlein zu betören, das nur auf ihn sollt hören und, andern abgewandt, zu ihm allein sich fand. Darum! Darum! Wär ich so dumm? Mit Schreien und mit Klopfen wollt er mein Lied zustopfen, dass nicht dem Kind werd kund, wie auch ein and rer bestund! Ja ja! Haha! Hab ich dich da? Aus seiner Schusterstuben hetzt endlich er den Buben mit Knüppeln auf mich her, dass meiner los er wär ! Au au! Au au! Wohl grün und blau, zum Spott der allerliebsten Frau, zerschlagen und zerprügelt, dass kein Schneider mich aufbügelt! Gar auf mein Leben war s angegeben! Doch kam ich noch so davon, dass ich die Tat Euch lohn ! Zieht heut nur aus zum Singen, merkt auf, wie s mag gelingen; bin ich gezwackt auch und zerhackt, Euch bring ich doch sicher aus dem Takt! SACHS Gut Freund, Ihr seid in argem Wahn! Glaubt, was Ihr wollt, dass ich getan, gebt Eure Eifersucht nur hin; zu werben kommt mir nicht in Sinn. BECKMESSER Lug und Trug! Ich kenn es besser. SACHS Was fällt Euch nur ein, Meister Beckmesser? Was ich sonst im Sinn, geht Euch nichts an. Doch glaubt, ob der Werbung seid Ihr im Wahn. BECKMESSER Ihr sängt heut nicht? SACHS Nicht zur Wette. BECKMESSER Kein Werbelied? SACHS Gewisslich, nein! BECKMESSER Wenn ich aber drob ein Zeugnis hätte? Er greift in die Tasche SACHS blickt auf den Werktisch Das Gedicht? Hier liess ich s. Stecktet Ihr s ein? BECKMESSER das Blatt hervorziehend Ist das Eure Hand? SACHS Ja - war es das? BECKMESSER Ganz frisch noch die Schrift? SACHS Und die Tinte noch nass! BECKMESSER ‘s wär wohl gar ein biblisches Lied? SACHS Der fehlte wohl, wer darauf riet. BECKMESSER Nun denn? SACHS Wie doch? BECKMESSER Ihr fragt? SACHS Was noch? BECKMESSER Dass Ihr mit aller Biederkeit der ärgste aller Spitzbuben seid! SACHS Mag sein! Doch hab ich noch nie entwandt, was ich auf fremden Tischen fand - und dass man von Euch auch nicht Übles denkt, behaltet das Blatt, es sei Euch geschenkt. BECKMESSER in freudigem Schreck aufspringend Herrgott! ... Ein Gedicht? ... Ein Gedicht von Sachs! Doch halt, dass kein neuer Schad mir erwachs ! Ihr habt s wohl schon recht gut memoriert? SACHS Seid meinethalb doch nur unbeirrt! BECKMESSER Ihr lasst mir das Blatt? SACHS Damit Ihr kein Dieb. BECKMESSER Und mach ich Gebrauch? SACHS Wie s Euch belieb . BECKMESSER Doch sing ich das Lied? SACHS Wenn s nicht zu schwer! BECKMESSER Und wenn ich gefiel ? SACHS Das ... wunderte mich sehr! BECKMESSER ganz zutraulich Da seid Ihr nun wieder zu bescheiden ein Lied von Sachs, gleichsam pfeifend das will was bedeuten! Und seht nur, wie mir s ergeht, wie s mit mir Ärmsten steht! Erseh ich doch mit Schmerzen, das Lied, das nachts ich sang - dank Euren lust gen Scherzen! - es machte der Pognerin bang . Wie schaff ich mir nun zur Stelle ein neues Lied herzu? Ich armer, zerschlag ner Geselle, wie fänd ich heut dazu Ruh ? Werbung und ehlich Leben, ob das mir Gott beschied, muss ich nun grad aufgeben, hab ich kein neues Lied. Ein Lied von Euch, des bin ich gewiss, mit dem besieg ich jed Hindernis! Soll ich das heute haben, vergessen, begraben sei Zwist, Hader und Streit und was uns je entzweit. Er blickt seitwärts in das Blatt plötzlich runzelt sich seine Stirn Und doch! Wenn s nur eine Falle wär ? Noch gestern wart Ihr mein Feind Wie käm s, dass nach so grosser Beschwer Ihr s freundlich heut mit mir meint? SACHS Ich macht Euch Schuh in später Nacht hat man je so einen Feind bedacht? BECKMESSER Ja ja! Recht gut! Doch eines schwört wo und wie Ihr das Lied auch hört, dass nie Ihr Euch beikommen lasst, zu sagen, das Lied sei von Euch verfasst. SACHS Das schwör ich und gelob es Euch, nie mich zu rühmen, das Lied sei von mir. BECKMESSER sich vergnügt die Hände reibend Was will ich mehr? Ich bin geborgen! Jetzt braucht sich Beckmesser nicht mehr zu sorgen! SACHS Doch, Freund, ich führ s Euch zu Gemüte und rat es Euch in aller Güte studiert mir recht das Lied! Sein Vortrag ist nicht leicht ob Euch die Weise geriet und Ihr den Ton erreicht! BECKMESSER Freund Sachs, Ihr seid ein guter Poet; doch was Ton und Weise betrifft, gesteht, da tut mir s keiner vor! Drum spitzt nur fein das Ohr. Und »Beckmesser, keiner besser!« darauf macht Euch gefasst, wenn Ihr mich ruhig singen lasst. Doch nun memorieren, schnell nach Haus; ohne Zeit zu verlieren richt ich das aus. Hans Sachs, mein Teurer! ich hab Euch verkannt; durch den Abenteurer war ich verrannt sehr zutraulich So einer fehlte uns bloss! Den wurden wir Meister doch los! Doch mein Besinnen läuft mir von hinnen. Bin ich verwirrt und ganz verirrt? Die Silben, die Reime, die Worte, die Verse ich kleb wie am Leime, und brennt doch die Ferse. Ade, ich muss fort! An andrem Ort dank ich Euch inniglich, weil Ihr so minniglich; für Euch nun stimme ich, kauf Eure Werke gleich, mache zum Merker Euch doch fein mit Kreide weich, nicht mit dem Hammerstreich! Merker! Merker! Merker Hans Sachs! Dass Nürnberg schusterlich blüh und wachs ! Beckmesser nimmt tanzend von Sachs Abschied, taumelt und poltert der Ladentür zu; plötzlich glaubt er das Gedicht in seiner Tasche vergessen zu haben, läuft wieder vor, sucht ängstlich auf dem Werktische, bis er es in der eigenen Hand gewahr wird; darüber scherzhaft erfreut, umarmt er Sachs nochmals voll feurigen Dankes und stürzt dann, hinkend und strauchelnd, geräuschvoll durch die Ladentür ab SACHS sieht Beckmesser gedankenvoll lächelnd nach So ganz boshaft doch keinen ich fand; er hält s auf die Länge nicht aus vergeudet mancher oft viel Verstand, doch hält er auch damit Haus; die schwache Stunde kommt für jeden, da wird er dumm und lässt mit sich reden. Dass hier Herr Beckmesser ward zum Dieb, ist mir für meinen Plan sehr lieb. Eva nähert sich auf der Strasse der Ladentür. Sachs wendet sich um und gewahrt Eva Sieh, Evchen! Dacht ich doch, wo sie blieb ! DRITTE SZENE Beckmesser. Sachs. Man gewahrt Beckmesser, welcher draussen vor dem Laden erscheint, in grosser Aufregung hereinlugt und, da er die Werkstatt leer findet, hastig eintritt Er ist reich aufgeputzt, aber in sehr leidendem Zustande. Er blickt sich erst unter der Tür nochmals genau in der Werkstatt um, dann hinkt er vorwärts, zuckt aber zusammen und streicht sich den Rücken. Er macht wieder einige Schritte, knickt aber mit den Knien und streicht nun diese. Er setzt sich auf den Schusterschemel, fährt aber schnell schmerzhaft wieder auf. Er betrachtet sich den Schemel und gerät dabei in immer aufgeregteres Nachsinnen. Er wird von den verdriesslichsten Erinnerungen und Vorstellungen gepeinigt; immer unruhiger beginnt er sich den Schweiss von der Stirne zu wischen. Er hinkt immer lebhafter umher und starrt dabei vor sich hin. Als ob er von allen Seiten verfolgt wäre, taumelt er fliehend hin und her. Wie um nicht umzusinken, hält er sich an dem Werktisch, zu dem er hin geschwankt war, an und starrt vor sich hin. Matt und verzweiflungsvoll sieht er um sich; sein Blick fällt endlich durch das Fenster auf Pogners Haus; er hinkt mühsam an dasselbe heran, und, nach dem gegenüberliegenden Fenster ausspähend, versucht er, sich in die Brust zu werfen, als ihm sogleich der Ritter Walther einfällt. Ärgerliche Gedanken entstehen dadurch, gegen die er mit schmeichelndem Selbstgefühl anzukämpfen sucht. Die Eifersucht übermannt ihn; er schlägt sich vor den Kopf. Er glaubt die Verhöhnung der Weiber und Buben auf der Gasse zu vernehmen, wendet sich wütend ab und schmeisst das Fenster zu. Sehr verstört wendet er sich mechanisch wieder dem Werktische zu, indem er vor sich hinbrütend nach einer neuen Weise zu suchen scheint. Sein Blick fällt auf das von Sachs zuvor beschriebene Papier; er nimmt es neugierig auf, überfliegt es mit wachsender Aufregung und bricht endlich wütend aus BECKMESSER Ein Werbelied! Von Sachs! Ist s wahr? Ha! Jetzt wird mir alles klar! Da er die Kammertür gehen hört, fährt er zusammen und steckt das Papier eilig in die Tasche SACHS im Festgewande, tritt ein, kommt vor und hält an, als er Beckmesser gewahrt Sieh da, Herr Schreiber! Auch am Morgen? Euch machen die Schuh doch nicht mehr Sorgen? BECKMESSER Zum Teufel! So dünn war ich noch nie beschuht! Fühl durch die Sohl den kleinsten Kies! SACHS Mein Merkersprüchlein wirkte dies, trieb sie mit Merkerzeichen so weich. BECKMESSER Schon gut der Witz! Und genug der Streich ! Glaubt mir, Freund Sachs, jetzt kenn ich Euch! Der Spass von dieser Nacht, der wird Euch noch gedacht. Dass ich Euch nur nicht im Wege sei, schuft Ihr gar Aufruhr und Meuterei! SACHS ‘s war Polterabend, lasst Euch bedeuten; Eure Hochzeit spukte unter den Leuten je toller es da hergeh , je besser bekommt s der Eh . BECKMESSER wütend O Schuster, voll von Ränken und pöbelhaften Schwänken, du warst mein Feind von je nun hör, ob hell ich seh ! Die ich mir auserkoren, die ganz für mich geboren, zu aller Witwer Schmach, der Jungfer stellst du nach. Dass sich Herr Sachs erwerbe des Goldschmieds reiches Erbe, im Meisterrat zur Hand auf Klauseln er bestand, ein Mägdlein zu betören, das nur auf ihn sollt hören und, andern abgewandt, zu ihm allein sich fand. Darum! Darum! Wär ich so dumm? Mit Schreien und mit Klopfen wollt er mein Lied zustopfen, dass nicht dem Kind werd kund, wie auch ein and rer bestund! Ja ja! Haha! Hab ich dich da? Aus seiner Schusterstuben hetzt endlich er den Buben mit Knüppeln auf mich her, dass meiner los er wär ! Au au! Au au! Wohl grün und blau, zum Spott der allerliebsten Frau, zerschlagen und zerprügelt, dass kein Schneider mich aufbügelt! Gar auf mein Leben war s angegeben! Doch kam ich noch so davon, dass ich die Tat Euch lohn ! Zieht heut nur aus zum Singen, merkt auf, wie s mag gelingen; bin ich gezwackt auch und zerhackt, Euch bring ich doch sicher aus dem Takt! SACHS Gut Freund, Ihr seid in argem Wahn! Glaubt, was Ihr wollt, dass ich getan, gebt Eure Eifersucht nur hin; zu werben kommt mir nicht in Sinn. BECKMESSER Lug und Trug! Ich kenn es besser. SACHS Was fällt Euch nur ein, Meister Beckmesser? Was ich sonst im Sinn, geht Euch nichts an. Doch glaubt, ob der Werbung seid Ihr im Wahn. BECKMESSER Ihr sängt heut nicht? SACHS Nicht zur Wette. BECKMESSER Kein Werbelied? SACHS Gewisslich, nein! BECKMESSER Wenn ich aber drob ein Zeugnis hätte? Er greift in die Tasche SACHS blickt auf den Werktisch Das Gedicht? Hier liess ich s. Stecktet Ihr s ein? BECKMESSER das Blatt hervorziehend Ist das Eure Hand? SACHS Ja - war es das? BECKMESSER Ganz frisch noch die Schrift? SACHS Und die Tinte noch nass! BECKMESSER ‘s wär wohl gar ein biblisches Lied? SACHS Der fehlte wohl, wer darauf riet. BECKMESSER Nun denn? SACHS Wie doch? BECKMESSER Ihr fragt? SACHS Was noch? BECKMESSER Dass Ihr mit aller Biederkeit der ärgste aller Spitzbuben seid! SACHS Mag sein! Doch hab ich noch nie entwandt, was ich auf fremden Tischen fand - und dass man von Euch auch nicht Übles denkt, behaltet das Blatt, es sei Euch geschenkt. BECKMESSER in freudigem Schreck aufspringend Herrgott! ... Ein Gedicht? ... Ein Gedicht von Sachs! Doch halt, dass kein neuer Schad mir erwachs ! Ihr habt s wohl schon recht gut memoriert? SACHS Seid meinethalb doch nur unbeirrt! BECKMESSER Ihr lasst mir das Blatt? SACHS Damit Ihr kein Dieb. BECKMESSER Und mach ich Gebrauch? SACHS Wie s Euch belieb . BECKMESSER Doch sing ich das Lied? SACHS Wenn s nicht zu schwer! BECKMESSER Und wenn ich gefiel ? SACHS Das ... wunderte mich sehr! BECKMESSER ganz zutraulich Da seid Ihr nun wieder zu bescheiden ein Lied von Sachs, gleichsam pfeifend das will was bedeuten! Und seht nur, wie mir s ergeht, wie s mit mir Ärmsten steht! Erseh ich doch mit Schmerzen, das Lied, das nachts ich sang - dank Euren lust gen Scherzen! - es machte der Pognerin bang . Wie schaff ich mir nun zur Stelle ein neues Lied herzu? Ich armer, zerschlag ner Geselle, wie fänd ich heut dazu Ruh ? Werbung und ehlich Leben, ob das mir Gott beschied, muss ich nun grad aufgeben, hab ich kein neues Lied. Ein Lied von Euch, des bin ich gewiss, mit dem besieg ich jed Hindernis! Soll ich das heute haben, vergessen, begraben sei Zwist, Hader und Streit und was uns je entzweit. Er blickt seitwärts in das Blatt plötzlich runzelt sich seine Stirn Und doch! Wenn s nur eine Falle wär ? Noch gestern wart Ihr mein Feind Wie käm s, dass nach so grosser Beschwer Ihr s freundlich heut mit mir meint? SACHS Ich macht Euch Schuh in später Nacht hat man je so einen Feind bedacht? BECKMESSER Ja ja! Recht gut! Doch eines schwört wo und wie Ihr das Lied auch hört, dass nie Ihr Euch beikommen lasst, zu sagen, das Lied sei von Euch verfasst. SACHS Das schwör ich und gelob es Euch, nie mich zu rühmen, das Lied sei von mir. BECKMESSER sich vergnügt die Hände reibend Was will ich mehr? Ich bin geborgen! Jetzt braucht sich Beckmesser nicht mehr zu sorgen! SACHS Doch, Freund, ich führ s Euch zu Gemüte und rat es Euch in aller Güte studiert mir recht das Lied! Sein Vortrag ist nicht leicht ob Euch die Weise geriet und Ihr den Ton erreicht! BECKMESSER Freund Sachs, Ihr seid ein guter Poet; doch was Ton und Weise betrifft, gesteht, da tut mir s keiner vor! Drum spitzt nur fein das Ohr. Und »Beckmesser, keiner besser!« darauf macht Euch gefasst, wenn Ihr mich ruhig singen lasst. Doch nun memorieren, schnell nach Haus; ohne Zeit zu verlieren richt ich das aus. Hans Sachs, mein Teurer! ich hab Euch verkannt; durch den Abenteurer war ich verrannt sehr zutraulich So einer fehlte uns bloss! Den wurden wir Meister doch los! Doch mein Besinnen läuft mir von hinnen. Bin ich verwirrt und ganz verirrt? Die Silben, die Reime, die Worte, die Verse ich kleb wie am Leime, und brennt doch die Ferse. Ade, ich muss fort! An andrem Ort dank ich Euch inniglich, weil Ihr so minniglich; für Euch nun stimme ich, kauf Eure Werke gleich, mache zum Merker Euch doch fein mit Kreide weich, nicht mit dem Hammerstreich! Merker! Merker! Merker Hans Sachs! Dass Nürnberg schusterlich blüh und wachs ! Beckmesser nimmt tanzend von Sachs Abschied, taumelt und poltert der Ladentür zu; plötzlich glaubt er das Gedicht in seiner Tasche vergessen zu haben, läuft wieder vor, sucht ängstlich auf dem Werktische, bis er es in der eigenen Hand gewahr wird; darüber scherzhaft erfreut, umarmt er Sachs nochmals voll feurigen Dankes und stürzt dann, hinkend und strauchelnd, geräuschvoll durch die Ladentür ab SACHS sieht Beckmesser gedankenvoll lächelnd nach So ganz boshaft doch keinen ich fand; er hält s auf die Länge nicht aus vergeudet mancher oft viel Verstand, doch hält er auch damit Haus; die schwache Stunde kommt für jeden, da wird er dumm und lässt mit sich reden. Dass hier Herr Beckmesser ward zum Dieb, ist mir für meinen Plan sehr lieb. Eva nähert sich auf der Strasse der Ladentür. Sachs wendet sich um und gewahrt Eva Sieh, Evchen! Dacht ich doch, wo sie blieb ! Wagner,Richard/Die Meistersinger von Nürnberg/ActⅢ-3
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/1647.html
Physik Klasse 9 Lehrbuch Gymnasium Thueringen Lothar Meyer?Gerd-Dietrich Schmidt?Margrit Ludwig? Das Verschwinden der Sexualmoral. Ueber sexuelle Verhaeltnisse Gunter Schmidt? Linguistische Textanalyse. Eine Einfuehrung in Grundbegriffe und Methoden Klaus Brinker? Der Schildkroeten-Instinkt. Dem Leben eine eine klare Richtung geben Petra Schmidt-Decker? Theodor Storm - Gebrueder Paetel. Briefwechsel. Kritische Ausgabe Das Nibelungenlied Jan-Dirk Mueller? Methoden und Modelle der Literaturwissenschaft. Eine Einfuehrung Rainer Baasner? Die schoensten Leuchttuerme Deutschlands Bernt Hoffmann?Nikolaus Schmidt? Manga Twister 09 Costa Caspary?Vera Gutersohn?Stefan Hofmeister?Oke Maas?Christian Schmidt?Dagmar Seidel? Namibia 2000. Kalender Ludwig. Schmidt? Namibia 2001. Kalender Ludwig Schmidt? Venedig 2001. Kalender Ludwig Schmidt? Namibia 2002. Kalender Ludwig Schmidt? Visualisierungsstrategien in mittelalterlichen Bildern und Texten Tibet 2002. Kalender Ludwig Schmidt? Mittelalterliche Novellistik im europaeischen Kontext. Kulturwissenschaftliche Perspektiven E. T. A. Hoffmann-Jahrbuch 2005 Absolute Lyrik Juergen H. Petersen? Form 205 (Zeitschrift Form) Petra Schmidt? Form 206 (Zeitschrift Form) Princeton Arch?Petra Schmidt? anima und sele. Darstellungen und Systematisierungen von Seele im Mittelalter Stille Berge Michael Schnabel?Thomas Schirmboeck?Juergen Palmer?Aurel Schmidt? Zackenbarsch und Maerchenprinz. Glossen aus dem Alltag fuer den Alltag Traudel Schmidt? Leges - Gentes - Regna Orthopaedische Grundlagen fuer sportliches Ueben und Trainieren Helga Schmidt? Jesus And the Cherries Bilingual Collector's Edition Stephan Schmidt-wulffen?Monika Rydiger?Jessica Backhaus? Shoah in der deutschsprachigen Literatur Einfuehrung in die Kulturwissenschaft. Grundbegriffe, Themen, Fragestellungen Aleida Assmann? Jesus And the Cherries Limited, Bilingual Edition Stephan Schmidt-wulffen?Monika Rydiger?Jessica Backhaus? TIGER-LIKE Hans-Juergen Schmidt? Geruch nach Kreide Juergen Schmidt? Einfuehrung in das Kinder- und Jugendhilferecht. Mit Beispielen und Schemata fuer den leichten Einstieg Martin Schmidt?Manuela Schmidt-Severin? Der Preis fuers Ueberleben Hermann Schmidt? Venedig 2002. Kalender Ludwig Schmidt? Techniques for Peripheral Interventions Hanns-Dierk Scheinert?Andrej Schmidt?Giancarlo Biamino? Arno Schmidt 1914 - 1979. CD- ROM fuer Windows 3.1 Arno Schmidt?Karl-Heinz Muether? Grundlagen Faelle Grundrechte, Staatsorganisationsrecht. Mit Foederalismusreform! 56 Faelle Ralf Altevers?Hans-Gerd Pieper? Helmstedt, Magdeburg, Wittenberg. Historische und sprachliche Studien zum mitteldeutschen Raum Roderich Schmidt? Tatort Moers Bernhard Schmidt?Fritz Burger?Hanns Dieter Huesch?Kurt Jakob?Helmut Pitz? Arno Schmidt Arno Schmidt? Einfuehrung in die spanische Sprachwissenschaft. Ein Lehr- und Arbeitsbuch Wolf Dietrich?Horst Geckeler? Einfuehrung in die franzoesische Sprachwissenschaft. Ein Lehr- und Arbeitsbuch Horst Geckeler?Wolf Dietrich? Physik Klasse 9 Lehrbuch Regelschule Thueringen Lothar Meyer?Gerd-Dietrich Schmidt?Margrit Ludwig? Das Recht der Eingetragenen Lebenspartnerschaft Karlheinz Muscheler? Der Kunde als Botschafter. Wie fuehre ich mein Unternehmen erfolgreich in die Zukunft? Eric Krauthammer?Hans H. Hinterhuber? And God Created Darwin Duane Schmidt? Steuerberatergebuehrenverordnung. Handkommentar fuer die taegliche Praxis Horst Meyer?Christoph Goez? Die Haftung des Drittschuldners. Ein Leitfaden fuer die Praxis Andreas Jurgeleit? Physik Klasse 9 Arbeitsheft Regelschule Thueringen Guenter Kunert?Lothar Meyer?Gerd-Dietrich Schmidt? Bugs! Three Plays By Vladimir Mayakovsky (Green Integer) Vladimir Mayakovsky?Paul Schmidt? Physik Klasse 6 Lehrbuch Sachsen Guenter Kunert?Lothar Meyer?Gerd-Dietrich Schmidt? Brot und Broetchen. Vollwertige Backideen Claudia Schmidt? Richtsatz-Sammlung fuer das Kalenderjahr 2003 Preserving Your Wealth A Guide to Colorado Probate Estate Planning L. William, Jr. Schmidt? Besonderes Verwaltungsrecht Eberhard Schmidt-Abmann? Neuausrichtung der internationalen Einkunftsabgrenzung im Steuerrecht. Management, Rechnungslegung und Unternehmensbesteuerung Dan Bauer? Beschraenkte Einkommensteuerpflicht in der Europaeischen Union. Wege fuer eine Neukonzeption Patric Liebing? Besonderes Verwaltungsrecht Eberhard Schmidt-Abmann? Das Land der weissen Voegel Heinz Volker Schmidt?Erika. Steinle?Barbara. Hahn? Aktiengesetz 20. Lieferung 41-53 Karsten Schmidt?Hans-Joachim Priester?Ulrich Ehricke? Abschluss und Rekultivierung von Deponien und Altlasten 2004 Abfall, Energie und Klima. Wege und Konzepte fuer eine integrierte Ressourcennutzung Jahrbuch des Umwelt- und Technikrechts 2004 What Is Branding Graphic Design Handbook Piers Schmidt? Clos and Grand Crus of Alsace Bernadette Burn?Giles Schmidt? Internationale Rechnungslegung Rainer Buchholz? Der Rote Delphin Heinz Volker Schmidt? Amtliches Lohnsteuer Handbuch 2005. EStG, EStDG, LStDV Costumes/Kostume/Trajes Clara Schmidt? Amtliches Einkommensteuer-Handbuch 2004 Denkmalpflege in Berlin und Brandenburg. Fachwerkscheunen Klaus Schmidt?Andrea Sonnleiter? Frau Mummelmann. Eine Gute- Nacht- Geschichte Dietrich von Oppeln-Bronikowski?Annedore Schmidt? Physik Klasse 7 Lehrbuch Mittelschule Sachsen Guenter Kunert?Lothar Meyer?Gerd-Dietrich Schmidt? Steuerplanung fuer die Praxis. Programmgestuetzte Steueroptimierung Eberhard Schult?Thomas Freyer? Rufe in der Nacht. Biografische Erzaehlungen Siegfried Schmidt? Bedburg-Hauer Frauengeschichte(n) aus 900 Jahren. Eine Dokumentation Anja Schmidt? Neues Bundesdatenschutzgesetz Erwin Doerr?Dietmar Schmidt? Physik Klasse 7 Arbeitsheft Mittelschule Sachsen Guenter Kunert?Lothar Meyer?Gerd-Dietrich Schmidt? Die Buehnenrepublik. Theater in der DDR. Ein kurzer Abriss mit laengeren Interviews Thomas Irmer?Matthias Schmidt? Music at Night. Arno Schmidt's Garden of Verses Dritte Wege. Kontexte fuer Arno Schmidt und James Joyce Friedhelm Rathjen? Arno Schmidt auf Fanoe. Der Schulausflug der Atheisten Friedhelm Rathjen? Der Ernst des Lesens. Beinharte Forschung zu Arno Schmidt und Consorten Friedhelm Rathjen? Bryologische Untersuchungen der Massenkalk- und Sparganophyllum-Kalkfelsen Westfalens. Teil 1 Carsten Schmidt? Liferecordings. Audiobook. Cassette Benjamin von Stuckrad-Barre?Christian Kracht?Harald Schmidt?Christian Ulmen? Berlinisch Joachim Schildt?Hartmut Schmidt? Amtliche Umsatzsteuer-Handausgabe 2005. UStG. UStDV. UStR 2005 Samuel Von Pufendorf Gesammelte Werke Wilhelm Schmidt-Biggemann?Detlef Doering? Johannes Mueller Und Die Philosophie Michael Hagner?Bettina Wahrig-Schmidt? Zwischenbilanz Rudi Schmidt? Sachsenspiegel - Die Wolfenbuettler Bilderhandschrift Eike von Repgow?Ruth Schmidt-Wiegand? Sachsenspiegel - Die Wolfenbuettler Bilderhandschrift Eike von Repgow?Ruth Schmidt-Wiegand? Sehende Bilder Astrit Schmidt-Burkhardt? Nietzsche-Forschung Ralf Eichberg?Hans-Martin Gerlach?Hermann Josef Schmidt? Rechtsprobleme des CO2-Emissionshandels Reisen in Die Moderne A. Schmidt? Emissionsrechte, Energie und Produktion Wolf Fichtner? Rationalitaet in der praktischen Philosophie. Eine Einfuehrung Julian Nida-Ruemelin?Thomas Schmidt? Pollino und Pollina in Venedig. Audio-CD. . Die Jagd nach der Zaubergondel Bernd Schmidt?Reinhard Keller? Pollino und Pollina in Muenchen. Fussballfieber. Audio-CD. . Heldengeschichten aus Muenchen Bernd Schmidt?Reinhard Keller? Vorlesungen Ueber Differential- Und Integralrechnung Erhard Schmidt?Heinrich Begehr?Hans Pietsch? Gestaltungsmissbrauch und Steuerberatung Cornelia Glorius-Rose? Kunstsponsoring. Vertragsrechtliche Aspekte Ulrike Pluschke? Holzschutzmittelverzeichnis Hans-Joerg Irmschler?Hubertus Quitt? Leichenwaescher Karl Lutz Mathesdorf?Kim Schmidt? Mit Sinn zum nachhaltigen Erfolg. Anleitung zur werte- und wertorientierten Fuehrung Annemarie Pircher-Friedrich? Ich rechne mit. Klasse 1. Lehrbuch Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Eberhard Binder?Karl-Heinz Wieland? Ich rechne mit. 1. Uebungsheft. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt? Ich rechne mit. 1 Lehrbuch. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Eberhard Binder?Karl-Heinz Wieland? Ich rechne mit. 1. Lehrbuch. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Eberhard Binder?Karl-Heinz Wieland? Ich rechne mit. Klasse 2. Lehrbuch Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Sybille Storch? Ich rechne mit. Klasse 2. Uebungsheft Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt? Ich rechne mit. 2. Lehrbuch. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Sybille Storch? Ich rechne mit. 2. Arbeitsheft. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnik?Dieter Schmidt? Ich rechne mit. 2. Uebungsheft. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Sybille Storch? Wassertuerme im Nordwesten Nils Aschenbeck?Jens U. Schmidt? Ich rechne mit. Klasse 3. Lehrbuch Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Katharina Knebel? Wettbewerb der Gesellschaftsformen Christofer Rudolf Mellert?Ludger C. Verfuerth? Datenschutz und E-Commerce. Eine Einfuehrung in die wichtigsten rechtlichen Aspekte Philipp Kramer?Michael Herrmann? Gluecks- und Gewinnspielrecht. Eine Einfuehrung in die wichtigsten rechtlichen Aspekte Martin Bahr? Ich rechne mit. Klasse 3. Uebungsheft Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt? Ich rechne mit. 3. Lehrbuch. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Katharina Knebel? Ich rechne mit. 3. Arbeitsheft. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Katharina Knebel? Berufskrankheiten 2004 Ich rechne mit. 3. Uebungsheft. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt? Ich rechne mit. Klasse 4. Lehrbuch Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Barbara Schumann? Vor-Ort-Messtechniken zur Standorterkundung - Trends 2004 Pruefungsausschuss und Corporate Governance. Einrichtung, Organisation und Ueberwachungsaufgabe Markus Warncke? Ich rechne mit. Klasse 4. Arbeitsheft Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt? Ich rechne mit. 4. Uebungsheft. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Barbara Schumann? Ich rechne mit. 4. Lehrbuch. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt?Barbara Schumann? Ich rechne mit. 4. Arbeitsheft. DM- Ausgabe Klaus-Peter Kaeding?Friedhelm Kaepnick?Dieter Schmidt? Brennpunkt Westliche Allianz Helmut. Schmidt?Joseph. Godson? Der Steuerrechtsschutz Juergen Schmidt-Troje? Der Steuerrechtsschutz Juergen Schmidt-Troje?Heide Schaumburg? Der Steuerprozess Juergen Schmidt-Troje? Oldenburgische Kirchengeschichte Rolf Schaefer?Joachim Kuropka?Reinhard Rittner?Heinrich Schmidt? Teilentgeltliche Unternehmensnachfolge im Mittelstand Lars Brinkmann? Die Schule der Atheisten. Novellen-Comoedie in 6 Aufzuegen Arno Schmidt? Spuren im Schnee Gerda Anger-Schmidt?Paul Mangold? Jahrbuch des Umwelt- und Technikrechts 2005 Der Sandsturm. ( Ab 12 J.) Evelyn Schmidt? Von Otto bis Phaeno Horst-Ruediger Jarck?Annette Boldt-Stuelzebach?Gudrun Fiedler?Bettina Schmidt-Czaia? Risikoregulierung und Risikokommunikation - Umweltpruefung fuer Plaene und Programme Evening Edged in Gold Arno Schmidt? Erloesung der Schrift. Zum Buchmotiv im Werk Clemens Brentanos Hans-Walter Schmidt? Jahrbuch des Sozialrechts. 26/2004 Dya Na Sore. Gespraeche in einer Bibliothek Arno Schmidt? Die Gelehrtenrepublik. Kurzroman aus den Rossbreiten Arno Schmidt? Das steinerne Herz. Historischer Roman aus dem Jahre 1954 Arno Schmidt? Jahrbuch des Arbeitsrechts -Band 42 / 2005 Kaff auch Mare Crisium Arno Schmidt? Gebuehren- und Kostenrecht im FG- und BFH-Verfahren. Ratgeber fuer Steuerberater und Rechtsanwaelte Walter Jost? Kuehe in Halbtrauer Arno Schmidt? Die Ritter vom Geist. Von vergessenen Kollegen Arno Schmidt? Rosen und Porree. Vier Kurzromane Arno Schmidt? Der Triton mit dem Sonnenschirm. Grossbritannische Gemuetsergetzungen Arno Schmidt? Trommler beim Zaren Arno Schmidt? Sitara und der Weg dorthin. Eine Studie ueber Wesen, Werk und Wirkung Karl May's Arno Schmidt? Leviathan Arno Schmidt? Prospekte im Kapitalmarkt Ulrich Keunecke? Brand's Haide Arno Schmidt? Rechtskritik als Aufgabe der Betriebswirtschaftlichen Steuerlehre Ute Schmiel? Aus dem Leben eines Fauns. Kurzroman Arno Schmidt? Zettels Traum Arno Schmidt? Altersteilzeit in der Praxis Volker Stief? Tropen der Kunst. Zur Bildlichkeit der Poetik bei Georg Buechner Axel Schmidt? Handbuch der EU-Wasserrahmenrichtlinie. Inhalte, Neuerungen und Anregungen fuer die nationale Umsetzung Praxiswissen Brandschutz. Brandgefaehrdungsanalyse und Evakuierung Klaus Mueller? Bester jagt Spengler Alfred Schmidt? Die innere Schwerkraft. Ecrits de guerre / Schriften aus dem Krieg 1939 - 1944 Antoine de Saint-Exupery?Reinhard Schmidt? Bilanzskandale. Delikte und Gegenmassnahmen Volker H. Peemoeller?Stefan Hofmann? Rechte und Pflichten in der Berufsausbildung. Das neue Berufsbildungsrecht Thomas Lakies? Oekokonten und Kompensationsflaechenpools in der Bauleitplanung und der Fachplanung. Anforderungen - Erfahrungen - Handlungsempfehlungen Werner Dieter Spang?Sven Reiter? Staedte und Stationen in der DDR Elli. Schmidt? verLOCKERUNGEN, Österreichische Avantgarde im 20. Jahrhundert Wendelin Schmidt-Dengler?Wendelin Schmidt- Dengler? Abschluss und Rekultivierung von Deponien und Altlasten 2005 Probleme und Methoden der Literaturgeschichtsschreibung in Österreich und in der Schweiz Wendelin Schmidt-Dengler?Wendelin Schmidt- Dengler? IAS/IFRS-stud Rudolf Federmann? Erzaehlungen Arno Schmidt? Vorlaeufiges zu Zettels Traum Arno Schmidt? Ueber Lab- Art ist. Oder Ueber die Buchstaeblichkeit des Darstellens Burghart Schmidt? Kommunale Agenda 21 Karl Heinz Schaefer? Handbuch Krisenmanagement im Tourismus. Erfolgreiches Entscheiden in schwierigen Situationen Dirk Glaesser? Geschichte Der Evangelischen Theologie in Deutschland Seit Dem Idealismus Stephan Horst?Martin Schmidt? Amtliches Einkommensteuer-Handbuch 2005 Amtliches Lohnsteuer Handbuch 2006. EStG, EStDG, LStDV Hegels System Der Theologie (Theologische Bibliothek Toepelmann 26) Erik Schmidt? Industrielle Kraft- und Waermewirtschaft. Fritz A. F. Schmidt?Arno Beckers? Zwingli Schmidt Lh-Rh and Its Analogues Fertility and Antifertility Aspects (New Developments in Biosciences, No 1) Man Schmidt-Gollwitzer?Rosemarie Schley? Einfuhrung in Das Alte Testament Dritte Erweiterte Auflage Werner H. Schmidt? Schicksal Und Dichtung Goethe Aufsatze Edwin Redslob?Wieland Schmidt? Daten zur Umwelt 2005. Der Zustand der Umwelt in Deutschland 2005 Kitsch und Klatsch Burghart Schmidt? SchriftBild in Collage. Ekstase, Kosmos, Chaos Eugen Gomringer?Burghart Schmidt? Studienarbeiten interaktiv. Erfolgreich wissenschaftlich denken, schreiben, praesentieren Waldemar Kropp?Alfred Huber? Einfuhrung in Das Alte Testament 4, Erweiteste Auflage Werner H. Schmidt? Besonderes Verwaltungsrecht Ingo von Muench?Eberhard Schmidt-Assmann? Besonderes Verwaltungsrecht (De Gruyter Lehrbuch) Ingo Von Munch?Eberhard Schmidt-Abmann? Motorradclubs in Deutschland. Eigenportraets Hermann Schmidt-Stamerjohanns? Kinderphilosophieren Burghart Schmidt?Klaus Pitter? Neue Spuren im Schnee Gerda Anger-Schmidt?Paul Mangold? Die Garibaldina Elio Vittorini?Hinrich Schmidt-Henkel? Vivir la Muerte. Begegnung mit dem Tod Bastienne Schmidt?Karl Steinorth?Edward J. Sullivan?Hans-Georg Pospischil? Besonderes Verwaltungsrecht (De Gruyter Lehrbuch) Eberhard Schmidt-Abmann? Rating. Eine Einfuehrung fuer Rechtsanwaelte und Unternehmensjuristen Andre Niedostadek? Arbeitsalltag an der Nordseekueste Silke Koehn?Aiko Schmidt?Friedrich Scheele? ABC Beitrage Zum Bauen Contributions on Building 1924-1928 Mart Stam?Hans Schmidt?El Lissitzky?Emil Roth? Biologische Charakterisierung von Boeden Anneke Beylich?Gabriele Broll?Ulfert Graefe?Heinrich Hoeper?Joerg Roembke?Andrea Ruf? Introduction to the Old Testament Werner Schmidt? Oldenburg. Land zwischen Nordsee und Dammer Bergen Dietrich Hagen?Heinrich Schmidt?Guenter Koenig? Zentrale Taetigkeitsbereiche der Internen Revision Besonderes Verwaltungsrecht Eberhard Schmidt-Assmann? Oldenburgische Kirchengeschichte Joachim Kuropka?Reinhard Rittner?Heinrich Schmidt?Rolf Schaefer? Das 20. Jahrhundert Sprachgeschichte, Zeitgeschichte (Institut Fur Deutsche - Jahrburg 1997) Von Heidrun Kamper?Hartmut Schmidt? Antike Und Abendland 1999 Beitrage Zum Verstandnis Der Griechen Und Romer Und Ihres Nachlebens Wolfgang Harms?Werner Von Koppenfels?Helmut Krasser?Christoph Riedweg?Ernst A. Schmidt?Wolfgang Schuller?Rainer Stillers? Wildeshauser Geest Uwe Leinigen?Birgit Schmidt-Leinigen?Wim van Schie? Besonderes Verwaltungsrecht Eberhard Schmidt-Assmann? Der Verlust der Erbschaft Walter Zimmermann? Participatory Extension P. Schmidt?Ch. Etienne?M. Hurlimann? Physik Klasse 8 Lehrbuch Gymnasium Sachsen Lothar Meyer?Gerd-Dietrich Schmidt?Guenter Kunert? Wege der Stimmbildung. fuer Kinder und Erwachsene Gerhard Schmidt-Gaden? American Dreams Bastienne Schmidt?Vicki Goldberg?Hans-Georg. Pospischil? Transparenzen Detlef Kappeler?Ewald Gaessler?Jutta Moster-Hoos?Dieter Ronte?Burghart Schmidt?Marie Luise. Syring? Erbrecht. Lehrbuch mit Faellen Walter Zimmermann? Arbeitsvertragliche Gestaltung von Zielvereinbarungen Svenja Deich? Die Technik der Intubation und Maskenbeatmung im ersten Lebensjahr. CD- ROM fuer Windows ab 95 Sebastian M. Schmidt?Christoph Fusch? Postmoderne Freizeitstile und Freizeitraeume. Neue Angebote im Tourismus Internet- Ratgeber fuer Ahnenforscher. Woher stamme ich? Finden Sie Ihre Vorfahren Herbert Schmidt? Die Kinderrassel. Briefe Willi Schmidt? Grundrechtspositionen und Legitimationsfragen im oeffentlichen Gesundheitswesen Eberhard Schmidt-Assmann? Oekologische Transformation der Energiewirtschaft. Erfolgsbedingungen und Restriktionen Himpelchen und Pimpelchen im Wald Holger Schmidt? Himpelchen und Pimpelchen am Meer Holger Schmidt? Himpelchen und Pimpelchen bei McDonald's Holger Schmidt? Wahre Geschichten aus Sachsen- Anhalt Hanns H. F. Schmidt? Kleine illustrierte Geschichte Sachsen- Anhalt Hanns H. F. Schmidt? Die Berufskrankheitenverordnung. 42. Ergaenzungslieferung William van Horn?Marie E. Wendland?H. F. Wolff?Gerhard. Mehrtens? Methoden der empirischen Sozialforschung Peter Atteslander? Praeventives Konfliktmanagement Daniel F. P. Schmidt? Von Hexen, Riesen und so weiter Annie M. G. Schmidt? Das grosse Buch der Acrylmalerei. Kunst fuer Kreative. Leinwand Keilrahmen Co Ute Schmidt? Pro-forma-Berichterstattung. Reporting zwischen Information und Taeuschung Matthias Heiden? Rosslau. Eine Schifferstadt in Anhalt Johannes Schmidt?Rene Schneider? Arbeitsgerichtsgesetz (ArbGG) Friedrich H. Heither?Ulrike Heither?Martin Heither? Goethe und Fuerst Franz Eberhard Schmidt?Johann Wolfgang von Goethe? Wenn man es glaubt ist es noch schoener. Aphorismen und Fotos Ken Kaska?Juergen Dewet. Schmidt? De Sommerdeern. Sowat as'n Novellen Heinrich Schmidt-Barrien? Ursache und Wirkung ein typografischer Roman Erik Spiekermann? Meine Erfahrungn mit Diskusfischen Schmidt-Focke? Arbeitsblaetter Physik. Mechanik Werner Schmidt? Pop Oldies II. Arrangiert fuer allgemeinbildende Schulen Wolfgang Koperski?Soenke Martensen?Volker Schmidt? Mutprobe fuer Julia. Lese- Reihe fuer die Grundschule 3. und 4. Lesejahr. (Lernmaterialien) Helmut Schmidt? Unsere Fibel. Neubearbeitung. Text. Ausgabe fuer Hessen, Nordrhein- Westfalen, Berlin Horst Bartnitzky?Hans-Dieter Bunk?Angela Paysan?Andrea Frick-Schmidt? Ein Fall fuer Herrn Schmidt. Kurzgeschichte - Hoerspiel - Fernsehspiel Wolfdietrich Schnurre? Materialien. Oekumenische Gemeinschaft der Hoffnung. Kirche. Sekundarstufe II Martin Schmidt-Kortenbusch? klasse Sprachbuch 6. Arbeitsheft. Schulart Hauptschule, Gesamtschule C. Hoegemann?O. Kehlert?R. Miedzybrocki?B. Planken?E.-M. Schmidt-Geelings?R. Severin? Perspectives 12. The Caring Society? Friedhold Schmidt?T. Lothar Wullen? The Caring Society? Lehrerheft T. Lothar Wullen?Friedhold Schmidt? The Caring Society? Compact- Cassette. Laufzeit ca. 78 Min T. Lothar Wullen?Friedhold Schmidt? A Cantar! Lieder aus Spanien und Lateinamerika. Schuelerbuch. (Lernmaterialien) Klaus Ehlers?Ellinor Haase?Bernhard Schmidt? Deutschland, Unsere Umwelt. Eine Themenmappe zur Elementarbildung Theodor Abeln?Ingrid Schmidt-Berberich?Annette Stock-Snel? Controlling und IFRS-Rechnungslegung. Konzepte, Schnittstellen, Umsetzung Easy Readers - German Wolfdietrich Schnurre? Denn es kommt anders als man denkt Markus Schmidt? Le francais et la francophonie. Grund- und Leistungskurse Angela Schmidt? Mathematische Formeln und Beispiele fuer Hauptschule und Beruf Juergen A. Schmidt?J. P. Boehmer?Dieter Grohe? Mathematikaufgaben 7-10. Anwendungen aus der modernen Technik und Arbeitswelt Werner Schmidt? Der Grafikrechner Casio CFX-9850 G. Arbeitsbuch. Sekundarstufe I. Gesamtschule, Gymnasium, Berufsschulen. Materialien. (Lernmaterialien) Arno Lergenmueller?Guenter Schmidt? LS Mathematik. Rheinland- Pfalz und Schleswig- Holstein. 5. Jahrgangsstufe Lambacher-Schweizer?Arno Lergenmueller?Guenter Schmidt?August Schmid?Wilhelm Schweizer? LS Mathematik. Computer- Zusatzband. Sekundarstufe I Lambacher-Schweizer?Arno Lergenmueller?Guenter Schmidt? LS Mathematik. Rheinland- Pfalz. 10. Jahrgangsstufe Lambacher-Schweizer?Eberhard Grammes?Arno Lergenmueller?Guenter. Schmidt? GAMMA Aktuell X B. Ausgabe fuer Hauptschulen in Nordrhein- Westfalen. Neubearbeitung - Lehrplan 1989. Mathematisches Unterrichtswerk Norbert Burghaus?Heinz Niederbroeker?Wolfram Schmidt?Detlef Lind?Ingo Weidig? ' Schmidt- Boelcke dirigiert'. Ein Musikerleben zwischen Kunst und Medienlandschaft Heiko Bockstiegel? GAMMA aktuell V. Ausgabe fuer Hauptschulen in Nordrhein- Westfalen. Neubearbeitung - Lehrplan 1989. Mathematisches Unterrichtswerk Norbert Burghaus?Heinz Niederbroeker?Wolfram. Schmidt?Juergen Hayen?Detlef Lind?Hans-Joachim. Vollrath? Handbuch Energiehandel Frank Scholz? Steuerberatung und Wissenschaft. Aufsaetze aus vier Jahrzehnten Gerd Rose? GAMMA AKTUELL VI. Ausgabe fuer Hauptschulen in Nordrhein- Westfalen. Neubearbeitung, Lehrplan 1989. Mathematisches Unterrichtswerk Norbert Burghaus?Heinz Niederbroeker?Wolfram Schmidt?Juergen Hayen?Detlef Lind?Hans-Joachim Vollrath? Aktuelle Entwicklungsaspekte der Unternehmensbesteuerung. Festschrift fuer Wilhelm H. Wacker zum 75. Geburtstag GAMMA aktuell VII. Ausgabe fuer Hauptschulen in Nordrhein- Westfalen. Neubearbeitung - Lehrplan 1989. Mathematik Hauptschule Norbert Burghaus?Heinz Niederbroeker?Wolfram Schmidt?Detlef Lind?Ingo Weidig? GAMMA AKTUELL VIII. Mathematik Hauptschule Nordrhein- Westfalen. Mathematisches Unterrichtswerk Norbert Burghaus?Heinz Niederbroeker?Wolfram Schmidt?Detlef Lind?Ingo Weidig? Physikaufgaben. Beispiele aus der modernen Arbeitswelt Werner Schmidt? Stundenblaetter Oekologische Verantwortung. Testfall christlicher Ethik. Sekundarstufe II Martin Schmidt-Kortenbusch? Management-Handbuch Bildungssponsoring Stundenblaetter Oekumenische Gemeinschaft der Hoffnung - Kirche. Sekundarstufe II Martin Schmidt-Kortenbusch? Land Rover. 1948 - 1998. Die ersten 50 Jahre Matthias Pfannmueller?Boris Schmidt? Arno Schmidt und Karl May. Eine notwendige Klarstellung Heinz Stolte?Gerhard Klussmeier? Stundenblaetter Die Roemer in Deutschland. Sekundarstufe I Peter Schmidt? Der Gastroskopie- Trainer Berthold Block?Guido Schachschal?Hartmut Schmidt? Checkliste Sonographie B. Beuscher-Willems?L. Bruegmann?L. Greiner?Guenter Schmidt? Der Fall Heydemann Carola Schmidt? Grenzen des Normalen und Anfaenge des Pathologischen im Roentgenbild des Skeletts Alban Koehler?Emil Alfred Zimmer?Hermann Schmidt?Juergen Freyschmidt?Wilhelm Holthusen? Pathophysiologie des Menschen Klaus Hierholzer?Robert F. Schmidt? Wertschoepfungsnetzwerke. Festschrift fuer Bernd Kaluza Der Stellenwert des externen Fixateurs bei der Behandlung der distalen Radiusfraktur Karl-Heinrich Winker?Joerg Schmidt? Praktische Epilepsiebehandlung Dieter Schmidt?Christian Erich Elger? Praktische Epilepsiebehandlung Dieter Schmidt?Christian Erich Elger? Kundenzufriedenheit kompakt. Leitfaden fuer dauerhafte Wettbewerbsvorteile Marc-Oliver Kaiser? Der Untergang des alten Dresden / The Destruction of Dresden Michael Schmidt?
https://w.atwiki.jp/oper/pages/471.html
第1幕 (皇帝の庭園上の平らなバルコニーの上) (その横には各部屋への入口が弱く照らし出されている) 乳母 (闇の中でうずくまりながら) 光が湖に・・・ 輝きながら消えて行く・・・ 鳥のように早く・・・! 夜の頂(いただき)が 上から明るくなっていく・・・ 火の手が あたしを捕まえに来る・・・ さては、ご主人さまですか? 御覧下さい! 私はお嬢様の面倒を見ております! こんな心労と苦痛の夜中でも。 使者 (暗闇から現れて、鎧をまとい、青い光に取り巻かれながら) 主ではないぞ。 カイコバート様ではない。 ただの使者だ! これまでも11人の使者が お前を訪れただろう。 月が替わるごと新たな使者が来たはずだ。 もはや12番目の月も落ちた・・・ だから12番目の使者が来たのだ。 乳母 (不安げに) あんたなんか見たことないわ。 使者 (厳しい口調で) よかろう。 来たからには、尋ねるぞ。 お嬢さまは、影をつくったか? なにっ、何てやつだ! 我々全員にとっても災いだ! 乳母 (勝ち誇ったように、しかしくぐもった声で) 影なんぞ!神々の名にかけて! 影なんぞ!影なんぞ! お嬢さまの体は 光が通り抜けて行く。 まるで、ガラスのようにね。 使者 (陰鬱に) お前を取り巻く孤独は、 あの子を守るためのもの。 黒い水が 小島を取り巻くように。 七つの月の峰が 湖畔を取り巻いている・・・ この雌犬め!それなのに、 宝を盗まれたままにしておくとは! 乳母 母親譲りよ! あの子の 人間になりたいという 激しい欲求は! 大失敗よ! 父親があの子に 変身する力をあげたのは! あたしが鳥を追って 飛べるわけ無いじゃない? あたしが、あのガゼルを 手で捕まえられるはずないじゃない!? 使者 お嬢さまに会わせてくれ! 乳母 (小声で) 独り身じゃないのよ・・・ あの男が、傍にいるわ。 この12か月の間、 あの男が、お嬢様を求めない日は 一夜たりと無かった! あの男は、狩人よ。 そして、恋に狂った男。 それ以外の何者だというの!? 最初の晩は、 恥ずかしそうに忍び出てきた。 でも、星がまたたく頃になると、 なんてこと!また戻って来たわ! あの男の夜が、お嬢様の昼で、 あの男の昼が、お嬢様の夜になったのよ・・・ 使者 (きわめて、きっぱりと) 12か月間、 あの男のものだったのだろう! だが、それもあと たった3日の話だ! 3日過ぎれば・・・ 父親の腕に 戻るほかない。 乳母 (嬉しさを押し隠すように) 私も一緒にまいります! ああ、きっといい日になるわ! でも、あの男はどうなるの? 使者 石にされるのさ! 乳母 石になる! さすがは、カイコバート様。 おおせに従います! 使者 (姿を消しながら) お嬢さまを守るのだ! あと3日だ!忘れるな! 皇帝 (部屋の扉に入りながら) 乳母よ!起きておるか? 乳母 起きて、控えておりまする。 雌犬のごとく、 お部屋の入口に! 皇帝 (部屋に入って来る。若い美男子。狩の衣裳で) (舞台はやや明るくなってくる) そのまま見張れ! 私が呼ぶまで! 姫は寝ている。 私は狩りに行く。 私が行くのは、 あの月の峰。 犬を放つぞ、 あの黒い水面に。 昔、私が、姫を見つけた所だ。 あの時、姫は、 白いガゼルのなりをして、 影もないのに、 私の心に火をつけた。 全ては神の思し召しだ・・・ 今日、私の赤い鷹を見つけられるかは! あの時、私のために愛する姫を捕まえてくれたのは あの鷹なのだ! あの時、姫は風のように、 私のもとから走り去り、 私を嘲り笑い、 私の愛馬も 音を上げようという時だった。 その時、あの鷹が 白いガゼルへ飛んで行き、 その眼光をかいくぐり、 あの可愛い目を 翼で打ったのだ! すると、ガゼルは、つんのめったので、 私は、槍をさっと抜き出し、 それを押さえた。 するとどうだ。恐怖に脅える 獣の体から千切れ出たかのように、 一人の女が 私の腕に絡みついてきた・・・! ああ、あの鷹にもう一度会いたいものだ! どんなに褒めてやりたいことか・・・! あの赤い鷹! それというのも、私は、あの鷹に罪深いことをした。 あの最初の陶酔のときだった。 ガゼルが妻になった時、 鷹への怒りが 私をとらえた。 あの鷹は、 姫の額に止まろうとし、 あの可愛い光る眼を 打とうとしたではないか! 激怒に駆られ、 私は短刀をつかむと あの鳥に放り投げた。 刀が当たると、 血が下にこぼれ落ちたのだ。 あの鷹の眼差し・・・忘れられない! 乳母 (様子をうかがいながら) 殿。さような狩りに 行かれるのなら・・・ さぞ、幾晩もご不在なのでしょうね? 皇帝 そうさな。 3日は戻って来ないかも知れぬ! お前は、姫をお守りし、 姫に伝えるがいい。私が狩りに出たことを・・・ 姫のためなのだ。 そう、姫のための狩りなのだ! 犬と鷹を駆って 私が捕えるもの・・・ 槍と弓矢により 私が手に入れるもの・・・ みんな姫のための獲物なのだ! そう・・・私の心にとって、 目にとって、 手にとって、 胸にとって、 私の狩の獲物は、 あの姫その人なのだ! 永遠に変わることなく! (急いで退場) (朝の薄明かりが次第に強まっていき、 鳥の歌声が聞こえて来る) 乳母 (それまでの間少しずつ皇帝の周りに集まって来ていた数名の侍従たちに) 出て行きなさい! 私は姫様と話すのです! お前たちが姫様の目に触れてはなりません! (侍従たちは立ち上がり、音も無く退場) 皇妃 (自分の部屋から出て来て) あなた・・・行ってしまうなら、 なぜ私をこんなに早く起こすのですか? まだ寝かせておいていただければ! もしかしたなら、 昔に帰る夢を見て、 小鳥の軽い体の中や、 若くて白いガゼルの気持ちに なっていたかもしれません! ああ!もう変身できないとは! ああ!お守りを失ってしまったとは・・・ あの最初の陶酔の瞬間に! よほど、あの時の かりそめの獣の姿でいたかったわ。 でも、あの人の鷹の群れが 襲いかかって・・・ああ! 頭上に群れて・・・ああ! そのうちの 一羽の鷹が ああ・・・飛び去って行ったわ! おお・・・見てよ。 あの赤い鷹・・・ 昔、私を 翼で打ったわ・・・ そうよ・・・あの鷹よ! おお、歓喜の昼間・・・ あの人と あたしのための昼間! あたしたちの おともだちの鷹。 ようこそ、 きれいな鳥・・・ 勇敢な狩人! あたしたちを許したなら、 戻っておいで。 ほら、御覧なさい、 あんなに胸をはって! あの枝の上にいるわ・・・ そんな目であたしを見つめて・・・ 翼からは 血のしずく。 目からは 涙がこぼれ出て! 鷹よ!鷹よ! なんでそんなに泣いてるの? 鷹の声 (嘆くように) どうして泣かずにおれましょう? どうして泣かずにおれましょう? 女は、影を地に投げず、 ミカドは、石にされるとは! 皇妃 最初の陶酔の時に、 あたしが失くした あのお守り。 そこには呪いが 刻まれていた・・・ 昔は解読できたのに、 今では忘れられている。 ああ、あの呪いが戻って来たのね・・・ 鷹の声 女は、影を地に投げず、 ミカドは、石にされるとは! どうして泣かずにおれましょう? 乳母 (声をくぐもらせながら繰り返す) 女は、影を地に投げず・・・! 皇妃 ミカドは、石にされるとは! (感情を爆発させて) 乳母よ。いったい どこで影を探せばいいの? 乳母 (声をくぐもらせて) あの殿は、不遜にも、 姫君を ご自分の同類にしようとしたのです・・・ ですが、それまでの 期限は切られておりました。 姫の心の結び目を あの方は、ほどくことができなかった。 ゆえに、姫君は、「まだ生まれぬ命」を お腹に宿さず、 影を投げることもありませんでした。 あの殿には当然の報いでございます! 皇妃 ひどいわ!お父さま! お父様の手は 子供の私に重たくのしかかる。 でも、他の子供よりも あたし、よっぽど強い女よ! 乳母よ。きっと お前は知ってるわよね。 そのための手段を。 お前が知らないことは何もなく、 何一つとして、困難は無い。 影をあたしに与えてよ! かわいい我が子に手を貸して! (乳母の前にひざまずく) 乳母 (厳しい口調で) 呪文がかけられ、 誓いはなされたのです。 いくら全能の者達の名を 証人に呼ぼうが、 それに従うのが あなたのつとめ! (皇妃の力強い視線に負けて、どもりながら) 影をつくるためには・・・ あるいは、ひょっとして、 影を付けることはできるかも・・・。 ご自分で、 取りに行かねばなりませんが。 それがどこであっても、知りたいのですか? 皇妃 どこであろうが、 そこへ行く道を教えなさい。 そして、お前も一緒に来なさい! 乳母 (小声で、身の毛もよだつように) 人間達のところですよ! ぞっとしませんか? 人いきれなんて、 あたしたちには、 死の空気ですよ。 この清浄な家でさえ、あたし達には、 さびた鉄のにおい、 こごった血のにおい、 古い死体のにおいがいたします! たとえ、この家が、 星座に向かってそびえ、 はじける噴水を吹き上げ、 天国のように豊かな 清浄さに包まれていようとも! なのに、ここから、 さらに深く下りて行くなんて! あいつらと交わり、 いっしょに住み、 いっしょに働き、 会話をかわし、 息と息をからめ、 その意に沿って動き、 あいつらの悪さを身につけ、 バカな奴らにぺこぺこし、 仕えたりしなけりゃならないなんて! ぞっとしないんですか? 皇妃 (きわめてきっぱりと、大声で) 影がほしいわ! (大きく跳躍して) 一日がはじまる! 連れてって・・・ 行きたいの! (ぼんやりとした明け方の光) 乳母 一日がはじまるわ・・・。 人間の一日が。 におってきませんか? もう震えてるんじゃないですか? あれが太陽・・・ あいつらは、あれで影を投げる! 風は、裏切り者・・・ 忍び足でやってきて、 あいつらの住みかへと 吹き寄せる。 あいつらの髪の毛を 逆立てながら! (徐々に、曙光が射し込む) (嘲りと軽蔑に満ちて) これが一日。 人間の一日・・・ ひどい大混乱、 がつがつと、意味も無く、 歓びも知らずに 永久に探し求めてばかり! (憎しみに満ちて、粗野に) 顔はたくさんあれど、 いい表情なんて、一つも無い・・・ 目は見えているけれど、 いい眼差しなんて、どこにもない・・・ バカづらをした、体の曲がった奴ら。 カエルみたいだわ。クモかしら・・・ あたしたちから見れば、 笑うべき生き物よ! あんな奴らのことを どうやって理解しろって言うんです? あいつらの家に入って、 その家の中で あいつらに悪さをする・・・ そんなことが、あたしの仕事でしょうか! あいつらの心は、泥棒の心よ・・・ ならば、あたしだって、 人の心を売ってやる! 詐欺師の中でも一番の 女詐欺師になってやるわ! おばちゃんとも、母ちゃんとも、 勝手に呼ぶがいい! 息子と娘を 養子にいっぱいもらってやる。 害虫みたいに、あたしに群がるがいいさ! さあ、お待ちあれ!楽しいものを見せるから! 皇妃 (乳母には気を留めずに) ああ、いやだわ。 何て気持ち悪い! どんな運命に 引きずり落とされていくの? 乳母 (体をぴったりと寄せて) 震えてるんですか? 願ったことを悔いてるんですか? やっぱりここにいようと言うんですか? 影なんかほうっておきましょうか? 皇妃 もちろん、身の毛もよだつほどよ。 それでも、 私の心では、 気持ちが、私に命ずるの。 心に恐れていることをなせ!と。 いまや、 そのほかのことは、 する価値のあることとは 思えない! 一緒に行くのよ! (曙の光が舞台全面を赤々と照らし出す) 乳母 それではご一緒に! よくぞ、案内人に私を お選びいただきました。 お嬢さま・・・可愛い方、 お待ちあれ、お待ちを! あいつらの屋根目がけ、 羽ばたく術を心得ておりますから。 煙突をくぐっていく道を 存じておりまする。 そして、あいつらの 曲がりくねった心の小道も、 桟道も、谷間も、 十分存じておりまする。 (二人は、人間界の深淵へと身を沈め、オーケストラがその地上への旅を描写する) (舞台のセカンドカーテンがさっと閉じられる) (舞台転換) (染物屋の家の中。がらんとした一室に、作業場と住まいがある。舞台左手後方にはベッドがあり、右手後方には出入り口のドアが一つだけある。舞台前方には、東洋風のみすぼらしいかまどがある。あちこちに、染められた布が竿に干されてぶらさがっている。長方形の水槽、大きな桶、鎖でぶらさがっているヤカン、大きな柄杓、攪拌用の竿、すりつぶし用の乳鉢、手回しのすりつぶし器が置いてある。 乾燥した草花は、束になってぶらさがっているかと思うと、別の所では壁に沿って積みあげられたりしている。黄褐色の地べたには、染料が水たまりのようになっており、部屋のあちらこちらに、濃い青や濃い黄色のしみがついている。) (幕が上がると、「片目の男」が「片腕の男」の首を絞めている。若い「腰の曲がった男」が「片目の男」を引き離そうとしている。染物屋バラクの妻が後ろからやって来て、全員に水をぶっかけようと大桶の方へと向かう) 片目の男 (組み伏せた男を殴りながら) 泥棒め!これでもくらえ! 満足するまで、くらいやがれ! 片腕の男 (下から、ぜいぜい言いながら) 誰かこいつを引き離してくれ! 犬っころめ!人殺し野郎! 腰の曲がった男 助けてくれ!誰か! 絞め殺しあっている! バラクの妻 (水をバシャッと振りかけて) 恥知らず達め! 犬ころみたいに野垂れ死ぬがいい! (三人兄弟は、バラクの妻の行動により、起き上がって離れ離れになる。そのあと地べたにしゃがみながら、バラクの妻をののしる) 片目の男 バカにするんじゃねえ!よそもの女め! 物乞いの娘め!何様だと言うんだ? 俺たちゃ13人兄弟の子供だったが、 やって来た貧乏人に出す料理は、 いつも脂が乗って、湯気を立てていたぜ! 腰の曲がった男 美人さんよ、何だって俺らに手出しするんだ。 それぐらいなら、もっと兄貴にいいことをしてやれよ! 片腕の男 ほっとけ、みんな、女ごときに! (ちょうどその時、染物師バラクがドアから入って来る) バラクの妻 こいつらを、この家から追い出して! ねえ、追い出してよ! さもなきゃ、あんたのとこなんか、もういられない! バラク (落ち着いて) お前ら、出て行ってくれ! すすがねばならない布が 10個のかごに一杯なんだ。 ここに何の用があるんだ? (3人兄弟は出て行く) (バラクは、色の付いた動物の皮を重ね合わせて、うず高く積み上げる) バラクの妻 あの男達を出入り禁止にして! 永久によ。 さもなくば、私が出て行くわ。 それで分かるわ。 あんたにとってのあたしの価値が。 バラク (作業し続けながら) ここにある食べ物で あいつらは飢えをいやしているんだ。 この父親ゆずりの家以外のどこに 泊まれると言うんだ? (妻は、怒って、黙りこむ) (バラクは、前と同じように目を上げずに) あいつらにも子供の時代があったんだ・・・ かがやく両眼、まっすぐな両腕、 しゃんとした背骨をしてたっけ。 あいつらの成長を見続けてきたんだ。 この父親ゆずりの家でな。 バラクの妻 (バラクを嘲って) 13人の子がいても、 料理は脂が乗って、 湯気を立てている・・・ もう一人、物乞いが来たとしても、 誰でも受け入れてやる、ですって! (両手で耳をふさいで) バラク (ロープを持ってきて、袋の口をしばると、作業を中断して妻を見る) 13人の食事とやらが 必要ならば、 この俺の手で 作ってやるよ! (立ち上がり、妻にぴったり寄り添いながら) 俺に子供を授けてくれないか? 夕食の食卓を囲む子供たちを。 誰にもお腹を空かせたりはさせないよ。 むしろ、その子たちの食欲を褒めてやるのさ。 そして、子供たちの空腹を満たすために、 俺が食事の注文を受けたことに、 心の底から礼を言うのさ。 (近付いてきて、そっと妻の体に触る) いつ、お前は、俺に 子供を産んでくれるんだい? (妻は後ろを向いていたが、バラクに触れられると、その手を振り払う) バラク (気を悪くしたりはせず、穏やかに) おい。ここにいるのは、お前の夫だぞ。 触れることすらできないのかい? バラクの妻 (バラクのほうを見ずに) ここにいるのは私の夫。そうよ、夫よ。 知っているわよ。どういうことか。 ここに売り払われたのも、それを思い知るためよ。 この家にかこわれて、 保護され、餌を与えられてるのも、 そのことを思い知るためよ。 でも、今日から、もうそんなこと思い知りたくない。 何にも言わないし、何にもしないわ! バラク おいおい!いつか親切な女達が、 素晴らしい預言をしただろう。 お前の体についての預言だった。 俺が、彼女らが祝福した食べ物を 7回食べ、 お前がいつもと違うおかしな行動を するようになったら・・・と言っていたな。 だから、俺は、お前がおかしな様子になったら、 喜んで、地面に頭を ぬかずくつもりさ。 その変化に感謝をするつもりさ! ああ、何という幸せだ。 胸に広がる期待と 歓喜! (仕事に戻ろうとしゃがみこむ) バラクの妻 あの、ただれ目の女達は、預言をしたけれど、 それは、あたしの体には 何の関係も無いことよ。 あんたが、夕方に何を食べたって、 あたしの心を変えさせることはできない。 (小声で) もう2年半、 あたしはあなたの妻だった・・・ だけど、あなたは、あたしから、 何の実りも得なかった。 あたしを 母にはできなかった。 そうなろうとすることを、 あたしの心は、 もう諦めたわ・・・ だから、あなたも、 そんな願いは持たないで。 そう思っていたいとしても・・・。 バラク (心から厳粛さと敬虔さをあふれさせて) お前の若い口から出て来るのは、 冷たい反抗的な 言葉ばかりだが、 祝福を受けさえすれば 取り消される言葉ばかりだ。 だから、俺は、怒らずに、 心楽しく、 待とう。 待っているよ。 いつかやって来る 素晴らしい子供たちを。 (バラクは巨大な袋の口を縛ると、それをいったんかまどの上に持ち上げる。そのあと、袋の上に屈み込んで、ひもの端っこを前に持ってくると、背中に背負い、そのまま立ち上がる) バラクの妻 (陰鬱に独りごちる) この家には、 誰一人新しい人間は来ないわ。 むしろ、この家からは、 さっさと出て行きたいぐらいよ。 (ほとんど声を出さずに) どのみちそうするんだから、 明日と言わず、今日そうしたいわ。 バラク (バラクは、最後の言葉は耳に入らず、善良そうに妻にうなずく。巨大な荷物を背負って、重たい足取りで進み、ドアに向かいながら独りごとを言う) 俺は、売り物を自分で市場に担いで行くのさ。 運んでくれるロバすらいやしない! (出て行ってしまう) (一人残された妻は、舞台前方の、包みのようなものの上に腰掛けている) (空中に、ふわりとした雲のような、薄明かりのような、きらっとした輝きのようなものが現れる) (乳母は白黒の継ぎはぎだらけの衣裳をし、皇妃は女中の身なりをして、その場に現れるが、二人ともドアから中には入ろうとしないでいる) バラクの妻 (いきなり立ち上がって) あんた方、何の用? どこから来たの? 乳母 (へりくだって、バラクの妻の足にキスをする) ああ!なんて類いなく美しい方! 稲妻が燃えているようなお方! 娘よ、ご覧!あたし達、どなた様の御前にいるんでしょうね? この奥方はどなたなの? お付きの女はどこにいるの? いったいどうして、こんなあばら家に一人でいるの? (うやうやしくバラクの妻の足下に屈んでいたが、身を起こす)質問してよろしゅうございますか?奥様? あの男は、あなた様のしもべの一人、 使者たちの一人ででもありましょうか? 袋を背負った体の大きな いかつい男。もう若くはなく、 ぱっくり開いた大きな口と下賤な額をした男ですよ。 バラクの妻 なによ、目をパチクリさせて。あんたなんか見たこともないし、どこから来たかもわからない・・・ でも、あたしはお見通しよ。ほんとは知っているくせに。 その染物師の男が、あたしの夫で、 あたしの住みかは、ここだということを。 乳母 (勢いよく立ち上がると、とてつもなく驚いたように) ああ、娘や!驚いたわ! このお方が、染物師バラクの妻なんて? おいで、娘や!お許しが出ましたよ・・・ このお方の、まつ毛と頬をよくご覧なさい。 若々しい椰子の木のように 華奢な体を見れば、思わず叫んでしまうでしょう。 ああ、なんてこと!・・・って。 皇妃 この方の影に口づけさせてほしいわ! 乳母 あわれ!このお人は、あの男に子供を作る定めなのに! ここで一人、朽ち果てる定めとは! ああ、目に見えぬ運命よ!偶然の悪巧みよ! バラクの妻 (不安げに乳母の前にやって来て) ひどいわ!あたしをからかいに来たのね! そんな話をして、じろじろ見つめて、 あたしを、神と人との目の前で バカな女として扱おうという魂胆ね。 (泣きだす) 乳母 (皇妃を前のほうに連れて来て、わざと驚いたふりをしながら) 娘よ、残念ですけど、もう行きましょう! この人はあたし達を追っ払うし、お仕えを受け入れてもくれないようだわ。きっと、もう秘密をご存知だから、相手にしてくれないのね。行きましょう! バラクの妻 (急に立ち上がって) いったい何の秘密よ? とても不思議な人ね! ねえ、口止めするなら、守るわ。 いったいどんな秘密があると言うの? 乳母 (深々と頭を垂れ) あなたが買ったものの秘密ですわ。 あなたに与えられたご褒美の秘密ですわ。 そのおかげで全てを手にすることができるんだもの。 バラクの妻 誓って言うけど、昔も今も、そんな買い物したことないし、そんな褒美をもらったことも無いわ! 乳母 あらあら、奥方さま。信じられるとお思いですか? あなたの影、この黒い「虚無」を、 あなたは背後の地面に投げている。 なのに、この名状しがたいものが、あなたの「売り」でないなんて・・・ ましてや、消え去ることの無い魅力、 際限の無い力を、 世の男達に対して発揮するものだというのに。 バラクの妻 (影を探して、ぐるりと振り返る) ありふれた女の 曲がった影よ! 誰が、こんなものに 一円たりと出すと言うのよ? 乳母 欲しがりの買い物客は、何でも出すわ、何でもよ。 ねえ、うらやましい奥方さま。 例えようもないあなたが、 影を脱ぎ捨て、こちらに差し出すだけでいいのよ! ほら!奴隷たちなら お望み次第で何人でも。 錦と絹の着物もあるから、 1時間ごとに着替えて楽しんでいいのよ。 らばもあげるし、家もあげるわ。 噴水もあれば、お庭もあげる。 夜ごとに恋人たちが訪ねて来るわ。 華やかな若い時代がずっと続くの。 測り知れないほど長い時間・・・ これが、みんな、あなたのものになるのよ。 さあ、女主人さま、 影を差し出してくださいな! (その時、空がぴかっと光り、そちらに手を伸ばすと、バラクの妻に、真珠と宝石をあしらった高価なヘアバンドを手渡す) バラクの妻 えっ、これをあたしの髪に? いい人ね、あなたって! だけど、あたしは貧しくて、 鏡を一つも持っていない! あそこの水槽で 髪を整えて来るわ! 乳母 お許しいただければ、 あたしが、つけて差し上げますわ! (乳母はバラクの妻の目に手をかざすと、そのままバラクの妻と一緒に姿を消してしまう。先ほどまで染物師の部屋があった所には壮麗な離宮が建ち、その中が見える。そこは貴族の婦人の居間である。 床には、綺麗な絨毯が敷きつめられており、色とりどりの服を着た女奴隷たちが控えている。彼女らは地べたから身をもたげると、ひざまずきながら後ろの方に耳を澄まし、鉄琴が響き交わすような甘い声で呼びかける) 侍女たち ああ、奥さま、やさしい奥さま!ああ! (乳母に連れられて舞台左手後方から部屋に入って来たバラクの妻は、マントに身を包んだ以外はほとんど何も身にまとわず、あたかも風呂上がりのような姿で、頭には真珠のヘアバンドを付けている。乳母とともに、ひざまずく女奴隷たちの間を通り抜け、舞台右手前方に置いてある楕円形の大きな金属製の鏡の前に進む。そこに腰を下ろすと、驚いて自分の姿を見つめる) 皇妃の声 この鏡像と引き換えよ。 うつろな影を手放さない? 少年の声 (まるでその声に答えるように) この鏡像のためならば、 心も命も惜しくない! バラクの妻 ああ、最高の世界!うつつに夢を見てるみたい! (だがバラクの妻が口を開くとともに、全ては色褪せ、消え行き始める) 侍女たち やだ!こんな早く! 奥さま!ああ、奥さま! (染物師の家が再び建っていて、前と同じように乳母がいて、皇妃は傍に立っている。着飾っていたものは消えてしまい、貧しい服を着た染物師の妻は、よろめいて乳母にしがみつく) (乳母と皇妃は目を見交わす) バラクの妻 (とても興奮して) あたし、すぐにも そうしたいわ・・・ あたし、どうやったら脱ぎ捨てられる? 投げ捨てられる・・・? 地面にはりついている あたしの影を。 ねえ、早く教えて! 善良な賢い人たち! ねえ、教えてよ、今すぐに! (乳母は周りを見渡し、あたかも証人を呼ぶかのように、皇妃に来るように合図する) (バラクの妻は、もはや苛立ちを抑えることができない) 乳母 血の涙を流す価値なんてあるかしら? あの横柄な男に、子供を作ってあげられなかったからって。 昼夜を問わず、渇望する意味なんぞあるかしら? 大勢の子ども染物師を、あなたの中から この世に送り出すことなんて。 体を軍勢の行軍路にして、 細い体を踏み荒らさせることなんて? 両の乳房をしおれさせ、 今の綺麗さを、さっさと捨ててしまうことなんて? バラクの妻 (小声で) 心の中では、もうあきあき。母親になるなんて・・・ 一度もそんな経験はないけれど。 この家に住んではいるけれど、 夫は、私のなかにやって来ないわ! だから、もう約束したの。 もう誓ったの。 心の中では。 乳母 ならば、母性を 捨て去りなさい! あなたの体から 永遠に! 差し出しなさい、 軽蔑をからだ全体で 表しながら・・・ その重たい者たちを。 産まれていない者たちを! 世にも稀なるお方! いと高き松明の光! 女主人さま!素晴らしい女性! 今はただ成り行きを見守るのです・・・ 全能の者達の 名にかけて 盟約が結ばれ、 命令が下されたのです! 3日間、 我らはあなたにお仕えします。 この家の中で、 この娘と私は。 そう取り決めました! 3日が過ぎれば、 その報酬として、 口から口へ、 手から手へ、 知恵のある手と 誓いを果たす口で あなたは影を 私達に差し出し、 歓喜に満ちた 生活を始めるのです! 男女の奴隷と 噴水と庭、 黄金のドームを楽しんでください・・・ バラクの妻 (急に話を遮って) 黙って、静かに・・・ 夫が帰って来たみたい! (暗い口調で) あの人、夕食をほしがるわ。 まだ準備をしてないのに。 きっと夜の添い寝もほしがるわ。 (ほとんど声を出さずに) でも、そんなことしたくない。 乳母 (急いで) あなた様は、もう一人ではございません・・・ 侍女がいるではないですか。 この子とあたしでございます。 朝から昼まで お仕えします・・・ 貧乏な親戚として 扱ってくれればいいのです。 ただし、あなたがお休みになる 真夜中だけは、 少しの間 ほっといてくださいませ。 それを知ることは、誰にも許されぬのです! さあ、急ぎましょう!するべきことをしなければ! (いきなり一陣の風が舞台に吹き込んで来て、舞台は次第に忍びよってくる薄暗がりの中に包まれていく) 乳母 (命令口調で) 桶から5匹の魚たち、 油の中へ飛んで行け。 フライパンよ、受け止めよ! 炎よ!起これ! こっちに来い!染物師バラクのベッド! 客たちよ、帰れ!もと来た所へ! (乳母は、命令するように、音も無く手を打ち鳴らす) (5匹の魚が、きらきら光りながら空中を飛んできて、フライパンの中に収まる。下のかまどの火が燃える。夫婦のベッドが半分に割れると、舞台のかなり前方の地面には、一人分の細長いベッドが現れる。 一方、舞台後方のバラクの妻のベッドは、カーテンで覆われたように見える。こうしたことが起こっている間に、乳母と皇妃は音も無く空中に消えて行く。炎の明かりは、薄暗くなっていく空間にちらちらと燃えている。 バラクの妻は一人で立ち尽くし、驚きのあまり身動きせずにいる。その時、突然、空中から、フライパンの中の魚の声でもあるかのように、不安げな5人の子供たちの声が響き始める) 子供たちの声 お母さん、お母さん、ぼくらを家に入れてよ! ドアに鍵がかかって、入れない。 真っ暗だよお!怖いよお! ああ、お母さん!悲しいよお! バラクの妻 (得体の知れないことへの恐怖にとらえられ、途方に暮れて、辺りを見渡す) ぞおっとするわ、何なのよ? 炎の中からすすり泣く声は? 子供たちの声 (ますます迫るように) 真っ暗だよお!怖いよお! お母さん、お母さん、ぼくらを家に入れてよ! でなけりゃ、お父さんを呼んでおくれよ・・・ 父さんなら、きっとドアを開けてくれるから! バラクの妻 (激しく恐怖して) ああ、水はないかしら? こんな炎は消してやる! (下のかまどの火の勢いは、みるみる弱くなっていく) 子供たちの声 (消え去って行くように) お母さん、何てひどい!何て冷たい心なの! (バラクの妻は舞台前方の包みに腰を下ろし、額から冷や汗をぬぐう) バラク (ぎゅうぎゅうづめの籠を担いで現れ、穏やかに独り言を言う) 俺は、売り物を自分で市場に担いで行くのさ。 運んでくれるロバすらいやしない! (バラクの妻は大儀そうに立ち上がると、舞台後方のベッドへと向かい、カーテンを開け、一言も口を利かない) バラク (舞台前方にやって来て) いいにおいだな。 油で魚を焼いてるな。 でも何で食べに来ないんだ? バラクの妻 (後ろから) あんたの食事はあるでしょ。 あたしは休みたいの。 今日からそれがあんたのベッドよ。 バラク (ベッドに気付くと、穏やかだが、いやそうに) これが俺のベッド?誰だ、こんなことしたのは? バラクの妻 (自分の居場所から) 明日から、親戚の女が二人ここで寝るわ。 だから、私は、その女達のために、 足もとに寝床を作ったの。 言った通りにするだけよ。 (カーテンを閉める) バラク (あきらめて服の中からパンを一切れ取り出して、それを食べると、地べたに腰を下ろす) 前に言われたっけなあ・・・ あいつの話がおかしくなって、 おかしな行動をするようになった時・・・と。 これが初めてのことだ。 だが、これを我慢するのもきついなあ。 飯が、まるで美味しくないぞ。 番人たちの声 この町に住む夫婦(めおと)たちよ。 そなたたち自身の命より、相手のことを愛し合え。 心せよ・・・そなたたちの命のために、 命の種を委ねられたのではないぞ。 さにあらず!そなたたちの愛のためなのだ! バラク (振り返りながら) なあ、おまえには、番人たちの声は聴こえるかい? (答えはない) 番人たちの声 愛の抱擁のうちに眠りにつく夫婦(めおと)たちよ。 そなたたちは、谷に掛けられた橋なのだ。 そこから死者が再び命に戻るためのかけ橋だ! 聖なるかな!そなたたちの愛の結晶よ! バラク (もう一度耳を澄まし、後ろを振り返るが、無駄である。深くため息をつくと、体を伸ばして眠りにつく) そうあってくれれば! ERSTER AUFZUG Auf einem flachen Dach über den kaiserlichen Gärten.Seitlich der Eingang in Gemächer matt erleuchtet AMME kauernd im Dunkel Licht überm See – ein fliessender Glanz – schnell wie ein Vogel! – Die Wipfel der Nacht von oben erhellt – eine Feuerhand will fassen nach mir – bist du es, Herr? Siehe, ich wache bei deinem Kinde, nächtlich in Sorge und Pein! BOTE tritt aus der Finsternis hervor, geharnischt, von blauem Licht umflossen Nicht der Gebieter, Keikobad nicht, aber sein Bote! Ihrer elf haben dich heimgesucht, ein neuer mit jedem schwindenden Mond. Der zwölfte Mond ist hinab der zwölfte Bote steht vor dir. AMME beklommen Dich hab ich nie gesehn. BOTE streng Genug ich kam und frage dich wirft sie einen Schatten? Dann wehe dir! Weh uns allen! AMME triumphierend, aber gedämpft Keinen! Bei den gewalt gen Namen! Keinen! Keinen! Durch ihren Leib wandelt das Licht, als wäre sie gläsern. BOTE finster Einsamkeit um dich, das Kind zu schützen. Vom schwarzen Wasser die Insel umflossen, Mondberge sieben gelagert um den See – und du liessest, du Hündin, das Kleinod dir stehlen! AMME Von der Mutter her war ihr ein Trieb übermächtig zu Menschen hin! Wehe, dass der Vater dem Kinde die Kraft gab, sich zu verwandeln! Konnt ich einem Vogel nach in die Luft? Sollt ich die Gazelle mit Händen halten? BOTE Lass mich sie sehn! AMME leise Sie ist nicht allein Er ist bei ihr. Die Nacht war nicht in zwölf Monden, dass er ihrer nicht hätte begehrt! Er ist ein Jäger und ein Verliebter, sonst ist er nichts! Im ersten Dämmer schleicht er von ihr, wenn Sterne einfallen, ist er wieder da! Seine Nächte sind ihr Tag, seine Tage sind ihre Nacht. – BOTE sehr bestimmt Zwölf lange Monde war sie sein! Jetzt hat er sie noch drei kurze Tage! Sind die vorbei – sie kehrt zurück in Vaters Arm. AMME mit gedämpftem Jubel Und ich mit ihr! O gesegneter Tag! Doch er? BOTE Er wird zu Stein! AMME Er wird zu Stein! Daran erkenn ich Keikobad und neige mich! BOTE verschwindend Wahre sie du! Drei Tage! Gedenk! KAISER tritt in die Tür des Gemaches Amme! Wachst du? AMME Wache und liege der Hündin gleich auf deiner Schwelle! KAISER tritt hervor, schön, jung, im Jagdharnisch.Es dämmert schwach. Bleib und wache, bis sie dich ruft! Die Herrin schläft. Ich geh zur Jagd. Heute streif ich bis an die Mondberge und schicke meine Hunde über das schwarze Wasser, wo ich meine Herrin fand, und sie hatte den Leib einer weissen Gazelle und warf keinen Schatten und entzündete mir das Herz. Wollte Gott, dass ich heute meinen roten Falken wiederfände, der mir damals meine Liebste fing! Denn als sie mir floh und war wie der Wind und höhnte meiner – und zusammenbrechen wollte mein Ross –, da flog er der weissen Gazelle zwischen die Lichter – und schlug mit den Schwingen ihre süssen Augen! Da stürzte sie hin und ich auf sie mit gezücktem Speer – da riss sich s in Ängsten aus dem Tierleib, und in meinen Armen rankte ein Weib! – O dass ich ihn wiederfände! Wie wollt ich ihn ehren! – Den roten Falken! Denn ich habe mich versündigt gegen ihn in der Trunkenheit der ersten Stunde denn als sie mein Weib geworden war, da stieg Zorn in mir auf gegen den Falken, dass er es gewagt hatte, auf ihrer Stirn zu sitzen und zu schlagen ihre süssen Lichter! Und in der Wut warf ich den Dolch gegen den Vogel und streifte ihn, und sein Blut tropfte nieder. – Seinen Blick vergesse ich nie! AMME lauernd Herr, wenn du anstellst ein solches Jagen – leicht bleibst du dann fern über Nacht? KAISER Kann sein, drei Tage komm ich nicht heim! Hüte du mir die Herrin und sag ihr wenn ich jage – es ist um sie und aber um sie! Und was ich erjage, mit Falke und Hund, und was mir fällt von Pfeil und Speer es ist anstatt ihrer! Denn meiner Seele und meinen Augen und meinen Händen und meinem Herzen ist sie die Beute aller Beuten ohn Ende! schnell abMorgendämmerung stärker,man hört Vogelstimmen AMME zu einigen Dienern, die sich allmählich um den Kaiser versammelt hatten Fort mit euch! Ich höre die Herrin! ihr Blick darf euch nicht sehn! die Diener auf und hinab, lautlos KAISERIN tritt aus dem Gemach Ist mein Liebster dahin, was weckst du mich früh? Lass mich noch liegen! Vielleicht träum ich mich zurück in eines Vogels leichten Leib oder einer jungen, weissen Gazelle! O dass ich mich nimmer verwandeln kann! O dass ich den Talisman verlieren musste in der Trunkenheit der ersten Stunde! Und wäre so gern das flüchtige Wild, das seine Falken schlagen – sieh! – Da droben, sieh! – Da hat sich einer von seinen Falken – sieh – verflogen! Oh, sieh doch hin, der rote Falke, der einst mich mit seinen Schwingen – ja, er ist s! O Tag der Freude für meinen Liebsten und für mich! Unser Falke, unser Freund! Sei mir gegrüsst, schöner Vogel, kühner Jäger! Er hat uns vergeben, er kehrt uns zurück. Oh, sieh hin, er bäumt auf! Dort auf dem Zweige – wie er mich ansieht – von seinem Fittich tropft ja Blut, aus seinen Augen rinnen ja Tränen! Falke! Falke! Warum weinst du? STIMME DES FALKEN klagend Wie soll ich denn nicht weinen? Wie soll ich denn nicht weinen? Die Frau wirft keinen Schatten, der Kaiser muss versteinen! KAISERIN Dem Talisman, den ich verlor in der Trunkenheit der ersten Stunde, ihm war ein Fluch eingegraben – gelesen einst, vergessen, ach! Nun kam es wieder – STIMME DES FALKEN Die Frau wirft keinen Schatten, der Kaiser muss versteinen! Wie soll ich da nicht weinen? AMME dumpf wiederholend Die Frau wirft keinen Schatten! KAISERIN Der Kaiser muss versteinen! ausbrechend Amme, um alles, wo find ich den Schatten? AMME dumpf Er hat sich vermessen, dass er dich mache zu seinesgleichen – eine Frist ward gesetzt, dass er es vollbringe. Deines Herzens Knoten hat er dir nicht gelöst, ein Ungebornes trägst du nicht im Schoss, Schatten wirfst du keinen. Des zahlt er den Preis! KAISERIN Weh, mein Vater! Schwer liegt deine Hand auf deinem Kind. Doch stärker als andre noch bin ich! – – – – – – – – Amme, um alles, du weisst die Wege, du kennst die Künste, nichts ist dir verborgen und nichts zu schwer. Schaff mir den Schatten! Hilf deinem Kind! Sie fällt vor ihr nieder AMME streng Ein Spruch ist getan und ein Vertrag! es sind angerufen gewaltige Namen, und es ist an dir, dass du dich fügest! unter der Gewalt ihres Blickes, stockend Den Schatten zu schaffen – – – – – – – – wüsst ich vielleicht, – – – – – – – – doch dass er dir haftet, müsstest du selber ihn dir holen. Und weisst du auch wo? KAISERIN Sei es wo immer, zeig mir den Weg, und geh ihn mit mir! AMME leise und schauerlich Bei den Menschen! Graust s dich nicht? Menschendunst ist uns Todesluft. Uns riecht ihre Reinheit nach rostigem Eisen und gestocktem Blut und nach alten Leichen! Dies Haus, getürmt den Sternen entgegen, emporgetrieben spielende Wasser buhlend um Reinheit der himmlischen Reiche! Und nun von hier noch tiefer hinab! Dich ihnen vermischen, hausen mit ihnen, handeln mit ihnen, Rede um Rede, Atem um Atem, erspähn ihr Belieben, ihrer Bosheit dich schmiegen, ihrer Dummheit dich bücken, ihnen dienen! Graust s dich nicht? KAISERIN sehr bestimmt und gross Ich will den Schatten! mit grossem Schwung Ein Tag bricht an! Führ mich zu ihnen ich will! fahles Morgenlicht AMME Ein Tag bricht an, ein Menschentag. Witterst du ihn? Schaudert s dich schon? Das ist ihre Sonne der werfen sie Schatten! Ein Verräter Wind schleicht sich heran, an ihren Häusern haucht er hin, an ihren Haaren reisst er sie auf! allmählich Morgenrot – – – – – – – – voll Hohn und Geringschätzung Der Tag ist da, der Menschentag – ein wildes Getümmel, gierig – sinnlos, ein ewiges Trachten ohne Freude! wild und hasserfüllt Tausend Gesichter, keine Mienen – Augen, die schauen, ohne zu blicken – Kielkröpfe, die gaffen, Lurche und Spinnen – uns sind sie zu schauen so lustig wie sie! – – – – – – – – Sie zu fassen verstünde ich schon – mich einzunisten – ihnen Streiche zu spielen im eigenen Haus – ist mein Element! Diebesseelen sind ihre Seelen – so verkauf ich einen dem andern! Eine Gaunerin bin ich unter Gaunern, Muhme nennen sie mich und Mutter gar! Ziehsöhne hab ich und Ziehtöchter viel, hocken wie Ungeziefer auf mir! Warte, du sollst was sehn! KAISERIN ohne auf die Amme zu achten Weh, was fasst mich grässlich an! Zu welchem Geschick reisst s mich hinab? AMME dicht an ihr Zitterst du? Reut dich dein Wünschen? Heissest uns bleiben? Lässest den Schatten dahin? KAISERIN Mich schaudert freilich, aber ein Mut ist in mir, der heisst mich tun, wovor mich schaudert! Und kein Geschäfte ausser diesem, das wert mir schiene besorgt zu werden! Hinab mit uns! Das Morgenrot flammt voll auf AMME Hinab denn mit uns! Die Geleiterin hast du dir gut gewählt, Töchterchen, liebes, warte nur, warte! Um ihre Dächer versteh ich zu flattern, durch den Rauchfang weiss ich den Weg, und ihrer Herzen verschlungene Pfade, Krümmen und Schlüfte, die kenne ich gut. Sie tauchen hinab in den Abgrund der Menschenwelt, das Orchester nimmt ihren Erdenflug auf.Der Zwischenvorhang schliesst sich rasch. Verwandlung Im Hause des Färbers. Ein kahler Raum, Werkstatt und Wohnung in einem. Hinten links das Bett, hinten rechts die einzige Ein- und Ausgangstür. Vorne die Feuerstätte, alles orientalisch-dürftig. Gefärbte Tücher an Stangen zum Trocknen aufgehängt da und dort; Tröge, Eimer Zuber, an Ketten hängende Kessel, grosse Schöpflöffel, Rührstangen, Stampfmörser, Handmühlen; Büschel getrockneter Blumen und Kräuter aufgehängt, anderes dergleichen an den Mauern aufgeschichtet, Farbmassen in Pfützen auf dem Lehmboden; dunkelblaue, dunkelgelbe Flecke da und dort.Beim Aufgehen des Vorhanges liegt der Einäugige auf dem Einarmigen, würgt ihn. Der Junge, Verwachsene sucht den Einäugigen wegzureissen. Die Färbersfrau kommt von rückwärts herzu, sucht nach einem Zuber, die Streitenden mit Wasser zu beschütten. EINÄUGIGER schlägt auf den unter ihm Liegenden Dieb! Da nimm! Unersättlicher Nehmer! EINARMIGER unten, röchelnd Reiss ihn nach hinten! Hund den! Mörder! BUCKLIGER Zu Hilfe, Bruder! Sie würgen einander! FRAU beschüttet sie Schamlose ihr! Eines Hundes Geschick über euch! Die drei Brüder, auf das Tun der Frau, auf und auseinander; fauchen, an der Erde hockend, gegen die Frau. EINÄUGIGER Willst du uns schmähen, Hergelaufene! Du Tochter von Bettlern, wer bist denn du? Unser waren dreizehn Kinder, aber für jeden Armen, der kam, standen die Schüsseln und dampften von Fett! BUCKLIGER Was hebst du die Hand gegen uns, du Schöne, bist doch unserm Bruder mit Lust zu Willen! EINARMIGER Lass sie, Bruder, was ist ein Weib! Barak, der Färber tritt eben in die Tür. FRAU Aus dem Haus mir mit diesen! Du, schaff sie mir fort! Oder es ist meines Bleibens nicht länger bei dir! BARAK gelassen Hinaus mit euch! Ist Zeug zum Schwemmen zehn Körbe voll, was lungert ihr hier? Die drei Brüder gehen ab.Barak schichtet gefärbte Tierhäute übereinander zu einem mächtigen Haufen. FRAU Sie aus dem Hause, und das für immer, oder ich. Daran will ich erkennen, was ich dir wert bin. BARAK weiter schaffend Hier steht die Schüssel, aus der sie sich stillen. Wo sollten sie herbergen, wenn nicht in Vaters Haus? {Frau schweigt böse. Barak wie vorher ohne aufzusehen} Kinder waren sie einmal, hatten blanke Augen, gerade Arme, einen glatten Rücken. Aufwachsen hab ich sie sehn in Vaters Haus. FRAU ihn höhnend Für dreizehn Kinder standen die Schüsseln dampfend vor Fett – kam noch ein Bettler, Platz war für jeden! Sie hält sich die Ohren zu. BARAK holt ein Tau, den Pack zu schnüren; hält inne, sieht sie an Speise für dreizehn, wenn es not tut, schaff ich auch mit diesen zwei Händen! hat sich aufgerichtet, steht dicht bei ihr Gib du mir Kinder, dass sie mir hocken um die Schüsseln zu Abend, es soll mir keines hungrig aufstehn. Und ich will preisen ihre Begierde und danksagen im Herzen, dass ich bestellt ward, damit ich sie stille. Er tritt näher rührt sie leise an. Wann gibst du mir die Kinder dazu? Die Frau hat sich abgekehrt; wie er sie anrührt, schüttelt sie s. BARAK arglos, behaglich Ei du, s ist dein Mann, der vor dir steht – soll dich der nicht anrühren dürfen? FRAU ohne ihn anzusehen Mein Mann steht vor mir! Ei ja, mein Mann, ich weiss, ei ja, ich weiss, was das heisst! Bin bezahlt und gekauft, es zu wissen, und gehalten im Haus und gehegt und gefüttert, damit ich es weiss, und will es von heut ab nicht wissen, verschwöre das Wort und das Ding! BARAK Heia! Die guten Gevatterinnen, haben sie nicht die schönen Sprüche gesprochen über deinen Leib, und ich hab siebenmal gegessen von dem, was sie gesegnet hatten, und wenn du seltsam bist und anders als sonst – ich preise die Seltsamkeit und neige mich zur Erde vor der Verwandlung! O Glück über mir und Erwartung und Freude im Herzen! Er kniet nieder zur Arbeit. FRAU Triefäugige Weiber, die Sprüche murmeln, haben nichts zu schaffen mit meinem Leib, und was du gegessen hast vor Nacht, hat keine Gewalt über meine Seele. leise Dritthalb Jahr bin ich dein Weib – und du hast keine Frucht gewonnen aus mir und mich nicht gemacht zu einer Mutter. Gelüsten danach hab ich abtun müssen von meiner Seele Nun ist es an dir, abzutun Gelüste, die dir lieb sind. BARAK mit ungezwungener Feierlichkeit und Frömmigkeit des Herzens Aus einem jungen Mund gehen harte Worte und trotzige Reden, aber sie sind gesegnet mit dem Segen der Widerruflichkeit. Ich zürne dir nicht und bin freudigen Herzens, und ich harre und erwarte die Gepriesenen, die da kommen. Barak hat den gewaltigen Pack zusammengeschnürt, hebt ihn auf den Herd und lädt ihn von da, indem er sich bückt und das Ende des Strickes vornüberzieht, auf seinen Rücken, beladen richtet er sich auf. FRAU finster vor sich Es kommen keine in dieses Haus, viel eher werden welche hinausgehn und schütteln den Staub von ihren Sohlen. fast tonlos Also geschehe es, lieber heute als morgen. BARAK nickt ihr gutmütig zu, ohne auf ihre letzten Worte zu hören; indem er unter der gewaltigen Last schwer gehend, den Weg zur Tür nimmt, für sich Trag ich die Ware mir selber zu Markt, spar ich den Esel, der sie mir schleppt! er geht. Die Frau, allein, hat sich auf ein Bündel oder einen Sack gesetzt, der vorne liegt.Ein Heranschweben, ein Dämmern, ein Aufblitzen in der Luft.Die Amme, in einem Gewand aus schwarzen und weissen Flicken, die Kaiserin, wie eine Magd gekleidet, stehen da, ohne dass sie zur Tür hereingekommen wären. FRAU ist jäh auf den Füssen Was wollt ihr hier? Wo kommt ihr her? AMME nähert sich demütig, ihr den Fuss zu küssen Ach! Schönheit ohnegleichen! Ein blitzendes Feuer! Oh! Oh! Meine Tochter, vor wem stehen wir? Wer ist diese Fürstin, wo bleibt ihr Gefolge? Wie kommt sie allein in diese Spelunke? Sie hebt sich furchtsam aus der fussfälligen Lage. Verstattest du die Frage, meine Herrin? War dieser einer von deinen Bedienten oder von deinen Botengängern, der Grosse mit einem Pack auf dem Rücken, solch ein Vierschrötiger, nicht mehr Junger, mit gespaltenem Maul und niedriger Stirne? FRAU Du Zwinkernde, die ich nie gesehn und weiss nicht, wo du hereingeschlüpft bist – dich durchschaue ich so weit Du weisst ganz wohl, dass dieser der Färber und mein Mann ist, und dass ich hier im Hause wohne. AMME springt auf die Füsse, wie in masslosem Erstaunen O meine Tochter, starre und staune! Die wäre das Weib des Färbers Barak? Heran, meine Tochter, es wird dir verstattet betrachte dir diese Wimpern und Wangen, betrachte dir diesen Leib in der Schlankheit des ganz jungen Palmbaums und schreie Wehe! KAISERIN Ich will den Schatten küssen, den sie wirft! AMME Wehe! Und das soll ihm Kinder gebären! Und das soll einsam hier verkümmern! O des blinden Geschicks und der Tücke des Zufalls! FRAU geht ängstlich vor ihr zurück Weh, dass du gekommen bist, meiner zu höhnen! Was redest du da und was starrst du auf mich und willst mich zu einer Närrin machen vor Gott und den Menschen. sie weint AMME mit gespieltem Erstaunen, indem sie die Kaiserin fortzieht Wehe, mein Kind, und fort mit uns! Diese weist uns von sich und will nicht unsere Dienste. Sie kennt das Geheimnis und will unser spotten, fort mit uns! FRAU steht jäh auf Welches Geheimnis, du Unsagbare du! Bei meiner Seele und deiner, welches Geheimnis? AMME neigt sich tief Das Geheimnis des Kaufs und das Geheimnis des Preises, um den du dir alles erkaufst. FRAU Bei meiner Seele und dem Jüngsten Tag, ich weiss von keinem Kauf, ich weiss von keinem Preis! AMME O meine Herrin, soll ich dir glauben, dass du deinen Schatten, dies schwarze Nichts hinter dir auf der Erde, dass dir dies Ding ohne Namen nicht feil ist – auch nicht um unvergänglichen Reiz und um Macht ohne Schranken über die Männer? FRAU dreht sich nach ihrem Schatten um Der gekrümmte Schatten eines Weibes, wie ich bin! Wer gäbe dafür auch nur den schmählichsten Preis? AMME Alles, du Benedeite, alles zahlen begierige Käufer, du Herrin, wenn eine Unnennbare deinesgleichen abtut ihren Schatten und gibt ihn dahin! Ei! Die Sklavinnen und die Sklaven, so viele ihrer du verlangest, und die Brokate und Seidengewänder, in denen du stündlich wechselnd prangest, und die Maultiere und die Häuser und die Springbrunnen und die Gärten und deiner Liebenden nächtlich Gedränge und dauernde Jugendherrlichkeit für ungemessene Zeit – dies alles ist dein, du Herrscherin, gibst du den Schatten dahin! Sie greift in die aufblitzende Luft und reicht der Frau ein köstliches Haarband aus Perlen und Edelsteinen. FRAU Dies in mein Haar? Du Liebe, du! – Doch ich armes Weib, ich hab keinen Spiegel! Dort überm Trog mach ich mein Haar! AMME Verstattest du, ich schmücke dich! Sie legt ihr die Hand auf die Augen; sogleich ist sie selbst samt der Frau verschwunden. An Stelle des Färbergemaches steht ein herrlicher Pavillon da, in dessen Inneres wir blicken es ist das Wohngemach einer Fürstin. Der Boden scheint mit einem Teppich in den schönsten Farben bedeckt, doch sind es Sklavinnen in bunten Gewändern. Sie heben sich nun von der Erde, lauschen kniend nach rückwärts, rufen mit süssen, wie ein Glockenspiel ineinanderklingenden Stimmen DIENERINNEN Ach, Herrin, süsse Herrin! Aah! Durch eine kleine Tür rückwärts, links, tritt die Frau, geführt von der Amme, in das Gemach. Sie ist fast nackt, in einen Mantel gehüllt, gleichsam aus dem Bade kommend, sie trägt das Perlenband ins Haar gewunden. Sie geht mit der Amme durch die knienden Sklavinnen quer durch, an einen grossen, ovalen Metallspiegel, der rechts vorne steht Dort setzt sie sich und sieht sich mit Staunen. STIMME DER KAISERIN Willst du um dies Spiegelbild nicht den hohlen Schatten geben? STIMME DES JÜNGLINGS gleichsam antwortend Gäb ich um dies Spiegelbild doch die Seele und mein Leben! FRAU O Welt in der Welt! O Traum im Wachen! Wie die Frau den Mund auftut, verbleicht alles und beginnt zu entschwinden. DIENERINNEN Weh! Zu früh! Herrin! Ach Herrin! Das Färberhaus steht wieder da, die Amme wie früher, die Kaiserin seitlich; die Färberin in ihrem ärmlichen Gewand – der Schmuck ist verschwunden – klammert sich taumelnd an die Amme.Die Amme und die Kaiserin wechseln einen Blick. FRAU sehr aufgeregt Und hätt ich gleich den Willen dazu – wie tät ich ihn ab und gäb ihn dahin – den an der Erde, ihn, meinen Schatten? Nein, sag doch schnell! du Kluge, du Gute! Jetzt sag es, schnell! Die Amme sieht sich um, winkt die Kaiserin heran, gleichsam als Zeugin.Die Frau kann ihre Ungeduld kaum bemeistern. AMME Hat es dich blutige Tränen gekostet, dass du dem Breitspurigen keine Kinder geboren hast? Und lechzt dein Herz darnach bei Tag und Nacht, dass viele kleine Färber durch dich eingehen sollen in diese Welt? Soll dein Leib eine Heerstrasse werden und deine Schlankheit ein zerstampfter Weg? Und sollen deine Brüste welken und ihre Herrlichkeit schnell dahin sein? FRAU leise Meine Seele ist satt worden der Mutterschaft, eh sie davon verkostet hat. Ich lebe hier im Haus, und der Mann kommt mir nicht nah! So ist es gesprochen und geschworen in meinem Innern. AMME Abzutun Mutterschaft auf ewige Zeiten von deinem Leibe! Dahinzugeben mit der Gebärde der Verachtung die Lästigen, die da nicht geboren sind! Du Seltene du! Du erhobene Fackel! O du Herrscherin, o du Gepriesene unter den Frauen, nun sollst du es sehn und es erleben angerufen werden gewaltige Namen und ein Bund geschlossen und gesetzt ein Bann! Tage drei dienen wir dir hier im Haus, diese und ich, dies ist gesetzt! Sind die vorbei, dem Dienst zum Lohn von Mund zu Mund, von Hand zu Hand mit wissender Hand und willigem Mund gibst du den Schatten uns dahin und gehest ein in der Freuden Beginn! Und die Sklavinnen und die Sklaven und die Springbrunnen und die Gärten und Gewölbe voll Tonnen Goldes – FRAU unterbricht sie jäh Still und verschwiegen ich höre meinen Mann, der wiederkommt! finster Nun wird er verlangen nach seinem Nachtmahl, das nicht bereit ist, und nach seinem Lager, fast tonlos das ich ihm nicht gewähren will. AMME hastig Du bist nicht allein Dienerinnen hast du, diese und mich. Morgen zu Mittag stehn wir dir in Dienst als arme Muhmen musst du uns grüssen, nach Mitternacht nur, indessen du ruhest, entlässest du uns für kurze Frist, das braucht niemand zu wissen! jetzt schnell, was nottut! Ein Windstoss durchfährt plötzlich den Raum, den die allmählich einsetzende Dämmerung in Halbdunkel getaucht hat. AMME befehlend Fischlein fünf aus Fischers Zuber, wandert ins Öl, und Pfanne empfang sie! Feuer, rühr dich! Hierher, du Bette des Färbers Barak! Und fort mit den Gästen, von wo sie kamen! Die Amme hat befehlend in die Hände geschlagen, lautlos.– Die Fischlein fliegen blinkend durch die Luft herein und landen in der Pfanne, das Feuer unteren Herd flammt auf, die Hälfte des ehelichen Lagers hat sich abgetrennt, und es ist ganz im Vordergrund eine schmälere Lagerstatt für einen einzelnen erschienen, indessen hinten das Lager der Frau durch einen Vorhang verhängt erscheint – und indes dies alles geschah, sind die Amme selbst und die Kaiserin lautlos durch die Luft verschwunden. Der Feuerschein flackert durch den dämmernden Raum. Die Frau steht allein und starr vor Staunen. Plötzlich ertönen aus der Luft, als wären es die Fischlein in der Pfanne, ängstlich fünf Kinderstimmen. KINDERSTIMMEN Mutter, Mutter, lass uns nach Hause! Die Tür ist verriegelt, wir finden nicht ein, wir sind im Dunkel und in der Furcht! Mutter, o weh! FRAU in höchster Angst über das Unbegreifliche, ratlos um sich blickend Was winselt so grässlich aus diesem Feuer? KINDERSTIMMEN dringender Wir sind im Dunkel und in der Furcht! Mutter, Mutter, lass uns ein! Oder ruf den lieben Vater, dass er uns die Tür auftu ! FRAU in grosser Angst O fänd ich Wasser, dies Feuer zu schweigen! Die Flamme unteren Herd wird zusehends schwächer. KINDERSTIMMEN verhauchend Mutter, o weh! Dein hartes Herz! Die Frau sinkt vorne auf ein Bündel, wischt sich den Angstschweiss von der Stirne. BARAK erscheint in der Tür mit einem vollgepackten Korb beladen; für sich, behaglich Trag ich die Ware mir selber zu Markt, spar ich den Esel, der sie mir schleppt. Die Frau hebt sich mühsam, geht nach hinten an ihr Lager, hebt den Vorhang und sagt nichts. BARAK kommt nach vorne Ein gepriesener Duft von Fischen und Öl. Was kommst du nicht essen? FRAU von rückwärts Hier ist dein Essen. Ich geh zur Ruh . Hier ist jetzt dein Lager. BARAK wird s gewahr, gemässigt unwillig Mein Bette hier? Wer hat das getan? FRAU von ihrer Stelle Von morgen ab schlafen zwei Muhmen hier, denen richt ich das Lager zu meinen Füssen als meinen Mägden. So ist es gesprochen, und so geschieht es. Sie zieht den Vorhang vor. BARAK indem er resigniert ein Stück Brot aus dem Gewand zieht, und, dieses essend, sich auf die Erde setzt Sie haben mir gesagt, dass ihre Rede seltsam sein wird und ihr Tun befremdlich die erste Zeit. Aber ich trage es hart, und das Essen will mir nicht schmecken. STIMMEN DER WÄCHTER Ihr Gatten in den Häusern dieser Stadt, liebet einander mehr als euer Leben und wisset nicht um eures Lebens willen ist euch die Saat des Lebens anvertraut, sondern allein um eurer Liebe willen! BARAK indem er sich umwendet Hörst du die Wächter, Kind, und ihren Ruf? Keine Antwort STIMMEN DER WÄCHTER Ihr Gatten, die ihr liebend euch in Armen liegt, ihr seid die Brücke, überm Abgrund ausgespannt, auf der die Toten wiederum ins Leben gehn! Geheiligt sei eurer Liebe Werk! BARAK horcht abermals, nach rückwärts gewendet, vergeblich; er seufzt tief auf und streckt sich zum Schlaf hin Sei s denn! この日本語テキストは、 クリエイティブ・コモンズ・ライセンス の下でライセンスされています。@wagnerianchan Strauss,Richard/Die Frau ohne Schatten/II
https://w.atwiki.jp/elvis/pages/1648.html
Ultraschall- Kursbuch. Nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV Guenter Schmidt? Ultraschall- Kursbuch. Nach den Richtlinien der DEGUM und der KBV Barbara Beuscher-Willems?Ludwig Bruegmann?Christian Goerg?Guenter Schmidt? Komm, gib mir deine Hand. Erste deutsche Beatles- Discographie Thorsten Schmidt? Managing Risks in Supply Chains. How to Build Reliable Collaboration in Logistics Schwarze Seiten '97. Service fuer Sammler von Schallplatten und CD's Thorsten Schmidt? Jimi Hendrix und der Sturm auf Fehmarn Jimi Hendrix?Mathesdorf Lutz?Guenter Zint?Hoellings Matthias?Thorsten Schmidt? Schwarze Seiten '98. Service fuer Sammler von Schallplatten und CD's Thorsten Schmidt? Schwarze Seiten '99. Service fuer Sammler von Schallplatten und CD's Thorsten Schmidt? Der Gastroskopie-Trainer Berthold Block?Guido Schachschal?Hartmut Schmidt? Erlebnisinszenierung im Tourismus. Erfolgreich mit emotionalen Produkten und Dienstleistungen Schmidts Sprueche. Kalender. Tagesabreisskalender Harald Schmidt? Schmidts Sprueche 2000. Kalender. Tagesabreisskalender Harald Schmidt? Herbizide. Entwicklung, Anwendung, Wirkungen, Nebenwirkungen Bertold Hock?Carl Fedtke?Rober R. Schmidt? One Life, Live It. 20 Jahre Camel Trophy Boris Schmidt?Volker Zander? Grenzen des Normalen und Anfaenge des Pathologischen im Roentgenbild des Skeletts Alban Koehler?Emil Alfred Zimmer?Hermann Schmidt?Juergen Freyschmidt?Wilhelm Holthusen? Hormonale Behandlung von Genital- und Mammatumoren bei der Frau Rolf Kaiser?Klaus-Dieter Schulz?Heinrich Maass?Walter Jonat?Peter Schmidt-Rhode? Synopsis der Leberkrankheiten. Lehrbuch und Atlas zur Diagnostik Ellen Schmidt?F. W. Schmidt?Heinrich. Wallnoefer? Die Behandlung der Epilepsien, medikamentoes, psychosozial, operativ Dieter Schmidt? Sicherheit aus Schwedenstahl. Volvo 140 bis260 Dieter Guenther?Boris Schmidt? Physikalische und technische Grundlagen. (Bd. 1) Heinz Gajewski?Dietmar Mueller?Theodor Schmidt? Zukunftsfaehiges Eventmarketing. Strategien, Instrumente, Beispiele Controlling Praktische Venerologie. Die sexuell uebertragenen Krankheiten Niels Hjorth?Henning Schmidt? Immobilientransaktionen Atom- und Molekuelbau. Ein Lehrbuch fuer Studierende der Chemie im 2. Studienabschnitt Peter Christian Schmidt?Konrad Georg Weil? Betriebswirtschaftslehre der Mittel- und Kleinbetriebe. Groessenspezifische Probleme und Moeglichkeiten zu ihrer Loesung Differentialdiagnose in Geburtshilfe und Gynaekologie Gerhard Martius?Manfred. Schmidt-Gollwitzer? Computertomographie gynaekologischer Tumoren Alfred Breit?Ulrike Rohde?Werner Platzer?Theodor Schmidt?Friedrich Ernst. Stieve? Jahrbuch des Sozialrechts. 27/2005 Kommunales Kreditwesen Gunnar Schwarting? Psychologie in der Medizin. Anwendungsmoeglichkeiten in der Praxis Lothar R. Schmidt? Erkrankungen der Hirnnerven Dieter Schmidt?Jean-Pierre. Malin? Alkoholwirkung beim Menschen. Pathophysiologie, Nachweis, Intoxikation, Wechselwirkungen Hans-Joachim Mallach?Hanspeter Hartmann?Volker Schmidt? Roempp Lexikon Biotechnologie Hanswerner Dellweg?Rolf D. Schmidt?Wolfgang E. Trommer? Servant Leadership. Prinzipien dienender Unternehmensfuehrung Infektionen nach Unfallverletzungen Barbara Morgenroth?Hergo G. K. Schmidt? Checkliste Rheumatologie Klaus L. Schmidt?Karl Tillmann?Hans Truckenbrost? Allgemeine Managementlehre. Lehrbuch fuer die angewandte Unternehmens- und Personalfuehrung Ruediger H. Jung?Juergen Bruck?Sabine Quarg? Die Sperrzeit bei Arbeitsaufgabe Martin Kuehl? Checkliste Rheumatologie Klaus L. Schmidt? Demographischer Wandel und Tourismus. Zukuenftige Grundlagen und Chancen fuer touristische Maerkte Epilepsien und epileptische Anfaelle Dieter Schmidt?Ingeborg Becker?Bettina. Schmitz? Der Range Rover. Luxus als Standard Boris Schmidt?Stefan Thiele? Das amerikanische Drama. Eine Einfuehrung Kurt Mueller? Sterilisation, Desinfektion, Konservierung und Entwesung in der medizinischen und pharmazeutischen Praxis Joachim Schmidt?Guenter Naumann?Wolfgang Horsch?Eckhart Fickweiler?Barbara Koehler?Manfred Rotter? Zweites Schuljahr Leo Roth?Hans Joachim Schmidt?Eva. Schoenke? Literaturdidaktik Deutsch. Eine Einfuehrung Ulf Abraham?Matthis Kepser? Fuenftes Schuljahr Regina Nussbaum?Ulla Dorenkamp?Peter Ruland?Hans Jochim Schmidt? Was sollen Germanisten lesen? Ein Vorschlag Wulf Segebrecht? Denken und Rechnen. Ausgabe A. 3. Jahrgangsstufe. Schuelerband Klaus-Peter Eichler?Henner Eidt?Detlef Melchior?Roland Schmidt? Denken und Rechnen 3. Schuljahr. Nordrhein- Westfalen. Bisherige Ausgabe. Einschliesslich Arbeitsmaterial Roland Schmidt? Denken und Rechnen 4. Schuljahr. Nordrhein- Westfalen. Bisherige Ausgabe Roland Schmidt? Denken und Rechnen. Bayern. 1. Jahrgangsstufe Neu. Arbeitsheft. Mathematikwerk fuer Grundschulen in Bayern Maria Ortrud Goetz?Karin Helgert?Detlef Melchior?Roland. Schmidt? Denken und Rechnen. Bayern. 2. Jahrgangsstufe. Neu. Arbeitsheft. Mathematik fuer Grundschulen in Bayern Maria Ortrud Goetz?Detlef Melchior?Siegfried Mueller?Roland Schmidt? Denken und Rechnen. Bayern. Neu. 3. Jahrgangsstufe. Arbeitsheft Maria Ortrud Goetz?Detlef Melchior?Siegfried Schmidt? Denken und Rechnen. Bayern. 4. Jahrgangsstufe. Arbeitsheft. Mathematik fuer Grundschulen in Bayern Maria Ortrud Goetz?Detlef Melchior?Siegfried Mueller?Roland Schmidt? Denken und Rechnen 3. Schuljahr. Schuelerarbeitsheft. Nordrhein- Westfalen. Bisherige Ausgabe Roland Schmidt?Henner Eidt?Roswitha Lammel? Denken und Rechnen 4. Schuljahr. Arbeitsheft. Nordrhein- Westfalen. Bisherige Ausgabe Roland Schmidt?Henner Eidt?Roswitha. Lammel? Denken und Rechnen. 1. Schuljahr. Niedersachsen Hermann Rieger?Roland Schmidt?Gisela Tietze? Denken und Rechnen 2. Schuljahr. Niedersachsen Roland Schmidt? Denken und Rechnen. 3. Jahrgangsstufe. Niedersachsen Hermann Rieger?Gisela. Tietze?Roland. Schmidt? Mathematik 4. Denken und Rechnen 4. Niedersachsen. Mathematik fuer Grundschulen in Niedersachsen Hermann Rieger?Roland Schmidt?Gisela. Tietze? Denken und Rechnen. Hessen. 2. Jahrgangsstufe. Mathematik fuer Grundschulen in Hessen Margrit Faust?Hermann Rieger?Gisela Tietze?Roland Schmidt? Denken und Rechnen 3. Jahrgangsstufe. Hessen. Bisherige Ausgabe. Mathematik fuer Grundschulen in Hessen Hermann Rieger?Gisela Tietze?Roland Schmidt? Denken und Rechnen 4. Jahrgangsstufe. Hessen. Bisherige Ausgabe. Mathematik fuer Grundschulen in Hessen Hermann Rieger?Gisela Tietze?Roland Schmidt? Denken und Rechnen 1. Schuljahr. Nord. Bisherige Ausgabe. Einschliesslich Arbeitsmaterial Roland Schmidt? Denken und Rechnen 2. Schuljahr. Nord. Bisherige Ausgabe Margrit Faust?Hermann Rieger?Gisela Tietze?Roland Schmidt? Denken und Rechnen 4. Schuljahr. Nord Hermann Rieger?Gisela Tietze?Roland Schmidt? Steuer-Saetze. 153 Steuer-Aphorismen Peter Knief? Corporate Gouvernance oder Die korpulente Gouvernante Sebastian Hakelmacher? Denken und Rechnen 1. Schuljahr. Rheinland- Pfalz. Einschliesslich Arbeitsmaterial Roland Schmidt? ss...weil er nicht arischer Abstammung ist.ss. Juedische Juristen in Koeln waehrend der NS-Zeit Klaus Luig? Goethe- Zitate fuer Juristen Johann Wolfgang von Goethe?Alfons Pausch?Jutta Pausch? Goethe- Zitate fuer Juristen Johann Wolfgang von Goethe?Alfons Pausch?Jutta Pausch? Denken und Rechnen 2. Schuljahr. Rheinland- Pfalz. Einschliesslich Arbeitsmaterial Roland Schmidt? Fuenfzig ( 50) Juristen von heute Hans Juergen Below? ADVO-Cartoons 1. Anwaltsgeschichten aus der MDR Gerhard Brunner?Sven Oliver Heissler? ADVO-Cartoons 2. Anwaltsgeschichten aus der MDR Gerhard Brunner?Sven Oliver Heissler? Teubners Satirisches Rechtswoerterbuch Ernst Teubner? Teubners Satirisches Rechtswoerterbuch Ernst Teubner? Zimmermanns Zitatenlexikon fuer Juristen Dorothea Zimmermann? Das Laecheln der Justitia. Wenn man's noch einmal Recht betrachtet Rudolf Gerhardt? Juristen sind gar nicht so. Ein hoechst subjektives Plaedoyer fuer ihre Schwaechen und Vorzuege Hans Martin Schmidt?Walter Hanel? Frauen haben immer Recht. Eine maennliche Belehrung mit Gesetzestexten und Illustrationen Hans Martin Schmidt?Walter Hanel? Kleine Weltgeschichte der Steuerobrigkeit. Steuerherren, Steuerverwalter, Steuerpolitiker Alfons Pausch?Jutta Pausch? Kleine Weltgeschichte der Steuerzahler / Steuerobrigkeit / Steuerberatung Alfons Pausch?Jutta Pausch? Die Mozarts und die Steuern. Divertimento fiscale in zehn Saetzen Johann Heinrich Kumpf? Denken und Rechnen 4. Schuljahr. Rheinland- Pfalz Roland Schmidt? Steuerberater steuern Steuern anders Walter Hanel?Hans Martin Schmidt? Karte des Steuerlandes. Eine farbige Phantasiekarte Hans Martin Schmidt?Wolfgang Raquet? Denken und Rechnen. Hessen. 2. Jahrgangsstufe. RSR. Mathematik fuer Grundschulen in Hessen Margrit Faust?Hermann Rieger?Gisela Tietze?Roland Schmidt? Krankenhausplanungsrecht Heike Thomae? Kodex des Europaeischen Rechts EU- Arbeitsrecht Silvia Schmid?Eva. Fehringer?Werner Doralt?Anica Doralt? EU- Kodex Europarecht. Verfassungsrecht der Europaeischen Union Anica Doralt?Christine Stix-Hackl?Harald Dossi?Werner Doralt? EU- Kodex EU- Umweltrecht Anica Doralt?Heribert Ulrich?Werner Doralt? EU-Kodex Europarecht Gesammelte Schriften Werner Flume?Eduard Picker?Brigitte Knobbe-Keuk? Bd. 1 Bd. 2 Steuerrecht, Verfassungsrecht, Finanzpolitik Franz. Klein?Paul Kirchhof?Klaus Offerhaus?Horst Schoeberle? Die Steuerrechtsordnung in der Diskussion Klaus Tipke?Joachim Lang? Festschrift fuer Wolfgang Ritter Max Dietrich Kley?Eckart Suenner?Arnold. Willemsen? Gestaltung und Analyse in der Rechts-, Wirtschafts- und Steuerberatung von Unternehmen Arbeitsrecht und Sozialpartnerschaft Peter Hanau?Udo Isenhardt?Ulrich Preis? Denken und Rechnen 2. Schuljahr. Erfolgskontrollen 2. Nordrhein- Westfalen. Bisherige Ausgabe Roland Schmidt? Festschrift fuer Arndt Raupach Denken und Rechnen Kopiervorlagen. Uebungen mit Formenplaettchen Roland Schmidt? Neue Wege zum Recht. Festgabe fuer Max Vollkommer zum 75. Geburtstag Rechtsverhalten Margret Gruter? Privatrecht heute und Jherings evolutionaeres Rechtsdenken Okko Behrends? Denken und Rechnen. 1. Schuljahr. Nordrhein- Westfalen Henner Eidt?Roswitha Lammel?Roland Schmidt? Verfahrensgerechtigkeit. Rechtspsychologische Forschungsbeitraege fuer die Justizpraxis Guenter Bierbrauer?Walter Gottwald?Beatrix. Birnbreier-Stahlberger? Mediation fuer Juristen. Konfliktbehandlung ohne gerichtliche Entscheidung Denken und Rechnen 2. Schuljahr. Nordrhein- Westfalen. Bisherige Ausgabe Henner Eidt?Roswitha Lammel?Roland Schmidt? Denken und Rechnen. Ausgabe N. 3. Schuljahr. Arbeitsheft Roland Schmidt? Mediation in der Wirtschaft. Wege zum professionellen Konfliktmanagement Christian Duve?Horst Eidenmueller?Andreas Hacke? Denken und Rechnen. Ausgabe N. 4. Schuljahr. Arbeitsheft Roland Schmidt? Akademische Grade und Titel Wolfgang Zimmerling? Handbuch Vertragsmanagement und Vertragsgestaltung. Planung, Verhandlung, Design und Durchfuehrung von Vertraegen Benno Heussen? Handbuch Vertragsgestaltung und Vertragsmanagement. Planung, Verhandlung, Design und Durchfuehrung von Vertraegen Querschnitt Mathematik 10. Schuelerbuch. Allgemeine Ausgabe Roland Berger?Guenter Boyn?Klaus Fischbach?Christa Loercher?Peter Herbert Maier?Rainer Schmidt?Dietrich Kahle?Gustav Adolf Loercher? MediationsGuide 2000 Eugen Ewig? Denken und Rechnen. Bayern. 1. Jahrgangsstufe. Neu. Mathematikwerk fuer Grundschulen in Bayern Maria Ortrud Goetz?Karin Helgert?Siegfried Mueller?Roland. Schmidt? Strassenverkehrsdelikte. Ansatzpunkte fuer die Verteidigung Helmut Janker? Qualitaetskontrolle im Berufsstand der Wirtschaftspruefer Carsten Clauss?Friedrich Sahner?Marc Andre Sahner? Die Arbeitspapiere des Wirtschaftspruefers und Steuerberaters im Zivilprozess Werner Ebke? Denken und Rechnen. Bayern. 2 Jahrgangsstufe Maria Ortrud Goetz?Karin Helgert?Siegfried Mueller?Roland Schmidt? Gerichtskostengesetz Friedrich Lappe? Kosten in Familiensachen Friedrich Lappe? Betriebliche Altersversorgung in Deutschland im Zeichen der Globalisierung Norbert Roessler?Boy-Juergen Andresen?Wolfgang Foerster?Peter A. Doetsch? Familiengesellschaften Unterhaltsrecht Kurt Stollenwerk? Praxisbuch Unterhaltsrecht Kurt Stollenwerk? Unterhaltsrecht alphabetisch. Materielles Recht und Verfahren Kurt Stollenwerk? Das Rechtsformularbuch. Inkl. 3 1/2'- Diskette Carl Wurm?Hermann Wagner?Hugo Zartmann? Das Rechtsformularbuch Carl Wurm?Hermann Wagner?Hugo Zartmann? Denken und Rechnen. Bayern. 3. Jahrgangsstufe Maria Ortrud Goetz?Detlef Melchior?Siegfried Mueller?Roland Schmidt? Das Prozessformularbuch Hermann Wagner?Hugo Zartmann? Das Prozessformularbuch Volkert Vorwerk? Denken und Rechnen. Bayern. 4. Jahrgangsstufe Maria Ortrud Goetz?Detlef Melchior?Siegfried Mueller?Roland Schmidt? Politik, Staat und Verfassung der Bundesrepublik Deutschland Karl Dollinger? In bester Verfassung?. 50 Jahre Grundgesetz Stephan Detjen? Bundesverfassungsgerichtsgesetz. Rechtsprechungskommentar Gerhard Leibholz?Reinhard Rupprecht? Das Recht der Wort- und Bildberichterstattung. Handbuch des Aeusserungsrechts Karl Egbert Wenzel? Denken und Rechnen 1. Schuljahr. Arbeitsheft. Niedersachsen Roland Schmidt?Margrit Faust?Hermann Rieger? Das allgemeine Bauordnungsrecht. Unter besonderer Beruecksichtigung der Landesbauordnungen Walter Scheerbart? Denken und Rechnen 3. Schuljahr. Arbeitsheft. Niedersachsen Roland Schmidt?Hermann Rieger?Gisela Tietze? Denken und Rechnen 4. Schuljahr. Arbeitsheft. Niedersachsen Roland Schmidt?Hermann Rieger?Gisela Tietze? Handbuch des Strafverteidigers Hans Dahs? Denken und Rechnen 2. Jahrgangsstufe. Arbeitsheft. Hessen. Bisherige Ausgabe. Mathematik fuer Grundschulen in Hessen Roland Schmidt?Margrit Faust?Hermann Rieger? Denken und Rechnen 3. Jahrgangsstufe. Arbeitsheft. Hessen. Bisherige Ausgabe. Mathematik fuer Grundschulen in Hessen Roland Schmidt?Hermann Rieger?Gisela Tietze? Geschichte der deutschen Wirtschaftspruefer Bernd Stefan Meisel? Power Up Your Profits Troy A. Waugh? Die Bewertung von Anwaltspraxen Alexander Eich? Die Bewertung von Anwaltspraxen. Buch und 3 1/2'- Diskette Alexander Eich? Die Vertraege des Rechtsanwalts mit seinen juristischen Mitarbeitern Thomas Bohle?Alexander Eich? Denken und Rechnen 4. Jahrgangsstufe. Arbeitsheft. Hessen. Bisherige Ausgabe. Mathematik fuer die Grundschule in Hessen Roland Schmidt?Hermann Rieger?Gisela Tietze? Denken und Rechnen 2. Schuljahr. Arbeitsheft. Nord. Bisherige Ausgabe Roland Schmidt?Margrit Faust?Hermann Rieger? Denken und Rechnen 3. Schuljahr. Arbeitsheft. Nord. Bisherige Ausgabe Roland Schmidt?Hermann Rieger?Gisela Tietze? Denken und Rechnen 4. Schuljahr. Arbeitsheft. Nord. Bisherige Ausgabe Roland Schmidt?Hermann Rieger?Gisela. Tietze? Denken und Rechnen 3. Jahrgangsstufe. Arbeitsheft. RSR. Hessen und Rheinland- Pfalz. Mathematik fuer Grundschulen in Hessen und Rheinland- Pfalz Roland Schmidt?Hermann Rieger?Gisela Tietze? Denken und Rechnen. Nordrhein- Westfalen. 1. Schuljahr. Arbeitsheft Roland Schmidt?Henner Eidt?Roswitha Lammel? Praxis-Handbuch Erbrechtsberatung Denken und Rechnen 3. Schuljahr. Schuelerarbeitsheft. Nordrhein- Westfalen. RSR Roland Schmidt?Henner Eidt?Roswitha Lammel? Anwalts-Handbuch Mietrecht Anwalts- Taschenbuch Familienrecht Dietrich Blaese? Anwalts-Taschenbuch Familienrecht Dietrich Blaese? Anwalts- Taschenbuch Steuerrecht Rainer Braun?Karl-Heinz Guenther? Anwalts- Taschenbuch Arbeitsrecht Ulrich Boudon? Anwalts- Taschenbuch Mietrecht Lothar Weyhe? Denken und Rechnen 2. Schuljahr. Arbeitsheft. Niedersachsen Roland Schmidt?Margrit Faust?Hermann Rieger? Arzthaftungsrecht aktuell. Fallgruppenkommentar Ruediger Martis?Martina Winkhart? Denken und Rechnen 2. Schuljahr. Arbeitsheft. Nordrhein- Westfalen. Bisherige Ausgabe Roland Schmidt?Henner Eidt?Roswitha. Lammel? Denken und Rechnen 1. Schuelerbuch. Ausgabe Bayern R. Schmidt? Denken und Rechnen 2. Schuelerbuch. Ausgabe Bayern R. Schmidt? Denken und Rechnen 1. Arbeitsheft. Ausgabe Bayern R. Schmidt? Fachanwalt werden und bleiben. Anwalts-Praxis Susanne Offermann-Burckart? Anwalts-GmbH. Kommentar zu den õõ59c - 59m BRAO Ruediger Zuck? Kommentar zu den Grundsaetzen des anwaltlichen Standesrechts Joachim Lingenberg?Fritz Hummel?Ruediger Zuck?Alexander Eich? Effektive Organisation und moderne Kommunikation in der Anwaltskanzlei Ruediger Maehler? Die Besteuerung der Anwaltskanzlei Holger Meyer? Die Besteuerung der Anwaltskanzlei Holger Meyer? Denken und Rechnen 2. Arbeitsheft. Ausgabe Bayern R. Schmidt? Anwaltsmarkt Europa. Berufsausuebung ohne Grenzen Kai T. Boin?Christoph Louven?Verena Passauer?Eberhard Fedtke? Erfolgreiche Anwaltswerbung. Kosten - Nutzen - Zulaessigkeit Andreas Kraemer?Reinhold Mauer?Anton Braun? Denken und Rechnen 3. Arbeitsheft. Ausgabe Bayern Maria Ortrud Goetz?Detlef Melchior?Siegfried Mueller?Roland Schmidt? Theorie Oberstufe Wolfram Floessner?Arno Schmidt?Heinz Seeger? Das Fachanwaltsverzeichnis. Fackler- Verzeichnis Anton Braun? Anwalt- und Notarverzeichnis. Fackler- Verzeichnis Anwalt- und Notarverzeichnis 1998. Fackler- Verzeichnis Anwalt- und Notarverzeichnis 1998. CD- ROM fuer Windows 3.x/95 Anwalt- und Notarverzeichnis 1/2 1998. Inkl. CDROM Anwalt- und Notarverzeichnis 1999/2000. Fackler- Verzeichnis Anwalt- und Notarverzeichnis 1998. Regionalausgabe Baden- Wuerttemberg. Regionalausgabe fuer die OLG- Bezirke Karlsruhe und Stuttgart Anwalt- und Notarverzeichnis 1998. Regionalausgabe Bayern Regionales Anwaltsverzeichnis 1998. Berlin. Brandenburg. Mecklenburg- Vorpommern. Sachsen. Sachsen- Anhalt. Thueringen Anwalt- und Notarverzeichnis 1998. Regionalausgabe Saarland, Rheinland- Pfalz, Hessen Regionales Anwaltsverzeichnis 1998. Hamburg. Schleswig- Holstein. Bremen. Niedersachsen Anwalt- und Notarverzeichnis 1998. Regionalausgabe Nordrhein- Westfalen Regionales Anwaltsverzeichnis 1999. Regionalausgabe Baden- Wuerttemberg Anwalt- und Notarverzeichnis 1999. Regionalausgabe Bayern Regionales Anwaltsverzeichnis 1999. Berlin. Brandenburg. Mecklenburg- Vorpommern. Sachsen. Sachsen- Anhalt. Thueringen Anwalt- und Notarverzeichnis 1999. Regionalausgabe Saarland, Rheinland- Pfalz, Hessen Regionales Anwaltsverzeichnis 1999. Hamburg. Schleswig- Holstein. Bremen. Niedersachsen Anwalt- und Notarverzeichnis 1999. Regionalausgabe Nordrhein- Westfalen Deutsches Notarverzeichnis 1998 Deutsches Notarverzeichnis 2000/2001 Das grosse Gerichtsverzeichnis Das grosse Gerichtsverzeichnis. CD- ROM Das Orts- und Gerichtsverzeichnis Das Orts- und Gerichtsverzeichnis. CD- ROM. Mit den zustaendigen Finanzaemtern Das Orts- und Gerichtsverzeichnis mit den zustaendigen Finanzaemtern Das Orts- und Gerichtsverzeichnis mit den zustaendigen Finanzaemtern Das Orts- und Gerichtsverzeichnis. CD- ROM. Mit den zustaendigen Finanzaemtern Das Orts- und Gerichtsverzeichnis. Inkl. CDROM. Mit den zustaendigen Finanzaemtern Das Orts- und Gerichtsverzeichnis. Mit den zustaendigen Finanzaemtern Das Gemeinde- und Behoerdenverzeichnis. Buch und CD ROM Das Orts- und Gerichtsverzeichnis Orts- und Gerichtsverzeichnis 2005 Geologie Wilhelm F. Schmidt-Eisenlohr? Erziehung und Entwicklung des Kindes. Eine Einfuehrung in die Entwicklungspsychologie W. H. O. Schmidt? Legasthenie, eine spezielle Stoerung des Lesen- und Schreibenlernens Hartmut Schmidt?Hedda G. Schmidt? Berufsordnung der Steuerberater. Kommentar Steuerrecht Klaus Tipke?Joachim Lang? Bilanz- und Unternehmenssteuerrecht Brigitte Knobbe-Keuk? Denken und Rechnen 4. Schuljahr. Lehrerband mit Kopiervorlagen. Niedersachsen Hermann Rieger?Roland Schmidt?Gisela. Tietze?Roland. Schmidt? Denken und Rechnen 3. Jahrgangsstufe. Lehrerband mit Kopiervorlagen. Nord. Bisherige Ausgabe Hermann Rieger?Roland Schmidt?Gisela. Tietze?Roland. Schmidt? Denken und Rechnen. Bayern. Neu. 1. Jahrgangsstufe. Lehrerband mit Kopiervorlagen Roland Schmidt? Denken und Rechnen. Bayern. Neu. 3. Jahrgangsstufe. Lehrerband Maria Ortrud Goetz?Detlef Melchior?Siegfried. Mueller?Roland. Schmidt? Denken und Rechnen. Bayern. Neu. 4. Jahrgangsstufe. Lehrerband Roland Schmidt? Einfuehrung in den Beruf des Steuerberaters Gerd Rose? Steuerrecht Klaus Tipke?Joachim Lang? Steuerrecht Klaus Tipke?Joachim Lang? Steuerrecht Klaus Tipke?Joachim Lang? Steuerrecht Klaus Tipke?Joachim Lang? Basiskommentar Steuerrecht Otto-Gerd Lippross? Steuerrecht Klaus Tipke?Joachim Lang? Aus Blech und Rohr Fridiger Schmidt? Volt, Ohm, Ampere. Aufgabensammlung fuer das Fachrechnen der Elektroberufe Fridiger Schmidt? Kartenspiele. Sven Piper?Baerbel Schmidt? Steuerliche Massgeblichkeit in Deutschland und Europa Wolfgang Schoen? Das Faehnlein der sieben Aufrechten. Erlaeuterungen und Dokumente. Gottfried Keller?Josef Schmidt? Mit dem Finanzamt leben. Kleine Anleitung fuer den Steuerzahler Karl Heintz? StEK. CD- ROM fuer Windows 95/98/ NT 4.0. Die Sammlung der Verwaltungsanweisungen im Steuerrecht Guenther Felix?Dieter Carle? Kommentar zur Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung Walter Huebschmann?Hepp?Armin Spitaler?Hartmut Soehn?Klaus Offerhaus? Das Steuer- Handbuch. ABC Praxis des Steuerrechts Rainer Braun?Karl-Heinz Guenther? Verstaendigungen in Steuerverfahren Roman Seer? Russische Erzaehlungen I. Von der Jahrhundertwende bis zur Oktoberrevolution. Evelies Schmidt? Die BGB- Gesellschaft im Steuerrecht Burkhard Katterbe? Die BGB- Gesellschaft im Steuerrecht Burkhard Katterbe? Erneuerung des deutschen Einkommensteuerrechts Joachim Mitschke? Tagebuch fuer Anne S. Wiederkehr aus dem Koma Conny Schmidt? Gesund durch Ozon und Sauerstoff. Heilung bei vielen Krankheiten Thomas M. Zottmann?Fritz Scheller?K. O. Schmidt? Steuerbereinigungsgesetz 1999. Familienfoerderungsgesetz. Kurzkommentar Arndt Raupach?Michael Wendt? Familienleistungsausgleich. Kindergeld und Kinderfreibetrag Winfried Bergkemper?Ulrich. Kroemker?Hans-Joachim. Kanzler? Einkommensteuer- Progressionsuhr Rolf-Peter Humbert?Friedrich-Wilhelm Eickhoff? Einkommensteuer- Progressionsuhr Rolf-Peter Humbert?Friedrich-Wilhelm Eickhoff? Einkommensteuer- Progressionsuhr Rolf-Peter Humbert?Friedrich-Wilhelm Eickhoff? Einkommensteuer- Progressionsuhr Rolf-Peter Humbert?Friedrich-Wilhelm Eickhoff? Einkommensteuer-Progressionsuhr Rolf-Peter Humbert? Einkommensteuer-Progressionsuhr Rolf-Peter Humbert? Lohnsteuer 1996 Klaus Strohner?Stefan Mainzer? Amtliche Koerperschaftsteuer- Handausgabe 1995. KStG - KStDV - KStR 1995 Amtliche Umsatzsteuer- Handausgabe 1996 (3566 455) Das grosse Umsatzsteuer- Handbuch Wolfram Birkenfeld? Umsatzsteuerrecht Holger Stadie? Umsatzsteuergesetz 1980. Einfuehrungskommentar Guenter Rau? Einfuehrungskommentar zu den Binnenmarktvorschriften des Umsatzsteuergesetzes Holger Stadie?Eberhard Husmann?Andre. Klever? Umsatzbesteuerung des innergemeinschaftlichen Waren- und Dienstleistungsverkehrs in den EG- Staaten in Grundzuegen Guenter Rau?Matthias Winter? Einkommensteuer, Koerperschaftsteuer, Gewerbesteuer Walter Schick?Klaus Otto? Bewertung von Auslandsbeteiligungen Horst Dahnke?Johannes Peter Mueller-Dott?Detlev Juergen Piltz?Norbert Herzig? Bilanzierung von Umweltlasten und Umweltschutzverpflichtungen Norbert Heroezig? Harmonisierung der Koerperschaftssteuersysteme in den EU- Staaten Norbert. Herzig? Die Unternehmensbesteuerung im Standortsicherungsgesetz Norbert. Herzig? Neues Umwandlungssteuerrecht. Praxisfaelle und Gestaltungen im Querschnitt Wolfgang Blumers?Gottfried E. Breuninger?Ewald Doetsch? Europaeisierung des Bilanzrechts Norbert Herzig? Instrumente einer steuerorientierten Umstrukturierung Norbert. Herzig? Manege frei. Zirkusgeschichten. Peter W. Schmidt? Steuerrecht der betrieblichen Altersversorgung. Mit arbeitsrechtlicher Grundlegung Peter Ahrend?Wolfgang Foerster?Norbert Roessler?Jochen Ruehmann?Udo Nowak?Ernst Heissmann? Die Weiterentwicklung der betrieblichen Altersversorgung aus alterssicherungspolitischer und steuersystematischer Sicht Olaf Klingebiel? Die Besteuerung international verflochtener Gesellschaften Christoph Bellstedt? Handbuch des Verteidigers und Beraters im Steuerstrafverfahren Wolfgang Blumers?Werner Goeggerle? Aussensteuergesetz und Verwaltungsgrundsaetze zu Verrechnungspreisen. Deutsch-englische Textausgabe Christoph Bellstedt? Krakatau. Arno Schmidt? Praktikum der Besteuerung auslaendischer Einkuenfte Siegfried Fraenznick?Ernst-Georg Schutter? Internationales Steuerrecht. Aussensteuerrecht - Doppelbesteuerungsrecht Harald Schaumburg? Kritische Theorie. Humanismus. Aufklaerung. Philosophische Arbeiten 1969 - 1979. Alfred Schmidt? Verrechnungspreisgrundsaetze fuer multinationale Unternehmen und Steuerverwaltungen Steuerrecht international taetiger Unternehmen Manfred Moessner?Hubertus Baumhoff?Justus Fischer-Zernin? Reclams Kriminalromanfuehrer Armin Arnold?Josef. Schmidt? Reclams Kriminalromanfuehrer Armin Arnold?Josef. Schmidt? Handbuch Internationale Verrechnungspreise / Aussensteuerrecht Kommentar Hans Flick?Franz Wassermeyer?Hubertus Baumhoff?Josef Schuch?Gerald Toifl?Christoph Urtz?Helmut Becker?Heinz-Klaus Kroppen? Verrechnungspreise international verbundener Unternehmen Johannes Brahms Christian Martin Schmidt? Steuern in Frankreich Francis Lefebvre?Reinhard Poellath?Albert Raedler? Steuern in Frankreich Francois Hellio?Pierre-Sebastian Thill? Geschaeftsfuehrer und Vorstaende im Internationalen Steuerrecht. Einkommensteuer, Vermoegensteuer Christoph Bellstedt? Die Logik kollektiven Handelns bei Delegation Hans-Joerg Schmidt-Trenz? Unternehmensformen und Unternehmensverbindungen Gerd Rose?Cornelia Glorius? Unternehmungsformen und verbindungen Gerd Rose?Cornelia Glorius-Rose?
https://w.atwiki.jp/vocalive/pages/198.html
LIVEと行事一覧DB データベース (DataBase for Vocaloid Live Concerts and Events) メニューMENU + ←クリック目次 [←Click here for CONTENTS] ↓↓↓このページ名(Current Page Name)↓ 自動作成目次(contents) 行事紹介(Live Concert and Event Information) 【EVENT/海外/Miku @ MIT Boston USA 2011】 Miku @ MIT, Miku at MIT ダイジェスト映像・動画配信・写真等(Summary Video, Live Streaming Photo) チケット情報・グッズ情報・BD/CD・その他 (Ticket Goods Information, etc.) 技術情報・出演ボーカロイド・スクリーン・MMD・3Dモデル・プロジェクター・ソフト・舞台等 (Technology・Vocaloid Name・Screen・MikuMikuDance・3D Model・Projector・Software) 出演者・製作者・関連ブログ等 (Musician, Staff, Related Blog and Credit) セットリスト(演奏曲目)・その他 (Set List, name of music) Summary in English and other language(英語等での紹介) 行事を行う団体や個人等 (Organizer and Group) スポンサー・協賛等 (Sponsor and Support) 関連行事 (Related Event Info.) 紹介記事・参考サイト・謝辞・文献等 (News, References, Acknowledgement and Credit) International News (国際ニュース) New Project and collaboration Blog Memo・メモ帳 EDIT Page 行事紹介(Live Concert and Event Information) ↓このページ名(Current Page Name)↓ 【EVENT/海外/Miku @ MIT Boston USA 2011】 EVENT/海外/Miku @ MIT Boston USA 2011 Related page Miku @ MIT, Miku at MIT "Miku, Beyond the Character The Cutting Edge of Miku Miku Dance Software" Discussion and concert film screening featuring Ryotaro Mihara (Deputy Director, Creative Industries Division, Ministry of Economy, Trade, and Industry [Japan]) Masataka-P (producer of Miku songs and videos) Ian Condry (MIT, moderator) The presentation includes a demonstration of a prototype projection of Miku live, and a screening of an abridged version of Mikunopolis, Miku's live concert in Los Angeles, July 2011. Light dinner will be served. Afterwards, join us from 9 30-10 30pm for a Party at the Enormous Room (567 Mass. Ave., Cambridge, MA [NOTE Ages 18+ only] in conjunction with Beat Research (http //beatresearch.com). Meet the Miku guests president of Crypton, a Miku-P (producer), Japanese government rep, magazine editor and dance with Miku live . . . Date Monday October 17, 2011 Time 5 00 PM - 7 00 PM Location 4-136 (MIT) http //cooljapan.mit.edu/2011-2012-events =============================================================================== "Miku, Virtual Idol, as Media Platform Transforming Media Creativity" Keynote lecture Hiroyuki Itoh (president and CEO of Crypton Future Entertainment) with additional comments by Toshihiro Fukuoka (Editor, Tokyo Kawaii Magazine and ASCII Weekly) Ryotaro Mihara (Deputy Director, Creative Industries, METI) Ian Condry (Associate Professor, Comparative Media Studies, MIT) Date Tuesday October 18, 2011 Time 3 00 PM - 5 00 PM Location E51-345 (MIT) ================================================================================ Brainstorming session to discuss future collaborations with Crypton Future Entertainment Come join in a discussion of possible collaborations between Crypton Future Entertainment and area students and faculty. RSVP required to attend brainstorming session. Please contact Prof. Ian Condry at condry@mit.edu Date Wednesday October 19, 2011 Time 9 30 AM - 11 00 AM Location TBD (MIT) MIT/Harvard Cool Japan Initiative (米国、ボストン) MIT/Harvard Cool Japan research project http //web.mit.edu/cooljapan/ http //vocaloid.blog120.fc2.com/blog-entry-10471.html (TV) http //vocaloid.blog120.fc2.com/blog-entry-9806.html (日本語訳) 参考文献: Miku Japan's virtual idol and media platform. (original report)オリジナル レポート http //civic.mit.edu/blog/condry/miku-japans-virtual-idol-and-media-platform ミク:日本のヴァーチャル・アイドルとメディア・プラットフォーム http //anond.hatelabo.jp/20110719203237 (Dr.イアン・コンドリーのレポート日本語訳) MIT比較メディア研究科 Comparative Media Studies (CMS) http //cms.mit.edu/ 日時:2011年10月17日(月)5 00 PM - 7 00 PM 場所:4-136(MIT)米国ボストン [キャラクターを越える初音ミク:MikuMikuDanceの最前線] 主催:MIT/Harvard Cool Japan Initiative MIT/Harvard Cool Japan research project http //web.mit.edu/cooljapan/ http //vocaloid.blog120.fc2.com/blog-entry-9806.html (日本語訳) http //vocaloid.blog120.fc2.com/blog-entry-10471.html (TV) 参考文献:初音ミクは日本の伝統芸能だった。週刊アスキー福岡総編集長が語る http //ascii.jp/elem/000/000/634/634796/ ■イベント名称: ■会場: ■日程: Twitter FaceBook Japanese Translation 日時:2011年10月17日(月)5 00 PM - 7 00 PM 場所:4~136(MIT) キャラクターを越える初音ミク:MikuMikuDanceの最前線 出演 三原龍太郎(経済産業省) まさたかP(ボカロプロデューサ) イアン・コンドリー(MIT、司会) 日時:2011年10月18日(火)3 00 PM - 5 00 PM 場所:E51- 345(MIT) メディアプラットフォームとしての仮想アイドル初音ミク:創造性メディアの変化 出演 伊藤博之(クリプトン) 福岡俊弘(ASCII) 三原龍太郎(経済産業省) イアン・コンドリー(MIT比較メディア学准教授) 日時:2011年10月19日(水)9 30 AM - 11 00 AM 場所:TBD(MIT) クリプトン社とのコラボレーションのためのブレーンストーミング http //vocaloid.blog120.fc2.com/blog-entry-9806.html ダイジェスト映像・動画配信・写真等(Summary Video, Live Streaming Photo) Miku @ MIT Monday Panel [PART 1] http //www.youtube.com/watch?v=GP_1huHBKg8 http //www.youtube.com/watch?v=F2Gjs25qpys Miku @ MIT Monday Panel [PART 2] http //www.youtube.com/watch?v=4xrGppIM5dQ Miku @ MIT Monday Panel [PART 3] Miku @ MIT Monday Panel [PART 4] http //www.youtube.com/watch?v=mrO0fLqbHc Miku @ MIT Monday Panel [PART 5] https //www.youtube.com/watch?v=fN-isCydknc 関連映像 (Related Videos) HatsuneMiku channel http //www.youtube.com/user/HatsuneMiku 【Hatsune Miku】 CONCERT!! 【初音ミク】 http //www.youtube.com/playlist?list=PL-pKPpZ1Q5NZqi-pHqc2zKXk8GG3U2fkW チケット情報・グッズ情報・BD/CD・その他 (Ticket Goods Information, etc.) チケット情報一覧 official goods ニコ生 (Nico NIco Video LIVE streaming) 技術情報・出演ボーカロイド・スクリーン・MMD・3Dモデル・プロジェクター・ソフト・舞台等 (Technology・Vocaloid Name・Screen・MikuMikuDance・3D Model・Projector・Software) ライブ技術一覧 技術内容が不明の部分は、空けておいて下さい。 (IF YOU DO NOT UNDERSTAND, LEAVE THE TECHNOLOGY SECTION OPEN.) Screen 投影スクリーンの種類 (Screen Type):DILAD,ディラッド・ボード又はディラッド・スクリーン、もしくは改良品 投影スクリーンの形状 (Shape of Screen): スクリーンの素材(Materials for making screen): スクリーン素材の網の目等のメッシュのサイズ:Mesh number # or Mesh size of Screen: スクリーン素材の製品カタログ番号等(Product Number of materials for making screen): スクリーン素材の透過率(%)及び色等(Light Transmittance (%) of screen, Color): 投影スクリーン等への映り込み状態(Reflection): 鮮明度 Clearness, resolution of screen: 舞台の高さ(stage height): スクリーンの高さ(Screen height): スクリーンの湾曲の程度=(映りこんだ物の歪み方の程度): スクリーンの大きさ又は横の長さ (Screen Size): スクリーンの継ぎ目の数(Junction within the screen)=(つないで使用された投影ボード等の枚数-1、?) : number of materials used for making main screen: 使用された投影ボード等の枚数(Number of board used): 音響設備及び音響状態 (Sound): プロジェクタの種類・台数 (Projector): 使用ソフト (Software): 3D model: Producer of 3D Model: スクリーン及び映像の解像度(Resolution of Screen and video): 投影時の色補正(Color Adjustment to view on screen): MMDのモデルの種類(Model Type of MikuMikuDance): Computer and OS: リアルタイム レンダリングの有無(real-time rendering or not) レンダリング速度等 60 fps フレーム速度 60 fps カメラ等 (Camera): 技術説明動画・写真等 (Tech Video Photo): 会場設備のホームページ (Homepage of the Event Hall): 会場設備 東京ドームシティ公式サイト MEETS PORT (ミーツポート) http //www.meetsport.jp/about/seat/1f_05.htm#zaseki その他 (others): 出演者・製作者・関連ブログ等 (Musician, Staff, Related Blog and Credit) 演奏者と関連ブログ セットリスト(演奏曲目)・その他 (Set List, name of music) Set List SET LIST and Producer links of Vocaloid wiki Vocaloid concert directory http //vocaloid.wikia.com/wiki/Vocaloid_concert_directory Live Events http //vocaloid.wikia.com/wiki/Live_Events http //hatsunemikusetlists.wordpress.com/ for listings that are already in English, there will be no ‘romaji’. Summary in English and other language(英語等での紹介) http //www.niconico.com/ http //live.niconico.com/ 行事を行う団体や個人等 (Organizer and Group) スポンサー・協賛等 (Sponsor and Support) 関連行事 (Related Event Info.) Experiencing the Media Mix Anime, Manga, Video Games. (メディアミックスの体験:アニメ、マンガ、ビデオゲーム) President’s Conference Series February 4 to 6, 2012 (学長講演会シリーズ) http //www.concordia.ca/now/upcoming-events/presidents-conference-series/2012-event/ 日時:2012年2月4日ー6日 Location 1455 De Maisonneuve Blvd. W., Montreal, Quebec, Canada H3G Concordia University http //www.concordia.ca 場所:コンコルディア大学、モントリーオール、ケベック州、カナダ Academics discuss Japanese pop culture (アカデミック研究者が日本のポップカルチャーについて語る) http //www.concordia.ca/now/what-we-do/research/20120118/academics-discuss-japanese-pop-culture.php Speakers (公演者) http //www.concordia.ca/now/upcoming-events/presidents-conference-series/2012-event/speakers/ Schedule and Lecture abstracts (スケジュール及び公演抄録) http //www.concordia.ca/now/upcoming-events/presidents-conference-series/2012-event/schedule/ Lecture abstracts Eiji Otsuka-The Unholy Alliance of Disney and Eisenstein Marc Steinberg-Media Mix as Experience Ian Condry-Miku Virtual Idol as Media Platform (ミク - メディアプラットフォームとしての仮想アイドル) Mia Consalvo-Unintended Travel ROM Hackers and Fan Translations of Japanese Videogames Thomas Lamarre-Transnational Storytelling Matthew Penney-Media Mixed Histories Kyara versus Context Toshiya Ueno- Between Wolf and Dog On Oshii Mamoru and Tezuka Osamu Margherita Long-Nausicaa Now More Than Ever Thomas Looser-The Autonomy of Gaming (and the Dark Value of Guns) コンコルディア大学でイアン・コンドリー氏がミクの講演をするらしい件 (日本語訳 Japanese Translation) http //vocaloid.blog120.fc2.com/blog-entry-10754.html 公演タイトル (概要の翻訳) Eiji Otsuka-The Unholy Alliance of Disney and Eisenstein 基調講演(大塚 英志--ディズニーとアイゼンスタインの邪悪な同盟) Marc Steinberg-Media Mix as Experience (マーク・スタインバーグ--経験としてのメディアミックス) Ian Condry-Miku Virtual Idol as Media Platform (イアン・コンドリー:ミク - メディアプラットフォームとしての仮想アイドル) Mia Consalvo-Unintended Travel ROM Hackers and Fan Translations of Japanese Videogames (Mia Consalvo--予想外の旅行:日本のビデオゲームのROMハッカーとファンによる翻訳) Thomas Lamarre-Transnational Storytelling (トーマス・ラマール--国を越えたストリーテリング ) Matthew Penney-Media Mixed Histories Kyara versus Context (マシュー・ペニー--メディアミックスの歴史:キャラ 対 コンテクスト) Toshiya Ueno- Between Wolf and Dog On Oshii Mamoru and Tezuka Osamu (上野俊哉--狼と犬の間:押井守と手塚治虫) Margherita Long-Nausicaa Now More Than Ever (マルガリータ・ロング--ナウシカ、NOW MORE THAN EVER (愛は限りなく)) Thomas Looser-The Autonomy of Gaming (and the Dark Value of Guns) (トーマス・ルーサー--ゲームの自律(そして、銃の暗い価値)) 公演タイトル (概要の翻訳) Eiji Otsuka-The Unholy Alliance of Disney and Eisenstein 基調講演(大塚 英志(神戸芸術工科大学)--ディズニーとアイゼンスタインの邪悪な同盟) Marc Steinberg-Media Mix as Experience (マーク・スタインバーグ(Concordia大学)--経験としてのメディアミックス) Ian Condry-Miku Virtual Idol as Media Platform (イアン・コンドリー(MIT):ミク - メディアプラットフォームとしての仮想アイドル) Mia Consalvo-Unintended Travel ROM Hackers and Fan Translations of Japanese Videogames (Mia Consalvo(Concordia大学)--予想外の旅行:日本のビデオゲームのROMハッカーとファンによる翻訳) Thomas Lamarre-Transnational Storytelling (トーマス・ラマール(McGill大学)--国を越えたストリーテリング ) Matthew Penney-Media Mixed Histories Kyara versus Context (マシュー・ペニー(Concordia大学)--メディアミックスの歴史:キャラ 対 コンテクスト) Toshiya Ueno- Between Wolf and Dog On Oshii Mamoru and Tezuka Osamu (上野俊哉(和光大学)--狼と犬の間:押井守と手塚治虫) Margherita Long-Nausicaa Now More Than Ever (マルガリータ・ロング(California大学) Nausicaa Now More Than Ever--ナウシカ、NOW MORE THAN EVER (愛は限りなく)) Thomas Looser-The Autonomy of Gaming (and the Dark Value of Guns) (トーマス・ルーサー(New York大学)--ゲームの自律(そして、銃の暗い価値)) 紹介記事・参考サイト・謝辞・文献等 (News, References, Acknowledgement and Credit) 参考文献: Miku Japan's virtual idol and media platform. (original report)オリジナル レポート http //civic.mit.edu/blog/condry/miku-japans-virtual-idol-and-media-platform ミク:日本のヴァーチャル・アイドルとメディア・プラットフォーム http //anond.hatelabo.jp/20110719203237 (Dr.イアン・コンドリーのレポート日本語訳) 参考文献: 初音ミクは日本の伝統芸能だった。週刊アスキー福岡総編集長が語る http //ascii.jp/elem/000/000/634/634796/ 写真は『艶容女舞衣』 冨田人形共遊団(滋賀県長浜市) photo Wikipedia “Osonowiki” CC BY Ellywa http //upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/c/cb/Osonowiki.jpg imageプラグインエラー 画像を取得できませんでした。しばらく時間を置いてから再度お試しください。 中央にいるのが「シテ」、手前で背を向けているのが「ワキ」 photo Wikipedia “Noh-stage” CC BY Toto-tarou http //ascii.jp/elem/000/000/634/634970/Noh-stage_588x317.jpg 人形浄瑠璃 文楽 wikipedia 能 wikipedia [そこに現れたひとつの回答が「初音ミクは人形浄瑠璃である」という、週刊アスキー総編集長の福岡俊弘さんの説である。] ============================================================================= 【伊藤代表がおくる、MIKU@MITフォトレポート!】 http //blog.piapro.net/2011/10/mikumit.html http //blog.piapro.net/997.JPG 1日目 http //blog.piapro.net/1012.JPG 1日目夜 http //blog.piapro.net/1083.JPG 2日目 Media Lab http //blog.piapro.net/1044.JPG =============================================================================== NYAF+NYCC 10-16-2011 Hatsune Miku After Mikunopolis - Part 1 https //www.youtube.com/watch?v=0cKY0ZeF3q4 NYAF+NYCC 10-16-2011 Hatsune Miku After Mikunopolis - Part 2 https //www.youtube.com/watch?v=kQFkeleXDcA http //www.youtube.com/watch?v=NpCihCvXTtY NYAF+NYCC 10-16-2011 Hatsune Miku After Mikunopolis - Part 3 Hatsune Miku After MIKUNOPOLIS NEW YORK Comic Con/Anime Festival 2011 PANEL https //www.youtube.com/watch?v=Y9iFY9saX4g International News (国際ニュース) New Project and collaboration Blog Memo・メモ帳 EDIT Page If do not know about editing web page of this Wiki, DO NOT EDIT. Click HERE to Edit Current Page or click following URL to edit this page. http //www18.atwiki.jp/vocalive/editx/27.html Make sure to rewrite correct page number after (/vocalive/editx/) or (/vocalive//editx/PAGE NUMBER.html) to edit current page. [ページ保存] button below the editing window=means SAVE the page after editing to finish editing. [プレビュー] button below the editing window=means PREVIEW the page during editing. input the code number shown to perform these command. To cancel editing, just use Web browser button out side the editing window to go back. or CLOSE the editing page of the Web browser's window. If you make mistake, DO NOT SAVE the page. Do NOT press [ページ保存] button. [» タグ ]box below the editing window=means make TAG of this page after editing. If you have any problem, insert "HELP" in the TAG to identify the page at later for repair. EDIT & MAKE Page #facebook_comment コメント・Comment 名前 コメント
https://w.atwiki.jp/oper/pages/2600.html
DRITTER AUFZUG Eine öde, von dichtem Gebüsch umwachsene Felsschlucht. Über eine kleine Anhöhe rechts führt ein steiler Pfad herein. Im Vordergrund links eine von Trauerweiden umgebene Quelle, in deren Nähe ein Moossitz.Vollmondnacht ERSTER AUFTRITT Adolar schwarz gerüstet, das Schwert, mit dem er sich den Weg gebahnt, in der Hand, steigt langsam den Pfad von rechts nieder und bleibt, im Kampfe mit sich, sinnend stehen. Euryanthe in wallendem Haar und in einem einfachen weissen Kleide, folgt ihm matt und bebend Nr. 15 - Recitativ und Duett Recitativ EURYANTHE Hier weilest du? Hier darf ich ruhn? Sich rechts vorn an ein Felsstück lehnend O gönn auch Frieden meiner Seele nun! Bei Sonnenglut, bei Sternenschimmer Durchirrtest du den öden Hain, Sie wendet sich mit einigen Schritten zu ihm Verschmähtest Rast und Labung immer, Und neben dir, o Gott! war ich allein! Sei milde nun! Adolar wendet sich und blickt sie durchbohrend an. EURYANTHE flieht von ihm Weh! solch ein Blick ist Tod! Was ist s, dass mir dein Zürnen droht? Du wendest dich hinweg von meinen Leiden? Lass mich nicht ohne Trost verscheiden! Ein lindernd Wort nur lass der Lipp entbeben, Nur einen Blick, wie du mir sonst gegeben! ADOLAR Dies ist der Ort, So schaurig, öd und still, Wie meine That ihn will! Ich führte dich zum Tode fort. EURYANTHE Barmherzigkeit! ADOLAR Vernimm mein letztes Wort! Es wecke meine Stimme Dein schlummerndes Gewissen! Du sollst in meinem Grimme Erbarmen nicht vermissen. Bereu ! EURYANTHE Ich bin mir Liebe nur bewusst! Fühlst du nicht meine Treu in deiner Brust? ADOLAR Du, die entweiht das heiligste Vertrauen, Den Himmel log und barg des Abgrunds Grauen - Duett ADOLAR Wie liebt ich dich! Du warst mein höchstes Gut! Du warst mein höchstes Gut! wie liebt ich dich! EURYANTHE O stille deines Zornes Glut! Mein Herz ist rein, wie meine Thaten. ADOLAR Der höchsten Liebe sprachst du Hohn! So grässlich ward noch nie die Treu verraten; Empfange nun der Unthat Lohn! EURYANTHE O höre mich. ADOLAR Zu oft von deinen Lippen Hört ich den holden Liebeton. Sirenenlied an Todesklippen, Verstumm auf ewig! EURYANTHE Kann nichts dich bewegen, So töte mich! Mein letzter Hauch ist Segen Für dich, mein letzter Herzschlag dir geweiht! ADOLAR Verworfene! Zum Tode sei bereit! EURYANTHE Du klagst mich an! ADOLAR Der Tod macht dich - EURYANTHE O herbe Pein! ADOLAR Von Makel rein! EURYANTHE Vertraun und Glauben sind geschwunden - ADOLAR Der Tod macht dich von Makel rein! EURYANTHE Du klagst mich an - ADOLAR Im Sterben nur - EURYANTHE O herbe Pein! ADOLAR Kannst du gesunden! EURYANTHE Vertraun und Glauben sind verschwunden, So bittrer Tod war nie gefunden, Mein Leben war in dir allein! ADOLAR Mein Herzblut quillt aus deinen Wunden! Weh, dass ich muss dein Richter sein! EURYANTHE Du klagst mich an! ADOLAR Der Tod macht dich - EURYANTHE O herbe Pein! ADOLAR Von Makel rein! EURYANTHE Vertraun und Glauben sind verschwunden, Mein Leben war in dir allein! Du klagst mich an, o herbe Pein, Mein Leben war in dir allein! ADOLAR Weh, dass ich muss dein Richter sein! Der Tod macht dich von Makel rein, Weh, dass ich muss dein Richter sein! EURYANTHE scheint Grässliches zu gewahren und eilt zurück an Adolars Brust, als wolle sie ihn schützen Entsetzen! rette dich! Nach links hineinsehend Sieh, eine Schlange, fürchterlich, Wälzt sich herbei durch das Gestein! Hinweg, lass mich das Opfer sein! Für dich zu sterben, o versage Dies höchste Glück nicht meinem Fleh n! Schon naht die Schlange, flüchte! ADOLAR sie von sich stossend Nicht verzage! Mit Gott will ich den Kampf bestehn! Ab nach links vorn ZWEITER AUFTRITT Euryanthe allein Nr. 16 - Arioso und Recitativ EURYANTHE in heftiger Angst Schirmende Engel Schar, Wachend allimmerdar, In tiefster Mächte Schoss Über der Menschen Los, Blicke herab! Schirmende Engelschar, blicke herab! Schäumend in Kampfes Wut, Qualmend in Dampf und Glut Dringet die Feindin ein! O wo wird Hilfe sein In dieser Not? Wie sie dichter ihn umzingelt, Sich nach seinem Herzen ringelt! Weh! er fällt! - Nein! mein Held Ringt sich auf und hochgeschwungen Blitzt sein Schwert! Es ist gelungen! Heil! der Sieg ist ihm gegeben! Seele, fühle ganz dein Glück! O was ist mein Leben Gegen diesen Augenblick! - Sie eilt in höchster Freudigkeit dem zurückkehrenden Adolar entgegen DRITTER AUFTRITT Euryanthe. Adolar zu ihrer Linken Recitativ EURYANTHE Nun lass mich sterben! ADOLAR Nein, das sei mir fern! Dich töten war der Ehre streng Gebot, Du aber wolltest gehn für mich in Tod, So kann ich nicht dein Richter sein; Im Schutz des Höchsten bleibe hier allein! Er eilt, nach schmerzlichem innern Kampf sich losreissend, mit einem letzten Blick auf Euryanthe nach links ab VIERTER AUFTRITT Euryanthe allein Nr. 17 - Recitativ und Kavatine Recitativ EURYANTHE So bin ich nun verlassen, So muss ich hier erblassen Im öden Felsenthal, In Einsamkeit und Qual! Was rieselst du im Haine, Du Quelle, mildiglich? Was blickst mit goldnem Scheine, So lieblich, Mond, auf mich? Nicht sieget deine Pracht Ob meiner Leiden Nacht. Wo irr ich hin? Ach, nirgend hin! Die ganze Welt ist öd und leer, Mir bleibet keine Heimat mehr! Kavatine Hier dicht am Quell, wo Weiden stehn, Die Sterne hell durchschauen, Da will ich mir den Tod erflehn, Mein stilles Grab mir bauen. Wohl kommt auch er einst weit daher, Und findet kaum die Stätte mehr; Dann rauscht ihm sanft die Weide zu Sie fand von Lieb und Leide Ruh ! Die Blum im Thaue spricht Nein sie verriet dich nicht! Sie sinkt erschöpft auf den Moossitz an der Quelle links hin. Die Morgenröte bricht an. Bauern Männerchor, treten beim Beginn der Hornmusik von links hinten auf und nehmen die rechte Seite FÜNFTER AUFTRITT Euryanthe. Bauern. Dann Jäger und Musikanten Nr. 18 - Jägerchor Die erste Strophe entfernt. CHOR Die Thale dampfen, die Höhen glühn, Welch fröhlich Jagen im Waldesgrün! Der Morgen weckt zu frischer Lust, Hoch schwillt die Brust, des Siegs bewusst. Dringt mutig durch Schluchten und Moor, Lasst schmettern die Hörner im Chor Ihr Fürsten der Waldung hervor! Die Jäger kommen von rechts hinten und nehmen die linke Seite. Die Musikanten folgen ihnen, indem sie die Mitte nehmen CHOR Nun freudig sieget das goldne Licht, Vom Bogen flieget des Pfeils Gewicht, Ereilt den Aar auf luft gem Horst, Erlegt die Schlang im dichten Forst. Wohlauf denn durch Schluchten und Moor, Lasst schmettern die Hörner im Chor Ihr Fürsten der Waldung hervor! Der König erscheint nach Beendigung des Jagdchors auf der kleinen Anhöhe rechts. Vier Pagen und zwei Jagdjunker folgen ihm und nehmen dann hinter ihm Aufstellung SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. Der König und Gefolge KÖNIG blickt nach links vorn hinein und scheint dort die getötete Schlange wahrzunehmen O seht! die Schlang erlegt von starker Hand! CHOR hat inzwischen Euryanthe bemerkt und lenkt des Königs Aufmerksamkeit auf sie Und hier in Thränen eine zarte Frau! KÖNIG ist herabgestiegen und hat sich Euryanthe genähert Wer du auch sein magst, holde Unbekannte, Verbanne jede Scheu, blick auf zu mir, Des Unglücks Hort, dein König, spricht zu dir! Euryanthe wendet ihr Antlitz gegen den König, ohne aufzustehn KÖNIG UND CHOR sie erkennend Himmel! Euryanthe! Jäger ziehen sich nach rechts vor die Bauern Nr. 19 - Duett mit Chor EURYANTHE Lasst mich hier in Ruh erblassen, Gönnt mir diese letzte Huld! KÖNIG Nein, ich will dich nicht verlassen, Komm , zu sühnen deine Schuld! EURYANTHE Meine Brust ist rein von Schuld. KÖNIG Du nicht schuldig? Dürft ich s hoffen? CHOR Hilf uns auf der Wahrheit Spur! EURYANTHE Eglantines flehend Kosen Lockt mir mein Geheimnis ab; Natter war sie unter Rosen, Die den Tod mir schmeichelnd gab. KÖNIG Euryanthe, sprichst du Wahrheit, O so nimm mein Wort zum Pfand, Höllentrug bring ich zur Klarheit, Neu knüpf ich dein schönes Band. EURYANTHE Wiedersehn! Sich langsam aufrichtend Mich ihm versöhnen, Wär es möglich? CHOR Hoffe! Lebe! EURYANTHE Stürb ich hin in diesen Tönen! CHOR Hoffe! EURYANTHE Täuscht mich nicht! KÖNIG Glaube, hoffe, lebe! CHOR Glaube, hoffe, liebe, lebe! EURYANTHE O wie ich bebe! o kann ich s fassen! Nr. 20 - Arie mit Chor EURYANTHE in Wonneglut aufspringend Zu ihm, zu ihm, zu ihm! o weilet nicht! Wo bist du meines Daseins Licht? Wo bist du wo bist du, wo? Zu ihm, dass ich ihn fest umfasse, Ihn nimmer, nimmer lasse! So Herz an Herzen, Aug in Auge, Aus seinen Blicken Leben sauge! Wo bist du meines Daseins Licht, Dass ich dich fest umfasse, Nimmer, nimmer lasse! Wo bist du, wo bist du? Zu ihm, o weilet nicht! CHOR. Fort - o weilet nicht! EURYANTHE Zu ihm, zu ihm, zu ihm! O weilet nicht! Wo bist du meines Daseins Licht? Wo bist du, wo bist du, wo? Zu ihm, zu ihm, zu ihm! CHOR Fort, fort, fort! o weilet nicht! Fort, o weilet nicht! fort zu ihm! EURYANTHE Dass ich ihn fest umfasse, Ihn nimmer, nimmer lasse! Herz an Herzen, Aug in Auge Seiner Blicke Leben sauge! Dass ich ihn fest umfasse, Nimmer lasse, nimmer lasse! Zu ihm! o Hoffnung! Himmelsstrahl! Ich trag es nicht! Ich sterb in Wonn und Qual! Ich trag es nicht! Ich sterb in Wonn und Qual! CHOR Hoffe, liebe, lebe! Dir winkt ein Himmelsstrahl! EURYANTHE Ach! Sie sinkt zusammen CHOR O Jammer, unerhört! O lieblichste der Blüten, Wie hat so früh das Wüten Des Sturmes dich zerstört! Alle umstehen Euryanthe mit teilnahmsvollen Gebärden Verwandlung Freier Platz vor der Burg Nevers, deren Eingangsthor man links hinten hoch oben erblickt; die Zugbrücke führt auf einen im Zickzack nach unten verlaufenden Weg. Im Vordergrunde rechts und links die Hütten der Landleute; rechts vorn diejenige des Brautpaars. Rasenbänke rechts und links ganz vorn. In weiter Ferne sieht man die weinumlaubten Berge der schönen Landschaft SIEBENTER AUFTRITT Die Brautmutter. Der Bräutigam. Die Braut. Bertha. Bauern und Bäuerinnen. Man beglückwünscht das Brautpaar und schmückt dessen Hütte rechts vorn mit Blumengewinden Nr. 21 - Tanz mit Gesang und Chor Pas de cinq Bauerntanz Gesang und Chor. BERTHA Der Mai bringt frische Rosen dar, Die Rose schmückt der Jungfrau Haar, Und niemand weiss im grünen Mai, Was Rose, noch was Mädchen sei. CHOR Berthas Gesang mit teilnehmenden Gebärden begleitend Denn was da blüht, ist Ros im Mai. BERTHA Der Mai bringt frische Blüten viel, Die Liebe ist des Maien Spiel, Und niemand weiss im grünen Mai, Was Blüte, noch was Liebe sei. CHOR Denn was da blüht, das liebt im Mai! BERTHA Der Mai bringt dir, du teures Paar, Der Blüten allerschönste dar. Wohl wisst ihr zwei im grünen Mai, Wie selig Lieb und Treue sei. CHOR Denn eure Treu krönt heut der Mai! Adolar mit gesenktem Visier, wankt, ohne das festliche Treiben zu beachten, von rechts hinten herzu und steht sinnend rechts vorn ACHTER AUFTRITT Die Vorigen. Adolar. Alle Übrigen sind erstaunt über das Erscheinen des Unbekannten ADOLAR Giebts keine Treu auf weiter Erde mehr, Davon, davon ist mir das Herz so schwer. In Liebesglut ist nichts als Wankelmut, Am falschen Herzen sich s gefährlich ruht. DIE LANDLEUTE Welch Klagen hier trübt froher Liebe Mut? ADOLAR Fahr hin, fahr hin, du süsser Liebestraum, Gieb dunkler Nacht und ihren Schrecken Raum. Nacht ohne Licht herein mit Stürmen bricht; Heimat, versag ein Grab dem Müden nicht. Er öffnet sein Visier. Die Landleute erkennen ihren Herrn; freudige Bewegung CHOR Er ist s, o Glück, o neuer Hoffnung Licht! BERTHA So musste der ersehnte Tag erscheinen! ALLE Geliebter Herr! willkommen bei den deinen! ADOLAR Hinweg! Lasst meiner Trauer mich! BERTHA Hier schlägt noch jedes Herz für dich! CHOR Führ an der Jugend mut ge Schar, befreie Dein seufzend Land - ADOLAR Du süsse, heil ge Treue! Du lebst, doch nicht in Euryanthes Brust! CHOR Den schnödesten Verdacht entferne, Ich spreche Wahrheit sonder Scheu Es wankten eh des Himmels Sterne, Als unsrer süssen Herrin Treu ! ADOLAR Nein! sie verriet mich! BERTHA Hör gewicht ge Kunde Mit deinem Feind ist Eglantin im Bunde, Auf deiner Ahnen stolzem Sitz, Wo du ihr Zuflucht einst gegeben, Will Lysiart heut zur Herrin sie erheben. ADOLAR Allwaltender, wo ist dein Blitz?! Nr. 22 - Solo mit Chor BERTHA UND CHOR Vernichte kühn das Werk der Tücke, Vertrau der Liebe und dem Glücke! Es jauchzt dir zu dein ganzes Land, Zum Schwert für dich greift jede Hand! ADOLAR Hilf mir durchschau n das Werk der Tücke, Allwissender, mit klarem Blicke; Gieb Kraft zum Siege meiner Hand, Für Ehre, Treue, Gut und Land. Er schliesst seinen Helm und tritt beobachtend nach links vorn NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Die Personen des Hochzeitsmarsches Nr. 23 - Hochzeitsmarsch und Chor Die acht Trompeter welche aus dem Eingangsthor des Schlosses links hinten den Hochzeitszug eröffnen, beginnen die Marschmusik. Es folgen ihnen im Marsch ohne Tritt ein Offizier, zwei Fahnenträger mit schwarzen Fahnen, zwei Fahnenträger mit den Fahnen von Nevers und Rethel, vierzehn Soldaten, zwei Chorknaben mit Fahnen, zwei Chorknaben mit Räucherbecken, zwei Chorknaben mit Lichtern, zwei Geistliche, Lysiart und Eglantine totenbleich, zwei Pagen die Eglantines Schleppe tragen, vier Damen, vierzehn Ritter, ein Offizier, zwei Fahnenträger mit den Fahnen von Nevers und Rethel, zwölf Soldaten. Die Fahnenträger mit den schwarzen Fahnen nehmen am untern Ausgang des vom Schloss herabkommenden Weges Aufstellung. Der erste Offizier mit den beiden andern Fahnenträgern und die vierzehn Soldaten marschieren nach rechts und von da nach links um den Raum und nehmen zuerst auf der linken Seite Aufstellung, um den Zug, der den ganzen Raum umschreitet, an sich vorüber ziehen zu lassen; dann ziehen sie sich nach rechts hinüber und nehmen dort Aufstellung. Der letzte Offizier mit seinen zwei Fahnenträgern und zwölf Soldaten nimmt auf dem Burgweg Aufstellung LANDLEUTE Das Frevlerpaar! Weh diesem Bunde! ADOLAR O klopfend Herz - sei stark zu dieser Stunde! EGLANTINE mit Gebärden des Schmerzes, indem sie mit Entsetzen, das in Wahnsinn übergeht, stehen bleibt Ich kann nicht weiter! Todesschauer Durchrieseln mein Gebein! Mich drückt die Luft - Sieh! Emma steigt aus dunkler Gruft, Sie winket mir mit starrer Hand! Was forderst du zurück der Rache Pfand? Ich gab es hin, die Unschuld zu ermorden! Hinweg! Hier bin ich Herrscherin geworden! Auf ewig, Lysiart, bin ich dein! Geschmiedet ist der Trauring, fest und eigen, Mit Meineid, Blut und Thränen - kannst du schweigen? Sei ruhig! Nacht hüllt unsre Thaten ein! Lysiart schaut sie ingrimmig an CHOR Welch Entsetzen! Welch Gericht! Die Vergeltung schlummert nicht. LYSIART Hört! dass Wahnsinn aus ihr spricht! ADOLAR für sich Ha! mir tagt ein schrecklich Licht! Vortretend, Lysiart zur Linken Erzittre, ruchlos Paar! Es naht die Rache. Der Himmel führt bedrückter Unschuld Sache! LYSIART Was zischest aus dem Staub du, nicht ger Wurm? Vasallen, werft den Fremdling in den Turm! Die vierzehn Ritter zur Linken, wollen auf Adolar eindringen ADOLAR zu ihnen Mich wollt ihr fahen? mich? Er schlägt den Helmsturz auf CHOR in freudigem Erstaunen, in Jubel ausbrechend Heil, Adolar, in seiner Väter Hallen! Die Ritter drängen sich um ihn CHOR Geliebter, unsre Demut dich versöhne! EGLANTINE aus dumpfer Betäubung erwachend und in die Arme ihrer rechts vorn stehenden Frauen sinkend Er ist s! in seiner Glorie, seiner Schöne! Weh mir! LYSIART Verderben, Fluch euch allen! Verwegne Knechte, büssend sollt ihr fallen! Nr. 24 - Chor mit Duett DIE RITTER Chor, sich drohend gegen Lysiart gruppierend Trotze nicht, Vermessener! Strafe dräut, Verräter. Tilgt das Werk der Nacht! Zittre, Gottvergessener! Birg dich, Missethäter! Gottes Auge wacht. ADOLAR Zum Kampf, zum Gottgerichte, Verruchter Frevler, du! LYSIART Dass ich dich, Feind! vernichte, Jauchzt mir der Abgrund zu! ADOLAR Dein schwarzes Herz durchwühle Mein sieggewohnter Stahl! LYSIART Dein strömend Herzblut kühle Der Seele Folterqual! ADOLAR Dein schwarzes Herz durchwühle Mein sieggewohnter Stahl! LYSIART Dein strömend Herzblut kühle Der Seele Folterqual! CHOR Trotze nicht, Vermessener! Zittre, Gottvergessener! Trotze nicht, Vermessener! Strafe dräut, Verräter, Tilgt, das Werk der Nacht! Erzittre, Gottvergessener! Birg dich, Missethäter! Gottes Auge wacht! ADOLAR Dein schwarzes Herz durchwühle Mein sieggewohnter Stahl! LYSIART Dein strömend Herzblut kühle Der Seele Folterqual! CHOR Zittre, Gottvergessener! ADOLAR Zum Kampf! Zum Gottgerichte! Verruchter Frevler du! Trotze nicht! Gottes Auge wacht! LYSIART Zum Kampf! will nicht um Mitleid werben, Heran! ich bin bereit! heran! CHOR Birg dich, Missethäter! Gottes Auge wacht! Schande nur und Verderben Ist ewig dir geweiht! Trotze nicht! trotze nicht! Gottes Auge wacht! Adolar, Lysiart ziehen die Schwerter und dringen aufeinander ein. Der König, zwei Jagdjunker, vier Pagen nahen sich von rechts hinten. Die zwei Jagdjunker trennen die Kämpfenden ZEHNTER AUFTRITT Der König nimmt zwischen Lysiart und Adolar die Mitte. Die vier Pagen stehen hinter ihm. Die beiden Jagdjunker nehmen, zurückstehend, zur Linken des Königs Aufstellung Nr. 25 - Finale KÖNIG zürnend Lasst ruhn das Schwert, der höchste Richter naht, Der Rächer jeder Frevelthat! Alle beugen sich ehrerbietig. Lysiart das Schwert senkend, tritt zurück ADOLAR knieend Mein König, hör den grässlichsten Verrat! Wir sind getäuschet, aller Tugend Bildnis War Euryanthe! - Weh mir! in der Wildnis Verlassen irret sie umher! Hilf, rette, strafe! KÖNIG Hemme deine Klagen, Fass dich, als Held das Grässlichste zu tragen, Dich segnend ist das treuste Herz gebrochen! EGLANTINE in teuflischer Lust auffahrend Triumph! gerochen Ist meine Schmach! der Feindin Herz gebrochen! Es stürmt der Tod durch deine Brust! Betrogner! war dir meine Glut bewusst, Wie legtest sorglos und vermessen Die Schlange du an der Geliebten Brust? So hattest du mein Flehn vergessen? Vergessen meinen Todesschmerz? Vergessen deines Kaltsinns Hohn? Vergessen meines Zornes Drohn? ADOLAR Abscheuliche! EGLANTINE Grausamer Adolar! Verzweifle, da sie schuldlos war! Ich war s, von deren Hand den Ring Der kühne Räuber dort empfing. Ich war s, die ihn der Gruft entwandte. Rein, wie das Licht, war Euryanthe! CHOR O höllischer Verrat! o herb Geschick! LYSIART nähert sich Eglantine Wahnsinn ge! EGLANTINE Schnödes Werkzeug meiner Rache, Dich schleudr ich in dein Nichts zurück! LYSIART Was hält mich, dass ich dich zermalme, Meineidige! Verräterin! Er stösst sie nieder. Eglantine fällt ihren Frauen in die Arme, die sie nach rechts vorn abführen CHOR Ruchloser Mörder! KÖNIG winkt Führt zum Tod ihn! ADOLAR Nein, gebt ihn frei! Lasst ganz sein Werk ihn krönen. Hier ist mein Herz, der Mörder sei Befriedigt. - Gott! wen nannt ich Mörder? Ich! Ich bin der Mörder und der Fluch trifft mich! Wer mordete mit wildem Triebe Die höchste Treue, Glauben, Unschuld, Liebe! Wo lebt ein Frevler sonst, als ich? Er versinkt in dumpfe Verzweiflung. Der König winkt noch einmal. Lysiart wendet sich nach hinten. Die beiden Jagdjunker, der Offizier rechts hinten und sechs Mann seiner Soldaten begleiten Lysiart als Gefangenen nach rechts hinten hinaus. Hornsignale rechts hinten CHOR DER JÄGER rechts hinten O Wonne! sie atmet! sie lebet! Euryanthe, Chor der Jäger kommen von rechts hinten ELFTER AUFTRITT Die Vorigen. Euryanthe zu Adolar in den Vordergrund eilend. Jagdchor Duett mit Chor Der Jagdchor nimmt vor den Trompetern Ausstellung. Adolar kniet vor Euryanthe. Der König in der Mitte, hinter beiden stehend EURYANTHE, ADOLAR Hin nimm die Seele mein, Atme mein Leben ein! Hin nimm die Seele mein, Mein Leben atme ein, Ganz bin ich dein! Lass mich in Lust und Wehn An deiner Brust vergehn! CHOR O Lust nach Todespein, O Treue, stark und rein, Du sein, er dein! Holdseliger Verein, O Lust nach Todespein! Recitativ ADOLAR von Entzückung ergriffen Ich ahne, Emma, selig ist sie jetzt Der Unschuld Thräne hat den Ring benetzt. Treu bot dem Mörder Rettung an für Mord, Ewig vereint mit Udo weilt sie dort! König nähert sich und vereinigt die Hände der Liebenden Schlusschor EURYANTHE, ADOLAR Nun selig Glück will jedes Leid versöhnen! CHOR Nun feiert hoch in vollen Jubeltönen Der Ritter Schmuck, die treu ste aller Schönen. Geprüftes Paar, besiegt ist Nacht und Tod, Die Wahrheit strahlt im reinsten Morgenrot, Der Himmel schirmt dies Band! Heil Adolar! In vollen Jubeltönen! Heil Euryanth ! Der Treusten aller Schönen. Heil Adolar! Heil Euryanth . DRITTER AUFZUG Eine öde, von dichtem Gebüsch umwachsene Felsschlucht. Über eine kleine Anhöhe rechts führt ein steiler Pfad herein. Im Vordergrund links eine von Trauerweiden umgebene Quelle, in deren Nähe ein Moossitz.Vollmondnacht ERSTER AUFTRITT Adolar schwarz gerüstet, das Schwert, mit dem er sich den Weg gebahnt, in der Hand, steigt langsam den Pfad von rechts nieder und bleibt, im Kampfe mit sich, sinnend stehen. Euryanthe in wallendem Haar und in einem einfachen weissen Kleide, folgt ihm matt und bebend Nr. 15 - Recitativ und Duett Recitativ EURYANTHE Hier weilest du? Hier darf ich ruhn? Sich rechts vorn an ein Felsstück lehnend O gönn auch Frieden meiner Seele nun! Bei Sonnenglut, bei Sternenschimmer Durchirrtest du den öden Hain, Sie wendet sich mit einigen Schritten zu ihm Verschmähtest Rast und Labung immer, Und neben dir, o Gott! war ich allein! Sei milde nun! Adolar wendet sich und blickt sie durchbohrend an. EURYANTHE flieht von ihm Weh! solch ein Blick ist Tod! Was ist s, dass mir dein Zürnen droht? Du wendest dich hinweg von meinen Leiden? Lass mich nicht ohne Trost verscheiden! Ein lindernd Wort nur lass der Lipp entbeben, Nur einen Blick, wie du mir sonst gegeben! ADOLAR Dies ist der Ort, So schaurig, öd und still, Wie meine That ihn will! Ich führte dich zum Tode fort. EURYANTHE Barmherzigkeit! ADOLAR Vernimm mein letztes Wort! Es wecke meine Stimme Dein schlummerndes Gewissen! Du sollst in meinem Grimme Erbarmen nicht vermissen. Bereu ! EURYANTHE Ich bin mir Liebe nur bewusst! Fühlst du nicht meine Treu in deiner Brust? ADOLAR Du, die entweiht das heiligste Vertrauen, Den Himmel log und barg des Abgrunds Grauen - Duett ADOLAR Wie liebt ich dich! Du warst mein höchstes Gut! Du warst mein höchstes Gut! wie liebt ich dich! EURYANTHE O stille deines Zornes Glut! Mein Herz ist rein, wie meine Thaten. ADOLAR Der höchsten Liebe sprachst du Hohn! So grässlich ward noch nie die Treu verraten; Empfange nun der Unthat Lohn! EURYANTHE O höre mich. ADOLAR Zu oft von deinen Lippen Hört ich den holden Liebeton. Sirenenlied an Todesklippen, Verstumm auf ewig! EURYANTHE Kann nichts dich bewegen, So töte mich! Mein letzter Hauch ist Segen Für dich, mein letzter Herzschlag dir geweiht! ADOLAR Verworfene! Zum Tode sei bereit! EURYANTHE Du klagst mich an! ADOLAR Der Tod macht dich - EURYANTHE O herbe Pein! ADOLAR Von Makel rein! EURYANTHE Vertraun und Glauben sind geschwunden - ADOLAR Der Tod macht dich von Makel rein! EURYANTHE Du klagst mich an - ADOLAR Im Sterben nur - EURYANTHE O herbe Pein! ADOLAR Kannst du gesunden! EURYANTHE Vertraun und Glauben sind verschwunden, So bittrer Tod war nie gefunden, Mein Leben war in dir allein! ADOLAR Mein Herzblut quillt aus deinen Wunden! Weh, dass ich muss dein Richter sein! EURYANTHE Du klagst mich an! ADOLAR Der Tod macht dich - EURYANTHE O herbe Pein! ADOLAR Von Makel rein! EURYANTHE Vertraun und Glauben sind verschwunden, Mein Leben war in dir allein! Du klagst mich an, o herbe Pein, Mein Leben war in dir allein! ADOLAR Weh, dass ich muss dein Richter sein! Der Tod macht dich von Makel rein, Weh, dass ich muss dein Richter sein! EURYANTHE scheint Grässliches zu gewahren und eilt zurück an Adolars Brust, als wolle sie ihn schützen Entsetzen! rette dich! Nach links hineinsehend Sieh, eine Schlange, fürchterlich, Wälzt sich herbei durch das Gestein! Hinweg, lass mich das Opfer sein! Für dich zu sterben, o versage Dies höchste Glück nicht meinem Fleh n! Schon naht die Schlange, flüchte! ADOLAR sie von sich stossend Nicht verzage! Mit Gott will ich den Kampf bestehn! Ab nach links vorn ZWEITER AUFTRITT Euryanthe allein Nr. 16 - Arioso und Recitativ EURYANTHE in heftiger Angst Schirmende Engel Schar, Wachend allimmerdar, In tiefster Mächte Schoss Über der Menschen Los, Blicke herab! Schirmende Engelschar, blicke herab! Schäumend in Kampfes Wut, Qualmend in Dampf und Glut Dringet die Feindin ein! O wo wird Hilfe sein In dieser Not? Wie sie dichter ihn umzingelt, Sich nach seinem Herzen ringelt! Weh! er fällt! - Nein! mein Held Ringt sich auf und hochgeschwungen Blitzt sein Schwert! Es ist gelungen! Heil! der Sieg ist ihm gegeben! Seele, fühle ganz dein Glück! O was ist mein Leben Gegen diesen Augenblick! - Sie eilt in höchster Freudigkeit dem zurückkehrenden Adolar entgegen DRITTER AUFTRITT Euryanthe. Adolar zu ihrer Linken Recitativ EURYANTHE Nun lass mich sterben! ADOLAR Nein, das sei mir fern! Dich töten war der Ehre streng Gebot, Du aber wolltest gehn für mich in Tod, So kann ich nicht dein Richter sein; Im Schutz des Höchsten bleibe hier allein! Er eilt, nach schmerzlichem innern Kampf sich losreissend, mit einem letzten Blick auf Euryanthe nach links ab VIERTER AUFTRITT Euryanthe allein Nr. 17 - Recitativ und Kavatine Recitativ EURYANTHE So bin ich nun verlassen, So muss ich hier erblassen Im öden Felsenthal, In Einsamkeit und Qual! Was rieselst du im Haine, Du Quelle, mildiglich? Was blickst mit goldnem Scheine, So lieblich, Mond, auf mich? Nicht sieget deine Pracht Ob meiner Leiden Nacht. Wo irr ich hin? Ach, nirgend hin! Die ganze Welt ist öd und leer, Mir bleibet keine Heimat mehr! Kavatine Hier dicht am Quell, wo Weiden stehn, Die Sterne hell durchschauen, Da will ich mir den Tod erflehn, Mein stilles Grab mir bauen. Wohl kommt auch er einst weit daher, Und findet kaum die Stätte mehr; Dann rauscht ihm sanft die Weide zu Sie fand von Lieb und Leide Ruh ! Die Blum im Thaue spricht Nein sie verriet dich nicht! Sie sinkt erschöpft auf den Moossitz an der Quelle links hin. Die Morgenröte bricht an. Bauern Männerchor, treten beim Beginn der Hornmusik von links hinten auf und nehmen die rechte Seite FÜNFTER AUFTRITT Euryanthe. Bauern. Dann Jäger und Musikanten Nr. 18 - Jägerchor Die erste Strophe entfernt. CHOR Die Thale dampfen, die Höhen glühn, Welch fröhlich Jagen im Waldesgrün! Der Morgen weckt zu frischer Lust, Hoch schwillt die Brust, des Siegs bewusst. Dringt mutig durch Schluchten und Moor, Lasst schmettern die Hörner im Chor Ihr Fürsten der Waldung hervor! Die Jäger kommen von rechts hinten und nehmen die linke Seite. Die Musikanten folgen ihnen, indem sie die Mitte nehmen CHOR Nun freudig sieget das goldne Licht, Vom Bogen flieget des Pfeils Gewicht, Ereilt den Aar auf luft gem Horst, Erlegt die Schlang im dichten Forst. Wohlauf denn durch Schluchten und Moor, Lasst schmettern die Hörner im Chor Ihr Fürsten der Waldung hervor! Der König erscheint nach Beendigung des Jagdchors auf der kleinen Anhöhe rechts. Vier Pagen und zwei Jagdjunker folgen ihm und nehmen dann hinter ihm Aufstellung SECHSTER AUFTRITT Die Vorigen. Der König und Gefolge KÖNIG blickt nach links vorn hinein und scheint dort die getötete Schlange wahrzunehmen O seht! die Schlang erlegt von starker Hand! CHOR hat inzwischen Euryanthe bemerkt und lenkt des Königs Aufmerksamkeit auf sie Und hier in Thränen eine zarte Frau! KÖNIG ist herabgestiegen und hat sich Euryanthe genähert Wer du auch sein magst, holde Unbekannte, Verbanne jede Scheu, blick auf zu mir, Des Unglücks Hort, dein König, spricht zu dir! Euryanthe wendet ihr Antlitz gegen den König, ohne aufzustehn KÖNIG UND CHOR sie erkennend Himmel! Euryanthe! Jäger ziehen sich nach rechts vor die Bauern Nr. 19 - Duett mit Chor EURYANTHE Lasst mich hier in Ruh erblassen, Gönnt mir diese letzte Huld! KÖNIG Nein, ich will dich nicht verlassen, Komm , zu sühnen deine Schuld! EURYANTHE Meine Brust ist rein von Schuld. KÖNIG Du nicht schuldig? Dürft ich s hoffen? CHOR Hilf uns auf der Wahrheit Spur! EURYANTHE Eglantines flehend Kosen Lockt mir mein Geheimnis ab; Natter war sie unter Rosen, Die den Tod mir schmeichelnd gab. KÖNIG Euryanthe, sprichst du Wahrheit, O so nimm mein Wort zum Pfand, Höllentrug bring ich zur Klarheit, Neu knüpf ich dein schönes Band. EURYANTHE Wiedersehn! Sich langsam aufrichtend Mich ihm versöhnen, Wär es möglich? CHOR Hoffe! Lebe! EURYANTHE Stürb ich hin in diesen Tönen! CHOR Hoffe! EURYANTHE Täuscht mich nicht! KÖNIG Glaube, hoffe, lebe! CHOR Glaube, hoffe, liebe, lebe! EURYANTHE O wie ich bebe! o kann ich s fassen! Nr. 20 - Arie mit Chor EURYANTHE in Wonneglut aufspringend Zu ihm, zu ihm, zu ihm! o weilet nicht! Wo bist du meines Daseins Licht? Wo bist du wo bist du, wo? Zu ihm, dass ich ihn fest umfasse, Ihn nimmer, nimmer lasse! So Herz an Herzen, Aug in Auge, Aus seinen Blicken Leben sauge! Wo bist du meines Daseins Licht, Dass ich dich fest umfasse, Nimmer, nimmer lasse! Wo bist du, wo bist du? Zu ihm, o weilet nicht! CHOR. Fort - o weilet nicht! EURYANTHE Zu ihm, zu ihm, zu ihm! O weilet nicht! Wo bist du meines Daseins Licht? Wo bist du, wo bist du, wo? Zu ihm, zu ihm, zu ihm! CHOR Fort, fort, fort! o weilet nicht! Fort, o weilet nicht! fort zu ihm! EURYANTHE Dass ich ihn fest umfasse, Ihn nimmer, nimmer lasse! Herz an Herzen, Aug in Auge Seiner Blicke Leben sauge! Dass ich ihn fest umfasse, Nimmer lasse, nimmer lasse! Zu ihm! o Hoffnung! Himmelsstrahl! Ich trag es nicht! Ich sterb in Wonn und Qual! Ich trag es nicht! Ich sterb in Wonn und Qual! CHOR Hoffe, liebe, lebe! Dir winkt ein Himmelsstrahl! EURYANTHE Ach! Sie sinkt zusammen CHOR O Jammer, unerhört! O lieblichste der Blüten, Wie hat so früh das Wüten Des Sturmes dich zerstört! Alle umstehen Euryanthe mit teilnahmsvollen Gebärden Verwandlung Freier Platz vor der Burg Nevers, deren Eingangsthor man links hinten hoch oben erblickt; die Zugbrücke führt auf einen im Zickzack nach unten verlaufenden Weg. Im Vordergrunde rechts und links die Hütten der Landleute; rechts vorn diejenige des Brautpaars. Rasenbänke rechts und links ganz vorn. In weiter Ferne sieht man die weinumlaubten Berge der schönen Landschaft SIEBENTER AUFTRITT Die Brautmutter. Der Bräutigam. Die Braut. Bertha. Bauern und Bäuerinnen. Man beglückwünscht das Brautpaar und schmückt dessen Hütte rechts vorn mit Blumengewinden Nr. 21 - Tanz mit Gesang und Chor Pas de cinq Bauerntanz Gesang und Chor. BERTHA Der Mai bringt frische Rosen dar, Die Rose schmückt der Jungfrau Haar, Und niemand weiss im grünen Mai, Was Rose, noch was Mädchen sei. CHOR Berthas Gesang mit teilnehmenden Gebärden begleitend Denn was da blüht, ist Ros im Mai. BERTHA Der Mai bringt frische Blüten viel, Die Liebe ist des Maien Spiel, Und niemand weiss im grünen Mai, Was Blüte, noch was Liebe sei. CHOR Denn was da blüht, das liebt im Mai! BERTHA Der Mai bringt dir, du teures Paar, Der Blüten allerschönste dar. Wohl wisst ihr zwei im grünen Mai, Wie selig Lieb und Treue sei. CHOR Denn eure Treu krönt heut der Mai! Adolar mit gesenktem Visier, wankt, ohne das festliche Treiben zu beachten, von rechts hinten herzu und steht sinnend rechts vorn ACHTER AUFTRITT Die Vorigen. Adolar. Alle Übrigen sind erstaunt über das Erscheinen des Unbekannten ADOLAR Giebts keine Treu auf weiter Erde mehr, Davon, davon ist mir das Herz so schwer. In Liebesglut ist nichts als Wankelmut, Am falschen Herzen sich s gefährlich ruht. DIE LANDLEUTE Welch Klagen hier trübt froher Liebe Mut? ADOLAR Fahr hin, fahr hin, du süsser Liebestraum, Gieb dunkler Nacht und ihren Schrecken Raum. Nacht ohne Licht herein mit Stürmen bricht; Heimat, versag ein Grab dem Müden nicht. Er öffnet sein Visier. Die Landleute erkennen ihren Herrn; freudige Bewegung CHOR Er ist s, o Glück, o neuer Hoffnung Licht! BERTHA So musste der ersehnte Tag erscheinen! ALLE Geliebter Herr! willkommen bei den deinen! ADOLAR Hinweg! Lasst meiner Trauer mich! BERTHA Hier schlägt noch jedes Herz für dich! CHOR Führ an der Jugend mut ge Schar, befreie Dein seufzend Land - ADOLAR Du süsse, heil ge Treue! Du lebst, doch nicht in Euryanthes Brust! CHOR Den schnödesten Verdacht entferne, Ich spreche Wahrheit sonder Scheu Es wankten eh des Himmels Sterne, Als unsrer süssen Herrin Treu ! ADOLAR Nein! sie verriet mich! BERTHA Hör gewicht ge Kunde Mit deinem Feind ist Eglantin im Bunde, Auf deiner Ahnen stolzem Sitz, Wo du ihr Zuflucht einst gegeben, Will Lysiart heut zur Herrin sie erheben. ADOLAR Allwaltender, wo ist dein Blitz?! Nr. 22 - Solo mit Chor BERTHA UND CHOR Vernichte kühn das Werk der Tücke, Vertrau der Liebe und dem Glücke! Es jauchzt dir zu dein ganzes Land, Zum Schwert für dich greift jede Hand! ADOLAR Hilf mir durchschau n das Werk der Tücke, Allwissender, mit klarem Blicke; Gieb Kraft zum Siege meiner Hand, Für Ehre, Treue, Gut und Land. Er schliesst seinen Helm und tritt beobachtend nach links vorn NEUNTER AUFTRITT Die Vorigen. Die Personen des Hochzeitsmarsches Nr. 23 - Hochzeitsmarsch und Chor Die acht Trompeter welche aus dem Eingangsthor des Schlosses links hinten den Hochzeitszug eröffnen, beginnen die Marschmusik. Es folgen ihnen im Marsch ohne Tritt ein Offizier, zwei Fahnenträger mit schwarzen Fahnen, zwei Fahnenträger mit den Fahnen von Nevers und Rethel, vierzehn Soldaten, zwei Chorknaben mit Fahnen, zwei Chorknaben mit Räucherbecken, zwei Chorknaben mit Lichtern, zwei Geistliche, Lysiart und Eglantine totenbleich, zwei Pagen die Eglantines Schleppe tragen, vier Damen, vierzehn Ritter, ein Offizier, zwei Fahnenträger mit den Fahnen von Nevers und Rethel, zwölf Soldaten. Die Fahnenträger mit den schwarzen Fahnen nehmen am untern Ausgang des vom Schloss herabkommenden Weges Aufstellung. Der erste Offizier mit den beiden andern Fahnenträgern und die vierzehn Soldaten marschieren nach rechts und von da nach links um den Raum und nehmen zuerst auf der linken Seite Aufstellung, um den Zug, der den ganzen Raum umschreitet, an sich vorüber ziehen zu lassen; dann ziehen sie sich nach rechts hinüber und nehmen dort Aufstellung. Der letzte Offizier mit seinen zwei Fahnenträgern und zwölf Soldaten nimmt auf dem Burgweg Aufstellung LANDLEUTE Das Frevlerpaar! Weh diesem Bunde! ADOLAR O klopfend Herz - sei stark zu dieser Stunde! EGLANTINE mit Gebärden des Schmerzes, indem sie mit Entsetzen, das in Wahnsinn übergeht, stehen bleibt Ich kann nicht weiter! Todesschauer Durchrieseln mein Gebein! Mich drückt die Luft - Sieh! Emma steigt aus dunkler Gruft, Sie winket mir mit starrer Hand! Was forderst du zurück der Rache Pfand? Ich gab es hin, die Unschuld zu ermorden! Hinweg! Hier bin ich Herrscherin geworden! Auf ewig, Lysiart, bin ich dein! Geschmiedet ist der Trauring, fest und eigen, Mit Meineid, Blut und Thränen - kannst du schweigen? Sei ruhig! Nacht hüllt unsre Thaten ein! Lysiart schaut sie ingrimmig an CHOR Welch Entsetzen! Welch Gericht! Die Vergeltung schlummert nicht. LYSIART Hört! dass Wahnsinn aus ihr spricht! ADOLAR für sich Ha! mir tagt ein schrecklich Licht! Vortretend, Lysiart zur Linken Erzittre, ruchlos Paar! Es naht die Rache. Der Himmel führt bedrückter Unschuld Sache! LYSIART Was zischest aus dem Staub du, nicht ger Wurm? Vasallen, werft den Fremdling in den Turm! Die vierzehn Ritter zur Linken, wollen auf Adolar eindringen ADOLAR zu ihnen Mich wollt ihr fahen? mich? Er schlägt den Helmsturz auf CHOR in freudigem Erstaunen, in Jubel ausbrechend Heil, Adolar, in seiner Väter Hallen! Die Ritter drängen sich um ihn CHOR Geliebter, unsre Demut dich versöhne! EGLANTINE aus dumpfer Betäubung erwachend und in die Arme ihrer rechts vorn stehenden Frauen sinkend Er ist s! in seiner Glorie, seiner Schöne! Weh mir! LYSIART Verderben, Fluch euch allen! Verwegne Knechte, büssend sollt ihr fallen! Nr. 24 - Chor mit Duett DIE RITTER Chor, sich drohend gegen Lysiart gruppierend Trotze nicht, Vermessener! Strafe dräut, Verräter. Tilgt das Werk der Nacht! Zittre, Gottvergessener! Birg dich, Missethäter! Gottes Auge wacht. ADOLAR Zum Kampf, zum Gottgerichte, Verruchter Frevler, du! LYSIART Dass ich dich, Feind! vernichte, Jauchzt mir der Abgrund zu! ADOLAR Dein schwarzes Herz durchwühle Mein sieggewohnter Stahl! LYSIART Dein strömend Herzblut kühle Der Seele Folterqual! ADOLAR Dein schwarzes Herz durchwühle Mein sieggewohnter Stahl! LYSIART Dein strömend Herzblut kühle Der Seele Folterqual! CHOR Trotze nicht, Vermessener! Zittre, Gottvergessener! Trotze nicht, Vermessener! Strafe dräut, Verräter, Tilgt, das Werk der Nacht! Erzittre, Gottvergessener! Birg dich, Missethäter! Gottes Auge wacht! ADOLAR Dein schwarzes Herz durchwühle Mein sieggewohnter Stahl! LYSIART Dein strömend Herzblut kühle Der Seele Folterqual! CHOR Zittre, Gottvergessener! ADOLAR Zum Kampf! Zum Gottgerichte! Verruchter Frevler du! Trotze nicht! Gottes Auge wacht! LYSIART Zum Kampf! will nicht um Mitleid werben, Heran! ich bin bereit! heran! CHOR Birg dich, Missethäter! Gottes Auge wacht! Schande nur und Verderben Ist ewig dir geweiht! Trotze nicht! trotze nicht! Gottes Auge wacht! Adolar, Lysiart ziehen die Schwerter und dringen aufeinander ein. Der König, zwei Jagdjunker, vier Pagen nahen sich von rechts hinten. Die zwei Jagdjunker trennen die Kämpfenden ZEHNTER AUFTRITT Der König nimmt zwischen Lysiart und Adolar die Mitte. Die vier Pagen stehen hinter ihm. Die beiden Jagdjunker nehmen, zurückstehend, zur Linken des Königs Aufstellung Nr. 25 - Finale KÖNIG zürnend Lasst ruhn das Schwert, der höchste Richter naht, Der Rächer jeder Frevelthat! Alle beugen sich ehrerbietig. Lysiart das Schwert senkend, tritt zurück ADOLAR knieend Mein König, hör den grässlichsten Verrat! Wir sind getäuschet, aller Tugend Bildnis War Euryanthe! - Weh mir! in der Wildnis Verlassen irret sie umher! Hilf, rette, strafe! KÖNIG Hemme deine Klagen, Fass dich, als Held das Grässlichste zu tragen, Dich segnend ist das treuste Herz gebrochen! EGLANTINE in teuflischer Lust auffahrend Triumph! gerochen Ist meine Schmach! der Feindin Herz gebrochen! Es stürmt der Tod durch deine Brust! Betrogner! war dir meine Glut bewusst, Wie legtest sorglos und vermessen Die Schlange du an der Geliebten Brust? So hattest du mein Flehn vergessen? Vergessen meinen Todesschmerz? Vergessen deines Kaltsinns Hohn? Vergessen meines Zornes Drohn? ADOLAR Abscheuliche! EGLANTINE Grausamer Adolar! Verzweifle, da sie schuldlos war! Ich war s, von deren Hand den Ring Der kühne Räuber dort empfing. Ich war s, die ihn der Gruft entwandte. Rein, wie das Licht, war Euryanthe! CHOR O höllischer Verrat! o herb Geschick! LYSIART nähert sich Eglantine Wahnsinn ge! EGLANTINE Schnödes Werkzeug meiner Rache, Dich schleudr ich in dein Nichts zurück! LYSIART Was hält mich, dass ich dich zermalme, Meineidige! Verräterin! Er stösst sie nieder. Eglantine fällt ihren Frauen in die Arme, die sie nach rechts vorn abführen CHOR Ruchloser Mörder! KÖNIG winkt Führt zum Tod ihn! ADOLAR Nein, gebt ihn frei! Lasst ganz sein Werk ihn krönen. Hier ist mein Herz, der Mörder sei Befriedigt. - Gott! wen nannt ich Mörder? Ich! Ich bin der Mörder und der Fluch trifft mich! Wer mordete mit wildem Triebe Die höchste Treue, Glauben, Unschuld, Liebe! Wo lebt ein Frevler sonst, als ich? Er versinkt in dumpfe Verzweiflung. Der König winkt noch einmal. Lysiart wendet sich nach hinten. Die beiden Jagdjunker, der Offizier rechts hinten und sechs Mann seiner Soldaten begleiten Lysiart als Gefangenen nach rechts hinten hinaus. Hornsignale rechts hinten CHOR DER JÄGER rechts hinten O Wonne! sie atmet! sie lebet! Euryanthe, Chor der Jäger kommen von rechts hinten ELFTER AUFTRITT Die Vorigen. Euryanthe zu Adolar in den Vordergrund eilend. Jagdchor Duett mit Chor Der Jagdchor nimmt vor den Trompetern Ausstellung. Adolar kniet vor Euryanthe. Der König in der Mitte, hinter beiden stehend EURYANTHE, ADOLAR Hin nimm die Seele mein, Atme mein Leben ein! Hin nimm die Seele mein, Mein Leben atme ein, Ganz bin ich dein! Lass mich in Lust und Wehn An deiner Brust vergehn! CHOR O Lust nach Todespein, O Treue, stark und rein, Du sein, er dein! Holdseliger Verein, O Lust nach Todespein! Recitativ ADOLAR von Entzückung ergriffen Ich ahne, Emma, selig ist sie jetzt Der Unschuld Thräne hat den Ring benetzt. Treu bot dem Mörder Rettung an für Mord, Ewig vereint mit Udo weilt sie dort! König nähert sich und vereinigt die Hände der Liebenden Schlusschor EURYANTHE, ADOLAR Nun selig Glück will jedes Leid versöhnen! CHOR Nun feiert hoch in vollen Jubeltönen Der Ritter Schmuck, die treu ste aller Schönen. Geprüftes Paar, besiegt ist Nacht und Tod, Die Wahrheit strahlt im reinsten Morgenrot, Der Himmel schirmt dies Band! Heil Adolar! In vollen Jubeltönen! Heil Euryanth ! Der Treusten aller Schönen. Heil Adolar! Heil Euryanth . Weber,Carl Maria von/Euryanthe
https://w.atwiki.jp/oper/pages/3389.html
このテンプレはポリウト方式で作成されています。 こちらの役名一覧に和訳を記載して管理人までお知らせください。 Vor dem Vorhang ▼ARLECCHINO▲ Ein Schauspiel ist's für Kinder nicht, noch Götter, es wendet sich an menschlichen Verstand; deute es drum nicht völlig à la lettre, nur scheinbar liegt der Sinn offen zur Hand. Der Szenen-Horizont zeigt heitres Wetter, die Handlung spielt in heitren Wetters Land, sprichwörtlich abgefaßt, wie sie erschienen von alters her auf aller Länder Buhnen. Betrog'ner Ehemann, fremd dem eignen Lose, Rivalen, um ein zweites Weib in Streit; blutiger Zweikampf folgt, daran sich lose landläuf'ge Weisheit und Betrachtung reiht; ein grader Mann in buntgeflickter Hose greift hurtig-keck in die Begebenheit; so spiegelt sich die kleine Welt im kleinen, was lebend wahr, will nachgeahmt erscheinen. (zum Kapellmeister) Maestro? … 1. Satz Arlecchino als Schalk Einleitung, Szene und Liedchen (Eine gewundene und bergige Straße in der oberen Stadt Bergamos; wo die Straße sich teilt, bildet sich einkleiner Platz. Es ist die Zeit des Sonnenuntergangs. Ser Matteo hat sich vor seiner Haustür eine ambulante Werkstatt eingerichtet. Er naht an einem Mantel und hat zugleich vor sich ei-nen Band Dante aufgeschlagen, aus welchem er, als Feinschmec-ker, eigenen Hauses, gerade über seinem Kopf, sieht man Arlecchi-no mit Ser Matteos schoner junger Frau verstohlen herausschauen. Matteo liest ernst. Heitert sich auf Gerät in Verzuckung. Seine Ausdrucksweise, im Gegensatz zu dem sichtlichen Entzucken, hat etwas Mattes und Klagliches.) ▼MATTEO▲ Es bleibt doch die schönste, die ergreifendste Stelle! «Questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi bacio tutto tremante; (Arlecchino küßt die Frau des Schneiders.) Galeotto fu'l libro e chi lo scrisse!…» (sich unterbrechend) Symbole! Symbole! Ach! Symbole! Unkeuschheit, du bist der wahre Galeotto, und endest in der Holle! Da! Da! Da! (Er tippt mit dem Fingerauf das Buch. Arlecchino, am Fenster, hält sich den Mund, auf daß er nicht laut auflache.) Bei diesen Worten denk ich - ich weiß nicht wie - an die Musik der Oper! O du, mein Mozart! «La bocca mi bacib tutto tremante» Hier mußten mir die Floten girren, die Gamben stöhnen… (Er laßt, in Ekstase, die Arbeit fallen.) ▼ARLECCHINO▲ Wie komm ich fort?! Das Tor ist zu, der Schneider hält den Schlussel. Anknüpfen ist leicht zuweilen, loskommen oft unmoglich, per Dio! ▼MATTEO▲ «Questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi baciò tutto tremante…» ▼ARLECCHINO▲ Frauen brauchen Hintertüren, ein Mann hat seinen Degen, adio! ▼MATTEO▲ Nun wird der Baß unbändig «Galeotto fu'l libro.» (Arlecchino springt aus dem Fenster, so daß er vor dem Schneider zu stehen kommt; klappt ihm das Buch zu.) ▼ARLECCHINO▲ «Quel giorno piu non vi leggemmo avante!» Ausgelesen für heute, Ser Matteo! ▼MATTEO▲ Mein Wort? Fallt ihr vom Himmel? Was stört ihr mich? Wer seid ihr? ▼ARLECCHINO▲ Ernstlich, Ser Matteo, indessen ihr den Dante in Musik setzet, rückt der Barbar vor die Tore, - bald ist er da und nimmt unsere Weiber. So ein Tudesker zieht im Handumdrehen seinen Spieß… (Er zieht sein Holzschwert.) ▼MATTEO▲ ängstlich Ihr seid wohl selber einer! ▼ARLECCHINO▲ Ich bin der Erzengel Gabriel und töte den Drachen. (Er packt den Schneider.) ▼MATTEO▲ Mörder! ▼ARLECCHINO▲ Merkt ihr denn nicht? Ich markiere den Feind. Hoch die Bibel und nieder mit dem Papstgesindel! Her mit deinem schönen Dolche! (Er steckt die Schneiderschere zu sich in den Gürtel.) Gebt acht, Ser Matteo, schon seh' ich Germanias Stierhörner über euerem Haupte sich winden. Die Fahne des Glaubens flattert! (Er spießt den Mantel auf sein Holzschwert. Der Schneiderfällt um, der Hausschlüssel gleitet ihm aus der Tasche.) Holla! die Schlüssel der Stadt. «E caddi, - como corpo morte cade.» Das endet den Gesang. Ich rat' euch, geht ins Haus, verschanzt euch! Die Barbaren… hört ihr nicht? Trapp, trapp, tschum, tschum, trapp, trapp, tschum, tschum, Blut, Pest und Schändung! Seht, ich mein' es gut! ▼MATTEO▲ Ihr seid der Teufel. ▼ARLECCHINO▲ Geht, geht, ich schließ' euch auf; nein, keinen Widerstand, ich kann auch streng sein. Hinein mit euch! (Er hat Matteo ins Haus geschoben, hinter ihm zugeschlossen, den Schlüssel eingesteckt. Nun hüllt er sich in den eroberfen Mantel.) Eroberung! Kriegsbeute! Einen Gefangenen! Wetterwendisch ist das Schlachtenglück als wie der Hahn auf dem Turme. Drum im Sturme faß es beim Genick! blickt sich um, wirft eine Kußhand Sieh, da späht ein süßer Frauenblick, warte, Kind, bald bin ich dir zuruck als wie der Hahn, als wie der Hahn - im Abgehen La,la,la,la… (Matteo verschließt die Fensterladen seines Hauses.) La,la,la,la. Duett Es nahen, im Gespräch begriffen, der Abbate Cospicuo und der Dottore Bombasto. ▼ABBATE▲ Und noch hab ich euch zu danken… ▼DOTTORE▲ Keinen Dank, keinen Dank! ▼ABBATE▲ …daß ihr mir durch eure Kunst viele Seelen (reichlich viele!) in den Himmel expedieret;… ▼DOTTORE▲ Und wo wollt ihr hinaus? ▼ABBATE▲ …nur daß ihr die Zeit karg bemesset, zur würdigen Vorbereitung solcher Fahrt. ▼DOTTORE▲ So, so, so, so! Wart ihr in euerem Handwerk nur halb so gut beschlagen wie ich in dem meinen, ihr säßet langst als Kardinal zu Rom; der Purpur, indessen, er glanzt nur auf euerem Antlitz; ihr neigt zu Kongestionen… ▼ABBATE▲ Ungerecht sind die Guter auf Erden verteilt ich weiß von Kardinälen, die verdienten, in eurer Behandlung zu stehn! ▼DOTTORE▲ Nun seid ihr gar sanguinisch, und bald seid ihr cholerisch, und überfüllt den Magen! ▼ABBATE▲ Spart die Diagnose, beim Himmel! Für eure Tinkturen und Tränklein und Tropfen insgesamt gäb' ich nicht den Inhalt einer strohumflochtenen Flasche auf Hügeln der Toskana genossen! Toskana! das erfrischt und enwärmt, die Sonne bestrahlt die Opferhandlung; rings lacht die Landschaft, graue Turme warnen schweigend. Wie alt, und wie jung! Wie würdig, und wie heiter! Ich sage euch In diesem Weine spür' ich die Anwesenheit des Herrn! ▼DOTTORE▲ Lehrt ihr doch selber, Gott sei uberall! ▼ABBATE▲ Nein! Nur Weiber und Kapuziner schreien, daß Gott in jedem Katzenbuckel stecke! Oder denkt ihr, in euch ware Göttliches? ▼DOTTORE▲ Weiber und Kapuziner sind euer vornehmster Umgang… ▼ABBATE▲ Ihr vergeßt die Arzte! ▼DOTTORE▲ Pah ! ▼ABBATE▲ Die Frauen aber… ▼DOTTORE▲ Die Frauen, die Frauen, die Frauen! ▼ABBATE▲ …sie sind eine Zierde den Menschen… ▼DOTTORE▲ In jedem Weibe stecken sieben lange Teufel! ▼ABBATE▲ …und Süßigkeit in des Menschen Leben! ▼DOTTORE▲ Seht mir! ▼ABBATE▲ Just hier hauset die schöne Frau des wackren Schneidermeisters, ein hellgrünes Bäumchen, das aus der Ritze eines berstigen Gemäuers s eine Zweiglein nach der Sonne strecket aus . ▼DOTTORE▲ Ich kenn's. ▼ABBATE▲ …doch seht! ▼DOTTORE▲ Was ist zu sehn?! was gibt's? ▼ABBATE▲ Regungslos das Haus und verschlossen, wie ein Geheimnis. He, Ser Matteo!… ▼ABBATE, DOTTORE▲ He, Ser Matteo, Matteo! Seid ihr tot? Noch ist's nicht Abend! Ser Matteo! Matteol Oh! Im Namen des Herrn! ▼MATTEO▲ (vorsichtig ein halbes Fenster öffnend) Ihrs eid's, Monsignore? ▼ABBATE▲ Ja! ▼MATTEO▲ Und ihr, Dottore? ▼DOTTORE▲ Ja! ▼MATTEO▲ Treibt euch leichtfertig auf offener Straße umher? ▼ABBATE▲ Was fällt euch an meinem Wandeln Würdeloses auf? ▼DOTTORE▲ Möcht' ich erklärt haben… Terzett ▼MATTEO▲ So wüßt ihr von Nichts? ▼ABBATE, DOTTORE▲ Von was? ▼MATTEO▲ Die Barbaren… die Barbaren umringen diese Stadt! ▼ABBATE, DOTTORE▲ Die Barbaren?! ▼MATTEO▲ In wen'gen Stunden, von allen Seiten walzen sie sich her!… ▼ABBATE, DOTTORE▲ Ist's möglich?! ▼MATTEO▲ Die Barbaren! ▼ABBATE, DOTTORE▲ Die Barbaren?! ▼MATTEO▲ Ja, ja, die Barbaren! ▼ABBATE, DOTTORE, MATTEO▲ Die Barbaren! ▼MATTEO▲ Haben Hörner anstatt Ohren, Haar und Bart sind ungeschoren, und sie stehen vor den Toren. ▼ABBATE, DOTTORE, MATTEO▲ Vor den Toren! ▼MATTEO▲ Ihre Sprache ist ein Gemäule, ihr Gesang ist ein Geheule, und ihr Blut ist ein Gefäule! ▼ABBATE, DOTTORE, MATTEO▲ Ein Gefäule! ▼MATTEO▲ Mörder sind sie, Würger, Schlachter, Säufer, Ketzer, Höllenwächter, die schänden unsre Töchter! ▼ABBATE▲ Oh! Rosina, Lucinda, Mariettina, Agnese, Beatrice, Concettina, Francesca, Vittorina, Virginia, Serafina, ihr, meine Töchter, was, was wird aus euch? ▼DOTTORE▲ Das gibt zu denken. ▼MATTEO▲ Ja, das gibt zu denken. ▼ABBATE, MATTEO, DOTTORE▲ Also denken wir. ▼ABBATE▲ Gott, eh'dem der Schlachten, heute der Barmherzigkeit, wird meine Töchter schützen. Erste sei des Mannes Pflicht, für andere sich aufzusparen. ▼MATTEO, DOTTORE▲ Gut! ▼ABBATE, DOTTORE▲ Indessen, ihr, SerMatteo, einTestamentaufsetzet,… ▼MATTEO▲ Ein Testament? ▼ABBATE, DOTTORE▲ …begeben wir uns zu seiner Magnifizenz dem Herrn Bürgermeister. ▼MATTEO▲ Ihr begebt euch zu dem Bürgermeister! ▼ABBATE, DOTTORE▲ …mit sicherer Nachricht kommen wir zurück und pflegen Rat usw. ▼MATTEO▲ O kommt bald zuruck, o kommt bald! Ihr findet mich daheim. ▼ABBATE▲ Behaltet klaren Kopf! ▼DOTTORE▲ Etwas Beruhigendes nehmt zu euch, ein Aderlaß wär' angezeigt. ▼MATTEO▲ das Fensterzuschlagend Puh! Daß meine Frau noch ärgersich beklagte meines dürftigen Blu-tes! ▼ABBATE, DOTTORE▲ Ha, ha, ha, ha! ▼ABBATE▲ auf die Tur des Weinhauses deutend Was meint ihr? wie wär' es? Nur im Vorbeigehn. ▼DOTTORE▲ Ich begleit' euch. ▼ABBATE▲ Vortrefflich. Schreiten wir so den Nationen mit dem sittlichen Beispiel der Brüderlichkeit voran denn! (Sie treten in das Weinhaus.) 2. Satz Arlecchino als Kriegsmann Marsch und Szene (Arlecchino, mit Degen, Mantel und Reiterstiefeln, tritt, von zwei lächerlichen Sbirren gefolgt, in militärischer Haltung auf.) ▼ARLECCHINO▲ Den Schlüssel ließ ich mir nachfertigen, so kann ich als ehrlicher Mann das Eigentum zurückerstatten. Suum cuique. Dem Schlüssel-loch sein Schlüssel. (Matteo steckt den Kopf zum Fenster heraus.) ▼MATTEO▲ Die Barbaren! ▼ARLECCHINO▲ Mann! ▼MATTEO▲ Ja? ▼ARLECCHINO▲ Bist du Ser Matteo del Sarto, vergattet und außer Diensten? ▼MATTEO▲ Hm… ▼ARLECCHINO▲ Ja oder nein? ▼MATTEO▲ In Gottes Namen. ▼ARLECCHINO▲ Ich bin Kriegskapitän und mit der Aushebung der Rekruten betraut. Du prangst auf meiner Liste, - bedanke dich für die Ehre! Was du an Pistolen, Flinten, Kanonen, Schwertern, Pferden, Mauleseln oder Elefanten besitzest, nimmst du mit. Drei Minuten Zeit, dein Haus zu bestellen. Und den Mund gehalten. Flink! ▼MATTEO▲ «Ora incomincian le dolenti note.» ▼ARLECCHINO▲ (sich heftig gegen die Sbirren wendend) Glotzt nicht! Ich will das dicke Blut euch kreisen machen, platte Schildkröt', aufgespießte Heuschreck'. Du! Position! Kehrt. Erstürmt mir jenes Weinhaus, marsch! (Die Sbirren rennen.) Halt! Ließ' ich erst euch dort hinein, ihr kämet mir nie wieder an das Tageslicht, ihr Schlauche! Jetzt, ein geordneter Rückzug. Kehrt, marsch! (Die Sbirren bewegen sich steif auf Arlecchino zu.) Was ist ein Soldat? Etwas, das sich selbst aufgibt. Eine kenntliche Kleidung. Ein Hunderttausendstel. Der künstliche Mensch. Was ist das Recht? Was man anderen entreißen will. Was ist das Vaterland? Der Zank im eigenen Hause. Ihr seid Soldaten und kämpft für Recht und Vaterland. Merkt's euch! Die drei Minuten sind um… ▼MATTEO▲ (von innen) Der Torschlüssel ist unauffindbar. ▼ARLECCHINO▲ EinTorschlüssel?… Den hast du beim Absperren von außen stecken lassen, du Nebelkopf. Vortreten! (Er sperrt das Tor auf Ser Matteo erscheint in einer grotesken, im-provisierten Kriegsausrüstung.) ▼MATTEO▲ (sorgfaltig sein Haus verschließend) Ihr gestattet, daß ich meinen Dante mit mir nehme? ▼ARLECCHINO▲ Niemand soll sagen durfen, daß die Kultur im Kriege unterginge! Folge diesen Tapfern, wohin sie dich führen; dein Haus bleibt in mei-ner Bewachung, marsch! ▼MATTEO▲ (im Abgehen zwischen den Sbirren) «Per me si va nella citta dolente; per me si va tra la perduta gente.» ▼ARLECCHINO▲ (wieder unterwegs zum Tor) Nun den Rest! Nur keine halbe Arbeit. Besser nichts beginnen, als etwas zur Hälfte aufgeben. (versucht, es zu öffnen) Der Schlüssel ist noch neu. Ein neuer Schlüssel, ein rostiger Schlüs-sel, sie arbeiten gleich schlecht. 3. Satz Arlecchino als Ehemann Szene und Arie ▼ARLECCHINO▲ Jetzt aber… (Colombina tritt auf.) ▼COLOMBINA▲ Herr Kapitän, um Vergebung… ▼ARLECCHINO▲ (abgewandt) Madame!? Der Himmel soll gleich einstürzen, wenn das nicht die Stimme ist meiner Frau! ▼COLOMBINA▲ Herr Kapitän, ein verlassenes Weib sucht euren Schutz. ▼ARLECCHINO▲ (immer noch abgewandt) Madame, was konnt' ich schützen, das ihr nicht selbst zu schützen wüßtet? ▼COLOMBINA▲ Hört mich an… (Er wendet sich plötzlich um. Sie erkennt ihn.) Ach! da bist du wieder, du Ungeheuer, du Abenteurer, du Lügensack! Was vermummst du dich, was führst du jetzt im Schilde? Wo treibst du dich umher, seit Tagen, seit Nächten, die ich verweinte? Ich bin wohl ganz entstellt. (Sie zieht Spiegel und Puderquaste aus ihrem Säckchen und frischt eilig ihr Gesicht auf.) ▼ARLECCHINO▲ Scharmant, wie immer! ▼COLOMBINA▲ Schweig! Jedem Mädchen läufst du nach, jede Schürze tut's dir an, jeder Rock fängt deinen Blick. Ach, und nicht genug! Du führst fortwährend Handel, foppst ehrenwerte Leute, Unfrieden stiftest du, treibst etlichen Betrug; ja, du betrügst, ja, du betrügst, immer, immer, und vor andren betrügst du mich! ▼ARLECCHINO▲ Die Treue, Madame, ist ein Laster, das meiner Ehrsamkeit nicht ansteht. Sie ist der Beinbruch nach dem ersten Schritt, das Unrecht, an dritten begangen, die Untreue gegen sich selber, ein moralischer Bankrott und das Ende der Liebe. Sie ist der Bogen, der nur einen Pfeile abschießt; das Schiff, das nur an einer Küste anlegt, die Sonne, die nur einen Stern bescheint. Ich stehe mit ihr auf schlechtem Fuße, doch sag' ich's und zeig' ich's auf offenem Markte. Darum fuhr' ich das beste Gewissen und schlafe einen Kinderschlaf… Kleine Arie Wie ist ihr Schlaf, Madame? ▼COLOMBINA▲ Du redest abscheulich… ▼ARLECCHINO▲ Schönrederei ist von meinen vielen Unbegabtheiten eine! ▼COLOMBINA▲ (weislich einen anderen Ton anschlagend) O, du bist so begabt, und bist so hübsch, und bist so klug, und bist so männlich; ja, jede Frau beneidet mich um dich, die Dummen! Doch wozu brauchst du sie? Sieh, lieber Arlecchino, ich kann dir alles sein, wenn du nur bei mir willst bleiben Ich tanze, schlage Tamburin und singe, bereite schmackhaft deine Leibgerichte, und pflege dich, bestell' das Haus aufs schönste. Arlecchino! ▼ARLECCHINO▲ für sich Ein ehrlicher Zank, da stelle ich meinen Mann! … ▼COLOMBINA▲ (sich ihm anschmiegend) Arlecchino. ▼ARLECCHINO▲ Doch dies Gemiaule macht mich ungesund. O Colombina, siehst du jenen Stern? Betracht' ihn dir genau, betracht' ihn lange!… und wär' er ein Unheilskomet, ich durft' nicht eiliger mich davon retten! (Während Colombina den Himmel angafft, läuft Arlecchino davon.) ▼COLOMBINA▲ Ja, Arlecchino… (Sie wendet sich, und steht verdutzt.) Fort! Entschlüpft! Puh! Männer sind feige. In diesem Hause wollt' er wohl ein Vogelnest ausheben, der Vogeldieb! was hing er sonst an der Tür? Ich will doch wissen. (Sie klopft an Matteos Tur, ohne daß sich drinnen etwas regte. Inzwischen aber hört man eine süßliche Tenorstimme kommen.) Szene für zwef, dann für drei Personen ▼STIMME LEANDROS▲ Mit dem Schwerte, mit der Laute, zieht des Wegs der Trovador. Stern ist ihm die Herzenstraute, da er ihr die Treue schwor. Heilig ist der Herzensschwur dem Troubadour. Sänger ist vom Denken frei, Ehre ist des Ritters Fleiß, Sangesritter hält die Treue, weil er es nicht anders weiß. (Leandro tritt schwungvoll-perpendikulär auf und geht auf Colombina zu. Mit Federbarett, Schwert und Laute, nicht allzu schlank und nicht allzu jung, stellt er im ganzen den Typus des Operntenors älteren Schlages vor.) O Colombina, nach dir hab' ich die Fühlhörner meiner Stimmebänder ausgestreckt. Sieh her! Der artesianische Brunnen meines Herzens spritzt zum Himmel und träufelt - fächerpalmig - auf die Beete deines Jugendgartens nieder, o Colombinal ▼COLOMBINA▲ Ihr spottet einer Verlaßnen… ▼LEANDRO▲ Oh! verlassen! ▼COLOMBINA▲ …verlassen und betrogen! ▼LEANDRO▲ Oh, betrogen! Ha, ha, ha, hal So fordr' ich ihn, der dich betrog' an meines Degens schonungslose Spitze; er sterbe, er sterbe… ▼COLOMBINA▲ Ha, ha, ha, ha! ▼LEANDRO▲ (Er zieht das Schwert und schmettert opernhaft ) Contro l'empio traditore la vendetta compierò; gioia mia, per il tuo amore, il malvagio truciderò, sì, sì, sì , sì, vendetta, vendetta, vendetta io compierò! ▼COLOMBINA▲ Hüttet euch, den Mann zu schmähen, dem ich einzig angehört; ist mir Unrecht auch geschehen, war ich doch nicht seiner wert. ▼LEANDRO▲ Per il tuo amore il felon truciderò, büßen soll er sein Verschmähen, wenn ihn trifft mein gutes Schwert, vendetta, vendetta! (Er verbeugt sich lächelnd vor dem Publikum.) O Colombina, so soll heute diese Zunge als Sprachrohr meines wer-benden Busens tönen Ich liebe dich, ich bin reich, ich kann dich schützenl ▼COLOMBINA▲ Könnt' ich jemals einem Manne noch trauen! ▼LEANDRO▲ Ich schmücke dich mit den Juwelen meiner Ahnfraun; du wirst meine Ritterin, Donna Colombinal ▼COLOMBINA▲ (für sich) Donna Colombina! ▼LEANDRO▲ Ein Vorsaal voller Diener, ein Marstall voller Hengste folgen den Winken ihrer frischgekrönten Herrin. ▼COLOMBINA▲ Sollte das alles wahr sein? ▼LEANDRO▲ Ich schwör' es! ▼COLOMBINA▲ Sollte das alles, alles wahr sein? ▼LEANDRO▲ Ich schwör' es! bei der steinernen Gruft meiner gemordeten Tantel ▼COLOMBINA▲ Wüßt' ich nur, daß Arlecchino dies ärgern könnt'. ▼LEANDRO▲ O sprich! ▼COLOMBINA▲ So wartet doch… ▼LEANDRO▲ O sprich! ▼COLOMBINA▲ …und hieltet ihr mich nicht für allzu unbeständig? ▼LEANDRO▲ Ha! so darf ich jetzo, also darf ich jetzo pflücken die Hoffnungsblüte der kühnsten Träume; bebet! bebet, ihr sieghaften Liebespränge! Schmelzet hin, Intervalle meiner flüsternden Wonne «Venus sieht auf uns her nieder,…» ▼COLOMBINA▲ O Gott, was soll das wieder! ▼LEANDRO▲ «…und ihr Stern, er leuchtet auf.» ▼COLOMBINA▲ Verzeiht, findet ihr das sehr geschmackvoll? (parodierend) Ach! ▼LEANDRO▲ Gewiß, von auserlesenem Geschmack! «Amor, bübisch, immer wieder zielt und trifft im munt'ren Lauf." ▼COLOMBINA▲ Ha, ha, ha, ha, ach, gar zu läppisch macht sich diese Arietta. ▼LEANDRO▲ Wartet erst die Stretta, denn nun hol' ich aus «Liebe, nie genug besungen, ist hier abermals erwacht; Herz zu Herzen springen Funken, und der Brand ist hell entfacht. Liebe, nie genug besungen,» usw. ▼COLOMBINA▲ Gott wie lächerlich! wie veraltet! Ha, ha, ha, ha! Bald hab' ich von dem genug, dieser Mann ist wohl nicht klug. Ha, ha, ha, hal (Arlecchino, im gewohnten Kostüm, hat das Paar seit einiger Zeit durch eine Lorgnette beobachtet und springt jetzt einen kecken Schntt vor.) ▼ARLECCHINO▲ Madame, ich seh', ihr bildet euch an meiner Schule. Des Zöglings Fortschritt ist des Meisters Ehre. Ich beglückwünsche uns beide… ▼LEANDRO▲ Wer ist es, der also die Dissonanz schleudert in der Umschlingung Zweiklang? ▼ARLECCHINO▲ Mit dir, mein adeliger Musikophilus, werd' ich allsogleich einen kurzen, schlagfertigen Dialog führen. Ihr Madame, enwartet mich in jener Herberge, wohin ich euch begleiten darf! (Arlecchino bietet Colombina den Arm und führt sie bis vor die Tür des Weinhauses,in das er sie mit einer Verbeugung einläßt.) Ich bin der Mann jener Dame. Nun zieh! ▼LEANDRO▲ Ist euer Stand dem meinen ebenburtig? (Er zupft an der Laute.) ▼ARLECCHINO▲ Zieh, oder ich prügle dich! ▼LEANDRO▲ Ich dürft' es nicht, so ihr nicht Ritter wäret! (Er zupft wieder an der Laute.) ▼ARLECCHINO▲ O, ich mag deines Herzogs Kind sein; nichts ist erwiesen. Zieh, oder ich spieße dich auf wie eine Wappenratte! ▼LEANDRO▲ Es geschieht in der Notwehr. (Er zupft noch einmal an der Laute und zieht.) ▼ARLECCHINO▲ (auf die umgehängte Laute deutend) Dein kostbares Schnarrwerk könnte Schaden neh men. Leg' es ab. (Leandro schleudert mit edler Geste die Laute von sich.) A noil! (Beim ersten Gang schlägt Arlecchino dem Hitter den Degen aus der Hand und sticht nach ihm, der wie tot hinfällt.) ▼ARLECCHINO▲ Mord! (Er rettet sich in des Schneiders Haus, ehe noch jemand sich gezeigt hat.) 4. Satz Arlecchino als Sieger (Szene, Ouartett und Melodram) (Gleich darauf treten aus dem Weinhaus Colombina, der Abbate und der Dottore. Die beiden Männer sind sichtlich angeheitert.) ▼DOTTORE▲ Es ist schon ganz finster Der Wein hat uns über die Zeit getäuscht. ▼ABBATE▲ Seht ihr den Mond? Nein? Das läßt mich hoffen Der Mond, Gespenst des Himmels, ist gerne dabei, wo es Untaten gibt zu beleuchten. (zum Dottore) Sorgt für eine Laterne. (Der Dottore geht ins Weinhaus ab.) ▼COLOMBINA▲ Mir war es, als ob jemand «Mord» gerufen hätte,… und ich fürchte… ▼ABBATE▲ Man soll niemals Schlimmes befürchten, bevor das Übel erwiesen; wenn ich befürchtete, nicht ganz nüchtern zu sein, so beging ich ein Unrecht an mir selber. ▼DOTTORE▲ (mit einer Lateme zurückkommend) Die Welt ist aufgerühret. Die Erde schwankt. Leiht mir den Arm, damit ich besser sehe… euren Arm. ▼ABBATE▲ Unser Schifflein verläßt den Hafen Du bist das Licht am Hintermast und die scharmande Donnina das Püppchen an des Schiffes Schnabel. (Sie setzen sich in Bewegung.) ▼DOTTORE▲ Wie woll'n zum Bürgermeister… Die Barbaren… die haben uns den Wein gefälscht… ▼ABBATE▲ Halt! eine Klippe!… ▼DOTTORE▲ …darum auch! ▼ABBATE▲ …Steuert! (Der Dottore fällt über den Körper Leandros. Er steht mühsam auf.) ▼DOTTORE▲ Der Mann ist tot. ▼COLOMBINA▲ Ah! (Sie wirft sich auf den leblosen Körper Sämtliche Fenster, ausgenommen in Matteos Haus, bevölkern sich mit neugierigen Köpfen.) ▼ABBATE▲ Der Tod ist ein Geheimnis. ▼DOTTORE▲ Ich weiß mir diesen nicht zu deuten! (Sie sehen einander ratlos an.) ▼DOTTORE, ABBATE▲ Was vermuten, was beginnen, dieser Fall ist intrikat, rasches Tun mit klaren Sinnen, wer das könnte wüßte Rat, usw Priesters Tröstung, Arztes Hilfe ist vergeblich, kommt zu spat. Beides ist vergeblich, beides kommt zu spat. ▼COLOMBINA▲ Dieser Mann ist nicht tot! ▼DOTTORE▲ Ist nicht tot, ist nicht tot… Erlauben Sie! ▼COLOMBINA▲ Zum Beispiel? ▼DOTTORE▲ Mausetot! ▼COLOMBINA▲ Nein! ▼DOTTORE▲ Klarer Fall! ▼COLOMBINA▲ Ach! (Der Abbate untersucht den scheinbar Toten.) ▼DOTTORE▲ Herzschlag! Mors fulminans! Apoplexie! ▼COLOMBINA▲ Nein, nein, nein, nein! ▼ABBATE▲ Auferstehung! gepriesen sei der Herr! ▼DOTTORE▲ Ich weiß das nicht zu deuten! ▼COLOMBINA▲ Seht ihr nun! ▼DOTTORE▲ Der Teufel bleibt der Klügstel ▼ABBATE▲ Nun wollen wir das totlebendige Herrchen in des Schneiders Haus unterbringen. (an dem Hause horchend) Ser Matteo! Ser Matteo! Grabesstille! Es macht mich recht besorgt. (Er klopft an die Tur gegenüber.) Herr Nachbar, aus Barmherzigkeit hier liegt ein Verwundeter. (Der Kopf über der Tür zieht sich zurück, das Fenster wird geschlossen.) Kein Glück. (Er geht zur nächsten Türe.) Ihr, Freund, im Namen der Milde… (Gleicher Erfolg. Er macht die Hunde; rechtzeitig schließen sich die Fenster, verschwinden die Köpfe.) …Hilfe! Erbarmen! Es ist ein Hang in den Menschen, die angeborne Güte zu verbergen. Genug. Wenn sie versagen, stellt die Vorsehung sich ein. Und siehe! Hier erscheint sie im Sinnbild des Esels. (Um eine Straßenecke wird der Kopf eines Esels sichtbar. Der Esel ist von einem Karren gefolgt, dem zur Seite der Kärmer schreitet.) Haltet an, guter Mann, und helfet. Gottes Lohn und einen Taler. Quartett Laßt uns beten Asinus providentialis, er erschien als guter Stern; wunder Ritter, kluges Weibchen, und die Trauung ist nicht fern, usw. ▼LEANDRO▲ (erwachend) Ach, ich starb, und dennoch leb' ich, denn die eine ist treu geblieben. Schwert ist hin, und hin ist Laute, jedoch die Lunge atmet Lieben! usw. ▼DOTTORE▲ Ignorantia heißt der Glaube, Liebe Drang nach neuem Leben, tiefer sieht darin der Meister, Heilkraft ist nur ihm gegeben, usw. ▼COLOMBINA▲ Männer, tapfer oder schwächlich, sind im Grunde gleich zuwider, hat der eine mich verachtet, narr' ich drum den andren wieder! usw ▼DOTTORE▲ Liebe, was ist Liebe? Glaube, was ist Glaube? Tiefer, tiefer sieht der Meister, anders zeigt sich ihm die Welt! ▼ABBATE▲ Asinus providentialis, du erschienst als guter Stern; wunder Ritter, kluges Weibchen, eure Hochzeit ist nicht fern. ▼COLOMBINA▲ Wunder Ritter, wund im Herzen, deine Trauung scheint nicht fern. ▼COLOMBINA, LEANDRO, DOTTORE▲ Amen! (Der Kärrner, mit Hilfe des Abbaten, schafft den Ritter auf den Karren; darauf nehmen auch die übrigen Platz. Der Esel zieht an.) ▼DOTTORE▲ Zum Lazarett! (Der Karren biegt um die Ecke. Arlecchino zeigt sich an der Dachluke von Matteos Haus.) ▼ARLECCHINO▲ Glück auf zur Fahrt, und zur Hochzeit, und zur Kindtaufe! (sich weiterhinauslehnend) Ich hoffe, ihr versäumt nicht den Anstand, mich einzuladen . (Er steigt auf das Dach.) Nun glüht mein Stern! (Wie allumfassend breitet er die Arme aus.) Die Welt ist offen! Die Erde ist jung! Die Liebe ist frei! Ihr Harlekins! (Er läßt sich an der Traufe behende heruntergleiten, öffnet das Tor, umfaßt die dahinter wartende Frau und eilt mit ihr fort.) (Matteo tritt, anscheinend erschöpft, auf.) Monolog ▼MATTEO▲ Wahrlich, ich weiß nicht mehr aus noch ein! Ich… ich fuhle mich recht mitten in Dantes Wildnis. Ein Glück, daß der brave Kapitän mein Haus bewacht; die beiden andren ließen mich im Stich. Wo? das weiß der Himmel! Dieses Bergamo ist auch zu groß. (Er ist an seinem Tor angelangt und sieht sich in der völlig stillen Straße um.) Es hat den Anschein, als ob Frieden wieder herrschte. (Er seufzt und geht ins Haus. Man sieht ihn kurz darauf an einem Fenster, eine brennende Öllampe in der einen, einen Zettel in der anderen Hand. Er liest ) «Ich habe mich nur zur Vesper begeben, komme sobald als möglich zuruck; deine Annunziata.» Das ist mir völlig unbegreiflich! Völlig unbegreiflich! Also werde ich sie unten erwarten. (Er kommt mit Öllampe, Nahzeug und «Dante» aus dem Haustor, und macht sich an der ambulanten Werkstatt zu schaffen.) Das ist mir völlig… beim Galeotto war ich stehngeblieben… lange kann sie nicht bleiben… Es ist der fünfte Gesang… hier. «Galeotto fu'l libro e chi lo scrisse!» (Ein Zwischenvorhang wird ruhig heruntergelassen. Zwei Trompeter in der herkommlichen Livree des Theaterdieners stellen sich rechts und links vor dem Vorhang auf, blasen an und ziehen sich zuruck.) Umzug und Tanz (Schluß) (Vor dem Vorhang. Cavaliere Leandro, an seinem Arme Colombina Sie ziehen über die Bühne, halten vor dem Souffleurkasten, verbeugen sich undgehen ab. Es folgen in gleicher Weise der Dottore mit dem Abbate, der Karren mit dem Esel, der sich verbeugt, die beiden Sbirren und schließlich Arlecchino, an seinem Arme Annunziata. Er hält in der Mitte der Bühne still, nimmt die Maske ab und spricht ) ▼ARLECCHINO▲ Verehrliche Versammlung! Ich habe das innige Vergnügen, Ihnen meine jüngste Angetraute vorzustellen, die bislang als Frau Schneidermeisterin nicht vollauf Gelegenheit fand, ihre Reize vor Ihnen zu enffalten. Betrachten Sie sie jetzt in ihrer ganzen Schöne! O,sie weiß es zu schätzen, vor einer so kunstverständigen Gemeinde sich verneigen zu dürfen! Die ingebührende Distanz verzogene Gattin aus erster Hand ist neuerdings eine zu Hoch- und Edelgepaarte und verbleibt es bis zu neuen Begebenheiten. Die Moral daraus zu destillieren, übermache ich den Damen; was sagt' ich neue Begebenheiten! Wiederholt sich nicht alles und im ewig gleichen Kreise? Wer siegt? Wer fällt? Und wer behält zuletzt sein Recht? Der auf sich selbst gestellt, dem Herzen nach, im Hirne wach, den graden Weg erwählt Der sich begnügt, wenn's ihm gegluckt, die Selbstheit sich zu wahren; der auch geflickt sich niemals bückt, ich hab's an mir erfahren. Die Wahrheitswurzel hiervon zu ziehen, überlasse ich den Männern und zumal den Herren Kunst- und Zeitungskritikern, meinen wohlgesinnten Richtern. Meine Damen, meine Herren, gute Nacht! (Arlecchino umfaßt Annunziata und zusammen führen sie einen kurzen lebhaften Tanz auf mit hochge schwungenen Armen und Beinen, und also bewegt enteilen sie. Wenn der Vorhang wiederaufgezogen wird, erblickt man Ser Matfeo, nähend, lesend, wartend.) Vor dem Vorhang ARLECCHINO Ein Schauspiel ist's für Kinder nicht, noch Götter, es wendet sich an menschlichen Verstand; deute es drum nicht völlig à la lettre, nur scheinbar liegt der Sinn offen zur Hand. Der Szenen-Horizont zeigt heitres Wetter, die Handlung spielt in heitren Wetters Land, sprichwörtlich abgefaßt, wie sie erschienen von alters her auf aller Länder Buhnen. Betrog'ner Ehemann, fremd dem eignen Lose, Rivalen, um ein zweites Weib in Streit; blutiger Zweikampf folgt, daran sich lose landläuf'ge Weisheit und Betrachtung reiht; ein grader Mann in buntgeflickter Hose greift hurtig-keck in die Begebenheit; so spiegelt sich die kleine Welt im kleinen, was lebend wahr, will nachgeahmt erscheinen. zum Kapellmeister Maestro? … 1. Satz Arlecchino als Schalk Einleitung, Szene und Liedchen Eine gewundene und bergige Straße in der oberen Stadt Bergamos; wo die Straße sich teilt, bildet sich einkleiner Platz. Es ist die Zeit des Sonnenuntergangs. Ser Matteo hat sich vor seiner Haustür eine ambulante Werkstatt eingerichtet. Er naht an einem Mantel und hat zugleich vor sich ei-nen Band Dante aufgeschlagen, aus welchem er, als Feinschmec-ker, eigenen Hauses, gerade über seinem Kopf, sieht man Arlecchi-no mit Ser Matteos schoner junger Frau verstohlen herausschauen. Matteo liest ernst. Heitert sich auf Gerät in Verzuckung. Seine Ausdrucksweise, im Gegensatz zu dem sichtlichen Entzucken, hat etwas Mattes und Klagliches. MATTEO Es bleibt doch die schönste, die ergreifendste Stelle! «Questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi bacio tutto tremante; Arlecchino küßt die Frau des Schneiders. Galeotto fu'l libro e chi lo scrisse!…» sich unterbrechend Symbole! Symbole! Ach! Symbole! Unkeuschheit, du bist der wahre Galeotto, und endest in der Holle! Da! Da! Da! Er tippt mit dem Fingerauf das Buch. Arlecchino, am Fenster, hält sich den Mund, auf daß er nicht laut auflache. Bei diesen Worten denk ich - ich weiß nicht wie - an die Musik der Oper! O du, mein Mozart! «La bocca mi bacib tutto tremante» Hier mußten mir die Floten girren, die Gamben stöhnen… Er laßt, in Ekstase, die Arbeit fallen. ARLECCHINO Wie komm ich fort?! Das Tor ist zu, der Schneider hält den Schlussel. Anknüpfen ist leicht zuweilen, loskommen oft unmoglich, per Dio! MATTEO «Questi, che mai da me non fia diviso, la bocca mi baciò tutto tremante…» ARLECCHINO Frauen brauchen Hintertüren, ein Mann hat seinen Degen, adio! MATTEO Nun wird der Baß unbändig «Galeotto fu'l libro.» Arlecchino springt aus dem Fenster, so daß er vor dem Schneider zu stehen kommt; klappt ihm das Buch zu. ARLECCHINO «Quel giorno piu non vi leggemmo avante!» Ausgelesen für heute, Ser Matteo! MATTEO Mein Wort? Fallt ihr vom Himmel? Was stört ihr mich? Wer seid ihr? ARLECCHINO Ernstlich, Ser Matteo, indessen ihr den Dante in Musik setzet, rückt der Barbar vor die Tore, - bald ist er da und nimmt unsere Weiber. So ein Tudesker zieht im Handumdrehen seinen Spieß… Er zieht sein Holzschwert. MATTEO ängstlich Ihr seid wohl selber einer! ARLECCHINO Ich bin der Erzengel Gabriel und töte den Drachen. Er packt den Schneider. MATTEO Mörder! ARLECCHINO Merkt ihr denn nicht? Ich markiere den Feind. Hoch die Bibel und nieder mit dem Papstgesindel! Her mit deinem schönen Dolche! Er steckt die Schneiderschere zu sich in den Gürtel. Gebt acht, Ser Matteo, schon seh' ich Germanias Stierhörner über euerem Haupte sich winden. Die Fahne des Glaubens flattert! Er spießt den Mantel auf sein Holzschwert. Der Schneiderfällt um, der Hausschlüssel gleitet ihm aus der Tasche. Holla! die Schlüssel der Stadt. «E caddi, - como corpo morte cade.» Das endet den Gesang. Ich rat' euch, geht ins Haus, verschanzt euch! Die Barbaren… hört ihr nicht? Trapp, trapp, tschum, tschum, trapp, trapp, tschum, tschum, Blut, Pest und Schändung! Seht, ich mein' es gut! MATTEO Ihr seid der Teufel. ARLECCHINO Geht, geht, ich schließ' euch auf; nein, keinen Widerstand, ich kann auch streng sein. Hinein mit euch! Er hat Matteo ins Haus geschoben, hinter ihm zugeschlossen, den Schlüssel eingesteckt. Nun hüllt er sich in den eroberfen Mantel. Eroberung! Kriegsbeute! Einen Gefangenen! Wetterwendisch ist das Schlachtenglück als wie der Hahn auf dem Turme. Drum im Sturme faß es beim Genick! blickt sich um, wirft eine Kußhand Sieh, da späht ein süßer Frauenblick, warte, Kind, bald bin ich dir zuruck als wie der Hahn, als wie der Hahn - im Abgehen La,la,la,la… Matteo verschließt die Fensterladen seines Hauses. La,la,la,la. Duett Es nahen, im Gespräch begriffen, der Abbate Cospicuo und der Dottore Bombasto. ABBATE Und noch hab ich euch zu danken… DOTTORE Keinen Dank, keinen Dank! ABBATE …daß ihr mir durch eure Kunst viele Seelen (reichlich viele!) in den Himmel expedieret;… DOTTORE Und wo wollt ihr hinaus? ABBATE …nur daß ihr die Zeit karg bemesset, zur würdigen Vorbereitung solcher Fahrt. DOTTORE So, so, so, so! Wart ihr in euerem Handwerk nur halb so gut beschlagen wie ich in dem meinen, ihr säßet langst als Kardinal zu Rom; der Purpur, indessen, er glanzt nur auf euerem Antlitz; ihr neigt zu Kongestionen… ABBATE Ungerecht sind die Guter auf Erden verteilt ich weiß von Kardinälen, die verdienten, in eurer Behandlung zu stehn! DOTTORE Nun seid ihr gar sanguinisch, und bald seid ihr cholerisch, und überfüllt den Magen! ABBATE Spart die Diagnose, beim Himmel! Für eure Tinkturen und Tränklein und Tropfen insgesamt gäb' ich nicht den Inhalt einer strohumflochtenen Flasche auf Hügeln der Toskana genossen! Toskana! das erfrischt und enwärmt, die Sonne bestrahlt die Opferhandlung; rings lacht die Landschaft, graue Turme warnen schweigend. Wie alt, und wie jung! Wie würdig, und wie heiter! Ich sage euch In diesem Weine spür' ich die Anwesenheit des Herrn! DOTTORE Lehrt ihr doch selber, Gott sei uberall! ABBATE Nein! Nur Weiber und Kapuziner schreien, daß Gott in jedem Katzenbuckel stecke! Oder denkt ihr, in euch ware Göttliches? DOTTORE Weiber und Kapuziner sind euer vornehmster Umgang… ABBATE Ihr vergeßt die Arzte! DOTTORE Pah ! ABBATE Die Frauen aber… DOTTORE Die Frauen, die Frauen, die Frauen! ABBATE …sie sind eine Zierde den Menschen… DOTTORE In jedem Weibe stecken sieben lange Teufel! ABBATE …und Süßigkeit in des Menschen Leben! DOTTORE Seht mir! ABBATE Just hier hauset die schöne Frau des wackren Schneidermeisters, ein hellgrünes Bäumchen, das aus der Ritze eines berstigen Gemäuers s eine Zweiglein nach der Sonne strecket aus . DOTTORE Ich kenn's. ABBATE …doch seht! DOTTORE Was ist zu sehn?! was gibt's? ABBATE Regungslos das Haus und verschlossen, wie ein Geheimnis. He, Ser Matteo!… ABBATE, DOTTORE He, Ser Matteo, Matteo! Seid ihr tot? Noch ist's nicht Abend! Ser Matteo! Matteol Oh! Im Namen des Herrn! MATTEO vorsichtig ein halbes Fenster öffnend Ihrs eid's, Monsignore? ABBATE Ja! MATTEO Und ihr, Dottore? DOTTORE Ja! MATTEO Treibt euch leichtfertig auf offener Straße umher? ABBATE Was fällt euch an meinem Wandeln Würdeloses auf? DOTTORE Möcht' ich erklärt haben… Terzett MATTEO So wüßt ihr von Nichts? ABBATE, DOTTORE Von was? MATTEO Die Barbaren… die Barbaren umringen diese Stadt! ABBATE, DOTTORE Die Barbaren?! MATTEO In wen'gen Stunden, von allen Seiten walzen sie sich her!… ABBATE, DOTTORE Ist's möglich?! MATTEO Die Barbaren! ABBATE, DOTTORE Die Barbaren?! MATTEO Ja, ja, die Barbaren! ABBATE, DOTTORE, MATTEO Die Barbaren! MATTEO Haben Hörner anstatt Ohren, Haar und Bart sind ungeschoren, und sie stehen vor den Toren. ABBATE, DOTTORE, MATTEO Vor den Toren! MATTEO Ihre Sprache ist ein Gemäule, ihr Gesang ist ein Geheule, und ihr Blut ist ein Gefäule! ABBATE, DOTTORE, MATTEO Ein Gefäule! MATTEO Mörder sind sie, Würger, Schlachter, Säufer, Ketzer, Höllenwächter, die schänden unsre Töchter! ABBATE Oh! Rosina, Lucinda, Mariettina, Agnese, Beatrice, Concettina, Francesca, Vittorina, Virginia, Serafina, ihr, meine Töchter, was, was wird aus euch? DOTTORE Das gibt zu denken. MATTEO Ja, das gibt zu denken. ABBATE, MATTEO, DOTTORE Also denken wir. ABBATE Gott, eh'dem der Schlachten, heute der Barmherzigkeit, wird meine Töchter schützen. Erste sei des Mannes Pflicht, für andere sich aufzusparen. MATTEO, DOTTORE Gut! ABBATE, DOTTORE Indessen, ihr, SerMatteo, einTestamentaufsetzet,… MATTEO Ein Testament? ABBATE, DOTTORE …begeben wir uns zu seiner Magnifizenz dem Herrn Bürgermeister. MATTEO Ihr begebt euch zu dem Bürgermeister! ABBATE, DOTTORE …mit sicherer Nachricht kommen wir zurück und pflegen Rat usw. MATTEO O kommt bald zuruck, o kommt bald! Ihr findet mich daheim. ABBATE Behaltet klaren Kopf! DOTTORE Etwas Beruhigendes nehmt zu euch, ein Aderlaß wär' angezeigt. MATTEO das Fensterzuschlagend Puh! Daß meine Frau noch ärgersich beklagte meines dürftigen Blu-tes! ABBATE, DOTTORE Ha, ha, ha, ha! ABBATE auf die Tur des Weinhauses deutend Was meint ihr? wie wär' es? Nur im Vorbeigehn. DOTTORE Ich begleit' euch. ABBATE Vortrefflich. Schreiten wir so den Nationen mit dem sittlichen Beispiel der Brüderlichkeit voran denn! Sie treten in das Weinhaus. 2. Satz Arlecchino als Kriegsmann Marsch und Szene Arlecchino, mit Degen, Mantel und Reiterstiefeln, tritt, von zwei lächerlichen Sbirren gefolgt, in militärischer Haltung auf. ARLECCHINO Den Schlüssel ließ ich mir nachfertigen, so kann ich als ehrlicher Mann das Eigentum zurückerstatten. Suum cuique. Dem Schlüssel-loch sein Schlüssel. Matteo steckt den Kopf zum Fenster heraus. MATTEO Die Barbaren! ARLECCHINO Mann! MATTEO Ja? ARLECCHINO Bist du Ser Matteo del Sarto, vergattet und außer Diensten? MATTEO Hm… ARLECCHINO Ja oder nein? MATTEO In Gottes Namen. ARLECCHINO Ich bin Kriegskapitän und mit der Aushebung der Rekruten betraut. Du prangst auf meiner Liste, - bedanke dich für die Ehre! Was du an Pistolen, Flinten, Kanonen, Schwertern, Pferden, Mauleseln oder Elefanten besitzest, nimmst du mit. Drei Minuten Zeit, dein Haus zu bestellen. Und den Mund gehalten. Flink! MATTEO «Ora incomincian le dolenti note.» ARLECCHINO sich heftig gegen die Sbirren wendend Glotzt nicht! Ich will das dicke Blut euch kreisen machen, platte Schildkröt', aufgespießte Heuschreck'. Du! Position! Kehrt. Erstürmt mir jenes Weinhaus, marsch! Die Sbirren rennen. Halt! Ließ' ich erst euch dort hinein, ihr kämet mir nie wieder an das Tageslicht, ihr Schlauche! Jetzt, ein geordneter Rückzug. Kehrt, marsch! Die Sbirren bewegen sich steif auf Arlecchino zu. Was ist ein Soldat? Etwas, das sich selbst aufgibt. Eine kenntliche Kleidung. Ein Hunderttausendstel. Der künstliche Mensch. Was ist das Recht? Was man anderen entreißen will. Was ist das Vaterland? Der Zank im eigenen Hause. Ihr seid Soldaten und kämpft für Recht und Vaterland. Merkt's euch! Die drei Minuten sind um… MATTEO von innen Der Torschlüssel ist unauffindbar. ARLECCHINO EinTorschlüssel?… Den hast du beim Absperren von außen stecken lassen, du Nebelkopf. Vortreten! Er sperrt das Tor auf Ser Matteo erscheint in einer grotesken, im-provisierten Kriegsausrüstung. MATTEO sorgfaltig sein Haus verschließend Ihr gestattet, daß ich meinen Dante mit mir nehme? ARLECCHINO Niemand soll sagen durfen, daß die Kultur im Kriege unterginge! Folge diesen Tapfern, wohin sie dich führen; dein Haus bleibt in mei-ner Bewachung, marsch! MATTEO im Abgehen zwischen den Sbirren «Per me si va nella citta dolente; per me si va tra la perduta gente.» ARLECCHINO wieder unterwegs zum Tor Nun den Rest! Nur keine halbe Arbeit. Besser nichts beginnen, als etwas zur Hälfte aufgeben. versucht, es zu öffnen Der Schlüssel ist noch neu. Ein neuer Schlüssel, ein rostiger Schlüs-sel, sie arbeiten gleich schlecht. 3. Satz Arlecchino als Ehemann Szene und Arie ARLECCHINO Jetzt aber… Colombina tritt auf. COLOMBINA Herr Kapitän, um Vergebung… ARLECCHINO abgewandt Madame!? Der Himmel soll gleich einstürzen, wenn das nicht die Stimme ist meiner Frau! COLOMBINA Herr Kapitän, ein verlassenes Weib sucht euren Schutz. ARLECCHINO immer noch abgewandt Madame, was konnt' ich schützen, das ihr nicht selbst zu schützen wüßtet? COLOMBINA Hört mich an… Er wendet sich plötzlich um. Sie erkennt ihn. Ach! da bist du wieder, du Ungeheuer, du Abenteurer, du Lügensack! Was vermummst du dich, was führst du jetzt im Schilde? Wo treibst du dich umher, seit Tagen, seit Nächten, die ich verweinte? Ich bin wohl ganz entstellt. Sie zieht Spiegel und Puderquaste aus ihrem Säckchen und frischt eilig ihr Gesicht auf. ARLECCHINO Scharmant, wie immer! COLOMBINA Schweig! Jedem Mädchen läufst du nach, jede Schürze tut's dir an, jeder Rock fängt deinen Blick. Ach, und nicht genug! Du führst fortwährend Handel, foppst ehrenwerte Leute, Unfrieden stiftest du, treibst etlichen Betrug; ja, du betrügst, ja, du betrügst, immer, immer, und vor andren betrügst du mich! ARLECCHINO Die Treue, Madame, ist ein Laster, das meiner Ehrsamkeit nicht ansteht. Sie ist der Beinbruch nach dem ersten Schritt, das Unrecht, an dritten begangen, die Untreue gegen sich selber, ein moralischer Bankrott und das Ende der Liebe. Sie ist der Bogen, der nur einen Pfeile abschießt; das Schiff, das nur an einer Küste anlegt, die Sonne, die nur einen Stern bescheint. Ich stehe mit ihr auf schlechtem Fuße, doch sag' ich's und zeig' ich's auf offenem Markte. Darum fuhr' ich das beste Gewissen und schlafe einen Kinderschlaf… Kleine Arie Wie ist ihr Schlaf, Madame? COLOMBINA Du redest abscheulich… ARLECCHINO Schönrederei ist von meinen vielen Unbegabtheiten eine! COLOMBINA weislich einen anderen Ton anschlagend O, du bist so begabt, und bist so hübsch, und bist so klug, und bist so männlich; ja, jede Frau beneidet mich um dich, die Dummen! Doch wozu brauchst du sie? Sieh, lieber Arlecchino, ich kann dir alles sein, wenn du nur bei mir willst bleiben Ich tanze, schlage Tamburin und singe, bereite schmackhaft deine Leibgerichte, und pflege dich, bestell' das Haus aufs schönste. Arlecchino! ARLECCHINO für sich Ein ehrlicher Zank, da stelle ich meinen Mann! … COLOMBINA sich ihm anschmiegend Arlecchino. ARLECCHINO Doch dies Gemiaule macht mich ungesund. O Colombina, siehst du jenen Stern? Betracht' ihn dir genau, betracht' ihn lange!… und wär' er ein Unheilskomet, ich durft' nicht eiliger mich davon retten! Während Colombina den Himmel angafft, läuft Arlecchino davon. COLOMBINA Ja, Arlecchino… Sie wendet sich, und steht verdutzt. Fort! Entschlüpft! Puh! Männer sind feige. In diesem Hause wollt' er wohl ein Vogelnest ausheben, der Vogeldieb! was hing er sonst an der Tür? Ich will doch wissen. Sie klopft an Matteos Tur, ohne daß sich drinnen etwas regte. Inzwischen aber hört man eine süßliche Tenorstimme kommen. Szene für zwef, dann für drei Personen STIMME LEANDROS Mit dem Schwerte, mit der Laute, zieht des Wegs der Trovador. Stern ist ihm die Herzenstraute, da er ihr die Treue schwor. Heilig ist der Herzensschwur dem Troubadour. Sänger ist vom Denken frei, Ehre ist des Ritters Fleiß, Sangesritter hält die Treue, weil er es nicht anders weiß. Leandro tritt schwungvoll-perpendikulär auf und geht auf Colombina zu. Mit Federbarett, Schwert und Laute, nicht allzu schlank und nicht allzu jung, stellt er im ganzen den Typus des Operntenors älteren Schlages vor. O Colombina, nach dir hab' ich die Fühlhörner meiner Stimmebänder ausgestreckt. Sieh her! Der artesianische Brunnen meines Herzens spritzt zum Himmel und träufelt - fächerpalmig - auf die Beete deines Jugendgartens nieder, o Colombinal COLOMBINA Ihr spottet einer Verlaßnen… LEANDRO Oh! verlassen! COLOMBINA …verlassen und betrogen! LEANDRO Oh, betrogen! Ha, ha, ha, hal So fordr' ich ihn, der dich betrog' an meines Degens schonungslose Spitze; er sterbe, er sterbe… COLOMBINA Ha, ha, ha, ha! LEANDRO Er zieht das Schwert und schmettert opernhaft Contro l'empio traditore la vendetta compierò; gioia mia, per il tuo amore, il malvagio truciderò, sì, sì, sì , sì, vendetta, vendetta, vendetta io compierò! COLOMBINA Hüttet euch, den Mann zu schmähen, dem ich einzig angehört; ist mir Unrecht auch geschehen, war ich doch nicht seiner wert. LEANDRO Per il tuo amore il felon truciderò, büßen soll er sein Verschmähen, wenn ihn trifft mein gutes Schwert, vendetta, vendetta! Er verbeugt sich lächelnd vor dem Publikum. O Colombina, so soll heute diese Zunge als Sprachrohr meines wer-benden Busens tönen Ich liebe dich, ich bin reich, ich kann dich schützenl COLOMBINA Könnt' ich jemals einem Manne noch trauen! LEANDRO Ich schmücke dich mit den Juwelen meiner Ahnfraun; du wirst meine Ritterin, Donna Colombinal COLOMBINA für sich Donna Colombina! LEANDRO Ein Vorsaal voller Diener, ein Marstall voller Hengste folgen den Winken ihrer frischgekrönten Herrin. COLOMBINA Sollte das alles wahr sein? LEANDRO Ich schwör' es! COLOMBINA Sollte das alles, alles wahr sein? LEANDRO Ich schwör' es! bei der steinernen Gruft meiner gemordeten Tantel COLOMBINA Wüßt' ich nur, daß Arlecchino dies ärgern könnt'. LEANDRO O sprich! COLOMBINA So wartet doch… LEANDRO O sprich! COLOMBINA …und hieltet ihr mich nicht für allzu unbeständig? LEANDRO Ha! so darf ich jetzo, also darf ich jetzo pflücken die Hoffnungsblüte der kühnsten Träume; bebet! bebet, ihr sieghaften Liebespränge! Schmelzet hin, Intervalle meiner flüsternden Wonne «Venus sieht auf uns her nieder,…» COLOMBINA O Gott, was soll das wieder! LEANDRO «…und ihr Stern, er leuchtet auf.» COLOMBINA Verzeiht, findet ihr das sehr geschmackvoll? parodierend Ach! LEANDRO Gewiß, von auserlesenem Geschmack! «Amor, bübisch, immer wieder zielt und trifft im munt'ren Lauf." COLOMBINA Ha, ha, ha, ha, ach, gar zu läppisch macht sich diese Arietta. LEANDRO Wartet erst die Stretta, denn nun hol' ich aus «Liebe, nie genug besungen, ist hier abermals erwacht; Herz zu Herzen springen Funken, und der Brand ist hell entfacht. Liebe, nie genug besungen,» usw. COLOMBINA Gott wie lächerlich! wie veraltet! Ha, ha, ha, ha! Bald hab' ich von dem genug, dieser Mann ist wohl nicht klug. Ha, ha, ha, hal Arlecchino, im gewohnten Kostüm, hat das Paar seit einiger Zeit durch eine Lorgnette beobachtet und springt jetzt einen kecken Schntt vor. ARLECCHINO Madame, ich seh', ihr bildet euch an meiner Schule. Des Zöglings Fortschritt ist des Meisters Ehre. Ich beglückwünsche uns beide… LEANDRO Wer ist es, der also die Dissonanz schleudert in der Umschlingung Zweiklang? ARLECCHINO Mit dir, mein adeliger Musikophilus, werd' ich allsogleich einen kurzen, schlagfertigen Dialog führen. Ihr Madame, enwartet mich in jener Herberge, wohin ich euch begleiten darf! Arlecchino bietet Colombina den Arm und führt sie bis vor die Tür des Weinhauses,in das er sie mit einer Verbeugung einläßt. Ich bin der Mann jener Dame. Nun zieh! LEANDRO Ist euer Stand dem meinen ebenburtig? Er zupft an der Laute. ARLECCHINO Zieh, oder ich prügle dich! LEANDRO Ich dürft' es nicht, so ihr nicht Ritter wäret! Er zupft wieder an der Laute. ARLECCHINO O, ich mag deines Herzogs Kind sein; nichts ist erwiesen. Zieh, oder ich spieße dich auf wie eine Wappenratte! LEANDRO Es geschieht in der Notwehr. Er zupft noch einmal an der Laute und zieht. ARLECCHINO auf die umgehängte Laute deutend Dein kostbares Schnarrwerk könnte Schaden neh men. Leg' es ab. Leandro schleudert mit edler Geste die Laute von sich. A noil! Beim ersten Gang schlägt Arlecchino dem Hitter den Degen aus der Hand und sticht nach ihm, der wie tot hinfällt. ARLECCHINO Mord! Er rettet sich in des Schneiders Haus, ehe noch jemand sich gezeigt hat. 4. Satz Arlecchino als Sieger Szene, Ouartett und Melodram Gleich darauf treten aus dem Weinhaus Colombina, der Abbate und der Dottore. Die beiden Männer sind sichtlich angeheitert. DOTTORE Es ist schon ganz finster Der Wein hat uns über die Zeit getäuscht. ABBATE Seht ihr den Mond? Nein? Das läßt mich hoffen Der Mond, Gespenst des Himmels, ist gerne dabei, wo es Untaten gibt zu beleuchten. zum Dottore Sorgt für eine Laterne. Der Dottore geht ins Weinhaus ab. COLOMBINA Mir war es, als ob jemand «Mord» gerufen hätte,… und ich fürchte… ABBATE Man soll niemals Schlimmes befürchten, bevor das Übel erwiesen; wenn ich befürchtete, nicht ganz nüchtern zu sein, so beging ich ein Unrecht an mir selber. DOTTORE mit einer Lateme zurückkommend Die Welt ist aufgerühret. Die Erde schwankt. Leiht mir den Arm, damit ich besser sehe… euren Arm. ABBATE Unser Schifflein verläßt den Hafen Du bist das Licht am Hintermast und die scharmande Donnina das Püppchen an des Schiffes Schnabel. Sie setzen sich in Bewegung. DOTTORE Wie woll'n zum Bürgermeister… Die Barbaren… die haben uns den Wein gefälscht… ABBATE Halt! eine Klippe!… DOTTORE …darum auch! ABBATE …Steuert! Der Dottore fällt über den Körper Leandros. Er steht mühsam auf. DOTTORE Der Mann ist tot. COLOMBINA Ah! Sie wirft sich auf den leblosen Körper Sämtliche Fenster, ausgenommen in Matteos Haus, bevölkern sich mit neugierigen Köpfen. ABBATE Der Tod ist ein Geheimnis. DOTTORE Ich weiß mir diesen nicht zu deuten! Sie sehen einander ratlos an. DOTTORE, ABBATE Was vermuten, was beginnen, dieser Fall ist intrikat, rasches Tun mit klaren Sinnen, wer das könnte wüßte Rat, usw Priesters Tröstung, Arztes Hilfe ist vergeblich, kommt zu spat. Beides ist vergeblich, beides kommt zu spat. COLOMBINA Dieser Mann ist nicht tot! DOTTORE Ist nicht tot, ist nicht tot… Erlauben Sie! COLOMBINA Zum Beispiel? DOTTORE Mausetot! COLOMBINA Nein! DOTTORE Klarer Fall! COLOMBINA Ach! Der Abbate untersucht den scheinbar Toten. DOTTORE Herzschlag! Mors fulminans! Apoplexie! COLOMBINA Nein, nein, nein, nein! ABBATE Auferstehung! gepriesen sei der Herr! DOTTORE Ich weiß das nicht zu deuten! COLOMBINA Seht ihr nun! DOTTORE Der Teufel bleibt der Klügstel ABBATE Nun wollen wir das totlebendige Herrchen in des Schneiders Haus unterbringen. an dem Hause horchend Ser Matteo! Ser Matteo! Grabesstille! Es macht mich recht besorgt. Er klopft an die Tur gegenüber. Herr Nachbar, aus Barmherzigkeit hier liegt ein Verwundeter. Der Kopf über der Tür zieht sich zurück, das Fenster wird geschlossen. Kein Glück. Er geht zur nächsten Türe. Ihr, Freund, im Namen der Milde… Gleicher Erfolg. Er macht die Hunde; rechtzeitig schließen sich die Fenster, verschwinden die Köpfe. …Hilfe! Erbarmen! Es ist ein Hang in den Menschen, die angeborne Güte zu verbergen. Genug. Wenn sie versagen, stellt die Vorsehung sich ein. Und siehe! Hier erscheint sie im Sinnbild des Esels. Um eine Straßenecke wird der Kopf eines Esels sichtbar. Der Esel ist von einem Karren gefolgt, dem zur Seite der Kärmer schreitet. Haltet an, guter Mann, und helfet. Gottes Lohn und einen Taler. Quartett Laßt uns beten Asinus providentialis, er erschien als guter Stern; wunder Ritter, kluges Weibchen, und die Trauung ist nicht fern, usw. LEANDRO erwachend Ach, ich starb, und dennoch leb' ich, denn die eine ist treu geblieben. Schwert ist hin, und hin ist Laute, jedoch die Lunge atmet Lieben! usw. DOTTORE Ignorantia heißt der Glaube, Liebe Drang nach neuem Leben, tiefer sieht darin der Meister, Heilkraft ist nur ihm gegeben, usw. COLOMBINA Männer, tapfer oder schwächlich, sind im Grunde gleich zuwider, hat der eine mich verachtet, narr' ich drum den andren wieder! usw DOTTORE Liebe, was ist Liebe? Glaube, was ist Glaube? Tiefer, tiefer sieht der Meister, anders zeigt sich ihm die Welt! ABBATE Asinus providentialis, du erschienst als guter Stern; wunder Ritter, kluges Weibchen, eure Hochzeit ist nicht fern. COLOMBINA Wunder Ritter, wund im Herzen, deine Trauung scheint nicht fern. COLOMBINA, LEANDRO, DOTTORE Amen! Der Kärrner, mit Hilfe des Abbaten, schafft den Ritter auf den Karren; darauf nehmen auch die übrigen Platz. Der Esel zieht an. DOTTORE Zum Lazarett! Der Karren biegt um die Ecke. Arlecchino zeigt sich an der Dachluke von Matteos Haus. ARLECCHINO Glück auf zur Fahrt, und zur Hochzeit, und zur Kindtaufe! sich weiterhinauslehnend Ich hoffe, ihr versäumt nicht den Anstand, mich einzuladen . Er steigt auf das Dach. Nun glüht mein Stern! Wie allumfassend breitet er die Arme aus. Die Welt ist offen! Die Erde ist jung! Die Liebe ist frei! Ihr Harlekins! Er läßt sich an der Traufe behende heruntergleiten, öffnet das Tor, umfaßt die dahinter wartende Frau und eilt mit ihr fort. Matteo tritt, anscheinend erschöpft, auf. Monolog MATTEO Wahrlich, ich weiß nicht mehr aus noch ein! Ich… ich fuhle mich recht mitten in Dantes Wildnis. Ein Glück, daß der brave Kapitän mein Haus bewacht; die beiden andren ließen mich im Stich. Wo? das weiß der Himmel! Dieses Bergamo ist auch zu groß. Er ist an seinem Tor angelangt und sieht sich in der völlig stillen Straße um. Es hat den Anschein, als ob Frieden wieder herrschte. Er seufzt und geht ins Haus. Man sieht ihn kurz darauf an einem Fenster, eine brennende Öllampe in der einen, einen Zettel in der anderen Hand. Er liest «Ich habe mich nur zur Vesper begeben, komme sobald als möglich zuruck; deine Annunziata.» Das ist mir völlig unbegreiflich! Völlig unbegreiflich! Also werde ich sie unten erwarten. Er kommt mit Öllampe, Nahzeug und «Dante» aus dem Haustor, und macht sich an der ambulanten Werkstatt zu schaffen. Das ist mir völlig… beim Galeotto war ich stehngeblieben… lange kann sie nicht bleiben… Es ist der fünfte Gesang… hier. «Galeotto fu'l libro e chi lo scrisse!» Ein Zwischenvorhang wird ruhig heruntergelassen. Zwei Trompeter in der herkommlichen Livree des Theaterdieners stellen sich rechts und links vor dem Vorhang auf, blasen an und ziehen sich zuruck. Umzug und Tanz (Schluß) Vor dem Vorhang. Cavaliere Leandro, an seinem Arme Colombina Sie ziehen über die Bühne, halten vor dem Souffleurkasten, verbeugen sich undgehen ab. Es folgen in gleicher Weise der Dottore mit dem Abbate, der Karren mit dem Esel, der sich verbeugt, die beiden Sbirren und schließlich Arlecchino, an seinem Arme Annunziata. Er hält in der Mitte der Bühne still, nimmt die Maske ab und spricht ARLECCHINO Verehrliche Versammlung! Ich habe das innige Vergnügen, Ihnen meine jüngste Angetraute vorzustellen, die bislang als Frau Schneidermeisterin nicht vollauf Gelegenheit fand, ihre Reize vor Ihnen zu enffalten. Betrachten Sie sie jetzt in ihrer ganzen Schöne! O,sie weiß es zu schätzen, vor einer so kunstverständigen Gemeinde sich verneigen zu dürfen! Die ingebührende Distanz verzogene Gattin aus erster Hand ist neuerdings eine zu Hoch- und Edelgepaarte und verbleibt es bis zu neuen Begebenheiten. Die Moral daraus zu destillieren, übermache ich den Damen; was sagt' ich neue Begebenheiten! Wiederholt sich nicht alles und im ewig gleichen Kreise? Wer siegt? Wer fällt? Und wer behält zuletzt sein Recht? Der auf sich selbst gestellt, dem Herzen nach, im Hirne wach, den graden Weg erwählt Der sich begnügt, wenn's ihm gegluckt, die Selbstheit sich zu wahren; der auch geflickt sich niemals bückt, ich hab's an mir erfahren. Die Wahrheitswurzel hiervon zu ziehen, überlasse ich den Männern und zumal den Herren Kunst- und Zeitungskritikern, meinen wohlgesinnten Richtern. Meine Damen, meine Herren, gute Nacht! Arlecchino umfaßt Annunziata und zusammen führen sie einen kurzen lebhaften Tanz auf mit hochge schwungenen Armen und Beinen, und also bewegt enteilen sie. Wenn der Vorhang wiederaufgezogen wird, erblickt man Ser Matfeo, nähend, lesend, wartend. Busoni,Ferruccio/Arlecchino